Die evangelische Dorfkirche Altmädewitz ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in im Ortsteil der Gemeinde Oderaue im
Dorfkirche Altmädewitz

Die evangelische Dorfkirche Altmädewitz ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in im Ortsteil der Gemeinde Oderaue im Landkreis Märkisch-Oderland des Landes Brandenburg. Die evangelische gehört zum Sprengel Görlitz im Kirchenkreis Oderland-Spree der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Lage
Die Kirche befindet sich auf dem ovalen Dorfplatz und ist bis auf eine alte Eiche von jüngerer, niedriger Bepflanzung umgeben.
Geschichte
Altmädewitz ist seit frühester Zeit Tochterkirche von Wriezen, und die Gläubigen hatten die Kirche in Wriezen bzw. nach der Oderverwallung die Kirche in Altreetz besucht. Als Folge der Trockenlegung des Oderbruches gelangten die Fischerfamilien durch neue Erwerbsform um das Jahr 1800 allmählich zu Wohlstand. Damit kam bei den Altmädewitzern der Wunsch auf, im Dorf ein eigenes Gotteshaus zu besitzen, und sie beabsichtigten einen Neubau erstmals im Jahr 1822, da das Schulhaus in Altmädewitz sich nicht als Ersatz für eine Kirche eignete. Im Jahr 1828 wurde ein Bauauftrag an den Wriezener Bauinspektor Karl August Schwieger gestellt, jedoch blieb die staatliche Unterstützung aus, und der Bau wurde um acht Jahre verschoben.
Aufgrund weiter mangelnder Unterstützung für das Kirchenbauwerk entschlossen sich die Dorfbewohner, den Bau aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Es standen zwei Entwürfe von Zimmerermeister Friedrich aus Wriezen zur Auswahl, eine Bauversion in Fachwerk- und eine in massiver Bauweise. Die Gemeinde wählte den teureren Massivbau aus. Für die Tischlerarbeiten wurde Meister J. F. Graßhof aus Wriezen engagiert, und die Dorfkirche wurde nach wenigen Monaten Bauzeit am 19. November 1837 eingeweiht. Nach erheblichen Schäden durch den Zweiten Weltkrieg wurden die Kirchenfenster und der Außenputz erneuert. Im Jahr 1987 wurde der Westturm renoviert und eine Neueindeckung des Kirchendachs durchgeführt.
Baubeschreibung
Der knapp 18 m lange und gut 11 m breite, rechteckige verputzte Saalbau mit einem ziegelgedeckten Satteldach wurde aus Backsteinmauerwerk über einem Feldsteinfundament erbaut. Die vier hohen Fenster mit reichem Sprossennetz an den beiden Längsseiten vom Kirchenschiff werden durch Putzrahmungen sowie durch ein Stuckgesims gegliedert. Der quadratische dreigeschossige Westturm ist zum größten Teil in das Schiff einbezogen und wird von einem Pyramidendach abgeschlossen. Der Eingang zur Kirche ist im vorspringenden Turmteil mit kräftigem Gebälk und einem Fries über der Tür ausgeführt worden.
Der Innenraum besitzt eine profane Einrichtung mit einer bauzeitlichen Farbfassung in weißen und hellen blau-grünlichen Tönen mit goldenen Farbakzenten. Ein Akanthusfries und eine Voute rahmen die Flachdecke ein, und die umlaufende Hufeisenempore ist zwischen hölzernen Stützpfeilern mit Kannelierung eingespannt. An der ersten Stütze der südlichen Empore ist eine Hochwassermarke für den Wasserstand vom 16. März 1838 aufgemalt worden.
Orgel
Die gegenüber der Altarrückwand errichtete Orgel aus dem Jahr 1845 von Orgelbauer Wilhelm Lang in Berlin ist mit vergoldeten Palmetten und Rankenwerk geschmückt.
Ausstattung
- Kanzelaltar aus dem Jahr 1837 in Holz gefasst mit mittig vorkragender, halbrunder Kanzel und geschwungenem Kanzelboden mit Pinienzapfen-Abschluss. Der halbrunde Schalldeckel ist mit Palmetten-Fries und in der Brüstung mit folgender Inschrift ausgeführt: Seelig sind, die Gottes Wort hören und bewahren.
- Freistehender einfacher Holzaltar mit seitlicher Brüstung.
- Taufe aus dem Jahr 1837 in Holz gefasst und achtseitig mit geschwungenem Deckel.
- Empore aus dem Jahr 1837 in Holz ausgeführt mit beidseitigem Verlauf bis zur Ostwand und der Inschrift im westlichen Mittelfeld: Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben.
- Zwei Glocken von 1920 aus Gussstahl mit der Inschrift: Im Weltkrieg verschwand ich zu Deutschlands Wehr – aufs neue erstand ich zu Gottes Ehr. Im Jahre 1920 Dorfgemeinde Altmedewitz.
- Eine Gedenktafel aus dem 19. Jahrhundert auf der Orgelempore zum 50-jährigen Dienstjubiläum des Lehrers J. M. Jüterbock
- Zwei Kriegergedenktafeln aus den Jahren 1870 und 1918 in Marmor ausgeführt.
- Kranz (Totenkrone) nach 1850 unter einer Glasglocke an der Seite des Kanzelaltares angebracht.
- Drei bauzeitliche Messing-Leuchterkronen aus dem Jahr 1837.
Bedeutung
Bemerkenswert ist die schlichte klassizistische Innenausstattung, die in seltener Vollständigkeit erhalten blieb. Durch ihre Stellung im Dorfkern ist die Kirche von ortsbildprägender Wirkung.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Die Bezirke Cottbus und Frankfurt/Oder. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1987, ISBN 3-422-00384-3, S. 9.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 344 ff.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180217 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Evangelische Kirchengemeinde, Altmädewitz. Evangelische Kirchengemeinde .
- Evangelische Kirchengemeinde, Wriezen–Oderland. Kirchengemeinde Wriezen–Oderland .
- Sprengel Görlitz. Evangelische Kirche Berlin–Brandenburg–schlesische Oberlausitz .
Koordinaten: 52° 45′ 2,4″ N, 14° 9′ 42,2″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die evangelische Dorfkirche Altmadewitz ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in im Ortsteil der Gemeinde Oderaue im Landkreis Markisch Oderland des Landes Brandenburg Die evangelische gehort zum Sprengel Gorlitz im Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche AltmadewitzLageDie Kirche befindet sich auf dem ovalen Dorfplatz und ist bis auf eine alte Eiche von jungerer niedriger Bepflanzung umgeben GeschichteAltmadewitz ist seit fruhester Zeit Tochterkirche von Wriezen und die Glaubigen hatten die Kirche in Wriezen bzw nach der Oderverwallung die Kirche in Altreetz besucht Als Folge der Trockenlegung des Oderbruches gelangten die Fischerfamilien durch neue Erwerbsform um das Jahr 1800 allmahlich zu Wohlstand Damit kam bei den Altmadewitzern der Wunsch auf im Dorf ein eigenes Gotteshaus zu besitzen und sie beabsichtigten einen Neubau erstmals im Jahr 1822 da das Schulhaus in Altmadewitz sich nicht als Ersatz fur eine Kirche eignete Im Jahr 1828 wurde ein Bauauftrag an den Wriezener Bauinspektor Karl August Schwieger gestellt jedoch blieb die staatliche Unterstutzung aus und der Bau wurde um acht Jahre verschoben Aufgrund weiter mangelnder Unterstutzung fur das Kirchenbauwerk entschlossen sich die Dorfbewohner den Bau aus eigenen Mitteln zu finanzieren Es standen zwei Entwurfe von Zimmerermeister Friedrich aus Wriezen zur Auswahl eine Bauversion in Fachwerk und eine in massiver Bauweise Die Gemeinde wahlte den teureren Massivbau aus Fur die Tischlerarbeiten wurde Meister J F Grasshof aus Wriezen engagiert und die Dorfkirche wurde nach wenigen Monaten Bauzeit am 19 November 1837 eingeweiht Nach erheblichen Schaden durch den Zweiten Weltkrieg wurden die Kirchenfenster und der Aussenputz erneuert Im Jahr 1987 wurde der Westturm renoviert und eine Neueindeckung des Kirchendachs durchgefuhrt BaubeschreibungNordansicht Der knapp 18 m lange und gut 11 m breite rechteckige verputzte Saalbau mit einem ziegelgedeckten Satteldach wurde aus Backsteinmauerwerk uber einem Feldsteinfundament erbaut Die vier hohen Fenster mit reichem Sprossennetz an den beiden Langsseiten vom Kirchenschiff werden durch Putzrahmungen sowie durch ein Stuckgesims gegliedert Der quadratische dreigeschossige Westturm ist zum grossten Teil in das Schiff einbezogen und wird von einem Pyramidendach abgeschlossen Der Eingang zur Kirche ist im vorspringenden Turmteil mit kraftigem Gebalk und einem Fries uber der Tur ausgefuhrt worden Der Innenraum besitzt eine profane Einrichtung mit einer bauzeitlichen Farbfassung in weissen und hellen blau grunlichen Tonen mit goldenen Farbakzenten Ein Akanthusfries und eine Voute rahmen die Flachdecke ein und die umlaufende Hufeisenempore ist zwischen holzernen Stutzpfeilern mit Kannelierung eingespannt An der ersten Stutze der sudlichen Empore ist eine Hochwassermarke fur den Wasserstand vom 16 Marz 1838 aufgemalt worden Orgel Die gegenuber der Altarruckwand errichtete Orgel aus dem Jahr 1845 von Orgelbauer Wilhelm Lang in Berlin ist mit vergoldeten Palmetten und Rankenwerk geschmuckt Ausstattung Kanzelaltar aus dem Jahr 1837 in Holz gefasst mit mittig vorkragender halbrunder Kanzel und geschwungenem Kanzelboden mit Pinienzapfen Abschluss Der halbrunde Schalldeckel ist mit Palmetten Fries und in der Brustung mit folgender Inschrift ausgefuhrt Seelig sind die Gottes Wort horen und bewahren Freistehender einfacher Holzaltar mit seitlicher Brustung Taufe aus dem Jahr 1837 in Holz gefasst und achtseitig mit geschwungenem Deckel Empore aus dem Jahr 1837 in Holz ausgefuhrt mit beidseitigem Verlauf bis zur Ostwand und der Inschrift im westlichen Mittelfeld Christus der Weg die Wahrheit und das Leben Zwei Glocken von 1920 aus Gussstahl mit der Inschrift Im Weltkrieg verschwand ich zu Deutschlands Wehr aufs neue erstand ich zu Gottes Ehr Im Jahre 1920 Dorfgemeinde Altmedewitz Eine Gedenktafel aus dem 19 Jahrhundert auf der Orgelempore zum 50 jahrigen Dienstjubilaum des Lehrers J M Juterbock Zwei Kriegergedenktafeln aus den Jahren 1870 und 1918 in Marmor ausgefuhrt Kranz Totenkrone nach 1850 unter einer Glasglocke an der Seite des Kanzelaltares angebracht Drei bauzeitliche Messing Leuchterkronen aus dem Jahr 1837 BedeutungBemerkenswert ist die schlichte klassizistische Innenausstattung die in seltener Vollstandigkeit erhalten blieb Durch ihre Stellung im Dorfkern ist die Kirche von ortsbildpragender Wirkung LiteraturGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Die Bezirke Cottbus und Frankfurt Oder Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1987 ISBN 3 422 00384 3 S 9 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 344 ff WeblinksCommons Dorfkirche Altmadewitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Dorfkirche Altmadewitz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180217 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Evangelische Kirchengemeinde Altmadewitz Evangelische Kirchengemeinde abgerufen am 19 Februar 2022 Evangelische Kirchengemeinde Wriezen Oderland Kirchengemeinde Wriezen Oderland abgerufen am 19 Februar 2022 Sprengel Gorlitz Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz abgerufen am 19 Februar 2022 52 750661 14 16171 Koordinaten 52 45 2 4 N 14 9 42 2 O