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Große Weserbrücke

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Große Weserbrücke
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Als Große Weserbrücke wurden in der Geschichte der Stadt Bremen zahlreiche Brücken seit dem 13. Jahrhundert bezeichnet, die an nahezu der gleichen Stelle den Weserstrom überspannten. Entgegen seiner schriftlichen Gliederung bedeutete der Name nicht „große Brücke über die Weser“, sondern immer „Brücke über die Große Weser“. Die Bauwerke gingen allesamt vom rechten Weserufer zwischen der Schlachte und der Tiefer im Ostteil der Altstadt aus und verbanden es mit dem schlanken nordwestlichen Ausläufer des Stadtwerders, wo bald nach dem ersten Brückenbau der Teerhof angelegt wurde. Keine dieser Weserbrücken reichte in einem Stück bis zum Ufer der linksseitigen Neustadt. Alle überspannten lediglich den Hauptstrom, während die Kleine Weser, ein linker Nebenarm, von der versetzten Kleinen Weserbrücke überquert wurde. Erst seit 1903 liegen Kleine und Große Weserbrücke in einer Achse. Die aktuelle Große Weserbrücke wurde 1960 eingeweiht und trägt seit 1980 den Namen Wilhelm-Kaisen-Brücke.

Die ersten Brücken

Erste Dokumente zu der Brücke

Die erste Nennung einer Weserbrücke in Bremen steht in einer Urkunde aus dem Jahr 1244 über den Verkauf eines Grundstücks im Neuen Lande durch das Kloster Hude an den Deutschen Orden. Im so genannten „Schiffsmüllerprivileg“ von 1250 über die Liegeplätze der Bremer Schiffsmühlen und die damit verbundenen Verpflichtungen wird das Gelände von Herrlichkeit (und Teerhof) als „Insel beidseits der Brücke“ bezeichnet. Das ist als Hinweis anzusehen, dass schon dieser erste Brückenschlag bis zum linken Ufer der Kleinen Weser reichte. Über die genaue Lagebeziehung zwischen der Brücke über die Große Weser und der über die Kleine Weser verrät die Quelle nichts. Die Schiffsmüller hatten von ihren (neuen) Liegeplätzen am Ufer dieser Insel zur Großen Weser aus die in diesem Zusammenhang erstmals erwähnte Schlachte am gegenüberliegenden rechten Ufer des Hauptstroms zu bewachen und instand zu halten. Mit der Möglichkeit, die Mühlen jenseits des Hauptstroms anzusiedeln und von dort aus das Schlachteufer zu überwachen, ermöglichte die Brücke einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung der Bremer Häfen. Als 1390 das Vieland (Ober- und Niedervieland zusammen) durch einen Landwehrgraben, großenteils eine Ochtumverbreiterung, militärisch gesichert wurde, mussten die Bauern dieses Gebietes eine Bewaffnung vorhalten.

Anbindung

Von der Südecke des Marktes, gegenüber der Bebauung um die Willehadikirche führte die Wachtstraße zu dieser Brücke hin. Südlich der Häuserzeile am Markt überquerte die Wachtstraße die Balge. Das Weserufer war beiderseits mit Häusern bebaut. Die Straßenfronten der Uferhäuser lagen flussabwärts an der Martinistraße, flussaufwärts an der Tiefer, die erst bei der Holzpforte ans Weserufer stieß. Die Altstadtseite der Brücke war durch das Brückentor gesichert. Am Südufer der (Großen) Weser endete die Brücke auf der Herrlichkeit, einem Teil des Stadtwerders. Das Schiffsmüllerprivileg erwähnt dort eine „Insel beiderseits der Brücke“ ohne irgendeine Angabe über deren Ausdehnung oder Gestalt. Die Formulierung legt nahe, dass die Brücke über die große Weser von Anfang an eine Fortsetzung über die Kleine Weser hatte, und zwar möglicherweise zunächst geradlinig; es heißt ja nicht „Insel zwischen den Brücken“. Darstellungen liegen erst seit dem späten 16. Jahrhundert vor, also nachdem dort 1522 der Herrlichkeitzwingers „Braut“ errichtet worden war, sowohl als Festungs- wie als Pulverturm. Die Herrlichkeit war nun ein Brückenbollwerk, Propugnaculum Pontis. Piepen genannte Verteidigungsgräben, die Weser und Kleine Weser verbanden, trennten es vom flussaufwärts gelegenen Stadtwerder und dem flussabwärts gelegenen Teerhof, so dass Herrlichkeit und Teerhof künstlich zu Inseln wurden. Von der Herrlichkeit führten Zugbrücken parallel zur Weser auf den Stadtwerder und auf den Teerhof.

Die Brücke über die Kleine Weser ging vom 16. bis ins 19. Jahrhundert vom Teerhof aus.

Trägerschaft

Wirtschaftlicher Träger der (Großen) Weserbrücke war nicht der Stadtstaat Bremen. Gebaut worden war sie mit Frondiensten aus dem nahen und fernen Umland, nicht zuletzt aus der Grafschaft Neubruchhausen, der im 13. Jahrhundert große Teile des Vielandes unterstanden und die auch den Brückenzoll kassierte. 102 Orte, größtenteils auf der linken Weserseite liegend, mussten die Unterhaltungskosten für die Brücke aufbringen.

Bauweise

Bei den aufeinander folgenden Exemplaren der Weserbrücke, die über viele Jahrhunderte die einzige feste Verbindung über den Fluss in der Hansestadt war, handelte es sich sechs Jahrhunderte lang um Holzkonstruktionen mit zahlreichen tragenden Jochen im Unterbau. Deren Anzahl variierte zwischen acht und vierzehn. Am Baumaterial kam es in der Regel rasch zu Verwitterungen, so dass immer wieder Neubauten vonnöten waren. Da die größte Gefahr für die Brücke bei Eisgang bestand, war an den beiden Stellen, wo der Bremer Stadtgraben an die Weser stieß, jeweils eine Reihe von Eisböcken quer in der Fluss gesetzt.

Brückentore

Den Zugang zur Großen Weserbrücke von der Altstadtseite bildeten über die Jahrhunderte zwei Tore. Diese ließen sich im Bedarfsfall schließen und schützten so die Altstadt vor feindlichen Übergriffen von der anderen Weserseite. Das erste von ihnen entstand in den Jahren 1552 bis 1554 und besaß einen spitzen Treppengiebel, mit dem es die umliegenden Häuser überragte. Es wurde 1688 zu Gunsten eines Neubaus abgerissen. Dieser wurde nach den Entwürfen des französischen Architekten Jean Baptiste Broëbes (1660–1720) gestaltet, der sich in Bremen weiterhin vornehmlich als Erbauer der Alten Börse hervortat. Das neue Weserbrückentor war klobiger und glich trotz einer breiten Durchfahrt mehr einem Haus denn einem Tor. Im Jahre 1839 riss man es ebenfalls ab.

Wasserräder

Bereits an der ersten erwähnten Brücke wurden zwischen den Jochen auf Pontons Schiffmühlen angekettet. Diese dienten dazu, mit Hilfe der Wasserkraft Korn zu mahlen. Ab 1394 gab es auf der Altstadtseite auch ein Wasserrad mit einem Durchmesser von etwa zwölf Metern – die sogenannte „Wasserkunst“. Das Rad schöpfte Wasser in ein Holzröhrensystem, an das etwa 200 Nutzer angeschlossen werden konnten. Diese waren zumeist Mitglieder der höheren Gesellschaft, die die Konstruktion finanzierte. Im Jahre 1710 verkleidete man das Wasserrad mit Holz und einem Dreiecksgiebel, um die Zufahrt zur Innenstadt repräsentativer zu gestalten. Auf der Verkleidung waren das Bremer Wappen sowie zahlreiche Verzierungen und Figuren zu sehen. Das Rad wurde 1823 durch Pumpen ersetzt.

18. und frühes 19. Jahrhundert

Die Weserbrücke von 1738, die vollständig aus Holz errichtet wurde, entstand in nur siebenmonatiger Bauzeit für 26.000 Taler unter der Leitung des Baumeisters Hermann Ficke. Sie war 7,75 m breit. Auf der Neustadtseite besaß sie ein Fährgatt, eine Klappvorrichtung ähnlich einer Zugbrücke, die Schiffen die Durchfahrt ermöglichte. Zwischen den 14 Pfahljochen der Brücke, über die die Fahrbahn verlief, befestigte man erneut Wassermühlen. Nur ein Jahr nach der Fertigstellung wurde die Brücke allerdings in der Nacht des 22. Septembers 1739 zerstört, als ein Blitzschlag die Braut explodieren ließ. Dieses Unglück hatte weitreichende Verwüstungen der Innenstadtbebauung zur Folge und forderte 32 Menschenleben. Es gelang jedoch, die Große Weserbrücke rasch zu reparieren.

Es folgten weitere kostspielige Brückenreparaturen, besonders die von 1815 bis 1817 durch den Stadtbaumeister Poppe und die von 1822. Nun erhielt sie einen zweiten Fußweg. Die Sacklager der Müller, die an 11 Pfahljochen jeweils eine Wassermühle angehängt hatten, behinderten den zunehmenden Verkehr und wurden deswegen entfernt. 1829 wurde die hölzerne Brücke über die Kleine Weser ersetzt durch einen 9,45 m breiten Neubau. Diese Brücke blieb bis 1916 erhalten.

Die erste Große Weserbrücke von 1841 bis 1895

Nachdem auch die Brücke von 1738 mit der Zeit baufällig geworden war, beschloss der Bremer Rat im Jahre 1838, also einhundert Jahre nach deren Bau, die Errichtung einer zumindest teilweise steinernen Brücke, die unabhängiger von den klimatischen Einflüssen sein sollte. Die technische Leitung während der Bauphase von 1839 bis 1841 übernahm der aus der Rheinprovinz stammende Bauinspektor und zum Stadtbaudirektor ernannte Friedrich Moritz Stamm (1793–1843), der in Bremen bereits mehrere Arbeiten durchgeführt hatte. Seine Vorliebe für einen schlichten klassizistischen Baustil spiegelte sich auch im Erscheinungsbild der neuen Brücke wider.

Sie besaß sechs Strompfeiler aus Stein, auf denen ein hölzerner Unterbau lagerte. 10,75 m war diese Brücke breit mit einer Fahrbahn von 5,35 m breite und zwei Fußwegen. Das zuvor vorhandene Fährgatt wurde nicht erneut eingebaut, dafür besaß die Brücke jedoch eine größere Höhe, die der Mehrzahl der damaligen Schiffe eine Unterquerung ermöglichte. Auch verzichtete man nun auf die Wassermühlen, deren Betrieb in keinem sinnvollen Verhältnis mehr zu ihrem Nutzen stand. Auf jeder Seite wurde die Brücke von vier gusseisernen Laternen gesäumt, die auf das Geländer aufgesetzt waren. Die Einweihung der 214.000 Taler kostenden Brücke fand Silvester 1841 statt.

Zwanzig Jahre nach der Einweihung ersetzte man 1861 den hölzernen Fahrbahnträger mit einem Klotzpflaster als Belag durch einen eisernen und pflasterte die Brückenoberfläche. Während die in der Mitte verlaufende auf 7,17 m verbreiterte Fahrbahn für Kutschen mit dunkleren Steinen ausgelegt wurde, erhielten die Fußwege zu beiden Seiten, die auch zum Flanieren über den Fluss einladen sollten, durch hellen Sandstein freundlichere Farben.

Wenig später entstanden flussabwärts zwei weitere Weserbrücken. Die 1865/66 erbaute Eisenbahnbrücke konnte nicht von Fußgängern genutzt werden. Von 1872 bis 1875 wurde für den großen, neuen Straßenzug vom Hauptbahnhof in die Neustadt die Kaiserbrücke errichtet, heute Bürgermeister-Smidt-Brücke.

Die zweite Große Weserbrücke von 1895 bis 1961

Im Zuge der Weserkorrektion, die eine Vertiefung und Begradigung des Flusses darstellte, ergab sich die Notwendigkeit einer neuen Brücke, da die alte den zu verändernden Ufern nicht angeglichen werden konnte und ein Rückbau erforderlich war. Auch behinderten die sechs starken Brückenpfeiler bei dem Hochwasser von 1880/81 den Wasserabfluss zu beträchtlich.

Die Verantwortlichen in den städtischen Gremien einigten sich auf der Basis des Konstruktionspläne von Oberbaudirektor Ludwig Franzius für den eingereichten künstlerischen Entwurf des Karlsruher Architekten Hermann Billing.

Lagebeziehungen

Wie ihre Vorgängerinnen war die Brücke auf der Altstadtseite durch die Wachtstraße mit dem langgezogenen Südende des Marktplatzes verbunden. Da die Wachtstraße geradewegs auf die 1861–1864 am Markt errichtete Börse zuführte, wurde die Brücke auch „Börsenbrücke“ genannt. Auf dem linken Weserufer endete die Brücke immer noch auf dem Teerhof. In den letzten neun Jahren, bevor 1903 die Straße in gerader Fortsetzung über die Kleine Weser geführt wurde, gab es als Abkürzung eine von privater Hand errichtete und betriebene Fußgängerbrücke, die das Ufer der Neustadt bei der St.-Pauli-Kirche erreichte. Nach der zu entrichtenden Benutzungsgebühr wurde sie Pfennigbrücke genannt.

Bauwerk

1893 begannen die Bauarbeiten. Billing, der die künstlerische Gestaltung übernahm, standen mit August Thiersch in München und Franz Schwechten in Berlin zwei weitere renommierte Architekten zur Seite. In zweijähriger Bauzeit entstand eine 137 Meter lange, zweispurige Auslegerbrücke mit Fachwerk-Gerberträgern und einer Hängegurtung, ruhend auf zwei sandsteinverkleideten Strompfeilern. Diese bildeten eine Stromöffnung von 64 Metern Breite, und an ihren Schmalseiten war jeweils ein Löwenkopf aus Sandstein befestigt – je zwei Köpfe blickten also in Richtung Altstadt und Neustadt. Beide Zufahrten zur Brücke waren von je zwei etwa vier Meter hohen Obelisken flankiert, an denen in halber Höhe ein zur Landseite schauender Löwenkopf aus Bronze angebracht war. Diese Obelisken markierten auch den Beginn der Gusseisen-Verstrebungen, die das markanteste architektonische Merkmal der Brücke darstellten. Sie begannen an den Obelisken und bildeten im Verlauf der Weserquerung zwei bedachte Portale, die einen kleinen Dachreiter und eine Fahnenstange trugen. Zwischen der Gusseisen-Konstruktion verlief die neun Meter breite Fahrbahn für Kutschen und getrennt davon an den Außenseiten der Brücke die Fußwege. Die Eröffnung der Großen Weserbrücke erfolgte im Jahre 1895. Die Brücke war ob ihrer Konstruktion in der Bevölkerung sehr beliebt und avancierte schon bald zu einem der Wahrzeichen der Stadt. Sie galt als die schönste und berühmteste der zahlreichen Bremer Weserbrücken.

1903 wurde über die Kleine Weser die St.-Pauli-Brücke, eine eiserne Bogenbrücke mit Zuggurt und eingehängter Fahrbahn, erstellt. Damit wurde die Straßenführung von der Großen Weserbrücke über den Teerhof mit dem Bauhof und dem Durchbruch zur Brückenstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) in die Neustadt fortgesetzt. In der Nähe stand schon seit 1894 die kleine, private, sogenannte Pfennigbrücke, deren Querung einen Pfennig kostete, diese verschwand 1903.

Bei statischen Untersuchungen im Jahre 1929 stellte man fest, dass sich die Flusssohle um sechs Meter vertieft hatte und somit eine ernstzunehmende Gefahr hinsichtlich der Standfestigkeit der Brückenpfeiler bestand. Zur Sicherung der Brücke wurden an den Pfeilerfundamenten und Sinkstücken Steinschüttungen durchgeführt.

Am 1. April 1933, knapp einen Monat nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Bremen, wurde die Brücke in einer von der NS-Propaganda aufwändig inszenierten öffentlichen Veranstaltung auf den Namen Adolf-Hitler-Brücke getauft. Etwas mehr als sechs Jahre später erhielt am 1. Juli 1939 die neu errichtete Westbrücke (heutige Stephanibrücke) diesen Namen und die Große Weserbrücke wurde zum Gedenken an den aus Bremen stammenden Kaufmann und Kolonialherren Adolf Lüderitz in „Lüderitzbrücke“ umbenannt.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs beschlossen die nationalsozialistischen Machthaber in Bremen, alle Weserbrücken, darunter auch die „Lüderitzbrücke“, zu sprengen, um die von Süden anrückenden Alliierten daran zu hindern, in die Altstadt einzudringen. Die Sprengung erfolgte am 25. April 1945. Der Mittelteil der Brücke wurde zerstört und stürzte in den Fluss. Zwei Tage darauf nahmen die Alliierten, die weseraufwärts in Achim über eine unzerstörte Brücke andere Wege gefunden hatten, die Stadt ein und beendeten die NS-Herrschaft.

Als Ersatz für die „Lüderitzbrücke“ diente ab dem 15. Juni 1945 die eilends errichtete und äußerst provisorische „Memorial Bridge“. Die Militärregierung der Amerikanischen Besatzungszone war jedoch bestrebt, die Brücke so schnell wie möglich in ihrem alten Zustand aufzubauen. Die Amerikaner sahen sie als wichtige Verkehrsachse für den Warenverkehr von und zu den Häfen. Ein zuverlässiger Weserübergang in der Stadt war für die wirtschaftliche Entwicklung Bremens von elementarer Bedeutung, da die Amerikaner Wert darauf legten, in Konkurrenz zur Sowjetischen Besatzungszone schnell in den drei Westzonen eine stabile Wirtschaft zu etablieren. Im August 1945 begann der Wiederaufbau des Bauwerks. Er war sehr schwierig und langwierig, unter anderem durch den strengen Winter 1946/47 und die Rohstoffknappheit der Nachkriegszeit bedingt. Zusätzlich wurde durch Eisgang auf der Weser die bereits weit fortgeschrittene Baustelle bei der Bremer Brückenkatastrophe am 18. März 1947 beschädigt. Über die entstandenen Lücken verlegte man drei Tage später Holzbohlen, so dass zumindest Fußgänger den Übergang wieder eingeschränkt nutzen konnten. Im Sommer 1947 gelang es, den Mittelteil der Brücke mit Trägern wieder vollständig zu schließen und am 29. November des gleichen Jahres erfolgte die feierliche Wiedereröffnung. Der Name „Lüderitzbrücke“ entfiel auf Drängen der Amerikaner, die keine Verherrlichung der ehemaligen Deutschen Kolonien wünschten. Stattdessen hieß die Brücke nun wieder „Große Weserbrücke“.

Aus architektonischer Sicht handelte es sich tatsächlich um einen nahezu originalgetreuen Nachbau. Lediglich die Dachreiter auf den gusseisernen Toren hatte man nicht rekonstruiert, ansonsten stimmten Aussehen und Maße überein. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass die Brücke dem zunehmenden Verkehrsaufkommen der 1950er Jahre nicht mehr gewachsen war. Sie wurde daher ab 1960 von der modernen, neugebauten Wilhelm-Kaisen-Brücke abgelöst und ein Jahr später abgerissen.

Im Jahre 1998 fand man durch Zufall zwei der vier sandsteinernen Löwenköpfe von den Strompfeilern wieder, die bei der Sprengung 1945 in die Weser gefallen waren. Im Zuge der Sanierung des altstadtseitigen Uferstreifens durch das Hafenamt wurden sie von einem Schwimmbagger geborgen. Sie stehen heute auf Stahlstelen unter dem Nordende der Wilhelm-Kaisen-Brücke an der Weserpromenade.

Die Wilhelm-Kaisen-Brücke seit 1960

Am 2. Mai 1957 veranlasste die Baudeputation aus genannten Gründen, aber auch mit Blick in die Zukunft und bereits damals absehbare noch höhere Durchfahrtszahlen, einen kompletten Neubau der Großen Weserbrücke. Im Beschlusspapier hieß es:

„Die künftige Verkehrsentwicklung Bremens erfordert sowohl den Neubau der Großen Weserbrücke als auch den der Ostbrücke innerhalb eines Jahrzehnts.“

Am 26. Juli selben Jahres begann die öffentliche Auftragsausschreibung für die Konstruktionsarbeiten. Bis zum Herbst reichten 22 Firmen ihre Angebote ein, und am 29. November erhielt das Unternehmen Dyckerhoff & Widmann den Zuschlag, das eine schlichte dreifeldrige Spannbeton-Hohlkastenbrücke mit veränderlicher Konstruktionshöhe plante. Während man in früheren Jahrhunderten und Jahrzehnten die Hauptverkehrsadern der Stadt, also auch die Brücken, immer zum Zentrum, sprich zum Marktplatz ausrichtete, sollte der Neubau den Verkehr an diesem vorbei leiten. Dazu war es notwendig, die neue Brücke etwa 40 Meter weseraufwärts der alten zu errichten, so dass sie auf der Altstadtseite nicht mehr als Verlängerung der Wachtstraße diente, sondern ihre Zufahrt über die Balgebrückstraße erhielt, für welche eine Häuserzeile durchbrochen werden musste. Der Konstrukteur hieß Finsterwalder, als Bauleiter zeichnete Kurp verantwortlich.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. August 1958 am Widerlager auf der Altstadtseite. Da die Strömungsverhältnisse der Weser keine großen Gerüstbauten im Fluss zuließen, wurde die Mehrzahl der Arbeiten an Land durchgeführt. So betonierte man die Stahlbeton-Senkkästen mit einer Grundfläche von 280 Quadratmetern in einem Trockendock an der Elbe nahe Hamburg. Die mit Aufbauten rund acht Meter hohen Konstruktionen wurden über See nach Bremen geschleppt, wo sie auf das zuvor planierte Flussbett hinabgelassen wurden. Beim Planieren war es kurzzeitig zu Verzögerungen gekommen, da man auf der Neustadtseite zahlreiche Findlinge bergen musste. Die Konstruktion der Fahrbahnen erfolgte im Freivorbau, einer bis dahin in Norddeutschland noch nie zuvor angewendeten Methode, die zahlreiche Zuschauer anlockte. Auf den Pfeilerköpfen montierte man je vier Vorbauwagen, von denen aus der Überbau in beide Richtungen betoniert wurde. Jede Woche wuchs die Brücke so um sechs Meter. Um Abweichungen beider Bauabschnitte voneinander auszuschließen, nivellierten die Ingenieure alle drei Meter von vier Festpunkten auf dem äußersten Brückenteil zum Ufer hin. Bei Nichtübereinstimmungen wurden die Vorbauwagen um die Differenz höher oder tiefer gestellt. Am 11. Dezember 1959 kam es durch die Einsetzung eines etwa 30 Zentimeter breiten Gelenks in die Gelenkfuge, den Zwischenraum zwischen beiden Bauabschnitten, zur erstmaligen Schließung der Brücke. Dieses Gelenk bietet den Brückenhälften gut drei Zentimeter Bewegungsspielraum.

Die veranschlagten Kosten für den Bau beliefen sich auf 17.500.000 Deutsche Mark, von denen der Bund 5.000.000 DM übernahm, da zu jener Zeit kurzfristig die Bundesstraße 75 über die zu errichtende Brücke führte. Im Zuge der Konstruktion der neuen Großen Weserbrücke kam es auch zu einer starken Veränderung des Verkehrsflusses und des Stadtbildes in jenem Bereich, da die Brücke weit in bestehende Straßen hineingriff. Der verkehrsreiche Leibnizplatz auf der Neustadtseite sowie die Altenwallkreuzung und die Dechanatstraße auf der Altstadtseite mussten großflächig umgestaltet sowie die ebenfalls auf der rechten Weserseite befindliche Martinistraße mit direkter Verbindung zur neuen Brücke erweitert werden. Hinzu kamen die Verbreiterung der Osterstraße links der Weser, der erwähnte Durchbruch zur Balgebrückstraße und die Anlage mehrerer Unterführungen, von denen einige Fußgängern vorbehalten waren. Der Bau der Brücke gestaltete sich insofern schwierig, als dass er unter Verkehr durchgeführt wurde. Das heißt, dass in den Monaten der Bauphase die alte Große Weserbrücke geöffnet bleiben musste, was zu einigen Verzögerungen der Arbeit, aber auch zu Improvisationen seitens der Bauleitung führte. So musste beispielsweise an der Martinistraße über eine sehr tiefe und lange Baugrube eigens eine Behelfsbrücke aus Holzbohlen gespannt werden, um der Straßenbahn die Durchfahrt zu ermöglichen.

Ursprünglich war die Brücke für zwei Fahrbahnen mit je drei Fahrstreifen konzipiert die von jeweils 2,35 Meter breiten Radwegen flankiert werden sollten. Mittlerweile wurden die beiden mittleren Fahrstreifen in einen Straßenbahnbereich umgewandelt. Aus diesem Grunde folgt auf die Fuß-Radweg-Kombination zu beiden Seiten nun je eine gut 5,9 Meter breite zweispurige Fahrbahn. Die Fahrbahnen werden vom 5,8 Meter breiten Bereich der Straßenbahn getrennt, der ein Gleis je Richtung aufweist. Insgesamt hat die Brücke eine Breite von 30,4 Metern. Die Länge der Konstruktion, die zwei Hohlkästen besitzt, beträgt 151 Meter bei einer Stromöffnung zwischen den beiden Strompfeilern von 86 Metern. Besonders markant präsentieren sich die trompetenförmigen Ausrundungen an den Brückenwiderlagern.

Am 22. Dezember 1960 schnitt Wilhelm Kaisen, der Bürgermeister und Präsident des Senats, um 14:15 Uhr im Beisein weiterer hochrangiger Politiker mit einer goldenen Heckenschere ein weißes Band durch. In seiner anschließenden Rede betonte er:

„Ich nenne sie Große Weserbrücke. Der Übergang trägt ihn seit Jahrzehnten, und so soll es auch bleiben. Zweimal hat man der Brücke im Laufe der Zeit einen neuen Namen gegeben, aber keiner von beiden ist volkstümlich geworden.“

Wenige Stunden später wurde die Große Weserbrücke für den Verkehr freigegeben.

Am 1. Januar 1980 erhielt sie im Gedenken an den zwei Wochen zuvor verstorbenen Kaisen den Namen Wilhelm-Kaisen-Brücke. Kaisen war von 1945 bis 1965 Präsident des bremischen Senats und somit Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen. Seine Amtszeit von zwanzig Jahren ist die längste seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute stellt die Wilhelm-Kaisen-Brücke, die im Ortsteil Altstadt liegt, eine der wichtigsten und meistfrequentierten Weserquerungen unterhalb von Minden dar. Sie wird von Kraftfahrzeugen, Fahrrädern, Fußgängern und öffentlichen Verkehrsmitteln passiert und ist für die meisten Touristen und Einheimischen das Südliche Tor zur Innenstadt. Über die Brücke verlaufen mit den Linien 4, 6 und 8 drei Straßenbahn- und mit der 24 eine Buslinie der Bremer Straßenbahn AG. Auf dem Teerhof befindet sich die von all diesen Linien bediente Haltestelle Wilhelm-Kaisen-Brücke.

Für die sanierungsbedürftige Brücke mussten 2024 aus Sicherheitsgründen Nutzungseinschränkungen erlassen werden (LKW-Fahrverbote, Überholverbote, Einschränkungen beim ÖPNV), um sie zumindest bis 2027 nutzbar zu halten. Die Sanierung soll dann erfolgen und ein Neubau ist für um 2045 angedacht.

Weblinks

Commons: Wilhelm-Kaisen-Brücke – Sammlung von Bildern
  • Wilhelm-Kaisen-Brücke bei brueckenweb

Einzelnachweise

  1. S. 262 1244, April Nr.226: 1. Erwähnung der Weserbrücke: Kloster Hude verkauft ihm geschenktes Land im Neuen lande jenseits der Weserbrücke: „bona illa que habuimus in Nove terra trans pontem prope Bremam“, zuletzt aufgesucht 2022-02-14
  2. Bd.1, Lieferung 2, S. 284, Nr. 246 (1250): Das „Schiffsmüllerprivileg“, zuletzt aufgesucht 2022-02-14
  3. Manfred Rech, Gefundene Vergangenheit – Archäologie des Mittelalters in Bremen, Bremer Archäologische Blätter, Beiheft 3/2004, ISBN 3-7749-3233-6, Kap.: Die Häfen an Balge und Schlachte → Phase 4, S. 109.
  4. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen: Digitale Sammlungen › Bremisches Urkundenbuch › Urkunden von 1381 – 1410 › Nr. 127 (1390 November 25.): „Verordnung … wegen der Umgrabung und Befestigung des Vilandes …“ (S. 160/161/162) zuletzt aufgesucht 2022-02-14
  5. Amt für Straßen und Brückenbau Bremen (Hrsg.): Brückenbau über die Grosse und kleine Weser 1960. Weser-Kurier, Bremen 1960.
  6. Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X
  7. Ernst Grohne: Die ehemaligen Schiffsmühlen und ihre Namen. In: Niederdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 20, 1942, S. 68–75; Heinz Schecker, Schiffsmüller und Teerbrenner. In: Niedersächsisches Jahrbuch 1938, S. 32–37
  8. Nach den Quellen zur Eisenbahnbrücke Bremen entschied man sich nach langem Hin und Her für eine zweigleisige Ausführung ohne Fußgängersteg. Einen solchen gab es erst nach den Schäden durch den Zweiten Weltkrieg, als die Brücke zuerst gar nicht dann nur eingleisig von Zügen befahren werden konnte.
  9. Peter Strotmann: Woher die Pfennigbrücke ihren Namen hatte. In: wkgeschichte.weser-kurier.de. Abgerufen am 3. August 2022. 
  10. Weserbrücke ab morgen wieder geöffnet. In: Weser-Kurier vom 28. November 1947, Seite 1.
  11. Weser-Kurier, Nr. 300, 23. Dezember 1960, Seite 12: „Elegant schwingt sich die Brücke von Ufer zu Ufer“
  12. Weser-Kurier, Nr. 300, 23. Dezember 1960, Seite 1: „Bremen hat eine neue Große Weserbrücke“
  13. Weser-Kurier, Nr. 300, 23. Dezember 1960, Seite 11: „Eine Brücke für 100 Jahre“
  14. So steht es um die 5 großen Bremer Autobrücken - buten un binnen. Abgerufen am 30. Oktober 2024. 

Literatur

  • Harry Schwarzwälder: Die Weserbrücken in Bremen. Schicksal 1939 bis 1948. Schünemann Verlag, Bremen 1968.
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.

53.0730555555568.805Koordinaten: 53° 4′ 23″ N, 8° 48′ 18″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:37

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Als Grosse Weserbrucke wurden in der Geschichte der Stadt Bremen zahlreiche Brucken seit dem 13 Jahrhundert bezeichnet die an nahezu der gleichen Stelle den Weserstrom uberspannten Entgegen seiner schriftlichen Gliederung bedeutete der Name nicht grosse Brucke uber die Weser sondern immer Brucke uber die Grosse Weser Die Bauwerke gingen allesamt vom rechten Weserufer zwischen der Schlachte und der Tiefer im Ostteil der Altstadt aus und verbanden es mit dem schlanken nordwestlichen Auslaufer des Stadtwerders wo bald nach dem ersten Bruckenbau der Teerhof angelegt wurde Keine dieser Weserbrucken reichte in einem Stuck bis zum Ufer der linksseitigen Neustadt Alle uberspannten lediglich den Hauptstrom wahrend die Kleine Weser ein linker Nebenarm von der versetzten Kleinen Weserbrucke uberquert wurde Erst seit 1903 liegen Kleine und Grosse Weserbrucke in einer Achse Die aktuelle Grosse Weserbrucke wurde 1960 eingeweiht und tragt seit 1980 den Namen Wilhelm Kaisen Brucke Stadtansicht 1589 Weserbrucke mit Bruckentor und Wasserrad am rechten Weserufer Altstadt Herrlichkeitbastion mit Braut Zugbrucke zum Teerhof Brautbrucke uber die Kleine WeserDie ersten BruckenErste Dokumente zu der Brucke Weserpanorama von Jurgen Landwehr 1602 Brautbastion und Weserbrucke Die erste Nennung einer Weserbrucke in Bremen steht in einer Urkunde aus dem Jahr 1244 uber den Verkauf eines Grundstucks im Neuen Lande durch das Kloster Hude an den Deutschen Orden Im so genannten Schiffsmullerprivileg von 1250 uber die Liegeplatze der Bremer Schiffsmuhlen und die damit verbundenen Verpflichtungen wird das Gelande von Herrlichkeit und Teerhof als Insel beidseits der Brucke bezeichnet Das ist als Hinweis anzusehen dass schon dieser erste Bruckenschlag bis zum linken Ufer der Kleinen Weser reichte Uber die genaue Lagebeziehung zwischen der Brucke uber die Grosse Weser und der uber die Kleine Weser verrat die Quelle nichts Die Schiffsmuller hatten von ihren neuen Liegeplatzen am Ufer dieser Insel zur Grossen Weser aus die in diesem Zusammenhang erstmals erwahnte Schlachte am gegenuberliegenden rechten Ufer des Hauptstroms zu bewachen und instand zu halten Mit der Moglichkeit die Muhlen jenseits des Hauptstroms anzusiedeln und von dort aus das Schlachteufer zu uberwachen ermoglichte die Brucke einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung der Bremer Hafen Als 1390 das Vieland Ober und Niedervieland zusammen durch einen Landwehrgraben grossenteils eine Ochtumverbreiterung militarisch gesichert wurde mussten die Bauern dieses Gebietes eine Bewaffnung vorhalten Anbindung Brucke uber die Grosse Weser 1764 mit Blick auf die Innenstadt das neue Weserbruckentor und das verkleidete Wasserrad Von der Sudecke des Marktes gegenuber der Bebauung um die Willehadikirche fuhrte die Wachtstrasse zu dieser Brucke hin Sudlich der Hauserzeile am Markt uberquerte die Wachtstrasse die Balge Das Weserufer war beiderseits mit Hausern bebaut Die Strassenfronten der Uferhauser lagen flussabwarts an der Martinistrasse flussaufwarts an der Tiefer die erst bei der Holzpforte ans Weserufer stiess Die Altstadtseite der Brucke war durch das Bruckentor gesichert Am Sudufer der Grossen Weser endete die Brucke auf der Herrlichkeit einem Teil des Stadtwerders Das Schiffsmullerprivileg erwahnt dort eine Insel beiderseits der Brucke ohne irgendeine Angabe uber deren Ausdehnung oder Gestalt Die Formulierung legt nahe dass die Brucke uber die grosse Weser von Anfang an eine Fortsetzung uber die Kleine Weser hatte und zwar moglicherweise zunachst geradlinig es heisst ja nicht Insel zwischen den Brucken Darstellungen liegen erst seit dem spaten 16 Jahrhundert vor also nachdem dort 1522 der Herrlichkeitzwingers Braut errichtet worden war sowohl als Festungs wie als Pulverturm Die Herrlichkeit war nun ein Bruckenbollwerk Propugnaculum Pontis Piepen genannte Verteidigungsgraben die Weser und Kleine Weser verbanden trennten es vom flussaufwarts gelegenen Stadtwerder und dem flussabwarts gelegenen Teerhof so dass Herrlichkeit und Teerhof kunstlich zu Inseln wurden Von der Herrlichkeit fuhrten Zugbrucken parallel zur Weser auf den Stadtwerder und auf den Teerhof Die Brucke uber die Kleine Weser ging vom 16 bis ins 19 Jahrhundert vom Teerhof aus Tragerschaft Wirtschaftlicher Trager der Grossen Weserbrucke war nicht der Stadtstaat Bremen Gebaut worden war sie mit Frondiensten aus dem nahen und fernen Umland nicht zuletzt aus der Grafschaft Neubruchhausen der im 13 Jahrhundert grosse Teile des Vielandes unterstanden und die auch den Bruckenzoll kassierte 102 Orte grosstenteils auf der linken Weserseite liegend mussten die Unterhaltungskosten fur die Brucke aufbringen Bauweise Bei den aufeinander folgenden Exemplaren der Weserbrucke die uber viele Jahrhunderte die einzige feste Verbindung uber den Fluss in der Hansestadt war handelte es sich sechs Jahrhunderte lang um Holzkonstruktionen mit zahlreichen tragenden Jochen im Unterbau Deren Anzahl variierte zwischen acht und vierzehn Am Baumaterial kam es in der Regel rasch zu Verwitterungen so dass immer wieder Neubauten vonnoten waren Da die grosste Gefahr fur die Brucke bei Eisgang bestand war an den beiden Stellen wo der Bremer Stadtgraben an die Weser stiess jeweils eine Reihe von Eisbocken quer in der Fluss gesetzt Bruckentore Den Zugang zur Grossen Weserbrucke von der Altstadtseite bildeten uber die Jahrhunderte zwei Tore Diese liessen sich im Bedarfsfall schliessen und schutzten so die Altstadt vor feindlichen Ubergriffen von der anderen Weserseite Das erste von ihnen entstand in den Jahren 1552 bis 1554 und besass einen spitzen Treppengiebel mit dem es die umliegenden Hauser uberragte Es wurde 1688 zu Gunsten eines Neubaus abgerissen Dieser wurde nach den Entwurfen des franzosischen Architekten Jean Baptiste Broebes 1660 1720 gestaltet der sich in Bremen weiterhin vornehmlich als Erbauer der Alten Borse hervortat Das neue Weserbruckentor war klobiger und glich trotz einer breiten Durchfahrt mehr einem Haus denn einem Tor Im Jahre 1839 riss man es ebenfalls ab Wasserrader Bereits an der ersten erwahnten Brucke wurden zwischen den Jochen auf Pontons Schiffmuhlen angekettet Diese dienten dazu mit Hilfe der Wasserkraft Korn zu mahlen Ab 1394 gab es auf der Altstadtseite auch ein Wasserrad mit einem Durchmesser von etwa zwolf Metern die sogenannte Wasserkunst Das Rad schopfte Wasser in ein Holzrohrensystem an das etwa 200 Nutzer angeschlossen werden konnten Diese waren zumeist Mitglieder der hoheren Gesellschaft die die Konstruktion finanzierte Im Jahre 1710 verkleidete man das Wasserrad mit Holz und einem Dreiecksgiebel um die Zufahrt zur Innenstadt reprasentativer zu gestalten Auf der Verkleidung waren das Bremer Wappen sowie zahlreiche Verzierungen und Figuren zu sehen Das Rad wurde 1823 durch Pumpen ersetzt 18 und fruhes 19 Jahrhundert Grosse Weserbrucke von 1833 mit dem vom Jean Baptiste Broebes gestalteten Bruckentor Die Weserbrucke von 1738 die vollstandig aus Holz errichtet wurde entstand in nur siebenmonatiger Bauzeit fur 26 000 Taler unter der Leitung des Baumeisters Hermann Ficke Sie war 7 75 m breit Auf der Neustadtseite besass sie ein Fahrgatt eine Klappvorrichtung ahnlich einer Zugbrucke die Schiffen die Durchfahrt ermoglichte Zwischen den 14 Pfahljochen der Brucke uber die die Fahrbahn verlief befestigte man erneut Wassermuhlen Nur ein Jahr nach der Fertigstellung wurde die Brucke allerdings in der Nacht des 22 Septembers 1739 zerstort als ein Blitzschlag die Braut explodieren liess Dieses Ungluck hatte weitreichende Verwustungen der Innenstadtbebauung zur Folge und forderte 32 Menschenleben Es gelang jedoch die Grosse Weserbrucke rasch zu reparieren Es folgten weitere kostspielige Bruckenreparaturen besonders die von 1815 bis 1817 durch den Stadtbaumeister Poppe und die von 1822 Nun erhielt sie einen zweiten Fussweg Die Sacklager der Muller die an 11 Pfahljochen jeweils eine Wassermuhle angehangt hatten behinderten den zunehmenden Verkehr und wurden deswegen entfernt 1829 wurde die holzerne Brucke uber die Kleine Weser ersetzt durch einen 9 45 m breiten Neubau Diese Brucke blieb bis 1916 erhalten Die erste Grosse Weserbrucke von 1841 bis 1895Nachdem auch die Brucke von 1738 mit der Zeit baufallig geworden war beschloss der Bremer Rat im Jahre 1838 also einhundert Jahre nach deren Bau die Errichtung einer zumindest teilweise steinernen Brucke die unabhangiger von den klimatischen Einflussen sein sollte Die technische Leitung wahrend der Bauphase von 1839 bis 1841 ubernahm der aus der Rheinprovinz stammende Bauinspektor und zum Stadtbaudirektor ernannte Friedrich Moritz Stamm 1793 1843 der in Bremen bereits mehrere Arbeiten durchgefuhrt hatte Seine Vorliebe fur einen schlichten klassizistischen Baustil spiegelte sich auch im Erscheinungsbild der neuen Brucke wider Sie besass sechs Strompfeiler aus Stein auf denen ein holzerner Unterbau lagerte 10 75 m war diese Brucke breit mit einer Fahrbahn von 5 35 m breite und zwei Fusswegen Das zuvor vorhandene Fahrgatt wurde nicht erneut eingebaut dafur besass die Brucke jedoch eine grossere Hohe die der Mehrzahl der damaligen Schiffe eine Unterquerung ermoglichte Auch verzichtete man nun auf die Wassermuhlen deren Betrieb in keinem sinnvollen Verhaltnis mehr zu ihrem Nutzen stand Auf jeder Seite wurde die Brucke von vier gusseisernen Laternen gesaumt die auf das Gelander aufgesetzt waren Die Einweihung der 214 000 Taler kostenden Brucke fand Silvester 1841 statt Zwanzig Jahre nach der Einweihung ersetzte man 1861 den holzernen Fahrbahntrager mit einem Klotzpflaster als Belag durch einen eisernen und pflasterte die Bruckenoberflache Wahrend die in der Mitte verlaufende auf 7 17 m verbreiterte Fahrbahn fur Kutschen mit dunkleren Steinen ausgelegt wurde erhielten die Fusswege zu beiden Seiten die auch zum Flanieren uber den Fluss einladen sollten durch hellen Sandstein freundlichere Farben Wenig spater entstanden flussabwarts zwei weitere Weserbrucken Die 1865 66 erbaute Eisenbahnbrucke konnte nicht von Fussgangern genutzt werden Von 1872 bis 1875 wurde fur den grossen neuen Strassenzug vom Hauptbahnhof in die Neustadt die Kaiserbrucke errichtet heute Burgermeister Smidt Brucke Die zweite Grosse Weserbrucke von 1895 bis 1961Postkarte gelaufen 1910 Grosse Weserbrucke Borsenbrucke Die zweite Grosse Weserbrucke etwa im Jahre 1914 von der Altstadt auf den Teerhof gesehen Im Zuge der Weserkorrektion die eine Vertiefung und Begradigung des Flusses darstellte ergab sich die Notwendigkeit einer neuen Brucke da die alte den zu verandernden Ufern nicht angeglichen werden konnte und ein Ruckbau erforderlich war Auch behinderten die sechs starken Bruckenpfeiler bei dem Hochwasser von 1880 81 den Wasserabfluss zu betrachtlich Die Verantwortlichen in den stadtischen Gremien einigten sich auf der Basis des Konstruktionsplane von Oberbaudirektor Ludwig Franzius fur den eingereichten kunstlerischen Entwurf des Karlsruher Architekten Hermann Billing Lagebeziehungen Wie ihre Vorgangerinnen war die Brucke auf der Altstadtseite durch die Wachtstrasse mit dem langgezogenen Sudende des Marktplatzes verbunden Da die Wachtstrasse geradewegs auf die 1861 1864 am Markt errichtete Borse zufuhrte wurde die Brucke auch Borsenbrucke genannt Auf dem linken Weserufer endete die Brucke immer noch auf dem Teerhof In den letzten neun Jahren bevor 1903 die Strasse in gerader Fortsetzung uber die Kleine Weser gefuhrt wurde gab es als Abkurzung eine von privater Hand errichtete und betriebene Fussgangerbrucke die das Ufer der Neustadt bei der St Pauli Kirche erreichte Nach der zu entrichtenden Benutzungsgebuhr wurde sie Pfennigbrucke genannt Bauwerk 1893 begannen die Bauarbeiten Billing der die kunstlerische Gestaltung ubernahm standen mit August Thiersch in Munchen und Franz Schwechten in Berlin zwei weitere renommierte Architekten zur Seite In zweijahriger Bauzeit entstand eine 137 Meter lange zweispurige Auslegerbrucke mit Fachwerk Gerbertragern und einer Hangegurtung ruhend auf zwei sandsteinverkleideten Strompfeilern Diese bildeten eine Stromoffnung von 64 Metern Breite und an ihren Schmalseiten war jeweils ein Lowenkopf aus Sandstein befestigt je zwei Kopfe blickten also in Richtung Altstadt und Neustadt Beide Zufahrten zur Brucke waren von je zwei etwa vier Meter hohen Obelisken flankiert an denen in halber Hohe ein zur Landseite schauender Lowenkopf aus Bronze angebracht war Diese Obelisken markierten auch den Beginn der Gusseisen Verstrebungen die das markanteste architektonische Merkmal der Brucke darstellten Sie begannen an den Obelisken und bildeten im Verlauf der Weserquerung zwei bedachte Portale die einen kleinen Dachreiter und eine Fahnenstange trugen Zwischen der Gusseisen Konstruktion verlief die neun Meter breite Fahrbahn fur Kutschen und getrennt davon an den Aussenseiten der Brucke die Fusswege Die Eroffnung der Grossen Weserbrucke erfolgte im Jahre 1895 Die Brucke war ob ihrer Konstruktion in der Bevolkerung sehr beliebt und avancierte schon bald zu einem der Wahrzeichen der Stadt Sie galt als die schonste und beruhmteste der zahlreichen Bremer Weserbrucken 1903 wurde uber die Kleine Weser die St Pauli Brucke eine eiserne Bogenbrucke mit Zuggurt und eingehangter Fahrbahn erstellt Damit wurde die Strassenfuhrung von der Grossen Weserbrucke uber den Teerhof mit dem Bauhof und dem Durchbruch zur Bruckenstrasse heute Friedrich Ebert Strasse in die Neustadt fortgesetzt In der Nahe stand schon seit 1894 die kleine private sogenannte Pfennigbrucke deren Querung einen Pfennig kostete diese verschwand 1903 Bei statischen Untersuchungen im Jahre 1929 stellte man fest dass sich die Flusssohle um sechs Meter vertieft hatte und somit eine ernstzunehmende Gefahr hinsichtlich der Standfestigkeit der Bruckenpfeiler bestand Zur Sicherung der Brucke wurden an den Pfeilerfundamenten und Sinkstucken Steinschuttungen durchgefuhrt Am 1 April 1933 knapp einen Monat nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Bremen wurde die Brucke in einer von der NS Propaganda aufwandig inszenierten offentlichen Veranstaltung auf den Namen Adolf Hitler Brucke getauft Etwas mehr als sechs Jahre spater erhielt am 1 Juli 1939 die neu errichtete Westbrucke heutige Stephanibrucke diesen Namen und die Grosse Weserbrucke wurde zum Gedenken an den aus Bremen stammenden Kaufmann und Kolonialherren Adolf Luderitz in Luderitzbrucke umbenannt Zum Ende des Zweiten Weltkriegs beschlossen die nationalsozialistischen Machthaber in Bremen alle Weserbrucken darunter auch die Luderitzbrucke zu sprengen um die von Suden anruckenden Alliierten daran zu hindern in die Altstadt einzudringen Die Sprengung erfolgte am 25 April 1945 Der Mittelteil der Brucke wurde zerstort und sturzte in den Fluss Zwei Tage darauf nahmen die Alliierten die weseraufwarts in Achim uber eine unzerstorte Brucke andere Wege gefunden hatten die Stadt ein und beendeten die NS Herrschaft Einer der 1998 wiedergefundenen Lowenkopfe Als Ersatz fur die Luderitzbrucke diente ab dem 15 Juni 1945 die eilends errichtete und ausserst provisorische Memorial Bridge Die Militarregierung der Amerikanischen Besatzungszone war jedoch bestrebt die Brucke so schnell wie moglich in ihrem alten Zustand aufzubauen Die Amerikaner sahen sie als wichtige Verkehrsachse fur den Warenverkehr von und zu den Hafen Ein zuverlassiger Weserubergang in der Stadt war fur die wirtschaftliche Entwicklung Bremens von elementarer Bedeutung da die Amerikaner Wert darauf legten in Konkurrenz zur Sowjetischen Besatzungszone schnell in den drei Westzonen eine stabile Wirtschaft zu etablieren Im August 1945 begann der Wiederaufbau des Bauwerks Er war sehr schwierig und langwierig unter anderem durch den strengen Winter 1946 47 und die Rohstoffknappheit der Nachkriegszeit bedingt Zusatzlich wurde durch Eisgang auf der Weser die bereits weit fortgeschrittene Baustelle bei der Bremer Bruckenkatastrophe am 18 Marz 1947 beschadigt Uber die entstandenen Lucken verlegte man drei Tage spater Holzbohlen so dass zumindest Fussganger den Ubergang wieder eingeschrankt nutzen konnten Im Sommer 1947 gelang es den Mittelteil der Brucke mit Tragern wieder vollstandig zu schliessen und am 29 November des gleichen Jahres erfolgte die feierliche Wiedereroffnung Der Name Luderitzbrucke entfiel auf Drangen der Amerikaner die keine Verherrlichung der ehemaligen Deutschen Kolonien wunschten Stattdessen hiess die Brucke nun wieder Grosse Weserbrucke Aus architektonischer Sicht handelte es sich tatsachlich um einen nahezu originalgetreuen Nachbau Lediglich die Dachreiter auf den gusseisernen Toren hatte man nicht rekonstruiert ansonsten stimmten Aussehen und Masse uberein Es stellte sich jedoch bald heraus dass die Brucke dem zunehmenden Verkehrsaufkommen der 1950er Jahre nicht mehr gewachsen war Sie wurde daher ab 1960 von der modernen neugebauten Wilhelm Kaisen Brucke abgelost und ein Jahr spater abgerissen Im Jahre 1998 fand man durch Zufall zwei der vier sandsteinernen Lowenkopfe von den Strompfeilern wieder die bei der Sprengung 1945 in die Weser gefallen waren Im Zuge der Sanierung des altstadtseitigen Uferstreifens durch das Hafenamt wurden sie von einem Schwimmbagger geborgen Sie stehen heute auf Stahlstelen unter dem Nordende der Wilhelm Kaisen Brucke an der Weserpromenade Die Wilhelm Kaisen Brucke seit 1960Am 2 Mai 1957 veranlasste die Baudeputation aus genannten Grunden aber auch mit Blick in die Zukunft und bereits damals absehbare noch hohere Durchfahrtszahlen einen kompletten Neubau der Grossen Weserbrucke Im Beschlusspapier hiess es Die kunftige Verkehrsentwicklung Bremens erfordert sowohl den Neubau der Grossen Weserbrucke als auch den der Ostbrucke innerhalb eines Jahrzehnts Am 26 Juli selben Jahres begann die offentliche Auftragsausschreibung fur die Konstruktionsarbeiten Bis zum Herbst reichten 22 Firmen ihre Angebote ein und am 29 November erhielt das Unternehmen Dyckerhoff amp Widmann den Zuschlag das eine schlichte dreifeldrige Spannbeton Hohlkastenbrucke mit veranderlicher Konstruktionshohe plante Wahrend man in fruheren Jahrhunderten und Jahrzehnten die Hauptverkehrsadern der Stadt also auch die Brucken immer zum Zentrum sprich zum Marktplatz ausrichtete sollte der Neubau den Verkehr an diesem vorbei leiten Dazu war es notwendig die neue Brucke etwa 40 Meter weseraufwarts der alten zu errichten so dass sie auf der Altstadtseite nicht mehr als Verlangerung der Wachtstrasse diente sondern ihre Zufahrt uber die Balgebruckstrasse erhielt fur welche eine Hauserzeile durchbrochen werden musste Der Konstrukteur hiess Finsterwalder als Bauleiter zeichnete Kurp verantwortlich Die Grundsteinlegung erfolgte am 1 August 1958 am Widerlager auf der Altstadtseite Da die Stromungsverhaltnisse der Weser keine grossen Gerustbauten im Fluss zuliessen wurde die Mehrzahl der Arbeiten an Land durchgefuhrt So betonierte man die Stahlbeton Senkkasten mit einer Grundflache von 280 Quadratmetern in einem Trockendock an der Elbe nahe Hamburg Die mit Aufbauten rund acht Meter hohen Konstruktionen wurden uber See nach Bremen geschleppt wo sie auf das zuvor planierte Flussbett hinabgelassen wurden Beim Planieren war es kurzzeitig zu Verzogerungen gekommen da man auf der Neustadtseite zahlreiche Findlinge bergen musste Die Konstruktion der Fahrbahnen erfolgte im Freivorbau einer bis dahin in Norddeutschland noch nie zuvor angewendeten Methode die zahlreiche Zuschauer anlockte Auf den Pfeilerkopfen montierte man je vier Vorbauwagen von denen aus der Uberbau in beide Richtungen betoniert wurde Jede Woche wuchs die Brucke so um sechs Meter Um Abweichungen beider Bauabschnitte voneinander auszuschliessen nivellierten die Ingenieure alle drei Meter von vier Festpunkten auf dem aussersten Bruckenteil zum Ufer hin Bei Nichtubereinstimmungen wurden die Vorbauwagen um die Differenz hoher oder tiefer gestellt Am 11 Dezember 1959 kam es durch die Einsetzung eines etwa 30 Zentimeter breiten Gelenks in die Gelenkfuge den Zwischenraum zwischen beiden Bauabschnitten zur erstmaligen Schliessung der Brucke Dieses Gelenk bietet den Bruckenhalften gut drei Zentimeter Bewegungsspielraum Die Wilhelm Kaisen Brucke von der Schlachte in der Altstadt gen Suden gesehen Die veranschlagten Kosten fur den Bau beliefen sich auf 17 500 000 Deutsche Mark von denen der Bund 5 000 000 DM ubernahm da zu jener Zeit kurzfristig die Bundesstrasse 75 uber die zu errichtende Brucke fuhrte Im Zuge der Konstruktion der neuen Grossen Weserbrucke kam es auch zu einer starken Veranderung des Verkehrsflusses und des Stadtbildes in jenem Bereich da die Brucke weit in bestehende Strassen hineingriff Der verkehrsreiche Leibnizplatz auf der Neustadtseite sowie die Altenwallkreuzung und die Dechanatstrasse auf der Altstadtseite mussten grossflachig umgestaltet sowie die ebenfalls auf der rechten Weserseite befindliche Martinistrasse mit direkter Verbindung zur neuen Brucke erweitert werden Hinzu kamen die Verbreiterung der Osterstrasse links der Weser der erwahnte Durchbruch zur Balgebruckstrasse und die Anlage mehrerer Unterfuhrungen von denen einige Fussgangern vorbehalten waren Der Bau der Brucke gestaltete sich insofern schwierig als dass er unter Verkehr durchgefuhrt wurde Das heisst dass in den Monaten der Bauphase die alte Grosse Weserbrucke geoffnet bleiben musste was zu einigen Verzogerungen der Arbeit aber auch zu Improvisationen seitens der Bauleitung fuhrte So musste beispielsweise an der Martinistrasse uber eine sehr tiefe und lange Baugrube eigens eine Behelfsbrucke aus Holzbohlen gespannt werden um der Strassenbahn die Durchfahrt zu ermoglichen Ursprunglich war die Brucke fur zwei Fahrbahnen mit je drei Fahrstreifen konzipiert die von jeweils 2 35 Meter breiten Radwegen flankiert werden sollten Mittlerweile wurden die beiden mittleren Fahrstreifen in einen Strassenbahnbereich umgewandelt Aus diesem Grunde folgt auf die Fuss Radweg Kombination zu beiden Seiten nun je eine gut 5 9 Meter breite zweispurige Fahrbahn Die Fahrbahnen werden vom 5 8 Meter breiten Bereich der Strassenbahn getrennt der ein Gleis je Richtung aufweist Insgesamt hat die Brucke eine Breite von 30 4 Metern Die Lange der Konstruktion die zwei Hohlkasten besitzt betragt 151 Meter bei einer Stromoffnung zwischen den beiden Strompfeilern von 86 Metern Besonders markant prasentieren sich die trompetenformigen Ausrundungen an den Bruckenwiderlagern Am 22 Dezember 1960 schnitt Wilhelm Kaisen der Burgermeister und Prasident des Senats um 14 15 Uhr im Beisein weiterer hochrangiger Politiker mit einer goldenen Heckenschere ein weisses Band durch In seiner anschliessenden Rede betonte er Ich nenne sie Grosse Weserbrucke Der Ubergang tragt ihn seit Jahrzehnten und so soll es auch bleiben Zweimal hat man der Brucke im Laufe der Zeit einen neuen Namen gegeben aber keiner von beiden ist volkstumlich geworden Wenige Stunden spater wurde die Grosse Weserbrucke fur den Verkehr freigegeben Am 1 Januar 1980 erhielt sie im Gedenken an den zwei Wochen zuvor verstorbenen Kaisen den Namen Wilhelm Kaisen Brucke Kaisen war von 1945 bis 1965 Prasident des bremischen Senats und somit Burgermeister der Freien Hansestadt Bremen Seine Amtszeit von zwanzig Jahren ist die langste seit Mitte des 19 Jahrhunderts Heute stellt die Wilhelm Kaisen Brucke die im Ortsteil Altstadt liegt eine der wichtigsten und meistfrequentierten Weserquerungen unterhalb von Minden dar Sie wird von Kraftfahrzeugen Fahrradern Fussgangern und offentlichen Verkehrsmitteln passiert und ist fur die meisten Touristen und Einheimischen das Sudliche Tor zur Innenstadt Uber die Brucke verlaufen mit den Linien 4 6 und 8 drei Strassenbahn und mit der 24 eine Buslinie der Bremer Strassenbahn AG Auf dem Teerhof befindet sich die von all diesen Linien bediente Haltestelle Wilhelm Kaisen Brucke Fur die sanierungsbedurftige Brucke mussten 2024 aus Sicherheitsgrunden Nutzungseinschrankungen erlassen werden LKW Fahrverbote Uberholverbote Einschrankungen beim OPNV um sie zumindest bis 2027 nutzbar zu halten Die Sanierung soll dann erfolgen und ein Neubau ist fur um 2045 angedacht WeblinksCommons Wilhelm Kaisen Brucke Sammlung von Bildern Wilhelm Kaisen Brucke bei brueckenwebEinzelnachweiseS 262 1244 April Nr 226 1 Erwahnung der Weserbrucke Kloster Hude verkauft ihm geschenktes Land im Neuen lande jenseits der Weserbrucke bona illa que habuimus in Nove terra trans pontem prope Bremam zuletzt aufgesucht 2022 02 14 Bd 1 Lieferung 2 S 284 Nr 246 1250 Das Schiffsmullerprivileg zuletzt aufgesucht 2022 02 14 Manfred Rech Gefundene Vergangenheit Archaologie des Mittelalters in Bremen Bremer Archaologische Blatter Beiheft 3 2004 ISBN 3 7749 3233 6 Kap Die Hafen an Balge und Schlachte Phase 4 S 109 Staats und Universitatsbibliothek Bremen Digitale Sammlungen Bremisches Urkundenbuch Urkunden von 1381 1410 Nr 127 1390 November 25 Verordnung wegen der Umgrabung und Befestigung des Vilandes S 160 161 162 zuletzt aufgesucht 2022 02 14 Amt fur Strassen und Bruckenbau Bremen Hrsg Bruckenbau uber die Grosse und kleine Weser 1960 Weser Kurier Bremen 1960 Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Ernst Grohne Die ehemaligen Schiffsmuhlen und ihre Namen In Niederdeutsche Zeitschrift fur Volkskunde 20 1942 S 68 75 Heinz Schecker Schiffsmuller und Teerbrenner In Niedersachsisches Jahrbuch 1938 S 32 37 Nach den Quellen zur Eisenbahnbrucke Bremen entschied man sich nach langem Hin und Her fur eine zweigleisige Ausfuhrung ohne Fussgangersteg Einen solchen gab es erst nach den Schaden durch den Zweiten Weltkrieg als die Brucke zuerst gar nicht dann nur eingleisig von Zugen befahren werden konnte Peter Strotmann Woher die Pfennigbrucke ihren Namen hatte In wkgeschichte weser kurier de Abgerufen am 3 August 2022 Weserbrucke ab morgen wieder geoffnet In Weser Kurier vom 28 November 1947 Seite 1 Weser Kurier Nr 300 23 Dezember 1960 Seite 12 Elegant schwingt sich die Brucke von Ufer zu Ufer Weser Kurier Nr 300 23 Dezember 1960 Seite 1 Bremen hat eine neue Grosse Weserbrucke Weser Kurier Nr 300 23 Dezember 1960 Seite 11 Eine Brucke fur 100 Jahre So steht es um die 5 grossen Bremer Autobrucken buten un binnen Abgerufen am 30 Oktober 2024 LiteraturHarry Schwarzwalder Die Weserbrucken in Bremen Schicksal 1939 bis 1948 Schunemann Verlag Bremen 1968 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X 53 073055555556 8 805 Koordinaten 53 4 23 N 8 48 18 O

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