Der Bahnhof Quakenbrück ist ein Bahnhof der Deutschen Bahn im niedersächsischen Quakenbrück QuakenbrückEmpfangsgebäudeEm
Bahnhof Quakenbrück

Der Bahnhof Quakenbrück ist ein Bahnhof der Deutschen Bahn im niedersächsischen Quakenbrück.
Quakenbrück | |
---|---|
Empfangsgebäude | |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | HQ |
IBNR | 8000304 |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 15. Oktober 1875 |
Profil auf bahnhof.de | Quakenbrueck |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Quakenbrück |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 40′ 26″ N, 7° 56′ 54″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Niedersachsen |
Der Bahnhof liegt an der eingleisigen Hauptbahn Oldenburg–Osnabrück, die auch „Oldenburger Südbahn“ genannt wird. Er erstreckt sich von km 61,882 bis km 63,896 der Hauptbahn und von km 164,227 bis km 165,340 der stillgelegten Nebenbahn Oberhausen–Rheine–Quakenbrück.
Seit der Privatisierung der Deutschen Bundesbahn mit Überführung in die Deutsche Bahn AG zum 1. Januar 1994 wurde der Bahnhof Quakenbrück, der bis dahin mit den angeschlossenen Bahnhöfen Badbergen und Essen (Oldenburg) eine selbständige Dienststelle war, dem Betriebsbezirk Oldenburg unterstellt.
Geschichte
Planungsjahre
Bereits wenige Jahre nach der Inbetriebnahme der ersten deutschen Eisenbahn auf der Strecke von Nürnberg nach Fürth im Jahr 1835 gab es die ersten Überlegungen, den Kreis Bersenbrück durch die Eisenbahn zu erschließen. Die Idee zum Bau dieser Linie hatte der Oldenburger Baurat Lasius, der 1849 eine Linienführung über Damme vorschlug, die sich jedoch als zu schwierig zu realisieren herausstellte.
Die Oldenburger Südbahn der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn (GOE) führte von Oldenburg nach Osnabrück und war die längste Strecke des Herzogtums. Überlegungen zum Bau einer Eisenbahnlinie im Bereich Quakenbrück gehen bis ins Jahr 1850 zurück, als in Quakenbrück ein Eisenbahn-Komitee gegründet wurde, das sich für eine Eisenbahnlinie über Bramsche, Bersenbrück und Quakenbrück einsetzte und an dessen Spitze die Postmeister Eichmeyer und Wedemeyer sowie später Kommerzienrat standen. Letzterer leitete die Verhandlungen mit der Großherzoglich Oldenburgischen Regierung in die Wege.
Zu der Gründung des Komitees kam es, als am 12. April 1850 vor dem Quakenbrücker Rathaus eine öffentliche Versammlung abgehalten wurde, in der der Bau der Eisenbahnlinie gefordert wurde, da die Stadt als „einziges Communificationsmittel eine in schlechtem Zustande befindliche Chaussee“ besitze und die Einrichtung einer Eisenbahn daher dringlich sei. Seitens Bramsche wurden die Bestrebungen unterstützt. Der dortige Magistrat führte aus:
- „Dieser Ort (Bramsche) steht in seiner Bedeutung fast einzig da. Er betreibt Leinengeschäfte, in einem solchen Umfange, daß Kenner der Verhältnisse behaupten, ein Drittel des hannoverschen Leinenexports werde von Bramsche aus vermittelt.“
Auch die Gemeinden Vehs und Gehrde hatten die Zeichen der Zeit erkannt und sprachen sich für eine Eisenbahnlinie über Bramsche, Bersenbrück und Quakenbrück aus. Twelbeck, der Gehrder Gemeindevorsteher erklärte in seinem Aufruf:
- „Sollte der einzelne einen kleinen Verlust erleiden, nun, so darf eine allgemein segensreich wirkende Wohltat nicht unterbleiben, und wird auch dem einzelnen auf andere Weise wieder Erwerb zufallen.“
Twelbeck hatte allen Grund zu dieser Mahnung, denn viele Einwohner lehnten den Bau einer Eisenbahnlinie ab. Manche Bauern waren nicht bereit, Grund und Boden abzutreten, andere befürchteten eine Verwüstung der bestehenden Wirtschaftswege durch die Bauarbeiten oder Gefahr für „Sitte und Moral“. Wieder andere warnten vor gesundheitlichen Schäden oder wiesen auf die Erfahrung hin, nach der in Kriegszeiten eine Lage abseits von Verkehrswegen besondere Vorteile biete und beutelüsternes Militär fernhalte.
Jahrelang kam das Vorhaben über theoretische Erörterungen nicht hinaus, und allmählich schwand das Interesse. Neuen Auftrieb erhielt der Plan durch die Initiative von Freiherr Ernst von Hammerstein zu Loxten. In einer am 18. Februar 1856 in Bersenbrück abgehaltenen Versammlung teilte er mit, dass in Quakenbrück erneut ein „Komitee“ entstanden sei,
- „… um dahin zu wirken, dass die in Aussicht gestellte Eisenbahn von Osnabrück über Oldenburg nach dem Jadebusen über Quakenbrück gebaut werde.“
Der Vorschlag wurde zwar angenommen, doch wurde der Versuch unternommen, die Trassenführung von Lingen über Fürstenau nach Bramsche führen zu lassen. Bei der damaligen Kleinstaaterei war es nicht einfach, die Interessen untereinander abzustimmen. Lokal- und regionalpolitische Streitigkeiten um die Streckenführung verzögerten eine Einigung noch für viele Jahre. Die wachsende Ungeduld der Bevölkerung äußerte sich bei einem Besuch von König Georg V. von Hannover in Quakenbrück am 10. September 1862. An einem Haus der Langen Straße, die der König passierte, prangte ein Schild mit folgendem Vers:
„Willkommen Georg V. geliebter König.
Schau an dir Quakenbrück ein wenig!
Die Stadt, Klein-Bremen früher genannt,
War ehedem durch Handel berühmt und weltbekannt.
Ew. Majetstät können vieles tun,
Zu verhelfen unsrer Stadt zum alten Ruhm.
Gewiß alles besser verliefe,
Hätten wir Bahn und Lokjomotive
Dazu, oh du Stolz der Welfen,
Wolltest recht bald uns verhelfen!“
Gleichwohl dauerte es noch Jahre, bis die Linienführung festgelegt und die Oldenburgische Staatsbahn genehmigt war, in deren Verlauf sich die Hoffnung entwickelte, die damals geplante Strecke Paris–Hamburg möge über diese Landesteile gebaut werden.
Bau der Strecke
1868 begann die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft mit dem Bau der Paris-Hamburg-Bahn, doch mit einer Führung über Ostercappeln und Diepholz. Darauf beschloss der oldenburgische Landtag 1870 den Bau der Oldenburgischen Südbahn bis Quakenbrück und 1871 den Bau der Gesamtstrecke bis Osnabrück. Ebenso 1871 später richtete Kommerzienrat Schröder eine Petition an die preußische Regierung in Berlin mit der Bitte um Erteilung einer Bahnbau-Konzession. Der erste Spatenstich wurde 1873 getan. Am 17. April 1875 traf der erste Zug auf der bei Quakenbrück ein, wo die Strecke vorläufig endete und wo am Gasthof Imbusch ein provisorischer Bahnhof eingerichtet wurde. Am 15. Oktober 1875 fand die offizielle Eröffnung des Teilstücks Oldenburg–Quakenbrück statt, die Arbeiten in Richtung Osnabrück wurden 1876 abgeschlossen. Am 15. Oktober 1876 wurde diese Strecke offiziell eröffnet.
Am 1. Juli 1879 wurde die Strecke Quakenbrück–Rheine in Betrieb genommen, am 1. Juli 1888 die Strecke Essen–Löningen, am 1. Juni 1904 die Inbetriebnahme der Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück und am 1. September 1907 die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke Quakenbrück–Meppen. Der Plan, Quakenbrück auch mit dem westlich gelegenen Dinklage mit einer Eisenbahnlinie zu verbinden, wurde nie verwirklicht.
Am 10. April 1945 wurde Quakenbrück von alliierten Truppen besetzt; bereits am 18. Mai 1945 konnte wieder der erste Zug in Richtung Osnabrück abgelassen werden. Wenige Tage später wurde auch eine provisorische Linie Quakenbrück–Spelle aufgenommen.
In den 1960er Jahren besorgten auf den Strecken Oldenburg–Quakenbrück–Osnabrück und Quakenbrück–Rheine täglich 52 Reisezüge, darunter acht Eilzüge, sowie eine Reihe von Sonderzügen den Reiseverkehr. Der Güterverkehr wurde durch 38 tägliche Güterzüge und durchschnittlich sechs Sondergüterzüge bedient. Rangierdienstlich wurden im Tagesdurchschnitt 200 bis 250 Wagen behandelt.
Bahnhofsgebäude
Ein Bahnhofsgebäude gab es in Quakenbrück zunächst nicht. Anfänglich wurden die Fahrkarten in der Gastwirtschaft Imbusch (dem späteren Gasthof Gösling) ausgegeben, bis im November 1875 ein langgestreckter behelfsmäßiger Schuppen erstellt war, der die Funktion eines Bahnhofsgebäudes übernehmen musste. Bis spätestens 1879, zur Eröffnung der Strecke Quakenbrück–Rheine, sollte ein Neubau errichtet werden, doch zogen sich die Planungen immer mehr in die Länge. Es dauerte insgesamt 35 Jahre, bis die Strecke in Quakenbrück ein Bahnhofsgebäude erhielt. Selbst als der Oldenburgische Landtag als Ausführungsziel 1900/1901 vorgesehen hatte, war kein Fortschritt zu verzeichnen. 1906 hieß es sodann: „Da der Oldenburgische Landtag die Baumittel bewilligt hat, darf mit Sicherheit darauf gerechnet werden, dass im Jahre 1907 mit dem Bau begonnen wird.“
Der tatsächliche Baubeginn war 1908, nachdem einige andere Neubauten vorgezogen worden waren: 1904 war der Güterschuppen der Oldenburger Bahn abgebrannt, ein Neubau erfolgte 1905. Der bisherige dreiständige Ringlokschuppen der preußischen Bahn wurde 1901 durch einen vierständigen Lokschuppen mit vorgelegter Drehscheibe ersetzt. 1905 begannen Gleisumbauarbeiten für den Neubau der Gleisanlagen des Bahnhofs.
Schließlich war der Beschluss der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahndirektion zur Errichtung eines Empfangsgebäudes eingetroffen. Nach Erwerb der erforderlichen Grundstücke wurde mit dem Bau nach einem Entwurf des Architekten Köhler aus Oldenburg begonnen. Die Oberleitung lag in den Händen von Oberbauinspektor Küttner, ebenfalls aus Oldenburg, die örtliche Ausführung wurde von Bahnmeister Krück besorgt.
In der Ausgabe des Artländer Anzeigers vom 15. Dezember 1908 wurde die Ausschreibung der Arbeiten für den Bahnhofsneubau abgedruckt. Der Kostenvoranschlag für alle Um- und Neubauten belief sich auf 744.000 Mark. Der Baubeginn war für das zeitige 1909 geplant. Ein strenger Winter verzögerte die Arbeiten indes erheblich, desgleichen das „sehr sumpfige, stellenweise morastige Terrain“.
Das Bahnhofsgebäude ruht auf einer Betonsohle, die zwischen alten Eisenbahnschienen hergestellt ist. Der 50 Meter lange Tunnel unter den Gleisen – für damalige Verhältnisse eine Sensation – bereitete wegen des hohen Grundwasserstandes erhebliche Schwierigkeiten. Am 9. November 1909 waren Rohbau und Tunnel fertig gestellt.
Gleichzeitig mit dem Bahnhofsneubau entstanden ein Stellwerk, ein stolzer Wasserturm, dessen Hochbehälter 200 m³ Wasser aufnehmen konnte, eine Viehrampe und ein Übernachtungsgebäude. Die übrigen Stellwerke wurden 1911 in Betrieb genommen. Alle drei Stellwerke wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt, in der Nachkriegszeit indes durch Neubauten ersetzt.
Am 2. Juli 1910 wurde „der neue Staatsbahnhof zu Quakenbrück“ in Anwesenheit zahlreicher Gäste und einiger namhafter Persönlichkeiten, wie der ehemalige Staatsminister Ernst Freiherr von Hammerstein oder Reichstagsabgeordneter Otto Hugo, feierlich eingeweiht. Zur Unterscheidung vom Bahnhof der Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück wurde er „Hauptbahnhof“ genannt. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens betrugen nach einem Bericht des Artländer Anzeigers 960.000 Mark, wovon 95.000 Mark auf das Empfangsgebäude entfielen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bahnhofsgebäude mehrere Male Ziel feindlicher Luftangriffe. Zwar erhielten die Gleisanlagen wiederholt Treffer, das Gebäude selbst blieb unversehrt erhalten.
Bis 2014 verfiel das Empfangsgebäude zusehends, ehe es im Sommer 2014 komplett saniert und zu einem Bürohaus umgestaltet wurde. Für die Fahrgäste wurden auch weiterhin Wartesäle beibehalten.
Verkehrsanbindung
Zugverkehr
Der Bahnhof wird im Stundentakt von der NordWestBahn bedient:
Linie | Strecke | Taktfrequenz |
---|---|---|
RE 18 | Wilhelmshaven – Oldenburg – Cloppenburg – Essen – Quakenbrück – Bramsche – Osnabrück (werktags HVZ-Verstärkerzüge zwischen Osnabrück und Oldenburg) | 30 min in der HVZ | 60 min
Stand: 12. Dezember 2021 |
Busverkehr
Der Bahnhof wird u. a. von drei Linien des Regionalbusverkehrs bedient, die in die umliegenden Dörfer fahren.
Literatur
- Ernst Bockstiegel: Hauptbahnhof Osnabrück. Zur Geschichte des Eisenbahnwesens im Oldenburger und Osnabrücker Land. Verlag Theodor Thoben, 1996, ISBN 3-921176-78-6.
- Anton Christian Schröder: Die höhere Gewalt im internationalen Eisenbahnverkehr vom deutschen Standpunkte. Verlag H. Spahr, 1908.
- Signal & Technik zu Besuch in... Quakenbrück – Eine Schachbretttafel und zwei vergessene Formsignale. In: DREHSCHEIBE 328, Heft 4/23, Juni/Juli, S. 88–91.
- Arnd Königstein: Quakenbrück. In: Oliver Strüber [vorm. Erich Preuß] (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe (= 94. Ergänzungsausgabe). GeraMond Verlag, München 2010, ISSN 0949-2127 (1 Bl., 4 S.).
Weblinks
Einzelnachweise
- Quakenbrück auf bahnhof.de
- Bockstiegel: Hauptbahnhof Quakenbrück. S. 26
- Werner Dobbelmann: Geschichte der Eisenbahnen im Kreise Bersenbrück. In: Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück, Bd. 14, 1967
- G. Schierenbeck: Wie sich die Eisenbahn in Quakenbrück wandelte. In: 725 Jahre Quakenbrück. Stadt Quakenbrück 1960. S. 55.
- G. Schierenbeck: Wie sich die Eisenbahn in Quakenbrück wandelte. In: 725 Jahre Quakenbrück. Stadt Quakenbrück 1960. S. 58.
- Artländer Anzeiger: Gedenkblatt zum Tage der Einweihung des neuen Personenbahnhofs. 2. Juli 1910.
- G. Schierenbeck: Wie sich die Eisenbahn in Quakenbrück wandelte. In: 725 Jahre Quakenbrück. Stadt Quakenbrück 1960. S. 56 f.
- www.noz.de Bürohaus im Bahnhof Quakenbrück: „Idee soll schnell Realität werden“ (abgerufen am 7. Juli 2013)
- www.noz.de Quakenbrücker Bahnhof verwandelt sich in ein Bürogebäude (abgerufen am 27. August 2014)
- Fahrplan VOS Nord, abgerufen am 2. Januar 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Bahnhof Quakenbruck ist ein Bahnhof der Deutschen Bahn im niedersachsischen Quakenbruck QuakenbruckEmpfangsgebaudeEmpfangsgebaudeDatenBauform DurchgangsbahnhofBahnsteiggleise 2Abkurzung HQIBNR 8000304Preisklasse 6Eroffnung 15 Oktober 1875Profil auf bahnhof de QuakenbrueckLageStadt Gemeinde QuakenbruckLand NiedersachsenStaat DeutschlandKoordinaten 52 40 26 N 7 56 54 O 52 673972 7 948361 Koordinaten 52 40 26 N 7 56 54 OEisenbahnstrecken Bahnstrecken bei QuakenbruckOldenburg Osnabruck Eversburg km 62 728 Duisburg Quakenbruck km 165 1 stillgelegt Bahnhofe in Niedersachsen 1908 Ausschreibung zum NeubauFest und Gedenkblatt zur Einweihungsfeier vom 2 Juli 1910 Der Bahnhof liegt an der eingleisigen Hauptbahn Oldenburg Osnabruck die auch Oldenburger Sudbahn genannt wird Er erstreckt sich von km 61 882 bis km 63 896 der Hauptbahn und von km 164 227 bis km 165 340 der stillgelegten Nebenbahn Oberhausen Rheine Quakenbruck Seit der Privatisierung der Deutschen Bundesbahn mit Uberfuhrung in die Deutsche Bahn AG zum 1 Januar 1994 wurde der Bahnhof Quakenbruck der bis dahin mit den angeschlossenen Bahnhofen Badbergen und Essen Oldenburg eine selbstandige Dienststelle war dem Betriebsbezirk Oldenburg unterstellt GeschichtePlanungsjahre Bereits wenige Jahre nach der Inbetriebnahme der ersten deutschen Eisenbahn auf der Strecke von Nurnberg nach Furth im Jahr 1835 gab es die ersten Uberlegungen den Kreis Bersenbruck durch die Eisenbahn zu erschliessen Die Idee zum Bau dieser Linie hatte der Oldenburger Baurat Lasius der 1849 eine Linienfuhrung uber Damme vorschlug die sich jedoch als zu schwierig zu realisieren herausstellte Die Oldenburger Sudbahn der Grossherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn GOE fuhrte von Oldenburg nach Osnabruck und war die langste Strecke des Herzogtums Uberlegungen zum Bau einer Eisenbahnlinie im Bereich Quakenbruck gehen bis ins Jahr 1850 zuruck als in Quakenbruck ein Eisenbahn Komitee gegrundet wurde das sich fur eine Eisenbahnlinie uber Bramsche Bersenbruck und Quakenbruck einsetzte und an dessen Spitze die Postmeister Eichmeyer und Wedemeyer sowie spater Kommerzienrat standen Letzterer leitete die Verhandlungen mit der Grossherzoglich Oldenburgischen Regierung in die Wege Zu der Grundung des Komitees kam es als am 12 April 1850 vor dem Quakenbrucker Rathaus eine offentliche Versammlung abgehalten wurde in der der Bau der Eisenbahnlinie gefordert wurde da die Stadt als einziges Communificationsmittel eine in schlechtem Zustande befindliche Chaussee besitze und die Einrichtung einer Eisenbahn daher dringlich sei Seitens Bramsche wurden die Bestrebungen unterstutzt Der dortige Magistrat fuhrte aus Dieser Ort Bramsche steht in seiner Bedeutung fast einzig da Er betreibt Leinengeschafte in einem solchen Umfange dass Kenner der Verhaltnisse behaupten ein Drittel des hannoverschen Leinenexports werde von Bramsche aus vermittelt Auch die Gemeinden Vehs und Gehrde hatten die Zeichen der Zeit erkannt und sprachen sich fur eine Eisenbahnlinie uber Bramsche Bersenbruck und Quakenbruck aus Twelbeck der Gehrder Gemeindevorsteher erklarte in seinem Aufruf Sollte der einzelne einen kleinen Verlust erleiden nun so darf eine allgemein segensreich wirkende Wohltat nicht unterbleiben und wird auch dem einzelnen auf andere Weise wieder Erwerb zufallen Twelbeck hatte allen Grund zu dieser Mahnung denn viele Einwohner lehnten den Bau einer Eisenbahnlinie ab Manche Bauern waren nicht bereit Grund und Boden abzutreten andere befurchteten eine Verwustung der bestehenden Wirtschaftswege durch die Bauarbeiten oder Gefahr fur Sitte und Moral Wieder andere warnten vor gesundheitlichen Schaden oder wiesen auf die Erfahrung hin nach der in Kriegszeiten eine Lage abseits von Verkehrswegen besondere Vorteile biete und beutelusternes Militar fernhalte Jahrelang kam das Vorhaben uber theoretische Erorterungen nicht hinaus und allmahlich schwand das Interesse Neuen Auftrieb erhielt der Plan durch die Initiative von Freiherr Ernst von Hammerstein zu Loxten In einer am 18 Februar 1856 in Bersenbruck abgehaltenen Versammlung teilte er mit dass in Quakenbruck erneut ein Komitee entstanden sei um dahin zu wirken dass die in Aussicht gestellte Eisenbahn von Osnabruck uber Oldenburg nach dem Jadebusen uber Quakenbruck gebaut werde Der Vorschlag wurde zwar angenommen doch wurde der Versuch unternommen die Trassenfuhrung von Lingen uber Furstenau nach Bramsche fuhren zu lassen Bei der damaligen Kleinstaaterei war es nicht einfach die Interessen untereinander abzustimmen Lokal und regionalpolitische Streitigkeiten um die Streckenfuhrung verzogerten eine Einigung noch fur viele Jahre Die wachsende Ungeduld der Bevolkerung ausserte sich bei einem Besuch von Konig Georg V von Hannover in Quakenbruck am 10 September 1862 An einem Haus der Langen Strasse die der Konig passierte prangte ein Schild mit folgendem Vers Willkommen Georg V geliebter Konig Schau an dir Quakenbruck ein wenig Die Stadt Klein Bremen fruher genannt War ehedem durch Handel beruhmt und weltbekannt Ew Majetstat konnen vieles tun Zu verhelfen unsrer Stadt zum alten Ruhm Gewiss alles besser verliefe Hatten wir Bahn und Lokjomotive Dazu oh du Stolz der Welfen Wolltest recht bald uns verhelfen Gleichwohl dauerte es noch Jahre bis die Linienfuhrung festgelegt und die Oldenburgische Staatsbahn genehmigt war in deren Verlauf sich die Hoffnung entwickelte die damals geplante Strecke Paris Hamburg moge uber diese Landesteile gebaut werden Bau der Strecke 1868 begann die Koln Mindener Eisenbahn Gesellschaft mit dem Bau der Paris Hamburg Bahn doch mit einer Fuhrung uber Ostercappeln und Diepholz Darauf beschloss der oldenburgische Landtag 1870 den Bau der Oldenburgischen Sudbahn bis Quakenbruck und 1871 den Bau der Gesamtstrecke bis Osnabruck Ebenso 1871 spater richtete Kommerzienrat Schroder eine Petition an die preussische Regierung in Berlin mit der Bitte um Erteilung einer Bahnbau Konzession Der erste Spatenstich wurde 1873 getan Am 17 April 1875 traf der erste Zug auf der bei Quakenbruck ein wo die Strecke vorlaufig endete und wo am Gasthof Imbusch ein provisorischer Bahnhof eingerichtet wurde Am 15 Oktober 1875 fand die offizielle Eroffnung des Teilstucks Oldenburg Quakenbruck statt die Arbeiten in Richtung Osnabruck wurden 1876 abgeschlossen Am 15 Oktober 1876 wurde diese Strecke offiziell eroffnet Am 1 Juli 1879 wurde die Strecke Quakenbruck Rheine in Betrieb genommen am 1 Juli 1888 die Strecke Essen Loningen am 1 Juni 1904 die Inbetriebnahme der Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck und am 1 September 1907 die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke Quakenbruck Meppen Der Plan Quakenbruck auch mit dem westlich gelegenen Dinklage mit einer Eisenbahnlinie zu verbinden wurde nie verwirklicht Am 10 April 1945 wurde Quakenbruck von alliierten Truppen besetzt bereits am 18 Mai 1945 konnte wieder der erste Zug in Richtung Osnabruck abgelassen werden Wenige Tage spater wurde auch eine provisorische Linie Quakenbruck Spelle aufgenommen In den 1960er Jahren besorgten auf den Strecken Oldenburg Quakenbruck Osnabruck und Quakenbruck Rheine taglich 52 Reisezuge darunter acht Eilzuge sowie eine Reihe von Sonderzugen den Reiseverkehr Der Guterverkehr wurde durch 38 tagliche Guterzuge und durchschnittlich sechs Sonderguterzuge bedient Rangierdienstlich wurden im Tagesdurchschnitt 200 bis 250 Wagen behandelt Bahnhofsgebaude Ruckseite des Bahnhofsgebaudes 2016 Ein Bahnhofsgebaude gab es in Quakenbruck zunachst nicht Anfanglich wurden die Fahrkarten in der Gastwirtschaft Imbusch dem spateren Gasthof Gosling ausgegeben bis im November 1875 ein langgestreckter behelfsmassiger Schuppen erstellt war der die Funktion eines Bahnhofsgebaudes ubernehmen musste Bis spatestens 1879 zur Eroffnung der Strecke Quakenbruck Rheine sollte ein Neubau errichtet werden doch zogen sich die Planungen immer mehr in die Lange Es dauerte insgesamt 35 Jahre bis die Strecke in Quakenbruck ein Bahnhofsgebaude erhielt Selbst als der Oldenburgische Landtag als Ausfuhrungsziel 1900 1901 vorgesehen hatte war kein Fortschritt zu verzeichnen 1906 hiess es sodann Da der Oldenburgische Landtag die Baumittel bewilligt hat darf mit Sicherheit darauf gerechnet werden dass im Jahre 1907 mit dem Bau begonnen wird Der tatsachliche Baubeginn war 1908 nachdem einige andere Neubauten vorgezogen worden waren 1904 war der Guterschuppen der Oldenburger Bahn abgebrannt ein Neubau erfolgte 1905 Der bisherige dreistandige Ringlokschuppen der preussischen Bahn wurde 1901 durch einen vierstandigen Lokschuppen mit vorgelegter Drehscheibe ersetzt 1905 begannen Gleisumbauarbeiten fur den Neubau der Gleisanlagen des Bahnhofs Schliesslich war der Beschluss der Grossherzoglich Oldenburgischen Eisenbahndirektion zur Errichtung eines Empfangsgebaudes eingetroffen Nach Erwerb der erforderlichen Grundstucke wurde mit dem Bau nach einem Entwurf des Architekten Kohler aus Oldenburg begonnen Die Oberleitung lag in den Handen von Oberbauinspektor Kuttner ebenfalls aus Oldenburg die ortliche Ausfuhrung wurde von Bahnmeister Kruck besorgt In der Ausgabe des Artlander Anzeigers vom 15 Dezember 1908 wurde die Ausschreibung der Arbeiten fur den Bahnhofsneubau abgedruckt Der Kostenvoranschlag fur alle Um und Neubauten belief sich auf 744 000 Mark Der Baubeginn war fur das zeitige 1909 geplant Ein strenger Winter verzogerte die Arbeiten indes erheblich desgleichen das sehr sumpfige stellenweise morastige Terrain Das Bahnhofsgebaude ruht auf einer Betonsohle die zwischen alten Eisenbahnschienen hergestellt ist Der 50 Meter lange Tunnel unter den Gleisen fur damalige Verhaltnisse eine Sensation bereitete wegen des hohen Grundwasserstandes erhebliche Schwierigkeiten Am 9 November 1909 waren Rohbau und Tunnel fertig gestellt Gleichzeitig mit dem Bahnhofsneubau entstanden ein Stellwerk ein stolzer Wasserturm dessen Hochbehalter 200 m Wasser aufnehmen konnte eine Viehrampe und ein Ubernachtungsgebaude Die ubrigen Stellwerke wurden 1911 in Betrieb genommen Alle drei Stellwerke wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt in der Nachkriegszeit indes durch Neubauten ersetzt Am 2 Juli 1910 wurde der neue Staatsbahnhof zu Quakenbruck in Anwesenheit zahlreicher Gaste und einiger namhafter Personlichkeiten wie der ehemalige Staatsminister Ernst Freiherr von Hammerstein oder Reichstagsabgeordneter Otto Hugo feierlich eingeweiht Zur Unterscheidung vom Bahnhof der Kleinbahn Lingen Berge Quakenbruck wurde er Hauptbahnhof genannt Die Gesamtkosten des Bauvorhabens betrugen nach einem Bericht des Artlander Anzeigers 960 000 Mark wovon 95 000 Mark auf das Empfangsgebaude entfielen Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bahnhofsgebaude mehrere Male Ziel feindlicher Luftangriffe Zwar erhielten die Gleisanlagen wiederholt Treffer das Gebaude selbst blieb unversehrt erhalten Bis 2014 verfiel das Empfangsgebaude zusehends ehe es im Sommer 2014 komplett saniert und zu einem Burohaus umgestaltet wurde Fur die Fahrgaste wurden auch weiterhin Wartesale beibehalten VerkehrsanbindungZugverkehr Der Bahnhof wird im Stundentakt von der NordWestBahn bedient Linie Strecke TaktfrequenzRE 18 Wilhelmshaven Oldenburg Cloppenburg Essen Quakenbruck Bramsche Osnabruck werktags HVZ Verstarkerzuge zwischen Osnabruck und Oldenburg 0 60 min 0 30 min in der HVZStand 12 Dezember 2021Busverkehr Der Bahnhof wird u a von drei Linien des Regionalbusverkehrs bedient die in die umliegenden Dorfer fahren LiteraturErnst Bockstiegel Hauptbahnhof Osnabruck Zur Geschichte des Eisenbahnwesens im Oldenburger und Osnabrucker Land Verlag Theodor Thoben 1996 ISBN 3 921176 78 6 Anton Christian Schroder Die hohere Gewalt im internationalen Eisenbahnverkehr vom deutschen Standpunkte Verlag H Spahr 1908 Signal amp Technik zu Besuch in Quakenbruck Eine Schachbretttafel und zwei vergessene Formsignale In DREHSCHEIBE 328 Heft 4 23 Juni Juli S 88 91 Arnd Konigstein Quakenbruck In Oliver Struber vorm Erich Preuss Hrsg Das grosse Archiv der deutschen Bahnhofe 94 Erganzungsausgabe GeraMond Verlag Munchen 2010 ISSN 0949 2127 1 Bl 4 S WeblinksCommons Bahnhof Quakenbruck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseQuakenbruck auf bahnhof de Bockstiegel Hauptbahnhof Quakenbruck S 26 Werner Dobbelmann Geschichte der Eisenbahnen im Kreise Bersenbruck In Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbruck Bd 14 1967 G Schierenbeck Wie sich die Eisenbahn in Quakenbruck wandelte In 725 Jahre Quakenbruck Stadt Quakenbruck 1960 S 55 G Schierenbeck Wie sich die Eisenbahn in Quakenbruck wandelte In 725 Jahre Quakenbruck Stadt Quakenbruck 1960 S 58 Artlander Anzeiger Gedenkblatt zum Tage der Einweihung des neuen Personenbahnhofs 2 Juli 1910 G Schierenbeck Wie sich die Eisenbahn in Quakenbruck wandelte In 725 Jahre Quakenbruck Stadt Quakenbruck 1960 S 56 f www noz de Burohaus im Bahnhof Quakenbruck Idee soll schnell Realitat werden abgerufen am 7 Juli 2013 www noz de Quakenbrucker Bahnhof verwandelt sich in ein Burogebaude abgerufen am 27 August 2014 Fahrplan VOS Nord abgerufen am 2 Januar 2024