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Günter Mittag 8 Oktober 1926 in Stettin 18 März 1994 in Berlin war ein deutscher Politiker Er war von 1966 bis zum Herbs

Günter Mittag

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Günter Mittag (* 8. Oktober 1926 in Stettin; † 18. März 1994 in Berlin) war ein deutscher Politiker. Er war von 1966 bis zum Herbst 1989 Mitglied des Politbüros der SED. Er war von 1962 bis 1973 und ab 1976 als Sekretär des ZK der SED für Wirtschaftsfragen für die Lenkung der Planwirtschaft in der DDR zuständig.

Leben

Mittag stammte aus einer Arbeiterfamilie. 1943 war er Luftwaffenhelfer in einem Flak-Regiment. Von 1943 bis 1945 absolvierte Mittag eine Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn. 1956 schloss Mittag ein Fernstudium mit dem Titel des Diplom-Wirtschaftlers ab und promovierte 1958 an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden zum Dr. rer. oec. mit der Arbeit Die Überlegenheit der sozialistischen Organisation und Leitung im Eisenbahnwesen der DDR gegenüber dem kapitalistischen Eisenbahnwesen.

1945 trat Mittag in die KPD ein und wurde 1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED. 1947 wurde er Mitglied der SED-Kreisleitung Greifswald und übernahm in den Folgejahren regionale Führungspositionen im FDGB. 1958 wurde er Sekretär der Wirtschaftskommission beim Politbüro. 1962 wurde Mittag Mitglied des ZK. 1963 wurde er Mitglied der Volkskammer und (bis 1971, dann wieder 1979 bis 1989) Mitglied des Staatsrates der DDR. 1979 bis 1989 war er Mitglied des Nationalen Verteidigungsrats.

Ebenfalls 1963 wurde Mittag Leiter des Büros für Industrie- und Bauwesen des ZK. Mittag und Erich Apel entwarfen das Neue ökonomische System der Planung und Leitung (NÖSPL), das die Volkswirtschaft der DDR modernisieren und entbürokratisieren sollte. Das Konzept wurde aufgrund politischer Widerstände nur stark abgeschwächt umgesetzt.

1966 rückte Mittag in das Politbüro auf, nachdem er ihm bereits seit 1963 als Kandidat angehört hatte. Von 1962 bis 1973 war er als Nachfolger von Erich Apel Sekretär des ZK der SED für Wirtschaftsfragen. 1973 wurde Mittag als Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR in den Staatsapparat versetzt, nachdem er einen ZK-Abteilungsleiter tätlich angegriffen hatte.:76Als er 1976 erneut Sekretär des ZK für Wirtschaft wurde, war seine Führungsrolle in der Wirtschaftspolitik gefestigt. Während seiner gesamten Amtszeit hielt er strikt an einer staatlichen Kontrolle der Wirtschaft fest. Höhepunkt seiner Arbeit war die Zusammenfassung der VEB in Kombinate 1980. Innerhalb des ZK leitete Mittag auch die Kommission Asien, Afrika und Arabischer Raum.

Mittags Führungsstil gegenüber Direktoren und Generaldirektoren der DDR-Wirtschaft und zum Teil auch gegenüber seinen Mitarbeitern im ZK war berüchtigt. Er ließ keine Kritik zu und war im persönlichen Auftreten teilweise grob beleidigend. Objektiven Fakten gegenüber verschloss er sich und pochte auf die Einhaltung von Parteibeschlüssen, wie unrealistisch sie auch waren. Er griff in die Vollmachten der Fachminister ein und verlangte die Absetzung von bei ihm in Ungnade gefallenen Führungskräften, was in der Regel auch sofort geschah. Die Schuld für die Probleme der DDR-Wirtschaft sah er sowohl während als auch nach seiner Amtszeit bei anderen Politbüromitgliedern.:71, 75, 88

Mittag war zusammen mit Alexander Schalck-Golodkowski (Leiter von KoKo und Staatssekretär im DDR-Außenhandelsministerium) ein angesehener Gesprächspartner von Politikern und Wirtschaftsmanagern der Bundesrepublik. Besonders mit Franz Josef Strauß hatte er enge Kontakte und handelte Anfang der 1980er Jahre mit diesem den sogenannten „Milliardenkredit“ eines westdeutschen Bankenkonsortiums an die Deutsche Außenhandelsbank der DDR aus.

Im Sommer 1989 vertrat er Erich Honecker während dessen schwerer Erkrankung anstelle des nominellen Stellvertreters Egon Krenz. Mit Honecker verband ihn die Jagdleidenschaft. Dennoch verweigerte er ihm im Oktober die Unterstützung und trug so zu seinem Sturz bei, was ihm selbst aber nichts nutzte. Am 17. Oktober 1989 beschloss das SED-Politbüro im Zusammenhang mit der Ablösung von Erich Honecker als Generalsekretär und Staatsratsvorsitzenden, dem Zentralkomitee auch die Entbindung von Mittag und Joachim Herrmann von ihren führenden Funktionen vorzuschlagen; das ZK stimmte dem am folgenden Tag zu. Am 10. November 1989 wurde Mittag gemeinsam mit Herrmann auch aus dem Zentralkomitee ausgeschlossen. Am 23. November 1989 folgte schließlich der Ausschluss aus der SED durch die Zentrale Parteikontrollkommission.

Mittag war Diabetiker. Mitte der 1980er Jahre mussten ihm beide Unterschenkel amputiert werden.

Im Dezember 1989 kam Mittag in Untersuchungshaft, wurde aber bald aus gesundheitlichen Gründen entlassen und ging in Rente. 1991 folgte erneut eine Anklage wegen Verwendung von Staatsgeldern für Eigenheime. Mittag wurde jedoch aus gesundheitlichen Gründen für nicht verhandlungsfähig erklärt. Das Hauptverfahren wurde nicht eröffnet.

Mittag erhielt 1982 die Ehrendoktorwürde der Tōkai-Universität (Japan) und der Montanuniversität Leoben (Österreich). Letztere wurde ihm 1991 wieder aberkannt. Er war zweifacher Träger des Titels Held der Arbeit.

  • Günter Mittag besucht die Hoechst AG in Frankfurt am Main, 1980
  • Gespräch Bölling, Lambsdorff, Mittag, 1982
  • Günter Mittag (2.v.l.) an der Berliner Mauer, 1986
  • Besuch Honeckers in der BRD, Mittagessen beim Bundespräsidenten am 7. September 1987. V. l. n. r.: Bangemann, Honecker, Weizsäcker, Mittag, Vogel, Bräutigam, Genscher
  • Grabstein auf dem Friedhof in Zepernick.

Mittag wurde auf dem Friedhof Berlin-Biesdorf beigesetzt. Seit einer Umbettung befindet sich sein Grab auf dem Friedhof in Zepernick.

Kritik

Nach der Wiedervereinigung wurde Mittag als Hauptverantwortlichem in der Wirtschaftsplanung vorgeworfen, seine Inkompetenz habe erheblich zur Wirtschaftskrise und zum Zusammenbruch der DDR beigetragen.Herbert Wolf und Gerhard Schürer kritisierten das Buch von Mittag Um jeden Preis – Spannungsfeld zweier Systeme von 1991, in dem er sich als Reformer ausgab, der vom System ausgebremst wurde. Nach Wolf war er schon in den 1970er Jahren zu den Gegnern übergelaufen und hat die Wirtschaftspolitik Erich Honeckers wie ein Wirtschaftsdiktator durchgepeitscht. Schürer äußerte: „Ich kenne kein Buch in der Memoirenliteratur ehemaliger Parteifunktionäre, das verlogener wäre.“

Mittag stand der Massenmotorisierung insgesamt ablehnend gegenüber. Er war persönlich verantwortlich für das Scheitern zahlreicher Motor- und Fahrzeugentwicklungen der DDR, die er entweder ignorierte, mitten im Umsetzungsprozess stoppte oder anderweitig zu Fall brachte. Sein intrigantes Verhalten verunsicherte selbst höchste Kreise der SED einschließlich Erich Honeckers und trug zur politischen Schwächung des Ministerrats der DDR bei. Ein Beispiel dafür war seine Intrige gegen Willi Stoph im Jahr 1973, als er dessen Projekt RGW-Auto zu Fall brachte und dabei den Ministerrat politisch auf das Niveau einer Echokammer des Politbüros schwächte.

Veröffentlichungen

  • Zu einigen Problemen des Dispatcherdienstes bei der Eisenbahn, Berlin 1957
  • mit Elfriede Rehbein, Zwei Wege im deutschen Eisenbahnwesen, Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1959
  • Organisation und Leitung im sozialistischen Eisenbahnwesen der DDR, Berlin 1959
  • Aufgaben und Methoden der Parteiarbeit in der Industrie, im Bauwesen und im Handel, Berlin 1960
  • Zur sozialistischen Entwicklung des Eisenbahnwesens in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1960
  • Fragen der Parteiarbeit nach dem Produktionsprinzip in Industrie und Bauwesen, Berlin 1963
  • Fragen des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft, Berlin 1963
  • mit Erich Apel, Wissenschaftliche Führungstätigkeit – neue Rolle der VVB, Berlin 1964
  • mit Erich Apel, Ökonomische Gesetze des Sozialismus und neues ökonomisches System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft, Berlin 1964
  • mit Erich Apel, Planmässige Wirtschaftsführung und ökonomische Hebel, Berlin 1964
  • mit Erich Apel, Fragen der Anwendung des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft bei der Vorbereitung und Durchführung der Investitionen, Berlin 1965
  • Zur Wirtschaftspolitik der SED in der Periode des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in der DDR unter den Bedingungen der technischen Revolution, Berlin 1966
  • Über Probleme des Perspektivplanes bis 1970, insbesondere des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung in seiner zweiten Etappe und die Aufgaben der Partei, Berlin 1966
  • Probleme der Wirtschaftspolitik der Partei bei der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR, Berlin 1967
  • Fragen des Volkswirtschaftsplanes der DDR 1970, Berlin 1969
  • Hrsg., Armenien heute. Aufstieg in 50 Jahren Sowjetmacht, Berlin 1970
  • Die Bedeutung des Buches „Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR“ für die weitere Gestaltung des ökonomischen Systems des Sozialismus in der DDR und die Entwicklung des ökonomischen Denkens der Werktätigen, Berlin 1970
  • Die Durchführung des Volkswirtschaftsplanes im Jahre 1970, Berlin 1970
  • Fragen der Verwirklichung des ökonomischen Systems des Sozialismus in der DDR, Berlin 1970
  • Die Hauptaufgabe des Fünfjahrplanes zur Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1971 bis 1975. Die politisch-ideologischen Aufgaben der Parteiorganisationen in der Industrie und im Bauwesen, Berlin 1972
  • Erfahrungen bei der Durchführung der Beschlüsse des VIII. Parteitages zur Intensivierung der Produktion in Industrie und Bauwesen. Zu einigen Problemen der Leitungstätigkeit, Berlin 1975
  • Der Fünfjahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft 1976 - 1980. Der weitere Ausbau der materiell-technischen Basis. Die Notwendigkeit der Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, Berlin 1977
  • Fragen der Wirtschaftspolitik der SED in Verwirklichung der Beschlüsse des IX. Parteitages. Einige Schlussfolgerungen und Lehren, Berlin 1978
  • Erfahrungen des Kampfes der Partei bei der Verwirklichung der Beschlüsse des ZK der SED auf einigen Gebieten der Volkswirtschaft der DDR, Berlin 1981
  • Konsequent auf dem Kurs der Hauptaufgabe. Ausgewählte Reden und Aufsätze, Berlin 1986
  • Die Arbeit der Partei zur Verwirklichung der vom XI. Parteitag der SED beschlossenen ökonomischen Strategie, Berlin 1987
  • Um jeden Preis. Im Spannungsfeld zweier Systeme. Aufbau-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-351-02151-8. (Neuauflage 2015 im Verlag Das Neue Berlin, ISBN 978-3-360-02179-3.)

Literatur

  • Peter Przybylski: Tatort Politbüro. Die Akte Honecker. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-19328-0.
  • Hans-Hermann Hertle: Vor dem Bankrott der DDR. Dokumente des Politbüros des ZK der SED aus dem Jahr 1988 zum Scheitern der „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“. (Die Schürer/Mittag-Kontroverse). Mit einem Gespräch mit Gerhard Schürer, ehemaliges Mitglied des Politbüros und Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der DDR. Zentralinstitut für Sozialwissenschaftliche Forschung, Berlin 1991, ISBN 3-927474-35-5 (Berliner Arbeitshefte und Berichte zur sozialwissenschaftlichen Forschung 63).
  • Herbert Wolf: Hatte die DDR je eine Chance? – Der ehemalige Wirtschaftszar G. Mittag „enthüllt“ die ökonomischen Probleme der Vergangenheit, VSA:Verlag, Hamburg 1991, ISBN 3-87975-589-2
  • Carl-Heinz Janson: Totengräber der DDR. Wie Günter Mittag den SED-Staat ruinierte. ECON-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-430-15043-4.
  • Helmut Müller-Enbergs, Monika Kaiser: Mittag, Günter. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Es reißt mir das Herz kaputt. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1991, S. 88–104 (online – Spiegel-Gespräch mit dem ehemaligen DDR-Wirtschaftslenker Günter Mittag über seine Politik und seine Fehler). 
  • Allein die Statistik im Griff. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1991, S. 80 (online). 
  • Klaus Steinitz, Christa Bertag, Karl Döring, Jörg Roesler: Die Seminare des ZK der SED mit den Generaldirektoren der Kombinate in Leipzig („Mittag-Seminare“) 1978 bis 1989, Helle Panke e. V., Berlin 2018

Weblinks

Commons: Günter Mittag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Günter Mittag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Irmgard Zündorf: Günter Mittag. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
  • bundesarchiv.de vom 20. Juni 2014: fast 200.000 Aktenseiten des Büros Günter Mittag im ZK der SED jetzt online (mit vier weiteren Links).
  • Nachlass BArch NY 4512

Einzelnachweise

  1. http://d-nb.info/480751927
  2. Manfred Uschner: Die zweite Etage: Funktionsweise eines Machtapparates (= Zeitthemen). 2. Auflage. Dietz, Berlin 1995, ISBN 978-3-320-01792-7. 
  3. Günter Mittag: Um jeden Preis: im Spannungsfeld zweier Systeme. Das Neue Berlin, Berlin 2015, ISBN 978-3-360-02179-3, S. 20. 
  4. Günter Schabowski: Das Politbüro. Ende eines Mythos. Eine Befragung. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1990, S. 104–111.
  5. Kommuniqué der 10. Tagung des Zentralkomitees der SED. In: Neues Deutschland, 11./12. November 1989, S. 1.
  6. Günter Mittag aus den Reihen der Partei ausgeschlossen. In: Neues Deutschland, 24. November 1989, S. 1.
  7. Auskunft des Büros des Rektors der Montanuniversität Leoben vom 20. Juni 2017
  8. Seit hundert Jahren werden auf dem Friedhof an der Straße Alt-Biesdorf Verstorbene zur letzten Ruhe gebettet. "Wir sind eben ein Dienstleistungsunternehmen". In: Berliner Zeitung, 12. August 1995
  9. „Wir sind keine Helden gewesen“ - Der Spiegel 19/1990. Abgerufen am 23. Januar 2020. 
  10. Herbert Wolf: Hatte die DDR je eine Chance? Der ehemalige Wirtschaftszar Günter Mittag „enthüllt“ die ökonomischen Probleme der Vergangenheit, Sozialismus extra, VSA: Verlag, Hamburg 1991.
  11. Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft: die Geschichte des Automobilbaus in der DDR. 1. Auflage. Nicolai-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-87584-027-5. 
Normdaten (Person): GND: 11897629X (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n84038234 | VIAF: 69061365 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mittag, Günter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SED, KPD), MdV, Mitglied des ZK der SED
GEBURTSDATUM 8. Oktober 1926
GEBURTSORT Stettin
STERBEDATUM 18. März 1994
STERBEORT Berlin

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:09

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Gunter Mittag 8 Oktober 1926 in Stettin 18 Marz 1994 in Berlin war ein deutscher Politiker Er war von 1966 bis zum Herbst 1989 Mitglied des Politburos der SED Er war von 1962 bis 1973 und ab 1976 als Sekretar des ZK der SED fur Wirtschaftsfragen fur die Lenkung der Planwirtschaft in der DDR zustandig Gunter Mittag 1984LebenMittag stammte aus einer Arbeiterfamilie 1943 war er Luftwaffenhelfer in einem Flak Regiment Von 1943 bis 1945 absolvierte Mittag eine Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn 1956 schloss Mittag ein Fernstudium mit dem Titel des Diplom Wirtschaftlers ab und promovierte 1958 an der Hochschule fur Verkehrswesen in Dresden zum Dr rer oec mit der Arbeit Die Uberlegenheit der sozialistischen Organisation und Leitung im Eisenbahnwesen der DDR gegenuber dem kapitalistischen Eisenbahnwesen 1945 trat Mittag in die KPD ein und wurde 1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED 1947 wurde er Mitglied der SED KreisleitungGreifswald und ubernahm in den Folgejahren regionale Fuhrungspositionen im FDGB 1958 wurde er Sekretar der Wirtschaftskommission beim Politburo 1962 wurde Mittag Mitglied des ZK 1963 wurde er Mitglied der Volkskammer und bis 1971 dann wieder 1979 bis 1989 Mitglied des Staatsrates der DDR 1979 bis 1989 war er Mitglied des Nationalen Verteidigungsrats Ebenfalls 1963 wurde Mittag Leiter des Buros fur Industrie und Bauwesen des ZK Mittag und Erich Apel entwarfen das Neue okonomische System der Planung und Leitung NOSPL das die Volkswirtschaft der DDR modernisieren und entburokratisieren sollte Das Konzept wurde aufgrund politischer Widerstande nur stark abgeschwacht umgesetzt Waldsiedlung Wandlitz das einst von Mittag bewohnte Haus 6 1966 ruckte Mittag in das Politburo auf nachdem er ihm bereits seit 1963 als Kandidat angehort hatte Von 1962 bis 1973 war er als Nachfolger von Erich Apel Sekretar des ZK der SED fur Wirtschaftsfragen 1973 wurde Mittag als Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR in den Staatsapparat versetzt nachdem er einen ZK Abteilungsleiter tatlich angegriffen hatte 76Als er 1976 erneut Sekretar des ZK fur Wirtschaft wurde war seine Fuhrungsrolle in der Wirtschaftspolitik gefestigt Wahrend seiner gesamten Amtszeit hielt er strikt an einer staatlichen Kontrolle der Wirtschaft fest Hohepunkt seiner Arbeit war die Zusammenfassung der VEB in Kombinate 1980 Innerhalb des ZK leitete Mittag auch die Kommission Asien Afrika und Arabischer Raum Mittags Fuhrungsstil gegenuber Direktoren und Generaldirektoren der DDR Wirtschaft und zum Teil auch gegenuber seinen Mitarbeitern im ZK war beruchtigt Er liess keine Kritik zu und war im personlichen Auftreten teilweise grob beleidigend Objektiven Fakten gegenuber verschloss er sich und pochte auf die Einhaltung von Parteibeschlussen wie unrealistisch sie auch waren Er griff in die Vollmachten der Fachminister ein und verlangte die Absetzung von bei ihm in Ungnade gefallenen Fuhrungskraften was in der Regel auch sofort geschah Die Schuld fur die Probleme der DDR Wirtschaft sah er sowohl wahrend als auch nach seiner Amtszeit bei anderen Politburomitgliedern 71 75 88 Mittag war zusammen mit Alexander Schalck Golodkowski Leiter von KoKo und Staatssekretar im DDR Aussenhandelsministerium ein angesehener Gesprachspartner von Politikern und Wirtschaftsmanagern der Bundesrepublik Besonders mit Franz Josef Strauss hatte er enge Kontakte und handelte Anfang der 1980er Jahre mit diesem den sogenannten Milliardenkredit eines westdeutschen Bankenkonsortiums an die Deutsche Aussenhandelsbank der DDR aus Im Sommer 1989 vertrat er Erich Honecker wahrend dessen schwerer Erkrankung anstelle des nominellen Stellvertreters Egon Krenz Mit Honecker verband ihn die Jagdleidenschaft Dennoch verweigerte er ihm im Oktober die Unterstutzung und trug so zu seinem Sturz bei was ihm selbst aber nichts nutzte Am 17 Oktober 1989 beschloss das SED Politburo im Zusammenhang mit der Ablosung von Erich Honecker als Generalsekretar und Staatsratsvorsitzenden dem Zentralkomitee auch die Entbindung von Mittag und Joachim Herrmann von ihren fuhrenden Funktionen vorzuschlagen das ZK stimmte dem am folgenden Tag zu Am 10 November 1989 wurde Mittag gemeinsam mit Herrmann auch aus dem Zentralkomitee ausgeschlossen Am 23 November 1989 folgte schliesslich der Ausschluss aus der SED durch die Zentrale Parteikontrollkommission Mittag war Diabetiker Mitte der 1980er Jahre mussten ihm beide Unterschenkel amputiert werden Im Dezember 1989 kam Mittag in Untersuchungshaft wurde aber bald aus gesundheitlichen Grunden entlassen und ging in Rente 1991 folgte erneut eine Anklage wegen Verwendung von Staatsgeldern fur Eigenheime Mittag wurde jedoch aus gesundheitlichen Grunden fur nicht verhandlungsfahig erklart Das Hauptverfahren wurde nicht eroffnet Mittag erhielt 1982 die Ehrendoktorwurde der Tōkai Universitat Japan und der Montanuniversitat Leoben Osterreich Letztere wurde ihm 1991 wieder aberkannt Er war zweifacher Trager des Titels Held der Arbeit Gunter Mittag besucht die Hoechst AG in Frankfurt am Main 1980 Gesprach Bolling Lambsdorff Mittag 1982 Gunter Mittag 2 v l an der Berliner Mauer 1986 Besuch Honeckers in der BRD Mittagessen beim Bundesprasidenten am 7 September 1987 V l n r Bangemann Honecker Weizsacker Mittag Vogel Brautigam Genscher Grabstein auf dem Friedhof in Zepernick Mittag wurde auf dem Friedhof Berlin Biesdorf beigesetzt Seit einer Umbettung befindet sich sein Grab auf dem Friedhof in Zepernick KritikNach der Wiedervereinigung wurde Mittag als Hauptverantwortlichem in der Wirtschaftsplanung vorgeworfen seine Inkompetenz habe erheblich zur Wirtschaftskrise und zum Zusammenbruch der DDR beigetragen Herbert Wolf und Gerhard Schurer kritisierten das Buch von Mittag Um jeden Preis Spannungsfeld zweier Systeme von 1991 in dem er sich als Reformer ausgab der vom System ausgebremst wurde Nach Wolf war er schon in den 1970er Jahren zu den Gegnern ubergelaufen und hat die Wirtschaftspolitik Erich Honeckers wie ein Wirtschaftsdiktator durchgepeitscht Schurer ausserte Ich kenne kein Buch in der Memoirenliteratur ehemaliger Parteifunktionare das verlogener ware Mittag stand der Massenmotorisierung insgesamt ablehnend gegenuber Er war personlich verantwortlich fur das Scheitern zahlreicher Motor und Fahrzeugentwicklungen der DDR die er entweder ignorierte mitten im Umsetzungsprozess stoppte oder anderweitig zu Fall brachte Sein intrigantes Verhalten verunsicherte selbst hochste Kreise der SED einschliesslich Erich Honeckers und trug zur politischen Schwachung des Ministerrats der DDR bei Ein Beispiel dafur war seine Intrige gegen Willi Stoph im Jahr 1973 als er dessen Projekt RGW Auto zu Fall brachte und dabei den Ministerrat politisch auf das Niveau einer Echokammer des Politburos schwachte VeroffentlichungenZu einigen Problemen des Dispatcherdienstes bei der Eisenbahn Berlin 1957 mit Elfriede Rehbein Zwei Wege im deutschen Eisenbahnwesen Verlag Die Wirtschaft Berlin 1959 Organisation und Leitung im sozialistischen Eisenbahnwesen der DDR Berlin 1959 Aufgaben und Methoden der Parteiarbeit in der Industrie im Bauwesen und im Handel Berlin 1960 Zur sozialistischen Entwicklung des Eisenbahnwesens in der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1960 Fragen der Parteiarbeit nach dem Produktionsprinzip in Industrie und Bauwesen Berlin 1963 Fragen des neuen okonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft Berlin 1963 mit Erich Apel Wissenschaftliche Fuhrungstatigkeit neue Rolle der VVB Berlin 1964 mit Erich Apel Okonomische Gesetze des Sozialismus und neues okonomisches System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft Berlin 1964 mit Erich Apel Planmassige Wirtschaftsfuhrung und okonomische Hebel Berlin 1964 mit Erich Apel Fragen der Anwendung des neuen okonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft bei der Vorbereitung und Durchfuhrung der Investitionen Berlin 1965 Zur Wirtschaftspolitik der SED in der Periode des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in der DDR unter den Bedingungen der technischen Revolution Berlin 1966 Uber Probleme des Perspektivplanes bis 1970 insbesondere des neuen okonomischen Systems der Planung und Leitung in seiner zweiten Etappe und die Aufgaben der Partei Berlin 1966 Probleme der Wirtschaftspolitik der Partei bei der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR Berlin 1967 Fragen des Volkswirtschaftsplanes der DDR 1970 Berlin 1969 Hrsg Armenien heute Aufstieg in 50 Jahren Sowjetmacht Berlin 1970 Die Bedeutung des Buches Politische Okonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR fur die weitere Gestaltung des okonomischen Systems des Sozialismus in der DDR und die Entwicklung des okonomischen Denkens der Werktatigen Berlin 1970 Die Durchfuhrung des Volkswirtschaftsplanes im Jahre 1970 Berlin 1970 Fragen der Verwirklichung des okonomischen Systems des Sozialismus in der DDR Berlin 1970 Die Hauptaufgabe des Funfjahrplanes zur Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1971 bis 1975 Die politisch ideologischen Aufgaben der Parteiorganisationen in der Industrie und im Bauwesen Berlin 1972 Erfahrungen bei der Durchfuhrung der Beschlusse des VIII Parteitages zur Intensivierung der Produktion in Industrie und Bauwesen Zu einigen Problemen der Leitungstatigkeit Berlin 1975 Der Funfjahrplan fur die Entwicklung der Volkswirtschaft 1976 1980 Der weitere Ausbau der materiell technischen Basis Die Notwendigkeit der Beschleunigung des wissenschaftlich technischen Fortschritts Berlin 1977 Fragen der Wirtschaftspolitik der SED in Verwirklichung der Beschlusse des IX Parteitages Einige Schlussfolgerungen und Lehren Berlin 1978 Erfahrungen des Kampfes der Partei bei der Verwirklichung der Beschlusse des ZK der SED auf einigen Gebieten der Volkswirtschaft der DDR Berlin 1981 Konsequent auf dem Kurs der Hauptaufgabe Ausgewahlte Reden und Aufsatze Berlin 1986 Die Arbeit der Partei zur Verwirklichung der vom XI Parteitag der SED beschlossenen okonomischen Strategie Berlin 1987 Um jeden Preis Im Spannungsfeld zweier Systeme Aufbau Verlag Berlin 1991 ISBN 3 351 02151 8 Neuauflage 2015 im Verlag Das Neue Berlin ISBN 978 3 360 02179 3 LiteraturPeter Przybylski Tatort Politburo Die Akte Honecker Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1992 ISBN 3 499 19328 0 Hans Hermann Hertle Vor dem Bankrott der DDR Dokumente des Politburos des ZK der SED aus dem Jahr 1988 zum Scheitern der Einheit von Wirtschafts und Sozialpolitik Die Schurer Mittag Kontroverse Mit einem Gesprach mit Gerhard Schurer ehemaliges Mitglied des Politburos und Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der DDR Zentralinstitut fur Sozialwissenschaftliche Forschung Berlin 1991 ISBN 3 927474 35 5 Berliner Arbeitshefte und Berichte zur sozialwissenschaftlichen Forschung 63 Herbert Wolf Hatte die DDR je eine Chance Der ehemalige Wirtschaftszar G Mittag enthullt die okonomischen Probleme der Vergangenheit VSA Verlag Hamburg 1991 ISBN 3 87975 589 2 Carl Heinz Janson Totengraber der DDR Wie Gunter Mittag den SED Staat ruinierte ECON Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 430 15043 4 Helmut Muller Enbergs Monika Kaiser Mittag Gunter In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Es reisst mir das Herz kaputt In Der Spiegel Nr 37 1991 S 88 104 online Spiegel Gesprach mit dem ehemaligen DDR Wirtschaftslenker Gunter Mittag uber seine Politik und seine Fehler Allein die Statistik im Griff In Der Spiegel Nr 37 1991 S 80 online Klaus Steinitz Christa Bertag Karl Doring Jorg Roesler Die Seminare des ZK der SED mit den Generaldirektoren der Kombinate in Leipzig Mittag Seminare 1978 bis 1989 Helle Panke e V Berlin 2018WeblinksCommons Gunter Mittag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gunter Mittag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Irmgard Zundorf Gunter Mittag Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG bundesarchiv de vom 20 Juni 2014 fast 200 000 Aktenseiten des Buros Gunter Mittag im ZK der SED jetzt online mit vier weiteren Links Nachlass BArch NY 4512Einzelnachweisehttp d nb info 480751927 Manfred Uschner Die zweite Etage Funktionsweise eines Machtapparates Zeitthemen 2 Auflage Dietz Berlin 1995 ISBN 978 3 320 01792 7 Gunter Mittag Um jeden Preis im Spannungsfeld zweier Systeme Das Neue Berlin Berlin 2015 ISBN 978 3 360 02179 3 S 20 Gunter Schabowski Das Politburo Ende eines Mythos Eine Befragung Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1990 S 104 111 Kommunique der 10 Tagung des Zentralkomitees der SED In Neues Deutschland 11 12 November 1989 S 1 Gunter Mittag aus den Reihen der Partei ausgeschlossen In Neues Deutschland 24 November 1989 S 1 Auskunft des Buros des Rektors der Montanuniversitat Leoben vom 20 Juni 2017 Seit hundert Jahren werden auf dem Friedhof an der Strasse Alt Biesdorf Verstorbene zur letzten Ruhe gebettet Wir sind eben ein Dienstleistungsunternehmen In Berliner Zeitung 12 August 1995 Wir sind keine Helden gewesen Der Spiegel 19 1990 Abgerufen am 23 Januar 2020 Herbert Wolf Hatte die DDR je eine Chance Der ehemalige Wirtschaftszar Gunter Mittag enthullt die okonomischen Probleme der Vergangenheit Sozialismus extra VSA Verlag Hamburg 1991 Peter Kirchberg Plaste Blech und Planwirtschaft die Geschichte des Automobilbaus in der DDR 1 Auflage Nicolai Verlag Berlin 2000 ISBN 3 87584 027 5 Normdaten Person GND 11897629X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n84038234 VIAF 69061365 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mittag GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED KPD MdV Mitglied des ZK der SEDGEBURTSDATUM 8 Oktober 1926GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 18 Marz 1994STERBEORT Berlin

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