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Mehmet Tahir Münif Pascha osmanisch محم د طاهر منيف پاشا Mehmed Tahir Münif Paşa İA Meḥemmed Ṭāhir Münīf Paşa 1828 1829

Münif Pascha

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Mehmet Tahir Münif Pascha (osmanisch محمّد طاهر منيف پاشا Mehmed Tahir Münif Paşa, İA Meḥemmed Ṭāhir Münīf Paşa; * 1828/1829 in Antep; † 1910 in Istanbul) war ein hoher osmanischer Staatsmann und Reformer des osmanischen Bildungssystems während der Tanzimat-Zeit.

Leben

Münif Pascha stammte aus einer Ulema-Familie in Antep. Er erhielt dort sowie in Kairo und Damaskus eine traditionelle osmanische Medrese-Ausbildung. Seine Karriere begann er als Beamter in der Provinzverwaltung des Vilâyet Damaskus. Im Jahr 1852 trat er eine Position als Persisch- und Arabischübersetzer in der Übersetzungskanzlei (ترجمه اوداسى Tercüme Odası) der Hohen Pforte an. Hier knüpfte er Kontakte zu reformorientierten Osmanen. In Istanbul lernte er Französisch. Während einer Tätigkeit als stellvertretender Botschaftssekretär an der Osmanischen Botschaft in Berlin lernte er zudem Deutsch.

Nach seiner Rückkehr nach Istanbul wurde er durch seine Zeitungsartikel in der جريده حوادث Cerīde-yi Ḥavādis bekannt. In der Folge wurde er 1862 zum Vorsitzenden der Übersetzungskanzlei ernannt.

1859 veröffentlichte er die Anthologie محاوراتِ حكميه Muḥāverāt-ı Ḥikemiyye, deutsch ‚Philosophische Reden‘, worin er Zitate von Voltaire, François Fénelon und Bernard le Bovier de Fontenelle übersetzte. 1861 gründete er die Osmanische Wissenschaftliche Gesellschaft und brachte ihre Zeitschrift مجموعه فنون Mecmūʿa-yi Fünūn, deutsch ‚Zeitschrift der [säkularen] Wissenschaften‘ heraus.

Münif vertrat die Ansicht, die im Osmanischen Reich verwendete arabische Schrift müsse reformiert werden. Er sah die arabische Schrift als der lateinischen unterlegen und als einen Faktor für die Verbreitung des Analphabetismus im Imperium. Er beklagte, diesbezüglich keine Reformen durchgeführt haben zu können.

Nachdem Münif für einige Zeit Vorsitzender des Bildungsrats (مجلسِ معارف Meclis-i Maʿārif) war, wurde er für fünf Jahre zum osmanischen Botschafter in Teheran ernannt.

Ab 1877 war Münif dreimal Bildungsminister des Osmanischen Reichs. Während seiner zweiten Amtsperiode (1878–1880) wurde Abdülhamid II. zum Sultan. Münif unterrichtete Sultan Abdülhamid in Politischer Ökonomie. Abdülhamid war sehr daran interessiert, moderne Bildung auf sein ganzes Reich auszuweiten. Dennoch misstraute er Münif aufgrund seines Eifers und blockierte einige Male seine Karriere. Als Münif zum Wesir aufstieg und von nun an zu Münif Pascha wurde, wurde er vom Sultan dem Gesundheitsrat (Meclis-i Sıhhiye) zugewiesen. Von 1885 bis 1891 war er ein letztes Mal Bildungsminister. Bis 1895 hatte er keinen Posten inne, erhielt aber weiterhin Bezüge. 1895 wurde er als Sonderbeauftragter des Osmanischen Reichs zum Jubiläum von Schah Naser al-Din nach Teheran geschickt, wo er nach dem Attentat auf Naser al-Din eine kurze Weile als Botschafter blieb. 1896 trat Münif Pascha in den Ruhestand und verbrachte die Jahre bis zu seinem Tod 1910 in seinem Landhaus in Erenköy, außerhalb von Istanbul (heute ein Bezirk im Stadtteil Kadıköy). Das Landhaus wurde zum bekannten Treffpunkt osmanischer und ausländischer Gelehrter.

Wirken

Münif Pascha war in islamischer Kultur erzogen und zugleich Verehrer westlicher Zivilisation, wie es zur Tanzimat-Zeit üblich war. Er galt als Poet, obwohl er nicht viel Literatur veröffentlichte. Sein poetisches Hauptwerk ist داستانِ آل عثمان Dāsitān-i Āl-Osmān, deutsch ‚Epos des Hauses von Osman‘ von 1881. Er veröffentlichte außerdem Übersetzungen wie das oben erwähnte Werk mit Voltaires Zitaten. Andere Bücher von ihm sind Editionen seiner Vorlesungen in Jura und politischer Wirtschaft an der Darülfünun in Istanbul. Er gilt als reformierender, westlich orientierter Staatsmann und als einer der Gründerväter des modernen Bildungssystems der Türkei.

Literatur

  • Âdem Akın: Münif Paşa ve Türk kültür tarihindeki yeri. Atatürk Kültür Merkezi, Ankara 1999, ISBN 975-16-0989-5 (türkisch).
  • Niyazi Berkes: The development of secularism in Turkey. Montreal 1964 (englisch).
  • Ali Budak: Münif Paşa. Batılılaşma Sürecinde Çok Yönlü Bir Osmanlı Aydını. Kitabevi Yayınları, Istanbul 2004, ISBN 978-975-6403-24-2 (türkisch).
  • Ali Fuad: Münif Paşa. In: Türk tarih encümeni mecmuası. 1930 (türkisch).
  • F. Samime İnceoğlu: Münif Paşa: intişar-ı ulûm u maarife adanmış bir ömür. In: Türkiye Araştırmaları Literatür Dergisi, Bd. 6.2 / Nr. 12 (2008), S. 629–652 (online) (türkisch).
  • Bernard Lewis: The emergence of modern Turkey. Oxford 1961 (englisch).
  • Andrew Mango: Münīf Pasha. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. 7, Brill, Leiden 1993, S. 573 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Andrew Mango: Münīf Pasha. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. 7, Brill, Leiden 1993, S. 573 (englisch).
Normdaten (Person): GND: 119238527 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n97908590 | VIAF: 27877068 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Münif Pascha
ALTERNATIVNAMEN Mehmet Tahir Münif Pascha; Mehmed Tâhir Münîf Paşa
KURZBESCHREIBUNG osmanischer Staatsmann und Reformer des osmanischen Bildungssystems während der Reformära (Tanzimat)
GEBURTSDATUM 1828 oder 1829
GEBURTSORT Gaziantep
STERBEDATUM 1910
STERBEORT Istanbul

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 12:25

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Mehmet Tahir Munif Pascha osmanisch محم د طاهر منيف پاشا Mehmed Tahir Munif Pasa IA Meḥemmed Ṭahir Munif Pasa 1828 1829 in Antep 1910 in Istanbul war ein hoher osmanischer Staatsmann und Reformer des osmanischen Bildungssystems wahrend der Tanzimat Zeit Munif PaschaLebenMunif Pascha stammte aus einer Ulema Familie in Antep Er erhielt dort sowie in Kairo und Damaskus eine traditionelle osmanische Medrese Ausbildung Seine Karriere begann er als Beamter in der Provinzverwaltung des Vilayet Damaskus Im Jahr 1852 trat er eine Position als Persisch und Arabischubersetzer in der Ubersetzungskanzlei ترجمه اوداسى Tercume Odasi der Hohen Pforte an Hier knupfte er Kontakte zu reformorientierten Osmanen In Istanbul lernte er Franzosisch Wahrend einer Tatigkeit als stellvertretender Botschaftssekretar an der Osmanischen Botschaft in Berlin lernte er zudem Deutsch Nach seiner Ruckkehr nach Istanbul wurde er durch seine Zeitungsartikel in der جريده حوادث Ceride yi Ḥavadis bekannt In der Folge wurde er 1862 zum Vorsitzenden der Ubersetzungskanzlei ernannt 1859 veroffentlichte er die Anthologie محاورات حكميه Muḥaverat i Ḥikemiyye deutsch Philosophische Reden worin er Zitate von Voltaire Francois Fenelon und Bernard le Bovier de Fontenelle ubersetzte 1861 grundete er die Osmanische Wissenschaftliche Gesellschaft und brachte ihre Zeitschrift مجموعه فنون Mecmuʿa yi Funun deutsch Zeitschrift der sakularen Wissenschaften heraus Munif vertrat die Ansicht die im Osmanischen Reich verwendete arabische Schrift musse reformiert werden Er sah die arabische Schrift als der lateinischen unterlegen und als einen Faktor fur die Verbreitung des Analphabetismus im Imperium Er beklagte diesbezuglich keine Reformen durchgefuhrt haben zu konnen Nachdem Munif fur einige Zeit Vorsitzender des Bildungsrats مجلس معارف Meclis i Maʿarif war wurde er fur funf Jahre zum osmanischen Botschafter in Teheran ernannt Ab 1877 war Munif dreimal Bildungsminister des Osmanischen Reichs Wahrend seiner zweiten Amtsperiode 1878 1880 wurde Abdulhamid II zum Sultan Munif unterrichtete Sultan Abdulhamid in Politischer Okonomie Abdulhamid war sehr daran interessiert moderne Bildung auf sein ganzes Reich auszuweiten Dennoch misstraute er Munif aufgrund seines Eifers und blockierte einige Male seine Karriere Als Munif zum Wesir aufstieg und von nun an zu Munif Pascha wurde wurde er vom Sultan dem Gesundheitsrat Meclis i Sihhiye zugewiesen Von 1885 bis 1891 war er ein letztes Mal Bildungsminister Bis 1895 hatte er keinen Posten inne erhielt aber weiterhin Bezuge 1895 wurde er als Sonderbeauftragter des Osmanischen Reichs zum Jubilaum von Schah Naser al Din nach Teheran geschickt wo er nach dem Attentat auf Naser al Din eine kurze Weile als Botschafter blieb 1896 trat Munif Pascha in den Ruhestand und verbrachte die Jahre bis zu seinem Tod 1910 in seinem Landhaus in Erenkoy ausserhalb von Istanbul heute ein Bezirk im Stadtteil Kadikoy Das Landhaus wurde zum bekannten Treffpunkt osmanischer und auslandischer Gelehrter WirkenMunif Pascha war in islamischer Kultur erzogen und zugleich Verehrer westlicher Zivilisation wie es zur Tanzimat Zeit ublich war Er galt als Poet obwohl er nicht viel Literatur veroffentlichte Sein poetisches Hauptwerk ist داستان آل عثمان Dasitan i Al Osman deutsch Epos des Hauses von Osman von 1881 Er veroffentlichte ausserdem Ubersetzungen wie das oben erwahnte Werk mit Voltaires Zitaten Andere Bucher von ihm sind Editionen seiner Vorlesungen in Jura und politischer Wirtschaft an der Darulfunun in Istanbul Er gilt als reformierender westlich orientierter Staatsmann und als einer der Grundervater des modernen Bildungssystems der Turkei LiteraturAdem Akin Munif Pasa ve Turk kultur tarihindeki yeri Ataturk Kultur Merkezi Ankara 1999 ISBN 975 16 0989 5 turkisch Niyazi Berkes The development of secularism in Turkey Montreal 1964 englisch Ali Budak Munif Pasa Batililasma Surecinde Cok Yonlu Bir Osmanli Aydini Kitabevi Yayinlari Istanbul 2004 ISBN 978 975 6403 24 2 turkisch Ali Fuad Munif Pasa In Turk tarih encumeni mecmuasi 1930 turkisch F Samime Inceoglu Munif Pasa intisar i ulum u maarife adanmis bir omur In Turkiye Arastirmalari Literatur Dergisi Bd 6 2 Nr 12 2008 S 629 652 online turkisch Bernard Lewis The emergence of modern Turkey Oxford 1961 englisch Andrew Mango Munif Pasha In The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd 7 Brill Leiden 1993 S 573 englisch EinzelnachweiseAndrew Mango Munif Pasha In The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd 7 Brill Leiden 1993 S 573 englisch Normdaten Person GND 119238527 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n97908590 VIAF 27877068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munif PaschaALTERNATIVNAMEN Mehmet Tahir Munif Pascha Mehmed Tahir Munif PasaKURZBESCHREIBUNG osmanischer Staatsmann und Reformer des osmanischen Bildungssystems wahrend der Reformara Tanzimat GEBURTSDATUM 1828 oder 1829GEBURTSORT GaziantepSTERBEDATUM 1910STERBEORT Istanbul

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