Wilhelmine Lübke geborene Keuthen 9 Mai 1885 in Ramsbeck im Sauerland 3 Mai 1981 in Bonn war die Ehefrau des deutschen B
Wilhelmine Lübke

Wilhelmine Lübke, geborene Keuthen (* 9. Mai 1885 in Ramsbeck im Sauerland; † 3. Mai 1981 in Bonn), war die Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke. Die frühere Studienrätin nahm mit ihrem Mann Repräsentationspflichten für Deutschland wahr.
Leben und Wirken
Zunächst war sie Dorfschullehrerin, studierte ab 1911 in Münster Mathematik, Germanistik sowie Philosophie und unterrichtete anschließend als Studienrätin am Franziskus-Oberlyceum in Berlin-Schöneberg. Sie lernte Lübke in Berlin kennen und sie heirateten am 4. April 1930 in Berlin-Wilmersdorf. Die Ehe blieb kinderlos.
Im Gegensatz zu ihrem Mann war sie sehr sprachgewandt und beherrschte Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch sowie Russisch. Viele sahen sie als treibende Kraft hinter ihrem Mann. Gerade auch als dessen Gesundheit ausgangs seiner Amtszeit als Bundespräsident sehr zu schwanken begann, war sie ihm und dem Amt eine stille Stütze.
Soziales Engagement
Soziales Engagement prägte ihre Zeit als „First Lady“ der Bundesrepublik. 1962 gründete sie mit ihrem Mann das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). Dieses wurde als „Wilhelmine-Lübke-Stiftung“ zu ihrem Lebenswerk und lobt den Wilhelmine-Lübke-Preis aus. Sie entwickelte unter anderem die Idee der Einführung von Essen auf Rädern sowie Grundlagen für die Kurzzeit- und Tagespflege alter Menschen. Mit großem Engagement bestärkte sie 1974 die Idee der mit ihr befreundeten Ärztin Mildred Scheel, als Ehefrau des damaligen Staatsoberhauptes die Deutsche Krebshilfe zu gründen.
Während der Amtszeit ihres Mannes übernahm Wilhelmine Lübke den Vorsitz des Müttergenesungswerkes, das ihre Vorgängerin Elly Heuss-Knapp 1950 gegründet hatte. Damit gab sie dieser Institution neuen Auftrieb und bewirkte, dass alle Frauen nachfolgender Bundespräsidenten bis heute dieses Ehrenamt automatisch übernehmen. Wilhelmine Lübke wirkte u. a. auch in der Aktion Gemeinsinn und in der UNICEF mit. Zitat: „Wer sich um andere kümmert, hat keine Zeit, alt zu sein ...“ Dieser Einstellung treu, arbeitete sie noch im hohen Alter mehrere Stunden wöchentlich in einer Kinderabteilung der Klinik der Universität Bonn. So ist sie wie die zwei Präsidenten-Frauen Heuss-Knapp und Scheel über den Tod hinaus mit ihrer gemeinnützigen Institution bei Millionen Bürgern in dankbarer Erinnerung.
Politik und Gesellschaft
Ohne offiziellen Auftrag und honoriertes Amt hat Wilhelmine Lübke in den zehn Jahren an der Seite des Bundespräsidenten im Rahmen der Möglichkeiten „Politik für die Bürger“ beeinflusst. Sie teilte mit ihrem Mann die Wertschätzung für die Menschen in der Dritten Welt und warb für den Einsatz deutscher Entwicklungshilfe. Nach der Regierungszeit Konrad Adenauers hat sie auch u. a. Heinrich Lübke in seinem Eintreten für eine Große Koalition von CDU/CSU und SPD bestärkt.
Im Nachkriegs-Deutschland hat sie das gesellschaftliche Leben ebenfalls stark beeinflusst. Ein Ziel war, wieder „Glanz und Würde“ in Deutschland zu verbreiten. So machte sie sich Konrad Adenauers erste Protokolldame Erica Pappritz zu einer kompetenten und treuen Verbündeten. Das Prinzip „man trägt wieder Frack und Orden“ fand rasch das Wohlwollen des „Alten von Rhöndorf“.
Staatsbesuche als Kulturbeitrag
Staatsbesuche in beide Richtungen wurden als Kulturbeitrag zur Völkerverständigung gepflegt. Wilhelmine Lübke, neun Jahre älter als ihr Mann, nahm an insgesamt 36 Staatsbesuchen in Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika teil. Im Alter von 84 Jahren absolvierte sie 1969 ihre letzte Präsidentenreise mit Besuchen in den aufstrebenden Staaten Elfenbeinküste, Niger und Tschad.
Unter Heinrich Lübke und seiner Frau Wilhelmine wurden der Petersberg im Siebengebirge mit Rheinblick, Schloss Augustusburg in Brühl sowie die Redoute in Bonn-Bad Godesberg zu einer „guten Stube“ der Republik. Auf Schloss Brühl fand 1965 auch der Empfang beim ersten Staatsbesuch der britischen Königin Elisabeth II. statt. Die Königin erwiderte damit den ersten deutschen Staatsbesuch nach dem Zweiten Weltkrieg, den Theodor Heuss 1958 Großbritannien abstattete.
Ein besonderes Anliegen war Wilhelmine Lübke der Staatsbesuch bei Kaiser Haile Selassie in Äthiopien. Er war das erste ausländische Staatsoberhaupt, das nach der NS-Zeit im Jahr 1954 in Deutschland Staatsbesuch machte und damit zum internationalen Ansehen der jungen Bundesrepublik beitrug. Als der Neguse Negest Haile Selassie I. nach einem Militärputsch am 12. September 1974 abdankte, forderte Wilhelmine Lübke in Briefen an Staatsoberhäupter und Politiker in aller Welt, man dürfe den christlichen Monarchen nicht „in einem Ziegenstall“ sterben lassen. Sie konnte jedoch den bis heute ungeklärten Tod des Gefangenen nicht verhindern.
Der Abschied
Auch nach Ende der Amtszeit ihres Mannes blieb Wilhelmine Lübke ein gesellschaftlicher Mittelpunkt in der Bundeshauptstadt. Das Ehepaar lebte in seinem nach dem Krieg gebauten Einfamilienhaus am Waldrand auf dem Venusberg, wo es häufig Besuch aus aller Welt privat empfing.
Nach dem Tod Heinrich Lübkes 1972, der an Magenkrebs litt, hatte die Witwe beim Staatsakt und dem Requiem für den Altbundespräsidenten am 13. April 1972 im Kölner Dom ihren letzten großen öffentlichen Auftritt. Auf ihre Initiative wurde 1975 am Geburtsort ihres Mannes in Sundern-Enkhausen das Heinrich-Lübke-Haus als Museum gegründet. In dieser Gedenkstätte in Lübkes Geburtshaus wird auch die Erinnerung an die Ehefrau des zweiten Staatsoberhauptes der Bundesrepublik Deutschland bewahrt. Der ehemalige Direktor des Römisch-Germanischen Museums in Köln, Hugo Borger, hatte die Ausstellung konzipiert. Unweit der Gedenkstätte liegt der Friedhof von Enkhausen mit dem Familiengrab. Dort fand Wilhelmine Lübke an der Seite ihres Mannes die letzte Ruhestätte.
Ehrungen
- 1969: Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Ursula Salentin: Neun Wege in die Präsidentenvilla: von Elly Heuss-Knapp bis Eva Luise Köhler. Herder, Freiburg im Breisgau 2006, ISBN 978-3-451-05589-8.
- Heike Specht: „Ihre Seite der Geschichte. Deutschland und seine First Ladies von 1949 bis heute“, Piper-Verlag, München 2019, ISBN 978-3-492-05819-3.
Weblinks
- In der Sendereihe Stichtag erinnerte der WDR am 9. Mai 2010 an ihren 125. Geburtstag
- Wilhelmine Lübke im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- https://www.bundespraesident.de/DE/Die-Bundespraesidenten/Heinrich-Luebke/Wilhelmine-Luebke/wilhelmine-luebke-node.html
- Nachlass BArch N 1386
Personendaten | |
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NAME | Lübke, Wilhelmine |
ALTERNATIVNAMEN | Keuthen, Wilhelmine (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin, Vorsitzende des Müttergenesungswerks |
GEBURTSDATUM | 9. Mai 1885 |
GEBURTSORT | Ramsbeck |
STERBEDATUM | 3. Mai 1981 |
STERBEORT | Bonn |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Wilhelmine Lubke geborene Keuthen 9 Mai 1885 in Ramsbeck im Sauerland 3 Mai 1981 in Bonn war die Ehefrau des deutschen Bundesprasidenten Heinrich Lubke Die fruhere Studienratin nahm mit ihrem Mann Reprasentationspflichten fur Deutschland wahr Wilhelmine LubkeLeben und WirkenZunachst war sie Dorfschullehrerin studierte ab 1911 in Munster Mathematik Germanistik sowie Philosophie und unterrichtete anschliessend als Studienratin am Franziskus Oberlyceum in Berlin Schoneberg Sie lernte Lubke in Berlin kennen und sie heirateten am 4 April 1930 in Berlin Wilmersdorf Die Ehe blieb kinderlos Im Gegensatz zu ihrem Mann war sie sehr sprachgewandt und beherrschte Englisch Franzosisch Spanisch Italienisch sowie Russisch Viele sahen sie als treibende Kraft hinter ihrem Mann Gerade auch als dessen Gesundheit ausgangs seiner Amtszeit als Bundesprasident sehr zu schwanken begann war sie ihm und dem Amt eine stille Stutze Soziales Engagement Soziales Engagement pragte ihre Zeit als First Lady der Bundesrepublik 1962 grundete sie mit ihrem Mann das Kuratorium Deutsche Altershilfe KDA Dieses wurde als Wilhelmine Lubke Stiftung zu ihrem Lebenswerk und lobt den Wilhelmine Lubke Preis aus Sie entwickelte unter anderem die Idee der Einfuhrung von Essen auf Radern sowie Grundlagen fur die Kurzzeit und Tagespflege alter Menschen Mit grossem Engagement bestarkte sie 1974 die Idee der mit ihr befreundeten Arztin Mildred Scheel als Ehefrau des damaligen Staatsoberhauptes die Deutsche Krebshilfe zu grunden Wahrend der Amtszeit ihres Mannes ubernahm Wilhelmine Lubke den Vorsitz des Muttergenesungswerkes das ihre Vorgangerin Elly Heuss Knapp 1950 gegrundet hatte Damit gab sie dieser Institution neuen Auftrieb und bewirkte dass alle Frauen nachfolgender Bundesprasidenten bis heute dieses Ehrenamt automatisch ubernehmen Wilhelmine Lubke wirkte u a auch in der Aktion Gemeinsinn und in der UNICEF mit Zitat Wer sich um andere kummert hat keine Zeit alt zu sein Dieser Einstellung treu arbeitete sie noch im hohen Alter mehrere Stunden wochentlich in einer Kinderabteilung der Klinik der Universitat Bonn So ist sie wie die zwei Prasidenten Frauen Heuss Knapp und Scheel uber den Tod hinaus mit ihrer gemeinnutzigen Institution bei Millionen Burgern in dankbarer Erinnerung Politik und Gesellschaft Beim Diplomatenempfang 1968 Ohne offiziellen Auftrag und honoriertes Amt hat Wilhelmine Lubke in den zehn Jahren an der Seite des Bundesprasidenten im Rahmen der Moglichkeiten Politik fur die Burger beeinflusst Sie teilte mit ihrem Mann die Wertschatzung fur die Menschen in der Dritten Welt und warb fur den Einsatz deutscher Entwicklungshilfe Nach der Regierungszeit Konrad Adenauers hat sie auch u a Heinrich Lubke in seinem Eintreten fur eine Grosse Koalition von CDU CSU und SPD bestarkt Im Nachkriegs Deutschland hat sie das gesellschaftliche Leben ebenfalls stark beeinflusst Ein Ziel war wieder Glanz und Wurde in Deutschland zu verbreiten So machte sie sich Konrad Adenauers erste Protokolldame Erica Pappritz zu einer kompetenten und treuen Verbundeten Das Prinzip man tragt wieder Frack und Orden fand rasch das Wohlwollen des Alten von Rhondorf Staatsbesuche als Kulturbeitrag Wilhelmine Lubke mit ihrem Mann und Konigin Sirikit von Thailand Staatsbesuche in beide Richtungen wurden als Kulturbeitrag zur Volkerverstandigung gepflegt Wilhelmine Lubke neun Jahre alter als ihr Mann nahm an insgesamt 36 Staatsbesuchen in Europa Afrika Asien und Lateinamerika teil Im Alter von 84 Jahren absolvierte sie 1969 ihre letzte Prasidentenreise mit Besuchen in den aufstrebenden Staaten Elfenbeinkuste Niger und Tschad Unter Heinrich Lubke und seiner Frau Wilhelmine wurden der Petersberg im Siebengebirge mit Rheinblick Schloss Augustusburg in Bruhl sowie die Redoute in Bonn Bad Godesberg zu einer guten Stube der Republik Auf Schloss Bruhl fand 1965 auch der Empfang beim ersten Staatsbesuch der britischen Konigin Elisabeth II statt Die Konigin erwiderte damit den ersten deutschen Staatsbesuch nach dem Zweiten Weltkrieg den Theodor Heuss 1958 Grossbritannien abstattete Ein besonderes Anliegen war Wilhelmine Lubke der Staatsbesuch bei Kaiser Haile Selassie in Athiopien Er war das erste auslandische Staatsoberhaupt das nach der NS Zeit im Jahr 1954 in Deutschland Staatsbesuch machte und damit zum internationalen Ansehen der jungen Bundesrepublik beitrug Als der Neguse Negest Haile Selassie I nach einem Militarputsch am 12 September 1974 abdankte forderte Wilhelmine Lubke in Briefen an Staatsoberhaupter und Politiker in aller Welt man durfe den christlichen Monarchen nicht in einem Ziegenstall sterben lassen Sie konnte jedoch den bis heute ungeklarten Tod des Gefangenen nicht verhindern Der Abschied Auch nach Ende der Amtszeit ihres Mannes blieb Wilhelmine Lubke ein gesellschaftlicher Mittelpunkt in der Bundeshauptstadt Das Ehepaar lebte in seinem nach dem Krieg gebauten Einfamilienhaus am Waldrand auf dem Venusberg wo es haufig Besuch aus aller Welt privat empfing Nach dem Tod Heinrich Lubkes 1972 der an Magenkrebs litt hatte die Witwe beim Staatsakt und dem Requiem fur den Altbundesprasidenten am 13 April 1972 im Kolner Dom ihren letzten grossen offentlichen Auftritt Auf ihre Initiative wurde 1975 am Geburtsort ihres Mannes in Sundern Enkhausen das Heinrich Lubke Haus als Museum gegrundet In dieser Gedenkstatte in Lubkes Geburtshaus wird auch die Erinnerung an die Ehefrau des zweiten Staatsoberhauptes der Bundesrepublik Deutschland bewahrt Der ehemalige Direktor des Romisch Germanischen Museums in Koln Hugo Borger hatte die Ausstellung konzipiert Unweit der Gedenkstatte liegt der Friedhof von Enkhausen mit dem Familiengrab Dort fand Wilhelmine Lubke an der Seite ihres Mannes die letzte Ruhestatte Ehrungen1969 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandLiteraturUrsula Salentin Neun Wege in die Prasidentenvilla von Elly Heuss Knapp bis Eva Luise Kohler Herder Freiburg im Breisgau 2006 ISBN 978 3 451 05589 8 Heike Specht Ihre 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