Das Studienhaus Düsseldorf war ein Gebäude im Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk Es wurde 1964 bis 1967 nach den Plänen de
Studienhaus Düsseldorf

Das Studienhaus Düsseldorf war ein Gebäude im Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk. Es wurde 1964 bis 1967 nach den Plänen des Architekten Bernhard Pfau errichtet. Ziel war es, verschiedene, über die Stadt verteilte Bildungseinrichtungen an einem zentralen Ort zu vereinigen. 1969 wurde es vom Bund Deutscher Architekten ausgezeichnet und 1990 unter Denkmalschutz gestellt. Zwischen Dezember 1996 und März 1997 wurde es im Zusammenhang mit der verkehrlichen und städtebaulichen Neuordnung des umliegenden Gebietes abgerissen.
Studienhaus Düsseldorf | |
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Ort | Düsseldorf-Unterbilk |
Baumeister | Bernhard Pfau |
Baujahr | 1964–1967 |
Abriss | 1996/97 |
Koordinaten | 51° 12′ 59,6″ N, 6° 45′ 48,5″ O |
Baubeschreibung
Das Studienhaus stand am Fürstenwall 5, am südlichen Rand der Düsseldorfer Innenstadt, unweit des Rheins, in der Nähe zum Hafen. Unter Ausnutzung der prominenten Lage des zugewiesenen Grundstücks gelang es Bernhard Pfau, die geforderten Funktionen in einem zeichenhaften Gebäude zusammenzufassen. Der ausgeführte Entwurf bestand aus zwei miteinander verbundenen Gebäudeteilen: einer schmalen, etwa 40 m hohen und 9 m breiten Hochhausscheibe mit zwölf Geschossen und einem vorgelagerten, eingeschossigen polygonalen . Die kompositorische Gliederung spiegelte die funktionale Organisation des Gebäudes wider: Dem oktogonalen Flachbau waren drei unterschiedlich große Hörsäle einbeschrieben. Ein außenliegender, voll verglaster Wandelgang verband die Hörsäle mit dem Foyer und der Cafeteria samt Terrasse im Erdgeschoss des Hochhauses. Dadurch ergab sich im Erdgeschoss ein öffentlicher Bereich, der unabhängig vom Rest des Gebäudes genutzt werden konnte. Die Obergeschosse der Hochhausscheibe nahmen die Unterrichtsräume sowie eine Bibliothek auf. Im gemeinsamen Untergeschoss befanden sich Tiefgarage und Werkstätten.
Die Hochhausscheibe war Nord-Süd-orientiert und stand senkrecht zum Fluss. Sie bildete somit einen stadträumlichen Abschluss des Düsseldorfer Rheinufers im Süden; gleichzeitig markierte sie von Süden gesehen den Stadteingang entlang der Rheinuferstraße. An ihrer Nordseite kragte über die komplette Höhe ein Glaskörper aus der eigentlichen, massiven Scheibe aus. Dieser nahm die Erschließungsflure des organisierten Gebäudes auf und öffnete es mittels einer differenziert gestalteten Vorhangfassade zur Stadt und zum Fluss. Diese erlaubte einerseits den Benutzern einen Panoramablick über die Stadt, andererseits garantierte die Lichtdurchlässigkeit dem Studienhaus abends, zu seiner Hauptnutzungszeit, eine weithin sichtbare Präsenz in der Stadt.
Nicht zuletzt durch die Ausbildung als Hochhaus verankerte Pfau die öffentliche Institution (Volkshochschule) selbstbewusst in der Skyline und damit im Bewusstsein der Stadt. Es ergänzte – gleichsam antithetisch – die von Verwaltungshochhäusern der Stahlkonzerne (Mannesmann, Architekt: Schneider-Esleben, 1956–58, und Thyssen, Architekten: Hentrich, Petschnigg & Partner, 1955–60) geprägte Nachkriegs-Silhouette am Rhein.
Situation heute
Bereits Ende der 1980er Jahre, nach dem Auszug des ursprünglichen Nutzers, der Volkshochschule, wurde im Zusammenhang mit der Neuordnung des umliegenden Gebietes (neuer Landtag, Umbau des Hafens, Tieflegung Rheinuferstraße) der Abriss des Studienhauses diskutiert. Trotzdem konnte 1990 der Eintrag in die Denkmalliste erreicht werden.
Mit der Fertigstellung des sogenannten „Stadttor“-Hochhauses (Architekt: Petzinka+Pink, 1992–98) und der Einrichtung eines neuen Parks begann die zweite Phase der Umgestaltung zwischen Landtag, Hafen und Stadttor-Hochhaus. Im Rahmen dieser Planung wurde das Studiengebäude nach dem Auszug des letzten Zwischenmieters im Winter 1996/97 trotz heftiger Proteste abgerissen, obwohl es mehrere Interessenten für eine Nachnutzung gegeben hatte.
Für die Neuordnung des Geländes wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Büro als Sieger hervorging. Der Entwurf enthält an der ungefähren Stelle, an der ehedem das Studienhaus stand, eine (Wohn-)Hochhausscheibe, ausdrücklich verstanden als „Hommage“ an das Studienhaus von Bernhard Pfau.
Zwar war die Stadt bereit, ein denkmalgeschütztes und voll funktionstüchtiges, öffentliches Gebäude abzureißen, um der gewünschten Neuplanung Platz zu machen, ohne aber zum Beispiel das Land überzeugen zu können, den Landtagskindergarten zu verlegen, dessen eingeschossiger Flachbau nun weiterhin eine Ecke des Neubau-Areals besetzt. Auch ein existierendes Parkhaus gegenüber dem neuen Landtag konnte nicht abgerissen werden, da sich der Besitzer weigerte. Somit bleibt die Neuplanung des Geländes bis heute unabgeschlossen und fragmentarisch.
Literatur
- Julius Niederwöhrmeier: Das Leben des Düsseldorfer Architekten Bernhard Pfau 1902–1989. Stuttgart 1997, ISBN 3-7828-4033-X.
- Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Architektur (Hrsg.): ad25 Hommage á Bernhard Pfau. Düsseldorf 1999, ISBN 3-923669-56-9.
- Marcus Schwier: Studienhaus Düsseldorf. Grupello Verlag, Düsseldorf 1998, ISBN 3-933749-00-X.
- Paul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf. Droste Verlag, Düsseldorf 1975, ISBN 3-7700-0408-6; Objektnr. 26
- Glastor in die Stadtzukunft. In: Berliner Zeitung, 9. Januar 1998
Weblinks
- Das Studienhaus in Düsseldorf wird zerstört bei baunetz.de
- Wettbewerb zum Portobello-Haus Düsseldorf
- Portobello-Haus. Stadtplanungsamt Düsseldorf
- Bild des Studienhauses
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Studienhaus Dusseldorf war ein Gebaude im Dusseldorfer Stadtteil Unterbilk Es wurde 1964 bis 1967 nach den Planen des Architekten Bernhard Pfau errichtet Ziel war es verschiedene uber die Stadt verteilte Bildungseinrichtungen an einem zentralen Ort zu vereinigen 1969 wurde es vom Bund Deutscher Architekten ausgezeichnet und 1990 unter Denkmalschutz gestellt Zwischen Dezember 1996 und Marz 1997 wurde es im Zusammenhang mit der verkehrlichen und stadtebaulichen Neuordnung des umliegenden Gebietes abgerissen Studienhaus DusseldorfOrt Dusseldorf UnterbilkBaumeister Bernhard PfauBaujahr 1964 1967Abriss 1996 97Koordinaten 51 12 59 6 N 6 45 48 5 O 51 216555555556 6 7634722222222 Koordinaten 51 12 59 6 N 6 45 48 5 OBaubeschreibungDas Studienhaus stand am Furstenwall 5 am sudlichen Rand der Dusseldorfer Innenstadt unweit des Rheins in der Nahe zum Hafen Unter Ausnutzung der prominenten Lage des zugewiesenen Grundstucks gelang es Bernhard Pfau die geforderten Funktionen in einem zeichenhaften Gebaude zusammenzufassen Der ausgefuhrte Entwurf bestand aus zwei miteinander verbundenen Gebaudeteilen einer schmalen etwa 40 m hohen und 9 m breiten Hochhausscheibe mit zwolf Geschossen und einem vorgelagerten eingeschossigen polygonalen Die kompositorische Gliederung spiegelte die funktionale Organisation des Gebaudes wider Dem oktogonalen Flachbau waren drei unterschiedlich grosse Horsale einbeschrieben Ein aussenliegender voll verglaster Wandelgang verband die Horsale mit dem Foyer und der Cafeteria samt Terrasse im Erdgeschoss des Hochhauses Dadurch ergab sich im Erdgeschoss ein offentlicher Bereich der unabhangig vom Rest des Gebaudes genutzt werden konnte Die Obergeschosse der Hochhausscheibe nahmen die Unterrichtsraume sowie eine Bibliothek auf Im gemeinsamen Untergeschoss befanden sich Tiefgarage und Werkstatten Die Hochhausscheibe war Nord Sud orientiert und stand senkrecht zum Fluss Sie bildete somit einen stadtraumlichen Abschluss des Dusseldorfer Rheinufers im Suden gleichzeitig markierte sie von Suden gesehen den Stadteingang entlang der Rheinuferstrasse An ihrer Nordseite kragte uber die komplette Hohe ein Glaskorper aus der eigentlichen massiven Scheibe aus Dieser nahm die Erschliessungsflure des organisierten Gebaudes auf und offnete es mittels einer differenziert gestalteten Vorhangfassade zur Stadt und zum Fluss Diese erlaubte einerseits den Benutzern einen Panoramablick uber die Stadt andererseits garantierte die Lichtdurchlassigkeit dem Studienhaus abends zu seiner Hauptnutzungszeit eine weithin sichtbare Prasenz in der Stadt Nicht zuletzt durch die Ausbildung als Hochhaus verankerte Pfau die offentliche Institution Volkshochschule selbstbewusst in der Skyline und damit im Bewusstsein der Stadt Es erganzte gleichsam antithetisch die von Verwaltungshochhausern der Stahlkonzerne Mannesmann Architekt Schneider Esleben 1956 58 und Thyssen Architekten Hentrich Petschnigg amp Partner 1955 60 gepragte Nachkriegs Silhouette am Rhein Situation heuteBurgerpark Im Hintergrund links der ehemalige Standort des Studienhauses 2019 Bereits Ende der 1980er Jahre nach dem Auszug des ursprunglichen Nutzers der Volkshochschule wurde im Zusammenhang mit der Neuordnung des umliegenden Gebietes neuer Landtag Umbau des Hafens Tieflegung Rheinuferstrasse der Abriss des Studienhauses diskutiert Trotzdem konnte 1990 der Eintrag in die Denkmalliste erreicht werden Mit der Fertigstellung des sogenannten Stadttor Hochhauses Architekt Petzinka Pink 1992 98 und der Einrichtung eines neuen Parks begann die zweite Phase der Umgestaltung zwischen Landtag Hafen und Stadttor Hochhaus Im Rahmen dieser Planung wurde das Studiengebaude nach dem Auszug des letzten Zwischenmieters im Winter 1996 97 trotz heftiger Proteste abgerissen obwohl es mehrere Interessenten fur eine Nachnutzung gegeben hatte Fur die Neuordnung des Gelandes wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben aus dem das Buro als Sieger hervorging Der Entwurf enthalt an der ungefahren Stelle an der ehedem das Studienhaus stand eine Wohn Hochhausscheibe ausdrucklich verstanden als Hommage an das Studienhaus von Bernhard Pfau Zwar war die Stadt bereit ein denkmalgeschutztes und voll funktionstuchtiges offentliches Gebaude abzureissen um der gewunschten Neuplanung Platz zu machen ohne aber zum Beispiel das Land uberzeugen zu konnen den Landtagskindergarten zu verlegen dessen eingeschossiger Flachbau nun weiterhin eine Ecke des Neubau Areals besetzt Auch ein existierendes Parkhaus gegenuber dem neuen Landtag konnte nicht abgerissen werden da sich der Besitzer weigerte Somit bleibt die Neuplanung des Gelandes bis heute unabgeschlossen und fragmentarisch LiteraturJulius Niederwohrmeier Das Leben des Dusseldorfer Architekten Bernhard Pfau 1902 1989 Stuttgart 1997 ISBN 3 7828 4033 X Fachhochschule Dusseldorf Fachbereich Architektur Hrsg ad25 Hommage a Bernhard Pfau Dusseldorf 1999 ISBN 3 923669 56 9 Marcus Schwier Studienhaus Dusseldorf Grupello Verlag Dusseldorf 1998 ISBN 3 933749 00 X Paul Ernst Wentz Architekturfuhrer Dusseldorf Droste Verlag Dusseldorf 1975 ISBN 3 7700 0408 6 Objektnr 26 Glastor in die Stadtzukunft In Berliner Zeitung 9 Januar 1998WeblinksDas Studienhaus in Dusseldorf wird zerstort bei baunetz de Wettbewerb zum Portobello Haus Dusseldorf Portobello Haus Stadtplanungsamt Dusseldorf Bild des Studienhauses