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Weiße Biotechnologie

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Weiße Biotechnologie
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Die industrielle Biotechnologie, auch weiße Biotechnologie genannt, ist der Bereich der Biotechnologie, der biotechnologische Methoden für industrielle Produktionsverfahren einsetzt. Die Bezeichnung „weiße Biotechnologie“ grenzt die industrielle Biotechnologie von der „grünen“ und der „roten“ Biotechnologie ab, die sich mit Pflanzen und Medizinprodukten befassen, jedoch gibt es mit beiden Bereichen Überschneidungen.

Die industrielle Biotechnologie überträgt biologische und biochemische Kenntnisse und Prozesse durch die Bioverfahrenstechnik in technische Anwendungen. Dabei kommen zum Beispiel Bakterien wie Escherichia coli und Corynebacterium glutamicum, Hefen und Enzyme zum Einsatz.

Definition

Als Biotechnologie wird die Anwendung von Kenntnissen und Prozessen der Biologie und Biochemie in technischen Verfahren bezeichnet, während die Rote Biotechnologie bzw. die Grüne Biotechnologie sich mit Anwendungen im medizinischen und pharmazeutischen bzw. im landwirtschaftlichen und pflanzlichen Bereich befassen. Darüber hinaus wird auch gelegentlich von Blauer Biotechnologie und Grauer Biotechnologie in Bezug auf Lebewesen aus dem Meer bzw. auf biotechnologische Verfahren zur Aufbereitung von Trinkwasser, Reinigung von Abwasser, Sanierung kontaminierter Böden und zur Müllverarbeitung gesprochen.

Die Bezeichnung „industrielle Biotechnologie“ wird unterschiedlich definiert:

  • Die europäische Industrievereinigung EuropaBio zählt zum Beispiel die biotechnologische Herstellung von Spezialchemikalien und Feinchemikalien, Lebensmitteln und Lebensmittelzusatzstoffen, Agrar- und Pharmavorprodukten und zahlreichen Hilfsstoffen für die verarbeitende Industrie zur industriellen Biotechnologie.
  • Die Fraunhofer-Gesellschaft definiert industrielle Biotechnologie als „die industrielle Produktion von organischen Grund- und Feinchemikalien sowie Wirkstoffen mithilfe optimierter Enzyme, Zellen oder Mikroorganismen“.
  • Die OECD unterscheidet zwei Schwerpunkte:
    • Ersatz endlicher fossiler Brennstoffe durch nachwachsende Ausgangsstoffe, also Biomasse
    • Ersatz konventioneller industrieller Prozesse durch biologische Prozesse, die den Energiebedarf und den Rohstoffeinsatz senken sowie die Anzahl der Prozessstufen reduzieren und damit Kosten senken sowie gleichzeitig ökologische Vorteile schaffen.

Geschichte

Die Bezeichnung industrielle Biotechnologie ist relativ jung, aber einige Methoden, die dieser Biotechnologie zugeordnet werden, werden seit Jahrtausenden von der Menschheit genutzt. Dies geschah lange vor der Entdeckung der Mikroorganismen oder gar dem Verständnis der zugrunde liegenden Prozesse. In zahlreichen Kulturen wurde zum Beispiel

  • die Vergärung zuckerhaltiger Nahrungsmittel zu Alkohol (Ethanolgärung) mit Hilfe von Hefen,
  • die Milchsäuregärung unter Verwendung von Lactobacillus-Stämme oder
  • die Essigsäureherstellung mit Hilfe von Acetobacter-Spezies

angewendet.

Louis Pasteur entdeckte 1856 in verunreinigten Weinfässern Mikroorganismen, die er nach ihrer Form mit dem griechischen Wort für Stäbchen Bacterion benannte. Die entdeckten Milchsäurebakterien produzierten aus Zucker durch Gärung Milchsäure, während in den Weinfässern Hefepilze den Zucker zu Alkohol vergären sollten. Pasteur legte mit diesen Entdeckungen die Grundlage für das Verständnis von Fermentation bzw. Gärung und begründete die moderne Mikrobiologie.

2012 arbeiteten von den 565 Biotech-Unternehmen in Deutschland 61 (rund 11 %) hauptsächlich auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie. Viele Unternehmen der chemischen Industrie setzen ihre Methoden ein, wurden bei dieser Umfrage aber nicht erfasst, so dass die Bedeutung deutlich größer sein dürfte.

Durch Fortschritte in der Entwicklung biotechnologischer Methoden und Anwendungen hat die industrielle Biotechnologie in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Potential wird vor allem in diesen Bereichen erwartet:

  • Optimierung von Produktionsverfahren, zum Beispiel für Grundchemikalien und Feinchemikalien
  • Reduzierung der Rohstoffabhängigkeit, zum Beispiel durch Nutzung nachwachsender Rohstoffe
  • Reduzierung der Energie- und Entsorgungskosten, zum Beispiel durch Ersetzen chemischer Verfahren
  • Entwicklung neuer Produkte und Systemlösungen mit hohem Wertschöpfungspotenzial, zum Beispiel durch Nutzbarmachung von biologischen Stoffwechselwegen mit gentechnischen Methoden

Methoden

In der industriellen Biotechnologie werden, wie in den anderen Biotechnologien, verschiedene Möglichkeiten der Biokonversion eingesetzt, wie zum Beispiel das Gewinnen von bestimmten Produkten des Stoffwechsels, sei es aus Katabolismus oder Anabolismus.

Die Auswahl eines in der biotechnologischen Anwendung eingesetzten Organismus kann zum Beispiel erfolgen, weil er bereits die Fähigkeit zur entsprechenden Biokonversion besitzt. Durch Zucht, Mutation und Selektion mit konventionellen, nicht-gentechnischen Methoden kann die Ausbeute gesteigert werden. In biotechnologischen Anwendungen eingesetzte Enzyme für die Biokonversion wurden, bevor gentechnische Methoden verfügbar waren, meist aus bestimmten Organismen oder Organen gewonnen, wie zum Beispiel Lab aus Kälbermägen.

Durch die Entwicklung gentechnischer Methoden stehen der industriellen Biotechnologie deutlich erweiterte Möglichkeiten zur Verfügung. So können bereits eingesetzte Organismen, zum Beispiel durch gerichtete Evolution oder Metabolic Engineering, so optimiert werden, dass sie höhere Ausbeuten liefern. Eine weitere Option ist, bisher nicht mögliche Biokonversionen für den industriellen Einsatz verfügbar zu machen. Ein Hindernis war zum Beispiel, dass viele Organismen sich für den Einsatz in der industriellen Biotechnologie nicht eigneten, zum Beispiel weil sie nicht oder zu schlecht in Bioreaktoren kultiviert werden konnten. Mit gentechnischen Methoden kann es möglich sein, ein benötigtes Gen oder mehrere in eine gut kultivierbare Art zu übertragen. Das letztlich interessierende Produkt kann zum Beispiel die chemische Verbindung sein, die von dem Enzym gebildet wird, das durch dieses Gen codiert wird. Aber auch das Enzym selbst kann das gewünschte Produkt sein. Ein bekanntes Beispiel ist die Herstellung des Peptidhormons Insulin mit Bakterien, was die Gewinnung des Insulins aus Schweinebauchspeicheldrüsen ablöste. Werden gentechnische Methoden eingesetzt, müssen bei der Entwicklung und Produktion Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, die in Deutschland durch das Gentechnikgesetz festgelegt und durch die Gentechnik-Sicherheitsverordnung näher ausgeführt sind. So erfolgt das Arbeiten im Labor- oder Produktionsbereich unter einer bestimmten Sicherheitsstufe (S1 bis S4).

Ein neuer Ansatz ist die Analyse von Metagenomen, der Gesamtheit der Gene aller Arten zum Beispiel in einem Biotop. Üblicherweise können bislang nur Gene bzw. Enzyme für die Biotechnologie nutzbar gemacht werden, die aus Organismen stammen, die unter Laborbedingungen kultivierbar sind. Mit neueren molekularbiologischen Methoden hofft man nun, gezielt bestimmte Gene bzw. Enzyme identifizieren zu können, die für biotechnologische Anwendungen interessant sein könnten.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsmöglichkeiten für industrielle biotechnologische Methoden sind sehr vielfältig. Im Folgenden wird eine Auswahl von Beispielen aufgeführt.

Substitution fossiler Energieträger

Bioethanol, Biogas und Biowasserstoff können aus Biomasse gewonnen werden.

  • Bioethanol: Aus zucker- und stärkehaltigen Rohstoffen wie Zuckerrüben, Maiskorn, Getreidekorn oder bestimmten organische Abfälle kann durch Gärung Ethanol erzeugt werden. Auch der bislang schwer zu erschließende Vielfachzucker Cellulose kann enzymatisch erschlossen werden und zur Herstellung von sogenanntem Cellulose-Ethanol dienen.
  • Biogas: Durch anaeroben Abbau von Biomasse einschließlich einer Methanfermentation wird in Biogasanlagen Biogas erzeugt.
  • Biowasserstoff: Wasserstoff kann durch mikrobiologische Fermentationsprozesse aus organischem Material oder durch abgewandelte photosynthetische Prozesse mit Algen in Photobioreaktoren gewonnen werden.

Antibiotika

Antibiotika dienen der Behandlung von Infektionskrankheiten und zählen zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Ein bekanntes Beispiel für ein Breitbandantibiotikum ist das Cephalosporin. Es gehört, wie das Penicillin, zu den β-Lactam-Antibiotika und wird aus dem Hauptausgangsstoff 7-Amino-Cephalosporansäure abgeleitet. Bei der Produktion mit einem biotechnologischen Verfahren sind Zimmertemperatur, Wasser als Lösungsmittel und keine großen Mengen toxischer Stoffe oder Schwermetalle notwendig. Das Abwasser kann danach im Wesentlichen biologisch gereinigt werden.

Nahrungsmittelzusätze

Zunehmend wird versucht, den Nährwert von bestimmten Nahrungsmitteln, genannt Functional Food, zu erhöhen, indem bestimmte Verbindungen zugesetzt werden, die ansonsten nicht oder in nur geringer Menge vorhanden sind.

Vitamine

Vitamine werden vom Körper für lebenswichtige Funktionen benötigt und müssen mit der Nahrung oder bei Mangelernährung über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Noch in den 1990er Jahren wurde beispielsweise Vitamin B2 durch ein chemisches Verfahren in einem achtstufigen Syntheseprozess hergestellt. Heute wird mit einer einstufigen Fermentation ein biotechnologisches Verfahren angewendet. Dadurch konnten bis 2008 40 % der Kosten, 60 % der Rohstoffe, 30 % der CO2-Emissionen und 95 % der Abfälle eingespart bzw. vermieden werden.

Ein weiteres Beispiel ist Vitamin B12, das aufgrund der zunehmenden Popularität der veganen Lebensweise als lebenswichtiges Nahrungsergänzungsmittel (Supplement) an Bedeutung gewinnt. Eine als Supplement übliche, gleichwertig geeignete inaktive Vorstufe des Vitamins (Cyanocobalamin) wird durch mikrobielle Fermentation und anschließende Derivatisierung mit Kaliumcyanid hergestellt. Gentechnisch optimierte Mikroorganismen der Gattungen Pseudomonas, Methanobacteria, Propionibacteria oder Bacillus sind hierzu üblich. Auch die direkte Herstellung des Cyanocobalamins (De-novo-Synthese) mithilfe von gentechnisch manipulierten Mikroorganismen ist möglich.

Aminosäuren

Mehrere Aminosäuren werden heute in großtechnischem Maßstab in biotechnologischen Verfahren hergestellt. Eine große Bedeutung hat L-Lysin. Für viele Nutztiere ist es eine essenzielle Aminosäure und in verbreiteten Futtermitteln wie Sojamehl in geringer Konzentration vorhanden. Jährlich werden rund 1,5 Mio. t als Futtermittelzusatz in der Geflügelproduktion und der Schweinemast eingesetzt. Bei der fermentativen Herstellung mit Bakterien wird als Rohstoff vor allem Zucker eingesetzt.

Ende der 1980er Jahre stellte die Firma Shōwa Denkō mithilfe transgener Bakterien die Aminosäure Tryptophan her, wodurch gleichzeitig versehentlich ein unerwünschtes Toxin produziert wurde, an dem 37 Menschen starben (sogenanntes Eosinophilie-Myalgie-Syndrom).

Enzyme

Die Verwendung biotechnologisch hergestellter Enzyme in der Medizin ist vielfältig: Enzyme werden in Therapie und Diagnose eingesetzt. Erst mit den Fortschritten der biotechnologischen Forschung der vergangenen Jahrzehnte hat sich das ökonomische Potenzial therapeutischer Enzyme entwickeln können. Durch die Verfahren der industriellen Biotechnologie können Enzyme preisgünstig sowie mit hoher Leistungsfähigkeit und Selektivität hergestellt werden. Die so genannten therapeutischen Enzyme werden direkt als Medikamente verwendet (z. B. Lipasen, Lysozym, Thrombin und andere).

In der Lebensmittelindustrie werden mehr als 40 Enzyme in zahlreichen Produktionsprozessen eingesetzt. Enzyme modifizieren Stärke (Modifizierte Stärke), optimieren Fette und Eiweiße, sie stabilisieren aufgeschlagene Schäume und Cremes und verbinden zusammengefügte Fleischteile zu Formfleisch. Enzyme sorgen für die Bissfestigkeit von Cornflakes, die Gefrier-Tau-Stabilität eines Fertigteiges, die gleichmäßige Qualität von Eiswaffeln und verhindern das Kleben von Nudeln nach dem Kochen. Enzyme konservieren Mayonnaise und Eiprodukte, steuern die Reifung von fermentierten Lebensmitteln und Getränken, sie ermöglichen intensivere Aromen, spalten aus Butter-, Käse- oder Rahmaromen Fettsäuren ab oder bilden aus Eiweißen Würze oder Bratengeschmack.

Enzyme in Wasch- und Reinigungsmitteln

Waschmittel enthalten bestimmte Enzyme, zum Beispiel Lipasen, Proteasen, Amylasen, die helfen, Verschmutzungen mit Fetten, Proteinen (zum Beispiel Blut, Eigelb) und Stärke durch Zerlegung in wasserlösliche Bestandteile zu entfernen. Die dadurch verbesserte Waschwirkung erlaubt das Herabsetzen der Waschtemperaturen und Waschdauer und eine Verringerung des Wasser-, Waschmittel- und Energieverbrauchs gegenüber enzymfreien Waschmitteln.

Zunächst erfolgte die biotechnologische Herstellung der Enzyme mit nicht gentechnisch veränderten Mikroorganismen, die durch Selektion optimiert worden waren. Seit den 1980er Jahren wird Gentechnik eingesetzt, um höhere Ausbeuten zu erzielen und weitere Enzyme nutzbar zu machen.

Hormone

Die Zuführung von Hormonen (Hormontherapie) ist bei verschiedenen Krankheiten erforderlich, zum Beispiel bei Wachstums- oder Wechseljahresbeschwerden, in der Krebstherapie oder bei Diabetes Typ I (Insulin).

Die schmerz- und entzündungslindernde Wirkung des Steroidhormons machte beispielsweise Cortison als Medikament interessant. Die aufwändige chemische Synthese in 37 Schritten wurde durch die ökonomischere biotechnologische Herstellung in 11 Schritten ersetzt. Unter anderem wurde die Stoffwechselleistung des Pilzes Rhizopus arrhizus verwendet. Mit Hilfe weiterer biotechnologischer Prozesse konnte darüber hinaus der Ausgangsstoff für die Cortison-Synthese, Diosgenin, der aus der mexikanischen Yams-Wurzel gewonnen wurde, ersetzt werden.

Textilindustrie

Zum Bleichen von Textilien wird in der Textilindustrie Wasserstoffperoxid (H2O2) genutzt. Wasserstoffperoxid ist ein starkes Oxidationsmittel, das nach dem Bleichprozess wieder vollständig aus dem Textilmaterial entfernt werden muss. Im konventionellen Verfahren wird Wasserstoffperoxid durch zweistündiges Spülen mit heißem Wasser (80–95 °C) beseitigt. Trotz hohem Verbrauch an Wasser und Energie gelingt jedoch eine vollständige Entfernung des Bleichmittels erst durch Nachbehandlung mit verschiedenen Chemikalien. In dem biotechnologischen Verfahren wurde zur Entfernung des Bleichmittels ein enzymatischer Prozess entwickelt. Hierbei wird zur Nachbehandlung der Textilien das Enzym Katalase eingesetzt. Dieses Enzym baut das Wasserstoffperoxid innerhalb von wenigen Minuten bei 30–40 °C zu Wasser und Sauerstoff um. Statt zweier Spülzyklen muss zur Entfernung des Bleichmittels nur noch ein Spülschritt mit warmem Wasser durchgeführt werden.

Biopestizide

Der weltweite Markt für Bio-Pestizide, wie zum Beispiel für Mittel zur Unkrautbekämpfung mit Mikroorganismen oder deren Produkten, wächst stark.

Ein Beispiel für Biopestizide ist die Produktion des Toxins des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis. Das so genannte Bt-Toxin, ein Protein, ist auch für einige Insekten giftig. Dieses Eiweiß wird wie Bier gebraut und kann – auch im Bio-Landbau – versprüht werden. In einigen gentechnisch veränderten Organismen, zum Beispiel im Bt-Mais, wird das Toxin in den Pflanzenzellen gebildet, nachdem das protein-codierende Gen integriert wurde.

Biokunststoffe

→ Hauptartikel: bio-basierter Kunststoff

Die biotechnologische Herstellung von Monomeren für die Kunststoff- und Polymer-Herstellung ist ein weiteres Feld biotechnologischer Verfahren. An der Entwicklung zum Beispiel von biologisch abbaubaren Polymeren wird seit vielen Jahren intensiv geforscht. Erste Anwendungen sind auf dem Markt. Aber auch nicht biologisch abbaubare bio-basierte Kunststoffe werden entwickelt. Durch diese biotechnologische Verfahren werden petrochemische Verfahren zur Herstellung bestimmter Polymere ersetzt oder neue Polymere mit neuen Eigenschaften entwickelt. Bekannte Beispiele sind Polymilchsäure (Polylactid, PLA), Polyamide und Polyhydroxyalkanoate wie zum Beispiel Polyhydroxybutyrat (PHB).

Ausblick

Die industrielle Biotechnologie gehört zu den sogenannten Schlüsseltechnologien. Es ist davon auszugehen, dass durch gezielte Nutzung von Mikroorganismen und deren biotechnologische Verbesserung sehr viele industrielle Prozesse kostengünstiger (weniger Prozessstufen, weniger Material- und Energieeinsatz) und ökologischer (weniger sowie umweltverträglichere Reststoffe und Emissionen) gestaltet werden können, und es werden nachwachsende Rohstoffe für die industrielle Nutzung erschlossen.

Datenbank für die in der EU verwendeten GVO

Dem Auffinden exakter Informationen in Bezug auf das Vorhandensein, den Nachweis und die Identifizierung von in der EU verwendeten GVO dient die Datenbank EUginius (European GMO Initiative for a Unified Database System), die Unternehmen, interessierte private Nutzerm und zuständige Behörden unterstützen soll.

Literatur

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung: Weiße Biotechnologie – Chancen für neue Produkte und umweltschonende Prozesse. (Volltext, PDF; 2,24 MB). 2007.
  • Garabed Antranikian: Angewandte Mikrobiologie. 1. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2006, ISBN 3-540-24083-7.
  • K. Köchy, A. Hümpel (Hrsg.): Synthetische Biologie. Entwicklung einer neuen Ingenieurbiologie? Dornburg, 2012, ISBN 978-3-940647-07-8. (Download Kurzfassung als PDF)

Siehe auch

  • Bioraffinerie

Weblinks

  • Portal Biotechnologie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung inklusive einer Definition von Biotechnologie und Weißer Biotechnologie
  • BioIndustrie 2021 Clusterwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
  • European Association for Bioindustries
  • Institut für Bioverfahrenstechnik, TU Braunschweig

Einzelnachweise

  1. Industrielle Biotechnologie. Hinweise auf der Informationsseite zum Studiengang Industrielle Biotechnologie der Hochschule Ansbach
  2. Umfrage der Informationsplattform biotechnologie.de (Memento vom 30. August 2013 im Internet Archive) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
  3. Garabed Antranikian: Angewandte Mikrobiologie. 1. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2006, ISBN 3-540-24083-7.
  4. Presseinformation des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) Biotechnologie - Eine Zukunftstechnologie eröffnet neue Wege. Rede vom 18. September 2008, Blatt 15
  5. Fang H, Kang J, Zhang D.: Microbial production of vitamin B12: a review and future perspectives., Mitteilung der National Library of Medicine, in Microbiell Cell Factories 30. Jan. 2017, doi:10.1186/s12934-017-0631-y. PMID 28137297; PMC 5282855 (freier Volltext), abgerufen am 10. Sep. 2022
  6. Olga Aleksandrovna Kysil: Grundlegende untersuchungen zur mikrobiellen Synthese von ..., Dissertation an der Universität Hannover 2013, Seite 5, abgerufen am 10. Sep. 2022
  7. Jeffrey M. Smith: Trojanische Saaten. Riemann 2004, ISBN 3-570-50060-8. Kapitel 4: Über das von Showa Denko auf gentechnischem Weg hergestellte L-Tryptophan, das das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom auslöste, an dem 37 Menschen starben und über 1500 erkrankten.
  8. Informationen der Henkel AG Energie sparen durch biotechnisch hergestellte Enzyme. Abgerufen am 1. Januar 2010.
  9. Biopolymere/Biowerkstoffe: Biobasierte Polyamide durch Fermentation. auf der Seite des Instituts für Bioverfahrenstechnik der Technischen Universität Braunschweig

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:49

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Die industrielle Biotechnologie auch weisse Biotechnologie genannt ist der Bereich der Biotechnologie der biotechnologische Methoden fur industrielle Produktionsverfahren einsetzt Die Bezeichnung weisse Biotechnologie grenzt die industrielle Biotechnologie von der grunen und der roten Biotechnologie ab die sich mit Pflanzen und Medizinprodukten befassen jedoch gibt es mit beiden Bereichen Uberschneidungen Bei vielen biotechnologischen Anwendungen kommen Fermenter verschiedener Ausfuhrung zum Einsatz wie zum Beispiel diese Garbottiche zur Bierherstellung Die industrielle Biotechnologie ubertragt biologische und biochemische Kenntnisse und Prozesse durch die Bioverfahrenstechnik in technische Anwendungen Dabei kommen zum Beispiel Bakterien wie Escherichia coli und Corynebacterium glutamicum Hefen und Enzyme zum Einsatz DefinitionAls Biotechnologie wird die Anwendung von Kenntnissen und Prozessen der Biologie und Biochemie in technischen Verfahren bezeichnet wahrend die Rote Biotechnologie bzw die Grune Biotechnologie sich mit Anwendungen im medizinischen und pharmazeutischen bzw im landwirtschaftlichen und pflanzlichen Bereich befassen Daruber hinaus wird auch gelegentlich von Blauer Biotechnologie und Grauer Biotechnologie in Bezug auf Lebewesen aus dem Meer bzw auf biotechnologische Verfahren zur Aufbereitung von Trinkwasser Reinigung von Abwasser Sanierung kontaminierter Boden und zur Mullverarbeitung gesprochen Die Bezeichnung industrielle Biotechnologie wird unterschiedlich definiert Die europaische Industrievereinigung EuropaBio zahlt zum Beispiel die biotechnologische Herstellung von Spezialchemikalien und Feinchemikalien Lebensmitteln und Lebensmittelzusatzstoffen Agrar und Pharmavorprodukten und zahlreichen Hilfsstoffen fur die verarbeitende Industrie zur industriellen Biotechnologie Die Fraunhofer Gesellschaft definiert industrielle Biotechnologie als die industrielle Produktion von organischen Grund und Feinchemikalien sowie Wirkstoffen mithilfe optimierter Enzyme Zellen oder Mikroorganismen Die OECD unterscheidet zwei Schwerpunkte Ersatz endlicher fossiler Brennstoffe durch nachwachsende Ausgangsstoffe also Biomasse Ersatz konventioneller industrieller Prozesse durch biologische Prozesse die den Energiebedarf und den Rohstoffeinsatz senken sowie die Anzahl der Prozessstufen reduzieren und damit Kosten senken sowie gleichzeitig okologische Vorteile schaffen GeschichteDie Bezeichnung industrielle Biotechnologie ist relativ jung aber einige Methoden die dieser Biotechnologie zugeordnet werden werden seit Jahrtausenden von der Menschheit genutzt Dies geschah lange vor der Entdeckung der Mikroorganismen oder gar dem Verstandnis der zugrunde liegenden Prozesse In zahlreichen Kulturen wurde zum Beispiel die Vergarung zuckerhaltiger Nahrungsmittel zu Alkohol Ethanolgarung mit Hilfe von Hefen die Milchsauregarung unter Verwendung von Lactobacillus Stamme oder die Essigsaureherstellung mit Hilfe von Acetobacter Spezies angewendet Louis Pasteur entdeckte 1856 in verunreinigten Weinfassern Mikroorganismen die er nach ihrer Form mit dem griechischen Wort fur Stabchen Bacterion benannte Die entdeckten Milchsaurebakterien produzierten aus Zucker durch Garung Milchsaure wahrend in den Weinfassern Hefepilze den Zucker zu Alkohol vergaren sollten Pasteur legte mit diesen Entdeckungen die Grundlage fur das Verstandnis von Fermentation bzw Garung und begrundete die moderne Mikrobiologie 2012 arbeiteten von den 565 Biotech Unternehmen in Deutschland 61 rund 11 hauptsachlich auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie Viele Unternehmen der chemischen Industrie setzen ihre Methoden ein wurden bei dieser Umfrage aber nicht erfasst so dass die Bedeutung deutlich grosser sein durfte Durch Fortschritte in der Entwicklung biotechnologischer Methoden und Anwendungen hat die industrielle Biotechnologie in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen Potential wird vor allem in diesen Bereichen erwartet Optimierung von Produktionsverfahren zum Beispiel fur Grundchemikalien und Feinchemikalien Reduzierung der Rohstoffabhangigkeit zum Beispiel durch Nutzung nachwachsender Rohstoffe Reduzierung der Energie und Entsorgungskosten zum Beispiel durch Ersetzen chemischer Verfahren Entwicklung neuer Produkte und Systemlosungen mit hohem Wertschopfungspotenzial zum Beispiel durch Nutzbarmachung von biologischen Stoffwechselwegen mit gentechnischen MethodenMethodenIn der industriellen Biotechnologie werden wie in den anderen Biotechnologien verschiedene Moglichkeiten der Biokonversion eingesetzt wie zum Beispiel das Gewinnen von bestimmten Produkten des Stoffwechsels sei es aus Katabolismus oder Anabolismus Die Auswahl eines in der biotechnologischen Anwendung eingesetzten Organismus kann zum Beispiel erfolgen weil er bereits die Fahigkeit zur entsprechenden Biokonversion besitzt Durch Zucht Mutation und Selektion mit konventionellen nicht gentechnischen Methoden kann die Ausbeute gesteigert werden In biotechnologischen Anwendungen eingesetzte Enzyme fur die Biokonversion wurden bevor gentechnische Methoden verfugbar waren meist aus bestimmten Organismen oder Organen gewonnen wie zum Beispiel Lab aus Kalbermagen Klonierung eines industriell genutzten GVOs Durch die Entwicklung gentechnischer Methoden stehen der industriellen Biotechnologie deutlich erweiterte Moglichkeiten zur Verfugung So konnen bereits eingesetzte Organismen zum Beispiel durch gerichtete Evolution oder Metabolic Engineering so optimiert werden dass sie hohere Ausbeuten liefern Eine weitere Option ist bisher nicht mogliche Biokonversionen fur den industriellen Einsatz verfugbar zu machen Ein Hindernis war zum Beispiel dass viele Organismen sich fur den Einsatz in der industriellen Biotechnologie nicht eigneten zum Beispiel weil sie nicht oder zu schlecht in Bioreaktoren kultiviert werden konnten Mit gentechnischen Methoden kann es moglich sein ein benotigtes Gen oder mehrere in eine gut kultivierbare Art zu ubertragen Das letztlich interessierende Produkt kann zum Beispiel die chemische Verbindung sein die von dem Enzym gebildet wird das durch dieses Gen codiert wird Aber auch das Enzym selbst kann das gewunschte Produkt sein Ein bekanntes Beispiel ist die Herstellung des Peptidhormons Insulin mit Bakterien was die Gewinnung des Insulins aus Schweinebauchspeicheldrusen abloste Werden gentechnische Methoden eingesetzt mussen bei der Entwicklung und Produktion Sicherheitsmassnahmen beachtet werden die in Deutschland durch das Gentechnikgesetz festgelegt und durch die Gentechnik Sicherheitsverordnung naher ausgefuhrt sind So erfolgt das Arbeiten im Labor oder Produktionsbereich unter einer bestimmten Sicherheitsstufe S1 bis S4 Ein neuer Ansatz ist die Analyse von Metagenomen der Gesamtheit der Gene aller Arten zum Beispiel in einem Biotop Ublicherweise konnen bislang nur Gene bzw Enzyme fur die Biotechnologie nutzbar gemacht werden die aus Organismen stammen die unter Laborbedingungen kultivierbar sind Mit neueren molekularbiologischen Methoden hofft man nun gezielt bestimmte Gene bzw Enzyme identifizieren zu konnen die fur biotechnologische Anwendungen interessant sein konnten AnwendungsgebieteDie Anwendungsmoglichkeiten fur industrielle biotechnologische Methoden sind sehr vielfaltig Im Folgenden wird eine Auswahl von Beispielen aufgefuhrt Substitution fossiler Energietrager Bioethanol wird heute in grossem Massstab fur die Verwendung als Treibstoff erzeugt Bioethanol Biogas und Biowasserstoff konnen aus Biomasse gewonnen werden Bioethanol Aus zucker und starkehaltigen Rohstoffen wie Zuckerruben Maiskorn Getreidekorn oder bestimmten organische Abfalle kann durch Garung Ethanol erzeugt werden Auch der bislang schwer zu erschliessende Vielfachzucker Cellulose kann enzymatisch erschlossen werden und zur Herstellung von sogenanntem Cellulose Ethanol dienen Biogas Durch anaeroben Abbau von Biomasse einschliesslich einer Methanfermentation wird in Biogasanlagen Biogas erzeugt Biowasserstoff Wasserstoff kann durch mikrobiologische Fermentationsprozesse aus organischem Material oder durch abgewandelte photosynthetische Prozesse mit Algen in Photobioreaktoren gewonnen werden Antibiotika Antibiotika dienen der Behandlung von Infektionskrankheiten und zahlen zu den am haufigsten verschriebenen Medikamenten Ein bekanntes Beispiel fur ein Breitbandantibiotikum ist das Cephalosporin Es gehort wie das Penicillin zu den b Lactam Antibiotika und wird aus dem Hauptausgangsstoff 7 Amino Cephalosporansaure abgeleitet Bei der Produktion mit einem biotechnologischen Verfahren sind Zimmertemperatur Wasser als Losungsmittel und keine grossen Mengen toxischer Stoffe oder Schwermetalle notwendig Das Abwasser kann danach im Wesentlichen biologisch gereinigt werden Nahrungsmittelzusatze Zunehmend wird versucht den Nahrwert von bestimmten Nahrungsmitteln genannt Functional Food zu erhohen indem bestimmte Verbindungen zugesetzt werden die ansonsten nicht oder in nur geringer Menge vorhanden sind Vitamine Komplexe Verbindungen wie Riboflavin Vitamin B2 sind mit biotechnologischen Methoden einfacher herzustellen als durch chemische Verfahren Vitamine werden vom Korper fur lebenswichtige Funktionen benotigt und mussen mit der Nahrung oder bei Mangelernahrung uber Nahrungserganzungsmittel aufgenommen werden Noch in den 1990er Jahren wurde beispielsweise Vitamin B2 durch ein chemisches Verfahren in einem achtstufigen Syntheseprozess hergestellt Heute wird mit einer einstufigen Fermentation ein biotechnologisches Verfahren angewendet Dadurch konnten bis 2008 40 der Kosten 60 der Rohstoffe 30 der CO2 Emissionen und 95 der Abfalle eingespart bzw vermieden werden Ein weiteres Beispiel ist Vitamin B12 das aufgrund der zunehmenden Popularitat der veganen Lebensweise als lebenswichtiges Nahrungserganzungsmittel Supplement an Bedeutung gewinnt Eine als Supplement ubliche gleichwertig geeignete inaktive Vorstufe des Vitamins Cyanocobalamin wird durch mikrobielle Fermentation und anschliessende Derivatisierung mit Kaliumcyanid hergestellt Gentechnisch optimierte Mikroorganismen der Gattungen Pseudomonas Methanobacteria Propionibacteria oder Bacillus sind hierzu ublich Auch die direkte Herstellung des Cyanocobalamins De novo Synthese mithilfe von gentechnisch manipulierten Mikroorganismen ist moglich Aminosauren Mehrere Aminosauren werden heute in grosstechnischem Massstab in biotechnologischen Verfahren hergestellt Eine grosse Bedeutung hat L Lysin Fur viele Nutztiere ist es eine essenzielle Aminosaure und in verbreiteten Futtermitteln wie Sojamehl in geringer Konzentration vorhanden Jahrlich werden rund 1 5 Mio t als Futtermittelzusatz in der Geflugelproduktion und der Schweinemast eingesetzt Bei der fermentativen Herstellung mit Bakterien wird als Rohstoff vor allem Zucker eingesetzt Ende der 1980er Jahre stellte die Firma Shōwa Denkō mithilfe transgener Bakterien die Aminosaure Tryptophan her wodurch gleichzeitig versehentlich ein unerwunschtes Toxin produziert wurde an dem 37 Menschen starben sogenanntes Eosinophilie Myalgie Syndrom Enzyme Die Verwendung biotechnologisch hergestellter Enzyme in der Medizin ist vielfaltig Enzyme werden in Therapie und Diagnose eingesetzt Erst mit den Fortschritten der biotechnologischen Forschung der vergangenen Jahrzehnte hat sich das okonomische Potenzial therapeutischer Enzyme entwickeln konnen Durch die Verfahren der industriellen Biotechnologie konnen Enzyme preisgunstig sowie mit hoher Leistungsfahigkeit und Selektivitat hergestellt werden Die so genannten therapeutischen Enzyme werden direkt als Medikamente verwendet z B Lipasen Lysozym Thrombin und andere In der Lebensmittelindustrie werden mehr als 40 Enzyme in zahlreichen Produktionsprozessen eingesetzt Enzyme modifizieren Starke Modifizierte Starke optimieren Fette und Eiweisse sie stabilisieren aufgeschlagene Schaume und Cremes und verbinden zusammengefugte Fleischteile zu Formfleisch Enzyme sorgen fur die Bissfestigkeit von Cornflakes die Gefrier Tau Stabilitat eines Fertigteiges die gleichmassige Qualitat von Eiswaffeln und verhindern das Kleben von Nudeln nach dem Kochen Enzyme konservieren Mayonnaise und Eiprodukte steuern die Reifung von fermentierten Lebensmitteln und Getranken sie ermoglichen intensivere Aromen spalten aus Butter Kase oder Rahmaromen Fettsauren ab oder bilden aus Eiweissen Wurze oder Bratengeschmack Enzyme in Wasch und Reinigungsmitteln Waschmittel enthalten bestimmte Enzyme zum Beispiel Lipasen Proteasen Amylasen die helfen Verschmutzungen mit Fetten Proteinen zum Beispiel Blut Eigelb und Starke durch Zerlegung in wasserlosliche Bestandteile zu entfernen Die dadurch verbesserte Waschwirkung erlaubt das Herabsetzen der Waschtemperaturen und Waschdauer und eine Verringerung des Wasser Waschmittel und Energieverbrauchs gegenuber enzymfreien Waschmitteln Zunachst erfolgte die biotechnologische Herstellung der Enzyme mit nicht gentechnisch veranderten Mikroorganismen die durch Selektion optimiert worden waren Seit den 1980er Jahren wird Gentechnik eingesetzt um hohere Ausbeuten zu erzielen und weitere Enzyme nutzbar zu machen Hormone Das Peptidhormon Insulin kann fermentativ durch Bakterien erzeugt werden Die Zufuhrung von Hormonen Hormontherapie ist bei verschiedenen Krankheiten erforderlich zum Beispiel bei Wachstums oder Wechseljahresbeschwerden in der Krebstherapie oder bei Diabetes Typ I Insulin Die schmerz und entzundungslindernde Wirkung des Steroidhormons machte beispielsweise Cortison als Medikament interessant Die aufwandige chemische Synthese in 37 Schritten wurde durch die okonomischere biotechnologische Herstellung in 11 Schritten ersetzt Unter anderem wurde die Stoffwechselleistung des Pilzes Rhizopus arrhizus verwendet Mit Hilfe weiterer biotechnologischer Prozesse konnte daruber hinaus der Ausgangsstoff fur die Cortison Synthese Diosgenin der aus der mexikanischen Yams Wurzel gewonnen wurde ersetzt werden Textilindustrie Zum Bleichen von Textilien wird in der Textilindustrie Wasserstoffperoxid H2O2 genutzt Wasserstoffperoxid ist ein starkes Oxidationsmittel das nach dem Bleichprozess wieder vollstandig aus dem Textilmaterial entfernt werden muss Im konventionellen Verfahren wird Wasserstoffperoxid durch zweistundiges Spulen mit heissem Wasser 80 95 C beseitigt Trotz hohem Verbrauch an Wasser und Energie gelingt jedoch eine vollstandige Entfernung des Bleichmittels erst durch Nachbehandlung mit verschiedenen Chemikalien In dem biotechnologischen Verfahren wurde zur Entfernung des Bleichmittels ein enzymatischer Prozess entwickelt Hierbei wird zur Nachbehandlung der Textilien das Enzym Katalase eingesetzt Dieses Enzym baut das Wasserstoffperoxid innerhalb von wenigen Minuten bei 30 40 C zu Wasser und Sauerstoff um Statt zweier Spulzyklen muss zur Entfernung des Bleichmittels nur noch ein Spulschritt mit warmem Wasser durchgefuhrt werden Biopestizide Der weltweite Markt fur Bio Pestizide wie zum Beispiel fur Mittel zur Unkrautbekampfung mit Mikroorganismen oder deren Produkten wachst stark Ein Beispiel fur Biopestizide ist die Produktion des Toxins des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis Das so genannte Bt Toxin ein Protein ist auch fur einige Insekten giftig Dieses Eiweiss wird wie Bier gebraut und kann auch im Bio Landbau verspruht werden In einigen gentechnisch veranderten Organismen zum Beispiel im Bt Mais wird das Toxin in den Pflanzenzellen gebildet nachdem das protein codierende Gen integriert wurde Biokunststoffe Hauptartikel bio basierter Kunststoff Mulchfolie aus PLA Biokunststoff Die biotechnologische Herstellung von Monomeren fur die Kunststoff und Polymer Herstellung ist ein weiteres Feld biotechnologischer Verfahren An der Entwicklung zum Beispiel von biologisch abbaubaren Polymeren wird seit vielen Jahren intensiv geforscht Erste Anwendungen sind auf dem Markt Aber auch nicht biologisch abbaubare bio basierte Kunststoffe werden entwickelt Durch diese biotechnologische Verfahren werden petrochemische Verfahren zur Herstellung bestimmter Polymere ersetzt oder neue Polymere mit neuen Eigenschaften entwickelt Bekannte Beispiele sind Polymilchsaure Polylactid PLA Polyamide und Polyhydroxyalkanoate wie zum Beispiel Polyhydroxybutyrat PHB AusblickDie industrielle Biotechnologie gehort zu den sogenannten Schlusseltechnologien Es ist davon auszugehen dass durch gezielte Nutzung von Mikroorganismen und deren biotechnologische Verbesserung sehr viele industrielle Prozesse kostengunstiger weniger Prozessstufen weniger Material und Energieeinsatz und okologischer weniger sowie umweltvertraglichere Reststoffe und Emissionen gestaltet werden konnen und es werden nachwachsende Rohstoffe fur die industrielle Nutzung erschlossen Datenbank fur die in der EU verwendeten GVODem Auffinden exakter Informationen in Bezug auf das Vorhandensein den Nachweis und die Identifizierung von in der EU verwendeten GVO dient die Datenbank EUginius European GMO Initiative for a Unified Database System die Unternehmen interessierte private Nutzerm und zustandige Behorden unterstutzen soll LiteraturBundesministerium fur Bildung und Forschung Weisse Biotechnologie Chancen fur neue Produkte und umweltschonende Prozesse Volltext PDF 2 24 MB 2007 Garabed Antranikian Angewandte Mikrobiologie 1 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2006 ISBN 3 540 24083 7 K Kochy A Humpel Hrsg Synthetische Biologie Entwicklung einer neuen Ingenieurbiologie Dornburg 2012 ISBN 978 3 940647 07 8 Download Kurzfassung als PDF Siehe auchBioraffinerieWeblinksPortal Biotechnologie des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung inklusive einer Definition von Biotechnologie und Weisser Biotechnologie BioIndustrie 2021 Clusterwettbewerb des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung European Association for Bioindustries Institut fur Bioverfahrenstechnik TU BraunschweigEinzelnachweiseIndustrielle Biotechnologie Hinweise auf der Informationsseite zum Studiengang Industrielle Biotechnologie der Hochschule Ansbach Umfrage der Informationsplattform biotechnologie de Memento vom 30 August 2013 im Internet Archive im Auftrag des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung BMBF Garabed Antranikian Angewandte Mikrobiologie 1 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2006 ISBN 3 540 24083 7 Presseinformation des Verbandes der Chemischen Industrie VCI Biotechnologie Eine Zukunftstechnologie eroffnet neue Wege Rede vom 18 September 2008 Blatt 15 Fang H Kang J Zhang D Microbial production of vitamin B12 a review and future perspectives Mitteilung der National Library of Medicine in Microbiell Cell Factories 30 Jan 2017 doi 10 1186 s12934 017 0631 y PMID 28137297 PMC 5282855 freier Volltext abgerufen am 10 Sep 2022 Olga Aleksandrovna Kysil Grundlegende untersuchungen zur mikrobiellen Synthese von Dissertation an der Universitat Hannover 2013 Seite 5 abgerufen am 10 Sep 2022 Jeffrey M Smith Trojanische Saaten Riemann 2004 ISBN 3 570 50060 8 Kapitel 4 Uber das von Showa Denko auf gentechnischem Weg hergestellte L Tryptophan das das Eosinophilie Myalgie Syndrom ausloste an dem 37 Menschen starben und uber 1500 erkrankten Informationen der Henkel AG Energie sparen durch biotechnisch hergestellte Enzyme Abgerufen am 1 Januar 2010 Biopolymere Biowerkstoffe Biobasierte Polyamide durch Fermentation auf der Seite des Instituts fur Bioverfahrenstechnik der Technischen Universitat Braunschweig

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