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Straffes Maß

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Ein Straffes Maß ist ein mathematischer Begriff aus der Maßtheorie, einem Teilgebiet der Mathematik, das sich mit der Untersuchung von abstrahierten Volumenbegriffen beschäftigt und die Basis für die Stochastik und die Integrationstheorie liefert. Straffheit ist eine Eigenschaft, die endlichen Maßen sowie Familien und Folgen von endlichen Maßen zukommen kann. Verwendung finden straffe Familien von Maßen beispielsweise bei der Formulierung des Satzes von Prochorow, wo sie zur Charakterisierung von schwach relativ folgenkompakten Mengen von endlichen Maßen auf polnischen Räumen herangezogen werden. Die schwach relativ folgenkompakten Mengen sind von großer Bedeutung, da jede Folge von Elementen aus solch einer Menge immer eine schwache konvergente Teilfolge besitzt.

Definition

Gegeben sei ein metrischer Raum (X,d){\displaystyle (X,d)}, versehen mit der Borelschen σ-Algebra B(X){\displaystyle {\mathcal {B}}(X)}.

Ein endliches Maß auf B(X){\displaystyle {\mathcal {B}}(X)} heißt ein straffes Maß, wenn zu jedem ε>0{\displaystyle \varepsilon >0} eine kompakte Menge K⊂X{\displaystyle K\subset X} existiert, so dass

μ(X∖K)<ε{\displaystyle \mu (X\setminus K)<\varepsilon }

ist. Eine Menge oder Familie M{\displaystyle {\mathcal {M}}} von endlichen Maßen heißt straff, wenn zu jedem ε>0{\displaystyle \varepsilon >0} eine kompakte Menge K⊂X{\displaystyle K\subset X} existiert, so dass

supμ∈M{μ(X∖K)}<ε{\displaystyle \sup _{\mu \in {\mathcal {M}}}\;\{\mu (X\setminus K)\}<\varepsilon }

ist. Eine Folge (μn)n∈N{\displaystyle (\mu _{n})_{n\in \mathbb {N} }} von endlichen Maßen heißt straff, wenn die Menge M={μn|n∈N}{\displaystyle {\mathcal {M}}=\{\mu _{n}\;|\;n\in \mathbb {N} \}} straff ist.

Für den Spezialfall eines Wahrscheinlichkeitsmaßes P{\displaystyle P} folgt, dass P{\displaystyle P} genau dann straff ist, wenn für jedes ϵ>0{\displaystyle \epsilon >0} eine kompakte Menge K{\displaystyle K} existiert, so dass

P(K)≥1−ϵ{\displaystyle P(K)\geq 1-\epsilon }

ist. Die Straffheit von Mengen, Familien und Folgen von Wahrscheinlichkeitsmaßen folgt dann analog.

Die Straffheit einer Menge {PXn:n≥1}{\displaystyle \{P^{X_{n}}:n\geq 1\}} von Verteilungen von Zufallsvariablen wird als Straffheit der Folge (Xn)n≥1{\displaystyle (X_{n})_{n\geq 1}} bezeichnet. Alternativ sagt man, dass (Xn)n≥1{\displaystyle (X_{n})_{n\geq 1}} stochastisch beschränkt sei.

Beispiele

Ist δx{\displaystyle \delta _{x}} das Dirac-Maß auf dem Punkt x{\displaystyle x}, aufgefasst als Maß auf (R,B(R)){\displaystyle (\mathbb {R} ,{\mathcal {B}}(\mathbb {R} ))}, so ist die Folge (δn)n∈N{\displaystyle (\delta _{n})_{n\in \mathbb {N} }} nicht straff. Denn die kompakten Teilmengen von R{\displaystyle \mathbb {R} } sind nach dem Satz von Heine-Borel beschränkt und abgeschlossen. Dann existiert für jedes ε∈(0,1){\displaystyle \varepsilon \in (0,1)} und jede kompakte Menge K{\displaystyle K} ein NK∈N{\displaystyle N_{K}\in \mathbb {N} }, so dass NK>x{\displaystyle N_{K}>x} für alle x∈K{\displaystyle x\in K}, da K{\displaystyle K} beschränkt ist. Damit ist dann aber auch δNK(R∖K)=1{\displaystyle \delta _{N_{K}}(\mathbb {R} \setminus K)=1} für jede beliebige kompakte Menge. Also ist die Folge nicht straff.

Umgekehrt ist die Folge M:=(δan)n∈N{\displaystyle {\mathcal {M}}:=\left(\delta _{a_{n}}\right)_{n\in \mathbb {N} }} genau dann straff, wenn die Folge (an)n∈N{\displaystyle (a_{n})_{n\in \mathbb {N} }} beschränkt ist. Denn setzt man C:=supn∈N|an|{\displaystyle C:=\sup _{n\in \mathbb {N} }|a_{n}|}, so ist die Menge K=[−C,C]{\displaystyle K=[-C,C]} kompakt, und es ist

supμ∈M{μ(R∖[−C,C])}=0{\displaystyle \sup _{\mu \in {\mathcal {M}}}\;\{\mu (\mathbb {R} \setminus [-C,C])\}=0}

und somit ist das Straffheitskriterium auch für alle ε>0{\displaystyle \varepsilon >0} erfüllt.

Die Bedingung der Straffheit stellt also sicher, dass keine Masse „ins Unendliche abwandert“.

Bemerkung

Der Begriff der Straffheit wird in der Literatur, insbesondere im angelsächsischen Sprachraum, nicht eindeutig verwendet. Elstrodt spricht in seinem deutschsprachigen Buch von Straffheit und verweist auf den englischen Begriff „tight“, die Encyclopaedia of Mathematics verweist aber unter tight measure auf ein lokal endliches Maß auf einem Hausdorff-Raum und der entsprechenden borelschen σ-Algebra, das von innen regulär ist. Solche Maße werden bei Elstrodt als Radon-Maße bezeichnet. Auch die Staffheit entspricht nicht dem englischen Begriff der tightness, diese ist die Regularität von innen. Daher ist bei jedem Autor eine Überprüfung der verwendeten Definitionen unerlässlich.

Es ist außerdem ausreichend wenn der Raum lediglich mit einer Topologie ausgestattet ist und keiner Metrik.

Verwandte Begriffe

Die Straffheit lässt sich auch für Verteilungsfunktionen im Sinne der Stochastik definieren, man spricht dann von straffen Familien von Verteilungsfunktionen.

Literatur

  • Jürgen Elstrodt: Maß- und Integrationstheorie. 6., korrigierte Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-89727-9, S. 380–400, doi:10.1007/978-3-540-89728-6. 
  • Achim Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-36017-6, S. 265–275, doi:10.1007/978-3-642-36018-3. 
  • Norbert Kusolitsch: Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie. Eine Einführung. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-45386-1, S. 296, doi:10.1007/978-3-642-45387-8. 
  • Klaus D. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit. 2., durchgesehene Auflage. Springer-Verlag, Heidelberg Dordrecht London New York 2011, ISBN 978-3-642-21025-9, S. 400–404, doi:10.1007/978-3-642-21026-6. 

Einzelnachweise

  1. Norbert Henze: Stochastik: Eine Einführung mit Grundzügen der Maßtheorie. 1. Auflage. Springer Spektrum, 2019, ISBN 978-3-662-59562-6, S. 214. 
  2. Achim Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie. 4. Auflage. Springer Spektrum, 2020, ISBN 978-3-662-62088-5, S. 287. 
  3. Elstrodt: Maß- und Integrationstheorie. 2009, S. 380.
  4. Tight measure. In: Michiel Hazewinkel (Hrsg.): Encyclopedia of Mathematics. Springer-Verlag und EMS Press, Berlin 2002, ISBN 1-55608-010-7 (englisch, encyclopediaofmath.org). 
  5. R.A. Minlos: Radon Mesure. In: Michiel Hazewinkel (Hrsg.): Encyclopedia of Mathematics. Springer-Verlag und EMS Press, Berlin 2002, ISBN 1-55608-010-7 (englisch, encyclopediaofmath.org). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 08:02

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Ein Straffes Mass ist ein mathematischer Begriff aus der Masstheorie einem Teilgebiet der Mathematik das sich mit der Untersuchung von abstrahierten Volumenbegriffen beschaftigt und die Basis fur die Stochastik und die Integrationstheorie liefert Straffheit ist eine Eigenschaft die endlichen Massen sowie Familien und Folgen von endlichen Massen zukommen kann Verwendung finden straffe Familien von Massen beispielsweise bei der Formulierung des Satzes von Prochorow wo sie zur Charakterisierung von schwach relativ folgenkompakten Mengen von endlichen Massen auf polnischen Raumen herangezogen werden Die schwach relativ folgenkompakten Mengen sind von grosser Bedeutung da jede Folge von Elementen aus solch einer Menge immer eine schwache konvergente Teilfolge besitzt DefinitionGegeben sei ein metrischer Raum X d displaystyle X d versehen mit der Borelschen s Algebra B X displaystyle mathcal B X Ein endliches Mass auf B X displaystyle mathcal B X heisst ein straffes Mass wenn zu jedem e gt 0 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displaystyle P X n n geq 1 von Verteilungen von Zufallsvariablen wird als Straffheit der Folge Xn n 1 displaystyle X n n geq 1 bezeichnet Alternativ sagt man dass Xn n 1 displaystyle X n n geq 1 stochastisch beschrankt sei BeispieleIst dx displaystyle delta x das Dirac Mass auf dem Punkt x displaystyle x aufgefasst als Mass auf R B R displaystyle mathbb R mathcal B mathbb R so ist die Folge dn n N displaystyle delta n n in mathbb N nicht straff Denn die kompakten Teilmengen von R displaystyle mathbb R sind nach dem Satz von Heine Borel beschrankt und abgeschlossen Dann existiert fur jedes e 0 1 displaystyle varepsilon in 0 1 und jede kompakte Menge K displaystyle K ein NK N displaystyle N K in mathbb N so dass NK gt x displaystyle N K gt x fur alle x K displaystyle x in K da K displaystyle K beschrankt ist Damit ist dann aber auch dNK R K 1 displaystyle delta N K mathbb R setminus K 1 fur jede beliebige kompakte Menge Also ist die Folge nicht straff Umgekehrt ist die Folge M dan n N displaystyle mathcal M left delta a n right n in mathbb N genau dann straff wenn die Folge an n N displaystyle a n n in mathbb N beschrankt ist Denn setzt man C supn N an displaystyle C sup n in mathbb N a n so ist die Menge K C C displaystyle K C C kompakt und es ist supm M m R C C 0 displaystyle sup mu in mathcal M mu mathbb R setminus C C 0 und somit ist das Straffheitskriterium auch fur alle e gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 erfullt Die Bedingung der Straffheit stellt also sicher dass keine Masse ins Unendliche abwandert BemerkungDer Begriff der Straffheit wird in der Literatur insbesondere im angelsachsischen Sprachraum nicht eindeutig verwendet Elstrodt spricht in seinem deutschsprachigen Buch von Straffheit und verweist auf den englischen Begriff tight die Encyclopaedia of Mathematics verweist aber unter tight measure auf ein lokal endliches Mass auf einem Hausdorff Raum und der entsprechenden borelschen s Algebra das von innen regular ist Solche Masse werden bei Elstrodt als Radon Masse bezeichnet Auch die Staffheit entspricht nicht dem englischen Begriff der tightness diese ist die Regularitat von innen Daher ist bei jedem Autor eine Uberprufung der verwendeten Definitionen unerlasslich Es ist ausserdem ausreichend wenn der Raum lediglich mit einer Topologie ausgestattet ist und keiner Metrik Verwandte BegriffeDie Straffheit lasst sich auch fur Verteilungsfunktionen im Sinne der Stochastik definieren man spricht dann von straffen Familien von Verteilungsfunktionen LiteraturJurgen Elstrodt Mass und Integrationstheorie 6 korrigierte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 89727 9 S 380 400 doi 10 1007 978 3 540 89728 6 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 S 265 275 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Norbert Kusolitsch Mass und Wahrscheinlichkeitstheorie Eine Einfuhrung 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 45386 1 S 296 doi 10 1007 978 3 642 45387 8 Klaus D Schmidt Mass und Wahrscheinlichkeit 2 durchgesehene Auflage Springer Verlag Heidelberg Dordrecht London New York 2011 ISBN 978 3 642 21025 9 S 400 404 doi 10 1007 978 3 642 21026 6 EinzelnachweiseNorbert Henze Stochastik Eine Einfuhrung mit Grundzugen der Masstheorie 1 Auflage Springer Spektrum 2019 ISBN 978 3 662 59562 6 S 214 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 4 Auflage Springer Spektrum 2020 ISBN 978 3 662 62088 5 S 287 Elstrodt Mass und Integrationstheorie 2009 S 380 Tight measure In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch encyclopediaofmath org R A Minlos Radon Mesure In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch encyclopediaofmath org

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