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Die Rotflügelige Ödlandschrecke Oedipoda germanica ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken Acri

Rotflügelige Ödlandschrecke

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Rotflügelige Ödlandschrecke
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Die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae). Sie kommt in Europa von den Pyrenäen bis zur Wolga sowie in Westasien vor und lebt in warmen und trockenen, ausschließlich schwach bewachsenen, steinigen oder felsigen Habitaten. Sie reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung. Die Art ist in großen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstörung ihrer Lebensräume in ihrem Bestand stark reduziert worden und gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Namensgebendes Merkmal sind die rot gefärbten Hinterflügel.

Rotflügelige Ödlandschrecke

Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica)

Systematik
Ordnung: Heuschrecken (Orthoptera)
Unterordnung: Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Familie: Feldheuschrecken (Acrididae)
Unterfamilie: (Oedipodinae)
Gattung: Oedipoda
Art: Rotflügelige Ödlandschrecke
Wissenschaftlicher Name
Oedipoda germanica
(Latreille, 1804)

Merkmale

Die Männchen erreichen eine Körperlänge von 16 bis 22, die Weibchen von 22 bis 32 Millimetern. Die Tiere sehen der Blauflügeligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) sehr ähnlich, da ihre Körperfarbe ebenso je nach bewohntem Gebiet zwischen hellgrau bis dunkelbraun und schwärzlich variiert und auf den dunklen Vorderflügeln und Hinterbeinen ebenso zwei helle Binden eine dunkle einschließen. Eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Arten sind die Hinterflügel. Wie der Name zum Ausdruck bringt, besitzt die Rotflügelige Ödlandschrecke rot gefärbte Hinterflügel, an deren Außenrand eine breite schwarze Binde verläuft. Diese ist ausgeprägter als bei O. caerulescens und verläuft nicht nur entlang des gesamten Außenrandes, sondern auch kurz hinter dem Vorderrand von der Flügelspitze spitz zulaufend bis zum Flügelansatz. Die Flügelspitze ist normalerweise durchsichtig dunkel gefärbt, kann aber auch schwarz und undurchsichtig sein. Die Flügelfärbung kann gelegentlich auch rötlichgelb, orange oder gelb sein. Die Hinterschenkel besitzen am Oberrand eine Stufe, welche aber weniger stark ausgebildet ist als bei der ähnlichen Art. Die Stirnrippe zwischen den Fühlern ist anders als bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke ungekielt. Die Schienen (Tibien) an den Hinterbeinen sind grau gefärbt und tragen basal einen hellen Ring. Durch ihre Färbung ist sie sehr gut an den Moos- und Flechtenbewuchs ihres Lebensraumes angepasst.

Vorkommen und Lebensraum

Die Tiere kommen in Europa und Asien von den Pyrenäen bis zur Wolga vor. Im Norden erstreckt sich ihre Verbreitung von Paris über Belgien, die Mitte Deutschlands bis Oberschlesien, nach Süden verlaufend über den Balkan in den Süden Rumäniens und östlich weiter über den Süden der Ukraine in den Süden Russlands. Die südliche Grenze bildet der Norden Spaniens, Italien, sowie der östliche Mittelmeerraum und Kleinasien bis nach Syrien. Man findet die Art in Deutschland vor allem in Höhen von 200 bis 400, maximal von 800 bis 900 Metern, in der Schweiz tritt sie bis ungefähr 1500 Meter Seehöhe noch häufig auf und ist bis 2520 Meter nachgewiesen.

Die Art bevorzugt warme und trockene Habitate, kommt aber ausschließlich an schwach bewachsenen, steinigen oder felsigen Orten, wie beispielsweise an steilen Südhängen, Schuttfluren und Felsen, Felsenheiden, schwach bewachsenem Trockenrasen, oder in diesen Lebensräumen sehr ähnlichen Steinbrüchen vor. Schotterflächen an Flussufern werden auch besiedelt, aber nur dann, wenn sie den bevorzugten Lebensräumen sehr ähnlich sind. Die Art toleriert keine sandigen Böden und reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung und auch auf eine Erhöhung der Niederschlagsmengen bzw. Nebel. Hohe Temperaturen werden bei hoher Luftfeuchtigkeit schlecht vertragen. Die Populationen können sich aber in trockenen Jahren mit hohen Temperaturen wieder erholen. Sie übersteht kühle Nächte und kann deshalb auf sonnenexponierten Hängen weit in hohe Lagen vorkommen. Man kann die Art häufig in Gesellschaft mit der weniger anspruchsvollen Blauflügeligen Ödlandschrecke und seltener mit der Italienischen Schönschrecke (Calliptamus italicus) beobachten. Auch der Braune Grashüpfer (Chorthippus brunneus) und der Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) leben nicht selten gemeinsam mit der Rotflügeligen Ödlandschrecke.

Besiedelt werden unter günstigen Bedingungen auch relativ kleine Habitate mit der Größe von nur etwa 100 Quadratmetern. Ein genetischer Austausch zwischen Populationen in Habitaten, die bis zu mehrere hundert Meter voneinander entfernt sind, findet vor allem durch die Männchen statt, bei größeren Distanzen ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit nicht möglich. Männchen wandern im Umkreis von etwa 500 Metern um ihr Habitat, die standorttreueren Weibchen kommen auf nur etwa 300 Meter. Dabei gibt es sehr standorttreue Individuen, die sich nicht weiter als 50 Meter von ihrem Habitat fortbewegen, andere sind dagegen besonders agil. Das Wandern ist für die genetische Durchmischung und die Neubesiedelung wichtig, die standorttreuen Tiere sichern währenddessen den Fortbestand der Population.

Lebensweise

Die Lebensweise ist der der Blauflügeligen Ödlandschrecke sehr ähnlich. Wie auch andere Ödlandschrecken sind die Tiere an das Leben auf dem Boden angepasst und bewegen sich fast ausschließlich gehend fort. Sie können allerdings auch sehr gut fliegen. Das Fluchtverhalten der Art ist ebenso typisch für Ödlandschrecken. Bei Gefahr fliegen sie in einem behänden Flug auf, um ihre leuchtend roten Hinterflügel zu zeigen und nach einem plötzlichen Hakenschlag auf einem Felsen zu landen, auf dem sie durch ihre Färbung fast nicht zu erkennen sind.

Nahrung

In älterer Literatur wird behauptet, dass sich die Rotflügelige Ödlandschrecke von Gräsern ernährt. Dies kann aber durch jüngere Beobachtungen nicht bestätigt werden. Vielmehr ernähren sich die Tiere von krautigen Pflanzen wie beispielsweise von Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), Hügel-Meier (Asperula cynanchica), Gewöhnlichem Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Aufrechtem Ziest (Stachys recta) oder Schmalblättrigem Hohlzahn (Galeopsis angustifolia). Die jeweils gefressenen Pflanzen stehen vermutlich in Bezug zum jeweils vorgefundenen Angebot des bewohnten Habitats. Es wurden auch Tiere beim Befressen von Aas beobachtet.

Gesang

So wie auch bei den anderen Arten der Ödlandschrecken kann man bei der Rotflügeligen Ödlandschrecke keinen charakteristischen Gesang definieren. Männchen erzeugen kurze Schwirrlaute, beide Geschlechter können mit ihren Mandibeln knacken. Vor der Paarung kann man auf etwa einen Meter Distanz kurze metallische Laute wahrnehmen. Ein desinteressiertes Weibchen lehnt das Männchen mit Fußtrommeln ab, wobei mit den Tarsen meistens nur einmal, gelegentlich auch mehrmals mit Abständen hintereinander auf den Boden getrommelt wird. Männchen wie Weibchen bewegen als Ausdrucksbewegung die Schenkel der Hinterbeine langsam auf und ab.

Entwicklung

Die Weibchen beginnen etwa 20 Tage nach der Imaginalhäutung mit der Eiablage. Sie legen im Abstand von fünf bis acht Tagen fünf Mal jeweils etwa 18 Eier in den Boden ab. Die darauffolgenden Eiablagen finden ungefähr alle 10 Tage mit nur mehr etwa 10 Eiern statt. Die Eier können für kurze Zeit Temperaturen von über 50 °C unbeschadet überstehen. Die daraus schlüpfenden Larven häuten sich nach insgesamt fünf Larvenstadien meist bis Ende Juli, spätestens bis Mitte August zum adulten Tier. Im Extremfall findet man Larven auch noch Mitte Oktober. Die Imagines findet man in normalen Jahren von Juli bis Oktober.

Gefährdung und Schutz

Das Vorkommen der Rotflügeligen Ödlandschrecke ist in großen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstörung ihrer sensiblen Lebensräume stark reduziert worden. Insbesondere der Verlust von Trockenrasenflächen, Schutthalden und die Umstrukturierung von traditionell bewirtschafteten Weinbergen zu industriellem Anbau, aber auch das Zerstören von Sekundärhabitaten in Steinbrüchen und Abraumhalden durch Arbeitstätigkeit an einst stillgelegten Bereichen, hat die Populationen der Art stark beeinträchtigt. Mittlerweile wird sie in Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Arten als „vom Aussterben bedroht“ (Kategorie 1) eingestuft.

Neben dem Erhalt von großflächigen Schutt- und Schotterflächen ist das Präparieren von geeigneten Habitaten für den Fortbestand der Art notwendig. Insbesondere das Fällen von Büschen und Bäumen und das Abtragen des Oberbodens bis an das Geröll, angrenzend an bestehende Habitate, kann neuen Lebensraum für die Art schaffen.

Literatur

  • Bertrand, Hannes Baur, Christian Roesti, Daniel Roesti: Die Heuschrecken der Schweiz. Haupt, Bern 2006, ISBN 3-258-07053-9. 
  • Heiko Bellmann: Der Kosmos Heuschreckenführer. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10447-8. 
  • Peter Detzel: Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3507-8. 

Weblinks

Commons: Rotflügelige Ödlandschrecke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Oedipoda germanica bei Orthoptera.ch

Einzelnachweise

  1. Peter Detzel: Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3507-8.
  2. S. Zöller: Untersuchungen zur Ökologie von Oedipoda germanica (Latreille, 1804) unter besonderer Berücksichtigung der Populationsstruktur, der Habitatbindung und der Mobilität. In: 'Articulata.' 19, Nr. 1, 1995, S. 21–59.
  3. S. Maas, P. Detzel, A. Staudt: Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands. Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag Münster, Münster 2002, ISBN 3-7843-3828-3.
Dieser Artikel wurde am 3. März 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 12:55

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Die Rotflugelige Odlandschrecke Oedipoda germanica ist eine Kurzfuhlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken Acrididae Sie kommt in Europa von den Pyrenaen bis zur Wolga sowie in Westasien vor und lebt in warmen und trockenen ausschliesslich schwach bewachsenen steinigen oder felsigen Habitaten Sie reagiert ausserst empfindlich auf Verbuschung Die Art ist in grossen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstorung ihrer Lebensraume in ihrem Bestand stark reduziert worden und gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht Namensgebendes Merkmal sind die rot gefarbten Hinterflugel Rotflugelige OdlandschreckeRotflugelige Odlandschrecke Oedipoda germanica SystematikOrdnung Heuschrecken Orthoptera Unterordnung Kurzfuhlerschrecken Caelifera Familie Feldheuschrecken Acrididae Unterfamilie Oedipodinae Gattung OedipodaArt Rotflugelige OdlandschreckeWissenschaftlicher NameOedipoda germanica Latreille 1804 source source source source source source source source Nahaufnahme einer Rotflugeligen OdlandschreckeMerkmaleRotflugelige Odlandschrecke fotografiert in der Zoologischen Staatssammlung Munchen Die Mannchen erreichen eine Korperlange von 16 bis 22 die Weibchen von 22 bis 32 Millimetern Die Tiere sehen der Blauflugeligen Odlandschrecke Oedipoda caerulescens sehr ahnlich da ihre Korperfarbe ebenso je nach bewohntem Gebiet zwischen hellgrau bis dunkelbraun und schwarzlich variiert und auf den dunklen Vorderflugeln und Hinterbeinen ebenso zwei helle Binden eine dunkle einschliessen Eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Arten sind die Hinterflugel Wie der Name zum Ausdruck bringt besitzt die Rotflugelige Odlandschrecke rot gefarbte Hinterflugel an deren Aussenrand eine breite schwarze Binde verlauft Diese ist ausgepragter als bei O caerulescens und verlauft nicht nur entlang des gesamten Aussenrandes sondern auch kurz hinter dem Vorderrand von der Flugelspitze spitz zulaufend bis zum Flugelansatz Die Flugelspitze ist normalerweise durchsichtig dunkel gefarbt kann aber auch schwarz und undurchsichtig sein Die Flugelfarbung kann gelegentlich auch rotlichgelb orange oder gelb sein Die Hinterschenkel besitzen am Oberrand eine Stufe welche aber weniger stark ausgebildet ist als bei der ahnlichen Art Die Stirnrippe zwischen den Fuhlern ist anders als bei der Blauflugeligen Odlandschrecke ungekielt Die Schienen Tibien an den Hinterbeinen sind grau gefarbt und tragen basal einen hellen Ring Durch ihre Farbung ist sie sehr gut an den Moos und Flechtenbewuchs ihres Lebensraumes angepasst Vorkommen und LebensraumRotflugelige Odlandschrecke in den Alpen Die Tiere kommen in Europa und Asien von den Pyrenaen bis zur Wolga vor Im Norden erstreckt sich ihre Verbreitung von Paris uber Belgien die Mitte Deutschlands bis Oberschlesien nach Suden verlaufend uber den Balkan in den Suden Rumaniens und ostlich weiter uber den Suden der Ukraine in den Suden Russlands Die sudliche Grenze bildet der Norden Spaniens Italien sowie der ostliche Mittelmeerraum und Kleinasien bis nach Syrien Man findet die Art in Deutschland vor allem in Hohen von 200 bis 400 maximal von 800 bis 900 Metern in der Schweiz tritt sie bis ungefahr 1500 Meter Seehohe noch haufig auf und ist bis 2520 Meter nachgewiesen Die Art bevorzugt warme und trockene Habitate kommt aber ausschliesslich an schwach bewachsenen steinigen oder felsigen Orten wie beispielsweise an steilen Sudhangen Schuttfluren und Felsen Felsenheiden schwach bewachsenem Trockenrasen oder in diesen Lebensraumen sehr ahnlichen Steinbruchen vor Schotterflachen an Flussufern werden auch besiedelt aber nur dann wenn sie den bevorzugten Lebensraumen sehr ahnlich sind Die Art toleriert keine sandigen Boden und reagiert ausserst empfindlich auf Verbuschung und auch auf eine Erhohung der Niederschlagsmengen bzw Nebel Hohe Temperaturen werden bei hoher Luftfeuchtigkeit schlecht vertragen Die Populationen konnen sich aber in trockenen Jahren mit hohen Temperaturen wieder erholen Sie ubersteht kuhle Nachte und kann deshalb auf sonnenexponierten Hangen weit in hohe Lagen vorkommen Man kann die Art haufig in Gesellschaft mit der weniger anspruchsvollen Blauflugeligen Odlandschrecke und seltener mit der Italienischen Schonschrecke Calliptamus italicus beobachten Auch der Braune Grashupfer Chorthippus brunneus und der Steppengrashupfer Chorthippus vagans leben nicht selten gemeinsam mit der Rotflugeligen Odlandschrecke Besiedelt werden unter gunstigen Bedingungen auch relativ kleine Habitate mit der Grosse von nur etwa 100 Quadratmetern Ein genetischer Austausch zwischen Populationen in Habitaten die bis zu mehrere hundert Meter voneinander entfernt sind findet vor allem durch die Mannchen statt bei grosseren Distanzen ist dies mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht moglich Mannchen wandern im Umkreis von etwa 500 Metern um ihr Habitat die standorttreueren Weibchen kommen auf nur etwa 300 Meter Dabei gibt es sehr standorttreue Individuen die sich nicht weiter als 50 Meter von ihrem Habitat fortbewegen andere sind dagegen besonders agil Das Wandern ist fur die genetische Durchmischung und die Neubesiedelung wichtig die standorttreuen Tiere sichern wahrenddessen den Fortbestand der Population LebensweiseDie Lebensweise ist der der Blauflugeligen Odlandschrecke sehr ahnlich Wie auch andere Odlandschrecken sind die Tiere an das Leben auf dem Boden angepasst und bewegen sich fast ausschliesslich gehend fort Sie konnen allerdings auch sehr gut fliegen Das Fluchtverhalten der Art ist ebenso typisch fur Odlandschrecken Bei Gefahr fliegen sie in einem behanden Flug auf um ihre leuchtend roten Hinterflugel zu zeigen und nach einem plotzlichen Hakenschlag auf einem Felsen zu landen auf dem sie durch ihre Farbung fast nicht zu erkennen sind Nahrung In alterer Literatur wird behauptet dass sich die Rotflugelige Odlandschrecke von Grasern ernahrt Dies kann aber durch jungere Beobachtungen nicht bestatigt werden Vielmehr ernahren sich die Tiere von krautigen Pflanzen wie beispielsweise von Edel Gamander Teucrium chamaedrys Hugel Meier Asperula cynanchica Gewohnlichem Hufeisenklee Hippocrepis comosa Aufrechtem Ziest Stachys recta oder Schmalblattrigem Hohlzahn Galeopsis angustifolia Die jeweils gefressenen Pflanzen stehen vermutlich in Bezug zum jeweils vorgefundenen Angebot des bewohnten Habitats Es wurden auch Tiere beim Befressen von Aas beobachtet Gesang So wie auch bei den anderen Arten der Odlandschrecken kann man bei der Rotflugeligen Odlandschrecke keinen charakteristischen Gesang definieren Mannchen erzeugen kurze Schwirrlaute beide Geschlechter konnen mit ihren Mandibeln knacken Vor der Paarung kann man auf etwa einen Meter Distanz kurze metallische Laute wahrnehmen Ein desinteressiertes Weibchen lehnt das Mannchen mit Fusstrommeln ab wobei mit den Tarsen meistens nur einmal gelegentlich auch mehrmals mit Abstanden hintereinander auf den Boden getrommelt wird Mannchen wie Weibchen bewegen als Ausdrucksbewegung die Schenkel der Hinterbeine langsam auf und ab Entwicklung Die Weibchen beginnen etwa 20 Tage nach der Imaginalhautung mit der Eiablage Sie legen im Abstand von funf bis acht Tagen funf Mal jeweils etwa 18 Eier in den Boden ab Die darauffolgenden Eiablagen finden ungefahr alle 10 Tage mit nur mehr etwa 10 Eiern statt Die Eier konnen fur kurze Zeit Temperaturen von uber 50 C unbeschadet uberstehen Die daraus schlupfenden Larven hauten sich nach insgesamt funf Larvenstadien meist bis Ende Juli spatestens bis Mitte August zum adulten Tier Im Extremfall findet man Larven auch noch Mitte Oktober Die Imagines findet man in normalen Jahren von Juli bis Oktober Gefahrdung und SchutzDas Vorkommen der Rotflugeligen Odlandschrecke ist in grossen Teilen Mitteleuropas durch die Zerstorung ihrer sensiblen Lebensraume stark reduziert worden Insbesondere der Verlust von Trockenrasenflachen Schutthalden und die Umstrukturierung von traditionell bewirtschafteten Weinbergen zu industriellem Anbau aber auch das Zerstoren von Sekundarhabitaten in Steinbruchen und Abraumhalden durch Arbeitstatigkeit an einst stillgelegten Bereichen hat die Populationen der Art stark beeintrachtigt Mittlerweile wird sie in Deutschland in der Roten Liste gefahrdeter Arten als vom Aussterben bedroht Kategorie 1 eingestuft Neben dem Erhalt von grossflachigen Schutt und Schotterflachen ist das Praparieren von geeigneten Habitaten fur den Fortbestand der Art notwendig Insbesondere das Fallen von Buschen und Baumen und das Abtragen des Oberbodens bis an das Geroll angrenzend an bestehende Habitate kann neuen Lebensraum fur die Art schaffen LiteraturBertrand Hannes Baur Christian Roesti Daniel Roesti Die Heuschrecken der Schweiz Haupt Bern 2006 ISBN 3 258 07053 9 Heiko Bellmann Der Kosmos Heuschreckenfuhrer Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 10447 8 Peter Detzel Die Heuschrecken Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3507 8 WeblinksCommons Rotflugelige Odlandschrecke Album mit Bildern Videos und Audiodateien Oedipoda germanica bei Orthoptera chEinzelnachweisePeter Detzel Die Heuschrecken Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3507 8 S Zoller Untersuchungen zur Okologie vonOedipoda germanica Latreille 1804 unter besonderer Berucksichtigung der Populationsstruktur der Habitatbindung und der Mobilitat In Articulata 19 Nr 1 1995 S 21 59 S Maas P Detzel A Staudt Gefahrdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands Verbreitungsatlas Gefahrdungseinstufung und Schutzkonzepte BfN Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag Munster Munster 2002 ISBN 3 7843 3828 3 Dieser Artikel wurde am 3 Marz 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4564760 4 GND Explorer lobid OGND AKS

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