Der Südtiroler Ordnungsdienst ursprünglich Sicherungs und Ordnungsdienst Abkürzung SOD war zwischen 1943 und 1944 eine p
Südtiroler Ordnungsdienst

Der Südtiroler Ordnungsdienst (ursprünglich Sicherungs- und Ordnungsdienst, Abkürzung SOD) war zwischen 1943 und 1944 eine polizeiähnliche Hilfstruppe in Südtirol während der Zeit der Operationszone Alpenvorland.
Vorgeschichte
Als sich im Sommer 1943 der Einmarsch deutscher Truppen in Norditalien abzeichnete (siehe Waffenstillstand von Cassibile, Fall Achse), formierte sich in Südtirol aus Kreisen der Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland der spätere SOD.
Geschichte
Nur drei Tage nach Einmarsch der Deutschen wurde der SOD durch General Erwin Rommel offiziell als „Selbstschutz“ anerkannt. Seine Mitglieder wurden mit italienischen Beutewaffen ausgerüstet. Sie hatten Anteil an der Entwaffnung und Gefangennahme der verbleibenden italienischen Truppen. Einige Kommandos der SOD suchten nach versprengten italienischen Soldaten, wobei es auch zu Morden kam. Mitglieder des SOD waren – entsprechend einer Anweisung von SS-Brigadeführer Karl Brunner – auch an der Verhaftung der in Meran verbliebenen Juden beteiligt. Dasselbe galt für Bozen, wo unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch schon am 9. September 1943 von den SOD-Mitgliedern Josef Clementi und Paul Knapp Mitglieder der Familie Carpi denunziert und verhaftet wurden.
Aufgaben des SOD waren: Gebäudeschutz, Überwachung der Einhaltung der Verdunkelung, Überwachung der Bahnanlagen, Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen etc.
Der SOD war anfangs eine aus Zivilisten bestehende Truppe von Freiwilligen. Ab November 1943 war es den Wehrpflichtigen möglich, statt zur Wehrmacht oder SS, beim SOD den Kriegsdienst zu leisten. Die Mitgliederzahlen stiegen von 6.000 (Ende September 1943) bis auf 17.000 im Mai 1944.
Auflösung
Der SOD wurde am 1. August 1944 in die Landwacht überführt.
Literatur
- Margareth Lun: NS-Herrschaft in Südtirol. Die Operationszone Alpenvorland 1943–1945 (Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 22). Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2004, ISBN 3-7065-1830-9.
- Joachim Innerhofer, Sabine Mayr: Mörderische Heimat. Verdrängte Lebensgeschichten jüdischer Familien in Bozen und Meran. Edition Raetia, Bozen 2015, ISBN 978-88-7283-503-6.
- Sabine Mayr: The Annihilation of the Jewish Community of Meran. In: Georg Grote, Hannes Obermair (Hrsg.): A Land on the Threshold. South Tyrolean Transformations, 1915–2015. Peter Lang, Oxford u. a. 2017, ISBN 978-3-0343-2240-9, S. 53–75.
Einzelnachweise
- Gerald Steinacher: Südtirol und die Geheimdienste 1943–1945 (= Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte. Band 15). Studien-Verlag, Innsbruck-Wien 2000, ISBN 3-7065-1346-3, S. 215.
- Sabine Mayr: The Annihilation of the Jewish Community of Meran, S. 64–65.
- Sabine Mayr, Joachim Innerhofer: Quando la patria uccide. Storie ritrovate di famiglie ebraiche in Alto Adige. Bozen: Raetia 2017. ISBN 978-88-7283-512-8, S. 392.
- Bozner Tagblatt, Ausgabe vom 15. November 1943, S. 3
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Sudtiroler Ordnungsdienst ursprunglich Sicherungs und Ordnungsdienst Abkurzung SOD war zwischen 1943 und 1944 eine polizeiahnliche Hilfstruppe in Sudtirol wahrend der Zeit der Operationszone Alpenvorland Kreisleitung des SOD in BruneckVorgeschichteAls sich im Sommer 1943 der Einmarsch deutscher Truppen in Norditalien abzeichnete siehe Waffenstillstand von Cassibile Fall Achse formierte sich in Sudtirol aus Kreisen der Arbeitsgemeinschaft der Optanten fur Deutschland der spatere SOD GeschichteDenkmal fur die unter Mitwirkung des SOD deportierten Juden Merans Nur drei Tage nach Einmarsch der Deutschen wurde der SOD durch General Erwin Rommel offiziell als Selbstschutz anerkannt Seine Mitglieder wurden mit italienischen Beutewaffen ausgerustet Sie hatten Anteil an der Entwaffnung und Gefangennahme der verbleibenden italienischen Truppen Einige Kommandos der SOD suchten nach versprengten italienischen Soldaten wobei es auch zu Morden kam Mitglieder des SOD waren entsprechend einer Anweisung von SS Brigadefuhrer Karl Brunner auch an der Verhaftung der in Meran verbliebenen Juden beteiligt Dasselbe galt fur Bozen wo unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch schon am 9 September 1943 von den SOD Mitgliedern Josef Clementi und Paul Knapp Mitglieder der Familie Carpi denunziert und verhaftet wurden Aufgaben des SOD waren Gebaudeschutz Uberwachung der Einhaltung der Verdunkelung Uberwachung der Bahnanlagen Aufraumarbeiten nach Bombenangriffen etc Der SOD war anfangs eine aus Zivilisten bestehende Truppe von Freiwilligen Ab November 1943 war es den Wehrpflichtigen moglich statt zur Wehrmacht oder SS beim SOD den Kriegsdienst zu leisten Die Mitgliederzahlen stiegen von 6 000 Ende September 1943 bis auf 17 000 im Mai 1944 AuflosungDer SOD wurde am 1 August 1944 in die Landwacht uberfuhrt LiteraturMargareth Lun NS Herrschaft in Sudtirol Die Operationszone Alpenvorland 1943 1945 Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 22 Studienverlag Innsbruck Wien Bozen 2004 ISBN 3 7065 1830 9 Joachim Innerhofer Sabine Mayr Morderische Heimat Verdrangte Lebensgeschichten judischer Familien in Bozen und Meran Edition Raetia Bozen 2015 ISBN 978 88 7283 503 6 Sabine Mayr The Annihilation of the Jewish Community of Meran In Georg Grote Hannes Obermair Hrsg A Land on the Threshold South Tyrolean Transformations 1915 2015 Peter Lang Oxford u a 2017 ISBN 978 3 0343 2240 9 S 53 75 EinzelnachweiseGerald Steinacher Sudtirol und die Geheimdienste 1943 1945 Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte Band 15 Studien Verlag Innsbruck Wien 2000 ISBN 3 7065 1346 3 S 215 Sabine Mayr The Annihilation of the Jewish Community of Meran S 64 65 Sabine Mayr Joachim Innerhofer Quando la patria uccide Storie ritrovate di famiglie ebraiche in Alto Adige Bozen Raetia 2017 ISBN 978 88 7283 512 8 S 392 Bozner Tagblatt Ausgabe vom 15 November 1943 S 3