Das Wappen Württembergs war bis 1806 in erster Linie das Erkennungszeichen der Mitglieder des Herrscherhauses Erst nach
Wappen Württembergs

Das Wappen Württembergs war bis 1806 in erster Linie das Erkennungszeichen der Mitglieder des Herrscherhauses. Erst nach der Erhebung Württembergs zum Königreich wurde zwischen dem Staatswappen und den persönlichen Wappen der königlichen Familie unterschieden. Im Laufe der Zeit durchlief das Wappen viele Änderungen; diese spiegelten territoriale Zuwächse, Rangänderungen der Herrscher oder Änderungen der Staatsform wider.
Auch wenn die Existenz des Landes Württemberg 1945 endete und es 1952 in Baden-Württemberg aufging, sind die verschiedenen Wappen Württembergs noch immer vielfach an öffentlichen Bauten zu sehen. Die bekanntesten unter ihnen dürften das Stammwappen Württembergs, die beiden Wappen des Herzogtums zwischen 1495 und 1789 sowie das Wappen des Königreichs Württemberg sein.
Wappen der Grafen von Württemberg (bis 1495)
Hirschstangen-Wappen
Bis Ende des 12. Jahrhunderts sind Nachrichten über das Geschlecht der Württemberger spärlich. Der erste bekannte Siegelabdruck ist von Graf Konrad I. von (Württemberg-)Grüningen überliefert, der damit 1228 eine Schenkung in Accon besiegelte. Er zeigt bereits das Stammwappen des Hauses Württemberg: drei liegende Hirschstangen übereinander. Es wird angenommen, dass eine Linie der Württemberger das Wappen Ende des 12. Jahrhunderts vom Wappen der Grafen von Veringen übernahm, nachdem Graf Hartmann von Württemberg, der mutmaßliche Vater Konrads, deren Erbtochter geheiratet hatte. Denkbar wäre aber auch, dass erst Konrad das Wappen im Zuge seines Namenswechsels von Württemberg zu Grüningen übernommen hat.
Nach dem Bericht im Clipearius Teutonicorum Mitte des 13. Jahrhunderts führten beide Familien die Hirschstangen in Schwarz auf gelbem Schild. Auch in der Zürcher Wappenrolle um 1330 erscheint das Wappen der Württemberger in dieser Form, während die veringischen Hirschstangen nunmehr rot sind. Die beiden württembergischen Linien, die sich in der Nachfolge Hartmanns gebildet hatten, sind in der Zürcher Wappenrolle durch ihre Helmzier unterschieden: Die jüngere Linie zeigt ein Jagdhorn, die ältere, später ausgestorbene Linie Grüningen-Landau einen Helm mit Pfauenfedern.
Ein Siegel als „Ausreißer“
Nicht in dieses Bild passt ein Siegel aus dem Jahr 1238, das aus einer nur in Abschrift erhaltenen Urkunde bekannt ist und auf einem Dreiberg drei Türme zeigt. Wegen der spärlichen Überlieferung bleiben seine genauen Hintergründe im Dunkeln; es wird angenommen, dass es infolge der Heirat Ludwigs II., dem Vater Hartmanns, mit der Tochter des Grafen von Kirchberg von diesem übernommen wurde. Jedenfalls scheint es nur kurzfristig in Gebrauch gewesen zu sein, da von ihm keine weiteren Überlieferungen bekannt sind. Stattdessen entwickelten sich die Hirschstangen zum württembergischen Stammwappen und waren bei allen nachfolgenden Wappenänderungen an prominenter Stelle vertreten.
- Siegel Graf Ulrichs I. von Württemberg (1259)
- Grabplatte des Grafen Hartmann III. von Grüningen († 1280) in Markgröningen
- Wappen Graf Ulrichs III. mit der 1336 zusammen mit Grüningen erworbenen Reichssturmfahne
- Württemberg und Nellenburg in der Zürcher Wappenrolle
- Veringen und Landau in der Zürcher Wappenrolle
Mömpelgard und die württembergische Teilung im 15. Jahrhundert
Eine erste Änderung des Wappenbilds ergab sich Mitte des 15. Jahrhunderts, nachdem Eberhard IV. 1407 Henriette von Mömpelgard geheiratet hatte. Durch die dort zulässige weibliche Erbfolge fiel nach ihrem Tod 1444 das linksrheinische Mömpelgard an ihren Sohn Ludwig I. aus der Uracher Linie, die sich kurz zuvor von der Stuttgarter Linie unter Ulrich V. abgespalten hatte. Die Uracher Grafen führten ab diesem Zeitpunkt ein geviertes Wappen, wobei im 1. und 4. Feld die Hirschstangen standen und im 2. und 3. Feld das Wappen Mömpelgards, in Rot zwei pfahlweis abgekehrte goldene Barben. Das Wappen der Stuttgarter Grafen änderte sich zunächst nicht. Erst im von 1473 vereinbarten beide Linien, sich fortan „Grafen von Württemberg und Mömpelgard“ zu nennen und das entsprechende Wappen zu führen.
- Getrennte Wappen Mömpelgard und Württemberg im Ingeram-Codex, 1459
- Wappen Graf Ulrichs V. von Württemberg-Stuttgart in Waiblingen
- Wappen Graf Eberhards V. von 1491, ebenfalls in Waiblingen
Wappen der Herzöge von Württemberg (1495 bis 1803)
Vierteiliges Wappen (1495 bis 1705)
Eberhard im Bart erreichte auf dem Reichstag zu Worms im Jahr 1495 die Erhebung der inzwischen wiedervereinigten Grafschaft zum Herzogtum Württemberg. Aus diesem Anlass nahm er ein neues, geviertes Wappen an, das im ersten Feld die Hirschstangen, im vierten Feld die Barben zeigte. Das zweite Feld war diagonal von Gold und Schwarz gerautet, wobei es sich um das Wappen der ausgestorbenen Herzöge von Teck handelte. Deren Stammbesitz hatten die Württemberger bereits im 14. Jahrhundert erworben, weshalb Kaiser Maximilian Eberhard erlaubt hatte, Titel und Wappen eines Herzogs von Teck zu führen. Die Reichssturmfahne im dritten Feld erinnerte daran, dass die Württemberger das Amt eines Reichsbannerträgers innehatten. Diese (eher symbolische) Würde, die mit dem Besitz von Markgröningen verbunden war, war Graf Ulrich III. 1336 verliehen worden.
Dieser Wappenschild behielt 210 Jahre lang seine Gültigkeit. Im Vollwappen wurden ihm zunächst zwei Helmzieren aufgesetzt, das bereits zuvor verwendete rote Jagdhorn sowie die tecksche Helmzier, ein gold-schwarz gerauteter Bracken-Rumpf, womit die beiden Herzogstitel nochmals betont wurden. Eberhard im Bart setzte in seinem Siegel als persönliche Beizeichen noch eine Palme und seinen Wahlspruch „Attempto“ (Ich wag's) hinzu, die auf seine Pilgerreise nach Jerusalem hinwiesen. Eberhards Nachfolger als Herzöge ersetzten diese durch ihre eigenen Beizeichen, ließen das Wappen aber sonst unverändert.
Als Herzog Ulrich 1519 aus seinem Land vertrieben wurde, übernahm Österreich die Herrschaft. Der als Gouverneur eingesetzte Erzherzog Ferdinand schuf zu diesem Zweck ein neues Wappen. Dieses war geviert, wobei alle Felder nochmals gespalten waren: im 1. und 4. Feld der österreichische Bindenschild und die blau-gelben Schrägbalken von Burgund, im 2. und 3. Feld Hirschstangen und Rauten von Württemberg bzw. Teck. Im goldenen Herzschild stand ein schwarzer Adler, der z. T. nochmals einen Brustschild mit dem Wappen Österreich/Burgunds trug.
Mit der Rückkehr Herzog Ulrichs 1534 verschwand dieses Wappen. Ulrich erhielt sein Gebiet im Kaadener Vertrag aber nur als österreichisches Afterlehen zurück, und auch als Herzog Friedrich I. 1599 die Rückwandlung Württembergs in ein Reichslehen erkaufte, wurde den Habsburgern eine Anwartschaft auf das Land eingeräumt für den Fall, dass das Haus Württemberg in männlicher Linie aussterben sollte. Als Zeichen dieses Anspruchs wurden die Hirschstangen weiterhin im Wappen der Erzherzöge von Österreich geführt und erschienen selbst 1804 noch im großen Wappen des Kaisertums Österreich. Erst 1805 beendete der Friede von Pressburg die österreichischen Ansprüche.
- Schlussstein der Johanneskirche in Weinsberg von 1510
- Wappen aus der Zeit Herzog Ulrichs an der Alten Kanzlei in Stuttgart
- Wappen und Wahlspruch Herzog Ulrichs am 1544 fertiggestellten Pfarrhaus in Markgröningen
- Österreichisches Regentschaftswappen im Kloster Lorch
- Wappen des Erzherzogs von Österreich mit Hirschstangen und Barben von Mömpelgard
Die Linie Württemberg-Mömpelgard, deren linksrheinisches Gebiet nicht in das Herzogtum miteinbezogen worden war, führte zunächst das alte gräfliche Wappen weiter. Als jedoch die Stuttgarter Linie des Hauses ausstarb und Friedrich I. aus der Mömpelgarder Linie 1593 Herzog wurde, übernahm er das herzogliche Wappen und ergänzte es durch eine dritte Helmzier in Form eines rotgekleideten Frauenrumpfs mit zwei Fischen anstelle der Arme; dieses war die Helmzier der Grafen von Mömpelgard. Unter den Nachkommen Friedrichs entstanden mehrere Seitenlinien des Hauses. Die meisten von ihnen führten das Familienwappen ohne weitere Unterscheidungsmerkmale, lediglich die 1648 durch Herzog Silvius Nimrod entstandene Seitenlinie Württemberg-Oels ergänzte es durch einen Herzschild mit dem schlesischen Adler.
- Wappen Friedrichs I. in einem Wappenbuch, das die Wappen der Besucher des Regensburger Reichstags von 1594 zeigt
- Wappen aus der Zeit Herzog Friedrichs I. an der Alten Kanzlei in Stuttgart
- Wappen der Herzöge von Württemberg-Oels
- Wappen von 1621 an der Kirche in Diefenbach
Vierteiliges Wappen mit Herzschild (1705 bis 1789)
Die nächste Änderung des Wappenschilds ergab sich unter Herzog Eberhard Ludwig. Anlass war ein Streit über das Amt des Reichsbannerträgers, welches Württemberg durch die Kurfürsten von Hannover streitig gemacht wurde (siehe auch Artikel Erzamt). Nachdem Württemberg den Streit für sich entschieden hatte, wurde das Wappen 1705 geändert. Die ursprüngliche Absicht, die Reichssturmfahne stärker herauszustellen, wurde jedoch aufgegeben. Stattdessen wurden die Hirschstangen in einen Herzschild gesetzt, die übrigen Felder rückten auf, und ins vierte Feld kam in Gold ein rotgekleideter Mannsrumpf („Heidenkopf“), das Wappen der Stadt und Herrschaft Heidenheim, die Württemberg seit 1536 besaß. Die Zahl der Helme wurde auf fünf erhöht, so dass nun jedem Feld eine Helmzier entsprach. Wegen der komplizierten Gestaltung wurden diese Helmzieren auch oft weggelassen und durch einen Herzogshut ersetzt.
- Wappen Herzog Eberhard Ludwigs am Röhrenbrunnen in Feuchtwangen 1727
- Darstellung des Wappens von Herzog Karl Alexander am Marbacher Stadttor
- Wappen Herzog Carl Eugens am Röhrbrunnen in Eberstadt
Die Wappenänderung von 1789
Mehrere Gebietserwerbungen durch Herzog Carl Eugen sollten 1789 zu einer erneuten Wappenänderung führen. Zunächst brachte der Erwerb der Herrschaft Justingen 1751 zusätzliche Stimmrechte im Schwäbischen Kreistag sowie im schwäbischen Grafenkollegium des Reichstags. Ein 1780/82 erworbener Teil der Grafschaft Limpurg brachte die Mitgliedschaft im fränkischen Grafenkollegium, und 1784/85 kaufte Carl Eugen noch die Herrschaft Bönnigheim. Zwei Jahre später brachte der Herzog erstmals den Wunsch zum Ausdruck, diese Zuwächse auch heraldisch zu verewigen. Die Verhandlungen zogen sich jedoch hin, und erst am 2. Dezember 1789 wurde per herzoglichem Befehl das neue Wappen festgelegt. Darin war Bönnigheim als „bloßes Stadtwappen“ nicht berücksichtigt, stattdessen war der Schild geteilt und zweimal gespalten mit Herzschild. Die neuen Felder waren: in Blau ein silberner Dornenschrägbalken (Justingen) bzw. geviert, im 1. und 4. Feld in Rot vier silberne Spitzen, im 2. und 3. Feld in Blau fünf (3:2) silberne Streitkolben (Limpurg). Bekrönt wurde das Wappen von insgesamt sieben Helmen, einem für jedes Feld, mit entsprechenden Helmzierden, und erstmals war das ganze Arrangement in einen Wappenmantel gesetzt.
Wegen der bekanntgewordenen Absicht des Herzogs, das Bönnigheimer Wappen zu berücksichtigen, und der mehrjährigen Verzögerung bis zur Annahme des neuen Wappens entstand Unsicherheit über seine tatsächliche Gestaltung. Schon vor 1789 schufen sich mehrere Prinzen des Hauses neue Siegel, und die königlichen Eisengießereien fertigten u. a. Brunnenwände mit anderen Schildeinteilungen, in denen auch Bönnigheim vorkam. Diese Sachlage macht es erklärlich, dass dieser Abschnitt der württembergischen Wappengeschichte auch in Fachwerken oft falsch dargestellt wird.
- Herzogliches Wappen ab 1789
- Abweichende Darstellung im Kloster Maulbronn: Herzog Ludwig Eugen, 1794
Kurfürstliches Wappen (1803 bis 1806)
Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte Württemberg die Kurwürde sowie beträchtliche Gebietszuwächse. Aus diesem Anlass wurde das Wappen wieder erweitert, wobei der nun gespaltene Herzschild mit seiner vorderen Hälfte (Reichssturmfahne) das mit der Kurwürde verbundene Erzbanneramt besonders hervorhob. An neuen Feldern kam die Fürstpropstei Ellwangen (in Silber eine goldene Inful) hinzu, die auf den Sitz der neuwürttembergischen Regierung in Ellwangen hinwies, ebenso die vormalige, mit großem Territorium ausgestattete Reichsstadt Hall (geteilt, oben in Rot ein goldenes Kreuz, unten in Gold eine silberne Schwurhand), ein Reichsadler für die übrigen annektierten Reichsstädte sowie ein blanker „Warteschild“, der die Hoffnung auf weitere Gebietsgewinne widerspiegelte. Bemerkenswert ist, dass die Mömpelgarder Barben weiterhin im Wappen vertreten waren, obwohl die Grafschaft von Frankreich annektiert worden war; die zwei Fische wurden nun als redendes Symbol für die an Württemberg gefallene Reichsabtei Zwiefalten interpretiert. Die Helmzierden fielen allesamt weg, der Schild stand nur noch in einem Wappenmantel mit Kurfürstenkrone.
Wegen der kleinteiligen und komplizierten Gestaltung dieses Wappens wurde gelegentlich auch nur dessen Herzschild dargestellt, z. B. über dem Portal des Prinzenbaus am heutigen Stuttgarter Schillerplatz. Auch Inbesitznahmeplaketten, die in den neuerworbenen Gebieten an öffentlichen Gebäuden angenagelt wurden, hatten die einfache Form, wie das hier abgebildete unberechtigterweise im Fürstentum Hohenzollern angebrachte Exemplar.
- Kurfürstliches Wappen
- Herzschild am Prinzenbau in Stuttgart
- Kurfürstliche Hoheitstafel (vom Herzschild abgeleitet)
- Kurfürstliches Wappen im Innenhof des Schlosses ob Ellwangen
Wappen des Königreichs Württemberg (1806 bis 1918)
Das Wappen von 1806 bis 1817
Im Ende 1805 abgeschlossenen Pressburger Frieden erhielt Württemberg vorderösterreichische Gebiete in Oberschwaben und wurde zum Königreich erhoben, zunächst jedoch ohne aus dem Heiligen Römischen Reich auszuscheiden. (Dieser Schritt erfolgte erst ein halbes Jahr später mit der Gründung des Rheinbunds.) Offiziell verkündet wurde die Annahme der Königswürde durch Friedrich I. am 1. Januar 1806. Mit dieser Rangerhöhung war (wie nicht anders zu erwarten) wieder ein neues Wappen fällig, das jedoch im Unterschied zu früher ein Staatswappen war – als persönliches Wappen behielt Friedrich das kurfürstliche Wappen mit der (lateinischen) Umschrift „Friedrich von Gottes Gnaden König von Württemberg“.
Die bedeutendsten Änderungen am Wappenschild waren die Hinzufügung zweier Felder sowie die Änderung des Herzschilds. Die neuen Felder repräsentierten dabei nicht etwa die neu erworbenen Gebiete, sondern griffen alte, lange erloschene Titel wieder auf. Im gespaltenen und gekrönten Herzschild standen nun neben den Hirschstangen drei Löwen, das Wappen der Staufer, die bis zu ihrem Aussterben im 13. Jahrhundert Herzöge von Schwaben gewesen waren. Mit dieser Symbolik machte König Friedrich seinen Anspruch auf die Nachfolge der Staufer als Herrscher Schwabens deutlich; er nannte sich zunächst „Fürst zu Schwaben“, später „souveräner Herzog in Schwaben“ und hoffte (letztlich vergebens), sein Reich bei der absehbaren nächsten Mediatisierungs-Runde auf den Umfang des alten Herzogtums ausbauen zu können, d. h. inklusive Badens, Teilen der Schweiz und der Gebiete bis zum Lech. Prominent in der ersten Reihe des Hauptschilds war das Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen hinzugekommen (in Gold eine rote Kirchenfahne), obwohl deren Gebiete schon seit dem 14. Jahrhundert zu Württemberg gehört hatten und im alten Herzogtum inbegriffen waren; dies entsprach dem Titel eines „Landgrafs zu Tübingen“, den Friedrich 1803 angenommen hatte.
Erstmals traten in diesem Wappen Schildhalter auf, und zwar entsprechend dem Herzschild ein schwarzer Löwe sowie ein goldener Hirsch, die beide zusätzlich eine Reichssturmfahne hielten zum Zeichen des (zu diesem Zeitpunkt noch immer beanspruchten) Erzbanneramts. Damit verbunden führt Friedrich immer noch den Nebentitel Graf zu Gröningen. Der Wappenmantel wurde nun mit einer Königskrone abgeschlossen.
Mit diesem Wappen war der Höhepunkt der Formenvielfalt in der württembergischen Wappengeschichte erreicht. Wie schon zuvor wurde es in Darstellungen oft auf den Herzschild reduziert, so z. B. in der Verlagsvignette des Hof- und Kanzleidruckers Cotta. Die bald darauf folgenden Gebietserweiterungen von 1806 und 1810 fanden keinen Niederschlag in der Staatsheraldik.
- Königliches Wappen 1806–1817
- Herzschild an der Jagstbrücke Hohebach von 1810
Das Wappen ab 1817
War in der bisherigen Geschichte das Wappen bei jeder Änderung umfangreicher geworden, so trat 1817 erstmals eine Minderung ein. Friedrichs Nachfolger als König, Wilhelm I., reduzierte nicht nur seinen Titel auf den eines „Königs von Württemberg“, sondern mit Dekret vom 30. Dezember 1817 auch das Wappen, das im Wesentlichen auf den bisherigen Herzschild reduziert wurde. Das Dekret legte als größeres Wappen einen ovalrunden, mit goldenem Eichenkranz umwundenen Schild fest, auf dem ein Helm und eine Krone saßen; die Schildhalter blieben (ohne Reichssturmfahne) bestehen und standen nun auf einem rot-schwarzen Band mit goldener Inschrift „Furchtlos und trew“. Im kleineren Wappen fielen Schildhalter, Spruchband und Helm weg, und der Schild war mit einem Lorbeer- und Palmzweig umkränzt.
Die Farben des Spruchbands entsprachen zugleich den Landesfarben Schwarz-Rot, die ein Jahr zuvor, per Dekret vom 26. Dezember 1816, eingeführt worden waren. Sie lösten die erst am 14. Dezember 1809 eingeführten Farben Schwarz-Rot-Gold ab, durch die die seit Herzog Friedrich I. geltenden Hausfarben, das Mömpelgarder Rot-Gold, um das Schwarz der Hirschstangen ergänzt worden war; diese Änderung war nicht zuletzt vor dem Hintergrund geschehen, dass Trikoloren während der Vorherrschaft Frankreichs beliebt geworden waren. Nach den Befreiungskriegen war die damit verbundene revolutionäre Symbolik verpönt; jedoch waren Rot-Gelb nun auch die Landesfarben des neuen Nachbarn Baden, und Schwarz-Gelb waren die habsburgischen Farben, so dass als einzige zweifarbige Kombination Schwarz-Rot übrig geblieben war.
Im von Thouret stammenden Wappenentwurf war die rechte Vorderpranke des schildhaltenden Löwen rot gefärbt, später wurde dies teilweise auch auf die Vorderpranken der Löwen im Schild übertragen. Dies wurde mit einer Sage erklärt, die staufischen Löwen seien ursprünglich rot gewesen und erst nach der Hinrichtung Konradins, des letzten Staufers, schwarz geworden, was jedoch nachweislich nicht stimmt. Spätestens Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Vorderpranken einheitlich schwarz tingiert.
Die Gestaltung des Wappens, in der zwei goldene Schildhälften aneinander stießen, wurde von Wappenkundlern oft kritisiert, so dass es im Laufe der Zeit nicht an Alternativvorschlägen mangelte. Letztlich blieb es jedoch bis zum Ende des Königreichs unverändert.
- Größeres Wappen ab 1817 (Entwurf Thourets)
- Wappen am Residenzschloss Ludwigsburg
- Größeres Wappen (Deutsche Wappenrolle)
- Kleineres Wappen am Amtsgericht Maulbronn
- Armorial universel; précédé d’un traité complet de la science du blason (1844)
Wappen des Landes Württemberg nach 1918
Im November 1918 dankte König Wilhelm II. ab, und der freie Volksstaat Württemberg wurde ausgerufen. Den geänderten Verhältnissen wurde mit einem neuen Wappen Rechnung getragen, das der Landtag am 20. Dezember 1921 verabschiedete. Das Gesetz, betreffend Farben und Wappen von Württemberg trat am 20. Februar 1922 in Kraft und legte ein geviertes Wappen fest, wobei Feld 1 und 4 gold mit drei liegenden schwarzen Hirschstangen waren, Feld 2 und 3 hingegen dreimal geteilt von Schwarz und Rot. Als Schildhalter fungierten zwei goldene Hirsche, an Stelle königlicher Insignien wurde der Wappenschild von einer „Volkskrone“ überhöht, die die demokratische Grundordnung nach dem Ende der Monarchie symbolisierte. Eine Bekanntmachung des Staatsministeriums unter dem gleichen Datum bestimmte eine Mustervorlage für die amtliche Verwendung des Wappens. Ministerien und oberste Landesbehörden sollten in ihren Siegeln das volle Wappen verwenden, alle übrigen Behörden nur den Wappenschild.
Die Gestaltung des Wappens war von dem Wunsch geleitet gewesen, den beibehaltenen Landesfarben Schwarz-Rot auch im Wappen Geltung zu verschaffen. Die Viertelung setzte sich gegenüber einem Entwurf durch, bei dem die Hirschstangen (in Gold) in einen schwarz-roten Schild gesetzt werden sollten, sah sich aber Kritik ausgesetzt, und zwar sowohl aus heraldisch-künstlerischen Gründen (kleinteilige Gestaltung) als auch aus politischen (Ablehnung eines neuen Wappens bzw. der neuen Staatsform an sich in konservativen Kreisen). Das Wappen fand daher im Landtag nur eine Mehrheit von 38:26 Stimmen.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die folgende Gleichschaltung der Landesregierungen blieben nicht ohne Auswirkungen auf das württembergische Wappen. Durch Gesetz und Bekanntmachung vom 11. August 1933 wurden Details des Wappens geändert und eine neue Mustervorlage festgesetzt. Während der Wappenschild selbst unverändert blieb, entfiel die Volkskrone, und die Schildträger standen nun auf einem Spruchband mit dem alten Motto „Furchtlos und trew“.
- Wappen ab 1922
- Wappen ab 1933
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Württemberg entlang der Grenze von amerikanischer und französischer Besatzungszone geteilt; es entstanden die Länder Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern, die sich 1952 unter Einschluss Badens zu Baden-Württemberg vereinigten. Das württembergische Wappen blieb für Württemberg-Hohenzollern weiterhin in Gebrauch, während Württemberg-Baden ein neues Wappen schuf, das daraus die Hirschstangen und ein schwarz-rotes Streifenpaar übernahm.
Württembergische Spuren in heutigen Wappen
Das neue Bundesland Baden-Württemberg griff bei seiner Wappenwahl auf die Löwen der Staufer zurück. Obwohl diese bereits im württembergischen Königswappen gestanden hatten, galten sie als geeignet, ganz Baden-Württemberg zu repräsentieren, da die Staufer als Herzöge von Schwaben einst über den größten Teil des Landes geherrscht hatten. Im großen Landeswappen dient ein Hirsch als Schildhalter, und eine der Plaketten in der Schildkrone zeigt das Stammwappen Württembergs mit den drei Hirschstangen.
In der Kommunalheraldik erinnern Hirschstangen vielfach an die ehemalige Zugehörigkeit von Gemeinden und Landkreisen zu Württemberg (siehe dazu ausführlich den Artikel Hirschstange). Die ehemalige Ausdehnung württembergischer Herrschaft wird auch in den Wappen der elsässischen Gemeinden Andolsheim und Riquewihr (Reichenweier), der Stadt Montbéliard (Mömpelgard) in der Franche-Comté und der oberschlesischen Gemeinde Pokój (Carlsruhe O/S) dokumentiert. Die Wappen der Städte Freudenstadt und Ludwigsburg, die im 17. bzw. 18. Jahrhundert als herzogliche Neugründungen entstanden, sind ganz oder teilweise den herzoglichen Wappen entnommen: Freudenstadt zeigt die mömpelgardischen Barben, Ludwigsburg die 1336 mit der Grafschaft Grüningen erworbene Reichssturmfahne.
Weltweit bekannt dürfte das Wappen des Automobilherstellers Porsche sein, welches das nach 1922 gültige Landeswappen mit dem Stadtwappen des Firmensitzes Stuttgart verbindet und seit 1953 in Gebrauch ist. Beispielhaft für die Verwendung württembergischer Symbolik durch Sportvereine seien die Hirschstangen im Logo des VfB Stuttgart genannt.
- Großes Landeswappen Baden-Württembergs
- Wappen des Landkreises Ludwigsburg mit Grüninger Reichsadler und Württemberger Hirschstange
- Wappen der Stadt Ludwigsburg mit der von Grüningen stammenden Reichssturmfahne
- Porsche-Logo mit Hirschstangen und Farben Württembergs sowie dem Stuttgarter Rössle im Herzschild
- Emblem des VfB Stuttgart mit drei abstrahierten Hirschstangen
Weitere Informationen
Siehe auch
- Wappen Baden-Württembergs
- Hirschstange
Literatur
- Adam, A. E.: Das herzoglich-württembergische Wappen seit der Erwerbung Bönnigheims. In: Württembergische Vierteljahreshefte, N.F. 1 (1892), S. 80–85
- Alberti, Otto von: Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Heft 1. Geschichte des Württembergischen Wappens. Kohlhammer, Stuttgart, 1889 (Digitalisat)
- Graser, Gerhard: Die Reichssturmfahne. In: Hie gut Württemberg, 2. Jahrgang, Ludwigsburg 1951, S. 81–82.
- Heyd, Ludwig Friedrich: Geschichte der Grafen von Gröningen. 106 S., Stuttgart 1829.
- Heyd, Ludwig Friedrich: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Württembergs, größtenteils nach ungedruckten Quellen verfasst. Stuttgart 1829, 268 S., Faksimileausgabe zum Heyd-Jubiläum, Markgröningen 1992.
- Schukraft, Harald: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg-Verlag, Tübingen 2006, ISBN 978-3-87407-725-5.
- Steinbruch, Karl-Heinz: Zur Geschichte der Staatsheraldik der Vorgängerterritorien der Länder der Bundesrepublik Deutschland. Teil 1: Baden-Württemberg und Bayern. In: Herold-Jahrbuch, N.F. 7 (2002), S. 189–205.
- Titan von Hefner, Otto: Siebmachersches Großes und Allgemeines Wappenbuch, Band 1: Die Wappen und Flaggen der Herrscher und Staaten der Welt. Nürnberg 1856.
- Unbekannt: Bönnigheim und das württembergische Wappen. In: Ganerbenblätter, 9. Jahrgang, S. 34–39, Bönnigheim 1986.
Fußnoten
- Nach Crusius (Heyd, Ludwig Friedrich: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Württembergs, größtenteils nach ungedruckten Quellen verfasst. Stuttgart 1829, 268 S., Faksimileausgabe zum Heyd-Jubiläum, Markgröningen 1992, S. 9): „Im Schloss, wo einst die alten Grafen residiert haben, wohnt anitzo der Stadtpfarrer.“
- Das erste heraldische Zeugnis der Kirchberger ist ein Siegel um 1200, das drei überdachte Türme zeigt. Siehe auch Schukraft, Harald: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg-Verlag, Tübingen 2006, ISBN 978-3-87407-725-5, S. 15.
- Anhand der überlieferten Urkunden und Regesten lassen sich drei Grafen Hartmann von Grüningen belegen. Zwei Übergangsphasen des Generationenwechsels lassen sich an der zeitweisen Verwendung des Beinamens Senior festmachen. 1284 wird zudem ein vierter Hartmann (dictus de Grüningen) einmalig erwähnt.
- Berichte, nach denen schon 1785 ein neues Wappen unter Einschluss Bönnigheims angenommen wurde, gehen auf einen Irrtum Lebrets von 1818 zurück, der durch Alberti und Adam widerlegt wurde. Siebmachers Wappenbuch datiert die Wappenannahme sogar auf Herzog Karl Alexander 1736, was aber schon deshalb nicht stimmen kann, weil die fraglichen Gebiete zu diesem Zeitpunkt noch nicht württembergisch waren.
- Dieser Nebentitel widerlegt die These, dass sich die Grafen von Grüningen nach Grüningen bei Riedlingen nannten. Vgl. Zitat aus Landesbibliographie Baden-Württemberg (BSZ)
- Reyscher, Sammlung der württembergischen Gesetze, Band III, Seite 501
- Die erste Erwähnung der Farbe Schwarz ist durch Konrad von Mure 1265, drei Jahre vor Konradins Tod, bekannt.
- Ströhl nannte es in seiner Deutschen Wappenrolle von 1897 − vielzitiert − „ein treffliches Beispiel, wie man ein Wappen nicht aufreißen soll.“
- Gesetz, betreffend Farben und Wappen von Württemberg vom 20. Februar 1922 (RegBl 1922, Seite 105)
- siehe dazu die Verhandlungen des Landtags des freien Volksstaats Württemberg, Seiten 2622/2651 sowie Beilagen 356 und 600
- Gesetz des Staatsministeriums über das Wappen von Württemberg vom 11. August 1933 (RegBl 1933, Seite 337)
- Informationen über Automobil-Herstellerzeichen
Weblinks
- Zürcher Wappenrolle ( vom 18. August 2012 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Wappen Wurttembergs war bis 1806 in erster Linie das Erkennungszeichen der Mitglieder des Herrscherhauses Erst nach der Erhebung Wurttembergs zum Konigreich wurde zwischen dem Staatswappen und den personlichen Wappen der koniglichen Familie unterschieden Im Laufe der Zeit durchlief das Wappen viele Anderungen diese spiegelten territoriale Zuwachse Ranganderungen der Herrscher oder Anderungen der Staatsform wider Stammwappen WurttembergsAm steinernen Sockel des Markgroninger Pfarrhauses findet sich das vermutlich alteste in Stein gemeisselte Wurttemberger Wappen Es stammt mutmasslich von den Grafen von Gruningen 13 Jhdt die als Kirchherren im Besitz des hier gelegenen Herrenhofes waren Abweichendes Siegel von 1238 ohne Hirschstangen Das Unikat zeigt einen Dreiberg mit drei Turmen Auch wenn die Existenz des Landes Wurttemberg 1945 endete und es 1952 in Baden Wurttemberg aufging sind die verschiedenen Wappen Wurttembergs noch immer vielfach an offentlichen Bauten zu sehen Die bekanntesten unter ihnen durften das Stammwappen Wurttembergs die beiden Wappen des Herzogtums zwischen 1495 und 1789 sowie das Wappen des Konigreichs Wurttemberg sein Wappen der Grafen von Wurttemberg bis 1495 Hirschstangen Wappen Bis Ende des 12 Jahrhunderts sind Nachrichten uber das Geschlecht der Wurttemberger sparlich Der erste bekannte Siegelabdruck ist von Graf Konrad I von Wurttemberg Gruningen uberliefert der damit 1228 eine Schenkung in Accon besiegelte Er zeigt bereits das Stammwappen des Hauses Wurttemberg drei liegende Hirschstangen ubereinander Es wird angenommen dass eine Linie der Wurttemberger das Wappen Ende des 12 Jahrhunderts vom Wappen der Grafen von Veringen ubernahm nachdem Graf Hartmann von Wurttemberg der mutmassliche Vater Konrads deren Erbtochter geheiratet hatte Denkbar ware aber auch dass erst Konrad das Wappen im Zuge seines Namenswechsels von Wurttemberg zu Gruningen ubernommen hat Nach dem Bericht im Clipearius Teutonicorum Mitte des 13 Jahrhunderts fuhrten beide Familien die Hirschstangen in Schwarz auf gelbem Schild Auch in der Zurcher Wappenrolle um 1330 erscheint das Wappen der Wurttemberger in dieser Form wahrend die veringischen Hirschstangen nunmehr rot sind Die beiden wurttembergischen Linien die sich in der Nachfolge Hartmanns gebildet hatten sind in der Zurcher Wappenrolle durch ihre Helmzier unterschieden Die jungere Linie zeigt ein Jagdhorn die altere spater ausgestorbene Linie Gruningen Landau einen Helm mit Pfauenfedern Ein Siegel als Ausreisser Nicht in dieses Bild passt ein Siegel aus dem Jahr 1238 das aus einer nur in Abschrift erhaltenen Urkunde bekannt ist und auf einem Dreiberg drei Turme zeigt Wegen der sparlichen Uberlieferung bleiben seine genauen Hintergrunde im Dunkeln es wird angenommen dass es infolge der Heirat Ludwigs II dem Vater Hartmanns mit der Tochter des Grafen von Kirchberg von diesem ubernommen wurde Jedenfalls scheint es nur kurzfristig in Gebrauch gewesen zu sein da von ihm keine weiteren Uberlieferungen bekannt sind Stattdessen entwickelten sich die Hirschstangen zum wurttembergischen Stammwappen und waren bei allen nachfolgenden Wappenanderungen an prominenter Stelle vertreten Siegel Graf Ulrichs I von Wurttemberg 1259 Grabplatte des Grafen Hartmann III von Gruningen 1280 in Markgroningen Wappen Graf Ulrichs III mit der 1336 zusammen mit Gruningen erworbenen Reichssturmfahne Wurttemberg und Nellenburg in der Zurcher Wappenrolle Veringen und Landau in der Zurcher WappenrolleMompelgard und die wurttembergische Teilung im 15 Jahrhundert Eine erste Anderung des Wappenbilds ergab sich Mitte des 15 Jahrhunderts nachdem Eberhard IV 1407 Henriette von Mompelgard geheiratet hatte Durch die dort zulassige weibliche Erbfolge fiel nach ihrem Tod 1444 das linksrheinische Mompelgard an ihren Sohn Ludwig I aus der Uracher Linie die sich kurz zuvor von der Stuttgarter Linie unter Ulrich V abgespalten hatte Die Uracher Grafen fuhrten ab diesem Zeitpunkt ein geviertes Wappen wobei im 1 und 4 Feld die Hirschstangen standen und im 2 und 3 Feld das Wappen Mompelgards in Rot zwei pfahlweis abgekehrte goldene Barben Das Wappen der Stuttgarter Grafen anderte sich zunachst nicht Erst im von 1473 vereinbarten beide Linien sich fortan Grafen von Wurttemberg und Mompelgard zu nennen und das entsprechende Wappen zu fuhren Getrennte Wappen Mompelgard und Wurttemberg im Ingeram Codex 1459 Wappen Graf Ulrichs V von Wurttemberg Stuttgart in Waiblingen Wappen Graf Eberhards V von 1491 ebenfalls in WaiblingenWappen der Herzoge von Wurttemberg 1495 bis 1803 Vierteiliges Wappen 1495 bis 1705 Eberhard im Bart erreichte auf dem Reichstag zu Worms im Jahr 1495 die Erhebung der inzwischen wiedervereinigten Grafschaft zum Herzogtum Wurttemberg Aus diesem Anlass nahm er ein neues geviertes Wappen an das im ersten Feld die Hirschstangen im vierten Feld die Barben zeigte Das zweite Feld war diagonal von Gold und Schwarz gerautet wobei es sich um das Wappen der ausgestorbenen Herzoge von Teck handelte Deren Stammbesitz hatten die Wurttemberger bereits im 14 Jahrhundert erworben weshalb Kaiser Maximilian Eberhard erlaubt hatte Titel und Wappen eines Herzogs von Teck zu fuhren Die Reichssturmfahne im dritten Feld erinnerte daran dass die Wurttemberger das Amt eines Reichsbannertragers innehatten Diese eher symbolische Wurde die mit dem Besitz von Markgroningen verbunden war war Graf Ulrich III 1336 verliehen worden Dieser Wappenschild behielt 210 Jahre lang seine Gultigkeit Im Vollwappen wurden ihm zunachst zwei Helmzieren aufgesetzt das bereits zuvor verwendete rote Jagdhorn sowie die tecksche Helmzier ein gold schwarz gerauteter Bracken Rumpf womit die beiden Herzogstitel nochmals betont wurden Eberhard im Bart setzte in seinem Siegel als personliche Beizeichen noch eine Palme und seinen Wahlspruch Attempto Ich wag s hinzu die auf seine Pilgerreise nach Jerusalem hinwiesen Eberhards Nachfolger als Herzoge ersetzten diese durch ihre eigenen Beizeichen liessen das Wappen aber sonst unverandert Als Herzog Ulrich 1519 aus seinem Land vertrieben wurde ubernahm Osterreich die Herrschaft Der als Gouverneur eingesetzte Erzherzog Ferdinand schuf zu diesem Zweck ein neues Wappen Dieses war geviert wobei alle Felder nochmals gespalten waren im 1 und 4 Feld der osterreichische Bindenschild und die blau gelben Schragbalken von Burgund im 2 und 3 Feld Hirschstangen und Rauten von Wurttemberg bzw Teck Im goldenen Herzschild stand ein schwarzer Adler der z T nochmals einen Brustschild mit dem Wappen Osterreich Burgunds trug Mit der Ruckkehr Herzog Ulrichs 1534 verschwand dieses Wappen Ulrich erhielt sein Gebiet im Kaadener Vertrag aber nur als osterreichisches Afterlehen zuruck und auch als Herzog Friedrich I 1599 die Ruckwandlung Wurttembergs in ein Reichslehen erkaufte wurde den Habsburgern eine Anwartschaft auf das Land eingeraumt fur den Fall dass das Haus Wurttemberg in mannlicher Linie aussterben sollte Als Zeichen dieses Anspruchs wurden die Hirschstangen weiterhin im Wappen der Erzherzoge von Osterreich gefuhrt und erschienen selbst 1804 noch im grossen Wappen des Kaisertums Osterreich Erst 1805 beendete der Friede von Pressburg die osterreichischen Anspruche Schlussstein der Johanneskirche in Weinsberg von 1510 Wappen aus der Zeit Herzog Ulrichs an der Alten Kanzlei in Stuttgart Wappen und Wahlspruch Herzog Ulrichs am 1544 fertiggestellten Pfarrhaus in Markgroningen Osterreichisches Regentschaftswappen im Kloster Lorch Wappen des Erzherzogs von Osterreich mit Hirschstangen und Barben von Mompelgard Die Linie Wurttemberg Mompelgard deren linksrheinisches Gebiet nicht in das Herzogtum miteinbezogen worden war fuhrte zunachst das alte grafliche Wappen weiter Als jedoch die Stuttgarter Linie des Hauses ausstarb und Friedrich I aus der Mompelgarder Linie 1593 Herzog wurde ubernahm er das herzogliche Wappen und erganzte es durch eine dritte Helmzier in Form eines rotgekleideten Frauenrumpfs mit zwei Fischen anstelle der Arme dieses war die Helmzier der Grafen von Mompelgard Unter den Nachkommen Friedrichs entstanden mehrere Seitenlinien des Hauses Die meisten von ihnen fuhrten das Familienwappen ohne weitere Unterscheidungsmerkmale lediglich die 1648 durch Herzog Silvius Nimrod entstandene Seitenlinie Wurttemberg Oels erganzte es durch einen Herzschild mit dem schlesischen Adler Wappen Friedrichs I in einem Wappenbuch das die Wappen der Besucher des Regensburger Reichstags von 1594 zeigt Wappen aus der Zeit Herzog Friedrichs I an der Alten Kanzlei in Stuttgart Wappen der Herzoge von Wurttemberg Oels Wappen von 1621 an der Kirche in DiefenbachVierteiliges Wappen mit Herzschild 1705 bis 1789 Die nachste Anderung des Wappenschilds ergab sich unter Herzog Eberhard Ludwig Anlass war ein Streit uber das Amt des Reichsbannertragers welches Wurttemberg durch die Kurfursten von Hannover streitig gemacht wurde siehe auch Artikel Erzamt Nachdem Wurttemberg den Streit fur sich entschieden hatte wurde das Wappen 1705 geandert Die ursprungliche Absicht die Reichssturmfahne starker herauszustellen wurde jedoch aufgegeben Stattdessen wurden die Hirschstangen in einen Herzschild gesetzt die ubrigen Felder ruckten auf und ins vierte Feld kam in Gold ein rotgekleideter Mannsrumpf Heidenkopf das Wappen der Stadt und Herrschaft Heidenheim die Wurttemberg seit 1536 besass Die Zahl der Helme wurde auf funf erhoht so dass nun jedem Feld eine Helmzier entsprach Wegen der komplizierten Gestaltung wurden diese Helmzieren auch oft weggelassen und durch einen Herzogshut ersetzt Wappen Herzog Eberhard Ludwigs am Rohrenbrunnen in Feuchtwangen 1727 Darstellung des Wappens von Herzog Karl Alexander am Marbacher Stadttor Wappen Herzog Carl Eugens am Rohrbrunnen in EberstadtDie Wappenanderung von 1789 Mehrere Gebietserwerbungen durch Herzog Carl Eugen sollten 1789 zu einer erneuten Wappenanderung fuhren Zunachst brachte der Erwerb der Herrschaft Justingen 1751 zusatzliche Stimmrechte im Schwabischen Kreistag sowie im schwabischen Grafenkollegium des Reichstags Ein 1780 82 erworbener Teil der Grafschaft Limpurg brachte die Mitgliedschaft im frankischen Grafenkollegium und 1784 85 kaufte Carl Eugen noch die Herrschaft Bonnigheim Zwei Jahre spater brachte der Herzog erstmals den Wunsch zum Ausdruck diese Zuwachse auch heraldisch zu verewigen Die Verhandlungen zogen sich jedoch hin und erst am 2 Dezember 1789 wurde per herzoglichem Befehl das neue Wappen festgelegt Darin war Bonnigheim als blosses Stadtwappen nicht berucksichtigt stattdessen war der Schild geteilt und zweimal gespalten mit Herzschild Die neuen Felder waren in Blau ein silberner Dornenschragbalken Justingen bzw geviert im 1 und 4 Feld in Rot vier silberne Spitzen im 2 und 3 Feld in Blau funf 3 2 silberne Streitkolben Limpurg Bekront wurde das Wappen von insgesamt sieben Helmen einem fur jedes Feld mit entsprechenden Helmzierden und erstmals war das ganze Arrangement in einen Wappenmantel gesetzt Wegen der bekanntgewordenen Absicht des Herzogs das Bonnigheimer Wappen zu berucksichtigen und der mehrjahrigen Verzogerung bis zur Annahme des neuen Wappens entstand Unsicherheit uber seine tatsachliche Gestaltung Schon vor 1789 schufen sich mehrere Prinzen des Hauses neue Siegel und die koniglichen Eisengiessereien fertigten u a Brunnenwande mit anderen Schildeinteilungen in denen auch Bonnigheim vorkam Diese Sachlage macht es erklarlich dass dieser Abschnitt der wurttembergischen Wappengeschichte auch in Fachwerken oft falsch dargestellt wird Herzogliches Wappen ab 1789 Abweichende Darstellung im Kloster Maulbronn Herzog Ludwig Eugen 1794Kurfurstliches Wappen 1803 bis 1806 Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte Wurttemberg die Kurwurde sowie betrachtliche Gebietszuwachse Aus diesem Anlass wurde das Wappen wieder erweitert wobei der nun gespaltene Herzschild mit seiner vorderen Halfte Reichssturmfahne das mit der Kurwurde verbundene Erzbanneramt besonders hervorhob An neuen Feldern kam die Furstpropstei Ellwangen in Silber eine goldene Inful hinzu die auf den Sitz der neuwurttembergischen Regierung in Ellwangen hinwies ebenso die vormalige mit grossem Territorium ausgestattete Reichsstadt Hall geteilt oben in Rot ein goldenes Kreuz unten in Gold eine silberne Schwurhand ein Reichsadler fur die ubrigen annektierten Reichsstadte sowie ein blanker Warteschild der die Hoffnung auf weitere Gebietsgewinne widerspiegelte Bemerkenswert ist dass die Mompelgarder Barben weiterhin im Wappen vertreten waren obwohl die Grafschaft von Frankreich annektiert worden war die zwei Fische wurden nun als redendes Symbol fur die an Wurttemberg gefallene Reichsabtei Zwiefalten interpretiert Die Helmzierden fielen allesamt weg der Schild stand nur noch in einem Wappenmantel mit Kurfurstenkrone Wegen der kleinteiligen und komplizierten Gestaltung dieses Wappens wurde gelegentlich auch nur dessen Herzschild dargestellt z B uber dem Portal des Prinzenbaus am heutigen Stuttgarter Schillerplatz Auch Inbesitznahmeplaketten die in den neuerworbenen Gebieten an offentlichen Gebauden angenagelt wurden hatten die einfache Form wie das hier abgebildete unberechtigterweise im Furstentum Hohenzollern angebrachte Exemplar Kurfurstliches Wappen Herzschild am Prinzenbau in Stuttgart Kurfurstliche Hoheitstafel vom Herzschild abgeleitet Kurfurstliches Wappen im Innenhof des Schlosses ob EllwangenWappen des Konigreichs Wurttemberg 1806 bis 1918 Das Wappen von 1806 bis 1817 Im Ende 1805 abgeschlossenen Pressburger Frieden erhielt Wurttemberg vorderosterreichische Gebiete in Oberschwaben und wurde zum Konigreich erhoben zunachst jedoch ohne aus dem Heiligen Romischen Reich auszuscheiden Dieser Schritt erfolgte erst ein halbes Jahr spater mit der Grundung des Rheinbunds Offiziell verkundet wurde die Annahme der Konigswurde durch Friedrich I am 1 Januar 1806 Mit dieser Rangerhohung war wie nicht anders zu erwarten wieder ein neues Wappen fallig das jedoch im Unterschied zu fruher ein Staatswappen war als personliches Wappen behielt Friedrich das kurfurstliche Wappen mit der lateinischen Umschrift Friedrich von Gottes Gnaden Konig von Wurttemberg Die bedeutendsten Anderungen am Wappenschild waren die Hinzufugung zweier Felder sowie die Anderung des Herzschilds Die neuen Felder reprasentierten dabei nicht etwa die neu erworbenen Gebiete sondern griffen alte lange erloschene Titel wieder auf Im gespaltenen und gekronten Herzschild standen nun neben den Hirschstangen drei Lowen das Wappen der Staufer die bis zu ihrem Aussterben im 13 Jahrhundert Herzoge von Schwaben gewesen waren Mit dieser Symbolik machte Konig Friedrich seinen Anspruch auf die Nachfolge der Staufer als Herrscher Schwabens deutlich er nannte sich zunachst Furst zu Schwaben spater souveraner Herzog in Schwaben und hoffte letztlich vergebens sein Reich bei der absehbaren nachsten Mediatisierungs Runde auf den Umfang des alten Herzogtums ausbauen zu konnen d h inklusive Badens Teilen der Schweiz und der Gebiete bis zum Lech Prominent in der ersten Reihe des Hauptschilds war das Wappen der Pfalzgrafen von Tubingen hinzugekommen in Gold eine rote Kirchenfahne obwohl deren Gebiete schon seit dem 14 Jahrhundert zu Wurttemberg gehort hatten und im alten Herzogtum inbegriffen waren dies entsprach dem Titel eines Landgrafs zu Tubingen den Friedrich 1803 angenommen hatte Erstmals traten in diesem Wappen Schildhalter auf und zwar entsprechend dem Herzschild ein schwarzer Lowe sowie ein goldener Hirsch die beide zusatzlich eine Reichssturmfahne hielten zum Zeichen des zu diesem Zeitpunkt noch immer beanspruchten Erzbanneramts Damit verbunden fuhrt Friedrich immer noch den Nebentitel Graf zu Groningen Der Wappenmantel wurde nun mit einer Konigskrone abgeschlossen Mit diesem Wappen war der Hohepunkt der Formenvielfalt in der wurttembergischen Wappengeschichte erreicht Wie schon zuvor wurde es in Darstellungen oft auf den Herzschild reduziert so z B in der Verlagsvignette des Hof und Kanzleidruckers Cotta Die bald darauf folgenden Gebietserweiterungen von 1806 und 1810 fanden keinen Niederschlag in der Staatsheraldik Konigliches Wappen 1806 1817 Herzschild an der Jagstbrucke Hohebach von 1810Das Wappen ab 1817 War in der bisherigen Geschichte das Wappen bei jeder Anderung umfangreicher geworden so trat 1817 erstmals eine Minderung ein Friedrichs Nachfolger als Konig Wilhelm I reduzierte nicht nur seinen Titel auf den eines Konigs von Wurttemberg sondern mit Dekret vom 30 Dezember 1817 auch das Wappen das im Wesentlichen auf den bisherigen Herzschild reduziert wurde Das Dekret legte als grosseres Wappen einen ovalrunden mit goldenem Eichenkranz umwundenen Schild fest auf dem ein Helm und eine Krone sassen die Schildhalter blieben ohne Reichssturmfahne bestehen und standen nun auf einem rot schwarzen Band mit goldener Inschrift Furchtlos und trew Im kleineren Wappen fielen Schildhalter Spruchband und Helm weg und der Schild war mit einem Lorbeer und Palmzweig umkranzt Die Farben des Spruchbands entsprachen zugleich den Landesfarben Schwarz Rot die ein Jahr zuvor per Dekret vom 26 Dezember 1816 eingefuhrt worden waren Sie losten die erst am 14 Dezember 1809 eingefuhrten Farben Schwarz Rot Gold ab durch die die seit Herzog Friedrich I geltenden Hausfarben das Mompelgarder Rot Gold um das Schwarz der Hirschstangen erganzt worden war diese Anderung war nicht zuletzt vor dem Hintergrund geschehen dass Trikoloren wahrend der Vorherrschaft Frankreichs beliebt geworden waren Nach den Befreiungskriegen war die damit verbundene revolutionare Symbolik verpont jedoch waren Rot Gelb nun auch die Landesfarben des neuen Nachbarn Baden und Schwarz Gelb waren die habsburgischen Farben so dass als einzige zweifarbige Kombination Schwarz Rot ubrig geblieben war Im von Thouret stammenden Wappenentwurf war die rechte Vorderpranke des schildhaltenden Lowen rot gefarbt spater wurde dies teilweise auch auf die Vorderpranken der Lowen im Schild ubertragen Dies wurde mit einer Sage erklart die staufischen Lowen seien ursprunglich rot gewesen und erst nach der Hinrichtung Konradins des letzten Staufers schwarz geworden was jedoch nachweislich nicht stimmt Spatestens Ende des 19 Jahrhunderts wurden die Vorderpranken einheitlich schwarz tingiert Die Gestaltung des Wappens in der zwei goldene Schildhalften aneinander stiessen wurde von Wappenkundlern oft kritisiert so dass es im Laufe der Zeit nicht an Alternativvorschlagen mangelte Letztlich blieb es jedoch bis zum Ende des Konigreichs unverandert Grosseres Wappen ab 1817 Entwurf Thourets Wappen am Residenzschloss Ludwigsburg Grosseres Wappen Deutsche Wappenrolle Kleineres Wappen am Amtsgericht Maulbronn Armorial universel precede d un traite complet de la science du blason 1844 Wappen des Landes Wurttemberg nach 1918Im November 1918 dankte Konig Wilhelm II ab und der freie Volksstaat Wurttemberg wurde ausgerufen Den geanderten Verhaltnissen wurde mit einem neuen Wappen Rechnung getragen das der Landtag am 20 Dezember 1921 verabschiedete Das Gesetz betreffend Farben und Wappen von Wurttemberg trat am 20 Februar 1922 in Kraft und legte ein geviertes Wappen fest wobei Feld 1 und 4 gold mit drei liegenden schwarzen Hirschstangen waren Feld 2 und 3 hingegen dreimal geteilt von Schwarz und Rot Als Schildhalter fungierten zwei goldene Hirsche an Stelle koniglicher Insignien wurde der Wappenschild von einer Volkskrone uberhoht die die demokratische Grundordnung nach dem Ende der Monarchie symbolisierte Eine Bekanntmachung des Staatsministeriums unter dem gleichen Datum bestimmte eine Mustervorlage fur die amtliche Verwendung des Wappens Ministerien und oberste Landesbehorden sollten in ihren Siegeln das volle Wappen verwenden alle ubrigen Behorden nur den Wappenschild Die Gestaltung des Wappens war von dem Wunsch geleitet gewesen den beibehaltenen Landesfarben Schwarz Rot auch im Wappen Geltung zu verschaffen Die Viertelung setzte sich gegenuber einem Entwurf durch bei dem die Hirschstangen in Gold in einen schwarz roten Schild gesetzt werden sollten sah sich aber Kritik ausgesetzt und zwar sowohl aus heraldisch kunstlerischen Grunden kleinteilige Gestaltung als auch aus politischen Ablehnung eines neuen Wappens bzw der neuen Staatsform an sich in konservativen Kreisen Das Wappen fand daher im Landtag nur eine Mehrheit von 38 26 Stimmen Die Machtubernahme der Nationalsozialisten und die folgende Gleichschaltung der Landesregierungen blieben nicht ohne Auswirkungen auf das wurttembergische Wappen Durch Gesetz und Bekanntmachung vom 11 August 1933 wurden Details des Wappens geandert und eine neue Mustervorlage festgesetzt Wahrend der Wappenschild selbst unverandert blieb entfiel die Volkskrone und die Schildtrager standen nun auf einem Spruchband mit dem alten Motto Furchtlos und trew Wappen ab 1922 Wappen ab 1933 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wurttemberg entlang der Grenze von amerikanischer und franzosischer Besatzungszone geteilt es entstanden die Lander Wurttemberg Baden und Wurttemberg Hohenzollern die sich 1952 unter Einschluss Badens zu Baden Wurttemberg vereinigten Das wurttembergische Wappen blieb fur Wurttemberg Hohenzollern weiterhin in Gebrauch wahrend Wurttemberg Baden ein neues Wappen schuf das daraus die Hirschstangen und ein schwarz rotes Streifenpaar ubernahm Wurttembergische Spuren in heutigen WappenDas neue Bundesland Baden Wurttemberg griff bei seiner Wappenwahl auf die Lowen der Staufer zuruck Obwohl diese bereits im wurttembergischen Konigswappen gestanden hatten galten sie als geeignet ganz Baden Wurttemberg zu reprasentieren da die Staufer als Herzoge von Schwaben einst uber den grossten Teil des Landes geherrscht hatten Im grossen Landeswappen dient ein Hirsch als Schildhalter und eine der Plaketten in der Schildkrone zeigt das Stammwappen Wurttembergs mit den drei Hirschstangen In der Kommunalheraldik erinnern Hirschstangen vielfach an die ehemalige Zugehorigkeit von Gemeinden und Landkreisen zu Wurttemberg siehe dazu ausfuhrlich den Artikel Hirschstange Die ehemalige Ausdehnung wurttembergischer Herrschaft wird auch in den Wappen der elsassischen Gemeinden Andolsheim und Riquewihr Reichenweier der Stadt Montbeliard Mompelgard in der Franche Comte und der oberschlesischen Gemeinde Pokoj Carlsruhe O S dokumentiert Die Wappen der Stadte Freudenstadt und Ludwigsburg die im 17 bzw 18 Jahrhundert als herzogliche Neugrundungen entstanden sind ganz oder teilweise den herzoglichen Wappen entnommen Freudenstadt zeigt die mompelgardischen Barben Ludwigsburg die 1336 mit der Grafschaft Gruningen erworbene Reichssturmfahne Weltweit bekannt durfte das Wappen des Automobilherstellers Porsche sein welches das nach 1922 gultige Landeswappen mit dem Stadtwappen des Firmensitzes Stuttgart verbindet und seit 1953 in Gebrauch ist Beispielhaft fur die Verwendung wurttembergischer Symbolik durch Sportvereine seien die Hirschstangen im Logo des VfB Stuttgart genannt Grosses Landeswappen Baden Wurttembergs Wappen des Landkreises Ludwigsburg mit Gruninger Reichsadler und Wurttemberger Hirschstange Wappen der Stadt Ludwigsburg mit der von Gruningen stammenden Reichssturmfahne Porsche Logo mit Hirschstangen und Farben Wurttembergs sowie dem Stuttgarter Rossle im Herzschild Emblem des VfB Stuttgart mit drei abstrahierten HirschstangenWeitere InformationenSiehe auch Commons Wurttembergische Wappen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen Baden Wurttembergs HirschstangeLiteratur Adam A E Das herzoglich wurttembergische Wappen seit der Erwerbung Bonnigheims In Wurttembergische Vierteljahreshefte N F 1 1892 S 80 85 Alberti Otto von Wurttembergisches Adels und Wappenbuch Heft 1 Geschichte des Wurttembergischen Wappens Kohlhammer Stuttgart 1889 Digitalisat Graser Gerhard Die Reichssturmfahne In Hie gut Wurttemberg 2 Jahrgang Ludwigsburg 1951 S 81 82 Heyd Ludwig Friedrich Geschichte der Grafen von Groningen 106 S Stuttgart 1829 Heyd Ludwig Friedrich Geschichte der vormaligen Oberamts Stadt Markgroningen mit besonderer Rucksicht auf die allgemeine Geschichte Wurttembergs grosstenteils nach ungedruckten Quellen verfasst Stuttgart 1829 268 S Faksimileausgabe zum Heyd Jubilaum Markgroningen 1992 Schukraft Harald Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 978 3 87407 725 5 Steinbruch Karl Heinz Zur Geschichte der Staatsheraldik der Vorgangerterritorien der Lander der Bundesrepublik Deutschland Teil 1 Baden Wurttemberg und Bayern In Herold Jahrbuch N F 7 2002 S 189 205 Titan von Hefner Otto Siebmachersches Grosses und Allgemeines Wappenbuch Band 1 Die Wappen und Flaggen der Herrscher und Staaten der Welt Nurnberg 1856 Unbekannt Bonnigheim und das wurttembergische Wappen In Ganerbenblatter 9 Jahrgang S 34 39 Bonnigheim 1986 Fussnoten Nach Crusius Heyd Ludwig Friedrich Geschichte der vormaligen Oberamts Stadt Markgroningen mit besonderer Rucksicht auf die allgemeine Geschichte Wurttembergs grosstenteils nach ungedruckten Quellen verfasst Stuttgart 1829 268 S Faksimileausgabe zum Heyd Jubilaum Markgroningen 1992 S 9 Im Schloss wo einst die alten Grafen residiert haben wohnt anitzo der Stadtpfarrer Das erste heraldische Zeugnis der Kirchberger ist ein Siegel um 1200 das drei uberdachte Turme zeigt Siehe auch Schukraft Harald Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 978 3 87407 725 5 S 15 Anhand der uberlieferten Urkunden und Regesten lassen sich drei Grafen Hartmann von Gruningen belegen Zwei Ubergangsphasen des Generationenwechsels lassen sich an der zeitweisen Verwendung des Beinamens Senior festmachen 1284 wird zudem ein vierter Hartmann dictus de Gruningen einmalig erwahnt Berichte nach denen schon 1785 ein neues Wappen unter Einschluss Bonnigheims angenommen wurde gehen auf einen Irrtum Lebrets von 1818 zuruck der durch Alberti und Adam widerlegt wurde Siebmachers Wappenbuch datiert die Wappenannahme sogar auf Herzog Karl Alexander 1736 was aber schon deshalb nicht stimmen kann weil die fraglichen Gebiete zu diesem Zeitpunkt noch nicht wurttembergisch waren Dieser Nebentitel widerlegt die These dass sich die Grafen von Gruningen nach Gruningen bei Riedlingen nannten Vgl Zitat aus Landesbibliographie Baden Wurttemberg BSZ Reyscher Sammlung der wurttembergischen Gesetze Band III Seite 501 Die erste Erwahnung der Farbe Schwarz ist durch Konrad von Mure 1265 drei Jahre vor Konradins Tod bekannt Strohl nannte es in seiner Deutschen Wappenrolle von 1897 vielzitiert ein treffliches Beispiel wie man ein Wappen nicht aufreissen soll Gesetz betreffend Farben und Wappen von Wurttemberg vom 20 Februar 1922 RegBl 1922 Seite 105 siehe dazu die Verhandlungen des Landtags des freien Volksstaats Wurttemberg Seiten 2622 2651 sowie Beilagen 356 und 600 Gesetz des Staatsministeriums uber das Wappen von Wurttemberg vom 11 August 1933 RegBl 1933 Seite 337 Informationen uber Automobil HerstellerzeichenWeblinks Zurcher Wappenrolle Memento vom 18 August 2012 im Internet Archive Dieser Artikel wurde am 1 Juli 2007 in dieser Version 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