Der Grenztunnel Füssen ist ein 1284 Meter langer grenzüberschreitender Basistunnel zwischen dem deutschen Kurort Füssen
Grenztunnel Füssen

Der Grenztunnel Füssen ist ein 1284 Meter langer grenzüberschreitender Basistunnel zwischen dem deutschen Kurort Füssen im bayerischen Kreis Ostallgäu und dem österreichischen Vils im Tiroler Bezirk Reutte, dessen Oströhre 1999 fertiggestellt wurde. Er unterquert den Falkensteinkamm unter dem Vilser Berg (1026 m ü. A.).
Grenztunnel Füssen | ||
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Südportal auf der österreichischen Seite | ||
Nutzung | Straßentunnel | |
Verkehrsverbindung | Bundesstraße 310 Bundesautobahn 7 Fernpassstraße (B 179) | |
Ort | Füssen | |
Länge | 1284 m | |
Anzahl der Röhren | 1 | |
Größte Überdeckung | 210 m | |
Fahrzeuge pro Tag | 15.989 (davon 1397 LKW-ähnliche KfZ)(2022) | |
Bau | ||
Bauherr | Bundesrepublik Deutschland Bundesministerium für Verkehr und Republik Österreich Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten | |
Baubeginn | Herbst 1995 | |
Fertigstellung | Sommer 1999 | |
Planer | ILF Beratende Ingenieure | |
Betrieb | ||
Maut | keine | |
Freigabe | 24. Juli 1999 | |
Lagekarte | ||
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Koordinaten | ||
Nordportal | 47° 34′ 3″ N, 10° 39′ 32″ O | |
Südportal | 47° 33′ 22″ N, 10° 39′ 22,3″ O |
Der Tunnel besteht zurzeit aus einer Röhre mit einem Fahrstreifen für jede Richtung. Vorwiegend sorgt er für eine Entlastung der Füssener Innenstadt, die vor der Fertigstellung vor allem vom Urlaubsreiseverkehr in Richtung Fernpass stark mit Lärm und Abgasen belastet wurde. Im Jahr 2011 passierten im Schnitt 14.707 Kraftfahrzeuge pro Tag den Tunnel, davon rund 16 % LKWs.
Parallel zum Tunnelbau wurde auf deutscher Seite der Ausbau der Bundesautobahn 7 vorangetrieben. Seit September 2009 führt die A 7 bis zum nördlichen Tunnelportal nahe Füssen. Vor allem während des Urlaubsverkehrs – vornehmlich an Wochenenden – ist die auf österreichischer Seite liegende Fernpassstraße überlastet und führt zu Rückstaus in den Grenztunnel Füssen. Zur Vermeidung stehenden Verkehrs im Tunnel wird der Verkehr in Blockabfertigung abgewickelt. Von der Blockabfertigung ist überwiegend der Verkehr in Richtung Fernpass betroffen.
Bau
Initiiert wurde der Bau des Grenztunnels durch den Füssener Stadtrat Alfred Köpf, der in den späten 1960er Jahren Pläne zur Stadtentwicklung im damals noch weitgehend unbebauten Füssener Westen erarbeitete, die auch die nördliche Stadtumgehung und den Bau des Grenztunnels zum Anschluss der Bundesautobahn 7 an das internationale Verkehrsnetz beinhalteten.
Der Tunnel wurde in den Jahren 1995 bis 1999 erbaut. Am 9. März 1996 ereignete sich beim Vortrieb ein unerwarteter Wassereinbruch mit einer Anfangsschüttung von etwa 400 l/s. Durch sofort eingeleitete, umfangreiche vorauseilende Injektionsmaßnahmen konnte der Wasserzufluss so weit eingedämmt werden, dass eine Gefährdung der nahe der Tunneltrasse entspringenden Heilquelle Nothburga des Kurortes Bad Faulenbach und eine nachhaltige Beeinträchtigung des Grundwasserspiegels im naturgeschützten Faulenbachtal als Folge der Baumaßnahmen vermieden werden konnten. Dies führte jedoch dazu, dass der feierliche Tunneldurchschlag erst am 17. September 1997 mit einer Verzögerung von etwa neun Monaten gegenüber dem ursprünglichen Bauzeitplan erfolgte.
Der Bau eines südlichen Fluchtstollens und die betriebstechnische Nachrüstung an die aktuellen Erfordernisse technischer Regelwerke sind im April 2009 abgeschlossen worden.
Im Zuge der in den 1970er-Jahren geplanten Autobahn von Ulm nach Mailand hätte der Tunnel eine zweite Röhre bekommen sollen. Die geplante Transitautobahn ist mittlerweile verworfen. Die zweite Röhre des Grenztunnels wird aber in verschiedenen Diskussionen vor Ort immer wieder gefordert. Eine Realisierung scheint aber unwahrscheinlich, da sich vor allem Österreich dagegen mit dem Verweis auf noch mehr Verkehr sperrt. Zudem wurde im Staatsvertrag von 1987 zwischen Deutschland und Österreich „ausdrücklich“ nur der Bau einer Röhre vereinbart.
Weblinks
- Grenztunnel Füssen. In: Structurae
- Grenztunnel Füssen BAB A7 In: DAUB
Einzelnachweise
- Zählstelle Vils (Nr. 8187) B179 Fernpassstraße Jahr 2022, abgerufen auf Verkehrsinformation Tirol am 14. September 2023
- Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Verkehrsplanung (Hrsg.): Verkehr in Tirol - Bericht 2011. Innsbruck 2012 (PDF; 1,5 MB)
- Verkehrszählung (PDF)
- Füssener Ehrenbürger Alfred Köpf wird 95. In: merkur.de. 28. März 2023, abgerufen am 1. August 2024.
- Kurosch Thuro, Gerhard Brugger, Friedrich Winkler: Ungewöhnliche geologische Verhältnisse und deren Bewältigung im Vortrieb des Grenztunnels Füssen. In: Felsbau 15 (1997), Nr. 6, S. 507–513 (PDF; 605 kB ( vom 15. Februar 2010 im Internet Archive))
- Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Kempten: Pressemitteilung Nr. 25/2008 (PDF; 46 kB ( vom 2. November 2013 im Internet Archive))
- Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Kempten: Pressemitteilung Nr. 07/2009 (PDF; 49 kB ( vom 2. November 2013 im Internet Archive))
- Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland über Bau, Instandhaltung und Betrieb eines Grenztunnels zwischen Reutte und Füssen
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Grenztunnel Fussen ist ein 1284 Meter langer grenzuberschreitender Basistunnel zwischen dem deutschen Kurort Fussen im bayerischen Kreis Ostallgau und dem osterreichischen Vils im Tiroler Bezirk Reutte dessen Ostrohre 1999 fertiggestellt wurde Er unterquert den Falkensteinkamm unter dem Vilser Berg 1026 m u A Grenztunnel FussenGrenztunnel FussenSudportal auf der osterreichischen SeiteNutzung StrassentunnelVerkehrsverbindung Bundesstrasse 310 Bundesautobahn 7 Fernpassstrasse B 179 Ort FussenLange 1284 mAnzahl der Rohren 1Grosste Uberdeckung 210 mFahrzeuge pro Tag 15 989 davon 1397 LKW ahnliche KfZ 2022 BauBauherr Bundesrepublik Deutschland Bundesministerium fur Verkehr und Republik Osterreich Bundesministerium fur wirtschaftliche AngelegenheitenBaubeginn Herbst 1995Fertigstellung Sommer 1999Planer ILF Beratende IngenieureBetriebMaut keineFreigabe 24 Juli 1999LagekarteGrenztunnel Fussen Bayern KoordinatenNordportal 47 34 3 N 10 39 32 O 47 5675 10 6589 810Sudportal 47 33 22 N 10 39 22 3 O 47 5561 10 6562 810 Der Tunnel besteht zurzeit aus einer Rohre mit einem Fahrstreifen fur jede Richtung Vorwiegend sorgt er fur eine Entlastung der Fussener Innenstadt die vor der Fertigstellung vor allem vom Urlaubsreiseverkehr in Richtung Fernpass stark mit Larm und Abgasen belastet wurde Im Jahr 2011 passierten im Schnitt 14 707 Kraftfahrzeuge pro Tag den Tunnel davon rund 16 LKWs Parallel zum Tunnelbau wurde auf deutscher Seite der Ausbau der Bundesautobahn 7 vorangetrieben Seit September 2009 fuhrt die A 7 bis zum nordlichen Tunnelportal nahe Fussen Vor allem wahrend des Urlaubsverkehrs vornehmlich an Wochenenden ist die auf osterreichischer Seite liegende Fernpassstrasse uberlastet und fuhrt zu Ruckstaus in den Grenztunnel Fussen Zur Vermeidung stehenden Verkehrs im Tunnel wird der Verkehr in Blockabfertigung abgewickelt Von der Blockabfertigung ist uberwiegend der Verkehr in Richtung Fernpass betroffen BauNordportal auf deutscher Seite Initiiert wurde der Bau des Grenztunnels durch den Fussener Stadtrat Alfred Kopf der in den spaten 1960er Jahren Plane zur Stadtentwicklung im damals noch weitgehend unbebauten Fussener Westen erarbeitete die auch die nordliche Stadtumgehung und den Bau des Grenztunnels zum Anschluss der Bundesautobahn 7 an das internationale Verkehrsnetz beinhalteten Der Tunnel wurde in den Jahren 1995 bis 1999 erbaut Am 9 Marz 1996 ereignete sich beim Vortrieb ein unerwarteter Wassereinbruch mit einer Anfangsschuttung von etwa 400 l s Durch sofort eingeleitete umfangreiche vorauseilende Injektionsmassnahmen konnte der Wasserzufluss so weit eingedammt werden dass eine Gefahrdung der nahe der Tunneltrasse entspringenden Heilquelle Nothburga des Kurortes Bad Faulenbach und eine nachhaltige Beeintrachtigung des Grundwasserspiegels im naturgeschutzten Faulenbachtal als Folge der Baumassnahmen vermieden werden konnten Dies fuhrte jedoch dazu dass der feierliche Tunneldurchschlag erst am 17 September 1997 mit einer Verzogerung von etwa neun Monaten gegenuber dem ursprunglichen Bauzeitplan erfolgte Der Bau eines sudlichen Fluchtstollens und die betriebstechnische Nachrustung an die aktuellen Erfordernisse technischer Regelwerke sind im April 2009 abgeschlossen worden Im Zuge der in den 1970er Jahren geplanten Autobahn von Ulm nach Mailand hatte der Tunnel eine zweite Rohre bekommen sollen Die geplante Transitautobahn ist mittlerweile verworfen Die zweite Rohre des Grenztunnels wird aber in verschiedenen Diskussionen vor Ort immer wieder gefordert Eine Realisierung scheint aber unwahrscheinlich da sich vor allem Osterreich dagegen mit dem Verweis auf noch mehr Verkehr sperrt Zudem wurde im Staatsvertrag von 1987 zwischen Deutschland und Osterreich ausdrucklich nur der Bau einer Rohre vereinbart WeblinksCommons Grenztunnel Fussen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grenztunnel Fussen In Structurae Grenztunnel Fussen BAB A7 In DAUBEinzelnachweiseZahlstelle Vils Nr 8187 B179 Fernpassstrasse Jahr 2022 abgerufen auf Verkehrsinformation Tirol am 14 September 2023 Amt der Tiroler Landesregierung Abt Verkehrsplanung Hrsg Verkehr in Tirol Bericht 2011 Innsbruck 2012 PDF 1 5 MB Verkehrszahlung PDF Fussener Ehrenburger Alfred Kopf wird 95 In merkur de 28 Marz 2023 abgerufen am 1 August 2024 Kurosch Thuro Gerhard Brugger Friedrich Winkler Ungewohnliche geologische Verhaltnisse und deren Bewaltigung im Vortrieb des Grenztunnels Fussen In Felsbau 15 1997 Nr 6 S 507 513 PDF 605 kB Memento vom 15 Februar 2010 im Internet Archive Autobahndirektion Sudbayern Dienststelle Kempten Pressemitteilung Nr 25 2008 PDF 46 kB Memento vom 2 November 2013 im Internet Archive Autobahndirektion Sudbayern Dienststelle Kempten Pressemitteilung Nr 07 2009 PDF 49 kB Memento vom 2 November 2013 im Internet Archive Abkommen zwischen der Republik Osterreich und der Bundesrepublik Deutschland uber Bau Instandhaltung und Betrieb eines Grenztunnels zwischen Reutte und Fussen