Die Weiße Seerose Nymphaea alba ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seerosengewächse Nymphaeaceae Sie gilt als typi
Weiße Seerose

Die Weiße Seerose (Nymphaea alba) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae). Sie gilt als typische Vertreterin der Schwimmblattpflanzen. Daher wird die Schwimmblattzone im Uferbereich von Seen, die auch eine Stufe der Verlandungsreihe bilden kann, als Seerosenzone bezeichnet.
Weiße Seerose | ||||||||||||
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Weiße Seerose (Nymphaea alba) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nymphaea alba | ||||||||||||
L. |
Heraldische Darstellungen von Schwimmblättern der Seerose werden auch Wasserlilie genannt.
Beschreibung
Die Weiße Seerose ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Diese Wasserpflanze bildet verzweigte Rhizome als Überdauerungsorgane, mit denen sie im Gewässergrund verankert ist.
Die Laubblätter sind lang gestielt. Die dunkelgrüne, 10 bis 25 cm große, schildförmige Blattspreite besitzt auf der Oberseite einen Wachsüberzug, der sie vor Benetzung schützt und sie ist ledrig derb, um vor aufprallenden Regentropfen und Wellengang besser geschützt zu sein. Die für die Atmung notwendigen Spaltöffnungen befinden sich – anders als bei terrestrischen Pflanzen – auf der Blattoberseite. Die Blätter besitzen weitmaschige Lufträume im Gewebe, von wo aus die durch die Spaltöffnungen aufgenommene Atemluft durch Luftkanäle im Blattstiel zum Rhizom geleitet werden; auf diese Weise wird das im sauerstoffarmen Teichgrund steckende Rhizom mit Atemluft versorgt. Die langen Blatt- und Blütenstiele sind sehr elastisch und gleichfalls mit großen Lufträumen versehen.
Die einzeln stehenden, wohlriechenden, großen, weißen Blüten mit einer goldfarbenen Mitte erscheinen den gesamten Sommer über von Juni bis September und weisen einen Durchmesser von 9 bis 12 Zentimeter auf. Die vier grünen Kelchblätter sind frei. Die meist 20 bis 25 (12 bis 33) weißen Kronblätter sind spiralig angeordnet und meist 3 bis 5,5 (selten bis 8) cm lang. Die weißen Kronblätter gehen in die gleichfalls zahlreichen gelben Staubblätter über. Die Blüten schließen sich abends und bei Regenwetter. Sie tragen reichlich Blütenstaub, mit denen sie ihre Besucher, meist Fliegen, Schilfkäfer und Hummeln anlocken.
Die halbkugeligen bis eiförmigen Früchte sind 2,5 bis 3 cm groß. Die glatten, meist 2 bis 3 (selten bis 5) mm großen Samen sind schwimmfähig. Die Seerose nutzt als Ausbreitungsstrategie die Zoochorie, indem die Samen im Gefieder von Wasservögeln in andere Gewässer verbreitet werden.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 112 oder 48, 64, 84, 105.
Allgemeine Verbreitung
Die Weiße Seerose ist eine überwiegend europäische Pflanze. Sie kommt fast im gesamten Europa mit Ausnahme des hohen Nordens (bis 63° nördlicher Breite), großer Teile Spaniens und des östlichen Russlands vor. Südwärts reicht ihre Verbreitung bis Nordafrika, Griechenland, bis zur Türkei, dem Kaukasusraum, Irak, Iran, Jammu und Kaschmir in Indien und Tscheljabinsk in Sibirien. In Israel ist die Art ausgestorben.
Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa
Die Weiße Seerose braucht nährstoffreiche, langsam fließende oder stehende Gewässer, die vor allem in der Vegetationszeit nicht zu kalt sein sollten. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Nymphaeetum albae, kommt aber auch in anderen Gesellschaften des Verbands Nymphaeion vor.
Das Rhizom kriecht im humus- und nährstoffreichen Schlamm.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 5v (überschwemmt mit schwimmenden Organen), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).
Sie bildet zum Teil größere Bestände, und zwar in Bereichen, in denen das Wasser etwa 1–1,5 m tief ist; an tieferen Stellen, bis zu einer Wassertiefe von 3 m, kommt sie sehr viel seltener vor, ebenso im ausgesprochenen Flachwasser. Insgesamt kommt sie in Mitteleuropa zerstreut vor.
Ökologie
Die Weiße Seerose ist eine ausdauernde Wasserpflanze, eine Schwimmblattpflanze, ein „Schlammwurzler“ mit einem im Herbst stärkereichen Speicher-Rhizom und mit Schwimmblättern. Die Sprossachse ist auf das fast armdicke, im Schlammboden befindliche Rhizom beschränkt. Am Rhizom entspringen die hohlen Wurzeln und die elastischen und somit den Wasserschwankungen angepassten Blatt- und Blütenstiele, deren Ansatzstellen an älteren Rhizomabschnitten als charakteristische Narben erkennbar sind. Die Blatt- und Blütenstiele sind maximal 3 m lang und damit die längsten in der heimischen Flora. Alle Teile der Pflanze sind mit einem Durchlüftungsgewebe, einem sogenannten Aerenchym ausgestattet. Dies ist eine Anpassung an die Sauerstoffarmut des Standorts und dient gleichzeitig dem Auftrieb; so haben z. B. die Blattstiele 4 auffällige Durchlüftungskanäle. Die Schwimmblattoberseite ist mit Spaltöffnungen sowie einer wasserabstoßenden Wachsschicht ausgestattet, u. a. gegen die Behinderung des Gasaustauschs. Die von den Blättern, vor allem den jungen, aufgenommene Luft erwärmt sich im Blatt, und sie gelangt so in die übrigen Pflanzenteile. Im Winter und in Fließgewässern bilden sich oft spaltöffnungsfreie, salatblattartige Unterwasserblätter.
Wie die meisten Wasserpflanzen zeichnen sich auch die Gewebe der Seerosen durch einen hohen Gerbstoffgehalt aus, der dem Schutz vor Fäulnis dient.
Die Blüten sind „Pollen-Scheibenblumen“. Die Narbenstrahlen scheiden eine zuckerhaltige Flüssigkeit ab. Die zwischen 7 Uhr morgens und 16 Uhr geöffneten Blüten werden vor allem von Käfern besucht, die den Pollen fressen oder die Blüte als Herberge benutzen.
Blütezeit ist von Juni bis Juli.
Die freien Fruchtblätter der Früchte sind von einem Achsengewebe umwuchert, so dass zur Fruchtreife eine beerenartige Sammelfrucht entsteht, die sich als Ganzes von der Pflanze ablöst. Durch Verwesung lösen sich die Fruchtwände auf und geben die Samenklumpen frei. Die Samen sind dann mit Hilfe eines lufthaltigen, sackartigen Samenmantels, den man Arillus nennt, schwimmfähig, sie steigen kurzfristig an die Wasseroberfläche und können durch die Strömung weiter getragen werden. Nach kurzer Zeit zersetzt sich der Samenmantel und die schweren Samen sinken wieder auf den Grund des Gewässers, um dort schließlich auszukeimen. Es erfolgt auch Klebausbreitung der Samen durch Wasservögel.
Fruchtreife ist von August bis Oktober.
Vegetative Vermehrung erfolgt durch abgelöste Rhizomteile.
Giftigkeit
Die Weiße Seerose ist in allen Teilen giftig.
Die Hauptwirkstoffe sind nicht genau bestimmt; nach älteren Angaben sind es das Alkaloid und das Glykosid .
Das Rhizom enthält auch Ellagsäure.
Vergiftungserscheinungen sind: Erregungszustände und Atemlähmung.
Nutzung
Verwendung als Teichpflanze
Diese Art ist ein Starkzehrer. Da die Nährstoffaufnahme so gut wie ausschließlich über die Wurzeln erfolgt und für eine ausreichende Nährstoffdichte Tonmineralien im Wurzelbereich unabdingbar sind, stellt sich in Schwimmteichen mit anorganischem Grobsubstrat (Sand, Kies, Schotter) häufig Kümmerwuchs ein. Der sich aus Detritus bildende Mulm gibt seine Nährstoffe ausschließlich ans Wasser ab und kann nur mit Tonmineralien Schlamm bilden. Daher ist das Einbringen von Lehm oder Ton, evtl. als reines Tonmineral (etwa Bentonit) notwendig, damit sie reichlich Blüten ansetzt. Tonmineralien absorbieren Nährsalze und lagern sie in ausreichender Dichte an. Eine ausreichende Nährstoffdichte im Wasser würde einen Eutrophierungsgrad bedeuten, der das Gewässer für Badende gesundheitsgefährdend macht und auch für die Seerosen eine hohe Fäulnisgefahr (Kronenfäule) birgt. Besser geeignet als die im Handel nicht erhältliche und geschützte Art sind ihre (teilweise unter ihrem Artnamen gehandelten) Hybriden. Die Weiße Seerose versamt stark und ist dadurch schwierig in Zaum zu halten und schwach blühend. Es empfiehlt sich, die Rhizome alle drei bis vier Jahre zu teilen.
Verwendung in der Küche
Früher erntete man in Notzeiten die Rhizome und stellte daraus Mehl her, das mit Getreidemehl vermischt zum Brotbacken genommen wurde.
Verwendung in der Heilkunde
Heildrogen aus der Weißen Seerose (früher auch „Wasserlilie“ und – wie die Gelbe Teichrose – Nenufar genannt) sind die getrockneten vollständigen Blüten, Flores Nymphaeae albae.
Inhaltsstoffe sind: Flavonolglykoside.
Anwendung: Die Heildrogen werden in der Volksheilkunde innerlich gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt; früher wurden sie auch äußerlich bei und bei Gonorrhoe verwendet.
Die Seerose in der Mythologie
Nymphen sind anmutige weibliche Naturgeister aus der griechischen und römischen Mythologie. Eine solche Nymphe fiel in eine große, aber unerwiderte Liebe zu Herakles. Diese hoffnungslose Liebe zehrte so an ihr, dass sie letztendlich an gebrochenem Herzen starb. Die Götter hatten Mitleid mit ihr: Sie ließen sie als Seerose wieder auferstehen. Bei den Griechen heißt sie deshalb auch Herakleios.
Es gibt auch eine Vielzahl von deutschen Sagen um die Weiße Seerose. In vielen wird behauptet, dass Nixen den in die Tiefe des Wassers ziehen, wer sie zu pflücken versuche. Tatsächlich ist schon mancher ertrunken, der die Blüten zu pflücken versuchte. Dies geschieht allerdings weniger, weil Nixen die Pflanze schützen, sondern weil die seilartigen Stiele, mit denen die Blüten und Blätter mit dem Wurzelstock verknüpft sind, außerordentlich fest sind und mancher Schwimmer sich aus ihnen nicht mehr befreien konnte.
Die Seerose in der Kunst
Der bekannte impressionistische Maler Claude Monet malte besonders häufig Seerosen. Er wurde auf der Weltausstellung in Paris 1900 auf die Seerosen des ersten Züchters winterharter Seerosenhybriden, , aufmerksam und kaufte von diesem in zwei Bestellungen insgesamt 8 Seerosensorten. Es hat sich bei den Seerosen auf seinen Bildern nie um die Seerosenart Weiße Seerose (Nymphaea alba) gehandelt.
Heraldische Darstellung
In der Heraldik wird die Seerose vielfältig verwendet. Auch die Blätter werden dargestellt und als Seeblatt bezeichnet.
- Das Wappen des französischen Chirurgen und Geburtshelfers , (1756–1837)
- Familienwappen von Cyril Newall, 1. Baron Newall (1946)
- Wappen Bangladeschs (1972)
- Stadt Nettetal
- Ebikon, Schweiz
- Das Wappen Pälkäne
Quellen
- Nymphaea alba in der Flora of China. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- Kurze Darstellung „Feuchtbereich“ von der Uni-Bonn.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 391.
- Nymphaea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Mai 2018.
- Nymphaea alba L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 7. März 2022.
- Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 206.
- Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg, N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 244.
- Polizei rettet Mann aus Seerosen. In: Merkur.de. 9. Juli 2012, abgerufen am 3. Juni 2018.
Literatur
- Dieter Bechthold, Harro Hieronimus: Seerosen. Blütenpracht im Gartenteich. Dähne, Ettlingen 2006, ISBN 3-935175-33-7.
- Egon Petrowsky: Seerosen für den Gartenteich. Gräfe und Unzer, München 1993, ISBN 3-7742-1792-0.
- Heidrun und Friedrich Jantzen: Er liebt mich, er liebt mich nicht – Pflanzen der Liebe. Stuttgart 1996, ISBN 3-440-06912-5.
- Fritz Lense: Geschützte Pflanzen und Tiere. Ein Wegbegleiter durch Wiese, Wald und Bergwelt. Gütersloh 1987, ISBN 3-570-09916-4.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. 2., ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. überarbeitete Auflage. Band 2, Franckh-Kosmos-Verlag, 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- L. Roth, M. Daunderer, K. Kornmann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 6. überarbeitete Auflage. Nikol-Verlag, 2012, ISBN 978-3-86820-009-6.
- K. Hiller, M. F. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2010, ISBN 978-3-8274-2053-4.
Weblinks
- Weiße Seerose. auf FloraWeb.de
- Weiße Seerose. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Nymphaea alba L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Steckbrief beim Naturhistorischen Museum Wien.
- Zur Giftigkeit der Seerose.
- Eintrag bei Plants for a Future. (engl.)
- Nymphaea alba bei GRIN.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Weisse Seerose Nymphaea alba ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seerosengewachse Nymphaeaceae Sie gilt als typische Vertreterin der Schwimmblattpflanzen Daher wird die Schwimmblattzone im Uferbereich von Seen die auch eine Stufe der Verlandungsreihe bilden kann als Seerosenzone bezeichnet Weisse SeeroseWeisse Seerose Nymphaea alba SystematikOrdnung Seerosenartige Nymphaeales Familie Seerosengewachse Nymphaeaceae Unterfamilie Gattung Seerosen Nymphaea Untergattung NymphaeaArt Weisse SeeroseWissenschaftlicher NameNymphaea albaL Heraldische Darstellungen von Schwimmblattern der Seerose werden auch Wasserlilie genannt BeschreibungIllustrationBlattstiele der Weissen Seerose im WasserNymphaea alba Frucht mit Massstabsleiste 2 cm Langsschnitt einer Blute mit Massstabsleiste 2 cm S Kelchblatter P Kronblatter St Staubblatter An Antheren O Fruchtknoten SD Narbenscheibe CT KarpellzahneBlattunterseite Die Weisse Seerose ist eine ausdauernde krautige Pflanze Diese Wasserpflanze bildet verzweigte Rhizome als Uberdauerungsorgane mit denen sie im Gewassergrund verankert ist Die Laubblatter sind lang gestielt Die dunkelgrune 10 bis 25 cm grosse schildformige Blattspreite besitzt auf der Oberseite einen Wachsuberzug der sie vor Benetzung schutzt und sie ist ledrig derb um vor aufprallenden Regentropfen und Wellengang besser geschutzt zu sein Die fur die Atmung notwendigen Spaltoffnungen befinden sich anders als bei terrestrischen Pflanzen auf der Blattoberseite Die Blatter besitzen weitmaschige Luftraume im Gewebe von wo aus die durch die Spaltoffnungen aufgenommene Atemluft durch Luftkanale im Blattstiel zum Rhizom geleitet werden auf diese Weise wird das im sauerstoffarmen Teichgrund steckende Rhizom mit Atemluft versorgt Die langen Blatt und Blutenstiele sind sehr elastisch und gleichfalls mit grossen Luftraumen versehen Die einzeln stehenden wohlriechenden grossen weissen Bluten mit einer goldfarbenen Mitte erscheinen den gesamten Sommer uber von Juni bis September und weisen einen Durchmesser von 9 bis 12 Zentimeter auf Die vier grunen Kelchblatter sind frei Die meist 20 bis 25 12 bis 33 weissen Kronblatter sind spiralig angeordnet und meist 3 bis 5 5 selten bis 8 cm lang Die weissen Kronblatter gehen in die gleichfalls zahlreichen gelben Staubblatter uber Die Bluten schliessen sich abends und bei Regenwetter Sie tragen reichlich Blutenstaub mit denen sie ihre Besucher meist Fliegen Schilfkafer und Hummeln anlocken Die halbkugeligen bis eiformigen Fruchte sind 2 5 bis 3 cm gross Die glatten meist 2 bis 3 selten bis 5 mm grossen Samen sind schwimmfahig Die Seerose nutzt als Ausbreitungsstrategie die Zoochorie indem die Samen im Gefieder von Wasservogeln in andere Gewasser verbreitet werden Die Chromosomenzahl betragt 2n 112 oder 48 64 84 105 Allgemeine VerbreitungDie Weisse Seerose ist eine uberwiegend europaische Pflanze Sie kommt fast im gesamten Europa mit Ausnahme des hohen Nordens bis 63 nordlicher Breite grosser Teile Spaniens und des ostlichen Russlands vor Sudwarts reicht ihre Verbreitung bis Nordafrika Griechenland bis zur Turkei dem Kaukasusraum Irak Iran Jammu und Kaschmir in Indien und Tscheljabinsk in Sibirien In Israel ist die Art ausgestorben Standorte und Verbreitung in MitteleuropaDie Weisse Seerose braucht nahrstoffreiche langsam fliessende oder stehende Gewasser die vor allem in der Vegetationszeit nicht zu kalt sein sollten Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Nymphaeetum albae kommt aber auch in anderen Gesellschaften des Verbands Nymphaeion vor Das Rhizom kriecht im humus und nahrstoffreichen Schlamm Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 5v uberschwemmt mit schwimmenden Organen Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch Sie bildet zum Teil grossere Bestande und zwar in Bereichen in denen das Wasser etwa 1 1 5 m tief ist an tieferen Stellen bis zu einer Wassertiefe von 3 m kommt sie sehr viel seltener vor ebenso im ausgesprochenen Flachwasser Insgesamt kommt sie in Mitteleuropa zerstreut vor OkologieDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Weisse Seerose ist eine ausdauernde Wasserpflanze eine Schwimmblattpflanze ein Schlammwurzler mit einem im Herbst starkereichen Speicher Rhizom und mit Schwimmblattern Die Sprossachse ist auf das fast armdicke im Schlammboden befindliche Rhizom beschrankt Am Rhizom entspringen die hohlen Wurzeln und die elastischen und somit den Wasserschwankungen angepassten Blatt und Blutenstiele deren Ansatzstellen an alteren Rhizomabschnitten als charakteristische Narben erkennbar sind Die Blatt und Blutenstiele sind maximal 3 m lang und damit die langsten in der heimischen Flora Alle Teile der Pflanze sind mit einem Durchluftungsgewebe einem sogenannten Aerenchym ausgestattet Dies ist eine Anpassung an die Sauerstoffarmut des Standorts und dient gleichzeitig dem Auftrieb so haben z B die Blattstiele 4 auffallige Durchluftungskanale Die Schwimmblattoberseite ist mit Spaltoffnungen sowie einer wasserabstossenden Wachsschicht ausgestattet u a gegen die Behinderung des Gasaustauschs Die von den Blattern vor allem den jungen aufgenommene Luft erwarmt sich im Blatt und sie gelangt so in die ubrigen Pflanzenteile Im Winter und in Fliessgewassern bilden sich oft spaltoffnungsfreie salatblattartige Unterwasserblatter Wie die meisten Wasserpflanzen zeichnen sich auch die Gewebe der Seerosen durch einen hohen Gerbstoffgehalt aus der dem Schutz vor Faulnis dient Die Bluten sind Pollen Scheibenblumen Die Narbenstrahlen scheiden eine zuckerhaltige Flussigkeit ab Die zwischen 7 Uhr morgens und 16 Uhr geoffneten Bluten werden vor allem von Kafern besucht die den Pollen fressen oder die Blute als Herberge benutzen Blutezeit ist von Juni bis Juli Die freien Fruchtblatter der Fruchte sind von einem Achsengewebe umwuchert so dass zur Fruchtreife eine beerenartige Sammelfrucht entsteht die sich als Ganzes von der Pflanze ablost Durch Verwesung losen sich die Fruchtwande auf und geben die Samenklumpen frei Die Samen sind dann mit Hilfe eines lufthaltigen sackartigen Samenmantels den man Arillus nennt schwimmfahig sie steigen kurzfristig an die Wasseroberflache und konnen durch die Stromung weiter getragen werden Nach kurzer Zeit zersetzt sich der Samenmantel und die schweren Samen sinken wieder auf den Grund des Gewassers um dort schliesslich auszukeimen Es erfolgt auch Klebausbreitung der Samen durch Wasservogel Fruchtreife ist von August bis Oktober Vegetative Vermehrung erfolgt durch abgeloste Rhizomteile GiftigkeitDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Weisse Seerose ist in allen Teilen giftig Die Hauptwirkstoffe sind nicht genau bestimmt nach alteren Angaben sind es das Alkaloid und das Glykosid Das Rhizom enthalt auch Ellagsaure Vergiftungserscheinungen sind Erregungszustande und Atemlahmung NutzungVerwendung als Teichpflanze Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Diese Art ist ein Starkzehrer Da die Nahrstoffaufnahme so gut wie ausschliesslich uber die Wurzeln erfolgt und fur eine ausreichende Nahrstoffdichte Tonmineralien im Wurzelbereich unabdingbar sind stellt sich in Schwimmteichen mit anorganischem Grobsubstrat Sand Kies Schotter haufig Kummerwuchs ein Der sich aus Detritus bildende Mulm gibt seine Nahrstoffe ausschliesslich ans Wasser ab und kann nur mit Tonmineralien Schlamm bilden Daher ist das Einbringen von Lehm oder Ton evtl als reines Tonmineral etwa Bentonit notwendig damit sie reichlich Bluten ansetzt Tonmineralien absorbieren Nahrsalze und lagern sie in ausreichender Dichte an Eine ausreichende Nahrstoffdichte im Wasser wurde einen Eutrophierungsgrad bedeuten der das Gewasser fur Badende gesundheitsgefahrdend macht und auch fur die Seerosen eine hohe Faulnisgefahr Kronenfaule birgt Besser geeignet als die im Handel nicht erhaltliche und geschutzte Art sind ihre teilweise unter ihrem Artnamen gehandelten Hybriden Die Weisse Seerose versamt stark und ist dadurch schwierig in Zaum zu halten und schwach bluhend Es empfiehlt sich die Rhizome alle drei bis vier Jahre zu teilen Verwendung in der Kuche Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Fruher erntete man in Notzeiten die Rhizome und stellte daraus Mehl her das mit Getreidemehl vermischt zum Brotbacken genommen wurde Weisse Seerose auf einer Sondermarke der Deutschen Bundespost 1957 fur den NaturschutzSeerosen von Claude Monet 1906Seerosen von Claude Monet etwa 1915Verwendung in der Heilkunde Heildrogen aus der Weissen Seerose fruher auch Wasserlilie und wie die Gelbe Teichrose Nenufar genannt sind die getrockneten vollstandigen Bluten Flores Nymphaeae albae Inhaltsstoffe sind Flavonolglykoside Anwendung Die Heildrogen werden in der Volksheilkunde innerlich gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt fruher wurden sie auch ausserlich bei und bei Gonorrhoe verwendet Die Seerose in der MythologieNymphen sind anmutige weibliche Naturgeister aus der griechischen und romischen Mythologie Eine solche Nymphe fiel in eine grosse aber unerwiderte Liebe zu Herakles Diese hoffnungslose Liebe zehrte so an ihr dass sie letztendlich an gebrochenem Herzen starb Die Gotter hatten Mitleid mit ihr Sie liessen sie als Seerose wieder auferstehen Bei den Griechen heisst sie deshalb auch Herakleios Es gibt auch eine Vielzahl von deutschen Sagen um die Weisse Seerose In vielen wird behauptet dass Nixen den in die Tiefe des Wassers ziehen wer sie zu pflucken versuche Tatsachlich ist schon mancher ertrunken der die Bluten zu pflucken versuchte Dies geschieht allerdings weniger weil Nixen die Pflanze schutzen sondern weil die seilartigen Stiele mit denen die Bluten und Blatter mit dem Wurzelstock verknupft sind ausserordentlich fest sind und mancher Schwimmer sich aus ihnen nicht mehr befreien konnte Die Seerose in der KunstDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der bekannte impressionistische Maler Claude Monet malte besonders haufig Seerosen Er wurde auf der Weltausstellung in Paris 1900 auf die Seerosen des ersten Zuchters winterharter Seerosenhybriden aufmerksam und kaufte von diesem in zwei Bestellungen insgesamt 8 Seerosensorten Es hat sich bei den Seerosen auf seinen Bildern nie um die Seerosenart Weisse Seerose Nymphaea alba gehandelt Heraldische DarstellungIn der Heraldik wird die Seerose vielfaltig verwendet Auch die Blatter werden dargestellt und als Seeblatt bezeichnet Das Wappen des franzosischen Chirurgen und Geburtshelfers 1756 1837 Familienwappen von Cyril Newall 1 Baron Newall 1946 Wappen Bangladeschs 1972 Stadt Nettetal Ebikon Schweiz Das Wappen PalkaneQuellenNymphaea alba in der Flora of China Abschnitt Beschreibung Einzelnachweise Kurze Darstellung Feuchtbereich von der Uni Bonn Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 391 Nymphaea im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 31 Mai 2018 Nymphaea albaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 7 Marz 2022 Otto Bessler Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart Mathematisch naturwissenschaftliche Habilitationsschrift Halle an der Saale 1959 S 206 Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 244 Polizei rettet Mann aus Seerosen In Merkur de 9 Juli 2012 abgerufen am 3 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