Der Tagebau Jänschwalde ist ein ehemaliger Braunkohletagebau der Lausitz Energie Bergbau AG LEAG im Lausitzer Braunkohle
Tagebau Jänschwalde

Der Tagebau Jänschwalde ist ein ehemaliger Braunkohletagebau der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) im Lausitzer Braunkohlerevier in Brandenburg. Er wurde nach der Gemeinde Jänschwalde im Landkreis Spree-Neiße benannt. Der Heizwert der Braunkohle liegt bei 8.400 kJ/kg; sie enthält etwa 51 % Wasser, 1 % Schwefel und 12 % Asche. Das naheliegende Kraftwerk Jänschwalde wurde zum Großteil mit Braunkohle aus diesem Tagebau versorgt. Der Tagebau Jänschwalde liegt nordöstlich der kreisfreien Stadt Cottbus. Der flächenmäßig größte Teil befindet sich im Landkreis Spree-Neiße, ein geringerer Teil berührt das Gebiet der Stadt Cottbus. Er wurde im Zeitraum 1974 bis 1976 südlich des Ortes Grötsch (bei Heinersbrück) aufgeschlossen, entwickelte sich aus dem Raum Grötsch zunächst in südliche Richtung und wendete sich dann bei Klinge nach Nordosten.
Tagebau Jänschwalde | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Abbautechnik | Tagebau auf 60,15 km² | ||
Abraum | (2008) 143 Mio. t | ||
Förderung/Jahr | (2008) 13 Mio. t | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betreibende Gesellschaft | LEAG | ||
Betriebsbeginn | 1971 | ||
Betriebsende | 25.04.2024 | ||
Nachfolgenutzung | Teilweise Auffüllung zum Restsee (siehe auch Klinger See, Taubendorfer See) | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Braunkohle | ||
Braunkohle | |||
Flözname | 2. Lausitzer Flöz | ||
Mächtigkeit | 8–12 m | ||
Größte Teufe | 95 m | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 47′ 31″ N, 14° 32′ 23″ O | ||
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Standort | Jänschwalde | ||
Gemeinde | Jänschwalde, Forst (Lausitz), Heinersbrück, Schenkendöbern | ||
Landkreis (NUTS3) | Landkreis Spree-Neiße | ||
Land | Land Brandenburg | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Lausitzer Braunkohlerevier |
Am 1. September 2019 wurde der Tagebau vorübergehend stillgelegt, da keine bestätigte FFH-Verträglichkeitsprüfung vorlag. Seit dem 24. Februar 2020 durfte wieder Kohle abgebaut werden. Am 16. März 2022 verfügte das Verwaltungsgericht Cottbus einen Abbaustopp ab 15. Mai 2022 aufgrund eines Widerspruchs gegen den Hauptbetriebsplan (siehe auch Wasserhaushalt).
Am 22. Dezember 2023 wurde der reguläre Abbau beendet. Die Flächen werden geotechnisch gesichert, rekultiviert – und ein Solarpark mit mehreren hundert Megawatt Leistung wird errichtet. Bis zum Vorliegen des Abschlussbetriebsplans lief der Abbau noch für einige Monate weiter.
Seitdem ist Welzow-Süd der einzige Braunkohletagebau in Brandenburg.
Der Tagebau
Der Abbau des acht bis zwölf Meter mächtigen und mit einem Abraum-Kohle-Verhältnis von 9,3 : 1 vorhandenen Kohleflözes erfolgte durch die Lausitz Energie Bergbau AG. Die Braunkohleförderung im Förderraum Cottbus beschäftigte etwa 2500 Menschen bezogen auf die Tagebaue Cottbus-Nord und Jänschwalde einschließlich der Anteile aus den Bedienbereichen Transport/Entwässerung/Werkstätten und der Hauptverwaltung, die man diesen rechnerisch zuordnen kann.
Technik
Die im Tagebau Jänschwalde eingesetzten Abbaugeräte und -techniken zur Freilegung und Gewinnung der Rohbraunkohle umfassten:
Geräte im Vorschnittbetrieb
- Absetzer 1090 A2Rs-B 8800.110
- Schaufelradbagger 1557 SRs 2000 + VR
Geräte im Brückenbetrieb
- Abraumförderbrücke 34 F60
- Eimerkettenbagger 1292 Es 3750 (Hauptarbeitsebene)
- Eimerkettenbagger 1294 Es 3750 (Obere Arbeitsebene/Zubringer)
- Eimerkettenbagger 1300 Es 3750 (Hauptarbeitsebene)
Geräte im Grubenbetrieb
- Eimerkettenbagger 343 ERs 710
- Eimerkettenbagger 344 ERs 710
- Bandwagen 707 BRs 1400
- Bandwagen 730 BRs 1400
- Bandwagen 738 BRs 1400
- Schaufelradbagger 1504 SRs 1300
- Schaufelradbagger 1506 SRs 1300
- Schaufelradbagger 1523 SRs 1300
Sonstige Geräte
- Absetzer 1038 As 1120.68 (Asche-Depot) (z. Zt. abgestellt)
- Absetzer 1071 As 1600.70 (Asche-Depot)
Umgesiedelte Ortschaften
- Klinge: 1981
- Weißagk: 1985
- Klein Bohrau: 1986
- Klein Briesnig: 1987
- Horno: 2004
- sowie der östliche Teil des Ortes Grötsch (Heinersbrück)
Wasserhaushalt
Braunkohle kann nur trocken gefördert werden. Das Grundwasser rund um den jeweiligen Tagebau muss deshalb bis unter die tiefste Abbaustufe gesenkt werden. Pumpen bilden mehrere Ringe um die Gruben. Je näher sie am Bagger stehen, desto tiefer müssen sie saugen. Folge des Abpumpens ist ein Sümpfungstrichter, der weit über den Tagebau hinaus das Grundwasser beeinflusst.
Jänschwalde befindet sich in den Einzugsbereichen der Spree und der Lausitzer Neiße. Der Grundwasserabfluss erfolgte vor Beginn des Bergbaus generell von den nördlich und südlich gelegenen Hochflächen in Richtung Baruther Urstromtal, um sich dann in westlicher Richtung dem Spreewald bzw. in östlicher Richtung der Lausitzer Neiße zuzuwenden. Der natürliche Flusslauf der Malxe wurde während des Abbaus vollständig unterbrochen. Mit der bergbaubedingten Grundwasserabsenkung erfolgte lokal eine Umkehrung der Fließrichtung in Richtung des Tagebaus.
Ende 2021 reichten die Deutsche Umwelthilfe und die Grüne Liga einen Eilantrag am Verwaltungsgericht Cottbus gegen den Hauptbetriebsplan ein, nachdem sie zu dem Ergebnis kamen, dass im Tagebau weitaus mehr Wasser abgepumpt wurde als genehmigt und wasserrechtlich zulässig war. So sei beispielsweise für das Jahr 2020 nur die Entnahme von 42 Millionen Kubikmetern erlaubt gewesen. In der Realität habe die LEAG jedoch mit gut 114 Millionen Kubikmeter fast die dreifache Menge abgepumpt. Von 2017 an seien etwa 240 Mio. Kubikmeter Wasser mehr gefördert worden als zulässig, was gerade im wasserarmen Brandenburg von Bedeutung sei. Insgesamt sei der von der Bergbehörde genehmigte Betriebsplan ohne „massive Verstöße gegen die geltende wasserrechtliche Erlaubnis“ nicht einzuhalten gewesen. Am 16. März 2022 verfügte das Verwaltungsgericht Cottbus daraufhin einen Abbaustopp ab 15. Mai 2022. Auf Beschwerde der LEAG entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am 5. Mai 2022, der Abbau dürfe vorerst weitergehen, denn eine Einstellung sei mit schwerwiegenden Nachteilen für öffentliche Interessen verbunden.
Restloch
Seit November 2000 wurde ein Teil des Sümpfungswassers in den Südrandschlauch Jänschwalde eingeleitet. Diese Maßnahme wurde vorrangig aus geotechnischen Gründen (Vermeidung von Auskolkungen im Bereich der gewachsenen Böschung) bis zu einem Wasserstand von +34 m ü. NN durchgeführt, danach sollte die Wasserhebung im Bereich des Südrandschlauches eingestellt werden. Die Flutung des Restsees soll durch die Überleitung von Spreewasser aus der Talsperre Spremberg über das unterstützt werden. Vorgesehen ist eine durchschnittliche Überleitung von 16,8 m³/min bis max. 30 m³/min. Das hierfür nach den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes erforderliche Planfeststellungsverfahren ist noch durchzuführen. Um entsprechende Regulierungsmöglichkeiten zu schaffen und den zukünftigen See in das vorhandene wasserwirtschaftliche System einzubinden, ist die Herstellung eines Zu- und eines Ableiters von bzw. zur Tranitz vorgesehen. Mit der vorgesehenen Fremdflutung soll der Endwasserstand von 71,5 m ü. NN im Klinger See im Jahre 2030 erreicht werden. Bei ausschließlich natürlichem Grundwasseraufgang wären weitere 20 Jahre bis zum Erreichen des prognostizierten Endwasserstandes erforderlich. Die Fremdwasserzufuhr dient vorrangig dem schnelleren Erreichen des gewollten Endwasserstandes. Nach den Aussagen des Gutachtens zur Entwicklung der Wasserbeschaffenheit im Klinger See (BTU Cottbus, November 1998) wäre aufgrund der günstigen Lage des Restsees eine der Nutzung entsprechende Wasserbeschaffenheit auch ohne eine zusätzliche Fremdwasserzuführung erreichbar. Die Fremdwasserzuführung stellt jedoch eine zusätzliche Sicherheit für die dauerhafte Gewährleistung stabiler pH-neutraler Verhältnisse dar. Der zukünftige Taubendorfer See sollte im Abstrom der Kippe Jänschwalde liegen. Im Zuge des Verzichts auf die Tagebauerweiterung Jänschwalde-Nord wurde auch die Folgelandschaft umgeplant. Statt eines großen Sees, der erhebliche Auswirkungen auf die Hydrologie des Gebietes gehabt hätte, sind nun drei kleinere Seen geplant, jeweils in der Nähe der Ortschaften Heinersbrück, Taubendorf und Jänschwalde-Ost.
Jänschwalde-Nord
Im Jahr 2007 wurden Pläne bekannt, nach denen Vattenfall den 2019 auslaufenden Tagebau nach Norden erweitern wollte. Die Orte Kerkwitz, Grabko und Atterwasch mit zusammen ca. 900 Einwohnern wären von der Umsiedlung betroffen gewesen. Als Tagebaurandgemeinden wären auch Taubendorf und Groß Gastrose unmittelbar betroffen gewesen. Auch die Stadt Guben (insbesondere deren Ortsteile Deulowitz, Kaltenborn und Schlagsdorf) sowie Bärenklau und Jänschwalde-Ost wären beeinträchtigt worden. Die heutige Bahnstrecke Cottbus–Guben hätte verlegt werden müssen, ebenso die erst vor wenigen Jahren wegen des Tagebaus Jänschwalde verlegte Bundesstraße 97. Drei als FFH-Gebiet „Pastlingsee Ergänzung“ ausgewiesene Moorgebiete wären abgebaggert worden. Durch den Tagebau Jänschwalde war der Betreiber zur wissenschaftlichen Beobachtung und zu umfangreichen Schutzmaßnahmen für diese Gebiete verpflichtet. Die Grabkoer Seewiesen sind unter anderem als Kranichbrutplatz bekannt. Mit dem Deulowitzer See hätte Guben eines seiner beliebtesten Naherholungsziele verloren. Die Wasserschutzgebiete Atterwasch und Taubendorf wären ebenfalls zerstört worden. Im Norden hätte das Tagebaufeld direkt an das FFH-Schutzgebiet „Feuchtwiesen Atterwasch“ gegrenzt, im Westen an den Pastlingsee (ebenfalls FFH). Der Tagebau hätte zudem bei Grabko direkt an den Naturpark Schlaubetal gegrenzt. Eine große Anzahl Gewerbebetriebe des Gubener Raums ist in den drei Ortschaften, die direkt betroffen gewesen wären, ansässig. In Atterwasch und Kerkwitz existieren Kirchen, die Gustav-Adolf-Kirche in Kerkwitz wurde erst 2007 von regionalen Firmen renoviert. In beiden Dörfern gibt es zudem Kriegsgräberstätten. Vattenfall stellte Ende 2008 den Antrag auf Einleitung eines Braunkohlenplanverfahrens.
Im Jahr 2007 wurden für das Ziel „Keine neuen Tagebaue – für eine zukunftsfähige Energiepolitik“ 26.574 Unterschriften gesammelt. Vom Abbau Betroffene, Bauern, Heimat- und Umweltvereine wie der NABU, Die Linke Brandenburg und Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg starteten eine Volksinitiative. Das Thema wurde im Brandenburger Landtag diskutiert. Da die Politik sich nicht änderte, startete das Bündnis im Herbst 2008 ein Volksbegehren. Dieses scheiterte im Februar 2009 wegen zu weniger Unterschriften.
Am 30. März 2017 gab der neue Eigentümer LEAG schließlich bekannt, auf die Erweiterung von Jänschwalde zu verzichten.
Gerichtliche Stilllegung
Am 27. Juni 2019 verfügte das Verwaltungsgericht Cottbus, dass aufgrund der Nichtvorlage einer bestätigten FFH-Verträglichkeitsprüfung Vorbereitungen zu treffen sind, mit dem Tagebau Jänschwalde ab dem 1. September 2019 in einen Sicherheitsbetrieb zu gehen. Dies bedeutete, dass alle in Betrieb befindlichen Filterbrunnen des Tagebaus über den 1. September 2019 weiter betrieben wurden, alle weiteren Aktivitäten im Tagebau aber eingestellt und Tagebaugroßgeräte in eine sichere Ausgangsposition gefahren wurden. Anlass für die Entscheidung des Gerichtes war eine Klage der Deutschen Umwelthilfe und der Grünen Liga gegen die Zulassung des Hauptbetriebsplanes für den Tagebau. Der Betreiber LEAG reichte fristgerecht alle geforderten Unterlagen zur FFH-Verträglichkeitsprüfung ein. Diese wurden vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) geprüft. Das Vorbereiten dieser vorsorglichen Sicherheitsbereitschaft wurde für den Fall angeordnet, dass bis zum 31. August 2019 noch keine Entscheidung getroffen worden oder es zu keinem positiven Ergebnis gekommen sei.
Mit der Klage und dem Teilerfolg der Klägerin vor dem Verwaltungsgericht Cottbus ging gleichzeitig eine Fristverkürzung für die einzureichende Umweltverträglichkeitsanalyse und deren Prüfung einher. Die Untersuchungsunterlagen hätten demnach bis zum 30. August 2019 eingereicht und die Prüfung bis zum Ende des Jahres 2019 durchgeführt werden müssen. Die Frist zur Prüfung durch das LBGR und das Landesamt für Umwelt wurde auf den 31. August 2019 verkürzt. Am 28. August 2019 stellte die LEAG beim Verwaltungsgericht Cottbus einen Antrag auf Fristverlängerung bis Mitte/Ende November 2019 für die geforderte FFH-Verträglichkeitsprüfung. Als Begründung wurde angegeben: „Angesichts des erheblichen Untersuchungs- und Prüfumfanges, den das Gericht zudem unter Erweiterung des zu betrachtenden Wirkungszeitraums (Beginn 1995) aufgestellt hat, haben LBGR und LEAG festgestellt, dass die Zeit für eine sachgerechte und sorgfältige Untersuchung und Prüfung zu knapp ist.“
Am 29. August 2019 bestätigte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Verfügung des Verwaltungsgerichtes vom 27. Juni zur vorübergehenden Stilllegung ohne gültige FFH-Verträglichkeitsprüfung. Der Beschluss war unanfechtbar. Am 30. August 2019 entschied das Verwaltungsgericht Cottbus, dem Antrag der LEAG auf Fristverlängerung zum Einreichen der FFH-Verträglichkeitsprüfung nicht stattzugeben. Damit war ein Weiterbetrieb bzw. Kohleabbau im Tagebau Jänschwalde ab dem 1. September 2019 nicht möglich. Die meisten im Tagebau beschäftigten und nicht zwingend benötigten Mitarbeiter wurden an den Tagebaustandorten Welzow-Süd und Nochten/Reichwalde eingesetzt.
Am 6. September 2019 ordnete das Landesbergamt die Wiederaufnahme des Vorschnitts und des Absetzerbetriebs zur Verkippung des Randschlauchs Heinersbrück als notwendige geotechnische Sicherheitsmaßnahme an. Am 12. September 2019 bestätigte das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) die Wiederaufnahme der Rekultivierungsmaßnahmen im Tagebau Jänschwalde.
Am 12. November 2019 nahm der Tagebau Jänschwalde einen vorübergehenden Brücken- und Grubenbetrieb wieder auf. Dies war kein Regelbetrieb, sondern eine Maßnahme, die das LBGR zum Schutz vor eindringendem Grundwasser angeordnet hatte. Damit sollte der Tagebau geotechnisch gesichert werden. Auf einer Länge von 50 Metern und einer Breite von 3000 Metern sollte das Kohleflöz abgebaut werden, um das dann in diese Rinne strömende Grundwasser abzupumpen und damit den Einfluss auf das noch vorhandene Kohleflöz und Tagebaugroßgeräte zu minimieren. Die gewonnene Kohle aus diesem Abschnitt sollte wie bisher verstromt werden.
Am 22. November 2019 wurde bekannt, dass das LBGR die erforderliche FFH-Verträglichkeitsprüfung wegen des erwarteten Umfangs der zu prüfenden Maßnahmen nicht wie bis dahin geplant bis zum Jahresende 2019 leisten konnte. Die Betriebsplanzulassung für den Tagebau Jänschwalde wäre somit am 31. Dezember 2019 ausgelaufen. Der Betreiber LEAG beabsichtigte, die notwendigen und noch fehlenden Unterlagen bis Ende November 2019 einzureichen. Der am 12. November 2019 aufgenommene vorübergehende Betrieb wurde am 17. Januar 2020 wieder eingestellt. An diesem Tag endeten die vom LBGR angeordneten Sicherungsmaßnahmen. Am 24. Februar 2020 erhielt der Betreiber LEAG vom LBGR die nötigen Genehmigungen zur Wiederaufnahme der Abbaubetriebes und damit die Bestätigung des Hauptbetriebsplans 2020 bis 2023. Am 25. Februar 2020 morgens begann der reguläre Betrieb wieder.
Nachnutzung und Rekultivierung
Windenergie
Auf früheren Abbauflächen in Briesnig errichtete ABO Wind im Jahr 2018 den Windpark Forst-Briesnig I mit fünf Windkraftanlagen des Typs Senvion 3.2M122.
Der Windpark Forst-Briesnig II ist auf einer 320 Hektar großen Rekultivierungsfläche des Tagebaus geplant. Hier waren zunächst 17 Windenergieanlagen des Typs GE Wind Energy 6.0-164 mit einer Gesamt-Nennleistung von 102 MW auf künftigen Landwirtschaftsflächen vorgesehen. Im Juli 2021 startete das Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz. Die Planung übernahm die LEAG Renewables GmbH (vormals EP New Energies GmbH), eine auf erneuerbare Energien ausgerichtete Tochtergesellschaft der LEAG. Im Juni 2023 erhielt die LEAG die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der Anlagen. Das prognostizierte jährliche Regelarbeitsvermögen des Windparks liegt bei 270 GWh. Zum Vergleich: ein Block des Kraftwerks Jänschwalde mit 300 MW produziert ca. 2200 GWh Strom pro Jahr. Die LEAG wechselte 2024 den Anlagentyp zugunsten der Vestas V162-6,2 MW.
Sonnenenergie
Darüber hinaus sollen zwei Photovoltaik-Freiflächenanlagen entstehen:
- Energiepark Bohrau mit ca. 400 MWp
- Deponie Jänschwalde I zur Zwischennutzung mit ca. 40 MWp
Siehe auch
- Liste deutscher Braunkohletagebaue
- Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland, Abschnitt Braunkohle-Tagebaue
Weblinks
- Verordnung über den Braunkohlenplan Tagebau Jänschwalde
- Visitenkarte von Vattenfall zum Tagebau Cottbus-Nord (PDF) corporate.vattenfall.de, Vattenfall GmbH, Memento von archive.org vom 16. November 2018
- Brandenburg. Eine Geschichte von Stolz, Protest und jeder Menge Erde am 22. Dezember 2023 auf tagesschau.de
Einzelnachweise
- Braunkohlentagebaue Jänschwalde/Cottbus-Nord. In: corporate.vattenfall.de. Vattenfall GmbH, November 2012, archiviert vom 10. Januar 2014; abgerufen am 16. Januar 2021. am
- Nach Gerichtsurteil: Tagebau Jänschwalde muss am 15. Mai stoppen. Abgerufen am 1. Mai 2022.
- Nach 50 Jahren ist Schluss: Keine Kohle mehr aus Jänschwalde. In: FAZ.NET. 22. Dezember 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 28. Dezember 2023]).
- Im Tagebau Jänschwalde wird länger als geplant Kohle abgebaggert. 25. November 2023, abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Benjamin Kühn: Abschied vom Tagebau Jänschwalde. Schichtwechsel beendet Kohleförderung. In: NIEDERLAUSITZ aktuell. 22. Dezember 2023, abgerufen am 28. Dezember 2023 (deutsch).
- Geräte. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Abschlussbericht. Archiviert vom ; abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Verordnung über den Braunkohlenplan Tagebau Jänschwalde. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- dpa: Bergbau: Umweltverbände ziehen gegen Tagebau Jänschwalde vor Gericht. In: Die Zeit. 3. Dezember 2021, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 28. Dezember 2023]).
- Enno Schöningh: Umweltverbände gegen Braunkohletagebau: Jänschwalde saugt Grundwasser ab. In: Die Tageszeitung: taz. 3. Dezember 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 28. Dezember 2023]).
- Nach Gerichtsurteil: Tagebau Jänschwalde muss am 15. Mai stoppen. Abgerufen am 1. Mai 2022.
- OVG: Tagebau Jänschwalde darf weiter Kohle fördern. In: faz.net. 5. Mai 2022, archiviert vom 5. Mai 2022; abgerufen am 5. Mai 2022. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Brandenburg: Rückzug aus der Braunkohle auf Raten. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 28. Dezember 2023]).
- Grüne Liga: Der geplante Tagebau Jänschwalde-Nord
- u. a. Blumenthal, Redaktion Brandenburg aktuell: Braunkohle-Tagebau Jänschwalde wird nicht erweitert. RBB, 30. März 2017, abgerufen am 30. März 2017.
- Vorsorgliche Maßnahme zur geotechnischen Sicherheit des Tagebau Jänschwalde ( des vom 12. Mai 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Jan Siegel: DUH-Klage: Landesbergamt prüft Genehmigung für Tagebau Jänschwalde. Abgerufen am 3. September 2019.
- Die LEAG wappnet sich für Stopp des Tagebaus Jänschwalde. In: Lausitzer Rundschau 13. August 2019.
- Redaktion: LEAG beantragt Fristverlängerung. Tagebau Jänschwalde könnte stillstehen - Niederlausitz Aktuell. Abgerufen am 4. September 2019 (deutsch).
- LEAG beantragt Fristverlängerung – Tagebau Jänschwalde könnte stillstehen. In: Niederlausitz Aktuell 28. August 2019.
- Juristischer Ping Pong um den Kohleabbau im Tagebau Jänschwalde. In: Lausitzer Rundschau 29. August 2019.
- Gericht bestätigt Stopp des Tagebaus Jänschwalde. In: Tagesspiegel, 29. August 2019. Abgerufen am 29. August 2019.
- Tagebau Jänschwalde muss angehalten werden. In: Lausitzer Rundschau 30. August 2019.
- Ab Sonntag stehen Bagger im Tagebau Jänschwalde vorerst still | MDR.DE. 30. August 2019, archiviert vom 14. August 2020; abgerufen am 16. Januar 2021. am
- Betrieb im Tagebau Jänschwalde wieder angefahren. In: maz-online.de. Märkische Allgemeine, 12. November 2019, abgerufen am 16. Januar 2021.
- Grundwasser sickert in gestoppten Tagebau Jänschwalde ein. In: Leipziger Volkszeitung 11. November 2019.
- Umweltprüfung für Tagebau Jänschwalde verzögert sich. In: Lausitzer Rundschau 22. November 2019.
- Genehmigung für Braunkohleabbau wieder erteilt. In: Lausitzer Rundschau 24. Februar 2020.
- Windpark Forst Briesnig. ABO Wind, abgerufen am 13. September 2018.
- Grünes Licht für bundesweit führendes 100 MW-Onshore-Windprojekt im Lausitzer Braunkohlerevier. LEAG, 21. Juni 2023, abgerufen am 22. November 2023.
- Vertrag unterzeichnet: 17 Vestas-Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 105 MW für erstes Windprojekt der LEAG. LEAG, 28. Juni 2024, abgerufen am 3. August 2024.
- Erneuerbare Energien. LEAG, abgerufen am 2. März 2022.
Autor: www.NiNa.Az
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Der Tagebau Janschwalde ist ein ehemaliger Braunkohletagebau der Lausitz Energie Bergbau AG LEAG im Lausitzer Braunkohlerevier in Brandenburg Er wurde nach der Gemeinde Janschwalde im Landkreis Spree Neisse benannt Der Heizwert der Braunkohle liegt bei 8 400 kJ kg sie enthalt etwa 51 Wasser 1 Schwefel und 12 Asche Das naheliegende Kraftwerk Janschwalde wurde zum Grossteil mit Braunkohle aus diesem Tagebau versorgt Der Tagebau Janschwalde liegt nordostlich der kreisfreien Stadt Cottbus Der flachenmassig grosste Teil befindet sich im Landkreis Spree Neisse ein geringerer Teil beruhrt das Gebiet der Stadt Cottbus Er wurde im Zeitraum 1974 bis 1976 sudlich des Ortes Grotsch bei Heinersbruck aufgeschlossen entwickelte sich aus dem Raum Grotsch zunachst in sudliche Richtung und wendete sich dann bei Klinge nach Nordosten Tagebau JanschwaldeAllgemeine Informationen zum BergwerkAbbautechnik Tagebau auf 60 15 km Abraum 2008 143 Mio tForderung Jahr 2008 13 Mio tInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft LEAGBetriebsbeginn 1971Betriebsende 25 04 2024Nachfolgenutzung Teilweise Auffullung zum Restsee siehe auch Klinger See Taubendorfer See Geforderte RohstoffeAbbau von BraunkohleBraunkohleFlozname 2 Lausitzer FlozMachtigkeit 8 12 mGrosste Teufe 95 mGeographische LageKoordinaten 51 47 31 N 14 32 23 O 51 791944444444 14 539722222222 Koordinaten 51 47 31 N 14 32 23 OTagebau Janschwalde Brandenburg Lage Tagebau JanschwaldeStandort JanschwaldeGemeinde Janschwalde Forst Lausitz Heinersbruck SchenkendobernLandkreis NUTS3 Landkreis Spree NeisseLand Land BrandenburgStaat DeutschlandRevier Lausitzer Braunkohlerevier Am 1 September 2019 wurde der Tagebau vorubergehend stillgelegt da keine bestatigte FFH Vertraglichkeitsprufung vorlag Seit dem 24 Februar 2020 durfte wieder Kohle abgebaut werden Am 16 Marz 2022 verfugte das Verwaltungsgericht Cottbus einen Abbaustopp ab 15 Mai 2022 aufgrund eines Widerspruchs gegen den Hauptbetriebsplan siehe auch Wasserhaushalt Am 22 Dezember 2023 wurde der regulare Abbau beendet Die Flachen werden geotechnisch gesichert rekultiviert und ein Solarpark mit mehreren hundert Megawatt Leistung wird errichtet Bis zum Vorliegen des Abschlussbetriebsplans lief der Abbau noch fur einige Monate weiter Seitdem ist Welzow Sud der einzige Braunkohletagebau in Brandenburg Der TagebauDer Abbau des acht bis zwolf Meter machtigen und mit einem Abraum Kohle Verhaltnis von 9 3 1 vorhandenen Kohleflozes erfolgte durch die Lausitz Energie Bergbau AG Die Braunkohleforderung im Forderraum Cottbus beschaftigte etwa 2500 Menschen bezogen auf die Tagebaue Cottbus Nord und Janschwalde einschliesslich der Anteile aus den Bedienbereichen Transport Entwasserung Werkstatten und der Hauptverwaltung die man diesen rechnerisch zuordnen kann TechnikDie im Tagebau Janschwalde eingesetzten Abbaugerate und techniken zur Freilegung und Gewinnung der Rohbraunkohle umfassten Gerate im Vorschnittbetrieb Absetzer 1090 A2Rs B 8800 110 Schaufelradbagger 1557 SRs 2000 VRGerate im Bruckenbetrieb Abraumforderbrucke 34 F60 Eimerkettenbagger 1292 Es 3750 Hauptarbeitsebene Eimerkettenbagger 1294 Es 3750 Obere Arbeitsebene Zubringer Eimerkettenbagger 1300 Es 3750 Hauptarbeitsebene Gerate im Grubenbetrieb Eimerkettenbagger 343 ERs 710 Eimerkettenbagger 344 ERs 710 Bandwagen 707 BRs 1400 Bandwagen 730 BRs 1400 Bandwagen 738 BRs 1400 Schaufelradbagger 1504 SRs 1300 Schaufelradbagger 1506 SRs 1300 Schaufelradbagger 1523 SRs 1300Sonstige Gerate Absetzer 1038 As 1120 68 Asche Depot z Zt abgestellt Absetzer 1071 As 1600 70 Asche Depot vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenTagebau JanschwaldeUmgesiedelte OrtschaftenKlinge 1981 Weissagk 1985 Klein Bohrau 1986 Klein Briesnig 1987 Horno 2004 sowie der ostliche Teil des Ortes Grotsch Heinersbruck WasserhaushaltBrunnenreihe zur Entwasserung des Tagebaus Braunkohle kann nur trocken gefordert werden Das Grundwasser rund um den jeweiligen Tagebau muss deshalb bis unter die tiefste Abbaustufe gesenkt werden Pumpen bilden mehrere Ringe um die Gruben Je naher sie am Bagger stehen desto tiefer mussen sie saugen Folge des Abpumpens ist ein Sumpfungstrichter der weit uber den Tagebau hinaus das Grundwasser beeinflusst Janschwalde befindet sich in den Einzugsbereichen der Spree und der Lausitzer Neisse Der Grundwasserabfluss erfolgte vor Beginn des Bergbaus generell von den nordlich und sudlich gelegenen Hochflachen in Richtung Baruther Urstromtal um sich dann in westlicher Richtung dem Spreewald bzw in ostlicher Richtung der Lausitzer Neisse zuzuwenden Der naturliche Flusslauf der Malxe wurde wahrend des Abbaus vollstandig unterbrochen Mit der bergbaubedingten Grundwasserabsenkung erfolgte lokal eine Umkehrung der Fliessrichtung in Richtung des Tagebaus Ende 2021 reichten die Deutsche Umwelthilfe und die Grune Liga einen Eilantrag am Verwaltungsgericht Cottbus gegen den Hauptbetriebsplan ein nachdem sie zu dem Ergebnis kamen dass im Tagebau weitaus mehr Wasser abgepumpt wurde als genehmigt und wasserrechtlich zulassig war So sei beispielsweise fur das Jahr 2020 nur die Entnahme von 42 Millionen Kubikmetern erlaubt gewesen In der Realitat habe die LEAG jedoch mit gut 114 Millionen Kubikmeter fast die dreifache Menge abgepumpt Von 2017 an seien etwa 240 Mio Kubikmeter Wasser mehr gefordert worden als zulassig was gerade im wasserarmen Brandenburg von Bedeutung sei Insgesamt sei der von der Bergbehorde genehmigte Betriebsplan ohne massive Verstosse gegen die geltende wasserrechtliche Erlaubnis nicht einzuhalten gewesen Am 16 Marz 2022 verfugte das Verwaltungsgericht Cottbus daraufhin einen Abbaustopp ab 15 Mai 2022 Auf Beschwerde der LEAG entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg am 5 Mai 2022 der Abbau durfe vorerst weitergehen denn eine Einstellung sei mit schwerwiegenden Nachteilen fur offentliche Interessen verbunden RestlochSeit November 2000 wurde ein Teil des Sumpfungswassers in den Sudrandschlauch Janschwalde eingeleitet Diese Massnahme wurde vorrangig aus geotechnischen Grunden Vermeidung von Auskolkungen im Bereich der gewachsenen Boschung bis zu einem Wasserstand von 34 m u NN durchgefuhrt danach sollte die Wasserhebung im Bereich des Sudrandschlauches eingestellt werden Die Flutung des Restsees soll durch die Uberleitung von Spreewasser aus der Talsperre Spremberg uber das unterstutzt werden Vorgesehen ist eine durchschnittliche Uberleitung von 16 8 m min bis max 30 m min Das hierfur nach den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes erforderliche Planfeststellungsverfahren ist noch durchzufuhren Um entsprechende Regulierungsmoglichkeiten zu schaffen und den zukunftigen See in das vorhandene wasserwirtschaftliche System einzubinden ist die Herstellung eines Zu und eines Ableiters von bzw zur Tranitz vorgesehen Mit der vorgesehenen Fremdflutung soll der Endwasserstand von 71 5 m u NN im Klinger See im Jahre 2030 erreicht werden Bei ausschliesslich naturlichem Grundwasseraufgang waren weitere 20 Jahre bis zum Erreichen des prognostizierten Endwasserstandes erforderlich Die Fremdwasserzufuhr dient vorrangig dem schnelleren Erreichen des gewollten Endwasserstandes Nach den Aussagen des Gutachtens zur Entwicklung der Wasserbeschaffenheit im Klinger See BTU Cottbus November 1998 ware aufgrund der gunstigen Lage des Restsees eine der Nutzung entsprechende Wasserbeschaffenheit auch ohne eine zusatzliche Fremdwasserzufuhrung erreichbar Die Fremdwasserzufuhrung stellt jedoch eine zusatzliche Sicherheit fur die dauerhafte Gewahrleistung stabiler pH neutraler Verhaltnisse dar Der zukunftige Taubendorfer See sollte im Abstrom der Kippe Janschwalde liegen Im Zuge des Verzichts auf die Tagebauerweiterung Janschwalde Nord wurde auch die Folgelandschaft umgeplant Statt eines grossen Sees der erhebliche Auswirkungen auf die Hydrologie des Gebietes gehabt hatte sind nun drei kleinere Seen geplant jeweils in der Nahe der Ortschaften Heinersbruck Taubendorf und Janschwalde Ost vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenTagebau Janschwalde mit dem zukunftigen Klinger See 2005 Janschwalde NordLuftbild des aktiven Abschnitts des Tagebaus mit Guben im Hintergrund 2017 Im Jahr 2007 wurden Plane bekannt nach denen Vattenfall den 2019 auslaufenden Tagebau nach Norden erweitern wollte Die Orte Kerkwitz Grabko und Atterwasch mit zusammen ca 900 Einwohnern waren von der Umsiedlung betroffen gewesen Als Tagebaurandgemeinden waren auch Taubendorf und Gross Gastrose unmittelbar betroffen gewesen Auch die Stadt Guben insbesondere deren Ortsteile Deulowitz Kaltenborn und Schlagsdorf sowie Barenklau und Janschwalde Ost waren beeintrachtigt worden Die heutige Bahnstrecke Cottbus Guben hatte verlegt werden mussen ebenso die erst vor wenigen Jahren wegen des Tagebaus Janschwalde verlegte Bundesstrasse 97 Drei als FFH Gebiet Pastlingsee Erganzung ausgewiesene Moorgebiete waren abgebaggert worden Durch den Tagebau Janschwalde war der Betreiber zur wissenschaftlichen Beobachtung und zu umfangreichen Schutzmassnahmen fur diese Gebiete verpflichtet Die Grabkoer Seewiesen sind unter anderem als Kranichbrutplatz bekannt Mit dem Deulowitzer See hatte Guben eines seiner beliebtesten Naherholungsziele verloren Die Wasserschutzgebiete Atterwasch und Taubendorf waren ebenfalls zerstort worden Im Norden hatte das Tagebaufeld direkt an das FFH Schutzgebiet Feuchtwiesen Atterwasch gegrenzt im Westen an den Pastlingsee ebenfalls FFH Der Tagebau hatte zudem bei Grabko direkt an den Naturpark Schlaubetal gegrenzt Eine grosse Anzahl Gewerbebetriebe des Gubener Raums ist in den drei Ortschaften die direkt betroffen gewesen waren ansassig In Atterwasch und Kerkwitz existieren Kirchen die Gustav Adolf Kirche in Kerkwitz wurde erst 2007 von regionalen Firmen renoviert In beiden Dorfern gibt es zudem Kriegsgraberstatten Vattenfall stellte Ende 2008 den Antrag auf Einleitung eines Braunkohlenplanverfahrens Im Jahr 2007 wurden fur das Ziel Keine neuen Tagebaue fur eine zukunftsfahige Energiepolitik 26 574 Unterschriften gesammelt Vom Abbau Betroffene Bauern Heimat und Umweltvereine wie der NABU Die Linke Brandenburg und Bundnis 90 Die Grunen Brandenburg starteten eine Volksinitiative Das Thema wurde im Brandenburger Landtag diskutiert Da die Politik sich nicht anderte startete das Bundnis im Herbst 2008 ein Volksbegehren Dieses scheiterte im Februar 2009 wegen zu weniger Unterschriften Am 30 Marz 2017 gab der neue Eigentumer LEAG schliesslich bekannt auf die Erweiterung von Janschwalde zu verzichten vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenAbraumforderbrucke F60 im Tagebau JanschwaldeGerichtliche StilllegungAm 27 Juni 2019 verfugte das Verwaltungsgericht Cottbus dass aufgrund der Nichtvorlage einer bestatigten FFH Vertraglichkeitsprufung Vorbereitungen zu treffen sind mit dem Tagebau Janschwalde ab dem 1 September 2019 in einen Sicherheitsbetrieb zu gehen Dies bedeutete dass alle in Betrieb befindlichen Filterbrunnen des Tagebaus uber den 1 September 2019 weiter betrieben wurden alle weiteren Aktivitaten im Tagebau aber eingestellt und Tagebaugrossgerate in eine sichere Ausgangsposition gefahren wurden Anlass fur die Entscheidung des Gerichtes war eine Klage der Deutschen Umwelthilfe und der Grunen Liga gegen die Zulassung des Hauptbetriebsplanes fur den Tagebau Der Betreiber LEAG reichte fristgerecht alle geforderten Unterlagen zur FFH Vertraglichkeitsprufung ein Diese wurden vom Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe LBGR gepruft Das Vorbereiten dieser vorsorglichen Sicherheitsbereitschaft wurde fur den Fall angeordnet dass bis zum 31 August 2019 noch keine Entscheidung getroffen worden oder es zu keinem positiven Ergebnis gekommen sei Mit der Klage und dem Teilerfolg der Klagerin vor dem Verwaltungsgericht Cottbus ging gleichzeitig eine Fristverkurzung fur die einzureichende Umweltvertraglichkeitsanalyse und deren Prufung einher Die Untersuchungsunterlagen hatten demnach bis zum 30 August 2019 eingereicht und die Prufung bis zum Ende des Jahres 2019 durchgefuhrt werden mussen Die Frist zur Prufung durch das LBGR und das Landesamt fur Umwelt wurde auf den 31 August 2019 verkurzt Am 28 August 2019 stellte die LEAG beim Verwaltungsgericht Cottbus einen Antrag auf Fristverlangerung bis Mitte Ende November 2019 fur die geforderte FFH Vertraglichkeitsprufung Als Begrundung wurde angegeben Angesichts des erheblichen Untersuchungs und Prufumfanges den das Gericht zudem unter Erweiterung des zu betrachtenden Wirkungszeitraums Beginn 1995 aufgestellt hat haben LBGR und LEAG festgestellt dass die Zeit fur eine sachgerechte und sorgfaltige Untersuchung und Prufung zu knapp ist Am 29 August 2019 bestatigte das Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg die Verfugung des Verwaltungsgerichtes vom 27 Juni zur vorubergehenden Stilllegung ohne gultige FFH Vertraglichkeitsprufung Der Beschluss war unanfechtbar Am 30 August 2019 entschied das Verwaltungsgericht Cottbus dem Antrag der LEAG auf Fristverlangerung zum Einreichen der FFH Vertraglichkeitsprufung nicht stattzugeben Damit war ein Weiterbetrieb bzw Kohleabbau im Tagebau Janschwalde ab dem 1 September 2019 nicht moglich Die meisten im Tagebau beschaftigten und nicht zwingend benotigten Mitarbeiter wurden an den Tagebaustandorten Welzow Sud und Nochten Reichwalde eingesetzt Am 6 September 2019 ordnete das Landesbergamt die Wiederaufnahme des Vorschnitts und des Absetzerbetriebs zur Verkippung des Randschlauchs Heinersbruck als notwendige geotechnische Sicherheitsmassnahme an Am 12 September 2019 bestatigte das Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe LBGR die Wiederaufnahme der Rekultivierungsmassnahmen im Tagebau Janschwalde Am 12 November 2019 nahm der Tagebau Janschwalde einen vorubergehenden Brucken und Grubenbetrieb wieder auf Dies war kein Regelbetrieb sondern eine Massnahme die das LBGR zum Schutz vor eindringendem Grundwasser angeordnet hatte Damit sollte der Tagebau geotechnisch gesichert werden Auf einer Lange von 50 Metern und einer Breite von 3000 Metern sollte das Kohlefloz abgebaut werden um das dann in diese Rinne stromende Grundwasser abzupumpen und damit den Einfluss auf das noch vorhandene Kohlefloz und Tagebaugrossgerate zu minimieren Die gewonnene Kohle aus diesem Abschnitt sollte wie bisher verstromt werden Am 22 November 2019 wurde bekannt dass das LBGR die erforderliche FFH Vertraglichkeitsprufung wegen des erwarteten Umfangs der zu prufenden Massnahmen nicht wie bis dahin geplant bis zum Jahresende 2019 leisten konnte Die Betriebsplanzulassung fur den Tagebau Janschwalde ware somit am 31 Dezember 2019 ausgelaufen Der Betreiber LEAG beabsichtigte die notwendigen und noch fehlenden Unterlagen bis Ende November 2019 einzureichen Der am 12 November 2019 aufgenommene vorubergehende Betrieb wurde am 17 Januar 2020 wieder eingestellt An diesem Tag endeten die vom LBGR angeordneten Sicherungsmassnahmen Am 24 Februar 2020 erhielt der Betreiber LEAG vom LBGR die notigen Genehmigungen zur Wiederaufnahme der Abbaubetriebes und damit die Bestatigung des Hauptbetriebsplans 2020 bis 2023 Am 25 Februar 2020 morgens begann der regulare Betrieb wieder Nachnutzung und RekultivierungWindenergie Auf fruheren Abbauflachen in Briesnig errichtete ABO Wind im Jahr 2018 den Windpark Forst Briesnig I mit funf Windkraftanlagen des Typs Senvion 3 2M122 Der Windpark Forst Briesnig II ist auf einer 320 Hektar grossen Rekultivierungsflache des Tagebaus geplant Hier waren zunachst 17 Windenergieanlagen des Typs GE Wind Energy 6 0 164 mit einer Gesamt Nennleistung von 102 MW auf kunftigen Landwirtschaftsflachen vorgesehen Im Juli 2021 startete das Genehmigungsverfahren nach Bundes Immissionsschutzgesetz Die Planung ubernahm die LEAG Renewables GmbH vormals EP New Energies GmbH eine auf erneuerbare Energien ausgerichtete Tochtergesellschaft der LEAG Im Juni 2023 erhielt die LEAG die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der Anlagen Das prognostizierte jahrliche Regelarbeitsvermogen des Windparks liegt bei 270 GWh Zum Vergleich ein Block des Kraftwerks Janschwalde mit 300 MW produziert ca 2200 GWh Strom pro Jahr Die LEAG wechselte 2024 den Anlagentyp zugunsten der Vestas V162 6 2 MW Sonnenenergie Daruber hinaus sollen zwei Photovoltaik Freiflachenanlagen entstehen Energiepark Bohrau mit ca 400 MWp Deponie Janschwalde I zur Zwischennutzung mit ca 40 MWpSiehe auchListe deutscher Braunkohletagebaue Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland Abschnitt Braunkohle TagebaueWeblinksCommons Tagebau Janschwalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verordnung uber den Braunkohlenplan Tagebau Janschwalde Visitenkarte von Vattenfall zum Tagebau Cottbus Nord PDF corporate vattenfall de Vattenfall GmbH Memento von archive org vom 16 November 2018 Brandenburg Eine Geschichte von Stolz Protest und jeder Menge Erde am 22 Dezember 2023 auf tagesschau deEinzelnachweiseBraunkohlentagebaue Janschwalde Cottbus Nord In corporate vattenfall de Vattenfall GmbH November 2012 archiviert vom Original am 10 Januar 2014 abgerufen am 16 Januar 2021 Nach Gerichtsurteil Tagebau Janschwalde muss am 15 Mai stoppen Abgerufen am 1 Mai 2022 Nach 50 Jahren ist Schluss Keine Kohle mehr aus Janschwalde In FAZ NET 22 Dezember 2023 ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 28 Dezember 2023 Im Tagebau Janschwalde wird langer als geplant Kohle abgebaggert 25 November 2023 abgerufen am 28 Dezember 2023 Benjamin Kuhn Abschied vom Tagebau Janschwalde Schichtwechsel beendet Kohleforderung In NIEDERLAUSITZ aktuell 22 Dezember 2023 abgerufen am 28 Dezember 2023 deutsch Gerate Abgerufen am 28 Dezember 2023 Abschlussbericht Archiviert vom Original abgerufen am 28 Dezember 2023 Verordnung uber den Braunkohlenplan Tagebau Janschwalde Abgerufen am 28 Dezember 2023 dpa Bergbau Umweltverbande ziehen gegen Tagebau Janschwalde vor Gericht In Die Zeit 3 Dezember 2021 ISSN 0044 2070 zeit de abgerufen am 28 Dezember 2023 Enno Schoningh Umweltverbande gegen Braunkohletagebau Janschwalde saugt Grundwasser ab In Die Tageszeitung taz 3 Dezember 2021 ISSN 0931 9085 taz de abgerufen am 28 Dezember 2023 Nach Gerichtsurteil Tagebau Janschwalde muss am 15 Mai stoppen Abgerufen am 1 Mai 2022 OVG Tagebau Janschwalde darf weiter Kohle fordern In faz net 5 Mai 2022 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 5 Mai 2022 abgerufen am 5 Mai 2022 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Brandenburg Ruckzug aus der Braunkohle auf Raten In Der Tagesspiegel Online ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 28 Dezember 2023 Grune Liga Der geplante Tagebau Janschwalde Nord u a Blumenthal Redaktion Brandenburg aktuell Braunkohle Tagebau Janschwalde wird nicht erweitert RBB 30 Marz 2017 abgerufen am 30 Marz 2017 Vorsorgliche Massnahme zur geotechnischen Sicherheit des Tagebau Janschwalde Memento des Originals vom 12 Mai 2019 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Jan Siegel DUH Klage Landesbergamt pruft Genehmigung fur Tagebau Janschwalde Abgerufen am 3 September 2019 Die LEAG wappnet sich fur Stopp des Tagebaus Janschwalde In Lausitzer Rundschau 13 August 2019 Redaktion LEAG beantragt Fristverlangerung Tagebau Janschwalde konnte stillstehen Niederlausitz Aktuell Abgerufen am 4 September 2019 deutsch LEAG beantragt Fristverlangerung Tagebau Janschwalde konnte stillstehen In Niederlausitz Aktuell 28 August 2019 Juristischer Ping Pong um den Kohleabbau im Tagebau Janschwalde In Lausitzer Rundschau 29 August 2019 Gericht bestatigt Stopp des Tagebaus Janschwalde In Tagesspiegel 29 August 2019 Abgerufen am 29 August 2019 Tagebau Janschwalde muss angehalten werden In Lausitzer Rundschau 30 August 2019 Ab Sonntag stehen Bagger im Tagebau Janschwalde vorerst still MDR DE 30 August 2019 archiviert vom Original am 14 August 2020 abgerufen am 16 Januar 2021 Betrieb im Tagebau Janschwalde wieder angefahren In maz online de Markische Allgemeine 12 November 2019 abgerufen am 16 Januar 2021 Grundwasser sickert in gestoppten Tagebau Janschwalde ein In Leipziger Volkszeitung 11 November 2019 Umweltprufung fur Tagebau Janschwalde verzogert sich In Lausitzer Rundschau 22 November 2019 Genehmigung fur Braunkohleabbau wieder erteilt In Lausitzer Rundschau 24 Februar 2020 Windpark Forst Briesnig ABO Wind abgerufen am 13 September 2018 Grunes Licht fur bundesweit fuhrendes 100 MW Onshore Windprojekt im Lausitzer Braunkohlerevier LEAG 21 Juni 2023 abgerufen am 22 November 2023 Vertrag unterzeichnet 17 Vestas Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 105 MW fur erstes Windprojekt der LEAG LEAG 28 Juni 2024 abgerufen am 3 August 2024 Erneuerbare Energien LEAG abgerufen am 2 Marz 2022