Der Waldfriedhof Grünau befindet sich an der Rabindranath Tagore Straße 18 20 in Verlängerung des Horst Kunze Weges im O
Waldfriedhof Grünau

Der Waldfriedhof Grünau befindet sich an der Rabindranath-Tagore-Straße 18–20 in Verlängerung des Horst-Kunze-Weges im Ortsteil Grünau des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Ein weiterer Zugang ist über den verlängerten Kablower Weg waldseitig aus Richtung Bohnsdorf möglich. Der Friedhof wurde 1920/21 am Berliner Stadtforst Grünau angelegt und umfasst eine Fläche von 27.800 m².
Waldfriedhof Grünau | |
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Park in Berlin | |
Eingangsbereich zum Friedhof mit Feierhalle | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Grünau |
Angelegt | 1920 |
Umgebende Straßen | Rabindranath-Tagore-Straße 18–20 |
Bauwerke | Kapelle/Feierhalle |
Technische Daten | |
Parkfläche | 2,75 ha |
Geschichte
Im Jahr 1749 gründeten vier aus der Pfalz stammende Kolonistenfamilien, die sich auf Geheiß des preußischen Königs Friedrich des Großen unweit des am Langen See gelegenen Forsthauses Steinbinde ansiedelten, die Siedlung an der Grünen Aue. Grünau verfügte bis 1906 über keine eigene Kirche, sondern war kirchlich der Gemeinde und Dorfkirche Bohnsdorf zugeordnet. In der Anfangszeit wurden die zahlenmäßig wenigen Verstorbenen aus Grünau deshalb auf dem Bohnsdorfer Dorfkirchhof bestattet.
Kurz vor Mitte des 18. Jahrhunderts wurde auch im Kolonistendorf Grünau ein erster Friedhof angelegt, der sich etwas zurückgesetzt an der damaligen Friedrichstraße (seit 1936 Teil der Regattastraße), gegenüber vom heutigen , befand. Im Jahr 1874 wurde dieser wieder aufgehoben, nachdem umliegende Flächen bebaut waren und der Friedhof sich als zu klein erwies. Nach Ablauf der Ruhezeit der Gräber von 30 Jahren wurde dort ein Kohlehof angelegt. Seit den 1990er Jahren ist das Gelände mit mehreren Stadtvillen bebaut.
Mit der Aufhebung des Friedhofs Friedrichstraße entstand ab 1874 nördlich der heutigen Wassersportallee ein neuer Friedhof in noch völlig bewaldeter Umgebung – in Nähe der später hier errichteten Friedenskirche. Er lag genau an der heutigen Kreuzung Walchensee-/Kochelseestraße. Ab Januar 1922 wurde der nun in kommunale Trägerschaft überführte Friedhof für neue Beisetzungen geschlossen. Erbbegräbnisse durften weiter genutzt werden.
Bis in die 1960er Jahre war der Friedhof noch erhalten, wurde jedoch in einer kurzen Aktion mit einer Reihe historisch wertvoller Erbbegräbnisse und Anlagen ohne vorherige Information der Öffentlichkeit eingeebnet. Heute befindet sich dort eine öffentliche Grünanlage mit Kinderspielplatz, die kaum noch an den früheren Alten Friedhof Grünau an der Stelle erinnert.
1920 entschied die Gemeinde Grünau, mit der Eingemeindung in Groß-Berlin einen neuen Friedhof anzulegen und machte dafür eine Fläche mitten im Wald am Alten Postweg (später Rabindranath-Tagore-Straße) urbar. Beim Roden des Waldes verschwanden einige für diesen Forst typische Baumarten, wodurch sich der Baumbestand des Friedhofes deutlich vom umliegenden Mischwald unterscheidet.
Beschreibung
Der Waldfriedhof Grünau besitzt als zentrale Achse eine von Linden gesäumte Mittelallee. Diese wird im ersten Drittel durch eine langgezogene Mauer begleitet, an der Gefallene des Ersten Weltkrieges bestattet wurden. Zum Abschluss erinnert auf der westlichen Seite ein aus Findlingen gestaltetes Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg 1914–1918 gefallenen Grünauer. An den Außenseiten der gesamten Friedhofsanlage befinden sich kleine Gedenksteine für die Opfer des Zweiten Weltkrieges, darunter einige namenlose oder mit unbekannten Namen.
1921 wurden die Feierhalle und zwei damals zu Wohnzwecken genutzte Torhäuser beiderseits des Eingangsportals fertiggestellt. Am 18. Oktober 1921 fand laut Totenbuch der evangelischen Kirche Grünau das erste Begräbnis auf dem neuen Friedhof statt. Ein Bombentreffer am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstörte 1945 die Feierhalle. Das östliche Torhaus wurde danach zu einer kleinen Feierhalle umgebaut, die ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht war. Ein Neubau konnte zu DDR-Zeiten aber nicht verwirklicht werden.
Im Jahr 1961 wurde auf Initiative des bis 1982 an der Straße wohnenden, seitdem auf dem Waldfriedhof ruhenden Indologen Professor Walter Ruben die anliegende Straße nach dem indischen Dichter Rabindranath Tagore umbenannt, .
Für den Bau einer weiteren Landebahn am Flughafen Schönefeld wurde der evangelische Waldfriedhof Bohnsdorf aufgehoben. Dafür erweiterte die Stadtbezirksverwaltung den Grünauer Friedhof in südlicher Richtung um 3.000 m². Die Bohnsdorfer Toten wurden größtenteils hierher umgebettet.
Im Jahr 2005 mussten die beiden Torhäuser aus der Anfangszeit wegen Baufälligkeit abgerissen werden. In der Mitte des Areals entstand ein neues Mehrzweckgebäude mit Feierhalle.
Grabmäler und Persönlichkeiten
Auf dem Waldfriedhof Grünau ruhen neben zahlreichen Grünauer Lokalgrößen unter anderem folgende Persönlichkeiten:
- Gerhard Beil (1926–2010), Minister für Außenhandel der DDR
- Lore Börner (1928–2011), Numismatikerin
- Friedrich Dickel (1913–1993), Innenminister der DDR
- Gerd Ehlers (1924–1988), Schauspieler
- Heinz Fischer (1901–1982), Dokumentarfilmregisseur
- Karl Grünberg (1891–1972), Schriftsteller
- Wolfgang Heyl (1921–2014), Politiker (CDU der DDR)
- Hans-Joachim Hoffmann (1929–1994), Minister für Kultur der DDR
- Wolfgang Junker (1929–1990), Minister für Bauwesen der DDR
- Fritz Kühn (1910–1967), Kunstschmied und Metallbildhauer (Ehrengrab des Landes Berlin)
- Horst Kunze (1909–2000), Direktor der Berliner Staatsbibliothek
- Arno Langenbach (1928–2010), Mathematiker
- (1910–1991), Stadtgartendirektor
- (1892–1978), Maler
- Adolf Otto (1872–1943), Generalsekretär der Deutschen Gartenstadtgesellschaft
- Heinz Quermann (1921–2003), Entertainer des Fernsehens der DDR
- Walter Ruben (1899–1982), Indologe
- Horst Sölle (1924–2016), Minister für Außenhandel der DDR
- Otfried Steger (1926–2002), Minister für Elektrotechnik und Elektronik der DDR
- Reinhard Uhlig (1935–2007), Ärztlicher Direktor des VP-Krankenhauses Berlin
- Karl-Heinz Wagner (1928–2011), stellvertretender Innenminister der DDR
- Helmut Wunderlich (1919–1994), Minister für Allgemeinen Maschinenbau der DDR
Siehe auch
- Berliner Bestattungswesen
- Liste der Friedhöfe in Berlin
Weblinks
- Waldfriedhof Grünau – Offizielle Homepage
- Lageplan
Einzelnachweise
- Liste der Friedhöfe in Berlin
- Grabanlage Heinz Quermann A/V, 107/108 auf www.knerger.de
Koordinaten: 52° 24′ 26,2″ N, 13° 35′ 25,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Waldfriedhof Grunau befindet sich an der Rabindranath Tagore Strasse 18 20 in Verlangerung des Horst Kunze Weges im Ortsteil Grunau des Berliner Bezirks Treptow Kopenick Ein weiterer Zugang ist uber den verlangerten Kablower Weg waldseitig aus Richtung Bohnsdorf moglich Der Friedhof wurde 1920 21 am Berliner Stadtforst Grunau angelegt und umfasst eine Flache von 27 800 m Waldfriedhof GrunauPark in BerlinEingangsbereich zum Friedhof mit FeierhalleBasisdatenOrt BerlinOrtsteil GrunauAngelegt 1920Umgebende Strassen Rabindranath Tagore Strasse 18 20Bauwerke Kapelle FeierhalleTechnische DatenParkflache 2 75 haGeschichteIm Jahr 1749 grundeten vier aus der Pfalz stammende Kolonistenfamilien die sich auf Geheiss des preussischen Konigs Friedrich des Grossen unweit des am Langen See gelegenen Forsthauses Steinbinde ansiedelten die Siedlung an der Grunen Aue Grunau verfugte bis 1906 uber keine eigene Kirche sondern war kirchlich der Gemeinde und Dorfkirche Bohnsdorf zugeordnet In der Anfangszeit wurden die zahlenmassig wenigen Verstorbenen aus Grunau deshalb auf dem Bohnsdorfer Dorfkirchhof bestattet Kurz vor Mitte des 18 Jahrhunderts wurde auch im Kolonistendorf Grunau ein erster Friedhof angelegt der sich etwas zuruckgesetzt an der damaligen Friedrichstrasse seit 1936 Teil der Regattastrasse gegenuber vom heutigen befand Im Jahr 1874 wurde dieser wieder aufgehoben nachdem umliegende Flachen bebaut waren und der Friedhof sich als zu klein erwies Nach Ablauf der Ruhezeit der Graber von 30 Jahren wurde dort ein Kohlehof angelegt Seit den 1990er Jahren ist das Gelande mit mehreren Stadtvillen bebaut Mit der Aufhebung des Friedhofs Friedrichstrasse entstand ab 1874 nordlich der heutigen Wassersportallee ein neuer Friedhof in noch vollig bewaldeter Umgebung in Nahe der spater hier errichteten Friedenskirche Er lag genau an der heutigen Kreuzung Walchensee Kochelseestrasse Ab Januar 1922 wurde der nun in kommunale Tragerschaft uberfuhrte Friedhof fur neue Beisetzungen geschlossen Erbbegrabnisse durften weiter genutzt werden Bis in die 1960er Jahre war der Friedhof noch erhalten wurde jedoch in einer kurzen Aktion mit einer Reihe historisch wertvoller Erbbegrabnisse und Anlagen ohne vorherige Information der Offentlichkeit eingeebnet Heute befindet sich dort eine offentliche Grunanlage mit Kinderspielplatz die kaum noch an den fruheren Alten Friedhof Grunau an der Stelle erinnert 1920 entschied die Gemeinde Grunau mit der Eingemeindung in Gross Berlin einen neuen Friedhof anzulegen und machte dafur eine Flache mitten im Wald am Alten Postweg spater Rabindranath Tagore Strasse urbar Beim Roden des Waldes verschwanden einige fur diesen Forst typische Baumarten wodurch sich der Baumbestand des Friedhofes deutlich vom umliegenden Mischwald unterscheidet BeschreibungKriegerdenkmal Der Waldfriedhof Grunau besitzt als zentrale Achse eine von Linden gesaumte Mittelallee Diese wird im ersten Drittel durch eine langgezogene Mauer begleitet an der Gefallene des Ersten Weltkrieges bestattet wurden Zum Abschluss erinnert auf der westlichen Seite ein aus Findlingen gestaltetes Kriegerdenkmal fur die im Ersten Weltkrieg 1914 1918 gefallenen Grunauer An den Aussenseiten der gesamten Friedhofsanlage befinden sich kleine Gedenksteine fur die Opfer des Zweiten Weltkrieges darunter einige namenlose oder mit unbekannten Namen 1921 wurden die Feierhalle und zwei damals zu Wohnzwecken genutzte Torhauser beiderseits des Eingangsportals fertiggestellt Am 18 Oktober 1921 fand laut Totenbuch der evangelischen Kirche Grunau das erste Begrabnis auf dem neuen Friedhof statt Ein Bombentreffer am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstorte 1945 die Feierhalle Das ostliche Torhaus wurde danach zu einer kleinen Feierhalle umgebaut die ursprunglich nur als Ubergangslosung gedacht war Ein Neubau konnte zu DDR Zeiten aber nicht verwirklicht werden Im Jahr 1961 wurde auf Initiative des bis 1982 an der Strasse wohnenden seitdem auf dem Waldfriedhof ruhenden Indologen Professor Walter Ruben die anliegende Strasse nach dem indischen Dichter Rabindranath Tagore umbenannt Fur den Bau einer weiteren Landebahn am Flughafen Schonefeld wurde der evangelische Waldfriedhof Bohnsdorf aufgehoben Dafur erweiterte die Stadtbezirksverwaltung den Grunauer Friedhof in sudlicher Richtung um 3 000 m Die Bohnsdorfer Toten wurden grosstenteils hierher umgebettet Im Jahr 2005 mussten die beiden Torhauser aus der Anfangszeit wegen Baufalligkeit abgerissen werden In der Mitte des Areals entstand ein neues Mehrzweckgebaude mit Feierhalle Grabmaler und PersonlichkeitenBerliner Ehrengrab Fritz Kuhn Auf dem Waldfriedhof Grunau ruhen neben zahlreichen Grunauer Lokalgrossen unter anderem folgende Personlichkeiten Gerhard Beil 1926 2010 Minister fur Aussenhandel der DDR Lore Borner 1928 2011 Numismatikerin Friedrich Dickel 1913 1993 Innenminister der DDR Gerd Ehlers 1924 1988 Schauspieler Heinz Fischer 1901 1982 Dokumentarfilmregisseur Karl Grunberg 1891 1972 Schriftsteller Wolfgang Heyl 1921 2014 Politiker CDU der DDR Hans Joachim Hoffmann 1929 1994 Minister fur Kultur der DDR Wolfgang Junker 1929 1990 Minister fur Bauwesen der DDR Fritz Kuhn 1910 1967 Kunstschmied und Metallbildhauer Ehrengrab des Landes Berlin Horst Kunze 1909 2000 Direktor der Berliner Staatsbibliothek Arno Langenbach 1928 2010 Mathematiker 1910 1991 Stadtgartendirektor 1892 1978 Maler Adolf Otto 1872 1943 Generalsekretar der Deutschen Gartenstadtgesellschaft Heinz Quermann 1921 2003 Entertainer des Fernsehens der DDR Walter Ruben 1899 1982 Indologe Horst Solle 1924 2016 Minister fur Aussenhandel der DDR Otfried Steger 1926 2002 Minister fur Elektrotechnik und Elektronik der DDR Reinhard Uhlig 1935 2007 Arztlicher Direktor des VP Krankenhauses Berlin Karl Heinz Wagner 1928 2011 stellvertretender Innenminister der DDR Helmut Wunderlich 1919 1994 Minister fur Allgemeinen Maschinenbau der DDRSiehe auchBerliner Bestattungswesen Liste der Friedhofe in BerlinWeblinksCommons Waldfriedhof 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