Die Werkbundsiedlung Neubühl an der Nidelbadstrasse in Zürich Wollishofen gilt als Prototyp und wichtigste Gesamtüberbau
Werkbundsiedlung Neubühl

Die Werkbundsiedlung Neubühl an der Nidelbadstrasse in Zürich-Wollishofen gilt als Prototyp und wichtigste Gesamtüberbauung im Stil des Neuen Bauens in der Schweiz. Die 121 Häuser mit 194 Wohnungen umfassende Wohnsiedlung entstand in den Jahren 1930 bis 1932 während der Weltwirtschaftskrise auf privater Initiative und mit der Genossenschaft Neubühl als Träger. Seit 2010 steht die Siedlung unter Denkmalschutz.
Geschichte
Ab 1925 wurde in den städtischen Wohnvierteln anstelle der Blockrandbebauung mit Innenhöfen der Zeilenbau systematisch angewandt. Die parallel gestellten Häuserreihen konnten besser zur Sonne gerichtet und gegen den Lärm geschützt werden, der Luftaustausch wurde nicht durch Querblöcke behindert.
1927 konnte eine Gruppe junger Schweizer Architekten unter dem Patronat des Schweizerischen Werkbundes SWB an der Werkbundausstellung „Die Wohnung“ am Weißenhof in Stuttgart teilnehmen. Man stellte ihnen in Mies van der Rohes Stahlskelettbau sechs Wohnungen zur Verfügung, deren Grundriss und Einrichtungen sie frei gestalten durften. Die jungen Schweizer nahmen 1928 in La Sarraz an der Gründung des Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM) teil. Damit war die „Neubühl-Gruppe“ an prominenter Stelle im Gefüge der internationalen Architektur verankert.
Die Werkbundsiedlung Neubühl wurde, obwohl ein Gemeinschaftswerk verschiedener Architekten, als Ganzes geplant und mit einheitlichen Details ausgeführt, wozu auch die Wohnungseinrichtung gehörte. Um die Mobiliarentwürfe der Architekten realisieren zu können, wurde 1931 mit der Wohnbedarf AG (Wobag) in Zürich ein Laboratorium für neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Inneneinrichtung geschaffen. Der vom Bauhaus nach Zürich zurückgekehrte Architekt und Graphiker Max Bill wurde in die Vorbereitungen mit einbezogen. Für die Wohnausstellung in der Siedlung Neubühl richtete er 1931 Wohnung und Atelier eines Malers und Zeichners ein und entwarf auch das Plakat, den Faltprospekt und mehrere Inserate. Die Gartengestaltung erfolgte von 1930 bis 1932 durch Gustav Ammann.
Die für den Mittelstand konzipierten, durch Gartenanlagen unterbrochenen Flachdachbauten stehen quer zu den Strassen, um Staub und Verkehrslärm abzuhalten. Die ersten Bewohner des Neubühls waren junge Leute, darunter Grafiker, Kunstmaler, Designer, Schauspieler, Musiker, Schriftsteller und Architekten, die sich von der damals modernen Flachdachüberbauung am südlichen Stadtrand von Zürich angezogen fühlten.
Beteiligte Architekten und Gartenarchitekten
- Max Ernst Haefeli
- Rudolf Steiger
- Werner Max Moser
- Emil Roth
- Paul Artaria
- Hans Schmidt
- Gustav Ammann
Bekannte Bewohner und Förderer des Neubühl
- Robert Blum (1900–1994), Komponist
- Hans Fischli
- Hans Finsler
- Sigfried Giedion
- Fortunat Huber
- Egon von Vietinghoff
- Arthur Koestler
- Martin Kaufmann
Literatur
- Ueli Marbach, Arthur Rüegg: Werkbundsiedlung Neubühl in Zürich-Wollishofen 1928–1932. Ihre Entstehung und Erneuerung. gta Verlag, Zürich 1990, ISBN 978-3-85676-031-1.
- Pasquale Zarriello: Werkbund-Siedlung Neubühl. In: Gestaltung Werk Gesellschaft: 100 Jahre Schweizerischer Werkbund SWB, Zürich 2013.
- Emanuel La Roche: Im Dorf vor der Stadt. Die Baugenossenschaft Neubühl, 1929–2000. Chronos-Verlag, Zürich 2019, ISBN 978-3-0340-1543-1
Weblinks
- Offizielle Website der Genossenschaft Neubühl
- Swiss Architects: Gästewohnung des Schweizerischen Werkbundes (SWB) in der Siedlung Neubühl
- Blick vom 7. Mai 2019: 100 Jahre Bauhaus-Stil. Wie lebt es sich in der Zürcher Avantgarde-Siedlung?
Einzelnachweise
- Espazium: Wie wohnen? Wohnbauprojekte in der Geschichte des Werkbunds
- Wohnbedarf AG: Geschichte
- Ueli Marbach, Arthur Rüegg: Werkbundsiedlung Neubühl in Zürich-Wollishofen 1928–1932. Ihre Entstehung und Erneuerung
- Chronos-Verlag: Emanuel La Roche: Im Dorf vor der Stadt
Koordinaten: 47° 19′ 58″ N, 8° 32′ 5″ O; CH1903: 682846 / 243013
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Werkbundsiedlung Neubuhl an der Nidelbadstrasse in Zurich Wollishofen gilt als Prototyp und wichtigste Gesamtuberbauung im Stil des Neuen Bauens in der Schweiz Die 121 Hauser mit 194 Wohnungen umfassende Wohnsiedlung entstand in den Jahren 1930 bis 1932 wahrend der Weltwirtschaftskrise auf privater Initiative und mit der Genossenschaft Neubuhl als Trager Seit 2010 steht die Siedlung unter Denkmalschutz Siedlung Neubuhl Februar 2024Siedlung Neubuhl nach der Fertigstellung 1932Neubuhl 1932 Foto Walter Mittelholzer GeschichteAb 1925 wurde in den stadtischen Wohnvierteln anstelle der Blockrandbebauung mit Innenhofen der Zeilenbau systematisch angewandt Die parallel gestellten Hauserreihen konnten besser zur Sonne gerichtet und gegen den Larm geschutzt werden der Luftaustausch wurde nicht durch Querblocke behindert 1927 konnte eine Gruppe junger Schweizer Architekten unter dem Patronat des Schweizerischen Werkbundes SWB an der Werkbundausstellung Die Wohnung am Weissenhof in Stuttgart teilnehmen Man stellte ihnen in Mies van der Rohes Stahlskelettbau sechs Wohnungen zur Verfugung deren Grundriss und Einrichtungen sie frei gestalten durften Die jungen Schweizer nahmen 1928 in La Sarraz an der Grundung des Congres International d Architecture Moderne CIAM teil Damit war die Neubuhl Gruppe an prominenter Stelle im Gefuge der internationalen Architektur verankert Die Werkbundsiedlung Neubuhl wurde obwohl ein Gemeinschaftswerk verschiedener Architekten als Ganzes geplant und mit einheitlichen Details ausgefuhrt wozu auch die Wohnungseinrichtung gehorte Um die Mobiliarentwurfe der Architekten realisieren zu konnen wurde 1931 mit der Wohnbedarf AG Wobag in Zurich ein Laboratorium fur neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Inneneinrichtung geschaffen Der vom Bauhaus nach Zurich zuruckgekehrte Architekt und Graphiker Max Bill wurde in die Vorbereitungen mit einbezogen Fur die Wohnausstellung in der Siedlung Neubuhl richtete er 1931 Wohnung und Atelier eines Malers und Zeichners ein und entwarf auch das Plakat den Faltprospekt und mehrere Inserate Die Gartengestaltung erfolgte von 1930 bis 1932 durch Gustav Ammann Die fur den Mittelstand konzipierten durch Gartenanlagen unterbrochenen Flachdachbauten stehen quer zu den Strassen um Staub und Verkehrslarm abzuhalten Die ersten Bewohner des Neubuhls waren junge Leute darunter Grafiker Kunstmaler Designer Schauspieler Musiker Schriftsteller und Architekten die sich von der damals modernen Flachdachuberbauung am sudlichen Stadtrand von Zurich angezogen fuhlten Beteiligte Architekten und GartenarchitektenOstbuhlstrasse nordlichOstbuhlstrasse sudlichWerkbundsiedlung mit GartenanlagenMax Ernst Haefeli Rudolf Steiger Werner Max Moser Emil Roth Paul Artaria Hans Schmidt Gustav AmmannBekannte Bewohner und Forderer des NeubuhlRobert Blum 1900 1994 Komponist Hans Fischli Hans Finsler Sigfried Giedion Fortunat Huber Egon von Vietinghoff Arthur Koestler Martin KaufmannLiteraturUeli Marbach Arthur Ruegg Werkbundsiedlung Neubuhl in Zurich Wollishofen 1928 1932 Ihre Entstehung und Erneuerung gta Verlag Zurich 1990 ISBN 978 3 85676 031 1 Pasquale Zarriello Werkbund Siedlung Neubuhl In Gestaltung Werk Gesellschaft 100 Jahre Schweizerischer Werkbund SWB Zurich 2013 Emanuel La Roche Im Dorf vor der Stadt Die Baugenossenschaft Neubuhl 1929 2000 Chronos Verlag Zurich 2019 ISBN 978 3 0340 1543 1WeblinksCommons Werkbundsiedlung Neubuhl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Genossenschaft Neubuhl Swiss Architects Gastewohnung des Schweizerischen Werkbundes SWB in der Siedlung Neubuhl Blick vom 7 Mai 2019 100 Jahre Bauhaus Stil Wie lebt es sich in der Zurcher Avantgarde Siedlung EinzelnachweiseEspazium Wie wohnen Wohnbauprojekte in der Geschichte des Werkbunds Wohnbedarf AG Geschichte Ueli Marbach Arthur Ruegg Werkbundsiedlung Neubuhl in Zurich Wollishofen 1928 1932 Ihre Entstehung und Erneuerung Chronos Verlag Emanuel La Roche Im Dorf vor der StadtWerkbundsiedlungen der Zwischenkriegszeit Werkbundsiedlung Stuttgart 1927 Werkbundsiedlung Brunn 1928 Werkbundsiedlung Breslau 1929 Werkbundsiedlung Karlsruhe 1929 Werkbundsiedlung Neubuhl 1931 Werkbundsiedlung Wien 1932 Werkbundsiedlung Prag 1932 47 332777777778 8 5347222222222 470 Koordinaten 47 19 58 N 8 32 5 O CH1903 682846 243013