Hanna Fueß eigentlich Johanna Wilhelmine Alma Fueß 27 Februar 1886 in Altencelle 7 November 1972 in Wienhausen war eine
Hanna Fueß

Hanna Fueß (eigentlich Johanna Wilhelmine Alma Fueß; * 27. Februar 1886 in Altencelle; † 7. November 1972 in Wienhausen) war eine Celler Heimatschriftstellerin und langjährige Mitarbeiterin der Celleschen Zeitung.
Leben
Hanna Fueß’ Vater Wilhelm war Pastor der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Gemeinsam mit seiner Frau erzog er die Tochter sowie deren beide Brüder zu Heimatliebe und weckte ihr Interesse an Traditionen, Brauchtum und Geschichte. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1900 zog die Familie nach Celle in die Mauernstraße. In Celle besuchte sie die Privatschule des Schriftstellers und Journalisten Carl Crome-Schwiening, wo sie sich im Rezitieren übte, was ihr bei späteren Vorträgen und Lesungen half.
Um die Jahrhundertwende begann Hanna Fueß schriftstellerisch tätig zu werden. Ihr zentrales Thema war ihre Heimat, deren Menschen und Geschichten. Außerdem war sie mit dem späteren Chefredakteur und Verleger der Celleschen Zeitung, , befreundet, der sie als Mitarbeiterin und Lokalredakteurin einstellte.
Schon früh entwickelte sich ein – von Hannas Seite zunächst eher schwärmerisches – Liebesverhältnis zwischen ihr und dem 20 Jahre älteren Hermann Löns, der damals der Mann ihrer Cousine Lisa Hausmann war. 1909 gestand der 43-jährige den Frauen seine Liebe zu Hanna Fueß ein. Eine von ihm vorgeschlagene ménage à trois lehnten die Frauen ab. Trotzdem blieb Hanna Fueß über Jahre eine enge Vertraute von Löns. Sie soll Vorbild für die Figur der Swaantje aus Löns’ Roman Das zweite Gesicht gewesen sein. Ihr Werk Hermann Löns und die Swaantje, das sie 1921 unter dem Pseudonym Swaantje Swantenius veröffentlichte, verkaufte sich bis 1939 insgesamt 130.000 Mal und machte sie über den Landkreis Celle hinaus bekannt.
1921 war Hanna Fueß Mitbegründerin des , baute diesen zu einem umfassenden Heimatverein aus, unternahm zahlreiche Vortragsreisen, war jahrelang Schriftführerin des Vereins und wurde schließlich dessen Ehrenvorsitzende.
Während der NS-Zeit war Hanna Fueß Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur, der NS-Frauenschaft, engagierte sich für die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) und publizierte in den Celler Kriegsbriefen, die von der NSDAP-Kreisleitung herausgegeben wurden. Nachdem die Cellesche Zeitung 1945 auf Befehl der Alliierten ihr Erscheinen zunächst einstellte, musste Fueß ihre schriftstellerische Tätigkeit vorübergehend aufgeben. Im Juni 1946 wurde sie von der Celler Kreisbauernschaft beauftragt, eine Chronik des Landkreises für die Zeit des Krieges und der Jahre unmittelbar danach zu erstellen. Sie zeichnete mehr als 350 Augenzeugenberichte auf, die meisten zwischen 1947 und 1948. Der größte Teil der Befragten waren alteingesessene Bewohner des Landkreises Celle. Displaced Persons, wie etwa ehemalige jüdische Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die sich zu dieser Zeit in großer Zahl im Landkreis aufhielten, wurden nicht befragt.
Hanna Fueß wurde im Mai 1951 schließlich Kanonissin im Evangelischen Damenstift Wienhausen und betreute dort das Klosterarchiv. Im Alter von 86 Jahren starb sie in Wienhausen und wurde auf dem Friedhof der Gertrudenkirche in Altencelle beigesetzt.
Im Februar 2011 beschloss der Rat der Stadt Celle, den nach der Autorin benannten Hanna-Fuess-Weg in „Gildeworth“ umzubenennen. Ausschlaggebend hierfür waren die Verstrickungen der Autorin in das nationalsozialistische System.
Die Schreibweise des Namens variiert in den Quellen zwischen „Fuess“ und „Fueß“.
Werke
- Swaantje Swantenius (Pseudonym): Hermann Löns und die Swaantje (Berlin 1921)
- Haidekinder. Geschichten aus der Lüneburger Haide (1926)
- Bauernkunst im Bomann-Museum zu Celle (1927)
- Freie von Ottenhaus (1929)
- Celle-Fibel. Ein Heimatbuch für jung und alt (1940)
Literatur
- Nölke, Anneliese: Hanna Fueß – Heimatschriftstellerin. In: Frauen aus dem Celler Land. Ein Streifzug durch die Jahrhunderte, herausgegeben vom LEB Bildungswerk im Landkreis Celle e. V., Celle 2004, S. 53f., ISBN 3-921744-37-7
- Rainer Schulze (Hrsg.): Unruhige Zeiten. Erlebnisberichte aus dem Landkreis Celle 1945–1949, München 1991, ISBN 3-486-54981-2
- Winter, Sebastian: „Hinter diesen schlichten Worten steht ein Heldentum …“ Eine Quellenkritik der „Kriegschronik“ von Hanna Fuess. In: Um-Brüche. Celler Lebensgeschichten. celler hefte 5–6. Schriftenreihe der RWLE Möller Stiftung (Redaktion: Reinhard Rohde). Celle 2010, S. 39–74.
Einzelnachweise
- Nölke, S. 53.
- Schulze, S. 10.
- Nölke, S. 53.
- Nölke, S. 10ff.
- Nölke, S. 11.
- Nölke, S. 12.
- Nölke, S. 12. Neumann, S. 43.
- Schulze, S. 13.
- Nölke, S. 54.
- Cellesche Zeitung: Umbenennung Hanna-Fuess-Weg ( des vom 28. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- Literatur von und über Hanna Fueß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Umfangreicher Aufsatz zum Geschehen im Landkreis Celle bei Kriegsende ( vom 23. November 2007 im Internet Archive)
- Seite des Kreisarchivs Celle, in dem die sogenannten Hanna-Fuess-Berichte aufbewahrt werden
Personendaten | |
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NAME | Fueß, Hanna |
ALTERNATIVNAMEN | Swaantje Swantenius |
KURZBESCHREIBUNG | Celler Heimatschriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1886 |
GEBURTSORT | Altencelle |
STERBEDATUM | 7. November 1972 |
STERBEORT | Wienhausen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hanna Fuess eigentlich Johanna Wilhelmine Alma Fuess 27 Februar 1886 in Altencelle 7 November 1972 in Wienhausen war eine Celler Heimatschriftstellerin und langjahrige Mitarbeiterin der Celleschen Zeitung LebenMauernstr 47 in Celle in diesem Haus lebte Hanna Fuess zeitweise mit Hermann Lons zusammen Hanna Fuess Vater Wilhelm war Pastor der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Gemeinsam mit seiner Frau erzog er die Tochter sowie deren beide Bruder zu Heimatliebe und weckte ihr Interesse an Traditionen Brauchtum und Geschichte Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1900 zog die Familie nach Celle in die Mauernstrasse In Celle besuchte sie die Privatschule des Schriftstellers und Journalisten Carl Crome Schwiening wo sie sich im Rezitieren ubte was ihr bei spateren Vortragen und Lesungen half Um die Jahrhundertwende begann Hanna Fuess schriftstellerisch tatig zu werden Ihr zentrales Thema war ihre Heimat deren Menschen und Geschichten Ausserdem war sie mit dem spateren Chefredakteur und Verleger der Celleschen Zeitung befreundet der sie als Mitarbeiterin und Lokalredakteurin einstellte Schon fruh entwickelte sich ein von Hannas Seite zunachst eher schwarmerisches Liebesverhaltnis zwischen ihr und dem 20 Jahre alteren Hermann Lons der damals der Mann ihrer Cousine Lisa Hausmann war 1909 gestand der 43 jahrige den Frauen seine Liebe zu Hanna Fuess ein Eine von ihm vorgeschlagene menage a trois lehnten die Frauen ab Trotzdem blieb Hanna Fuess uber Jahre eine enge Vertraute von Lons Sie soll Vorbild fur die Figur der Swaantje aus Lons Roman Das zweite Gesicht gewesen sein Ihr Werk Hermann Lons und die Swaantje das sie 1921 unter dem Pseudonym Swaantje Swantenius veroffentlichte verkaufte sich bis 1939 insgesamt 130 000 Mal und machte sie uber den Landkreis Celle hinaus bekannt 1921 war Hanna Fuess Mitbegrunderin des baute diesen zu einem umfassenden Heimatverein aus unternahm zahlreiche Vortragsreisen war jahrelang Schriftfuhrerin des Vereins und wurde schliesslich dessen Ehrenvorsitzende Wahrend der NS Zeit war Hanna Fuess Mitglied im Kampfbund fur deutsche Kultur der NS Frauenschaft engagierte sich fur die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt NSV und publizierte in den Celler Kriegsbriefen die von der NSDAP Kreisleitung herausgegeben wurden Nachdem die Cellesche Zeitung 1945 auf Befehl der Alliierten ihr Erscheinen zunachst einstellte musste Fuess ihre schriftstellerische Tatigkeit vorubergehend aufgeben Im Juni 1946 wurde sie von der Celler Kreisbauernschaft beauftragt eine Chronik des Landkreises fur die Zeit des Krieges und der Jahre unmittelbar danach zu erstellen Sie zeichnete mehr als 350 Augenzeugenberichte auf die meisten zwischen 1947 und 1948 Der grosste Teil der Befragten waren alteingesessene Bewohner des Landkreises Celle Displaced Persons wie etwa ehemalige judische Haftlinge Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter die sich zu dieser Zeit in grosser Zahl im Landkreis aufhielten wurden nicht befragt Hanna Fuess wurde im Mai 1951 schliesslich Kanonissin im Evangelischen Damenstift Wienhausen und betreute dort das Klosterarchiv Im Alter von 86 Jahren starb sie in Wienhausen und wurde auf dem Friedhof der Gertrudenkirche in Altencelle beigesetzt Im Februar 2011 beschloss der Rat der Stadt Celle den nach der Autorin benannten Hanna Fuess Weg in Gildeworth umzubenennen Ausschlaggebend hierfur waren die Verstrickungen der Autorin in das nationalsozialistische System Die Schreibweise des Namens variiert in den Quellen zwischen Fuess und Fuess WerkeSwaantje Swantenius Pseudonym Hermann Lons und die Swaantje Berlin 1921 Haidekinder Geschichten aus der Luneburger Haide 1926 Bauernkunst im Bomann Museum zu Celle 1927 Freie von Ottenhaus 1929 Celle Fibel Ein Heimatbuch fur jung und alt 1940 LiteraturNolke Anneliese Hanna Fuess Heimatschriftstellerin In Frauen aus dem Celler Land Ein Streifzug durch die Jahrhunderte herausgegeben vom LEB Bildungswerk im Landkreis Celle e V Celle 2004 S 53f ISBN 3 921744 37 7 Rainer Schulze Hrsg Unruhige Zeiten Erlebnisberichte aus dem Landkreis Celle 1945 1949 Munchen 1991 ISBN 3 486 54981 2 Winter Sebastian Hinter diesen schlichten Worten steht ein Heldentum Eine Quellenkritik der Kriegschronik von Hanna Fuess In Um Bruche Celler Lebensgeschichten celler hefte 5 6 Schriftenreihe der RWLE Moller Stiftung Redaktion Reinhard Rohde Celle 2010 S 39 74 EinzelnachweiseNolke S 53 Schulze S 10 Nolke S 53 Nolke S 10ff Nolke S 11 Nolke S 12 Nolke S 12 Neumann S 43 Schulze S 13 Nolke S 54 Cellesche Zeitung Umbenennung Hanna Fuess Weg Memento des Originals vom 28 August 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2WeblinksLiteratur von und uber Hanna Fuess im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Umfangreicher Aufsatz zum Geschehen im Landkreis Celle bei Kriegsende Memento vom 23 November 2007 im Internet Archive Seite des Kreisarchivs Celle in dem die sogenannten Hanna Fuess Berichte aufbewahrt werdenNormdaten Person GND 116847530 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85330844 VIAF 25364445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuess HannaALTERNATIVNAMEN Swaantje SwanteniusKURZBESCHREIBUNG Celler HeimatschriftstellerinGEBURTSDATUM 27 Februar 1886GEBURTSORT AltencelleSTERBEDATUM 7 November 1972STERBEORT Wienhausen