Die Schwarze Röder ist ein Gewässer im sächsischen Landkreis Bautzen und der wasserreichste Nebenfluss der Großen Röder
Schwarze Röder

Die Schwarze Röder ist ein Gewässer im sächsischen Landkreis Bautzen und der wasserreichste Nebenfluss der Großen Röder. Sie entspringt auf Frankenthaler Flur, fließt am östlichen und südöstlichen Rand der Massenei entlang, zieht sich an der Nordseite des Karswaldes hin und mündet nach etwa 20 Kilometern an der Mittelmühle in Radeberg von links in die Große Röder, die bis zum Zusammenfluss mit der Schwarzen Röder auch „Weiße Röder“ genannt wird.
Schwarze Röder Kleine Röder | ||
Schwarze Röder bei Kleinwolmsdorf | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 53842 | |
Lage | Landkreis Bautzen, Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Große Röder → Schwarze Elster → Elbe → Nordsee | |
Quelle | bei Frankenthal 51° 8′ 34″ N, 14° 5′ 3″ O | |
Quellhöhe | 332 m ü. NN | |
Mündung | in Radeberg in die Große RöderKoordinaten: 51° 6′ 51″ N, 13° 55′ 18″ O 51° 6′ 51″ N, 13° 55′ 18″ O | |
Mündungshöhe | 233 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 99 m | |
Sohlgefälle | 4,8 ‰ | |
Länge | 20,8 km | |
Einzugsgebiet | 58 km² | |
Linke Nebenflüsse | Seifenbach, Dörnigbornwasser, Bach von der Wolmsdorfer Hofewiese, Goldbach | |
Rechte Nebenflüsse | Goldbach, Arnsdorfer Dorfbach | |
Durchflossene Stauseen | Ziegelteich, Popeldammteich, Großer Röderteich | |
Kleinstädte | Radeberg | |
Gemeinden | Arnsdorf, Großharthau, Frankenthal |
Frankentaler Flur
Die Schwarze Röder entspringt nahe der Ortsverbindungsstraße zwischen Frankenthal und Bretnig-Hauswalde auf etwa 330 Meter über NN. Sie wird am Oberlauf zunächst zum Ziegelteich angestaut, der 1972 zu einem Bad ausgebaut wurde. Anschließend durchfließt sie eine Feld- und Wiesenlandschaft, sowie ein breites Muldental beim Eintritt in den Masseneiwald. Bereits im Bereich der Wiesenlandschaft wird das Flussgebiet dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (kurz FFH-Gebiet) Nummer 143 „Rödertal oberhalb Medingen“ entsprechend Richtlinie 92/43/EWG zugeordnet. Die Schutzziele gelten vorwiegend dem hier vorkommenden Bachneunauge und der Schlucht- und Hangmischwälder in den Uferzonen der Massenei.
Großharthauer Flur
Kurz nach der Flurgrenze zu Großharthau durchfließt die Schwarze Röder den Popeldammteich. Direkt danach mündet rechtsseitig der in den Fluss. Vom Popeldammteich aus wurde die Röder stark begradigt.
Um 1974 wurde die Talaue mit dem Ziel entwässert, Ackerbau statt Grünlandwirtschaft betreiben zu können. In der Nähe der Randsiedlung, einem jüngeren Großharthauer Dorfteil, der in den Jahren 1930–1937 entstand, staut ein Damm das Wasser im Kleinen und Großen Röderteich, auch „Großer Teich“ genannt.
Am Zusammenfluss, an der Grenze zwischen Massenei und Großharthauer Flur, steht ein Grenzstein mit Schwertern. Er markiert noch heute die 1241 in der Oberlausitzer Grenzurkunde beschriebene historische Grenze zwischen der zum Königreich Böhmen gehörenden Oberlausitz und den Besitzungen des Bischofs von Meißen. In dieser Urkunde wurde der Fluss erstmals erwähnt.
Nach den Röderteichen nimmt der Fluss wieder seinen natürlichen mäanderförmigen Verlauf im Waldgebiet der Massenei an. Dieser Bereich des Flusses ist als Wasserschutzgebiet ausgewiesen, da in den Randbereichen Trinkwasser gewonnen wird. Hier sind neben dem Bauneunauge auch wieder Hangmischwälder in den Uferzonen anzutreffen. Kurz vor der Ortschaft Seeligstadt verlässt der Fluss das Waldgebiet. Auf den linksseitigen Feuchtwiesen am Ortseingang sind Kammmolche anzutreffen. Im Jahr 1891 traf Adolf Endler im Oberlauf des Flusses neben Forelle auch Hecht, Döbel, Rotauge und Rotfeder an.
Innerhalb von Seeligstadt wird das FFH-Gebiet aufgehoben, da der natürliche Charakter des Flusses durch Begradigungen und befestigte Uferbereiche weitgehend verloren gegangen ist.
Im Ort ist ein Mühlgraben erhalten, welcher zur Seeligstädter Dorfmühle gehörte. Sie wird vermutlich im Stolpener Amtsbuch des Jahres 1559 als „Mahl- und Brettmühle“ erwähnt.
Außerhalb der Ortschaft durchfließt die Schwarze Röder meist geradlinig eine ausgedehnte Wiesenlandschaft. Diese ist wieder Bestandteil des FFH-Gebietes und dient gleichzeitig als Überschwemmungsgebiet. Auch hier ist wieder der Kammmolch anzutreffen.
Einige hundert Meter nach Seeligstadt überquert die Eisenbahn die Schwarze Röder. An dieser Stelle befand sich die Sträuchermühle, welche 1563 erstmals als untere „Brettmühle“ erwähnt wird.
Bald darauf mündet linksseitig der in die Schwarze Röder. Dies ist gleichzeitig die Flurgrenze zur Gemeinde Arnsdorf.
Arnsdorfer Flur
Bis nach Fischbach ändert sich die Flusslandschaft kaum. Fraßspuren an Gehölzen im Uferbereich deuten hier auf eine kleine Biberpopulation hin. Der Mühlgraben der Fischbacher Mühle, welche sich an der Stolpener Straße (S159) befunden hat, ist nicht mehr vorhanden bzw. wurde unter die Erde gelegt. Kurz nach dem ehemaligen Mühlenstandort mündet linksseitig das von Fischbach kommende Dörnigbornwasser in die Schwarze Röder.
Nach Fischbach verläuft der Fluss an der Arnsdorfer Ortsgrenze am nördlichen Rand des Karswaldes entlang. Wie im Abschnitt von Seeligstadt bis Arnsdorf fehlen auch im anschließenden Bereich bis Kleinwolmsdorf markante Talkanten. Am Eingang zum Karswald zweigt rechtsseitig der Mühlgraben der ehemaligen Arnsdorfer Mühle ab. Nachdem der Fluss den Karswald wieder verlassen hat, durchfließt er wieder weitgehend geradlinig ein Wiesengebiet bis zum Ortseingang von Kleinwolmsdorf. Dieser Bereich dient ebenfalls als natürliches Überschwemmungsgebiet und gehörte zum Langen Teich, welcher 1815 trockengelegt wurde. Ab dem Jahr 1970 wurden die Wiesen melioriert, wodurch man zusammenhängende Flächen an Acker- und Grünland für die damalige LPG gewonnen hat. Dabei sind wichtige Feuchtbiotope zerstört worden. In dem Wiesengebiet zwischen Arnsdorf und Kleinwolmsdorf münden linksseitig der Bach von der Wolmsdorfer Hofewiese und der Goldbach, welcher durch eine Renaturierungsmaßnahme während des Ausbaus der Staatsstraße 177 wieder oberirdisch fließt, in die Schwarze Röder. Rechtsseitig mündet der Arnsdorfer Dorfbach in dem Fluss.
Kurz nach dem Ortseingang Kleinwolmsdorf tieft sich die Röder zunächst in Grauwackehornfels ein, der am ehemaligen Kleinwolmsdorfer Rittergut angeschnitten zutage tritt. Unterhalb des Rittergutes befand sich die Obermühle.
Nachdem die Schwarze Röder die Ortschaft verlassen hat, durchfließt der Fluss das Rödertal bis nach Radeberg. Auch dieser Bereich, der einen geschwungenen Flussverlauf hat, dient als Überschwemmungsgebiet. Die im Tal befindlichen Schlucht- und Hangmischwälder, sowie die Flachland-Mähwiesen sind hier ebenso Bestandteil der Schutzziele des FFH-Gebietes, wie auch das hier vorkommende Große Mausohr.
Die Flurgrenze zwischen der Gemeinde Arnsdorf und Radeberg befindet sich an der Stelle des Tales, wo sich seit 2006 die Talbrücke der Staatsstraße 177 befindet.
Am Taleingang befand sich an der Straße nach Wallroda die Wendmühle und im Tal sind heute die Ruinen und der Mühlgraben der ehemaligen Walkmühle zu finden.
Radeberger Flur
Nach der Talbrücke zweigt ein weiter Mühlgraben ab, welcher zur ehemaligen Radeberger Teppichweberei, im Volksmund „Kokosmatte“ genannt, am Talausgang führt. Im Radeberger Stadtgebiet wurde die Schwarze Röder wieder weitgehend begradigt. Sie fließt durch einen schmalen naturbelassenen Streifen bis zu ihrer Mündung in die Große Röder an der Mittelmühle.
Mühlen- und Teichwirtschaft
Trotz des verhältnismäßig geringen Gefälles nutzten früher neun Mühlen das Wasser der Schwarzen Röder zum Antrieb.
Die Teichwirtschaft spielte an der Schwarzen Röder einst eine große Rolle. Längs des Röder befanden sich Teiche, von denen sich einige seeartig ausdehnten.
Der sogenannte Lange Teich hatte eine Fläche von etwa 50 ha und erstreckte sich vom Kleinwolmsdorfer Teichhaus bis zum Arnsdorfer Volkshaus. Er wurde im Jahr 1815 trockengelegt. Der Teichdamm ist als Dammweg erhalten.
Unterhalb Seeligstadts durchfließt die Schwarze Röder einen breiten Wiesengrund. Hier wurde im Jahr 1511 ein seeartiger Teich, der St.-Benno-Teich, angelegt, der der Karpfenhaltung diente. Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts trockengelegt. Reste des Staudammes sind in der Wiesenniederung vorhanden.
Im Stolpener Amtserbbuch des Jahres 1559 werden außerdem folgende Teiche auf Seeligstädter Flur erwähnt: der Dorfteich (trockengelegt, befand sich auf dem heutigen Sportplatzgelände und reichte bis zur Postbrücke), der Mühlteich im Oberdorf, der Brückenteich (trockengelegt, befand sich auf den Postwiesen) und ein Masseneiteich (trockengelegt).
Name
Das „Waldbächlein“ floss zur Zeit der Besiedelung des Rödertales träge in unzähligen Windungen in der morastreichen Niederung. Sumpfwasser stand in Lachen, die wegen des hohen Eisengehaltes eine rotbraune Färbung angenommen hatten. Martin Burkhardt vermutet darin den Grund der Siedler „ihren“ Bach als „Rotfluss“, später als „Röder“ zu bezeichnen. Zudem kann der Name vom altslawischen rudru (= rot) abgeleitet werden.
Eine andere Deutung des Namens leitet sich vom mittelniederdeutschen Wort rét, bzw. im Plural réder ab, was Schilf bedeutet. Es könnte demnach ein mit Schilf bewachsener Fluss gewesen sein.
Der Nahmenszusatz „Schwarz“ ist wiederum auf das oben erwähnte dunkle Sumpfwasser zurückzuführen.
In der Vergangenheit wurde die Schwarze Röder auch Kleine Röder genannt, wie z. B. in Störzners Buch Was die Heimat erzählt von 1904.
Literatur
- Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen. In: Beiträge zur Sächs. Volks- und Heimatkunde. I. Ostsachsen. Arwed Strauch, Leipzig 1904.
- Martin Burkhardt: Das Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt. VEB Buchdruckerei Radeberg, Seeligstadt 1954.
- Hermann Lemme: Um Stolpen und Neustadt. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Hrsg.): Werte der deutschen Heimat. Band 17. Akademie Verlag, Berlin 1970, Lizenznummer 202-100/244/70.
- Edgar Lehmann: Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land. In: Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.): Werte unserer Heimat. Band 27. Akademie Verlag, Berlin 1976, Lizenznummer 202-100/148/76.
- Werner Schmidt: Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda. In: Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.): Werte unserer Heimat. Band 40. Akademie Verlag, Berlin 1983, Lizenznummer 202-100/154/83.
- Siri Rokosch: Warum die Schwarze Röder in Fischbach so breit geworden ist. In: Sächsische Zeitung. DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG, Dresden 18. August 2024 (saechsische.de).
Weblinks
- Karteninhalt: 05/13 Wasser, Festgesetzte Überschwemmungsgebiete und Wasserschutzgebiete. In: www.geoportal.sachsen.de. Freistaat Sachsen, abgerufen am 29. Dezember 2024.
- Talbrücke Schwarze Röder. In: www.structurae.net. Nicolas Janberg, M.Sc.Eng. (Chefredakteur/Inhaber), abgerufen am 29. Dezember 2024.
- Übersichtskarte Lebensraumtypen und Arthabitate im SCI 143 "Rödertal oberhalb Medingen". In: www.natura2000.sachsen.de. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, abgerufen am 29. Dezember 2024.
- Hydrologisches Handbuch. (PDF; 115 kB) Teil 2 – Gebietskennzahlen. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 9, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- Informationstafel über die Schwarzen Röder am Jakobsweg in Arnsdorf. In: www.commons.wikimedia.org. Wikimedia Foundation Inc., abgerufen am 29. Dezember 2024.
- Klaus J. Hofmann: Schwarze Röder. In: radeberger-land.de. 30. November 2006, archiviert vom 6. Juni 2008; abgerufen am 2. Februar 2011 (überarbeiteter Auszug aus Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 27). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1976.). am
Einzelnachweise
- vgl. Literatur: W. Schmidt, Werte unserer Heimat, Band 40, Seite 138
- vgl. Weblinks: Übersichtskarte Lebensraumtypen und Arthabitate im SCI 143
- vgl. Literatur: W. Schmidt, Werte unserer Heimat, Band 40, Seite 138
- vgl. Informationstafel über die Schwarze Röder am Jakobsweg in Arnsdorf auf Wikimedia Commons
- vgl. Literatur: W. Schmidt, Werte unserer Heimat, Band 40, Seite 138
- vgl. Literatur: E. Lehmann, Werte unserer Heimat, Band 27, Seite 110
- vgl. Weblinks: Geoportal Sachsen, Karteninhalt 05/13 Wasser, Wasserschutzgebiete
- Adolf Endler: Untersuchungen über den gegenwärtigen Stand der Fischereiverhältnisse in der Schwarzen Elster, der Spree und der Lausitzer Neisse nebst deren hauptsächlichsten, im Königreiche Sachsen entspringenden Nebengewässern. In: Schriften des Sächsischen Fischereivereines. Band 13. Dresden 1891.
- vgl. Weblinks: Geoportal Sachsen, Karteninhalt 05/13 Wasser, Überschwemmungsgebiete
- vgl. Weblinks: Übersichtskarte Lebensraumtypen und Arthabitate im SCI 143
- vgl. Literatur: S. Rokosch, Sächsische Zeitung, Warum die Schwarze Röder in Fischbach so breit geworden ist
- vgl. Literatur: E. Lehmann, Werte unserer Heimat, Band 27, Seite 110
- vgl. Literatur: E. Lehmann, Werte unserer Heimat, Band 27, Seite 110
- vgl. Weblinks: Geoportal Sachsen, Karteninhalt 05/13 Wasser, Überschwemmungsgebiete
- vgl. Weblinks: Übersichtskarte Lebensraumtypen und Arthabitate im SCI 143
- vgl. Weblinks: structurae.net, Talbrücke Schwarze Röder
- vgl. Literatur: F. B. Störzner, Was die Heimat erzählt, Der lange Teich bei Kleinwolmsdorf, Seite 48–51
- vgl. Literatur: F. B. Störzner, Was die Heimat erzählt, Der Sankt Bennoteich bei Seeligstadt, Seite 73
- vgl. Literatur: M. Burkhardt, Das Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt, Seite 19–20
- vgl. Literatur: M. Burkhardt, Das Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt, S. 15
- vgl. Literatur: H. Lemme, Werte der deutschen Heimat, Band 17, S. 15
- vgl. Literatur: F. B. Störzner, Was die Heimat erzählt
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Schwarze Roder ist ein Gewasser im sachsischen Landkreis Bautzen und der wasserreichste Nebenfluss der Grossen Roder Sie entspringt auf Frankenthaler Flur fliesst am ostlichen und sudostlichen Rand der Massenei entlang zieht sich an der Nordseite des Karswaldes hin und mundet nach etwa 20 Kilometern an der Mittelmuhle in Radeberg von links in die Grosse Roder die bis zum Zusammenfluss mit der Schwarzen Roder auch Weisse Roder genannt wird Schwarze Roder Kleine RoderSchwarze Roder bei Kleinwolmsdorf Schwarze Roder bei KleinwolmsdorfDatenGewasserkennzahl DE 53842Lage Landkreis Bautzen Sachsen DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Grosse Roder Schwarze Elster Elbe NordseeQuelle bei Frankenthal51 8 34 N 14 5 3 O 51 142666 14 084129 332Quellhohe 332 m u NNMundung in Radeberg in die Grosse Roder51 114113 13 921682 233 Koordinaten 51 6 51 N 13 55 18 O 51 6 51 N 13 55 18 O 51 114113 13 921682 233Mundungshohe 233 m u NNHohenunterschied 99 mSohlgefalle 4 8 Lange 20 8 kmEinzugsgebiet 58 km Linke Nebenflusse Seifenbach Dornigbornwasser Bach von der Wolmsdorfer Hofewiese GoldbachRechte Nebenflusse Goldbach Arnsdorfer DorfbachDurchflossene Stauseen Ziegelteich Popeldammteich Grosser RoderteichKleinstadte RadebergGemeinden Arnsdorf Grossharthau FrankenthalFrankentaler FlurDie Schwarze Roder entspringt nahe der Ortsverbindungsstrasse zwischen Frankenthal und Bretnig Hauswalde auf etwa 330 Meter uber NN Sie wird am Oberlauf zunachst zum Ziegelteich angestaut der 1972 zu einem Bad ausgebaut wurde Anschliessend durchfliesst sie eine Feld und Wiesenlandschaft sowie ein breites Muldental beim Eintritt in den Masseneiwald Bereits im Bereich der Wiesenlandschaft wird das Flussgebiet dem Fauna Flora Habitat Gebiet kurz FFH Gebiet Nummer 143 Rodertal oberhalb Medingen entsprechend Richtlinie 92 43 EWG zugeordnet Die Schutzziele gelten vorwiegend dem hier vorkommenden Bachneunauge und der Schlucht und Hangmischwalder in den Uferzonen der Massenei Grossharthauer FlurKurz nach der Flurgrenze zu Grossharthau durchfliesst die Schwarze Roder den Popeldammteich Direkt danach mundet rechtsseitig der in den Fluss Vom Popeldammteich aus wurde die Roder stark begradigt Um 1974 wurde die Talaue mit dem Ziel entwassert Ackerbau statt Grunlandwirtschaft betreiben zu konnen In der Nahe der Randsiedlung einem jungeren Grossharthauer Dorfteil der in den Jahren 1930 1937 entstand staut ein Damm das Wasser im Kleinen und Grossen Roderteich auch Grosser Teich genannt Am Zusammenfluss an der Grenze zwischen Massenei und Grossharthauer Flur steht ein Grenzstein mit Schwertern Er markiert noch heute die 1241 in der Oberlausitzer Grenzurkunde beschriebene historische Grenze zwischen der zum Konigreich Bohmen gehorenden Oberlausitz und den Besitzungen des Bischofs von Meissen In dieser Urkunde wurde der Fluss erstmals erwahnt Nach den Roderteichen nimmt der Fluss wieder seinen naturlichen maanderformigen Verlauf im Waldgebiet der Massenei an Dieser Bereich des Flusses ist als Wasserschutzgebiet ausgewiesen da in den Randbereichen Trinkwasser gewonnen wird Hier sind neben dem Bauneunauge auch wieder Hangmischwalder in den Uferzonen anzutreffen Kurz vor der Ortschaft Seeligstadt verlasst der Fluss das Waldgebiet Auf den linksseitigen Feuchtwiesen am Ortseingang sind Kammmolche anzutreffen Im Jahr 1891 traf Adolf Endler im Oberlauf des Flusses neben Forelle auch Hecht Dobel Rotauge und Rotfeder an Innerhalb von Seeligstadt wird das FFH Gebiet aufgehoben da der naturliche Charakter des Flusses durch Begradigungen und befestigte Uferbereiche weitgehend verloren gegangen ist Im Ort ist ein Muhlgraben erhalten welcher zur Seeligstadter Dorfmuhle gehorte Sie wird vermutlich im Stolpener Amtsbuch des Jahres 1559 als Mahl und Brettmuhle erwahnt Ausserhalb der Ortschaft durchfliesst die Schwarze Roder meist geradlinig eine ausgedehnte Wiesenlandschaft Diese ist wieder Bestandteil des FFH Gebietes und dient gleichzeitig als Uberschwemmungsgebiet Auch hier ist wieder der Kammmolch anzutreffen Einige hundert Meter nach Seeligstadt uberquert die Eisenbahn die Schwarze Roder An dieser Stelle befand sich die Strauchermuhle welche 1563 erstmals als untere Brettmuhle erwahnt wird Bald darauf mundet linksseitig der in die Schwarze Roder Dies ist gleichzeitig die Flurgrenze zur Gemeinde Arnsdorf Arnsdorfer FlurBis nach Fischbach andert sich die Flusslandschaft kaum Frassspuren an Geholzen im Uferbereich deuten hier auf eine kleine Biberpopulation hin Der Muhlgraben der Fischbacher Muhle welche sich an der Stolpener Strasse S159 befunden hat ist nicht mehr vorhanden bzw wurde unter die Erde gelegt Kurz nach dem ehemaligen Muhlenstandort mundet linksseitig das von Fischbach kommende Dornigbornwasser in die Schwarze Roder Nach Fischbach verlauft der Fluss an der Arnsdorfer Ortsgrenze am nordlichen Rand des Karswaldes entlang Wie im Abschnitt von Seeligstadt bis Arnsdorf fehlen auch im anschliessenden Bereich bis Kleinwolmsdorf markante Talkanten Am Eingang zum Karswald zweigt rechtsseitig der Muhlgraben der ehemaligen Arnsdorfer Muhle ab Nachdem der Fluss den Karswald wieder verlassen hat durchfliesst er wieder weitgehend geradlinig ein Wiesengebiet bis zum Ortseingang von Kleinwolmsdorf Dieser Bereich dient ebenfalls als naturliches Uberschwemmungsgebiet und gehorte zum Langen Teich welcher 1815 trockengelegt wurde Ab dem Jahr 1970 wurden die Wiesen melioriert wodurch man zusammenhangende Flachen an Acker und Grunland fur die damalige LPG gewonnen hat Dabei sind wichtige Feuchtbiotope zerstort worden In dem Wiesengebiet zwischen Arnsdorf und Kleinwolmsdorf munden linksseitig der Bach von der Wolmsdorfer Hofewiese und der Goldbach welcher durch eine Renaturierungsmassnahme wahrend des Ausbaus der Staatsstrasse 177 wieder oberirdisch fliesst in die Schwarze Roder Rechtsseitig mundet der Arnsdorfer Dorfbach in dem Fluss Kurz nach dem Ortseingang Kleinwolmsdorf tieft sich die Roder zunachst in Grauwackehornfels ein der am ehemaligen Kleinwolmsdorfer Rittergut angeschnitten zutage tritt Unterhalb des Rittergutes befand sich die Obermuhle Nachdem die Schwarze Roder die Ortschaft verlassen hat durchfliesst der Fluss das Rodertal bis nach Radeberg Auch dieser Bereich der einen geschwungenen Flussverlauf hat dient als Uberschwemmungsgebiet Die im Tal befindlichen Schlucht und Hangmischwalder sowie die Flachland Mahwiesen sind hier ebenso Bestandteil der Schutzziele des FFH Gebietes wie auch das hier vorkommende Grosse Mausohr Die Flurgrenze zwischen der Gemeinde Arnsdorf und Radeberg befindet sich an der Stelle des Tales wo sich seit 2006 die Talbrucke der Staatsstrasse 177 befindet Am Taleingang befand sich an der Strasse nach Wallroda die Wendmuhle und im Tal sind heute die Ruinen und der Muhlgraben der ehemaligen Walkmuhle zu finden Radeberger FlurMundung in die Grosse Roder an der Mittelmuhle Radeberg Nach der Talbrucke zweigt ein weiter Muhlgraben ab welcher zur ehemaligen Radeberger Teppichweberei im Volksmund Kokosmatte genannt am Talausgang fuhrt Im Radeberger Stadtgebiet wurde die Schwarze Roder wieder weitgehend begradigt Sie fliesst durch einen schmalen naturbelassenen Streifen bis zu ihrer Mundung in die Grosse Roder an der Mittelmuhle Muhlen und TeichwirtschaftTrotz des verhaltnismassig geringen Gefalles nutzten fruher neun Muhlen das Wasser der Schwarzen Roder zum Antrieb Hauptartikel Liste von Muhlen an der Grossen und Kleinen Roder Die Teichwirtschaft spielte an der Schwarzen Roder einst eine grosse Rolle Langs des Roder befanden sich Teiche von denen sich einige seeartig ausdehnten Der sogenannte Lange Teich hatte eine Flache von etwa 50 ha und erstreckte sich vom Kleinwolmsdorfer Teichhaus bis zum Arnsdorfer Volkshaus Er wurde im Jahr 1815 trockengelegt Der Teichdamm ist als Dammweg erhalten Unterhalb Seeligstadts durchfliesst die Schwarze Roder einen breiten Wiesengrund Hier wurde im Jahr 1511 ein seeartiger Teich der St Benno Teich angelegt der der Karpfenhaltung diente Er wurde Anfang des 19 Jahrhunderts trockengelegt Reste des Staudammes sind in der Wiesenniederung vorhanden Im Stolpener Amtserbbuch des Jahres 1559 werden ausserdem folgende Teiche auf Seeligstadter Flur erwahnt der Dorfteich trockengelegt befand sich auf dem heutigen Sportplatzgelande und reichte bis zur Postbrucke der Muhlteich im Oberdorf der Bruckenteich trockengelegt befand sich auf den Postwiesen und ein Masseneiteich trockengelegt NameDas Waldbachlein floss zur Zeit der Besiedelung des Rodertales trage in unzahligen Windungen in der morastreichen Niederung Sumpfwasser stand in Lachen die wegen des hohen Eisengehaltes eine rotbraune Farbung angenommen hatten Martin Burkhardt vermutet darin den Grund der Siedler ihren Bach als Rotfluss spater als Roder zu bezeichnen Zudem kann der Name vom altslawischen rudru rot abgeleitet werden Eine andere Deutung des Namens leitet sich vom mittelniederdeutschen Wort ret bzw im Plural reder ab was Schilf bedeutet Es konnte demnach ein mit Schilf bewachsener Fluss gewesen sein Der Nahmenszusatz Schwarz ist wiederum auf das oben erwahnte dunkle Sumpfwasser zuruckzufuhren In der Vergangenheit wurde die Schwarze Roder auch Kleine Roder genannt wie z B in Storzners Buch Was die Heimat erzahlt von 1904 LiteraturFriedrich Bernhard Storzner Was die Heimat erzahlt Sagen geschichtliche Bilder und denkwurdige Begebenheiten aus Sachsen In Beitrage zur Sachs Volks und Heimatkunde I Ostsachsen Arwed Strauch Leipzig 1904 Martin Burkhardt Das Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt VEB Buchdruckerei Radeberg Seeligstadt 1954 Hermann Lemme Um Stolpen und Neustadt In Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Hrsg Werte der deutschen Heimat Band 17 Akademie Verlag Berlin 1970 Lizenznummer 202 100 244 70 Edgar Lehmann Dresdner Heide Pillnitz Radeberger Land In Akademie der Wissenschaften der DDR Hrsg Werte unserer Heimat Band 27 Akademie Verlag Berlin 1976 Lizenznummer 202 100 148 76 Werner Schmidt Lausitzer Bergland um Pulsnitz und 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Seeligstadt Seite 73 vgl Literatur M Burkhardt Das Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt Seite 19 20 vgl Literatur M Burkhardt Das Heimatbuch der Gemeinde Seeligstadt S 15 vgl Literatur H Lemme Werte der deutschen Heimat Band 17 S 15 vgl Literatur F B Storzner Was die Heimat erzahlt