Die ukrainischen Seestreitkräfte ukrainisch Військово Морські Сили України ВМСУ Wiys kowo Mors ki Syly Ukrayiny sind die
Ukrainische Seestreitkräfte

Die ukrainischen Seestreitkräfte (ukrainisch Військово-Морські Сили України, ВМСУ, Wiys’kowo-Mors’ki Syly Ukrayiny) sind die Marine der ukrainischen Streitkräfte. Seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 sind die Angaben zu Mannschaftsstärke, Einheiten und Schiffen unklar.
Ukrainische Marine | |
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Emblem der ukrainischen Seestreitkräfte | |
Aufstellung | 1917 – 1921 12. Dezember 1991 |
Staat | Ukraine |
Streitkräfte | Ukrainische Streitkräfte |
Typ | Teilstreitkraft (Marine) |
Stärke | 17.500 |
Traditionsfolge | Schwarzmeerflotte |
Führung | |
Befehlshaber | Vizeadmiral Oleksij Nejischpapa |
Insignien | |
Flagge der ukrainischen Seestreitkräfte |
Geschichte
Zwischen 1918 und 1921 gab es bereits eine Ukrainische Staatsflotte der Ukrainischen Volksrepublik, die in der sowjetischen Schwarzmeerflotte aufging. Von 1921 bis 1991 waren die Seestreitkräfte Angelegenheit der Sowjetunion und nicht von deren Unionsrepubliken.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und der daraus resultierenden Unabhängigkeit der Ukraine befand sich die Schwarzmeerflotte der sowjetischen Marine nunmehr auf dem Territorium der Ukraine. Am 2. Januar 1992 verfügte der ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk die Unterstellung aller auf dem Territorium der Ukraine stationierten vormals sowjetischen Truppen einschließlich der Schwarzmeerflotte unter ukrainischen Oberbefehl. Ausgenommen waren nur die strategischen Militäreinheiten. Am 2. August 1992 einigte sich Krawtschuk mit dem russischen Präsidenten Boris Jelzin im Konflikt um die Schwarzmeerflotte dahingehend, dass beide Staaten für eine Übergangszeit bis 1995 ein gemeinsames Oberkommando über die rund 380 Schiffe und Boote bilden. Am 17. Juni 1993 unterzeichneten Krawtschuk und Jelzin in Moskau ein weiteres Abkommen über die überwiegend auf der Krim stationierte Schwarzmeerflotte. Danach sollte bis 1995 die rund 300 Schiffe und Boote umfassende Flotte sowie die Gebäude und Hafenanlagen jeweils zur Hälfte aufgeteilt werden. Bis 1995 sollte die Schwarzmeerflotte weiterhin gemeinsam verwaltet und finanziert werden und unter dem gemeinsamen Oberbefehl der Präsidenten Russlands und der Ukraine stehen. Bereits am 3. September 1993 vereinbarten die beiden Präsidenten in Jalta, das bisherige Abkommen zu revidieren. Die Ukraine stimmte dem Verkauf ihres fünfzigprozentigen Anteils an Russland zu. Der auf ukrainischem Staatsgebiet liegende Flottenstützpunkt in Sewastopol wurde von Russland gepachtet. Die Pachtzahlungen wurden mit den ukrainischen Schulden bei Russland verrechnet. Diese Entscheidung Krawtschuks wurde in der Werchowna Rada heftig kritisiert.
Am 15. April 1994 wurde erneut über die Schwarzmeerflotte verhandelt. Der verbliebene ukrainische Anteil von 50 % der rund 300 Schiffe und Boote sollte nun auf rund 15 bis 20 % reduziert werden. 30 bis 35 % der Flotte wurde an Russland verkauft. Der Ukraine blieben über 60 Schiffe und einige noch nicht fertiggestellte Schiffsrümpfe. Der größte Teil davon befand sich in schlechtem Zustand und war nicht seetüchtig. Zudem fanden Verhandlungen zur Nutzung der Marinestützpunkte auf der Krim statt. Russland verlangte das alleinige Nutzungsrecht der Marinebasis in Sewastopol, das als Heimathafen der Schwarzmeerflotte in der Sowjetunion einen besonderen Status hatte, der auch während der Zugehörigkeit der Krim zur Ukraine von 1991 bis 2014 bestehen blieb. Am 9. Juni 1995 vereinbarte Jelzin mit dem seit 1994 amtierenden Präsidenten Leonid Kutschma in Sotschi, dass Sewastopol weiterhin Stützpunkt der russischen Marine bleibt und die militärische Infrastruktur der Krim von Russland genutzt werden darf.
Am 31. Mai 1997 unterzeichneten Jelzin und Kutschma erneut ein Abkommen über den Status der Schwarzmeerflotte. Russland pachtete die Militäranlagen in Sewastopol für die nächsten 20 Jahre und nutzte die Häfen in Sewastopol und der Karantinnaja-Bucht sowie die Einrichtungen in Streletskaja gemeinsam mit der ukrainischen Marine. Der Pachtvertrag wurde am 21. April 2010 durch den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew und den ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch unter anderem gegen verbilligte russische Gaslieferungen bis zum Jahr 2042 verlängert.
Der Ukraine gelang es nicht, eine größere Anzahl von Schiffen seetüchtig zu machen oder zu erhalten. Reparaturen beschränkten sich auf das Nötigste oder wurden nur mit dem Ziel durchgeführt, ein Schiff verkaufsfähig herzurichten. Somit war man nur schlecht auf die Annexion der Krim 2014 vorbereitet und konnte Verluste beim Material und Überlaufen von Personal nicht verhindern. In den nächsten Jahren wurde daher ein großes Neubauprogramm und zahlreiche Reformen beschlossen, die aber nur langsam umgesetzt werden konnten.
Organisation
Die ukrainische Marine verfügte bis März 2014 über etwa 17.500 Soldaten, die sich in die Truppenteile Überwassereinheit; Unterwassereinheit; Marinestützpunkte, küstengestützte Raketensysteme und die Marineinfanterie mit 3.000 Mann gliedert.
Weiterhin verfügt die Marine über Abteilungen für logistische, technische und medizinische Unterstützung, Marineausbildungszentren und einen wissenschaftlichen Dienst. Die Marine ist mittelbar dem ukrainischen Verteidigungsminister unterstellt.
Die Marine war in die Bereiche West und Süd gegliedert.
Marineinfanterie
Die Marineinfanteristen der ukrainischen Marine sind die amphibische und luftlande-amphibische Komponente der Seestreitkräfte. Ihre Aufgabe ist es, im Zusammenwirken mit den Landstreitkräften wichtige Landstützpunkte zu erobern und zu sichern. Im Zuge des Russisch-Ukrainischen Krieges wurde die ukrainische Marineinfanterie mit weiteren Einheiten zusammengefasst und als eigenständige Teilstreitkraft organisiert.
- Kommando der Marineinfanterie
- Schule der Marineinfanterie
- 241. Marineinfanterie-Ausbildungszentrum
- 35. Marineinfanterie-Brigade
- 36. Marineinfanterie-Brigade
- 37. Marineinfanterie-Brigade
- 38. Marineinfanterie-Brigade
- 406. Artillerie-Brigade
- 32. Raketenartillerie-Regiment
- 7. Flugabwehr-Division
- 140. Aufklärungs-Bataillon
Basen
An der Mündung des Dnepr-Bug-Liman und des Beresan-Liman befindet sich der Stützpunkt Otschakiw, weiter westlich das aktuelle Hauptquartier Odessa und im Donaudelta der Stützpunkt in Ismajil. Nach der Besetzung der Krim begann man in Berdjansk eine neue Basis, zum Schutz der ukrainischen Häfen im Asowschen Meer, aufzubauen.
Krim
Das Hauptquartier der ukrainischen Flotte befand sich bis zum 19. März 2014, als es verlassen wurde, in Sewastopol an der Westküste der Krim. Nach einem umstrittenen Referendum beantragte die Krim die Aufnahme in die Russische Föderation, nachdem bereits vorher russische Truppen ohne Hoheitsabzeichen die Krim besetzt hatten. Weitere Stützpunkte an der Westküste der Krim waren Jewpatorija (Nowooserne / Myrnyj) und Saky. Die Marinebasis Feodossija liegt an der Südküste der Krim.
Werften
In Balaklawa und Mykolajiw befinden sich Marinewerften. Die Werft in Balaklawa liegt nach der Annexion der Krim nunmehr auf von Russland beanspruchtem und kontrolliertem Territorium.
Ausrüstung
Seefahrzeuge
Die Schiffsnummern der ukrainischen Schiffe bestanden zunächst aus einem großen lateinischen „U“, gefolgt von der Nummer. Dieses Konzept wurde später durch das westeuropäische Schema aus Buchstaben für die Schiffsart und Nummer ersetzt. Die Schiffe führen die blau-gelbe Flagge der Ukraine bzw. die Dienstflagge der Seestreitkräfte.
Insgesamt verfügte die ukrainische Marine vor der Annexion der Krim über 40, nach anderen Angaben über 67 Schiffe, von denen nach Aussagen des Verteidigungsministers mindestens fünf nicht einsatzfähig waren – darunter der Kreuzer Ukrayina, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1992 von der Ukraine unfertig übernommen und nicht zu Ende gebaut wurde. Die zu 95 % fertiggestellte Ukrayina lag ohne Bewaffnung im Hafen von Sewastopol, während die ukrainische Regierung nach einem Käufer für das Schiff suchte. Russland bekundete großes Interesse an der Ukrayina, doch ein Ankauf für die russische Marine kam nicht zustande. 2010 wurde das Schiff in 1164 umbenannt, was auf einen möglicherweise geplanten Verkauf hindeutete.
Infolge der Annexion der Krim durch die russische Föderation wurden die meisten Schiffe zunächst von Russland bzw. der russischen Schwarzmeerflotte in Besitz genommen. Im April 2014 begann Russland damit, die Schiffe an die Ukraine zurückzugeben. Dabei sollte die Rückgabe der ukrainischen Militärtechnik nach russischen Angaben bis Juni 2014 abgeschlossen werden. Bis zum 21. April 2014 wurden 13 Schiffe zurückgegeben, bis zum 20. Mai waren es 28. Kurz darauf setzte Russland die Rückgabe ukrainischer Militärtechnik aus. Zudem wurden im Rahmen des Überfalls auf die Ukraine ab Februar 2022 weitere Schiffe durch Russland erobert.
Bis August 2024 waren zwei Korvetten der Ada-Klasse in der Türkei für die ukrainische Marine gebaut worden.
Die Ukraine soll 2025 zwei weitere gebrauchte Minenjagdboote der Alkmaar-Klasse aus den Niederlanden erhalten.
Korvetten
- 2 Einheiten der Ada-Klasse (Stand August 2024 noch in der Testphase)
Minenabwehrfahrzeuge
- 1 Einheit des Projekt 1258 (Yevgenya-Klasse)
- 2 Einheiten der Sandown-Klasse
Patrouillenboote
- 4 Einheiten des Projekt 58155 (Hjursa-M-Klasse)
- 3 Einheiten der Island-Klasse
Amphibische Einheiten
- 1 Einheit der Projekt 773 (Polnocny-C-Klasse)
- 1 Einheit der Projekt 1176 (Ondatra-Klasse)
- 1 Einheit der Projekt 58181 (Zentaur-Klasse)
Hilfsschiffe
- 1 Einheit der Projekt 1824B (Muna-Klasse)
Luftfahrzeuge
Stand: Ende 2021 vor dem Beginn von Russlands großangelegter Invasion
Luftfahrzeuge | Herkunft | Verwendung | Version | Aktiv | Bestellt | Anmerkungen |
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Flugzeuge | ||||||
Berijew Be-12 Tschaika | Sowjetunion | Search and Rescue | 2 | |||
Antonow An-26 | Sowjetunion | Transportflugzeug | 2 | |||
Hubschrauber | ||||||
Mil Mi-14 | Sowjetunion | U-Jagdhubschrauber | 4 | |||
Kamow Ka-27 | Sowjetunion | Transporthubschrauber | 4 | |||
Kamow Ka-226 | Russland | Transporthubschrauber | 1 | |||
Unbemanntes Luftfahrzeug | ||||||
Bayraktar TB2 | Türkei | Kampf- und Aufklärungsdrohne | 3 | 4 |
Ehemalige Luftfahrzeuge: Antonow An-2, Kamow Ka-29
Nach der Eskalation des Krieges durch Russland 2022 erhielt die Marine zunächst gebrauchte Helikopter des Typs Sea King aus Beständen von NATO-Partner.
Befehlshaber
- Borys B. Koschyn (April 1992 – Oktober 1993)
- Wolodymyr G. Beskorowajnyj (Oktober 1993 – Oktober 1996)
- Mychajlo B. Jeschel (Oktober 1996 – Mai 2003)
- Ihor W. Knjas (Mai 2003 – 23. März 2006)
- Ihor J. Tenjuch (23. März 2006 – 17. März 2010)
- Wiktor W. Maksymow (17. März 2010 – 27. Juli 2012)
- Jurij I. Iljin (27. Juli 2012 – 28. Februar 2014)
- Denys W. Beresowskyj (1. März 2014 – 2. März 2014)
- Serhij A. Hajduk (2. März 2014 – 6. August 2016)
- (6. August 2016 – 11. Juni 2020)
- Oleksij L. Nejischpapa (seit 11. Juni 2020)
Uniform
Nachdem die ukrainischen Uniformen in den 1990er Jahren zunächst dem sowjetischen/russischen Vorbild gefolgt waren, gab es nach der Besetzung der Krim erstmals ernsthafte Bemühungen ein eigenes Uniformdesign und Rangsystem zu etablieren. In Anlehnung an historische ukrainische Vorbilder wurden 2016 neue Uniformen eingeführt. Das Rangsystem wurde später aber noch einmal überarbeitet (Einführung des Rangs eines Kommodores) und folgt seit 2020 dem Vorbild der NATO-Staaten.
Das blau-weiß quergestreifte baumwollene traditionelle Unterhemd der Matrosen heißt Tilnjaschka.
Einsätze
Am 4. Oktober 2001 schoss die ukrainische Marine während eines Manövers im Schwarzen Meer versehentlich eine Tupolew Tu-154M der russischen Fluggesellschaft Sibir ab, wodurch alle 78 an Bord befindlichen Menschen den Tod fanden. Der Unfall geschah während eines Gefechtsschießens mit S-200-Flugabwehrraketen.
Das Flaggschiff der ukrainischen Marine, die Fregatte Hetman Sahaidatschnyj nahm an der EU-Mission Atalanta im Golf von Aden teil. Mit einem Ka-27-Hubschrauber und einem Boarding-Team der Marineinfanterie war das Schiff auch Teil der Operation Ocean Shield.
Krimannexion und Beschlagnahmungen durch Russland
2014 wurde der seit dem 27. Juli 2012 amtierende Befehlshaber Jurij I. Iljin von der ukrainischen Übergangsregierung unter Oleksandr Turtschynow am 28. Februar 2014 abberufen und Admiral Denys Beresowskyj zu seinem Nachfolger ernannt. Dieser erklärte am 2. März 2014 seine Treue zur Bevölkerung der Krim und deren neuer prorussischen Regionalregierung. Daraufhin wurde er am selben Tag seines Amtes enthoben und ein Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats gegen ihn eingeleitet. Er habe sich geweigert, nötigenfalls gegen Russland zu kämpfen und das Marinehauptquartier in Sewastopol aufgegeben, teilte der Sicherheitsrat der Ukraine mit.
Durch die Krim-Annexion verlor die Ukraine nicht nur auf einen Schlag fast 20 000 Soldaten, die größtenteils kampflos zu Russland überliefen; die Marine verlor fast 70 Prozent ihrer Schiffe.
Verschiedene Medien meldeten, dass sich das Flaggschiff der ukrainischen Marine, die Fregatte Hetman Sahaidatschnyj, unter das Kommando der russischen Schwarzmeerflotte gestellt hätte. Der ukrainische Admiral Andrij Tarasow dementierte diese Meldung. Am 4. März 2014 machte die Fregatte auf Kreta fest und wurde am 6. März mit militärischen Ehren in Odessa empfangen.
Wichtige Stützpunkte der Marine wurden von russischen Marineinfanteristen, die zunächst Uniformen ohne Hoheitszeichen oder andere Erkennungszeichen trugen, umstellt. Bereits am 2. März blockierten russische Kräfte die Basis der ukrainischen Marineinfanterie bei Feodossija. Die Basen der Marineinfanterie gehörten insgesamt zu den ersten, die durch die russische Schwarzmeerflotte umstellt wurden. Verschiedene Marinebasen der Ukraine sowie der Eingang zum Stützpunkt der 36. Brigade der ukrainischen Grenztruppen in Perewalne wurden blockiert. Dort waren die ukrainischen Kräfte zahlenmäßig deutlich unterlegen. Am 3. März blockierten vier Schiffe der russischen Marine die ukrainische Korvette Ternopil und das Kommandoschiff Slawutytsch innerhalb des Hafens von Sewastopol, um sie am Auslaufen zu hindern. Weitere russische Schiffe blockierten die Einfahrt des Hafens. Prorussische Zivilisten blockierten den Zugang zum Flottenstützpunkt in Sewastopol.
Am 4. März 2014 berichteten mehrere Medien, Russland stelle den auf der Krim stationierten ukrainischen Streitkräften ein Ultimatum mit der Forderung, die neue Regierung auf der Krim anzuerkennen, die Waffen niederzulegen und abzuziehen, sagte ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Anderenfalls müsse man sich auf einen Angriff durch das russische Militär einstellen. Das russische Verteidigungsministerium dementierte umgehend diese Berichte. Die ukrainische Marine meldete, dass bewaffnete Kräfte in einem Boot versucht hätten, die Slawutytsch zu entern. Die Angreifer hätten abgewehrt werden können. Am 6. März 2014 wurde die Hulk des außer Dienst gestellten russischen U-Jagd-Kreuzers Otschakow von russischen Streitkräften in der Einfahrt des Donuslawsees versenkt, um den ukrainischen Marinestützpunkt Nowooserne („Neusee“) zu blockieren. Insgesamt zehn russische Schiffe einschließlich des Raketenkreuzers Moskwa blockierten den Zugang.
Die Regierung der Krim unter Führung von Sergei Aksjonow plante die Verstaatlichung der auf der Krim stationierten Schiffe, Boote und Einrichtungen der ukrainischen Seestreitkräfte für den Fall der Unabhängigkeit. Soldaten, die nicht die Seite wechseln wollten, müssten die Halbinsel verlassen. Durch mehrere Aktionen von Sicherheitskräften der Republik Krim wurde am 19. März 2014 die Aufgabe von drei Militärstützpunkten der ukrainischen Streitkräfte erzwungen. Neben den Stützpunkten in Bachtschyssaraj und Nowooserne wurde auch das Marinehauptquartier in Sewastopol eingenommen. Der neue Oberbefehlshaber der ukrainischen Marine, Konteradmiral Serhij Hajduk, wurde vorübergehend verhaftet.
Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation teilte am 22. März 2014 offiziell die Übernahme der militärischen Kontrolle über die Krim mit. Insgesamt wurden über 147 ukrainische Militäreinrichtungen und mehr als drei Viertel der ukrainischen Schiffe unter russische Kontrolle gebracht. Den Soldaten und Offizieren der ukrainischen Truppen wurde nach russischen Angaben angeboten, entweder in russischen Dienst zu wechseln, ihren Abschied zu nehmen oder, falls sie weiter in den ukrainischen Streitkräften dienen wollten, die Krim zu verlassen. Ungefähr 90 % der Soldaten wollten nach russischen Angaben in die russischen Streitkräfte wechseln; nur wenige in den ukrainischen Streitkräften bleiben. Letzteren wurde durch Russland freier Abzug sowie Unterstützung beim Umzug gewährt.
Russischer Überfall 2022
Bei der Einnahme von Berdjansk, etwa eine Woche nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, sollen im Hafen liegende Schiffe der ukrainischen Marine von russischen Kräften in Besitz genommen worden sein. Ob und welche Einheiten betroffen sind, lässt sich bisher nicht klar belegen. Von ukrainischer Seite wurde zumindest der Verlust von zwei Schiffen der Hjursa-Klasse und des Hochseeschleppers Korets bestätigt. Ebenfalls Anfang März 2022 wurde das Patrouillenboot Slowjansk durch russische Truppen versenkt. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde das im umkämpften Mykolajiw liegende Flaggschiff der Marine, die Hetman Sahaidatschnyj, selbstversenkt, um zu verhindern, dass es in russische Hände fällt.
Am 16. April 2022 wurde von ukrainischer Seite die Zerstörung des Kommandoschiffes Donbas und der Verlust des Patrouillenbootes Krementschuk bestätigt. Die Donbas war bei der Belagerung von Mariupol im dortigen Hafen ausgebrannt, die Krementschuk bei gleicher Gelegenheit von russischen Kräften übernommen worden. Nach russischen Angaben ist das letzte (größere) ukrainische Kriegsschiff der ukrainischen Kriegsmarine, die Juri Olefirenko am 29. Mai 2023 an seinem Liegeplatz im Hafen von Odessa durch Hochpräzisionsraketen zerstört worden.
Weblinks
- Website der Marine (englisch), ukrainisch
- Ukraine World Navies Today
- Fotogalerie der Ukrainischen Marine
Einzelnachweise
- Schwarzmeerflotte bis 2042 in Sewastopol
- Einziges Uboot nach 20 Jahren endlich fertig
- Nach 20 Jahren Reparatur. Ukraine schickt ihr einziges U-Boot auf hohe See. Stimme Russlands, 20. März 2012, archiviert vom 23. März 2014; abgerufen am 23. März 2014. am
- Ukraine wants to get rid of its submarine. forUm, archiviert vom 29. September 2007; abgerufen am 23. März 2014 (englisch). am
- The Navy of the Armed Forces of Ukraine. Structure of the Navy. ukrainisches Verteidigungsministerium, abgerufen am 22. April 2014 (englisch).
- Marine Corps of Ukraine. In: militaryland.net. Abgerufen am 4. November 2023.
- Neunzig Prozent der ukrainischen Militärs auf der Krim wollen bleiben. RIA Novosti, 22. März 2014, archiviert vom 23. März 2014; abgerufen am 25. März 2014. am
- Russland gibt Kriegsschiffe an Ukraine zurück. RIA Novosti, 3. April 2014, archiviert vom 6. April 2014; abgerufen am 22. April 2014. am
- Krim: Russland übergibt weitere Schiffe an ukrainische Kriegsmarine. RIA Novosti, 16. April 2014, archiviert vom 19. April 2014; abgerufen am 22. April 2014. am
- Russland will ukrainische Kampftechnik auf der Krim Kiew bis Juni übergeben. RIA Novosti, 9. April 2014, archiviert vom 12. April 2014; abgerufen am 22. April 2014. am
- Krim: Bereits 13 von 70 Schiffen an Ukraine übergeben. RIA Novosti, 21. April 2014, archiviert vom 27. April 2014; abgerufen am 23. April 2014. am
- Russia returns more Ukraine Navy vessels. janes.com, 20. Mai 2014, archiviert vom 14. Juli 2014; abgerufen am 8. Juli 2014. am
- Moskau setzt Übergabe von Krim-Kriegsgerät an Ukraine aus. sputniknews.com, 5. Juli 2014, archiviert vom 14. April 2015; abgerufen am 1. Februar 2015. am
- Ukraine-Krieg: Zweites Kriegsschiff für Kiew in der Türkei zu Wasser gelassen. In: Der Spiegel. 3. August 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. August 2024]).
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- World Air Forces 2022. (PDF) Flight International, abgerufen am 25. Januar 2022.
- Ukraine military is set to buy another four Bayraktar TB2 unmanned aerial vehicles from Turkey. Abgerufen am 25. Januar 2022.
- World Air Forces 2015 (PDF; 3,7 MB) ( vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)
- Ben Aris: Ukraine admits it shot down Russian airliner. In: The Telegraph. 13. Oktober 2001, abgerufen am 19. Juli 2014 (englisch): „Although both Russia and Ukraine were almost certainly aware of the cause from the start, it took eight days for Ukraine to accept responsibility.“
- Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
- G-7 verurteilen Russland in gemeinsamer Erklärung. Süddeutsche Zeitung, 3. März 2014, abgerufen am 23. Januar 2023.
- Ivo Mijnssen: International/armee-ukraine-staerker-als-2014-und-russland-klar-unterlegen-ld.1670917. Neue Zürcher Zeitung, 22. Februar 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
- Hetman Sahaydachny Remains Loyal to Ukraine. navaltoday.com, 4. März 2014, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
- Ukrainian Warship Thwarts Attack in Sevastopol. navaltoday.com, 4. März 2014, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
- Korrespondentenbericht der ARD am 4. März 2014
- Slavutych ship repels attack of armed persons. Archiviert vom 12. März 2014; abgerufen am 25. März 2020. am
- The Maritime Executive: Russia Sinks Own Warship? 6. März 2014, abgerufen am 22. April 2014 (englisch, Meldung bei Maritime Executive).
- Sergei L. Loiko: Russia sinks ship to block Ukrainian navy entry to Black Sea. In: the Sydney morning herald. 7. März 2014, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
- Vor Referendum über Russland-Beitritt. Krim erklärt sich formell für unabhängig. Spiegel Online, 11. März 2014, abgerufen am 23. Januar 2023.
- Krim-Regierung will ukrainische Schiffe beschlagnahmen. Stuttgarter Nachrichten, 11. März 2014, abgerufen am 21. Januar 2023.
- Krim: Milizen erobern dritte Militärbasis. Der Kurier, 19. März 2014, abgerufen am 22. April 2014.
- Russland übernimmt offiziell militärische Kontrolle über Krim. FAZ, 22. März 2014, abgerufen am 22. April 2014.
- Ukrainische Militärs können Krim ungehindert verlassen. RIA Novosti, 25. März 2014, archiviert vom 25. März 2014; abgerufen am 25. März 2014. am
- ВМС України втратили у Маріуполі корабель управління “Донбас” та МБАК “Кременчук”. mil.in.ua, 16. April 2022, abgerufen am 16. April 2022 (ukrainisch).
- Ukraine Reports Loss of U.S.-Built Patrol Boat by Russian Missile. maritime-executive.com, 8. März 2022, abgerufen am 2. April 2014 (englisch).
- Russland-Ukraine-News: New Yorker Oper stoppt Zusammenarbeit mit Netrebko. In: Der Spiegel. 4. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 4. März 2022]).
- Russland ist angeblich ein Schlag gegen den Rest der ukrainischen Flotte gelungen. dpa, 31. Mai 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
Autor: www.NiNa.Az
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Die ukrainischen Seestreitkrafte ukrainisch Vijskovo Morski Sili Ukrayini VMSU Wiys kowo Mors ki Syly Ukrayiny sind die Marine der ukrainischen Streitkrafte Seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 sind die Angaben zu Mannschaftsstarke Einheiten und Schiffen unklar Ukrainische Marine Vijskovo Morski Sili UkrayiniEmblem der ukrainischen SeestreitkrafteAufstellung 1917 1921 12 Dezember 1991Staat Ukraine UkraineStreitkrafte Ukrainische StreitkrafteTyp Teilstreitkraft Marine Starke 17 500Traditionsfolge SchwarzmeerflotteFuhrungBefehlshaber Vizeadmiral Oleksij NejischpapaInsignienFlagge der ukrainischen SeestreitkrafteGeschichteKanonenboot Donez der Ukrainischen Staatsflotte 1918 Ukrainische Seeleute Parade am 24 August 2008 dem Unabhangigkeitstag der Ukraine Zwischen 1918 und 1921 gab es bereits eine Ukrainische Staatsflotte der Ukrainischen Volksrepublik die in der sowjetischen Schwarzmeerflotte aufging Von 1921 bis 1991 waren die Seestreitkrafte Angelegenheit der Sowjetunion und nicht von deren Unionsrepubliken Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und der daraus resultierenden Unabhangigkeit der Ukraine befand sich die Schwarzmeerflotte der sowjetischen Marine nunmehr auf dem Territorium der Ukraine Am 2 Januar 1992 verfugte der ukrainische Prasident Leonid Krawtschuk die Unterstellung aller auf dem Territorium der Ukraine stationierten vormals sowjetischen Truppen einschliesslich der Schwarzmeerflotte unter ukrainischen Oberbefehl Ausgenommen waren nur die strategischen Militareinheiten Am 2 August 1992 einigte sich Krawtschuk mit dem russischen Prasidenten Boris Jelzin im Konflikt um die Schwarzmeerflotte dahingehend dass beide Staaten fur eine Ubergangszeit bis 1995 ein gemeinsames Oberkommando uber die rund 380 Schiffe und Boote bilden Am 17 Juni 1993 unterzeichneten Krawtschuk und Jelzin in Moskau ein weiteres Abkommen uber die uberwiegend auf der Krim stationierte Schwarzmeerflotte Danach sollte bis 1995 die rund 300 Schiffe und Boote umfassende Flotte sowie die Gebaude und Hafenanlagen jeweils zur Halfte aufgeteilt werden Bis 1995 sollte die Schwarzmeerflotte weiterhin gemeinsam verwaltet und finanziert werden und unter dem gemeinsamen Oberbefehl der Prasidenten Russlands und der Ukraine stehen Bereits am 3 September 1993 vereinbarten die beiden Prasidenten in Jalta das bisherige Abkommen zu revidieren Die Ukraine stimmte dem Verkauf ihres funfzigprozentigen Anteils an Russland zu Der auf ukrainischem Staatsgebiet liegende Flottenstutzpunkt in Sewastopol wurde von Russland gepachtet Die Pachtzahlungen wurden mit den ukrainischen Schulden bei Russland verrechnet Diese Entscheidung Krawtschuks wurde in der Werchowna Rada heftig kritisiert Am 15 April 1994 wurde erneut uber die Schwarzmeerflotte verhandelt Der verbliebene ukrainische Anteil von 50 der rund 300 Schiffe und Boote sollte nun auf rund 15 bis 20 reduziert werden 30 bis 35 der Flotte wurde an Russland verkauft Der Ukraine blieben uber 60 Schiffe und einige noch nicht fertiggestellte Schiffsrumpfe Der grosste Teil davon befand sich in schlechtem Zustand und war nicht seetuchtig Zudem fanden Verhandlungen zur Nutzung der Marinestutzpunkte auf der Krim statt Russland verlangte das alleinige Nutzungsrecht der Marinebasis in Sewastopol das als Heimathafen der Schwarzmeerflotte in der Sowjetunion einen besonderen Status hatte der auch wahrend der Zugehorigkeit der Krim zur Ukraine von 1991 bis 2014 bestehen blieb Am 9 Juni 1995 vereinbarte Jelzin mit dem seit 1994 amtierenden Prasidenten Leonid Kutschma in Sotschi dass Sewastopol weiterhin Stutzpunkt der russischen Marine bleibt und die militarische Infrastruktur der Krim von Russland genutzt werden darf Am 31 Mai 1997 unterzeichneten Jelzin und Kutschma erneut ein Abkommen uber den Status der Schwarzmeerflotte Russland pachtete die Militaranlagen in Sewastopol fur die nachsten 20 Jahre und nutzte die Hafen in Sewastopol und der Karantinnaja Bucht sowie die Einrichtungen in Streletskaja gemeinsam mit der ukrainischen Marine Der Pachtvertrag wurde am 21 April 2010 durch den russischen Prasidenten Dmitri Medwedew und den ukrainischen Prasidenten Wiktor Janukowytsch unter anderem gegen verbilligte russische Gaslieferungen bis zum Jahr 2042 verlangert Der Ukraine gelang es nicht eine grossere Anzahl von Schiffen seetuchtig zu machen oder zu erhalten Reparaturen beschrankten sich auf das Notigste oder wurden nur mit dem Ziel durchgefuhrt ein Schiff verkaufsfahig herzurichten Somit war man nur schlecht auf die Annexion der Krim 2014 vorbereitet und konnte Verluste beim Material und Uberlaufen von Personal nicht verhindern In den nachsten Jahren wurde daher ein grosses Neubauprogramm und zahlreiche Reformen beschlossen die aber nur langsam umgesetzt werden konnten OrganisationStruktur der ukrainischen Marine im Jahr 2017 Die ukrainische Marine verfugte bis Marz 2014 uber etwa 17 500 Soldaten die sich in die Truppenteile Uberwassereinheit Unterwassereinheit Marinestutzpunkte kustengestutzte Raketensysteme und die Marineinfanterie mit 3 000 Mann gliedert Weiterhin verfugt die Marine uber Abteilungen fur logistische technische und medizinische Unterstutzung Marineausbildungszentren und einen wissenschaftlichen Dienst Die Marine ist mittelbar dem ukrainischen Verteidigungsminister unterstellt Die Marine war in die Bereiche West und Sud gegliedert Marineinfanterie Flagge der ukrainischen Marineinfanterie Die Marineinfanteristen der ukrainischen Marine sind die amphibische und luftlande amphibische Komponente der Seestreitkrafte Ihre Aufgabe ist es im Zusammenwirken mit den Landstreitkraften wichtige Landstutzpunkte zu erobern und zu sichern Im Zuge des Russisch Ukrainischen Krieges wurde die ukrainische Marineinfanterie mit weiteren Einheiten zusammengefasst und als eigenstandige Teilstreitkraft organisiert Kommando der Marineinfanterie Schule der Marineinfanterie 241 Marineinfanterie Ausbildungszentrum 35 Marineinfanterie Brigade 36 Marineinfanterie Brigade 37 Marineinfanterie Brigade 38 Marineinfanterie Brigade 406 Artillerie Brigade 32 Raketenartillerie Regiment 7 Flugabwehr Division 140 Aufklarungs BataillonBasen An der Mundung des Dnepr Bug Liman und des Beresan Liman befindet sich der Stutzpunkt Otschakiw weiter westlich das aktuelle Hauptquartier Odessa und im Donaudelta der Stutzpunkt in Ismajil Nach der Besetzung der Krim begann man in Berdjansk eine neue Basis zum Schutz der ukrainischen Hafen im Asowschen Meer aufzubauen Krim Das Hauptquartier der ukrainischen Flotte befand sich bis zum 19 Marz 2014 als es verlassen wurde in Sewastopol an der Westkuste der Krim Nach einem umstrittenen Referendum beantragte die Krim die Aufnahme in die Russische Foderation nachdem bereits vorher russische Truppen ohne Hoheitsabzeichen die Krim besetzt hatten Weitere Stutzpunkte an der Westkuste der Krim waren Jewpatorija Nowooserne Myrnyj und Saky Die Marinebasis Feodossija liegt an der Sudkuste der Krim Werften In Balaklawa und Mykolajiw befinden sich Marinewerften Die Werft in Balaklawa liegt nach der Annexion der Krim nunmehr auf von Russland beanspruchtem und kontrolliertem Territorium AusrustungSeefahrzeuge Die Hetman Iwan Masepa beim Stapellauf Yuri Olefirenko U401 nach russischen Angaben am 29 Mai 2023 versenktPerejaslaw A512 Hauptartikel Liste von Schiffen der ukrainischen Marine Die Schiffsnummern der ukrainischen Schiffe bestanden zunachst aus einem grossen lateinischen U gefolgt von der Nummer Dieses Konzept wurde spater durch das westeuropaische Schema aus Buchstaben fur die Schiffsart und Nummer ersetzt Die Schiffe fuhren die blau gelbe Flagge der Ukraine bzw die Dienstflagge der Seestreitkrafte Insgesamt verfugte die ukrainische Marine vor der Annexion der Krim uber 40 nach anderen Angaben uber 67 Schiffe von denen nach Aussagen des Verteidigungsministers mindestens funf nicht einsatzfahig waren darunter der Kreuzer Ukrayina der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1992 von der Ukraine unfertig ubernommen und nicht zu Ende gebaut wurde Die zu 95 fertiggestellte Ukrayina lag ohne Bewaffnung im Hafen von Sewastopol wahrend die ukrainische Regierung nach einem Kaufer fur das Schiff suchte Russland bekundete grosses Interesse an der Ukrayina doch ein Ankauf fur die russische Marine kam nicht zustande 2010 wurde das Schiff in 1164 umbenannt was auf einen moglicherweise geplanten Verkauf hindeutete Infolge der Annexion der Krim durch die russische Foderation wurden die meisten Schiffe zunachst von Russland bzw der russischen Schwarzmeerflotte in Besitz genommen Im April 2014 begann Russland damit die Schiffe an die Ukraine zuruckzugeben Dabei sollte die Ruckgabe der ukrainischen Militartechnik nach russischen Angaben bis Juni 2014 abgeschlossen werden Bis zum 21 April 2014 wurden 13 Schiffe zuruckgegeben bis zum 20 Mai waren es 28 Kurz darauf setzte Russland die Ruckgabe ukrainischer Militartechnik aus Zudem wurden im Rahmen des Uberfalls auf die Ukraine ab Februar 2022 weitere Schiffe durch Russland erobert Bis August 2024 waren zwei Korvetten der Ada Klasse in der Turkei fur die ukrainische Marine gebaut worden Die Ukraine soll 2025 zwei weitere gebrauchte Minenjagdboote der Alkmaar Klasse aus den Niederlanden erhalten Korvetten 2 Einheiten der Ada Klasse Stand August 2024 noch in der Testphase Minenabwehrfahrzeuge 1 Einheit des Projekt 1258 Yevgenya Klasse 2 Einheiten der Sandown KlassePatrouillenboote 4 Einheiten des Projekt 58155 Hjursa M Klasse 3 Einheiten der Island KlasseAmphibische Einheiten 1 Einheit der Projekt 773 Polnocny C Klasse 1 Einheit der Projekt 1176 Ondatra Klasse 1 Einheit der Projekt 58181 Zentaur Klasse Hilfsschiffe 1 Einheit der Projekt 1824B Muna Klasse Luftfahrzeuge Ukrainische Berijew Be 12Ein Kamow Ka 27 bei Landeubungen auf einer amerikanischen Fregatte Stand Ende 2021 vor dem Beginn von Russlands grossangelegter Invasion Luftfahrzeuge Herkunft Verwendung Version Aktiv Bestellt AnmerkungenFlugzeugeBerijew Be 12 Tschaika Sowjetunion Sowjetunion Search and Rescue 2Antonow An 26 Sowjetunion Sowjetunion Transportflugzeug 2HubschrauberMil Mi 14 Sowjetunion Sowjetunion U Jagdhubschrauber 4Kamow Ka 27 Sowjetunion Sowjetunion Transporthubschrauber 4Kamow Ka 226 Russland Russland Transporthubschrauber 1Unbemanntes LuftfahrzeugBayraktar TB2 Turkei Turkei Kampf und Aufklarungsdrohne 3 4 Ehemalige Luftfahrzeuge Antonow An 2 Kamow Ka 29 Nach der Eskalation des Krieges durch Russland 2022 erhielt die Marine zunachst gebrauchte Helikopter des Typs Sea King aus Bestanden von NATO Partner BefehlshaberOleksij Nejischpapa 2020 Borys B Koschyn April 1992 Oktober 1993 Wolodymyr G Beskorowajnyj Oktober 1993 Oktober 1996 Mychajlo B Jeschel Oktober 1996 Mai 2003 Ihor W Knjas Mai 2003 23 Marz 2006 Ihor J Tenjuch 23 Marz 2006 17 Marz 2010 Wiktor W Maksymow 17 Marz 2010 27 Juli 2012 Jurij I Iljin 27 Juli 2012 28 Februar 2014 Denys W Beresowskyj 1 Marz 2014 2 Marz 2014 Serhij A Hajduk 2 Marz 2014 6 August 2016 6 August 2016 11 Juni 2020 Oleksij L Nejischpapa seit 11 Juni 2020 UniformSchulterklappeninsignie der ukrainischen Seestreitkrafte Nachdem die ukrainischen Uniformen in den 1990er Jahren zunachst dem sowjetischen russischen Vorbild gefolgt waren gab es nach der Besetzung der Krim erstmals ernsthafte Bemuhungen ein eigenes Uniformdesign und Rangsystem zu etablieren In Anlehnung an historische ukrainische Vorbilder wurden 2016 neue Uniformen eingefuhrt Das Rangsystem wurde spater aber noch einmal uberarbeitet Einfuhrung des Rangs eines Kommodores und folgt seit 2020 dem Vorbild der NATO Staaten Das blau weiss quergestreifte baumwollene traditionelle Unterhemd der Matrosen heisst Tilnjaschka EinsatzeAm 4 Oktober 2001 schoss die ukrainische Marine wahrend eines Manovers im Schwarzen Meer versehentlich eine Tupolew Tu 154M der russischen Fluggesellschaft Sibir ab wodurch alle 78 an Bord befindlichen Menschen den Tod fanden Der Unfall geschah wahrend eines Gefechtsschiessens mit S 200 Flugabwehrraketen Hauptartikel Sibir Flug 1812 Das Flaggschiff der ukrainischen Marine die Fregatte Hetman Sahaidatschnyj nahm an der EU Mission Atalanta im Golf von Aden teil Mit einem Ka 27 Hubschrauber und einem Boarding Team der Marineinfanterie war das Schiff auch Teil der Operation Ocean Shield Krimannexion und Beschlagnahmungen durch Russland 2014 wurde der seit dem 27 Juli 2012 amtierende Befehlshaber Jurij I Iljin von der ukrainischen Ubergangsregierung unter Oleksandr Turtschynow am 28 Februar 2014 abberufen und Admiral Denys Beresowskyj zu seinem Nachfolger ernannt Dieser erklarte am 2 Marz 2014 seine Treue zur Bevolkerung der Krim und deren neuer prorussischen Regionalregierung Daraufhin wurde er am selben Tag seines Amtes enthoben und ein Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats gegen ihn eingeleitet Er habe sich geweigert notigenfalls gegen Russland zu kampfen und das Marinehauptquartier in Sewastopol aufgegeben teilte der Sicherheitsrat der Ukraine mit Durch die Krim Annexion verlor die Ukraine nicht nur auf einen Schlag fast 20 000 Soldaten die grosstenteils kampflos zu Russland uberliefen die Marine verlor fast 70 Prozent ihrer Schiffe Verschiedene Medien meldeten dass sich das Flaggschiff der ukrainischen Marine die Fregatte Hetman Sahaidatschnyj unter das Kommando der russischen Schwarzmeerflotte gestellt hatte Der ukrainische Admiral Andrij Tarasow dementierte diese Meldung Am 4 Marz 2014 machte die Fregatte auf Kreta fest und wurde am 6 Marz mit militarischen Ehren in Odessa empfangen Wichtige Stutzpunkte der Marine wurden von russischen Marineinfanteristen die zunachst Uniformen ohne Hoheitszeichen oder andere Erkennungszeichen trugen umstellt Bereits am 2 Marz blockierten russische Krafte die Basis der ukrainischen Marineinfanterie bei Feodossija Die Basen der Marineinfanterie gehorten insgesamt zu den ersten die durch die russische Schwarzmeerflotte umstellt wurden Verschiedene Marinebasen der Ukraine sowie der Eingang zum Stutzpunkt der 36 Brigade der ukrainischen Grenztruppen in Perewalne wurden blockiert Dort waren die ukrainischen Krafte zahlenmassig deutlich unterlegen Am 3 Marz blockierten vier Schiffe der russischen Marine die ukrainische Korvette Ternopil und das Kommandoschiff Slawutytsch innerhalb des Hafens von Sewastopol um sie am Auslaufen zu hindern Weitere russische Schiffe blockierten die Einfahrt des Hafens Prorussische Zivilisten blockierten den Zugang zum Flottenstutzpunkt in Sewastopol Am 4 Marz 2014 berichteten mehrere Medien Russland stelle den auf der Krim stationierten ukrainischen Streitkraften ein Ultimatum mit der Forderung die neue Regierung auf der Krim anzuerkennen die Waffen niederzulegen und abzuziehen sagte ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP Anderenfalls musse man sich auf einen Angriff durch das russische Militar einstellen Das russische Verteidigungsministerium dementierte umgehend diese Berichte Die ukrainische Marine meldete dass bewaffnete Krafte in einem Boot versucht hatten die Slawutytsch zu entern Die Angreifer hatten abgewehrt werden konnen Am 6 Marz 2014 wurde die Hulk des ausser Dienst gestellten russischen U Jagd Kreuzers Otschakow von russischen Streitkraften in der Einfahrt des Donuslawsees versenkt um den ukrainischen Marinestutzpunkt Nowooserne Neusee zu blockieren Insgesamt zehn russische Schiffe einschliesslich des Raketenkreuzers Moskwa blockierten den Zugang Die Regierung der Krim unter Fuhrung von Sergei Aksjonow plante die Verstaatlichung der auf der Krim stationierten Schiffe Boote und Einrichtungen der ukrainischen Seestreitkrafte fur den Fall der Unabhangigkeit Soldaten die nicht die Seite wechseln wollten mussten die Halbinsel verlassen Durch mehrere Aktionen von Sicherheitskraften der Republik Krim wurde am 19 Marz 2014 die Aufgabe von drei Militarstutzpunkten der ukrainischen Streitkrafte erzwungen Neben den Stutzpunkten in Bachtschyssaraj und Nowooserne wurde auch das Marinehauptquartier in Sewastopol eingenommen Der neue Oberbefehlshaber der ukrainischen Marine Konteradmiral Serhij Hajduk wurde vorubergehend verhaftet Das Verteidigungsministerium der Russischen Foderation teilte am 22 Marz 2014 offiziell die Ubernahme der militarischen Kontrolle uber die Krim mit Insgesamt wurden uber 147 ukrainische Militareinrichtungen und mehr als drei Viertel der ukrainischen Schiffe unter russische Kontrolle gebracht Den Soldaten und Offizieren der ukrainischen Truppen wurde nach russischen Angaben angeboten entweder in russischen Dienst zu wechseln ihren Abschied zu nehmen oder falls sie weiter in den ukrainischen Streitkraften dienen wollten die Krim zu verlassen Ungefahr 90 der Soldaten wollten nach russischen Angaben in die russischen Streitkrafte wechseln nur wenige in den ukrainischen Streitkraften bleiben Letzteren wurde durch Russland freier Abzug sowie Unterstutzung beim Umzug gewahrt Russischer Uberfall 2022 Bei der Einnahme von Berdjansk etwa eine Woche nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sollen im Hafen liegende Schiffe der ukrainischen Marine von russischen Kraften in Besitz genommen worden sein Ob und welche Einheiten betroffen sind lasst sich bisher nicht klar belegen Von ukrainischer Seite wurde zumindest der Verlust von zwei Schiffen der Hjursa Klasse und des Hochseeschleppers Korets bestatigt Ebenfalls Anfang Marz 2022 wurde das Patrouillenboot Slowjansk durch russische Truppen versenkt Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde das im umkampften Mykolajiw liegende Flaggschiff der Marine die Hetman Sahaidatschnyj selbstversenkt um zu verhindern dass es in russische Hande fallt Am 16 April 2022 wurde von ukrainischer Seite die Zerstorung des Kommandoschiffes Donbas und der Verlust des Patrouillenbootes Krementschuk bestatigt Die Donbas war bei der Belagerung von Mariupol im dortigen Hafen ausgebrannt die Krementschuk bei gleicher Gelegenheit von russischen Kraften ubernommen worden Nach russischen Angaben ist das letzte grossere ukrainische Kriegsschiff der ukrainischen Kriegsmarine die Juri Olefirenko am 29 Mai 2023 an seinem Liegeplatz im Hafen von Odessa durch Hochprazisionsraketen zerstort worden WeblinksCommons Ukrainische Marine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Marine englisch ukrainisch Ukraine World Navies Today Fotogalerie der Ukrainischen MarineEinzelnachweiseSchwarzmeerflotte bis 2042 in Sewastopol Einziges Uboot nach 20 Jahren endlich fertig Nach 20 Jahren Reparatur Ukraine schickt ihr einziges U Boot auf hohe See Stimme Russlands 20 Marz 2012 archiviert vom Original am 23 Marz 2014 abgerufen am 23 Marz 2014 Ukraine wants to get rid of its submarine forUm archiviert vom Original am 29 September 2007 abgerufen am 23 Marz 2014 englisch The Navy of the Armed Forces of Ukraine Structure of the Navy ukrainisches Verteidigungsministerium abgerufen am 22 April 2014 englisch Marine Corps of Ukraine In militaryland net Abgerufen am 4 November 2023 Neunzig Prozent der ukrainischen Militars auf der Krim wollen bleiben RIA Novosti 22 Marz 2014 archiviert vom Original am 23 Marz 2014 abgerufen am 25 Marz 2014 Russland gibt Kriegsschiffe an Ukraine zuruck RIA Novosti 3 April 2014 archiviert vom Original am 6 April 2014 abgerufen am 22 April 2014 Krim Russland ubergibt weitere Schiffe an ukrainische Kriegsmarine RIA Novosti 16 April 2014 archiviert vom Original am 19 April 2014 abgerufen am 22 April 2014 Russland will ukrainische Kampftechnik auf der Krim Kiew bis Juni ubergeben RIA Novosti 9 April 2014 archiviert vom Original am 12 April 2014 abgerufen am 22 April 2014 Krim Bereits 13 von 70 Schiffen an Ukraine ubergeben RIA Novosti 21 April 2014 archiviert vom Original am 27 April 2014 abgerufen am 23 April 2014 Russia returns more Ukraine Navy vessels janes com 20 Mai 2014 archiviert vom Original am 14 Juli 2014 abgerufen am 8 Juli 2014 Moskau setzt Ubergabe von Krim Kriegsgerat an Ukraine aus sputniknews com 5 Juli 2014 archiviert vom Original am 14 April 2015 abgerufen am 1 Februar 2015 Ukraine Krieg Zweites Kriegsschiff fur Kiew in der Turkei zu Wasser gelassen In Der Spiegel 3 August 2024 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 3 August 2024 Ukraine to receive two minehunters mil in ua 14 Marz 2023 abgerufen am 14 Marz 2023 englisch World Air Forces 2022 PDF Flight International abgerufen am 25 Januar 2022 Ukraine military is set to buy another four Bayraktar TB2 unmanned aerial vehicles from Turkey Abgerufen am 25 Januar 2022 World Air Forces 2015 PDF 3 7 MB Memento vom 19 Dezember 2014 im Internet Archive Ben Aris Ukraine admits it shot down Russian airliner In The Telegraph 13 Oktober 2001 abgerufen am 19 Juli 2014 englisch Although both Russia and Ukraine were almost certainly aware of the cause from the start it took eight days for Ukraine to accept responsibility Flugunfalldaten und bericht im Aviation Safety Network englisch G 7 verurteilen Russland in gemeinsamer Erklarung Suddeutsche Zeitung 3 Marz 2014 abgerufen am 23 Januar 2023 Ivo Mijnssen International armee ukraine staerker als 2014 und russland klar unterlegen ld 1670917 Neue Zurcher Zeitung 22 Februar 2022 abgerufen am 23 Januar 2023 Hetman Sahaydachny Remains Loyal to Ukraine navaltoday com 4 Marz 2014 abgerufen am 23 Januar 2023 englisch Ukrainian Warship Thwarts Attack in Sevastopol navaltoday com 4 Marz 2014 abgerufen am 23 Januar 2023 englisch Korrespondentenbericht der ARD am 4 Marz 2014 Slavutych ship repels attack of armed persons Archiviert vom Original am 12 Marz 2014 abgerufen am 25 Marz 2020 The Maritime Executive Russia Sinks Own Warship 6 Marz 2014 abgerufen am 22 April 2014 englisch Meldung bei Maritime Executive Sergei L Loiko Russia sinks ship to block Ukrainian navy entry to Black Sea In the Sydney morning herald 7 Marz 2014 abgerufen am 23 Januar 2023 englisch Vor Referendum uber Russland Beitritt Krim erklart sich formell fur unabhangig Spiegel Online 11 Marz 2014 abgerufen am 23 Januar 2023 Krim Regierung will ukrainische Schiffe beschlagnahmen Stuttgarter Nachrichten 11 Marz 2014 abgerufen am 21 Januar 2023 Krim Milizen erobern dritte Militarbasis Der Kurier 19 Marz 2014 abgerufen am 22 April 2014 Russland ubernimmt offiziell militarische Kontrolle uber Krim FAZ 22 Marz 2014 abgerufen am 22 April 2014 Ukrainische Militars konnen Krim ungehindert verlassen RIA Novosti 25 Marz 2014 archiviert vom Original am 25 Marz 2014 abgerufen am 25 Marz 2014 VMS Ukrayini vtratili u Mariupoli korabel upravlinnya Donbas ta MBAK Kremenchuk mil in ua 16 April 2022 abgerufen am 16 April 2022 ukrainisch Ukraine Reports Loss of U S Built Patrol Boat by Russian Missile maritime executive com 8 Marz 2022 abgerufen am 2 April 2014 englisch Russland Ukraine News New Yorker Oper stoppt Zusammenarbeit mit Netrebko In Der Spiegel 4 Marz 2022 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 4 Marz 2022 Russland ist angeblich ein Schlag gegen den Rest der ukrainischen Flotte gelungen dpa 31 Mai 2023 abgerufen am 18 Juni 2023 Ukrainische Streitkrafte Heer Marine Luftwaffe Luftlandetruppen Marineinfanterie Sondereinsatzkrafte Territorialverteidigung Normdaten Korperschaft GND 1239314213 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 156113815