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Darmstädter Ferienkurse

Die Darmstädter Ferienkurse, offiziell Internationale Ferienkurse für Neue Musik, sind eine zweijährlich stattfindende mehrwöchige Veranstaltung in Darmstadt, bei der Komponisten und Instrumentalisten in Seminaren und Konzerten die neuesten Strömungen der Neuen Musik erkunden bzw. vermitteln.
Veranstalter der Ferienkurse ist das Internationale Musikinstitut Darmstadt (IMD), das vor 1963 Kranichsteiner Musikinstitut hieß.
Geschichte
Die Ferienkurse wurden 1946 von Wolfgang Steinecke (damals Kulturreferent und Leiter des Kulturamtes der Stadt Darmstadt) gegründet, der sie bis zu seinem Tod 1961 leitete. Die weiteren Leiter waren Ernst Thomas (1962–1982) und Friedrich Hommel (1981–1994). Von 1995 bis 2008 organisierte Solf Schaefer die Kurse. Mit Beginn des Jahres 2009 wurde Thomas Schäfer zum neuen Künstlerischen Leiter sowie zum Direktor des IMD bestellt.
Zunächst fanden die Ferienkurse jährlich statt und dauerten zwei bis vier Wochen; seit 1970 werden sie alle zwei Jahre abgehalten. Erster Veranstaltungsort war Schloss Kranichstein bei Darmstadt; seit 1949 werden öffentliche Gebäude in Darmstadt benutzt.
Gegründet wurden die Ferienkurse unter anderem aus einem Nachholbedürfnis, da nach 1933 die internationalen Entwicklungen in Deutschland von den Nationalsozialisten systematisch unterdrückt wurden. Die ersten Jahrgänge standen denn auch unter dem Signum der Aufarbeitung; viele Werke von Arnold Schönberg, Anton Webern, Igor Strawinsky, Béla Bartók und anderen wurden hier mit jahrzehntelanger Verspätung erstmals in Deutschland aufgeführt.
Die Ferienkurse waren nach dem Zweiten Weltkrieg das erste funktionierende Forum für zeitgenössische Musik in Deutschland und wurden durch den regen Besuch international anerkannter Dozenten wie Theodor W. Adorno, René Leibowitz, Heinz-Klaus Metzger sowie später Carl Dahlhaus und Rudolf Stephan zur Institution für avanciertes Komponieren und dessen kritischer Reflexion. Insbesondere der Besuch von „Schöpfern der Neuen Musik“ wie Edgard Varèse, Olivier Messiaen, Ernst Krenek und John Cage, die in Kompositionskursen ihre Ästhetik äußerst detailliert darlegten, führte zur Weltgeltung dieser Institution.
Ihre Prägung erfuhren die Kurse aber durch die Komponisten Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez und Luigi Nono (später Helmut Lachenmann und Brian Ferneyhough), die kraft ihres radikalen Denkens und ihrer Theoriebildung die Diskussion um die Avantgarde – den Stand zeitgemäßen Komponierens – bestimmten; sie wurden später missverständlich als „Darmstädter Schule“ apostrophiert.
Durch eine Reihe namhafter Interpreten wurden neu erfundene Spieltechniken an junge Musiker weitergegeben, die ihrerseits die frisch entstandenen Werke der Nachwuchskomponisten in sogenannten „Atelierkonzerten“ aufführten. Der Kranichsteiner Musikpreis für Nachwuchs-Interpreten und ab 1972 auch für Komponisten erlangte Bedeutung.
Dank der Beteiligung anderer Institutionen, vor allem des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wurden im Laufe der Jahre eine Vielzahl bis heute bedeutender Werke uraufgeführt.
Auswahlliteratur
- Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik, herausgegeben vom Internationalen Musikinstitut Darmstadt. Zwischen 1958 und 1994 wurden 20 Nummern (die zumeist Vorträge und Statistiken enthalten) herausgegeben. Hier sind grundlegende Schriften zur Neuen Musik erstmals erschienen.
- Von Kranichstein zur Gegenwart 1946 – 1996. 50 Jahre Darmstädter Ferienkurse, Darmstadt 1996. Eine Art Katalog, die viele Erinnerungen und lebhafte Schilderungen Beteiligter aus den verschiedenen Dezennien der Kurse enthält.
- Im Zenit der Moderne, 4 Bände, herausgegeben von Gianmario Borio und Hermann Danuser, Freiburg 1997. Umfangreiche Materialsammlung an Schlüsseltexten und Bildern, sowie einer detaillierten Dokumentation aller Seminare und Konzerte.
- MusikKonzepte Sonderband Darmstadt-Dokumente I, Edition Musik und Kritik 1999. Ebenfalls eine umfangreiche Dokumentensammlung.
Diskographie
- Bei dem Label col legno erscheinen seit einigen Jahren Dokumentations-CDs mit ausgewählten Werken, zumeist Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen.
Einzelnachweise
- Angaben zu den Ferienkursen auf der Seite des IMD
- Tabelle der Preisträger auf der Seite des IMD (PDF; 113 kB)
Weblinks
- Website Darmstädter Ferienkurse
- Website IMD
- Darmstadt in den 90er Jahren? Statement von Karlheinz Essl; in: MusikTexte Nr. 35 (1990)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Darmstadter Ferienkurse offiziell Internationale Ferienkurse fur Neue Musik sind eine zweijahrlich stattfindende mehrwochige Veranstaltung in Darmstadt bei der Komponisten und Instrumentalisten in Seminaren und Konzerten die neuesten Stromungen der Neuen Musik erkunden bzw vermitteln Kurs mit Karlheinz Stockhausen 1957 Veranstalter der Ferienkurse ist das Internationale Musikinstitut Darmstadt IMD das vor 1963 Kranichsteiner Musikinstitut hiess GeschichteDie Ferienkurse wurden 1946 von Wolfgang Steinecke damals Kulturreferent und Leiter des Kulturamtes der Stadt Darmstadt gegrundet der sie bis zu seinem Tod 1961 leitete Die weiteren Leiter waren Ernst Thomas 1962 1982 und Friedrich Hommel 1981 1994 Von 1995 bis 2008 organisierte Solf Schaefer die Kurse Mit Beginn des Jahres 2009 wurde Thomas Schafer zum neuen Kunstlerischen Leiter sowie zum Direktor des IMD bestellt Zunachst fanden die Ferienkurse jahrlich statt und dauerten zwei bis vier Wochen seit 1970 werden sie alle zwei Jahre abgehalten Erster Veranstaltungsort war Schloss Kranichstein bei Darmstadt seit 1949 werden offentliche Gebaude in Darmstadt benutzt Gegrundet wurden die Ferienkurse unter anderem aus einem Nachholbedurfnis da nach 1933 die internationalen Entwicklungen in Deutschland von den Nationalsozialisten systematisch unterdruckt wurden Die ersten Jahrgange standen denn auch unter dem Signum der Aufarbeitung viele Werke von Arnold Schonberg Anton Webern Igor Strawinsky Bela Bartok und anderen wurden hier mit jahrzehntelanger Verspatung erstmals in Deutschland aufgefuhrt Die Ferienkurse waren nach dem Zweiten Weltkrieg das erste funktionierende Forum fur zeitgenossische Musik in Deutschland und wurden durch den regen Besuch international anerkannter Dozenten wie Theodor W Adorno Rene Leibowitz Heinz Klaus Metzger sowie spater Carl Dahlhaus und Rudolf Stephan zur Institution fur avanciertes Komponieren und dessen kritischer Reflexion Insbesondere der Besuch von Schopfern der Neuen Musik wie Edgard Varese Olivier Messiaen Ernst Krenek und John Cage die in Kompositionskursen ihre Asthetik ausserst detailliert darlegten fuhrte zur Weltgeltung dieser Institution Ihre Pragung erfuhren die Kurse aber durch die Komponisten Karlheinz Stockhausen Pierre Boulez und Luigi Nono spater Helmut Lachenmann und Brian Ferneyhough die kraft ihres radikalen Denkens und ihrer Theoriebildung die Diskussion um die Avantgarde den Stand zeitgemassen Komponierens bestimmten sie wurden spater missverstandlich als Darmstadter Schule apostrophiert Durch eine Reihe namhafter Interpreten wurden neu erfundene Spieltechniken an junge Musiker weitergegeben die ihrerseits die frisch entstandenen Werke der Nachwuchskomponisten in sogenannten Atelierkonzerten auffuhrten Der Kranichsteiner Musikpreis fur Nachwuchs Interpreten und ab 1972 auch fur Komponisten erlangte Bedeutung Dank der Beteiligung anderer Institutionen vor allem des offentlich rechtlichen Rundfunks wurden im Laufe der Jahre eine Vielzahl bis heute bedeutender Werke uraufgefuhrt AuswahlliteraturDarmstadter Beitrage zur Neuen Musik herausgegeben vom Internationalen Musikinstitut Darmstadt Zwischen 1958 und 1994 wurden 20 Nummern die zumeist Vortrage und Statistiken enthalten herausgegeben Hier sind grundlegende Schriften zur Neuen Musik erstmals erschienen Von Kranichstein zur Gegenwart 1946 1996 50 Jahre Darmstadter Ferienkurse Darmstadt 1996 Eine Art Katalog die viele Erinnerungen und lebhafte Schilderungen Beteiligter aus den verschiedenen Dezennien der Kurse enthalt Im Zenit der Moderne 4 Bande herausgegeben von Gianmario Borio und Hermann Danuser Freiburg 1997 Umfangreiche Materialsammlung an Schlusseltexten und Bildern sowie einer detaillierten Dokumentation aller Seminare und Konzerte MusikKonzepte Sonderband Darmstadt Dokumente I Edition Musik und Kritik 1999 Ebenfalls eine umfangreiche Dokumentensammlung DiskographieBei dem Label col legno erscheinen seit einigen Jahren Dokumentations CDs mit ausgewahlten Werken zumeist Urauffuhrungen und deutsche Erstauffuhrungen EinzelnachweiseAngaben zu den Ferienkursen auf der Seite des IMD Tabelle der Preistrager auf der Seite des IMD PDF 113 kB WeblinksCommons Darmstadter Ferienkurse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Darmstadter Ferienkurse Website IMD Darmstadt in den 90er Jahren Statement von Karlheinz Essl in MusikTexte Nr 35 1990 Normdaten Veranstaltung GND 17873 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n84187682 VIAF 149512004