Die Grünberger Allianz auch Grünberger Bund Grünberger Union Grünberger Einung tschechisch Jednota zelenohorská bzw Zele
Grünberger Allianz

Die Grünberger Allianz, auch Grünberger Bund, Grünberger Union, Grünberger Einung (tschechisch Jednota zelenohorská bzw. Zelenohorská jednota) war ein böhmischer katholischer Adelsbund zum Sturz des utraquistischen Königs Georg von Podiebrad. Er bestand von 1465 bis 1471.
Geschichte
Gründung der Allianz
Am 28. November 1465 versammelten sich im Schwarzen Saal der Burg Grünberg auf Initiative von Zdenko von Sternberg 16 einflussreiche böhmische Adelige und verfassten ein Dekret, in dem sie Georg von Podiebrad die Verletzung von Landesrechten und insbesondere eine Bevorzugung des utraquistischen niederen Adels und der Städte vorwarfen. Zu den Unterzeichnern gehörten u. a. Jost II. von Rosenberg, Johann II. von Rosenberg, Johann Zajíc von Hasenburg, Ulrich von Hasenburg, Bohuslav der Jüngere von Schwanberg, Wilhelm I. von Ileburg, Heinrich II. von Plauen, Heinrich III. von Plauen, Diepold von Riesenberg, Jaroslav von Sternberg, Johann von Sternberg, Heinrich von Neuhaus, Burian I. von Guttenstein, Linhart von Guttenstein und Dobrohoscht von Ronsperg. Die Allianz führte erfolglos Verhandlungen mit dem polnischen König Kasimir IV., den sie für die böhmische Königskrone gewinnen wollte.
Erste Konfrontationen
Papst Paul II., der den König 1464 zum Ketzer erklärt und ihn am 2. August 1465 erfolglos vor das päpstliche Tribunal vorgeladen hatte, exkommunizierte ihn am 23. Dezember 1466, erklärte ihn der Königswürde verlustig und verlangte seine Absetzung. Infolgedessen wurde am 14. April 1467 im Schwarzen Saal von Grünberg ein Beistandsabkommen mit Kaiser Friedrich III. geschlossen. Papst Paul II. berief am 20. April 1467 den Anführer der Allianz, Zdenko von Sternberg, zum Führer der Katholiken im Kreuzzug gegen den ketzerischen König. Am 21. April 1467 erwiderte Georg von Podiebrad die Kriegserklärung der Allianz und befahl wegen Störung des Landesfriedens die Besetzung der Burgen Zdenko von Sternbergs. Die Kämpfe der Allianz gegen Georg von Podiebrad begannen am 23. April 1467.
Nachfolgend schlossen sich auch die Städte Pilsen und Breslau, die Markgrafschaft Lausitz, mehrere mährische Städte und – auf päpstlichen Druck – der Olmützer Bischof Protasius von Boskowitz und Černahora der Allianz an. Vertreter der Allianz versuchten auf dem Nürnberger Reichstag vom 14. Juli 1467 deutsche Reichsfürsten für eine militärische Unterstützung zu gewinnen. Lediglich Ludwig IX. von Bayern entsandte Truppen nach Böhmen, die die Burg Baireck zerstörten und am 22. September 1467 in der Schlacht bei Neuern eine Niederlage erlitten. Johann II. von Rosenberg war nach der Kriegserklärung auf die Seite des Königs gewechselt. Nach Niederlagen gegen die Truppen der Allianz führte er 1468 in Linz Verhandlungen mit Zdenko von Sternberg.
Allianz mit Matthias Corvinus
Nachdem auch Karl I. von Burgund und Friedrich II. von Brandenburg kein Interesse an der böhmischen Königskrone gezeigt hatten, gelang es der Allianz 1468 schließlich, den ungarischen König Matthias Corvinus dafür zu gewinnen. Er erklärte am 31. März 1468 Böhmen den Krieg und konnte noch im selben Jahre Trebitsch, Olmütz und Brünn sowie weitere Teile Mährens einnehmen. Das ungarische Heer wurde beim Anmarsch auf Kuttenberg am 28. Februar 1469 bei Wilimow durch die königlichen Truppen eingekesselt. Um eine sichere Niederlage im Kampf zu vermeiden, ging Matthias Corvinus bei einem Vieraugengespräch in Úhrov auf ein Angebot seines früheren Schwiegervaters Georg von Podiebrad ein und gelobte die Einstellung der Kampfhandlungen sowie die Übernahme einer Vermittlerrolle zwischen Podiebrad und dem Papst. Nach einem weiteren Treffen mit Podiebrad in zog sich Corvinus mit seinen Truppen aus Böhmen zurück. Die gegebene Zusicherung brach Corvinus wenig später und ließ sich auf Vorschlag der Grünberger Allianz am 9. Mai 1469 in Olmütz zum böhmischen König wählen. Nachfolgend huldigten auch die meisten schlesischen Herzogtümer dem Gegenkönig. Im Juni 1469 verweigerte Georg von Podiebrad die Übergabe der Krone, jedoch verzichtete er auf das Erbrecht der Krone und ließ am 5. Juni 1469 den polnischen Königssohn Vladislav vom Landtag zu seinem Nachfolger wählen. Zu diesem Zeitpunkt beschränkte sich die Macht Georg von Podiebrads auf Böhmen und die Grafschaft Glatz. Die (Neben-)Länder der Böhmischen Krone Schlesien, Mähren und die Lausitz befanden sich größtenteils in den Händen von Matthias Corvinus.
Papst Paul II. erneuerte am 20. August 1469 die Exkommunikation Georg von Podiebrads und bedrohte dessen Anhänger mit dem Interdikt. 1470 versuchte Corvinus erneut, über Kuttenberg und Kolín weiter nach Böhmen vorzudringen, wurde aber wieder zurückgedrängt. Die verlustreichen Kämpfe, die beiden Seiten wenig Vorteil brachten, führten 1471 zu Vorbereitungen für Waffenstillstandsverhandlungen. Diese erledigten sich mit dem plötzlichen Tode Georg von Podiebrads am 22. März 1471.
Hiernach machte Albrecht der Beherzte Ansprüche auf die böhmische Krone geltend und besetzte am 24. April Prag. Am 27. Mai 1471 wurde die Wahl des Katholiken Vladislav II. zum böhmischen König durch den Landtag in Kuttenberg bestätigt, nachdem Herzog Albrecht dort zuvor seine Ansprüche zurückgezogen hatte. Matthias Corvinus gab seine Ansprüche auf die Krone nicht auf und verlangte vom Papst als Abgeltung seiner Mühen im Kampf gegen den Ketzerkönig die Krone. Mit Unterstützung von Teilen der Allianz, des Olmützer Bischofs Protasius von Boskowitz und Černahora sowie der Städte Budweis und Pilsen wurde Corvinus am 28. Mai 1471 in Iglau durch den päpstlichen Legaten Lorenzo Roverella – jedoch ohne Kroninsignien – gekrönt. Die feierliche Krönung Vladislavs II. mit der Wenzelskrone erfolgte am 22. August 1471 in Prag.
Auflösung der Allianz
Während die Grünberger Allianz in den folgenden Jahren zerfiel, dauerte der Streit um die böhmische Krone bis 1479 fort. Nachdem beide Seiten in Kampfhandlungen keine entscheidenden Erfolge erzielen konnten, wurde der Konflikt nach längeren Verhandlungen im Frieden von Olmütz beigelegt.
Literatur
- Jörg K. Hoensch: Geschichte Böhmens. Von der slavischen Landnahme bis ins 20. Jahrhundert. C.H.Beck, München 1997, S. 160 ff.
- Richard Georg Plaschka, Horst Haselsteiner: Nationalismus, Staatsgewalt, Widerstand: Aspekte nationaler und sozialer Entwicklung in Ostmittel- und Südosteuropa. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1985, S. 23 ff.
Weblinks
- Martina Schneibergová: Nicht nur ein Staatsakt – Krönungen der böhmischen Herrscher auf der Prager Burg (II.). In: Radio Prag. 19. August 2006, abgerufen am 15. November 2023 (Radiobeitrag, Zeitabschnitt 16:53–25:10).
- Jednota zelenohorská. In: zelenahora.cz. Abgerufen am 15. November 2023 (tschechisch).
- (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Der Hussitenkönig Georg von Podiebrad
Autor: www.NiNa.Az
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Die Grunberger Allianz auch Grunberger Bund Grunberger Union Grunberger Einung tschechisch Jednota zelenohorska bzw Zelenohorska jednota war ein bohmischer katholischer Adelsbund zum Sturz des utraquistischen Konigs Georg von Podiebrad Er bestand von 1465 bis 1471 GeschichteGrundung der Allianz Am 28 November 1465 versammelten sich im Schwarzen Saal der Burg Grunberg auf Initiative von Zdenko von Sternberg 16 einflussreiche bohmische Adelige und verfassten ein Dekret in dem sie Georg von Podiebrad die Verletzung von Landesrechten und insbesondere eine Bevorzugung des utraquistischen niederen Adels und der Stadte vorwarfen Zu den Unterzeichnern gehorten u a Jost II von Rosenberg Johann II von Rosenberg Johann Zajic von Hasenburg Ulrich von Hasenburg Bohuslav der Jungere von Schwanberg Wilhelm I von Ileburg Heinrich II von Plauen Heinrich III von Plauen Diepold von Riesenberg Jaroslav von Sternberg Johann von Sternberg Heinrich von Neuhaus Burian I von Guttenstein Linhart von Guttenstein und Dobrohoscht von Ronsperg Die Allianz fuhrte erfolglos Verhandlungen mit dem polnischen Konig Kasimir IV den sie fur die bohmische Konigskrone gewinnen wollte Erste Konfrontationen Papst Paul II der den Konig 1464 zum Ketzer erklart und ihn am 2 August 1465 erfolglos vor das papstliche Tribunal vorgeladen hatte exkommunizierte ihn am 23 Dezember 1466 erklarte ihn der Konigswurde verlustig und verlangte seine Absetzung Infolgedessen wurde am 14 April 1467 im Schwarzen Saal von Grunberg ein Beistandsabkommen mit Kaiser Friedrich III geschlossen Papst Paul II berief am 20 April 1467 den Anfuhrer der Allianz Zdenko von Sternberg zum Fuhrer der Katholiken im Kreuzzug gegen den ketzerischen Konig Am 21 April 1467 erwiderte Georg von Podiebrad die Kriegserklarung der Allianz und befahl wegen Storung des Landesfriedens die Besetzung der Burgen Zdenko von Sternbergs Die Kampfe der Allianz gegen Georg von Podiebrad begannen am 23 April 1467 Nachfolgend schlossen sich auch die Stadte Pilsen und Breslau die Markgrafschaft Lausitz mehrere mahrische Stadte und auf papstlichen Druck der Olmutzer Bischof Protasius von Boskowitz und Cernahora der Allianz an Vertreter der Allianz versuchten auf dem Nurnberger Reichstag vom 14 Juli 1467 deutsche Reichsfursten fur eine militarische Unterstutzung zu gewinnen Lediglich Ludwig IX von Bayern entsandte Truppen nach Bohmen die die Burg Baireck zerstorten und am 22 September 1467 in der Schlacht bei Neuern eine Niederlage erlitten Johann II von Rosenberg war nach der Kriegserklarung auf die Seite des Konigs gewechselt Nach Niederlagen gegen die Truppen der Allianz fuhrte er 1468 in Linz Verhandlungen mit Zdenko von Sternberg Allianz mit Matthias Corvinus Nachdem auch Karl I von Burgund und Friedrich II von Brandenburg kein Interesse an der bohmischen Konigskrone gezeigt hatten gelang es der Allianz 1468 schliesslich den ungarischen Konig Matthias Corvinus dafur zu gewinnen Er erklarte am 31 Marz 1468 Bohmen den Krieg und konnte noch im selben Jahre Trebitsch Olmutz und Brunn sowie weitere Teile Mahrens einnehmen Das ungarische Heer wurde beim Anmarsch auf Kuttenberg am 28 Februar 1469 bei Wilimow durch die koniglichen Truppen eingekesselt Um eine sichere Niederlage im Kampf zu vermeiden ging Matthias Corvinus bei einem Vieraugengesprach in Uhrov auf ein Angebot seines fruheren Schwiegervaters Georg von Podiebrad ein und gelobte die Einstellung der Kampfhandlungen sowie die Ubernahme einer Vermittlerrolle zwischen Podiebrad und dem Papst Nach einem weiteren Treffen mit Podiebrad in zog sich Corvinus mit seinen Truppen aus Bohmen zuruck Die gegebene Zusicherung brach Corvinus wenig spater und liess sich auf Vorschlag der Grunberger Allianz am 9 Mai 1469 in Olmutz zum bohmischen Konig wahlen Nachfolgend huldigten auch die meisten schlesischen Herzogtumer dem Gegenkonig Im Juni 1469 verweigerte Georg von Podiebrad die Ubergabe der Krone jedoch verzichtete er auf das Erbrecht der Krone und liess am 5 Juni 1469 den polnischen Konigssohn Vladislav vom Landtag zu seinem Nachfolger wahlen Zu diesem Zeitpunkt beschrankte sich die Macht Georg von Podiebrads auf Bohmen und die Grafschaft Glatz Die Neben Lander der Bohmischen Krone Schlesien Mahren und die Lausitz befanden sich grosstenteils in den Handen von Matthias Corvinus Papst Paul II erneuerte am 20 August 1469 die Exkommunikation Georg von Podiebrads und bedrohte dessen Anhanger mit dem Interdikt 1470 versuchte Corvinus erneut uber Kuttenberg und Kolin weiter nach Bohmen vorzudringen wurde aber wieder zuruckgedrangt Die verlustreichen Kampfe die beiden Seiten wenig Vorteil brachten fuhrten 1471 zu Vorbereitungen fur Waffenstillstandsverhandlungen Diese erledigten sich mit dem plotzlichen Tode Georg von Podiebrads am 22 Marz 1471 Hiernach machte Albrecht der Beherzte Anspruche auf die bohmische Krone geltend und besetzte am 24 April Prag Am 27 Mai 1471 wurde die Wahl des Katholiken Vladislav II zum bohmischen Konig durch den Landtag in Kuttenberg bestatigt nachdem Herzog Albrecht dort zuvor seine Anspruche zuruckgezogen hatte Matthias Corvinus gab seine Anspruche auf die Krone nicht auf und verlangte vom Papst als Abgeltung seiner Muhen im Kampf gegen den Ketzerkonig die Krone Mit Unterstutzung von Teilen der Allianz des Olmutzer Bischofs Protasius von Boskowitz und Cernahora sowie der Stadte Budweis und Pilsen wurde Corvinus am 28 Mai 1471 in Iglau durch den papstlichen Legaten Lorenzo Roverella jedoch ohne Kroninsignien gekront Die feierliche Kronung Vladislavs II mit der Wenzelskrone erfolgte am 22 August 1471 in Prag Auflosung der Allianz Wahrend die Grunberger Allianz in den folgenden Jahren zerfiel dauerte der Streit um die bohmische Krone bis 1479 fort Nachdem beide Seiten in Kampfhandlungen keine entscheidenden Erfolge erzielen konnten wurde der Konflikt nach langeren Verhandlungen im Frieden von Olmutz beigelegt LiteraturJorg K Hoensch Geschichte Bohmens Von der slavischen Landnahme bis ins 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 1997 S 160 ff Richard Georg Plaschka Horst Haselsteiner Nationalismus Staatsgewalt Widerstand Aspekte nationaler und sozialer Entwicklung in Ostmittel und Sudosteuropa Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1985 S 23 ff WeblinksMartina Schneibergova Nicht nur ein Staatsakt Kronungen der bohmischen Herrscher auf der Prager Burg II In Radio Prag 19 August 2006 abgerufen am 15 November 2023 Radiobeitrag Zeitabschnitt 16 53 25 10 Jednota zelenohorska In zelenahora cz Abgerufen am 15 November 2023 tschechisch 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Der Hussitenkonig Georg von Podiebrad