Die Militärwissenschaftlichen Mitteilungen waren eine militärische Fachzeitschrift die von 1920 bis 1944 in Österreich b
Militärwissenschaftliche Mitteilungen

Die Militärwissenschaftlichen Mitteilungen waren eine militärische Fachzeitschrift, die von 1920 bis 1944 in Österreich bzw. dem Deutschen Reich erschien, von 1920 bis 1921 unter dem Titel Technische Mitteilungen, von 1921 bis 1929 unter der Bezeichnung Militärwissenschaftliche und technische Mitteilungen. Vorgänger war die von 1870 bis 1919 veröffentlichten Mitteilungen über Gegenstände des Artillerie- und Geniewesens des K. K. Technischen Komitees.
Militärwissenschaftliche Mitteilungen | |
---|---|
Fachgebiet | Militär |
Sprache | Deutsch |
Hauptsitz | Wien |
Erstausgabe | 1920 |
Einstellung | 1944 |
Herausgeber | Bundesministerium für Heereswesen |
ISSN (Print) | 0935-3623 |
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 1918/19 sämtliche militärische Fachzeitschriften in Österreich eingestellt. Die Streitkräfte unterlagen zunächst denselben Restriktionen wie die des Deutschen Reiches, weshalb nach dem Krieg kein Generalstab eingerichtet werden durfte, der eine amtliche militärische Geschichtsschreibung hätte betreiben können. Außerdem bestand in den Wirren der Nachkriegszeit kein Interesse an einer Fachpresse zur militärischen Unterrichtung der Streitkräfte. Erst im Sommer des Jahres 1920 erschienen im österreichischen Bundesministerium für Heereswesen mit Förderung des Heersinspektorats die „Technischen Mitteilungen“, eine Zeitschrift, die es bereits seit 1869 gegeben hatte. Die widmete sich allerdings nur militärtechnischen und artilleristischen Themen. Mehr war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen, da die „Ständige Parlamentskommission für Heeresangelegenheiten“ sich unter Leitung des Generals Theodor Körner gegen jede weitere Form von „habsburgischer Traditionspflege“ stellte.
Als Körner 1924 pensioniert wurde, erfolgte die Umbenennung der Zeitschrift in „Militärwissenschaftliche und Technische Mitteilungen“. In ihr wurden nun wieder umfangreiche militärische Themenbereiche behandelt. Unter der Leitung der Offiziere Franz Xaver Schubert und Emil Ratzenhofer nahm der Umfang der Zeitschrift bis 1932 um das Vierfache zu und umfasste schließlich etwa 1000 Seiten pro Jahr. Zusätzlich erschienen auch Sonderhefte zu größeren Themengebieten. Damit war die Zeitschrift, die sich nunmehr „Militärwissenschaftliche Mitteilungen“ nannte, die umfangreichste militärische Zeitschrift in deutscher Sprache. Es erschien eine Ausgabe pro Monat und zusätzlich wurde sogar ein „Verlag der Militärwissenschaftlichen Mitteilungen“ eingerichtet, der Bücher zu militärischen Themen publizierte.
Der Inhalt sollte der Aufarbeitung der taktischen Lehren des Ersten Weltkrieges dienen, aber auch zur Truppenausbildung und als Diskussionsplattform. Dabei beeinflussten die Beiträge oft die Erstellung der neuen Ausbildungsvorschriften oder lieferten wichtige Kooperationsarbeit mit der militärgeschichtlichen Abteilung des Kriegsarchivs, das inzwischen die amtliche österreichische Militärgeschichte des Ersten Weltkrieges begonnen hatte. Kriegstheoretische Arbeiten fanden sich allerdings kaum. In den Ausgaben erschienen dafür regelmäßig sogenannte „Wehrpolitische Übersichten“, in denen die Streitkräfte Europas und die strategische Lage analysiert wurden. Des Weiteren machten die Literaturbesprechungen einen großen Teil die Zeitschrift aus.
Nach der Annexion Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde die Herausgabe der Zeitschrift der „Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften Berlin - Zweigstelle Wien“ unterstellt. Ihre Beiträge sanken auf bloße Beispielsammlungen für zu erwartende Kriegssituationen herab. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erschienen in den Militärwissenschaftlichen Mitteilungen zwar noch sachliche Analysen und Beiträge zum Kriegsgeschehen, aber im Verlauf des Krieges wichen diese mehr und mehr den Propagandatexten und Durchhalteparolen. Ende des Jahres 1944 stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein.
Die Militärwissenschaftlichen Mitteilungen stellen heute einen wichtigen Einblick in die österreichische Militärgeschichte der Jahre 1920 bis 1938 dar. Außerdem sind viele ihrer Beiträge zum Verlauf des Ersten Weltkrieges nach 1945 sehr wertvoll geworden, da die originalen Aktenbestände im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen verloren gegangen sind. Interessant sind für Historiker auch die „Wehrpolitischen Übersichten“, da sie einen Einblick darin gewähren, wie sich die militärische Situation in Europa für die beteiligten Zeitgenossen darstellte.
Literatur
- Peter Broucek: Militärgeschichte in Österreich von 1918 bis 1945. In: Vorträge zur Militärgeschichte. Bd. 6, Mittler, Herford/Bonn 1985, ISBN 3-8132-0214-3, S. 87–107.
Weblinks
- Datensatz der Zeitschrift. In: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Militärwissenschaftliche Mitteilungen, Was ist Militärwissenschaftliche Mitteilungen? Was bedeutet Militärwissenschaftliche Mitteilungen?
Die Militarwissenschaftlichen Mitteilungen waren eine militarische Fachzeitschrift die von 1920 bis 1944 in Osterreich bzw dem Deutschen Reich erschien von 1920 bis 1921 unter dem Titel Technische Mitteilungen von 1921 bis 1929 unter der Bezeichnung Militarwissenschaftliche und technische Mitteilungen Vorganger war die von 1870 bis 1919 veroffentlichten Mitteilungen uber Gegenstande des Artillerie und Geniewesens des K K Technischen Komitees Militarwissenschaftliche MitteilungenFachgebiet MilitarSprache DeutschHauptsitz WienErstausgabe 1920Einstellung 1944Herausgeber Bundesministerium fur HeereswesenISSN Print 0935 3623Ausgabe der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen vom Oktober 1935 Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 1918 19 samtliche militarische Fachzeitschriften in Osterreich eingestellt Die Streitkrafte unterlagen zunachst denselben Restriktionen wie die des Deutschen Reiches weshalb nach dem Krieg kein Generalstab eingerichtet werden durfte der eine amtliche militarische Geschichtsschreibung hatte betreiben konnen Ausserdem bestand in den Wirren der Nachkriegszeit kein Interesse an einer Fachpresse zur militarischen Unterrichtung der Streitkrafte Erst im Sommer des Jahres 1920 erschienen im osterreichischen Bundesministerium fur Heereswesen mit Forderung des Heersinspektorats die Technischen Mitteilungen eine Zeitschrift die es bereits seit 1869 gegeben hatte Die widmete sich allerdings nur militartechnischen und artilleristischen Themen Mehr war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen da die Standige Parlamentskommission fur Heeresangelegenheiten sich unter Leitung des Generals Theodor Korner gegen jede weitere Form von habsburgischer Traditionspflege stellte Als Korner 1924 pensioniert wurde erfolgte die Umbenennung der Zeitschrift in Militarwissenschaftliche und Technische Mitteilungen In ihr wurden nun wieder umfangreiche militarische Themenbereiche behandelt Unter der Leitung der Offiziere Franz Xaver Schubert und Emil Ratzenhofer nahm der Umfang der Zeitschrift bis 1932 um das Vierfache zu und umfasste schliesslich etwa 1000 Seiten pro Jahr Zusatzlich erschienen auch Sonderhefte zu grosseren Themengebieten Damit war die Zeitschrift die sich nunmehr Militarwissenschaftliche Mitteilungen nannte die umfangreichste militarische Zeitschrift in deutscher Sprache Es erschien eine Ausgabe pro Monat und zusatzlich wurde sogar ein Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen eingerichtet der Bucher zu militarischen Themen publizierte Der Inhalt sollte der Aufarbeitung der taktischen Lehren des Ersten Weltkrieges dienen aber auch zur Truppenausbildung und als Diskussionsplattform Dabei beeinflussten die Beitrage oft die Erstellung der neuen Ausbildungsvorschriften oder lieferten wichtige Kooperationsarbeit mit der militargeschichtlichen Abteilung des Kriegsarchivs das inzwischen die amtliche osterreichische Militargeschichte des Ersten Weltkrieges begonnen hatte Kriegstheoretische Arbeiten fanden sich allerdings kaum In den Ausgaben erschienen dafur regelmassig sogenannte Wehrpolitische Ubersichten in denen die Streitkrafte Europas und die strategische Lage analysiert wurden Des Weiteren machten die Literaturbesprechungen einen grossen Teil die Zeitschrift aus Nach der Annexion Osterreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde die Herausgabe der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Wehrpolitik und Wehrwissenschaften Berlin Zweigstelle Wien unterstellt Ihre Beitrage sanken auf blosse Beispielsammlungen fur zu erwartende Kriegssituationen herab Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erschienen in den Militarwissenschaftlichen Mitteilungen zwar noch sachliche Analysen und Beitrage zum Kriegsgeschehen aber im Verlauf des Krieges wichen diese mehr und mehr den Propagandatexten und Durchhalteparolen Ende des Jahres 1944 stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein Die Militarwissenschaftlichen Mitteilungen stellen heute einen wichtigen Einblick in die osterreichische Militargeschichte der Jahre 1920 bis 1938 dar Ausserdem sind viele ihrer Beitrage zum Verlauf des Ersten Weltkrieges nach 1945 sehr wertvoll geworden da die originalen Aktenbestande im Zweiten Weltkrieg zu grossen Teilen verloren gegangen sind Interessant sind fur Historiker auch die Wehrpolitischen Ubersichten da sie einen Einblick darin gewahren wie sich die militarische Situation in Europa fur die beteiligten Zeitgenossen darstellte LiteraturPeter Broucek Militargeschichte in Osterreich von 1918 bis 1945 In Vortrage zur Militargeschichte Bd 6 Mittler Herford Bonn 1985 ISBN 3 8132 0214 3 S 87 107 WeblinksDatensatz der Zeitschrift In Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Abgerufen am 3 April 2020