Die Südliche Fröttmaninger Heide ist ein durch die Naturschutzverordnung der Regierung von Oberbayern und die Fauna Flor
Fröttmaninger Heide

Die Südliche Fröttmaninger Heide ist ein durch die Naturschutzverordnung der Regierung von Oberbayern und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschütztes Gebiet am nördlichen Stadtrand von München. Sie umfasst eine Fläche von 347 ha und war früher ein Standortübungsplatz der Bundeswehr. Die Fläche zählt zu den größten zusammenhängenden Grasheiden Mitteleuropas. Sie ist Teil des Münchner Grüngürtels. Von der einst ausgedehnten Heidefläche im Norden der Landeshauptstadt existieren neben der Fröttmaninger Heide heute nur noch die benachbarte Panzerwiese, die Heiden im Mallertshofer Holz, die Garchinger Heide sowie die Heiden bei Oberschleißheim.
Naturschutzgebiet „Südliche Fröttmaninger Heide“ IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area | ||
Die Fröttmaninger Heide von Süden aus der Luft gesehen | ||
Lage | München, Garching bei München und Oberschleißheim, Oberbayern, Bayern, Deutschland | |
Fläche | 3,47 km² | |
Kennung | NSG100.134 (PDF; 3,49 MB) | |
WDPA-ID | 555632900 | |
Natura-2000-ID | [http://natura2000.eea.europa.eu/Natura2000/SDF.aspx?site=DE7735371 DE-7735-371 DE-7735-371] | |
FFH-Gebiet | ca. 332 ha sind Bestandteil der „Heideflächen und Lohwälder nördlich von München“, Nr. 7735-371 | |
Geographische Lage | 48° 13′ N, 11° 36′ O | |
| ||
Meereshöhe | von 491 m bis 497 m | |
Einrichtungsdatum | 9. Mai 2016 | |
Rahmenplan | Pflege- und Entwicklungskonzept Fröttmaninger Heide (2010) (PDF; 10,2 MB) | |
Verwaltung | Regierung von Oberbayern |
Lage
Im Süden grenzt die Fröttmaninger Heide an die Wohngebiete des Stadtteils Freimann (Freimanner Heide und Nordhaide). Im Westen reicht sie ans Gelände der Fürst-Wrede-Kaserne und des Helmholtz Zentrums München bzw. bis zur Ingolstädter Landstraße. Im Osten endet sie an den Gleisen der U-Bahn-Linie 6 im Bereich der Haltestelle Fröttmaning. Östlich der Fröttmaninger Heide stehen die Heilig-Kreuz-Kirche des ehemaligen Dorfes Fröttmaning und seit 2005 das Fußballstadion Allianz Arena. Im Norden endet das Schutzgebiet an der Autobahn A99. Nördlich der Autobahn setzt sich die Heidelandschaft bis kurz vor Garching-Hochbrück fort. Dieser Teil wird nach wie vor als Standortübungsplatz von der Bundeswehr in Anspruch genommen.
Die Fröttmaninger Heide liegt auf den Gemarkungen von Oberschleißheim, Garching und der größte Teil in München im Stadtteil Freimann. Eigentümer ist seit 27. Juni 2007 der Heideflächenverein Münchener Norden e. V., in dem die genannten Kommunen sowie Eching, Neufahrn und Unterschleißheim sowie die Landkreise Freising und München Mitglied sind.
Geschichte
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte das Militär, darunter die Artillerie der bayerischen Armee, die Fröttmaninger Heide für Geländeübungen sowie als Exerzier- und Schießplatz. 1935 entstand bei der Aufrüstung der Wehrmacht im Nordteil des Gebiets eine Heeresnebenmunitionsanstalt, zugleich diente das gesamte Areal fortwährend als Schieß- und Übungsplatz. Im Kalten Krieg beanspruchte die US-Armee die Fröttmaninger Heide als Übungsplatz. Ab 1956 gingen die Flächen schrittweise ins Eigentum der Bundesrepublik Deutschland über. Von 1971 bis 1972 zog die US Army vollständig vom Standortübungsplatz ab. Zuletzt nutzte die Bundeswehr die Fröttmaninger Heide für ihre regionalen Streitkräfte zur militärischen Geländeausbildung.
Der Münchner Stadtentwicklungsplan von 1975 sah ein grünes Netz mit einem neuen West-, Ost- und Nordpark vor; als Nordpark wurde die Fröttmaninger Heide vorgesehen. 1973 wurde der künftige Nordpark in der Fröttmaninger Heide auch als Standort für eine eventuelle Bewerbung der Stadt München um die Internationale Gartenbauausstellung 1983 benannt. 1976 zeichnete sich ab, dass eine Gartenbauausstellung im Nordpark – wegen dessen Lage abseits dicht bebauter Stadtviertel, ohne geeignete Flächen für Ausstellungshallen und wegen der gewaltigen Größe – keine Förderung durch den Freistaat Bayern und den Bund zu erwarten hatte. Daher kam die Idee auf, die IGA im Westpark zu veranstalten, die dann auch umgesetzt wurde.
Seit Mai 2012 ist das Gebiet vor Nutzungen vorläufig sichergestellt, in Erwartung einer baldigen Ausweisung als Naturschutzgebiet. Von Januar 2012 bis Mai 2015 lief dazu ein Bürgerbeteiligungsverfahren. Es endete mit einem Kompromiss, dass das Gelände in vier Zonen eingeteilt werden soll, in denen unterschiedliche Vorschriften gelten. Nachdem Forderungen der Interessengemeinschaft Heide nach weiteren Lockerungen zugunsten Erholungssuchender im Sommer 2015 teilweise die Unterstützung im Münchner Stadtrat fanden, wurde die Verordnung über das Naturschutzgebiet „Südliche Fröttmaninger Heide“ am 8. April 2016 von der Regierung von Oberbayern erlassen.
Belastung mit Munition und Kampfmitteln
Erheblich belastet ist die Fröttmaninger Heide mit Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg: Munition, Granaten, Blindgänger, Kampfmittel. Teilweise lagern die Stoffe, die zum Teil aus der wiederholten Bombardierung eines Truppenübungsplatzes stammen, nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche. Die Kampfmittelsuche und Räumungsaktivitäten werden fortgesetzt. Das 20 Kilometer lange Wegenetz der Heide ist seit 2020 vollständig von Kampfmitteln beseitigt.
Heidefläche
Die Fröttmaninger Heide befindet sich auf der Münchner Schotterebene im Teilbereich der . Würmeiszeitliche Schotterablagerungen der Isar prägen den Grund. Der Bodentyp ist eine flachgründige und nährstoffarme Ackerpararendzina mit hoher Wasserdurchlässigkeit und geringem Filtervermögen. Der abwechslungsreiche Biotopverbund umfasst Kalkhalbtrocken- und Trockenrasen, offene Kiesflächen mit Tümpeln und Pioniervegetation sowie lichte Kiefernwälder.
Der besondere Charakter der offenen Heidestandorte ergibt sich aus der Kombination des trockenen Bodens wegen des wasserdurchlässigen Schotteruntergrunds und einer traditionellen Weidenutzung. Letztere verhindert das Aufwachsen von Bäumen und wird heute durch Schafe durchgeführt oder zu Naturschutzzwecken durch eine jährliche Mahd ersetzt.
Flora, Funga und Fauna
Das artenreiche Heidegebiet beherbergt zum Beispiel Pflanzen wie Büschel-Miere, Deutscher Backenklee, Kiel-Lauch, Langblättriges Hasenohr, Silberdistel, Graue Skabiose und Deutscher Enzian. Insgesamt gibt es in der Fröttmaninger Heide 352 verschiedene Pflanzenarten.
Die Pilzgesellschaft der Offengrasflächen wird von Rötlingen dominiert, darunter farbenfreudige Arten wie der Montane Blaustiel-Zärtling, der und der Braungrüne Zärtling. Daneben kommen Arten mit unscheinbar gefärbten Fruchtkörpern vor, wie z. B. der , der und der . Von den bundesweit geschützten Saftlingen ist der kalkliebende besonders häufig vertreten. Mit dem und dem sind zwei seltene Arten heimisch. Darüber hinaus konnte der nachgewiesen werden. Eine echte Rarität stellt der dar, der hier für Bayern vermutlich das erste Mal nachgewiesen werden konnte.
Die Tierwelt umfasst u. a. Fasan, Feldlerche, Flussregenpfeifer, Goldammer, Heidelerche, Mäusebussard, Rebhuhn, Schwarzkehlchen, Steinschmätzer, Stieglitz, Turmfalke, Zauneidechse, Wechselkröte und Laubfrosch sowie 41 Tagfalterarten wie Ockerbindiger Samtfalter, Idas-Bläuling und Malven-Dickkopffalter. Weiter sind die Blauflügelige Ödlandschrecke, Gefleckte Keulenschrecke, Grünes Heupferd, Kleiner Heidegrashüpfer und Zweifarbige Beißschrecke zu finden.
Zonenregelung mit Betretungsverbot und Leinenpflicht für Hunde
Aufgrund der Lage im Ballungsraum München hat die Belastung der Fröttmaninger Heide durch intensive Erholungsnutzung stark zugenommen. Dies stellt nicht nur eine unbeabsichtigte Störung für sensible Arten (zum Beispiel Bodenbrüter wie die Feldlerche) dar. Hinterlassenschaften von Hunden in der Fläche sorgen für eine unerwünschte Nährstoffanreicherung. Dies führt mittelfristig zu einer Verfilzung der Grasebene und deutlichen Verarmung der Artenvielfalt an Kräutern, Gräsern und Insekten. Schafe und Ziegen können sich mit Parasiten infizieren, wenn sie mit den Pflanzen auch ungewollt Hundekot mitaufnehmen. Während die Parasiten bei den Hunden keine Symptome hervorrufen, sind bei infizierten Weidetieren Fehlgeburten und Missbildungen des Nachwuchses die Folge.
Aus diesen Gründen wurde Teile des Gebiets ganzjährig gesperrt; es dürfen nur die freigegebenen, mit Holzpfosten markierten Wege betreten werden.
Einzelnachweise
- Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH (g.e.b.b.), Köln: Die Heide blüht auf. 27. Juni 2007, archiviert vom 22. November 2013; abgerufen am 5. Mai 2012. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Andreas Weiß: Fröttmaning – Der große Truppenabzug. In: Wochenanzeiger München; Ausgabe „Münchener Nord-Rundschau“. 3. Juli 2007, abgerufen am 5. Mai 2012.
- Bundeswehr: Standortbroschüre München. 1. Auflage. Nr. 80331067, 2007, S. 32 (bundeswehr-kinderbetreuung.de [PDF; 3,8 MB]).
- IGA 83 in München – Warum? – Interview mit dem Leiter der Stadtgartendirektion Josef Wurzer. In: Garten + Landschaft, Ausgabe 4/83, S. 267 f.
- Regierung von Oberbayern: Verordnung über die einstweilige Sicherstellung der Fröttmaninger Heide – Südlicher Teil in der Landeshauptstadt München und im Landkreis München als Naturschutzgebiet und zur Regelung des Betretens der Fröttmaninger Heide – Südlicher Teil vom 26. April 2012. In: Oberbayerisches Amtsblatt. Nr. 9, 4. Mai 2012, S. 58 ff. (bayern.de [PDF; 2,6 MB]).
- PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH und Elmauer Institute: Bürgerbeteiligung – UnsereHeide.de. Abgerufen am 26. Juni 2013.
- sueddeutsche.de
- Thomas Kronewitter: Minen unter Magerrasen. In: Süddeutsche Zeitung online, München. 16. Dezember 2010, abgerufen am 16. Dezember 2010.
- sueddeutsche.de
- hallo-muenchen.de
- Entstehung der Landschaft. Heideflächenverein Münchener Norden e. V., Unterschleißheim, abgerufen am 5. Mai 2012.
- Sonja Wiedemann: Die Entwicklung der Wald- und Heideflächen im Münchner Norden zwischen 1800 und 2000. (PDF; 6,0 MB) Diplomarbeit an der Fachhochschule München. 2007, S. 10 f., ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Mai 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- sueddeutsche.de
- Matthias Dondl: Tag der Artenvielfalt in der Fröttmaninger Heide. Exkursionsbericht des Vereins für Pilzkunde München e. V. vom 27. Juni 2009. Abgerufen am 5. Mai 2012.
- Matthias Dondl: Inocybe-Bestimmungen 2009; Portrait Nr. 10: Fuchsigbrauner Risspilz (Inocybe vulpinella). Abgerufen am 5. Mai 2012.
- Fröttmaninger Heide. In: münchen.de. Stadt München, abgerufen am 11. November 2024.
- Flyer Südliche Fröttmaninger Heide. In: Stadt.München.de. Stadt München, abgerufen am 11. November 2024.
Weblinks
- Heideflächenverein Münchner Norden e. V.
- Markus Schwibinger: Schmetterlinge und Heuschrecken der Fröttmaninger Heide
- Fröttmaninger Heide, offizielle Seite der Stadt München
- Flyer zur südlichen Fröttmaninger Heide
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Fröttmaninger Heide, Was ist Fröttmaninger Heide? Was bedeutet Fröttmaninger Heide?
Die Sudliche Frottmaninger Heide ist ein durch die Naturschutzverordnung der Regierung von Oberbayern und die Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU geschutztes Gebiet am nordlichen Stadtrand von Munchen Sie umfasst eine Flache von 347 ha und war fruher ein Standortubungsplatz der Bundeswehr Die Flache zahlt zu den grossten zusammenhangenden Grasheiden Mitteleuropas Sie ist Teil des Munchner Grungurtels Von der einst ausgedehnten Heideflache im Norden der Landeshauptstadt existieren neben der Frottmaninger Heide heute nur noch die benachbarte Panzerwiese die Heiden im Mallertshofer Holz die Garchinger Heide sowie die Heiden bei Oberschleissheim Naturschutzgebiet Sudliche Frottmaninger Heide IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaDie Frottmaninger Heide von Suden aus der Luft gesehen Die Frottmaninger Heide von Suden aus der Luft gesehenLage Munchen Garching bei Munchen und Oberschleissheim Oberbayern Bayern DeutschlandFlache 3 47 km Kennung NSG100 134 PDF 3 49 MB WDPA ID 555632900Natura 2000 ID http natura2000 eea europa eu Natura2000 SDF aspx site DE7735371 DE 7735 371 DE 7735 371 FFH Gebiet ca 332 ha sind Bestandteil der Heideflachen und Lohwalder nordlich von Munchen Nr 7735 371Geographische Lage 48 13 N 11 36 O 48 218056 11 607222 Koordinaten 48 13 5 N 11 36 26 OSudliche Frottmaninger Heide Bayern Meereshohe von 491 m bis 497 mEinrichtungsdatum 9 Mai 2016Rahmenplan Pflege und Entwicklungskonzept Frottmaninger Heide 2010 PDF 10 2 MB Verwaltung Regierung von OberbayernHeideflache im SommerLageNahe gelegene Allianz Arena ostlich der Heide und U Bahn StreckeHeideHaus Informations und Umweltbildungszentrum Im Suden grenzt die Frottmaninger Heide an die Wohngebiete des Stadtteils Freimann Freimanner Heide und Nordhaide Im Westen reicht sie ans Gelande der Furst Wrede Kaserne und des Helmholtz Zentrums Munchen bzw bis zur Ingolstadter Landstrasse Im Osten endet sie an den Gleisen der U Bahn Linie 6 im Bereich der Haltestelle Frottmaning Ostlich der Frottmaninger Heide stehen die Heilig Kreuz Kirche des ehemaligen Dorfes Frottmaning und seit 2005 das Fussballstadion Allianz Arena Im Norden endet das Schutzgebiet an der Autobahn A99 Nordlich der Autobahn setzt sich die Heidelandschaft bis kurz vor Garching Hochbruck fort Dieser Teil wird nach wie vor als Standortubungsplatz von der Bundeswehr in Anspruch genommen Die Frottmaninger Heide liegt auf den Gemarkungen von Oberschleissheim Garching und der grosste Teil in Munchen im Stadtteil Freimann Eigentumer ist seit 27 Juni 2007 der Heideflachenverein Munchener Norden e V in dem die genannten Kommunen sowie Eching Neufahrn und Unterschleissheim sowie die Landkreise Freising und Munchen Mitglied sind GeschichteBereits Mitte des 19 Jahrhunderts nutzte das Militar darunter die Artillerie der bayerischen Armee die Frottmaninger Heide fur Gelandeubungen sowie als Exerzier und Schiessplatz 1935 entstand bei der Aufrustung der Wehrmacht im Nordteil des Gebiets eine Heeresnebenmunitionsanstalt zugleich diente das gesamte Areal fortwahrend als Schiess und Ubungsplatz Im Kalten Krieg beanspruchte die US Armee die Frottmaninger Heide als Ubungsplatz Ab 1956 gingen die Flachen schrittweise ins Eigentum der Bundesrepublik Deutschland uber Von 1971 bis 1972 zog die US Army vollstandig vom Standortubungsplatz ab Zuletzt nutzte die Bundeswehr die Frottmaninger Heide fur ihre regionalen Streitkrafte zur militarischen Gelandeausbildung Der Munchner Stadtentwicklungsplan von 1975 sah ein grunes Netz mit einem neuen West Ost und Nordpark vor als Nordpark wurde die Frottmaninger Heide vorgesehen 1973 wurde der kunftige Nordpark in der Frottmaninger Heide auch als Standort fur eine eventuelle Bewerbung der Stadt Munchen um die Internationale Gartenbauausstellung 1983 benannt 1976 zeichnete sich ab dass eine Gartenbauausstellung im Nordpark wegen dessen Lage abseits dicht bebauter Stadtviertel ohne geeignete Flachen fur Ausstellungshallen und wegen der gewaltigen Grosse keine Forderung durch den Freistaat Bayern und den Bund zu erwarten hatte Daher kam die Idee auf die IGA im Westpark zu veranstalten die dann auch umgesetzt wurde Seit Mai 2012 ist das Gebiet vor Nutzungen vorlaufig sichergestellt in Erwartung einer baldigen Ausweisung als Naturschutzgebiet Von Januar 2012 bis Mai 2015 lief dazu ein Burgerbeteiligungsverfahren Es endete mit einem Kompromiss dass das Gelande in vier Zonen eingeteilt werden soll in denen unterschiedliche Vorschriften gelten Nachdem Forderungen der Interessengemeinschaft Heide nach weiteren Lockerungen zugunsten Erholungssuchender im Sommer 2015 teilweise die Unterstutzung im Munchner Stadtrat fanden wurde die Verordnung uber das Naturschutzgebiet Sudliche Frottmaninger Heide am 8 April 2016 von der Regierung von Oberbayern erlassen Belastung mit Munition und KampfmittelnUberreste des ehemaligen Truppenubungsplatzes in der Frottmaninger Heide Erheblich belastet ist die Frottmaninger Heide mit Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg Munition Granaten Blindganger Kampfmittel Teilweise lagern die Stoffe die zum Teil aus der wiederholten Bombardierung eines Truppenubungsplatzes stammen nur wenige Zentimeter unter der Erdoberflache Die Kampfmittelsuche und Raumungsaktivitaten werden fortgesetzt Das 20 Kilometer lange Wegenetz der Heide ist seit 2020 vollstandig von Kampfmitteln beseitigt Weg mit Tumpel in der HeideHeideflacheDie Frottmaninger Heide befindet sich auf der Munchner Schotterebene im Teilbereich der Wurmeiszeitliche Schotterablagerungen der Isar pragen den Grund Der Bodentyp ist eine flachgrundige und nahrstoffarme Ackerpararendzina mit hoher Wasserdurchlassigkeit und geringem Filtervermogen Der abwechslungsreiche Biotopverbund umfasst Kalkhalbtrocken und Trockenrasen offene Kiesflachen mit Tumpeln und Pioniervegetation sowie lichte Kiefernwalder Der besondere Charakter der offenen Heidestandorte ergibt sich aus der Kombination des trockenen Bodens wegen des wasserdurchlassigen Schotteruntergrunds und einer traditionellen Weidenutzung Letztere verhindert das Aufwachsen von Baumen und wird heute durch Schafe durchgefuhrt oder zu Naturschutzzwecken durch eine jahrliche Mahd ersetzt Flora Funga und FaunaSteppen Trichterling Infundibulicybe glareosa Kalkholder Filz Saftling Hygrocybe calciphila Das artenreiche Heidegebiet beherbergt zum Beispiel Pflanzen wie Buschel Miere Deutscher Backenklee Kiel Lauch Langblattriges Hasenohr Silberdistel Graue Skabiose und Deutscher Enzian Insgesamt gibt es in der Frottmaninger Heide 352 verschiedene Pflanzenarten Die Pilzgesellschaft der Offengrasflachen wird von Rotlingen dominiert darunter farbenfreudige Arten wie der Montane Blaustiel Zartling der und der Braungrune Zartling Daneben kommen Arten mit unscheinbar gefarbten Fruchtkorpern vor wie z B der der und der Von den bundesweit geschutzten Saftlingen ist der kalkliebende besonders haufig vertreten Mit dem und dem sind zwei seltene Arten heimisch Daruber hinaus konnte der nachgewiesen werden Eine echte Raritat stellt der dar der hier fur Bayern vermutlich das erste Mal nachgewiesen werden konnte Die Tierwelt umfasst u a Fasan Feldlerche Flussregenpfeifer Goldammer Heidelerche Mausebussard Rebhuhn Schwarzkehlchen Steinschmatzer Stieglitz Turmfalke Zauneidechse Wechselkrote und Laubfrosch sowie 41 Tagfalterarten wie Ockerbindiger Samtfalter Idas Blauling und Malven Dickkopffalter Weiter sind die Blauflugelige Odlandschrecke Gefleckte Keulenschrecke Grunes Heupferd Kleiner Heidegrashupfer und Zweifarbige Beissschrecke zu finden Siedlung Haidpark am Rande der Frottmaninger Heide Zonenregelung mit Betretungsverbot und Leinenpflicht fur HundeAufgrund der Lage im Ballungsraum Munchen hat die Belastung der Frottmaninger Heide durch intensive Erholungsnutzung stark zugenommen Dies stellt nicht nur eine unbeabsichtigte Storung fur sensible Arten zum Beispiel Bodenbruter wie die Feldlerche dar Hinterlassenschaften von Hunden in der Flache sorgen fur eine unerwunschte Nahrstoffanreicherung Dies fuhrt mittelfristig zu einer Verfilzung der Grasebene und deutlichen Verarmung der Artenvielfalt an Krautern Grasern und Insekten Schafe und Ziegen konnen sich mit Parasiten infizieren wenn sie mit den Pflanzen auch ungewollt Hundekot mitaufnehmen Wahrend die Parasiten bei den Hunden keine Symptome hervorrufen sind bei infizierten Weidetieren Fehlgeburten und Missbildungen des Nachwuchses die Folge Aus diesen Grunden wurde Teile des Gebiets ganzjahrig gesperrt es durfen nur die freigegebenen mit Holzpfosten markierten Wege betreten werden EinzelnachweiseGesellschaft fur Entwicklung Beschaffung und Betrieb mbH g e b b Koln Die Heide bluht auf 27 Juni 2007 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 22 November 2013 abgerufen am 5 Mai 2012 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Andreas Weiss Frottmaning Der grosse Truppenabzug In Wochenanzeiger Munchen Ausgabe Munchener Nord Rundschau 3 Juli 2007 abgerufen am 5 Mai 2012 Bundeswehr Standortbroschure Munchen 1 Auflage Nr 80331067 2007 S 32 bundeswehr kinderbetreuung de PDF 3 8 MB IGA 83 in Munchen Warum Interview mit dem Leiter der Stadtgartendirektion Josef Wurzer In Garten Landschaft Ausgabe 4 83 S 267 f Regierung von Oberbayern Verordnung uber die einstweilige Sicherstellung der Frottmaninger Heide Sudlicher Teil in der Landeshauptstadt Munchen und im Landkreis Munchen als Naturschutzgebiet und zur Regelung des Betretens der Frottmaninger Heide Sudlicher Teil vom 26 April 2012 In Oberbayerisches Amtsblatt Nr 9 4 Mai 2012 S 58 ff bayern de PDF 2 6 MB PAN Planungsburo fur angewandten Naturschutz GmbH und Elmauer Institute Burgerbeteiligung UnsereHeide de Abgerufen am 26 Juni 2013 sueddeutsche de Thomas Kronewitter Minen unter Magerrasen In Suddeutsche Zeitung online Munchen 16 Dezember 2010 abgerufen am 16 Dezember 2010 sueddeutsche de hallo muenchen de Entstehung der Landschaft Heideflachenverein Munchener Norden e V Unterschleissheim abgerufen am 5 Mai 2012 Sonja Wiedemann Die Entwicklung der Wald und Heideflachen im Munchner Norden zwischen 1800 und 2000 PDF 6 0 MB Diplomarbeit an der Fachhochschule Munchen 2007 S 10 f ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 5 Mai 2012 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven sueddeutsche de Matthias Dondl Tag der Artenvielfalt in der Frottmaninger Heide Exkursionsbericht des Vereins fur Pilzkunde Munchen e V vom 27 Juni 2009 Abgerufen am 5 Mai 2012 Matthias Dondl Inocybe Bestimmungen 2009 Portrait Nr 10 Fuchsigbrauner Risspilz Inocybe vulpinella Abgerufen am 5 Mai 2012 Frottmaninger Heide In munchen de Stadt Munchen abgerufen am 11 November 2024 Flyer Sudliche Frottmaninger Heide In Stadt Munchen de Stadt Munchen abgerufen am 11 November 2024 WeblinksCommons Naturschutzgebiet Sudliche Frottmaninger Heide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heideflachenverein Munchner Norden e V Markus Schwibinger Schmetterlinge und Heuschrecken der Frottmaninger Heide Frottmaninger Heide offizielle Seite der Stadt Munchen Flyer zur sudlichen Frottmaninger Heide