Die Mülheimer Brücke ist eine Hängebrücke über den Rhein und verbindet die Kölner Stadtteile Mülheim und Riehl Sie wurde
Mülheimer Brücke

Die Mülheimer Brücke ist eine Hängebrücke über den Rhein und verbindet die Kölner Stadtteile Mülheim und Riehl. Sie wurde als erste Brücke in der patinagrünen Farbe gestrichen, die später als Kölner Brückengrün bekannt wurde, und ist die erste Brücke Deutschlands mit orthotroper Fahrbahnplatte.
Mülheimer Brücke | ||
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Panorama-Ansicht der Mülheimer Brücke | ||
Nutzung | Straßenverkehr, Stadtbahn, Fußgänger und Radfahrer | |
Überführt | Bundesstraße 51 | |
Unterführt | Rhein | |
Ort | Köln-Mülheim – Köln-Niehl/Riehl | |
Konstruktion | Hängebrücke mit orthotropem Fahrbahnträger | |
Gesamtlänge | 682,80 m | |
Breite | 27,20 m | |
Längste Stützweite | 315 m | |
Baukosten | 12,2 Millionen DM | |
Baubeginn | 13. Oktober 1949 | |
Eröffnung | 8. September 1951 | |
Lage | ||
Koordinaten | 50° 57′ 52″ N, 6° 59′ 43″ O | |
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Die heutige Mülheimer Brücke wurde 1951 eröffnet; sie ist die dritte Brücke an derselben Stelle. Die erste Brücke war die 1888 eröffnete Mülheimer Schiffbrücke, welche 1929 durch eine unechte Hängebrücke ersetzt wurde, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Die Mülheimer Schiffbrücke (1888–1927)
Bis 1927 war Mülheim durch die Mülheimer Schiffbrücke mit dem Mülheimer Häuschen am linksrheinischen Ufer verbunden. Die Schwimmbrücke war ähnlich der Deutzer Schiffbrücke eine aus Holz gefertigte Konstruktion, die auf etwa 40 im Rhein verankerten Pontons aufgelegt wurde. Sie löste eine zuvor zwischen der damaligen Stadt Mülheim am Rhein und der Stadt Köln verkehrende Fährverbindung ab. Der neue Rheinübergang wurde im Jahr 1888 für den Verkehr freigegeben.
Die erste Mülheimer Brücke (1927–1944)
Vorgeschichte
Die Stadt Köln hatte sich mit dem Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Mülheim am 1. April 1914 zum Bau einer festen Brücke verpflichtet. Aufgrund des Ersten Weltkriegs und der Inflationszeit wurden erste Schritte zur Realisierung erst sehr viel später unternommen.
Ein Ausschuss unter dem Vorsitz von Hans Böckler und eine von ihm eingesetzte Jury hatten für das Bauprojekt den gemeinsamen Wettbewerbs-Vorschlag einer monumentalen Bogenbrücke mit 333,20 m Spannweite von Peter Behrens, der Friedrich Krupp AG und der Franz Schlüter AG ausgewählt. Unterstützt vom Jury-Mitglied Paul Bonatz plädierte der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer jedoch für eine schlankere Hängebrücke mit Tragseilen des Köln-Mülheimer Carlswerks von Felten & Guilleaume, deren Direktor wie Adenauer zur Zentrumsfraktion im Stadtparlament von Köln gehörte. Da Adenauer für diesen Vorschlag auf keine ausreichende Unterstützung aus den eigenen Reihen zurückgreifen konnte, überzeugte er die politisch gegnerische KPD-Fraktion von der Idee einer Hängebrücke. Die heftigen Auseinandersetzungen gingen unter Bezug auf die vorangegangenen Konflikte im Nachgang zum Wettbewerb um die Deutzer Brücke als zweiter Kölner Brückenstreit in die Annalen ein. Sie gipfelten am 28. April 1927 in einer Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung, bei der mit 47 zu 36 Stimmen der Bau einer Hängebrücke beschlossen wurde.
Planung und Bau
Auf den Baubeginn am 19. Mai 1927 folgte die Schließung der Mülheimer Schiffsbrücke kurz darauf am 20. Juni 1927 und deren Abbau. Oberbürgermeister Konrad Adenauer eröffnete am 13. Oktober 1929 die neue Hängebrücke, die auch von der Straßenbahn benutzt wurde (siehe auch Geschichte der Kölner Straßenbahn). Für den Bau der neuen Brücke musste das Ausflugslokal Mülheimer Häuschen weichen.
Konstruktion
Das Bauwerk wurde nach einem von der Gesellschaft Harkort (Georg Kapsch) mit Stadtbaudirektor Adolf Abel entwickelten Entwurf als unechte Hängebrücke ausgeführt. Dabei wurden die Zugkräfte der Tragseile vom versteiften Fahrbahnträger als Druckkräfte aufgenommen. Somit konnten schwere Ankerblöcke vermieden werden, die damals im Kölner Baugrund als nicht ausführbar betrachtet wurden. Auf Bildern der alten Mülheimer Hängebrücke ist diese Konstruktionsart daran zu erkennen, dass die Flanken stumpf gegen die Pylone laufen. Sie war damals mit einer Mittelspannweite von 315 m die größte aller selbstverankerten Hängebrücken.
Im Zweiten Weltkrieg wurde diese erste Mülheimer Brücke durch einen Luftangriff am Mittag des 14. Oktober 1944 zerstört. Dabei wurden durch die inneren Kräfte dieser Bauweise auch die Pylone umgeknickt.
Die Brücke war schon für eine Sprengung präpariert; dieser Sprengstoff wurde durch den Bombentreffer zur Explosion gebracht. Um weitere unbeabsichtigte Sprengungen dieser Art zu vermeiden, wurde zum Beispiel für die Brücke von Remagen befohlen, Sprengstoff erst an der Brücke anzubringen, wenn der Feind näher als acht Kilometer an die Brücke herangekommen war. Dieser Befehl trug dazu bei, dass amerikanische Truppen die Brücke von Remagen intakt erobern konnten.
Daten
- Lage: Stromkilometer 691,9
- Gewicht: 14.800 Tonnen
- Spannweite: 315 Meter
- Länge: 682,80 Meter
- Fahrbahnbreite: 17,20 Meter
- Rad- und Fußwege: 2 × 5 Meter
- Kosten: rund 10 Millionen Reichsmark.
Die Nachkriegsbrücke (seit 1951)
Der Neubau der Mülheimer Brücke wurde nach einem Entwurf des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn unter der technischen Beratung von Fritz Leonhardt am 13. Oktober 1949 begonnen. Beteiligt am Entwurf und dessen Ausbildung war auch der Stahlbauer Walter Pelikan. Die Einweihung folgte am 8. September 1951 wieder in Anwesenheit Adenauers, der als Kanzler der Bundesrepublik auch die neu erbaute Mülheimer Brücke eröffnete. In der Zeit zwischen 1946 und der Fertigstellung der Mülheimer Brücke diente die Patton-Brücke als Ausweichbrücke.
Seit dem 20. März 2012 werden nachts die beiden Pylone und zum Teil auch die Stahlseile der Brücke von 112 energiesparenden LED-Scheinwerfern beleuchtet.
Konstruktion
Die neue Brücke nutzt die Strompfeiler der Vorgängerbrücke und gleicht optisch der Vorgängerbrücke. Allerdings wurde sie als echte Hängebrücke konstruiert, das heißt die Seile der neuen Brücke sind erdverankert und der Brückenträger muss die Druckkräfte einer unechten Hängebrücke nicht mehr aufnehmen. Es wurde deshalb erstmals eine orthotrope Platte als Brückenträger verwendet, so dass dieser besonders leicht und schlank gebaut werden konnte. Im Unterschied zur Vorgängerbrücke stehen die Pylone neben dem Fahrbahnträger, wobei der Gehweg um die Pylone herumgeführt ist.
Erweiterung
1976/77 erfolgte der Umbau der Brückenfahrbahnen mit separatem Stadtbahn-Gleiskörper.
Generalsanierung der Mülheimer Brücke seit 2018
Seit 2018 läuft die Generalsanierung der Mülheimer Brücke in Köln, eines der größten Bauprojekte der jüngeren Kölner Stadtgeschichte. Die beiden äußeren Teilbauwerke (linksrheinische Deichbrücke und rechtsrheinische Rampe) werden im Zuge der Sanierung abgebrochen und komplett neu erstellt, während die Strom- und Flutbrücke grundhaft instand gesetzt und verstärkt werden.
Bauphasen und Verkehrseinschränkungen
Die Sanierung umfasst folgende Hauptmaßnahmen und erfolgt in mehreren Bauphasen:
- Kompletter Neubau der linksrheinischen Deichbrücke
- Erneuerung der rechtsrheinischen Rampe
- Sanierung und Verstärkung der Strombrücke
- Sanierung der Flutbrücke
- Erneuerung von Fahrbahn, Geh- und Radwegen
- Austausch der Entwässerungseinrichtungen
- Erneuerung des Korrosionsschutzes
- Austausch der Hängerseile
Dabei treten unterschiedliche Verkehrseinschränkungen auf:
- Seit dem 5. Februar 2024 ist die Brücke in Fahrtrichtung Mülheim für den Autoverkehr gesperrt. Eine Umleitung erfolgt über die Zoobrücke.
- Die ursprünglich für April bis November 2024 geplante Sperrung der Brücke für den Stadtbahnverkehr verzögert sich. Die Linien 13 und 18 werden voraussichtlich frühestens Ende Juni 2025 wieder über die Brücke fahren können.
- Der Fuß- und Radverkehr kann die Brücke während der gesamten Bauzeit auf der Nordseite passieren.
Ursprüngliche Planung und Kostenschätzung
Der Kölner Stadtrat stimmte am 28. September 2017 Realisierungskosten für die Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke in Höhe von rund 188 Millionen Euro zu. Diese Summe setzte sich aus 163,6 Millionen Euro plus einem 15-prozentigen Risikozuschlag zusammen.
Verzögerungen und Kostensteigerungen
Die festgestellten Schäden des denkmalgeschützten Brückenzugs erwiesen sich als wesentlich umfassender als zum Baubeschluss angenommen. Wesentliche Konstruktionsbereiche konnten erst nach Umsetzung des Hängegerüstes oder nach Abtragung des Korrosionsschutzes begutachtet werden. An der rechtsrheinischen Rampe wurden erhebliche Schäden erst nach Entkernung und Entfernung der nichttragenden Wände des Tragwerks sichtbar. Die ermittelten Mehrkosten betragen nach aktuellem Stand 137,9 Millionen Euro, was die Gesamtkosten auf 301,5 Millionen Euro erhöht. Neuere Schätzungen gehen sogar von Kosten in Höhe von 370 Millionen Euro aus.
Voraussichtliches Bauende
Nach aktuellem Stand soll der Abbruch der rechtsrheinischen Rampe Ende des Jahres 2024 erfolgen, anschließend beginnt der Neubau. Die Fertigstellung der vierten Bauphase mit der Aufhebung der Verkehrseinschränkungen verschiebt sich somit nach aktueller Planung um ein halbes Jahr auf Mitte 2026.
Kritik an der Stadt Köln
Die massiven Kostensteigerungen und Verzögerungen haben zu scharfer Kritik an der Stadtverwaltung Köln geführt. Hauptkritikpunkte sind die offensichtlich unzureichende Untersuchung des Brückenzustands vor Beginn der Sanierungsarbeiten und die unrealistische ursprüngliche Kostenschätzung. Die Stadt musste einräumen, dass „eine Maßnahme in dieser Dimension an einem denkmalgeschützten Bauwerk seitens der Verwaltung bisher nicht durchgeführt wurde“. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen bei der Planung und Ausführung der Sanierung weiterer städtischer Rheinbrücken berücksichtigt werden.
Daten
- Lage: Stromkilometer 691,9
- Gewicht: 5780 Tonnen
- Spannweite: 315 Meter
- Länge: 682,80 Meter
- Breite: 27,20 Meter
- Kosten: 12,2 Millionen DM
Literatur
- Helmut Signon: Brücken in Köln am Rhein. Erste Auflage. Bachem, Köln 1966
- Stadtkonservator Köln: Köln: 85 Jahre Denkmalschutz und Denkmalpflege, 1912-1997. Teil 2: Texte von 1980 bis 1997. Baches, Köln 1998, ISBN 3-7616-1388-1
- Walter Buschmann: Die Köln-Mülheimer Rheinbrücke. Rheinische Industriekultur
- Die neue Kölner Brücke. Festausgabe der Kölnischen Zeitung zur Eröffnung der Rheinbrücke Köln-Mülheim am 13. Oktober 1929. 8 Seiten mit zahlreichen Abb. und Beiträgen unterschiedlicher Autoren.
Weblinks
- Mülheimer Brücke - Stadt Köln
- Umfangreiche Fotodokumentation vom Bau der Brücke 1951 ( vom 9. Januar 2018 im Internet Archive)
- Fotodokumentation u. a. der Brückeneinweihung bei der Konrad-Adenauer-Stiftung
Einzelnachweise
- Legendär und nicht belegbar ist, dass er den Kommunisten eines ihrer Argumente, in Leningrad gäbe es keine einzige Bogenbrücke, eingeredet habe. Ulrich Borsdorf: Hans Böckler – eine historische Leitfigur der deutschen Gewerkschaften? Vortrag bei einer Veranstaltung des „Gesprächskreises Geschichte“ der Friedrich-Ebert-Stiftung am 20. Februar 2001 anlässlich des 50. Todestages von Hans Böckler.
- Roland May: Pontifex maximus. Der Architekt Paul Bonatz und die Brücken. Monsenstein und Vannerdat, Münster i. W. 2011, ISBN 978-3-86991-176-2, S. 207–209.
- Mülheimer Brücke Köln. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. Landschaftsverband Rheinland, abgerufen am 10. Juli 2022.
- Mülheimer Brücke. In: konrad-adenauer.de. Konrad-Adenauer-Stiftung, abgerufen am 10. Juli 2022.
- geest-verlag.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Westdeutsche Zeitung: Mülheimer Brücke: Mülheimer Brücke: Sanierung wird um 138 Millionen Euro teurer. 27. März 2022, abgerufen am 23. September 2024.
- Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke. Abgerufen am 23. September 2024.
- Sanierung der Mülheimer Brücke verzögert sich weiter. 19. Februar 2025, abgerufen am 23. April 2025.
- Westdeutsche Zeitung: Mülheimer Brücke: Mülheimer Brücke: Sanierung wird um 138 Millionen Euro teurer. 27. März 2022, abgerufen am 23. September 2024.
- Ungeahnte Schäden und Kostenexplosion: Mülheimer Brücke: Sanierung verzögert sich. 17. Juni 2022, abgerufen am 23. September 2024.
- Köln: 302 Millionen! Kostenexplosion bei Sanierung der Mülheimer Brücke. 25. März 2022, abgerufen am 23. September 2024.
- Verkehrsministerium übergibt für die Erneuerung der Mülheimer Brücke in Köln Förderbescheid über rund 45 Millionen Euro | Land.NRW. Abgerufen am 23. September 2024.
- Sieben Monate Sperrung: Bittere Nachricht um Kölner Nadelöhr – jetzt alles noch länger dicht? 13. Juli 2024, abgerufen am 23. September 2024.
- Mülheimer Brücke. 25. März 2022, abgerufen am 23. September 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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eine unechte Hangebrucke ersetzt wurde die im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Die Mulheimer Schiffbrucke 1888 1927 Hauptartikel Mulheimer Schiffbrucke Mulheimer Schiffbrucke die bis 1927 bestand Bis 1927 war Mulheim durch die Mulheimer Schiffbrucke mit dem Mulheimer Hauschen am linksrheinischen Ufer verbunden Die Schwimmbrucke war ahnlich der Deutzer Schiffbrucke eine aus Holz gefertigte Konstruktion die auf etwa 40 im Rhein verankerten Pontons aufgelegt wurde Sie loste eine zuvor zwischen der damaligen Stadt Mulheim am Rhein und der Stadt Koln verkehrende Fahrverbindung ab Der neue Rheinubergang wurde im Jahr 1888 fur den Verkehr freigegeben Die erste Mulheimer Brucke 1927 1944 Vorgeschichte Die Stadt Koln hatte sich mit dem Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Mulheim am 1 April 1914 zum Bau einer festen Brucke verpflichtet Aufgrund des Ersten Weltkriegs und der Inflationszeit wurden erste Schritte zur Realisierung erst sehr viel spater unternommen Ein Ausschuss unter dem Vorsitz von Hans Bockler und eine von ihm eingesetzte Jury hatten fur das Bauprojekt den gemeinsamen Wettbewerbs Vorschlag einer monumentalen Bogenbrucke mit 333 20 m Spannweite von Peter Behrens der Friedrich Krupp AG und der Franz Schluter AG ausgewahlt Unterstutzt vom Jury Mitglied Paul Bonatz pladierte der damalige Kolner Oberburgermeister Konrad Adenauer jedoch fur eine schlankere Hangebrucke mit Tragseilen des Koln Mulheimer Carlswerks von Felten amp Guilleaume deren Direktor wie Adenauer zur Zentrumsfraktion im Stadtparlament von Koln gehorte Da Adenauer fur diesen Vorschlag auf keine ausreichende Unterstutzung aus den eigenen Reihen zuruckgreifen konnte uberzeugte er die politisch gegnerische KPD Fraktion von der Idee einer Hangebrucke Die heftigen Auseinandersetzungen gingen unter Bezug auf die vorangegangenen Konflikte im Nachgang zum Wettbewerb um die Deutzer Brucke als zweiter Kolner Bruckenstreit in die Annalen ein Sie gipfelten am 28 April 1927 in einer Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung bei der mit 47 zu 36 Stimmen der Bau einer Hangebrucke beschlossen wurde Planung und Bau Blick vom Rheinufer in Koln Riehl in Richtung Nord Ost zur im Bau befindlichen Mulheimer Brucke 1928Einweihungsfeier 1929 Auf den Baubeginn am 19 Mai 1927 folgte die Schliessung der Mulheimer Schiffsbrucke kurz darauf am 20 Juni 1927 und deren Abbau Oberburgermeister Konrad Adenauer eroffnete am 13 Oktober 1929 die neue Hangebrucke die auch von der Strassenbahn benutzt wurde siehe auch Geschichte der Kolner Strassenbahn Fur den Bau der neuen Brucke musste das Ausflugslokal Mulheimer Hauschen weichen Konstruktion Das Bauwerk wurde nach einem von der Gesellschaft Harkort Georg Kapsch mit Stadtbaudirektor Adolf Abel entwickelten Entwurf als unechte Hangebrucke ausgefuhrt Dabei wurden die Zugkrafte der Tragseile vom versteiften Fahrbahntrager als Druckkrafte aufgenommen Somit konnten schwere Ankerblocke vermieden werden die damals im Kolner Baugrund als nicht ausfuhrbar betrachtet wurden Auf Bildern der alten Mulheimer Hangebrucke ist diese Konstruktionsart daran zu erkennen dass die Flanken stumpf gegen die Pylone laufen Sie war damals mit einer Mittelspannweite von 315 m die grosste aller selbstverankerten Hangebrucken Im Zweiten Weltkrieg wurde diese erste Mulheimer Brucke durch einen Luftangriff am Mittag des 14 Oktober 1944 zerstort Dabei wurden durch die inneren Krafte dieser Bauweise auch die Pylone umgeknickt Die Brucke war schon fur eine Sprengung prapariert dieser Sprengstoff wurde durch den Bombentreffer zur Explosion gebracht Um weitere unbeabsichtigte Sprengungen dieser Art zu vermeiden wurde zum Beispiel fur die Brucke von Remagen befohlen Sprengstoff erst an der Brucke anzubringen wenn der Feind naher als acht Kilometer an die Brucke herangekommen war Dieser Befehl trug dazu bei dass amerikanische Truppen die Brucke von Remagen intakt erobern konnten Daten Lage Stromkilometer 691 9 Gewicht 14 800 Tonnen Spannweite 315 Meter Lange 682 80 Meter Fahrbahnbreite 17 20 Meter Rad und Fusswege 2 5 Meter Kosten rund 10 Millionen Reichsmark Die Nachkriegsbrucke seit 1951 Das Kennzeichen der neuen Mulheimer Brucke Die Fusswege sind um die Pylone gefuhrt Der Neubau der Mulheimer Brucke wurde nach einem Entwurf des Kolner Architekten Wilhelm Riphahn unter der technischen Beratung von Fritz Leonhardt am 13 Oktober 1949 begonnen Beteiligt am Entwurf und dessen Ausbildung war auch der Stahlbauer Walter Pelikan Die Einweihung folgte am 8 September 1951 wieder in Anwesenheit Adenauers der als Kanzler der Bundesrepublik auch die neu erbaute Mulheimer Brucke eroffnete In der Zeit zwischen 1946 und der Fertigstellung der Mulheimer Brucke diente die Patton Brucke als Ausweichbrucke Seit dem 20 Marz 2012 werden nachts die beiden Pylone und zum Teil auch die Stahlseile der Brucke von 112 energiesparenden LED Scheinwerfern beleuchtet Konstruktion Die neue Brucke nutzt die Strompfeiler der Vorgangerbrucke und gleicht optisch der Vorgangerbrucke Allerdings wurde sie als echte Hangebrucke konstruiert das heisst die Seile der neuen Brucke sind erdverankert und der Bruckentrager muss die Druckkrafte einer unechten Hangebrucke nicht mehr aufnehmen Es wurde deshalb erstmals eine orthotrope Platte als Bruckentrager verwendet so dass dieser besonders leicht und schlank gebaut werden konnte Im Unterschied zur Vorgangerbrucke stehen die Pylone neben dem Fahrbahntrager wobei der Gehweg um die Pylone herumgefuhrt ist Erweiterung 1976 77 erfolgte der Umbau der Bruckenfahrbahnen mit separatem Stadtbahn Gleiskorper Generalsanierung der Mulheimer Brucke seit 2018Seit 2018 lauft die Generalsanierung der Mulheimer Brucke in Koln eines der grossten Bauprojekte der jungeren Kolner Stadtgeschichte Die beiden ausseren Teilbauwerke linksrheinische Deichbrucke und rechtsrheinische Rampe werden im Zuge der Sanierung abgebrochen und komplett neu erstellt wahrend die Strom und Flutbrucke grundhaft instand gesetzt und verstarkt werden Bauphasen und Verkehrseinschrankungen Die Mulheimer Brucke wahrend der Sanierung im Jahr 2024 Blick nach Norden Die Sanierung umfasst folgende Hauptmassnahmen und erfolgt in mehreren Bauphasen Kompletter Neubau der linksrheinischen Deichbrucke Erneuerung der rechtsrheinischen Rampe Sanierung und Verstarkung der Strombrucke Sanierung der Flutbrucke Erneuerung von Fahrbahn Geh und Radwegen Austausch der Entwasserungseinrichtungen Erneuerung des Korrosionsschutzes Austausch der Hangerseile Dabei treten unterschiedliche Verkehrseinschrankungen auf Seit dem 5 Februar 2024 ist die Brucke in Fahrtrichtung Mulheim fur den Autoverkehr gesperrt Eine Umleitung erfolgt uber die Zoobrucke Die ursprunglich fur April bis November 2024 geplante Sperrung der Brucke fur den Stadtbahnverkehr verzogert sich Die Linien 13 und 18 werden voraussichtlich fruhestens Ende Juni 2025 wieder uber die Brucke fahren konnen Der Fuss und Radverkehr kann die Brucke wahrend der gesamten Bauzeit auf der Nordseite passieren Ursprungliche Planung und Kostenschatzung Der Kolner Stadtrat stimmte am 28 September 2017 Realisierungskosten fur die Gesamtinstandsetzung der Mulheimer Brucke in Hohe von rund 188 Millionen Euro zu Diese Summe setzte sich aus 163 6 Millionen Euro plus einem 15 prozentigen Risikozuschlag zusammen Verzogerungen und Kostensteigerungen Die festgestellten Schaden des denkmalgeschutzten Bruckenzugs erwiesen sich als wesentlich umfassender als zum Baubeschluss angenommen Wesentliche Konstruktionsbereiche konnten erst nach Umsetzung des Hangegerustes oder nach Abtragung des Korrosionsschutzes begutachtet werden An der rechtsrheinischen Rampe wurden erhebliche Schaden erst nach Entkernung und Entfernung der nichttragenden Wande des Tragwerks sichtbar Die ermittelten Mehrkosten betragen nach aktuellem Stand 137 9 Millionen Euro was die Gesamtkosten auf 301 5 Millionen Euro erhoht Neuere Schatzungen gehen sogar von Kosten in Hohe von 370 Millionen Euro aus Voraussichtliches Bauende Nach aktuellem Stand soll der Abbruch der rechtsrheinischen Rampe Ende des Jahres 2024 erfolgen anschliessend beginnt der Neubau Die Fertigstellung der vierten Bauphase mit der Aufhebung der Verkehrseinschrankungen verschiebt sich somit nach aktueller Planung um ein halbes Jahr auf Mitte 2026 Kritik an der Stadt Koln Die massiven Kostensteigerungen und Verzogerungen haben zu scharfer Kritik an der Stadtverwaltung Koln gefuhrt Hauptkritikpunkte sind die offensichtlich unzureichende Untersuchung des Bruckenzustands vor Beginn der Sanierungsarbeiten und die unrealistische ursprungliche Kostenschatzung Die Stadt musste einraumen dass eine Massnahme in dieser Dimension an einem denkmalgeschutzten Bauwerk seitens der Verwaltung bisher nicht durchgefuhrt wurde Die gewonnenen Erkenntnisse sollen bei der Planung und Ausfuhrung der Sanierung weiterer stadtischer Rheinbrucken berucksichtigt werden DatenLage Stromkilometer 691 9 Gewicht 5780 Tonnen Spannweite 315 Meter Lange 682 80 Meter Breite 27 20 Meter Kosten 12 2 Millionen DMLiteraturHelmut Signon Brucken in Koln am Rhein Erste Auflage Bachem Koln 1966 Stadtkonservator Koln Koln 85 Jahre Denkmalschutz und Denkmalpflege 1912 1997 Teil 2 Texte von 1980 bis 1997 Baches Koln 1998 ISBN 3 7616 1388 1 Walter Buschmann Die Koln Mulheimer Rheinbrucke Rheinische Industriekultur Die neue Kolner Brucke Festausgabe der Kolnischen Zeitung zur Eroffnung der Rheinbrucke Koln Mulheim am 13 Oktober 1929 8 Seiten mit zahlreichen Abb und Beitragen unterschiedlicher Autoren WeblinksCommons Mulheimer Brucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mulheimer Brucke Stadt Koln Umfangreiche Fotodokumentation vom Bau der Brucke 1951 Memento vom 9 Januar 2018 im Internet Archive Fotodokumentation u a der Bruckeneinweihung bei der Konrad Adenauer StiftungEinzelnachweiseLegendar und nicht belegbar ist dass er den Kommunisten eines ihrer Argumente in Leningrad gabe es keine einzige Bogenbrucke eingeredet habe Ulrich Borsdorf Hans Bockler eine 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der Mulheimer Brucke verzogert sich weiter 19 Februar 2025 abgerufen am 23 April 2025 Westdeutsche Zeitung Mulheimer Brucke Mulheimer Brucke Sanierung wird um 138 Millionen Euro teurer 27 Marz 2022 abgerufen am 23 September 2024 Ungeahnte Schaden und Kostenexplosion Mulheimer Brucke Sanierung verzogert sich 17 Juni 2022 abgerufen am 23 September 2024 Koln 302 Millionen Kostenexplosion bei Sanierung der Mulheimer Brucke 25 Marz 2022 abgerufen am 23 September 2024 Verkehrsministerium ubergibt fur die Erneuerung der Mulheimer Brucke in Koln Forderbescheid uber rund 45 Millionen Euro Land NRW Abgerufen am 23 September 2024 Sieben Monate Sperrung Bittere Nachricht um Kolner Nadelohr jetzt alles noch langer dicht 13 Juli 2024 abgerufen am 23 September 2024 Mulheimer Brucke 25 Marz 2022 abgerufen am 23 September 2024 Kolner Rheinbrucken Rheinbrucke Leverkusen Mulheimer Brucke Zoobrucke Hohenzollernbrucke Deutzer Brucke Severinsbrucke Sudbrucke Rodenkirchener Brucke Die nachste Brucke 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