Karl August Dächsel 24 November 1818 in Naumburg Saale 23 September 1901 in Kr Strehlen Niederschlesien war ein evangeli
August Dächsel

Karl August Dächsel (* 24. November 1818 in Naumburg (Saale); † 23. September 1901 in , Kr. Strehlen, Niederschlesien) war ein evangelischer Theologe.
Familie
August Dächsel entstammt einer alten oberlausitzer Pfarrersfamilie und war der Sohn des Naumburger Oberlandesgerichtssekretärs Karl Dächsel (1790–1858) und dessen erster Ehefrau Ernestine Kupfer (1792–1825).
Vater Karl Dächsel war 1846 der Taufpate von Elisabeth Nietzsche, der Schwester des späteren Philosophen Friedrich Nietzsche. In zweiter Ehe hatte er am 20. Mai 1827 Friederike (Riekchen) Nietzsche (* 1793) geheiratet, die Halbschwester von Friedrichs und Elisabeths Vater Ludwig Nietzsche. Vater Dächsel war durch diese zweite Ehe also zum Onkel der Nietzsche-Kinder geworden. Nietzsche schrieb in seiner Jugendschrift Aus meinem Leben über seinen Umzug nach Naumburg (Saale) im Jahr 1850 nach dem Tod des Vaters: „In Naumburg erwarteten uns Onkel Dächsel, Tante Riekchen und Lina. Das Logis, welches man für uns bestimmt hatte, lag in der Neugasse und gehörte dem Eisenbahn-Spediteur Otto.“ Die Familie Dächsel war außerdem über gemeinsame Vorfahren mit dem Dichter Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) verwandt.
Dächsel heiratete am 21. Dezember 1847 in der Domkirche zu Halle (Saale) Friederike Vincentz (* 5. April 1821 in Halle (Saale); † 8. November 1903 in Steinkirche, Kr. Strehlen, Niederschlesien), die Tochter des Hallenser Kunsttischlers Karl August Vincentz (1789–1857) und der Auguste Franziska Knabe (1794–1865). Aus dieser Ehe stammten acht Kinder.
August Dächsels Bruder Bernhard Dächsel (1823–1888) war amtlicher Vormund der beiden Kinder Friedrich und Elisabeth Nietzsche.
August Dächsels Sohn war der ebenfalls bekannte Theologe Theobald Dächsel.
Leben
Nach dem frühen Tod seiner Mutter (1825) bis zur Wiederverheiratung seines Vaters (1827) wuchs Dächsel ohne rechte Pflege und Fürsorge auf, womit später seine schwächliche Gesundheit begründet wurde, unter der er als Jugendlicher sehr zu leiden hatte.
Nach dem Besuch der Gemeindeschule in Naumburg (Saale) und Privatunterricht durchlief er anschließend an der Landesschule Pforta in Schulpforte bei Bad Kösen die Klassen aufgrund seines großen Fleißes recht schnell, musste allerdings in der Oberstufe die Schule verlassen – „aus für ihn ehrenvollen Gründen“ (Quelle: Biographisches Jahrbuch) – und machte sein Abitur am Naumburger Gymnasium.
Anschließend studierte er Theologie zunächst an der Universität Leipzig, dann in Halle (Saale). Selbst sehr still und zurückgezogen, schloss er das zweite Examen beim Konsistorium in Magdeburg ab mit einem „ungewöhnlich glänzenden Zeugnis“ ab.
Nach längerer Tätigkeit als Hauslehrer trat er im Winter 1847 seine erste Pfarrstelle in Hirschfeld (Diözese Elsterwerda der Evangelischen Landeskirche in Preußen) im Landkreis Elbe-Elster an. Bald darauf heiratete er in Halle. Nach 5 Jahren wechselte er 1852 nach Hohenbocka im Landkreis Hoyerswerda (Niederschlesien). 1858 wurde er von der Kirchenbehörde mit dem Pfarramt in Neusalz an der Oder betraut.
In Hirschfeld und Neusalz nutzte Dächsel seine freie Zeit für theologische Studien und das Verfassen eigener Arbeiten über biblische, liturgische und hymnologische Themen, die er in einer Reihe von Aufsätzen in kirchlichen Zeitschriften veröffentlichte. Zu diesem Zeitpunkt begann er auch mit der Bearbeitung des Lutherischen Katechismus und mit seinem Lebenswerk – seiner noch heute bekannten, praktisch-wissenschaftlichen Auslegung der Bibel, zu deren Ausführung er durch eine Pastoralkonferenz in Gnadenfrei, Landkreis Reichenbach (Eulengebirge) (Niederschlesien), ermutigt worden war. Seine Bücher wurden auch in andere Sprachen übersetzt (z. B. Dänisch).
Als ihn doch die Pfarramtsgeschäfte in Neusalz zu sehr in Anspruch nahmen, war er für die Versetzung auf die ruhigere Pfarrstelle in Steinkirche (Diözese Strehlen) im Jahr 1868 sehr dankbar. In Steinkirche blieb er auch nach seiner Emeritierung im Herbst 1893.
Bibliografie
- (Hrsg.): Die Bibel oder Die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, nach der deutschen Übersetzung Dr. Martin Luthers, mit in den Text eingeschalteter Auslegung, 7 Bände, A. Deichert’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1865–1898. – Nachdruck der Ausgabe von 1867: Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms, Groß Oesingen 2004, ISBN 3-86147-269-4. (umgangssprachlich Dächsels Bibelwerk genannt)
- Homiletische Andeutungen zu den vornehmsten in Predigten und Kasualreden zu behandelnden Schrifttexten. Ein Nachtrag zu des Verfassers Bibelwerk für Geistliche. Leipzig 1889.
- (Hrsg.): Liturgisches Handbuch für die Gemeinde zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienst; im Anschluss an die Ordnung des öffentlichen Gottesdienstes und der kirchlichen Handlungen, Berlin 1890.
- (Hrsg.): Kanzelbüchlein, enthaltend die sonn- und festtäglichen Perikopen, die Geschichte der Zerstörung Jerusalems durch die Römer, sowie Formulare zu den nach der Predigt zu verrichtenden Danksagungen und Fürbitten; Zum Handgebrauch für Geistliche in der Preussischen Landeskirche, Berlin 1890.
- Geschichte des Alten und Neuen Testaments, 2 Bände, 1886 und 1888.
- Biblisches Historienbuch für höhere und niedere Schulen, 1890.
- Luthers kleiner Katechismus für den Gebrauch bei Schul- und Konfirmandenunterricht in Frage und Antwort ausgelegt, 1890.
- Enchiridion. Der kleine Katechismus, 1890.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Bautz: August Dächsel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1192 .
- Kohlschmidt: Dächsel, Karl August. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Band VI (1901), Verlag Georg Reimer Berlin 1904.
Siehe auch
- Familie Dächsel
Weblinks
- Literatur von und über August Dächsel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Dächsel, August |
ALTERNATIVNAMEN | Dächsel, Karl August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Pfarrer und Theologe |
GEBURTSDATUM | 24. November 1818 |
GEBURTSORT | Naumburg (Saale) |
STERBEDATUM | 23. September 1901 |
STERBEORT | , Landkreis Strehlen, Niederschlesien |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Karl August Dachsel 24 November 1818 in Naumburg Saale 23 September 1901 in Kr Strehlen Niederschlesien war ein evangelischer Theologe August Dachsel evangelischer Theologe mit etwa 30 Jahren um 1848 August Dachsel mit etwa 80 Jahren um 1898 FamilieAugust Dachsel entstammt einer alten oberlausitzer Pfarrersfamilie und war der Sohn des Naumburger Oberlandesgerichtssekretars Karl Dachsel 1790 1858 und dessen erster Ehefrau Ernestine Kupfer 1792 1825 Vater Karl Dachsel war 1846 der Taufpate von Elisabeth Nietzsche der Schwester des spateren Philosophen Friedrich Nietzsche In zweiter Ehe hatte er am 20 Mai 1827 Friederike Riekchen Nietzsche 1793 geheiratet die Halbschwester von Friedrichs und Elisabeths Vater Ludwig Nietzsche Vater Dachsel war durch diese zweite Ehe also zum Onkel der Nietzsche Kinder geworden Nietzsche schrieb in seiner Jugendschrift Aus meinem Leben uber seinen Umzug nach Naumburg Saale im Jahr 1850 nach dem Tod des Vaters In Naumburg erwarteten uns Onkel Dachsel Tante Riekchen und Lina Das Logis welches man fur uns bestimmt hatte lag in der Neugasse und gehorte dem Eisenbahn Spediteur Otto Die Familie Dachsel war ausserdem uber gemeinsame Vorfahren mit dem Dichter Gotthold Ephraim Lessing 1729 1781 verwandt Dachsel heiratete am 21 Dezember 1847 in der Domkirche zu Halle Saale Friederike Vincentz 5 April 1821 in Halle Saale 8 November 1903 in Steinkirche Kr Strehlen Niederschlesien die Tochter des Hallenser Kunsttischlers Karl August Vincentz 1789 1857 und der Auguste Franziska Knabe 1794 1865 Aus dieser Ehe stammten acht Kinder August Dachsels Bruder Bernhard Dachsel 1823 1888 war amtlicher Vormund der beiden Kinder Friedrich und Elisabeth Nietzsche August Dachsels Sohn war der ebenfalls bekannte Theologe Theobald Dachsel LebenNach dem fruhen Tod seiner Mutter 1825 bis zur Wiederverheiratung seines Vaters 1827 wuchs Dachsel ohne rechte Pflege und Fursorge auf womit spater seine schwachliche Gesundheit begrundet wurde unter der er als Jugendlicher sehr zu leiden hatte Nach dem Besuch der Gemeindeschule in Naumburg Saale und Privatunterricht durchlief er anschliessend an der Landesschule Pforta in Schulpforte bei Bad Kosen die Klassen aufgrund seines grossen Fleisses recht schnell musste allerdings in der Oberstufe die Schule verlassen aus fur ihn ehrenvollen Grunden Quelle Biographisches Jahrbuch und machte sein Abitur am Naumburger Gymnasium Anschliessend studierte er Theologie zunachst an der Universitat Leipzig dann in Halle Saale Selbst sehr still und zuruckgezogen schloss er das zweite Examen beim Konsistorium in Magdeburg ab mit einem ungewohnlich glanzenden Zeugnis ab Nach langerer Tatigkeit als Hauslehrer trat er im Winter 1847 seine erste Pfarrstelle in Hirschfeld Diozese Elsterwerda der Evangelischen Landeskirche in Preussen im Landkreis Elbe Elster an Bald darauf heiratete er in Halle Nach 5 Jahren wechselte er 1852 nach Hohenbocka im Landkreis Hoyerswerda Niederschlesien 1858 wurde er von der Kirchenbehorde mit dem Pfarramt in Neusalz an der Oder betraut In Hirschfeld und Neusalz nutzte Dachsel seine freie Zeit fur theologische Studien und das Verfassen eigener Arbeiten uber biblische liturgische und hymnologische Themen die er in einer Reihe von Aufsatzen in kirchlichen Zeitschriften veroffentlichte Zu diesem Zeitpunkt begann er auch mit der Bearbeitung des Lutherischen Katechismus und mit seinem Lebenswerk seiner noch heute bekannten praktisch wissenschaftlichen Auslegung der Bibel zu deren Ausfuhrung er durch eine Pastoralkonferenz in Gnadenfrei Landkreis Reichenbach Eulengebirge Niederschlesien ermutigt worden war Seine Bucher wurden auch in andere Sprachen ubersetzt z B Danisch Als ihn doch die Pfarramtsgeschafte in Neusalz zu sehr in Anspruch nahmen war er fur die Versetzung auf die ruhigere Pfarrstelle in Steinkirche Diozese Strehlen im Jahr 1868 sehr dankbar In Steinkirche blieb er auch nach seiner Emeritierung im Herbst 1893 Bibliografie Hrsg Die Bibel oder Die ganze Heilige Schrift 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Dachsel Karl AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pfarrer und TheologeGEBURTSDATUM 24 November 1818GEBURTSORT Naumburg Saale STERBEDATUM 23 September 1901STERBEORT Landkreis Strehlen Niederschlesien