Das Stadtmuseum Düsseldorf ISIL DE MUS 038619 ist ein stadtgeschichtlich und stadttheoretisch orientiertes Museum in der
Stadtmuseum Düsseldorf

Das Stadtmuseum Düsseldorf (ISIL: DE-MUS-038619) ist ein stadtgeschichtlich und stadttheoretisch orientiertes Museum in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Es ist untergebracht im Palais Spee in der Carlstadt am südlichen Rand des historischen Stadtkerns.
Geschichte
1874 als Historisches Museum durch die Stadtverordnetenversammlung gegründet, wurde dieses im Hondheimschen Palais an der Akademiestraße (heute Hafenstraße) untergebracht. Der Anstoß zur Museumsgründung war die Schenkung an Ölgemälden aus dem Nachlass des Grafen von Stutterheim im Oktober 1873.
In der Zeit von 1879 bis 1902 nahm Prinz Georg von Preußen, Protektor des Historischen Museums, Einfluss auf Standort, Sammlung und Präsentation. Durch seine Schenkungen und sein Vermächtnis konnten die Sammlungsgebiete erweitert und eine Porträtsammlung ausgebaut werden. Und das Historische Museum zog Ende November 1879 in das Galeriegebäude des Schlosses am Burgplatz. Von 1884 bis 1893 war Ludwig Heitland Kustos.
1897 erfolgte der Umzug in das ehemalige Lagerhaus der so genannten Reuterkaserne.
Von 1906 bis 1912 leitete Rudolf Weynand nebenamtlich das Historische Museum der Stadt Düsseldorf. Von 1913 bis 1926 wurde Karl Koetschau, Direktor der Städtischen Kunstsammlung Düsseldorf, dem heutigen Museum Kunstpalast, in Personalunion gleichzeitig Direktor des Hetjens-Museums und des Historischen Museums. Ab 1914 wurde eine „Kriegssammlung“ aufgebaut.
Von 1926/27 bis 1935 war Paul Wentzcke, seit 1912 Direktor des Stadtarchivs, auch Leiter des Historischen Museums, und die Personalunion mit den Städtischen Kunstsammlungen wurde aufgehoben. Ab November 1927 wurde das Historische Museum, das 1928 mit dem Stadtarchiv verbunden wurde, im damaligen Kunstgewerbemuseum am Friedrichplatz 3–7, dem heutigen Grabbeplatz, untergebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Sammlungen der Stadt über ganz Düsseldorf verteilt. Bis 1930 entstanden die Abteilungen „Theatergeschichte“, „Düsseldorf als Garnisonsstadt“, „Düsseldorfer Karneval“, Düsseldorf und seine Schifffahrt, ein „Schützenzimmer“ und es wurde eine Möbelsammlung (ab 1927) aufgebaut. 1933 erhielt das Historische Museum den Namen Stadtmuseum.
Bei der Trennung von Stadtarchiv und -museum am 10. Oktober 1933 wurde (1887–1970), schon seit 1922 Mitglied der DVFP und von 1923 bis 1925, dann wieder ab 1931 in der NSDAP, mit der Leitung des Stadtmuseums betraut. Ihm fiel damit die Aufgabe zu, dort eine „germanenkundliche Abteilung“ zu errichten, die Teil einer kompletten Umgestaltung des Hauses im nationalsozialistischen Sinne sein sollte. Von 1935 bis 1946 war Brückner Direktor des Stadtmuseums. Im Mai 1935 wurde die Abteilung „Germanenschau“ eröffnet, mit Wanderausstellung ab 1938. Am 5. Juli 1935 eröffnete Brückner mit Hilfe des damaligen Düsseldorfer Hafendirektors Heinrich Etterich eine Ausstellung der ältesten Sammlungen zur Geschichte der Rheinschifffahrt. Diese Sammlung wurde der Öffentlichkeit zunächst temporär 1936 während des Düsseldorfer Hafentags im Stadtmuseum, ab 1937 dauerhaft im „Grünen Gewölbe“ des Planetariums präsentiert. 1978 beschloss der Rat der Stadt Düsseldorf, das Schifffahrtsmuseum dauerhaft im Schlossturm unterzubringen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört, der Kern der Sammlung blieb aber durch Auslagerungen erhalten. Von 1946 bis 1950 war Direktor des Stadtmuseums. Unter seiner Leitung zog das Museum 1948 in das Obergeschoss im Ehrenhof 2 (heute NRW-Forum). 1955 erfolgte der Umzug ins Schloss Jägerhof unter der Leitung von Gert Adriani, von 1950 bis 1958 Direktor des Stadtmuseums, ab 1954 auch Direktor des Kunstmuseums.
Ab 1958 übernahm , Direktorin des Kunstmuseums, die kommissarische Leitung. Im Jahr 1963 endete die Personalunion mit dem Kunstmuseum. Unter der Direktorin Meta Patas zog das Museum in das ehemalige Palais Spee (1. Bauabschnitt) um und wurde in Stadtgeschichtliches Museum umbenannt.
1977 wurde der Westflügel im Palais Spee (2. Bauabschnitt) erweitert. Direktor (1979–2002) forcierte den Aufbau der Sammlung zur Kunst im Widerstand und der Zeit des Nationalsozialismus. 1980 erfolgte die Rückumbenennung in Stadtmuseum.
Am 2. Juni 1991 wurde das Stadtmuseum nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus von Niklaus Fritschi (3. Bauabschnitt) wieder eröffnet. Am 2. September 2003 übernahm Susanne Anna die Leitung des Hauses. Nach einer neunmonatigen Schließung wurde die Neukonzeption der Öffentlichkeit vorgestellt.
Architektur
Am 2. Juni 1991 wurde der vom Architekten Niklaus Fritschi entworfene Erweiterungsbau des Stadtmuseums eröffnet. Der Neubau ist entsprechend dem Palais Spee auf den Park hinter dem Museum ausgerichtet. Der Park wurde vom Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe auf Resten der Festung Düsseldorf angelegt. Die offene Architektur Fritschis wurde bei der Entwicklung der Neukonzeption 2003 weitergeführt. Die in der postmodernen Architektur des Erweiterungsbaus angelegte zusammenhängende Struktur diente als Grundlage für den Umbau des Erdgeschossbereichs im Erweiterungsbau des Stadtmuseums Düsseldorf zum „Stadttheoretischen Forum“. Die Veränderungen wurden nötig durch die gewandelten Anforderungen an Funktion und räumliche Repräsentation sowie eines sich veränderten Verständnisses von Museumsarchitektur und der Einbeziehung der Museumsnutzer.
Sammlungen
Sammlungen der Ur- und Frühgeschichte und Ältere Stadtgeschichte
Die Sammlung umfasst als zeitlichen Rahmen die Steinzeit bis zum späten 18. Jahrhundert. Schwerpunkte liegen in der landesgeschichtlich bedeutenden Epoche der Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg (16. und 17. Jahrhundert) sowie in der Regierungszeit der Herzöge von Jülich-Berg aus dem Hause Pfalz-Neuburg (17. bis 18. Jahrhundert). Die Bestände umfassen unter anderem archäologische Fundstücke, Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Objekte der angewandten Kunst sowie Archivalien.
Einen deutlichen Schwerpunkt der Sammlung bildet seit der Gründung des Historischen Museums die große Anzahl der Porträts. Besonders hervorzuheben sind die auf Eichenholz gemalten Bildnisse Herzog Wilhelms des Reichen (1591) (Inv.-Nr. B 4) und seines Sohnes Johann Wilhelm (1605) (Inv.-Nr. B 8) von Johan Malthain. Weitere bedeutende Herrscherporträts des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, oder kurz Jan Wellem, stammen von Jan Frans van Douven. Der von Johann Wilhelm besonders geschätzte Maler porträtierte diesen 1708 im Schmuckharnisch und von den Insignien der Macht umgeben (Inv.-Nr. B 820) sowie posthum den von Krankheit gezeichneten Fürsten (Inv.-Nr. B 174). Neben den Herrscherporträts finden sich Bildnisse berühmter Wissenschaftler in landesherrlichen Diensten, wie das des Gerhard Mercator (Inv.-Nr. B 140). Außerdem besteht eine sehr umfangreiche Kupferstich-Sammlung. In der Sammlungspräsentation nehmen die Kupferstiche des Frans Hogenberg, die die Hochzeit des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg mit Jakobe von Baden 1585 illustrieren, eine herausragende Stellung ein. So bilden die teilweise handkolorierten Stiche nicht nur die Festabfolge des achttägigen Festes ab, sondern liefern mit den Ansichten der Düsseldorfer Rheinfront oder des Schlosses bedeutende topografische Bildquellen des 16. Jahrhunderts. (Inv.-Nr. D.V 1-D.V 32)
Stellvertretend für die Möbelsammlung ist der Kölner Schrank aus dem 16. Jahrhundert zu nennen. Der reich mit Intarsien versehene Eichenschrank (Inv.-Nr. M 50) gibt einen Eindruck von der gehobenen bürgerlichen Wohnkultur des 16. Jahrhunderts in Düsseldorf. Zwei Steinschlosspistolen des Hermann Bongard (Inv.-Nr. W 25 und W 26) oder auch das silberne Salzschälchen des Conrad Hadernach (Inv.-Nr. S 1005) demonstrieren exemplarisch die hohe Qualität Düsseldorfer Kunsthandwerks im Umfeld des kurfürstlichen Hofes um 1700.
Seit der Gründung des Stadtmuseums spielt die Archäologie eine besondere Rolle. Sammler wie Carl Guntrum und Constantin Koenen übergaben ihre Bestände an das Haus, im 20. Jahrhundert nahm Kurator Franz Rennefeld an Grabungen in Düsseldorf teil und bis heute können aktuelle Grabungsfunde als Dauerleihgaben des Instituts für Denkmalschutz ausgestellt werden. Das Spektrum umfasst so unterschiedliche Objekte wie eine Käseschüssel aus dem römischen Lager Moers-Asberg (Inv.-Nr. A 123) oder ein Urinalglas zur medizinischen Diagnose aus dem 16. Jahrhundert.
Obwohl in den Inventaren des Stadtmuseums vor allem Archivalien des 19. und des 20. Jahrhunderts verzeichnet sind, gibt es auch hochrangige Stücke aus der Zeit vor 1800. Besondere Beachtung verdient der 1498 datierte Brief des reisenden Ritters Arnold von Harff an seine Landesherrin Sybille von Jülich-Berg, dem Harff einen Pilgerring aus Jerusalem beilegte (Inv.-Nr. ). Neben den beschriebenen Objekten sind mehrere Modelle beachtenswert, so sind Entwicklungsstadien des Düsseldorfer Schlosses vom 14. bis 18. Jahrhundert zu sehen.
Sammlungen 19. Jahrhundert
Anfang und Ende der Sammlung 19. Jahrhundert markieren die französische Besetzung der Stadt ab 1795 und die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke 1902. In dem „langen“ 19. Jahrhundert nahm Düsseldorf eine enorme Entwicklung, von einer kleinen randständigen Residenzstadt hin zu einer modernen Industriestadt. Die Bedeutung dieser Zeit spiegelt sich darin wider, dass die Abteilung den größten Bestand des Stadtmuseums an Objekten aller Art birgt, Kunstwerke, Gegenstände der angewandten Kunst und Alltagsobjekte. Zahlreiche Gegenstände dokumentieren die Zeit der französischen Herrschaft im Rheinlands. Dabei steht Napoleon Bonaparte im Fokus, mit Porträts, Andenken an seinen Besuch in Düsseldorf und mit gegen ihn gewandten Karikaturen. Auch der Wandel der Stadt von einer kleinen Residenz zu einer vom Militär dominierten Garnison in der Mitte des 19. Jahrhunderts, gefolgt von der rasanten Entwicklung zur Industriestadt, prägt die Sammlung: mit Bildern der Garnisonschefs aus preußischem Königshaus und von Industriemagnaten, Produkten „made in Düsseldorf“ und Erinnerungen an die großen Gewerbeausstellungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die als Vorläufer der Düsseldorfer Messe gelten können. Gemälde umfassen Andreas Achenbachs rheinischen Industrielandschaft und Emil Hüntens Niederrheinische Füsilierregiment Nr. 39.
Die sozialen Umbrüche der industriellen Revolution sind ebenfalls in der Sammlung sichtbar, nicht zuletzt durch Porträts so unterschiedlicher wie einflussreicher Persönlichkeiten wie Theodor Fliedner, Florence Nightingale, Sophie von Hatzfeldt und Ferdinand Lassalle. Das Museum besitzt außerdem einen großen Bestand an Karikaturen des Vormärz und der Revolution von 1848/49.
Seit den 1820er Jahren war Düsseldorf ein bedeutendes Kunstzentrum. Mit Christian Dietrich Grabbe, Carl Immermann und nicht zuletzt Heinrich Heine sind wichtige und sehr unterschiedliche Protagonisten der deutschen Literatur in der Sammlung vertreten. An die Komponisten Norbert Burgmüller, Felix Mendelssohn Bartholdy, Clara und Robert Schumann erinnern Porträts, Mobiliar und der letzte von Robert Schumann bespielte Flügel. Einen besonderen Schwerpunkt besitzt die Sammlung mit dem Bestand zur Düsseldorfer Malerschule, aus dem ein Gemäldefries mit dem menschlichen Lebenszyklus und den Jahreszeiten aus dem Haus des Akademierektors Wilhelm von Schadow herausragt.
Sammlungen 20./21. Jahrhundert
Das Jahr 1902 mit der ersten international bedeutenden Düsseldorfer Ausstellung, der Industrie- und Gewerbeausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke, verbunden mit einer Deutsch-nationalen Kunstausstellung, markiert den Beginn der Sammlung 20./21. Jahrhundert, die bis in die Gegenwart reicht.
Sammlungsschwerpunkt der Zeit bis 1945 ist die Düsseldorfer Kunstszene während der Weimarer Republik und unter nationalsozialistischer Herrschaft, insbesondere die modernen Künstlergruppen der 1920/1930er Jahre Junges Rheinland, Rheingruppe und Rheinische Sezession. Die Arbeiten dieser Gruppen sind nicht allein kunsthistorisch relevant, sondern auch im Hinblick auf ihr Wechselspiel mit den politischen und sozialen Entwicklungen dieser Jahre als alternative „Stadtentwürfe“.
Diesen Künstlervereinigungen gehörten unter anderem Arthur Kaufmann, Adolf Uzarski, Karl Schwesig, Heinrich Nauen, Johann Baptist Hermann Hundt, Gert Wollheim, Otto Dix und Theo Champion an, deren Werke in der Sammlung vertreten sind. Kaufmanns Gemälde „Die Zeitgenossen“ (1925) auf dem die Protagonisten der Düsseldorfer Kunstszene zum Gruppenbild versammelt sind, ist eines der Schlüsselexponate der Sammlungen 20./21. Jahrhundert.
Ein Themenraum beschäftigt sich mit der Galeristin und Förderin des Jungen Rheinland Johanna Ey, der 2009 die Sonderausstellung Ich – Johanna Ey gewidmet gewesen ist. Ebenfalls eigene Räume gelten den von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Malern Julo Levin und Franz Monjau. Zur Sammlung Julo Levin gehören auch knapp 2000 Zeichnungen jüdischer Kinder aus der Zeit des Nationalsozialismus, die im Kunst- und Zeichenunterricht Levins in Düsseldorf und Berlin entstanden sind und von denen eine Auswahl ausgestellt ist.
1946 wurde Düsseldorf Hauptstadt des neu gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Objekte wie Kleidung, Hausrat, Fotos, behördliche und private Dokumente, Pläne und Modelle zum Wiederaufbau der im Kriege schwer zerstörten Stadt, sowie künstlerische Auseinandersetzungen mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft repräsentieren die Nachkriegszeit. Als Finanz- und Verwaltungszentrum, als Stadt der Künste, der Mode, der Messen und der Kommunikation gewann die Stadt in den 1950er und 1960er Jahren überregionale Bedeutung.
Von der Düsseldorfer Kunst jener Jahre besitzt die Sammlung einen Schwerpunkt in den 1956 in Düsseldorf gegründeten Jungen Realisten. Zu diesem Künstlerkreis gehörten u. a. Germán Becerra, , Thomas Häfner, Hannelore Köhler, Wolfgang Lorenz und Willi Wirth. Das Blechtrommelbild von Germán Becerra und Franz Witte (1957/58), das ähnlich wie seinerzeit Die Zeitgenossen, maßgebliche Künstler der Düsseldorfer Szene porträtiert – darunter den Schriftsteller Günter Grass – konnte 2009 für die Sammlung erworben werden. Ein Raum ist dem Thema Joseph Beuys und Düsseldorf gewidmet. Beuys’ Agieren in der Stadt, in der er von Beginn seines Studiums an der Kunstakademie (1974) bis zu seinem Tod (1986) lebte, wird mit Archivalien, Dokumenten, Zeitungen, Zeitschriften, Fotos und Schriften des Künstlers dokumentiert.
Fotografische Sammlung
Zur Zeit der Gründung des Stadtmuseums war die Fotografie bereits selbstverständlicher Teil der Alltagskultur. Deshalb reichen die Anfänge der Fotografischen Sammlung bis in die Gründungszeit des Museums zurück. Jahrzehntelang wurden die Fotografien allerdings nicht als Spezialsammlung behandelt. Erst eine allgemeine Neubewertung des Mediums Fotografie seit den 1970er Jahren begründete die Bildung der Fotografischen Sammlung. Ihr Bestand umfasst etwa 30.000 Fotografien. Unter ihnen befinden sich Inkunabeln der Fotogeschichte: Daguerreotypien, Ambrotypien, Salzpapiernegative und -positive aus den 1840er und 1850er Jahren. Zwei Schwerpunkte bestimmen die Sammlung, Ansichten Düsseldorfs und Porträts. Entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einem Geschichtsmuseum beruht ihre Bedeutung in der Dokumentation der Architektur, des Stadtbildes und des kulturellen, politischen und alltäglichen Lebens in der Stadt. Auf lokaler Ebene wird die geschichtliche Entwicklung in Deutschland nachvollziehbar, die Großstadtwerdung in der Gründerzeit, die kulturelle Blüte während der Weimarer Republik und der Nationalsozialismus sind ebenso umfangreich dokumentiert wie die Kriegszerstörungen und der Wiederaufbau. Neben einer Vielzahl anonymer Werke enthält die Fotografische Sammlung Arbeiten unter anderem der Fotografenfamilie Söhn, Erwin Quedenfeldt, Ruth Lauterbach-Baehnisch, August Sander, Dirk Alvermann und Thomas Struth.
Grafische Sammlung
Die Bestände der Grafischen Sammlung reichen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie umfassen die klassischen Themenbereiche eines Stadtmuseums: Landkarten, Stadtpläne, topografische Ansichten, Porträts und Ereignisse. Die Grafische Sammlung enthält zudem eine umfangreiche Scherenschnitt-Sammlung und Künstler-Grafik mit stadtgeschichtlichem Bezug, sowie stadt- und landesgeschichtliche Urkunden, Dokumente, Autographen oder auch Familiennachlässe. Einen eigenständigen Bestand stellen Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken des Archivs Lauterbach dar. Neben Werken Carl Lauterbachs selbst gehören diesem Arbeiten an, die er von Künstlerkollegen erhalten hat, z. B. die Radierung Kriegskrüppel von Otto Dix und eine Lithografie von Max Ernst.
Konzeption
Das Stadtmuseum hat sich 2004 neu positioniert. Sein Gegenstand ist die Stadt als dynamisches soziales, kulturelles und räumliches Gefüge, das Gesellschaft konstituiert. Das Stadtmuseum verwaltet, pflegt und zeigt seine Objekte nicht nur, sondern präsentiert, erforscht und vermittelt mit ihnen stadttheoretisch und stadtgeschichtlich relevante Prozesse. Es hält mit seiner Sammlung damit eine Grundlage für die Projektierung von Lebensräumen des urbanen Menschen bereit. Diese ist genauso fragmentarisch und unabgeschlossen wie die Stadtgeschichte selbst und bietet die Chance, in Dialog zu treten.
In der Sammlung sind deshalb an verschiedenen Stellen PC-Arbeitsplätze eingerichtet, an denen Informationen abgerufen, Fragen erarbeitet, Exponate und deren stadtgeschichtliche Zusammenhänge erforscht werden können.
Darüber hinaus sind in den verschiedenen Etagen Projekträume eingerichtet. Hier werden aktuelle Projekte der lokalen und globalen Stadtentwicklung, die sich aus historischen Gegebenheiten der Stadt, der Sammlungen oder Sonderausstellungen des Stadtmuseums ergeben, diskutiert. Die Museumszeitung unterrichtet den Besucher über die verschiedenen Projekte in den Projekträumen.
Ein Dokumentationsraum ist dem Thema Joseph Beuys und Düsseldorf gewidmet. Hier wird sein Wirken in Düsseldorf und an der Kunstakademie beleuchtet.
Das fragende Museum
Das Stadtmuseum versteht sich als fragendes Museum. Es hat deshalb eine Kommentar-Ebene geschaffen, die den Besuchern ermöglicht, fachlich und unkonventionell zu kommunizieren. Die Besucher haben die Möglichkeit, über einen Kommunikationsbogen mit den Wissenschaftlern in Kontakt zu kommen. Regelmäßig werden die ausgefüllten Bögen bearbeitet.
Das fragende Museum pflegt einen aktiven Umgang mit dem Exponat und benötigt deshalb ein variables Display, das Interventionen zulässt: Die gerillte Oberfläche des Vitrinenbodens und das Stecksystem der Beschriftung wird zum Kontext- und Informationsträger mit der Option zur Ergänzung. Der mobile Besucherservice, ein Team von museumspädagogischen Mitarbeitern, geht aktiv auf die Besucher zu und steht für Hinweise und fachliche Informationen zur Verfügung.
Das Stadttheoretische Forum
In der Mitte des Museums befindet sich das Stadttheoretische Forum als Ort der Diskussion um das Thema „Stadt und ihre Menschen“. Das Forum umfasst, gestalterisch zu einer Einheit zusammengefasst, den Ibach-Saal, die beiden Foyers sowie die Terrassen hinter und vor dem Museum. Neben einer Leseecke wird ein fachspezifisches Angebot an internationaler stadtgeschichtlicher Literatur zum Verkauf angeboten. Das Forum mit dem Café und dem von Maximilian Friedrich Weyhe konzipierten Museumsgarten ist auch ein Treffpunkt für Vereine, Feste und Veranstaltungen.
Das Stadtmuseum als Diskussionsplattform
Das Stadtmuseum versteht sich als eine Plattform, die Angebote an ihre Bürger offeriert. Die Exponate mit ihren Fragestellungen bergen Offerten und Möglichkeiten, sich einzubringen, mitzudiskutieren und mitzugestalten. Alle Altersgruppen sind eingeladen, das umfangreiche Veranstaltungsprogramm als Diskussionsplattform ihrer Vorstellungen und Interessen wahrzunehmen. Dies beginnt bei der Mitwirkung an der Erforschung und Präsentation der Sammlungen und endet bei der Konzeption und Organisation eigener Projekte und Ausstellungen. Vom Geburtstagszimmer, das Vereinen und Privatpersonen ermöglicht, ihre Arbeit und seine Ideen zu präsentieren, über die Young Generation Lounge bis zu den Keyworkern, bürgerschaftlich engagierten Akteuren und Vermittlern im nachberuflichen Leben: Es haben sich längst Gemeinschaften im und um das Museum herum ausgebildet, die das Haus als Plattform für ihr Engagement nutzen. Auch wird die wissenschaftliche Arbeit des Museums im Rahmen von Kooperationsprojekten mit Bürgern und durch das große computergespeicherte Bestandsarchiv transparent gemacht.
Weblinks
- Stadtmuseum Düsseldorf
- Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- Geschichte des Stadtmuseums Düsseldorf: 1897 Umzug in das ehemalige Lagerhaus, Reuterkaserne 1 ( des vom 23. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Stadtmuseum, Sehenswürdigkeiten der Stadt, im Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1938, Grabbeplatz 3/5, S. 2–3.
- Stephan Laux: Zwischen Traditionalismus und „Konjunkturwissenschaft“: Der Düsseldorfer Geschichtsverein und die rheinischen Geschichtsvereine im Nationalsozialismus. Sonderdruck aus Blätter für deutsche Landesgeschichte, Band 141/142, 2005/2006 (PDF), S. 128–129
- Kleine Geschichte des SchifffahrtMuseums ( vom 9. März 2017 im Internet Archive)
- Landeshauptstadt Düsseldorf: d:kult. Abgerufen am 28. März 2019.
Koordinaten: 51° 13′ 19,7″ N, 6° 46′ 10,1″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Stadtmuseum Dusseldorf ISIL DE MUS 038619 ist ein stadtgeschichtlich und stadttheoretisch orientiertes Museum in der nordrhein westfalischen Landeshauptstadt Dusseldorf Es ist untergebracht im Palais Spee in der Carlstadt am sudlichen Rand des historischen Stadtkerns Eingangsbereich des Stadtmuseums 2011 GeschichtePalais Hondheim 1874 als Historisches Museum durch die Stadtverordnetenversammlung gegrundet wurde dieses im Hondheimschen Palais an der Akademiestrasse heute Hafenstrasse untergebracht Der Anstoss zur Museumsgrundung war die Schenkung an Olgemalden aus dem Nachlass des Grafen von Stutterheim im Oktober 1873 Burgplatz mit Schlossturm und Galeriegebaude links 1908 In der Zeit von 1879 bis 1902 nahm Prinz Georg von Preussen Protektor des Historischen Museums Einfluss auf Standort Sammlung und Prasentation Durch seine Schenkungen und sein Vermachtnis konnten die Sammlungsgebiete erweitert und eine Portratsammlung ausgebaut werden Und das Historische Museum zog Ende November 1879 in das Galeriegebaude des Schlosses am Burgplatz Von 1884 bis 1893 war Ludwig Heitland Kustos 1897 erfolgte der Umzug in das ehemalige Lagerhaus der so genannten Reuterkaserne Von 1906 bis 1912 leitete Rudolf Weynand nebenamtlich das Historische Museum der Stadt Dusseldorf Von 1913 bis 1926 wurde Karl Koetschau Direktor der Stadtischen Kunstsammlung Dusseldorf dem heutigen Museum Kunstpalast in Personalunion gleichzeitig Direktor des Hetjens Museums und des Historischen Museums Ab 1914 wurde eine Kriegssammlung aufgebaut Kunstgewerbemuseum Foto um 1910 Von 1926 27 bis 1935 war Paul Wentzcke seit 1912 Direktor des Stadtarchivs auch Leiter des Historischen Museums und die Personalunion mit den Stadtischen Kunstsammlungen wurde aufgehoben Ab November 1927 wurde das Historische Museum das 1928 mit dem Stadtarchiv verbunden wurde im damaligen Kunstgewerbemuseum am Friedrichplatz 3 7 dem heutigen Grabbeplatz untergebracht Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Sammlungen der Stadt uber ganz Dusseldorf verteilt Bis 1930 entstanden die Abteilungen Theatergeschichte Dusseldorf als Garnisonsstadt Dusseldorfer Karneval Dusseldorf und seine Schifffahrt ein Schutzenzimmer und es wurde eine Mobelsammlung ab 1927 aufgebaut 1933 erhielt das Historische Museum den Namen Stadtmuseum Bei der Trennung von Stadtarchiv und museum am 10 Oktober 1933 wurde 1887 1970 schon seit 1922 Mitglied der DVFP und von 1923 bis 1925 dann wieder ab 1931 in der NSDAP mit der Leitung des Stadtmuseums betraut Ihm fiel damit die Aufgabe zu dort eine germanenkundliche Abteilung zu errichten die Teil einer kompletten Umgestaltung des Hauses im nationalsozialistischen Sinne sein sollte Von 1935 bis 1946 war Bruckner Direktor des Stadtmuseums Im Mai 1935 wurde die Abteilung Germanenschau eroffnet mit Wanderausstellung ab 1938 Am 5 Juli 1935 eroffnete Bruckner mit Hilfe des damaligen Dusseldorfer Hafendirektors Heinrich Etterich eine Ausstellung der altesten Sammlungen zur Geschichte der Rheinschifffahrt Diese Sammlung wurde der Offentlichkeit zunachst temporar 1936 wahrend des Dusseldorfer Hafentags im Stadtmuseum ab 1937 dauerhaft im Grunen Gewolbe des Planetariums prasentiert 1978 beschloss der Rat der Stadt Dusseldorf das Schifffahrtsmuseum dauerhaft im Schlossturm unterzubringen Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude zerstort der Kern der Sammlung blieb aber durch Auslagerungen erhalten Von 1946 bis 1950 war Direktor des Stadtmuseums Unter seiner Leitung zog das Museum 1948 in das Obergeschoss im Ehrenhof 2 heute NRW Forum 1955 erfolgte der Umzug ins Schloss Jagerhof unter der Leitung von Gert Adriani von 1950 bis 1958 Direktor des Stadtmuseums ab 1954 auch Direktor des Kunstmuseums Ab 1958 ubernahm Direktorin des Kunstmuseums die kommissarische Leitung Im Jahr 1963 endete die Personalunion mit dem Kunstmuseum Unter der Direktorin Meta Patas zog das Museum in das ehemalige Palais Spee 1 Bauabschnitt um und wurde in Stadtgeschichtliches Museum umbenannt 1977 wurde der Westflugel im Palais Spee 2 Bauabschnitt erweitert Direktor 1979 2002 forcierte den Aufbau der Sammlung zur Kunst im Widerstand und der Zeit des Nationalsozialismus 1980 erfolgte die Ruckumbenennung in Stadtmuseum Am 2 Juni 1991 wurde das Stadtmuseum nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus von Niklaus Fritschi 3 Bauabschnitt wieder eroffnet Am 2 September 2003 ubernahm Susanne Anna die Leitung des Hauses Nach einer neunmonatigen Schliessung wurde die Neukonzeption der Offentlichkeit vorgestellt ArchitekturSpee sches Palais von der Gartenseite aus gesehenSpee scher Graben mit erhaltener Bastion der ZitadelleDer Spee sche Park im Hintergrund das Stadtmuseum Am 2 Juni 1991 wurde der vom Architekten Niklaus Fritschi entworfene Erweiterungsbau des Stadtmuseums eroffnet Der Neubau ist entsprechend dem Palais Spee auf den Park hinter dem Museum ausgerichtet Der Park wurde vom Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe auf Resten der Festung Dusseldorf angelegt Die offene Architektur Fritschis wurde bei der Entwicklung der Neukonzeption 2003 weitergefuhrt Die in der postmodernen Architektur des Erweiterungsbaus angelegte zusammenhangende Struktur diente als Grundlage fur den Umbau des Erdgeschossbereichs im Erweiterungsbau des Stadtmuseums Dusseldorf zum Stadttheoretischen Forum Die Veranderungen wurden notig durch die gewandelten Anforderungen an Funktion und raumliche Reprasentation sowie eines sich veranderten Verstandnisses von Museumsarchitektur und der Einbeziehung der Museumsnutzer SammlungenSammlungen der Ur und Fruhgeschichte und Altere Stadtgeschichte Bild des Kurfursten Jan Wellem von Jan Frans van Douven 1716 Die Sammlung umfasst als zeitlichen Rahmen die Steinzeit bis zum spaten 18 Jahrhundert Schwerpunkte liegen in der landesgeschichtlich bedeutenden Epoche der Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve Berg 16 und 17 Jahrhundert sowie in der Regierungszeit der Herzoge von Julich Berg aus dem Hause Pfalz Neuburg 17 bis 18 Jahrhundert Die Bestande umfassen unter anderem archaologische Fundstucke Gemalde Grafiken Skulpturen Objekte der angewandten Kunst sowie Archivalien Einen deutlichen Schwerpunkt der Sammlung bildet seit der Grundung des Historischen Museums die grosse Anzahl der Portrats Besonders hervorzuheben sind die auf Eichenholz gemalten Bildnisse Herzog Wilhelms des Reichen 1591 Inv Nr B 4 und seines Sohnes Johann Wilhelm 1605 Inv Nr B 8 von Johan Malthain Weitere bedeutende Herrscherportrats des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz oder kurz Jan Wellem stammen von Jan Frans van Douven Der von Johann Wilhelm besonders geschatzte Maler portratierte diesen 1708 im Schmuckharnisch und von den Insignien der Macht umgeben Inv Nr B 820 sowie posthum den von Krankheit gezeichneten Fursten Inv Nr B 174 Neben den Herrscherportrats finden sich Bildnisse beruhmter Wissenschaftler in landesherrlichen Diensten wie das des Gerhard Mercator Inv Nr B 140 Ausserdem besteht eine sehr umfangreiche Kupferstich Sammlung In der Sammlungsprasentation nehmen die Kupferstiche des Frans Hogenberg die die Hochzeit des Herzogs Johann Wilhelm von Julich Kleve Berg mit Jakobe von Baden 1585 illustrieren eine herausragende Stellung ein So bilden die teilweise handkolorierten Stiche nicht nur die Festabfolge des achttagigen Festes ab sondern liefern mit den Ansichten der Dusseldorfer Rheinfront oder des Schlosses bedeutende topografische Bildquellen des 16 Jahrhunderts Inv Nr D V 1 D V 32 Stellvertretend fur die Mobelsammlung ist der Kolner Schrank aus dem 16 Jahrhundert zu nennen Der reich mit Intarsien versehene Eichenschrank Inv Nr M 50 gibt einen Eindruck von der gehobenen burgerlichen Wohnkultur des 16 Jahrhunderts in Dusseldorf Zwei Steinschlosspistolen des Hermann Bongard Inv Nr W 25 und W 26 oder auch das silberne Salzschalchen des Conrad Hadernach Inv Nr S 1005 demonstrieren exemplarisch die hohe Qualitat Dusseldorfer Kunsthandwerks im Umfeld des kurfurstlichen Hofes um 1700 Seit der Grundung des Stadtmuseums spielt die Archaologie eine besondere Rolle Sammler wie Carl Guntrum und Constantin Koenen ubergaben ihre Bestande an das Haus im 20 Jahrhundert nahm Kurator Franz Rennefeld an Grabungen in Dusseldorf teil und bis heute konnen aktuelle Grabungsfunde als Dauerleihgaben des Instituts fur Denkmalschutz ausgestellt werden Das Spektrum umfasst so unterschiedliche Objekte wie eine Kaseschussel aus dem romischen Lager Moers Asberg Inv Nr A 123 oder ein Urinalglas zur medizinischen Diagnose aus dem 16 Jahrhundert Obwohl in den Inventaren des Stadtmuseums vor allem Archivalien des 19 und des 20 Jahrhunderts verzeichnet sind gibt es auch hochrangige Stucke aus der Zeit vor 1800 Besondere Beachtung verdient der 1498 datierte Brief des reisenden Ritters Arnold von Harff an seine Landesherrin Sybille von Julich Berg dem Harff einen Pilgerring aus Jerusalem beilegte Inv Nr Neben den beschriebenen Objekten sind mehrere Modelle beachtenswert so sind Entwicklungsstadien des Dusseldorfer Schlosses vom 14 bis 18 Jahrhundert zu sehen Sammlungen 19 Jahrhundert Ferdinand Lassalle Anfang und Ende der Sammlung 19 Jahrhundert markieren die franzosische Besetzung der Stadt ab 1795 und die Industrie und Gewerbe Ausstellung fur Rheinland Westfalen und benachbarte Bezirke 1902 In dem langen 19 Jahrhundert nahm Dusseldorf eine enorme Entwicklung von einer kleinen randstandigen Residenzstadt hin zu einer modernen Industriestadt Die Bedeutung dieser Zeit spiegelt sich darin wider dass die Abteilung den grossten Bestand des Stadtmuseums an Objekten aller Art birgt Kunstwerke Gegenstande der angewandten Kunst und Alltagsobjekte Zahlreiche Gegenstande dokumentieren die Zeit der franzosischen Herrschaft im Rheinlands Dabei steht Napoleon Bonaparte im Fokus mit Portrats Andenken an seinen Besuch in Dusseldorf und mit gegen ihn gewandten Karikaturen Auch der Wandel der Stadt von einer kleinen Residenz zu einer vom Militar dominierten Garnison in der Mitte des 19 Jahrhunderts gefolgt von der rasanten Entwicklung zur Industriestadt pragt die Sammlung mit Bildern der Garnisonschefs aus preussischem Konigshaus und von Industriemagnaten Produkten made in Dusseldorf und Erinnerungen an die grossen Gewerbeausstellungen des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts die als Vorlaufer der Dusseldorfer Messe gelten konnen Gemalde umfassen Andreas Achenbachs rheinischen Industrielandschaft und Emil Huntens Niederrheinische Fusilierregiment Nr 39 Die sozialen Umbruche der industriellen Revolution sind ebenfalls in der Sammlung sichtbar nicht zuletzt durch Portrats so unterschiedlicher wie einflussreicher Personlichkeiten wie Theodor Fliedner Florence Nightingale Sophie von Hatzfeldt und Ferdinand Lassalle Das Museum besitzt ausserdem einen grossen Bestand an Karikaturen des Vormarz und der Revolution von 1848 49 Seit den 1820er Jahren war Dusseldorf ein bedeutendes Kunstzentrum Mit Christian Dietrich Grabbe Carl Immermann und nicht zuletzt Heinrich Heine sind wichtige und sehr unterschiedliche Protagonisten der deutschen Literatur in der Sammlung vertreten An die Komponisten Norbert Burgmuller Felix Mendelssohn Bartholdy Clara und Robert Schumann erinnern Portrats Mobiliar und der letzte von Robert Schumann bespielte Flugel Einen besonderen Schwerpunkt besitzt die Sammlung mit dem Bestand zur Dusseldorfer Malerschule aus dem ein Gemaldefries mit dem menschlichen Lebenszyklus und den Jahreszeiten aus dem Haus des Akademierektors Wilhelm von Schadow herausragt Sammlungen 20 21 Jahrhundert Das Jahr 1902 mit der ersten international bedeutenden Dusseldorfer Ausstellung der Industrie und Gewerbeausstellung fur Rheinland Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer Deutsch nationalen Kunstausstellung markiert den Beginn der Sammlung 20 21 Jahrhundert die bis in die Gegenwart reicht Sammlungsschwerpunkt der Zeit bis 1945 ist die Dusseldorfer Kunstszene wahrend der Weimarer Republik und unter nationalsozialistischer Herrschaft insbesondere die modernen Kunstlergruppen der 1920 1930er Jahre Junges Rheinland Rheingruppe und Rheinische Sezession Die Arbeiten dieser Gruppen sind nicht allein kunsthistorisch relevant sondern auch im Hinblick auf ihr Wechselspiel mit den politischen und sozialen Entwicklungen dieser Jahre als alternative Stadtentwurfe Diesen Kunstlervereinigungen gehorten unter anderem Arthur Kaufmann Adolf Uzarski Karl Schwesig Heinrich Nauen Johann Baptist Hermann Hundt Gert Wollheim Otto Dix und Theo Champion an deren Werke in der Sammlung vertreten sind Kaufmanns Gemalde Die Zeitgenossen 1925 auf dem die Protagonisten der Dusseldorfer Kunstszene zum Gruppenbild versammelt sind ist eines der Schlusselexponate der Sammlungen 20 21 Jahrhundert Ein Themenraum beschaftigt sich mit der Galeristin und Forderin des Jungen Rheinland Johanna Ey der 2009 die Sonderausstellung Ich Johanna Ey gewidmet gewesen ist Ebenfalls eigene Raume gelten den von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Malern Julo Levin und Franz Monjau Zur Sammlung Julo Levin gehoren auch knapp 2000 Zeichnungen judischer Kinder aus der Zeit des Nationalsozialismus die im Kunst und Zeichenunterricht Levins in Dusseldorf und Berlin entstanden sind und von denen eine Auswahl ausgestellt ist 1946 wurde Dusseldorf Hauptstadt des neu gegrundeten Landes Nordrhein Westfalen Objekte wie Kleidung Hausrat Fotos behordliche und private Dokumente Plane und Modelle zum Wiederaufbau der im Kriege schwer zerstorten Stadt sowie kunstlerische Auseinandersetzungen mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft reprasentieren die Nachkriegszeit Als Finanz und Verwaltungszentrum als Stadt der Kunste der Mode der Messen und der Kommunikation gewann die Stadt in den 1950er und 1960er Jahren uberregionale Bedeutung Von der Dusseldorfer Kunst jener Jahre besitzt die Sammlung einen Schwerpunkt in den 1956 in Dusseldorf gegrundeten Jungen Realisten Zu diesem Kunstlerkreis gehorten u a German Becerra Thomas Hafner Hannelore Kohler Wolfgang Lorenz und Willi Wirth Das Blechtrommelbild von German Becerra und Franz Witte 1957 58 das ahnlich wie seinerzeit Die Zeitgenossen massgebliche Kunstler der Dusseldorfer Szene portratiert darunter den Schriftsteller Gunter Grass konnte 2009 fur die Sammlung erworben werden Ein Raum ist dem Thema Joseph Beuys und Dusseldorf gewidmet Beuys Agieren in der Stadt in der er von Beginn seines Studiums an der Kunstakademie 1974 bis zu seinem Tod 1986 lebte wird mit Archivalien Dokumenten Zeitungen Zeitschriften Fotos und Schriften des Kunstlers dokumentiert Fotografische Sammlung Zur Zeit der Grundung des Stadtmuseums war die Fotografie bereits selbstverstandlicher Teil der Alltagskultur Deshalb reichen die Anfange der Fotografischen Sammlung bis in die Grundungszeit des Museums zuruck Jahrzehntelang wurden die Fotografien allerdings nicht als Spezialsammlung behandelt Erst eine allgemeine Neubewertung des Mediums Fotografie seit den 1970er Jahren begrundete die Bildung der Fotografischen Sammlung Ihr Bestand umfasst etwa 30 000 Fotografien Unter ihnen befinden sich Inkunabeln der Fotogeschichte Daguerreotypien Ambrotypien Salzpapiernegative und positive aus den 1840er und 1850er Jahren Zwei Schwerpunkte bestimmen die Sammlung Ansichten Dusseldorfs und Portrats Entsprechend ihrer Zugehorigkeit zu einem Geschichtsmuseum beruht ihre Bedeutung in der Dokumentation der Architektur des Stadtbildes und des kulturellen politischen und alltaglichen Lebens in der Stadt Auf lokaler Ebene wird die geschichtliche Entwicklung in Deutschland nachvollziehbar die Grossstadtwerdung in der Grunderzeit die kulturelle Blute wahrend der Weimarer Republik und der Nationalsozialismus sind ebenso umfangreich dokumentiert wie die Kriegszerstorungen und der Wiederaufbau Neben einer Vielzahl anonymer Werke enthalt die Fotografische Sammlung Arbeiten unter anderem der Fotografenfamilie Sohn Erwin Quedenfeldt Ruth Lauterbach Baehnisch August Sander Dirk Alvermann und Thomas Struth Grafische Sammlung Die Bestande der Grafischen Sammlung reichen vom 16 Jahrhundert bis in die Gegenwart Sie umfassen die klassischen Themenbereiche eines Stadtmuseums Landkarten Stadtplane topografische Ansichten Portrats und Ereignisse Die Grafische Sammlung enthalt zudem eine umfangreiche Scherenschnitt Sammlung und Kunstler Grafik mit stadtgeschichtlichem Bezug sowie stadt und landesgeschichtliche Urkunden Dokumente Autographen oder auch Familiennachlasse Einen eigenstandigen Bestand stellen Zeichnungen Aquarelle und Druckgrafiken des Archivs Lauterbach dar Neben Werken Carl Lauterbachs selbst gehoren diesem Arbeiten an die er von Kunstlerkollegen erhalten hat z B die Radierung Kriegskruppel von Otto Dix und eine Lithografie von Max Ernst KonzeptionDas Stadtmuseum hat sich 2004 neu positioniert Sein Gegenstand ist die Stadt als dynamisches soziales kulturelles und raumliches Gefuge das Gesellschaft konstituiert Das Stadtmuseum verwaltet pflegt und zeigt seine Objekte nicht nur sondern prasentiert erforscht und vermittelt mit ihnen stadttheoretisch und stadtgeschichtlich relevante Prozesse Es halt mit seiner Sammlung damit eine Grundlage fur die Projektierung von Lebensraumen des urbanen Menschen bereit Diese ist genauso fragmentarisch und unabgeschlossen wie die Stadtgeschichte selbst und bietet die Chance in Dialog zu treten In der Sammlung sind deshalb an verschiedenen Stellen PC Arbeitsplatze eingerichtet an denen Informationen abgerufen Fragen erarbeitet Exponate und deren stadtgeschichtliche Zusammenhange erforscht werden konnen Daruber hinaus sind in den verschiedenen Etagen Projektraume eingerichtet Hier werden aktuelle Projekte der lokalen und globalen Stadtentwicklung die sich aus historischen Gegebenheiten der Stadt der Sammlungen oder Sonderausstellungen des Stadtmuseums ergeben diskutiert Die Museumszeitung unterrichtet den Besucher uber die verschiedenen Projekte in den Projektraumen Ein Dokumentationsraum ist dem Thema Joseph Beuys und Dusseldorf gewidmet Hier wird sein Wirken in Dusseldorf und an der Kunstakademie beleuchtet Das fragende Museum Das Stadtmuseum versteht sich als fragendes Museum Es hat deshalb eine Kommentar Ebene geschaffen die den Besuchern ermoglicht fachlich und unkonventionell zu kommunizieren Die Besucher haben die Moglichkeit uber einen Kommunikationsbogen mit den Wissenschaftlern in Kontakt zu kommen Regelmassig werden die ausgefullten Bogen bearbeitet Das fragende Museum pflegt einen aktiven Umgang mit dem Exponat und benotigt deshalb ein variables Display das Interventionen zulasst Die gerillte Oberflache des Vitrinenbodens und das Stecksystem der Beschriftung wird zum Kontext und Informationstrager mit der Option zur Erganzung Der mobile Besucherservice ein Team von museumspadagogischen Mitarbeitern geht aktiv auf die Besucher zu und steht fur Hinweise und fachliche Informationen zur Verfugung Das Stadttheoretische Forum In der Mitte des Museums befindet sich das Stadttheoretische Forum als Ort der Diskussion um das Thema Stadt und ihre Menschen Das Forum umfasst gestalterisch zu einer Einheit zusammengefasst den Ibach Saal die beiden Foyers sowie die Terrassen hinter und vor dem Museum Neben einer Leseecke wird ein fachspezifisches Angebot an internationaler stadtgeschichtlicher Literatur zum Verkauf angeboten Das Forum mit dem Cafe und dem von Maximilian Friedrich Weyhe konzipierten Museumsgarten ist auch ein Treffpunkt fur Vereine Feste und Veranstaltungen Das Stadtmuseum als Diskussionsplattform Das Stadtmuseum versteht sich als eine Plattform die Angebote an ihre Burger offeriert Die Exponate mit ihren Fragestellungen bergen Offerten und Moglichkeiten sich einzubringen mitzudiskutieren und mitzugestalten Alle Altersgruppen sind eingeladen das umfangreiche Veranstaltungsprogramm als Diskussionsplattform ihrer Vorstellungen und Interessen wahrzunehmen Dies beginnt bei der Mitwirkung an der Erforschung und Prasentation der Sammlungen und endet bei der Konzeption und Organisation eigener Projekte und Ausstellungen Vom Geburtstagszimmer das Vereinen und Privatpersonen ermoglicht ihre Arbeit und seine Ideen zu prasentieren uber die Young Generation Lounge bis zu den Keyworkern burgerschaftlich engagierten Akteuren und Vermittlern im nachberuflichen Leben Es haben sich langst Gemeinschaften im und um das Museum herum ausgebildet die das Haus als Plattform fur ihr Engagement nutzen Auch wird die wissenschaftliche Arbeit des Museums im Rahmen von Kooperationsprojekten mit Burgern und durch das grosse computergespeicherte Bestandsarchiv transparent gemacht WeblinksCommons Stadtmuseum Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtmuseum Dusseldorf Stadtmuseum Landeshauptstadt Dusseldorf in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweiseGeschichte des Stadtmuseums Dusseldorf 1897 Umzug in das ehemalige Lagerhaus Reuterkaserne 1 Memento des Originals vom 23 September 2015 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass 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