Die Kubacher Kristallhöhle in Kubach bei Weilburg im östlichen Hintertaunus in Hessen ist eine Klufthöhle im oberdevonis
Kubacher Kristallhöhle

Die Kubacher Kristallhöhle in Kubach bei Weilburg, im östlichen Hintertaunus in Hessen, ist eine Klufthöhle im oberdevonischen Kalk. Große Teile der Wände sind mit unzähligen Kalkspatkristallen und Perlsinter besetzt. Der Kristallschmuck der Wände gilt in dieser Form als einzigartig in Deutschland.
Kubacher Kristallhöhle | ||
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Kristalle an einer Wand | ||
Lage: | Taunus, Deutschland | |
Höhe: | 235 m ü. NHN | |
Geographische Lage: | 50° 28′ 5″ N, 8° 18′ 9″ O | |
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Entdeckung | 1974 | |
Schauhöhle seit | 1981 | |
Beleuchtung | elektrisch (seit 1981) | |
Gesamtlänge | 170 Meter | |
Niveaudifferenz | 75 Meter | |
Länge des Schau- höhlenbereichs | 310 Meter (mit Eingangsstollen) | |
Mittlere jährliche Besucherzahl | 34.400 (2007–2011) | |
Besucher aktuell | 29.412 (2011) | |
Besonderheiten | Kristallbesetzter Höhlengang | |
Website | www.kubacherkristallhoehle.de |
Geschichte
Tropfsteinhöhle
Im 19. Jahrhundert wurde in der Kubacher Gemarkung, Richtung Freienfels, Phosphorit abgebaut, das in der Düngemittelindustrie und zur Metallveredlung benötigt wurde. Die Bergleute aus Kubach und Umgebung gruben bis zu 70 Meter tiefe Schächte in den Kalk, der die Phosphoritnester umgab, und schlugen aus Ritzen und Spalten das Phosphorit heraus. Im Jahre 1881 entdeckten sie eine Höhle, von der berichtet wurde, dass es sich um eine prächtige Tropfsteinhöhle handelte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bergbau eingestellt, weil es billiger war, das Phosphorit aus dem Ausland einzuführen, wo es über Tage abgebaut werden konnte. Die Bergwerksgesellschaft ließ die vielen Schächte, die sich hauptsächlich im Wald rechts der Straße von Kubach nach Freienfels befanden, wieder zuschütten. Dabei wurde auch der Schacht zur Tropfsteinhöhle verfüllt. Am 15. September 1906 schrieb das Weilburger Tageblatt:
„Ein ungehobener Schatz befindet sich in unserer Gemarkung. Eine prächtige Tropfsteinhöhle wurde vor etwa 25 Jahren bei dem damaligen Phosphoritbetriebe angeschlagen und von einigen beherzten, zum Teil noch lebenden Männern befahren. Von der Haupthalle, 63 m lang und 38 m breit, – die Höhe konnte nicht ermittelt werden – zweigten weitere Gänge ab, die man mit Wagen befahren konnte, sie wurden aber nicht weiter verfolgt, Da die Gewerkschaft, welche das Phosphoritgraben ließ, von den benutzten Äckern Pacht zahlen mußte, so wurde der Schacht, welcher zu der Höhle geführt hatte, baldmöglichst wieder zugeworfen. Von einem nahen, unbebauten Abhange aus wäre die Höhle durch einen kurzen Stollen wohl ohne große Kosten zu erschließen, und unserer Gegend damit ein neuer und seltener Anziehungspunkt für Touristen und Forscher zu schaffen. Wir möchten Interessenten, insbesondere auch die Verkehrs- und Touristenvereine unserer Gegend daran aufmerksam machen.“
In einem Gutachten des königlichen Bergrats Polster, das er im Jahre 1907 aufgrund der Angaben des Steigers Schmidt aus Kubach verfasste, wird die Länge der Höhle mit 64, die Breite mit 36,5 und die Höhe mit 30 Meter angegeben. Sowohl im Artikel des Weilburger Tageblatts als auch im Gutachten ist die genaue Lage der Höhle nicht erwähnt, auch nicht, von welchem Gesenk aus man sie erreichte. Lediglich aus einer Skizze im Gutachten geht hervor, dass die Höhle über einen 22 Meter tiefen Schacht durch Lehm und Schalstein erreicht wurde. Das Gutachten veranschlagte für das Wiederzugänglichmachen der Höhle mittels Abteufens eines 40 Meter tiefen Schachtes und eines Quervortriebs Kosten in Höhe von 900 Mark.
Der Magistrat der Stadt Weilburg stellte auf Antrag des Kreisausschusses des Oberlahnkreises 30 Mark zur Verfügung. Der Kreis hatte jedoch mehr Geld von der Stadt erwartet, da sie unmittelbarer Nutznießer der Höhle geworden wäre. Da keine weiteren finanziellen Mittel aufgetrieben werden konnten, scheiterte das Projekt. Der Vorsitzende des Frankfurter Vereins für Höhlenkunde, Karl Becker, wurde auf die Tropfsteinhöhle aufmerksam und verfasste zahlreiche Schreiben, um Näheres über sie in Erfahrung zu bringen. Er berichtete 1925 in einem Buch und 1929 in einer Beilage des Wiesbadener Tagblatts über die Cubacher Höhle. Im Laufe der Zeit geriet die Höhle aber immer mehr in Vergessenheit, vor allem wusste niemand mehr, wo sie genau lag. In den Jahren 1955 und 1966 gab es Bestrebungen des Oberlahnkreises und der Forschungsgruppe Karst und Höhlen in Hessen, sie wiederzufinden.
Nachforschungen
Bei Renovierungsarbeiten im Haus des Gymnasiallehrers Karl-Heinz Schröder, der 1967 von Freiberg nach Kubach gezogen war, berichtete im Jahre 1970 der Malermeister Hermann Schmidt, dass sich nicht weit entfernt zwischen Kubach und Freienfels eine große Tropfsteinhöhle befindet. Die genaue Lage sei aber nicht bekannt. Der Malermeister sagte: „Die Höhle wurde vor langer Zeit beim Bergbau entdeckt. Leider ist der Zugang verschüttet, und niemand weiß mehr, wo sie liegt. Aber ich habe als Bub noch gesehen, dass Leute aus Kubach Tropfsteine aus dieser Höhle auf dem Vertiko in ihrem Wohnzimmer liegen hatten.“ Das Interesse der Familie Schröder wurde so stark geweckt, dass sie ihr Hauptaugenmerk auf die Wiederauffindung der Höhle legte und Karl-Heinz Schröder umfassende Recherchen beim Weilburger Bergamt, in den Archiven des Landratsamtes, in der Bibliothek des Weilburger Gymnasiums, im Weilburger Amtsgericht und Katasteramt und im Wiesbadener Hauptstaatsarchiv durchführte. Zudem studierte er zahlreiche Bücher und kontaktierte verschiedene Personen.
Bei seinen Recherchen entdeckte er unter anderem den Bericht im Weilburger Tageblatt von 1906 und das Gutachten aus dem Jahre 1907. In der Kleinen Enzyklopädie Natur (erschienen 1964 in der DDR) fand er im Abschnitt Höhlen in Westdeutschland den Artikel Tropfsteinhöhle bei Weinbach, Cubach und Weilburg in den Massenkalken des Devon, obwohl dort nicht einmal die allgemein bekannte Atta-Höhle erwähnt wurde. Aus dem Jahre 1922 fand sich in einer Darstellung der Phosphoritlagerstätten in Nassau ein Vermerk über die Höhlen in der Kubacher Gemarkung, von dem seinerzeit an der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin tätigen Geologen W. Kegel. Auch dort wird von der Größe und Schönheit der Höhle berichtet, aber wiederum fehlt eine konkrete Lageangabe. Ein weiterer Beweis für die Existenz der Höhle sind vier Tropfsteine, die nach einem Brand Anfang der 1970er Jahre zusammen mit einem Vermerk über die Herkunft, eine Tropfsteinhöhle zwischen Freienfels und Kubach, in einer Kiste auf dem Dachboden des Heimat- und Bergbaumuseums Weilburg gefunden wurden. Bei den Tropfsteinen, die jetzt dort ausgestellt sind, handelt es sich um einen 40 Zentimeter langen Stalaktiten mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern, einen mit Warzensinter überzogenen Stalaktiten, einen abgebrochenen Stalaktiten und einen Stalagmiten.
Schröder nahm Kontakt zu hessischen Höhlenforschern und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland auf. Diese versuchten mit verschiedenen Verfahren die Höhle zu orten. Er befragte ältere Kubacher Bürger, vor allem Nachkommen von ehemaligen Bergleuten, wobei die meisten überrascht waren, dass es dort eine Tropfsteinhöhle geben sollte. Schröder stieß bei seinen Recherchen auf großes Interesse; es fanden sich mehrere Personen, die bei der Suche mithalfen. Zusammen mit hessischen Höhlenforschern versuchten sie, alte Bergwerksschächte zu lokalisieren. Einen verfüllten Schacht, von dem sie hofften, dass er nur abgedeckt war, baggerte die Firma Schäfer aus Rohnstadt unentgeltlich aus. In fünf Meter Tiefe, soweit die Baggerschaufel reichte, fanden sich nur Lehm und geringe Teile von Fichtengeflecht, was auf eine Abdeckung hätte hindeuten können. Die hessischen Höhlenforscher und einige Kubacher Bewohner gruben schließlich selbst weiter und förderten über eine Seilwinde eimerweise den Lehm nach oben. Es gab jedoch unten keinen Hohlraum. Sie gaben schließlich auf und verfüllten die Grube wieder. In Bereichen, in denen Höhlen vermutet wurden, führte man Untersuchungen des Untergrundes mit verschiedenen Messverfahren durch. Daraus entwickelte sich eine in Deutschland einmalige Suchaktion nach einer unbekannten Höhle. Der Physiker Peter Henne aus Königswinter vom Institut für Datenverarbeitung und Computertechnik in Birlinghoven führte seismische Sondierungen mit einem von ihm entwickelten Geosonar durch, bei dem Störungen in den Wellenbildern auf Hohlräume schließen lassen. Aber wegen der mächtigen Lehm- und Kalküberdeckung waren seine Bemühungen vergeblich.
Der Bergwerksgeologe Rudolf Börner arbeitete auf geoelektrischer Basis mit einem von ihm entwickelten Geoskopen. Dieses vor allem in der Lagerstättenforschung eingesetzte Gerät tastet mit elektrischen Strömen oder Wellen den Untergrund ab. Die Messergebnisse machen Aussagen über die Leitfähigkeit des Untergrundes, wobei die unterschiedlichen Widerstände auf die Art des jeweiligen Untergrundes schließen lassen. Seine Untersuchungen ergaben, dass in dem gemessenen Bereich Höhlen vorhanden sein könnten. Die Werte könnten aber auch von Verwerfungen bei früheren Gebirgsauffaltungen hergerührt haben. Walter Lauterberg, der damalige Leiter des Luftbildwesens beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Technik, ließ stereoskopische Luftbilduntersuchungen, wie sie bei der Erkundung der Mondoberfläche angewandt wurden, durchführen. Da aber die zu suchende Höhle offensichtlich zu tief lag, konnte man auf den Luftbildern nichts Entsprechendes erkennen. Der Ingenieur Peter Lienhardt von der Prakla-Seismos in Hannover setzte ohne Erfolg ein Gravimeter ein, mit dem Erkenntnisse über die Massenverteilung in der Erdkruste gewonnen werden können. Auch Infrarotaufnahmen brachten keinen Erfolg. In den späteren Jahren fanden immer wieder Untersuchungen nach verschiedenen Methoden statt, aber alle konnten nur bestimmte Hinweise geben.
Die diversen Untersuchungsmethoden ergaben verschiedene Anhaltspunkte, die auf größere Hohlräume unter der Erde hindeuteten. Der einzige Weg, dies nachzuprüfen, war, an den betreffenden Stellen zu bohren. Dies hätte jedoch viel Geld gekostet, das nicht aufgebracht werden konnte. Schüler von Karl-Heinz Schröder sammelten mit Spendenlisten kleinere Geldbeträge. Im Werkunterricht druckten sie mittels Linolschnitt Karten mit Höhlenmotiven, die sie verkauften. So kamen insgesamt 1500 Deutsche Mark zusammen. Am 14. Januar 1973 gründeten 13 Gleichgesinnte die Interessengemeinschaft zur Erforschung und Erschließung der Kubacher Tropfsteinhöhlen, deren Vorsitzender Karl-Heinz Schröder wurde, um unter anderem auch von öffentlicher Seite Zuschüsse zu den geplanten Suchbohrungen zu bekommen. Vom Kreisausschuss erhielten sie eine Spende von 2200, von der Gemeinde Weinbach 200 Deutsche Mark. Die Stadt Weilburg bewilligte trotz Anfrage keinen Zuschuss. Der Verein verfügte nur über geringe finanzielle Mittel. Es gelang ihm aber, vier Firmen zu finden, die fast umsonst Bohrungen durchführten. Es waren Atlas Copco aus Essen, Nassovia aus Weilburg, Hermann Schäfer aus Rohnstadt und der Edelstahlkonzern Böhler aus Wien und Düsseldorf. Die ersten Bohrungen führte die Firma Atlas-Copco im Februar 1973 durch. Sie blieben jedoch ohne Erfolg.
Entdeckung
Die Bohrungen der Firma Nassovia im April 1973 waren sehr aufwändig, da sie im Gegensatz zu den anderen Firmen mit Wasser und nicht mit Luft bohrte. Dazu musste ein 10.000 Liter fassender Stahltank, der beinahe so lang wie ein Eisenbahnwaggon war, vom Firmensitz in Weilburg zur Bohrstelle transportiert und während der Bohrung laufend mit Wasser gefüllt werden. Dies geschah mit Hilfe von Landwirten, die mit ihren Traktoren das Wasser vom Kubacher Löschwasserteich zur Bohrstelle brachten. Im Juli 1973 wurde endlich ein erster Erfolg erzielt. Die Firma Schäfer bohrte mit einem kleinen, sonst im Steinbruch verwendeten Bohrgerät einen Hohlraum an, der später Kapelle genannt wurde. Auf beiden Seiten der Straße von Kubach nach Freienfels wurde diese Höhle in einer Tiefe von 13 Metern zweimal erreicht. Das Bohrgestänge fiel etwa vier Meter tief in den Hohlraum. Durch ein Suchbohrloch mit 86 Millimeter Durchmesser fotografierte das Mitglied der Interessengemeinschaft, Siegfried Grün, mit einer Minoxkamera den Hohlraum. Es handelte sich um eine kleinere Höhle mit Felsbrocken auf dem Boden, also nicht um die gesuchte große Tropfsteinhöhle.
Im September 1973 erhielt die Interessengemeinschaft von der Firma Böhler aus Wien, Zweigverein Düsseldorf, für einige Tage ein Großbohrgerät. Damit führten sie mehrere Bohrungen in der näheren Umgebung des entdeckten Hohlraumes durch, die jedoch ohne Erfolg blieben. Etwas südlicher, rechts der Straße nach Freienfels, wurde die letzte Bohrung durchgeführt, da die vereinbarte Bohrzeit zu Ende ging. In einer Tiefe von 39 Metern stießen sie am 25. September 1973 auf einen großen Hohlraum, der später Kubacher Kristallhöhle genannt wurde. Da das Bohrgestänge nach dem Durchbruch sieben Meter in die Tiefe fiel, erkannte man, dass die Höhle dort diese Höhe hatte. Sie wurde ebenfalls durch das Bohrloch fotografiert. Das Blitzlicht leuchtete lediglich drei Meter aus. Es zeigten sich eine schöne Tropfsteingruppe und ein breiter Gang, der in die Tiefe führte. Am 28. November 1973 wurde die Interessengemeinschaft in den Höhlenverein Kubach e. V. umgewandelt, dem heute über 300 Mitglieder angehören. Karl-Heinz Schröder wurde erster Vorsitzender.
Aufgrund der viel versprechenden Bilder war es an der Zeit, zunächst zu Forschungszwecken einen Zugang zu den Höhlen herzustellen. Da der Verein nur über geringe finanzielle Mittel verfügte, gestaltete sich das Vorhaben schwierig. Die kleinere Höhle war von 13 Meter Gestein, hauptsächlich Kalk, die größere von etwa 20 Meter Lehm und Schalstein und fast 20 Meter Kalk bedeckt. Die Firma August Göttker aus Wathlingen bei Celle bohrte beinahe unentgeltlich einen Schacht mit 60 Zentimeter Durchmesser zu der hochgelegenen kleinen Höhle. Der gleiche Betrieb hatte etwa zehn Jahre zuvor den Schacht zu den eingeschlossenen Bergleuten beim Grubenunglück von Lengede gebohrt. Zeitungen und Rundfunk berichteten von der Suchaktion. Auch im Fernsehen erschienen mehrmals Berichte, da in Deutschland auf diese Weise niemals zuvor eine Höhle entdeckt und zugänglich gemacht worden war.
Eine Bohrung direkt neben der Straße von Kubach nach Freienfels musste zuvor mit dem Straßenbauamt abgeklärt werden, das darauf bestand, dass der Schacht neben der Straße nach einem Jahr wieder aufgefüllt werden müsste. Da er aber länger als ein Jahr benötigt wurde, kam ein Grundstückstausch mit einem Landwirt zustande. Im Jahre 1974 verlor die Gemeinde Kubach ihre Selbstständigkeit und wurde Stadtteil von Weilburg. Vorher, am 31. Januar 1974, war Kubach als korporatives Mitglied in den Höhlenverein eingetreten und hatte dem Höhlenverein in Erbbaurecht alle für die Höhlenforschung und -erschließung wichtigen Grundstücke überlassen einschließlich des Grundstückstauschs mit dem Landwirt, damit die Bohrung des August-Göttker-Schachtes durchgeführt werden konnte. Später traten auch die Stadt Weilburg, die Gemeinde Weinbach und der Kreisausschuss des Oberlahnkreises dem Verein bei.
Am 4. März 1974 wurde mit der Bohrung des Schachtes begonnen und Ende März eine Tiefe von 13 Metern erreicht, aber kein Durchbruch in den Hohlraum, da dieser seitlich vom Suchbohrloch lag. Mit Hilfe hessischer Höhlenforscher konnte jedoch ein Zugang vom Boden des Schachtes zur Höhle gesprengt werden. Ende März fand die Einweihung des August-Göttker-Schachtes I unter Anwesenheit eines Fernsehteams von Hessen 3 und zahlreicher politische Prominenz statt. Am 1. April 1974 wurde ein Fernsehteam von Hessen 3 zusammen mit den Höhlenforschern für einen ausführlichen Bericht abgeseilt. Sie gelangten unter der Straße in eine 15 Meter lange und 13 Meter breite Höhle mit einer Höhe von 10 Metern. Sie wurde wegen ihrer Form Kleine Kapelle genannt. Von diesem Hohlraum aus führte ein Gang in Richtung Kubach, der Nordgang, ein anderer in Richtung Freienfels, der Südgang. In dieser Richtung befand sich auch der große, bereits früher entdeckte Hohlraum in knapp 40 Meter Tiefe. Die Vereinsmitglieder begannen, den Lehm im Südgang mit einer Seilwinde und einem großen Förderkübel auszuräumen. Gearbeitet wurde meistens am Wochenende, insbesondere sonntagvormittags. Aus unscheinbaren Kalksteinen kamen beim Zerschlagen schöne Calcitdrusen zum Vorschein. Die Entdeckungen beeindruckten Journalisten und Politiker. Schröder führte öfters Personen in die Kapelle. Allerdings standen immer noch keine öffentlichen Mittel für die weitere Erschließung der Höhle zur Verfügung. Erst wenn Besucher den großen Hohlraum betreten konnten, sollte es Fördermittel geben.
Die Arbeiten gestalteten sich umso schwieriger, je tiefer man gelangte. Die Firma Schäfer stiftete einen Bauwagen und die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) eine Trafostation für Licht in der Höhle und im Bauwagen. Bis zum Ende des Sommers 1974 war der Gang auf einer Länge von 15 Metern freigelegt. Dieser führte mit einem Gefälle von 45 Prozent steil bergab und schien die große Höhle zu verfehlen. Immer weniger Mitglieder des Höhlenvereins waren bereit, die Mühe des Grabens auf sich zunehmen, so dass die Arbeiten eingestellt werden mussten. Margrit Schröder gelang es, die Firma Göttker erneut unentgeltlich für Bohrungen zu gewinnen. Sie arbeitete einschließlich späterer Suchbohrungen gegen eine Spendenbescheinigung von fast 100.000 Deutsche Mark für den Höhlenverein. Am 3. September 1974 wurde mit dem Bohren des neuen Schachtes begonnen. Am Bohrgerät kam es mehrmals zu Problemen, und es waren mehrere Reparaturen notwendig. In 28 Meter Tiefe riss schließlich der Bohrkopf ab, sodass die Bohrfirma die Aktion aufgeben wollte. Dem Bohrmeister Wachner gelang es, kopfüber in den Schacht abzugleiten und den Bohrkopf an einem Fänger zu befestigen, so dass er nach oben gezogen werden konnte. Da ein neuer Bohrkopf einige tausend Deutsche Mark kostete, zögerte der Betrieb zunächst mit der Fortsetzung der Bohrung. Frau Schröder konnte jedoch erneut den Firmenchef überreden. Es wurde nun ein Bohrkopf mit 50 statt 60 Zentimeter Durchmesser verwendet. In 39 Meter Tiefe hätte die große Höhle erreicht werden sollen. Es wurde tagelang weiter gebohrt, aber es tat sich kein Hohlraum auf. Die Vereinsmitglieder glaubten schon, dass man am Hohlraum vorbeigebohrt hätte, wie beim ersten Schacht. Am 15. Oktober 1974 wurde schließlich in etwa 44 Meter Tiefe die Decke des großen Hohlraums durchbrochen. Wie sich später herausstellte, verliefen Schachtbohrung wie auch Suchbohrung schräg, sodass die Bohrstrecke länger geworden war.
Erschließung
Als Erster wurde der Bohrmeister Wachner über eine Drahtseilleiter vom Bohrgerät durch den Schacht nach unten gelassen. Nach langer Zeit kam er zurück und rief „Herrlich! Ein einmaliges Erlebnis! So was Schönes gibt’s nicht noch mal!“ Danach stiegen das Vorstandsmitglied Ewald Cromm, seine Frau und weitere Vorstandsmitglieder, darunter auch Karl-Heinz Schröder nach unten. Sie alle waren überwältigt von der Schönheit der Perltropfsteine, wobei die Kristalle im Schein der Taschenlampen glitzerten. Schnell zeigte sich aber auch, dass es sich bei der Höhle nicht um die vom Ende des 19. Jahrhunderts bekannte Tropfsteinhöhle handelte. Nach dieser wurde später noch des Öfteren gesucht. Der damalige Staatssekretär im hessischen Ministerium für Wirtschaft und Technik, Helmut Schnorr, sagte am 18. Oktober 1974 nach einer Besichtigung der Höhle bei einem Interview des Zeitfunks: „Wir wissen, dass wir nur sehr wenige solcher Sehenswürdigkeiten in Hessen haben, um nicht zu sagen, im ganzen Bundesgebiet. Phantastisch!“ Professor Rietschel vom Senckenberg Naturmuseum sagte bei einem Interview vom 6. Juli 1976: „Diese Höhle ist eine Sensation, nicht nur für das Lahngebiet und das ganze rechtsrheinische Schiefergebirge. Sie ist touristisch eine große Attraktion, in der Größe und Ausdehnung ist sie einmalig!“ Am 4. Januar 1975 wurde in der Hessenschau berichtet: „Die Besonderheit der Kubacher Kristallhöhle liegt in dem reichen Kristallschmuck an Decken und Wänden. Die Entstehung dieses Naturphänomens, das Fachleute für einzigartig in Europa halten, ist bislang noch ungeklärt.“
Da die Kristallhöhle als dritte Attraktion neben dem Weilburger Schloss mit dem Heimat- und Bergbaumuseum und dem Wildpark Tiergarten Weilburg gut in das Fremdenverkehrskonzept der Gegend passte, wurde man sich schnell einig, die Kristallhöhle zu erschließen, um sie für die Öffentlichkeit als Schauhöhle zugänglich zu machen. Die Stadt Weilburg und der Höhlenverein Kubach unterzeichneten am 22. Juni 1975 einen Vertrag über die Erschließung, Nutzung und Unterhaltung der Kubacher Höhle. Die Stadt Weilburg war für die notwendigen Baumaßnahmen zuständig, um die Bezuschussung mit öffentlichen Mitteln zu ermöglichen. Dem Höhlenverein oblagen der spätere Schauhöhlenbetrieb und die weitere Erforschung der Kubacher Höhlen. Die Erschließungskosten wurden mit etwa zwei Millionen Deutsche Mark veranschlagt. Der Höhlenverein hatte davon 20 Prozent in Form von Eigenleistungen aufzubringen. Mit 60 Prozent beteiligte sich das Land Hessen, der Landkreis Limburg-Weilburg und die Stadt Weilburg trugen jeweils 10 Prozent. Ein Höhlenausschuss sollte die Erschließungsmaßnahmen koordinieren und war für Ausschreibungen und die Auftragsvergabe zuständig. In der Anfangszeit leitete der Leiter des Weilburger Bergamts, Regierungsdirektor Karl Dietrich Wolter, und ab 1977 der Leiter des Stadtbauamtes Weilburg, Röth, den Ausschuss.
Im Oktober 1975 wurde mit dem Bau eines 2,50 Meter breiten und hohen Zugangsstollens zur Höhle begonnen. Da dieser im Eingangsbereich eine Überdeckung von 2,50 Meter erhalten sollte, musste in dem ebenen Wiesengelände ein entsprechend breiter Zugang bis in fünf Meter Tiefe schräg gebaggert werden, um eine fünf Meter hohe Felswand freizulegen, in die der Stollen getrieben wurde. Dafür konnte wieder die Firma Schäfer gewonnen werden. Ende Oktober 1975 wurden beheizbare Bauwagen aufgestellt, damit den ganzen Winter hindurch gearbeitet werden konnte. Mit dem eigentlichen Stollenbau wurde nach einer Ausschreibung die Firma Müller-Gönnern beauftragt. Nach Bohrungen und Sprengungen wurde das zerkleinerte Kalkgestein mit dem Bagger herausgeholt. Je tiefer man kam, umso schwieriger wurde die Frischluftzufuhr. Man behalf sich mit einer Schlauchverbindung über den August-Göttker-Schacht I. Nach einer Strecke von 150 Metern einschließlich des Geländeeinschnitts und in knapp 53 Meter Tiefe wurde am 20. Mai 1976 das Nordwesteck der Höhle erreicht, so, wie es berechnet worden war. Die letzte Sprengung führte der damalige Bürgermeister von Weilburg, Bodo Abt, durch. Aus Sicherheitsgründen wurde der Stollen mit Spritzbeton ausgekleidet.
Danach suchten viele Politiker und Journalisten die Höhle auf. Anschließend wurden im oberen Teil des Stollens und im Mittelteil der Höhle Treppenstufen eingearbeitet. In der Südhalle wurde ein Gitterroststeg angebracht. Die Höhle erhielt eine elektrische Beleuchtung und einen Führungsweg. Der Materialtransport gestaltete sich nicht einfach. Kies und Sand wurden durch den Schacht geworfen, den Zement musste man aber hinunterschleppen. Vereinsmitglieder verlegten neben den Treppen eine Schienenanlage. Von der Grube Fortuna, die kurz vor der Schließung stand, erhielten sie zwei Seilwinden, je eine für den oberen und den unteren Stollenteil. Danach konnte mittels Güterloren das Arbeitsmaterial nach unten transportiert und Lehm nach oben befördert werden. Beim Stollenbau war kurz vor dem unteren Ende eine Quelle angeschnitten worden. Das Wasser wurde durch ein Rohr umgeleitet und bildete den Domsee. Dieser läuft ab einem bestimmten Wasserstand über, so dass das Wasser über Rohre in die Südhalle und dann in die Weil gelangt. Der Domsee ist seitdem ein schöner Blickfang für die Besucher, wenn sich die Kristalle der Wand im Wasser spiegeln. Der See schützt auch die Kristalle vor dem Abbrechen durch Besucher, für die eine Plattform gegenüber der Tropfsteingruppe am Domsee angelegt wurde.
Im mittleren Teil der Höhle galt es, einen Engpass zu überwinden. Eine Passage war dort nur auf dem Hosenboden rutschend möglich. Das Technische Hilfswerk (THW) bohrte einen Felsen, der wie ein Pudel aussah und mit schneeweißen Perltropfsteinen verziert war, an. Der verengende Stein wurde entfernt und etwas oberhalb, wo er weniger störte, wieder aufgestellt. Der Engpass zwischen der Nord- und Südhalle war nun beseitigt. Im Außenbereich wurde ein Parkplatz angelegt und ein Wirtschaftsgebäude errichtet. Vom Herbst 1976 bis Anfang 1981 leisteten aktive Vereinsmitglieder, vor allem aus dem Vorstand, insgesamt etwa 15.000 Arbeitsstunden. Bei der Erschließungsarbeit war Karl-Heinz Schröder die führende Kraft und täglich vor Ort. Er verhandelte mit Firmen über Spenden, sprach mit Politikern und Behörden, wenn der Geldzufluss stockte und fuhr zur Landesregierung nach Wiesbaden. Seine Frau stand ihm mit Büroarbeiten und Telefonaten zur Seite. Zum Schluss fehlten etwa 400.000 Deutsche Mark an aufzubringender Eigenleistung, die mit den ersten Eintrittsgeldern gedeckt wurden. Nach der Fertigstellung des Wirtschaftsgebäudes und des Parkplatzes wurde die Höhle am 1. März 1981 mit einer großen Feier eingeweiht. Zuvor, am 31. August 1979 war sie als Einzeldenkmal unter Naturschutz gestellt worden.
Schauhöhle
An der Einweihungsfeier nahmen der damalige Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry, der Landrat, der Weilburger Bürgermeister Abt und viele andere Politiker und Vertreter von Behörden und Firmen teil. Da im Fernsehen, Rundfunk und vielen Zeitungen über die Eröffnung der Höhle berichtet wurde, gab es zu Beginn des Schauhöhlenbetriebes einen großen Besucheransturm. Im ersten Jahr kamen nahezu 75.000 Besucher. In den Jahren 1983 und 1984 wurde der Nordgang durch Grabungen und Sprengungen verlängert, dass er bis in das nach einem Bergmann benannte Schulerhöhlen-Gebiet führt, ein Höhlenbereich, der ebenfalls bei den Suchbohrungen zu Beginn der 1970er Jahre entdeckt wurde. Bei den Arbeiten wurde nach und nach ein Gangsystem aus natürlichen Höhlenräumen und ehemaligen Bergwerksstollen entdeckt. Dazwischen befindet sich eine im Jahre 1984 entdeckte Tropfsteingrotte. Gegen Ende der 1980er Jahre wurde das Freilichtmuseum mit verschiedenen Felsstücken, geordnet nach der Art ihrer Entstehung, vor dem Höhleneingang angelegt. Die größten Steine sind bis zu zwölf Tonnen schwer. Die Einweihung fand am 15. Juli 1988 statt. In den Jahren 1989 bis 1994 wurde der Verbindungsgang zwischen der Kapelle und der Kristallhöhle erweitert. Hier war bereits 1974 ohne Erfolg gegraben worden. Der entstandene Gang wird Kapellengang genannt und dient jetzt den Besuchern als Rückweg.
Im Jahre 1996 wurden die Nachforschungen wieder intensiviert. Man erweiterte und verlängerte den Kubach-Kalk-Stollen, einen ehemaligen Bergwerksstollen am Rand des Höhlengebietes in Richtung Kubach. Der Stollen hat eine Gesamtlänge von 270 Metern, wobei von 1996 bis 2004 insgesamt 180 Meter aufgewältigt wurden. Er soll einmal das Schulerhöhlengebiet erreichen, um auf diesem Weg neue Höhlen und Gänge zu entdecken. Die Endpunkte des Stollens und der Schulerhöhle liegen auf demselben Niveau etwa 95 Meter auseinander.
Am 19. Juli 1997 wurde im ersten Stock des Wirtschaftsgebäudes das Höhlenmuseum eingeweiht. Es verschafft einen Überblick über verschiedene Mineralien und zeigt eine Dokumentation zur Entdeckungs- und Entstehungsgeschichte der Kristallhöhle, aber auch zum Phosphoritbergbau. Am 15. August 2000 konnte der millionste Besucher in der Kristallhöhle begrüßt werden. In den Jahren 2007 und 2009 fanden wieder Suchbohrungen nach der Tropfsteinhöhle statt, die jedoch wie in früheren Jahren ohne Erfolg blieben. Im November 2014 wurde ein Hohlraum angebohrt, der eine Höhe von mindestens 25 bis 30 Metern aufweist. Ob es sich bei der Entdeckung um die seit Jahrzehnten gesuchte Polsterhöhle handelt, stand zunächst nicht fest, später stellte sich heraus, dass dem nicht so war.
Beschreibung
In einem insgesamt etwa 140 Meter langen Stollen geht es in südwestlicher Richtung über 347 Stufen abwärts zum Eingang der Höhle. Nach etwa 85 Meter Wegstrecke im Stollen wird eine Plattform erreicht. Von dort aus kommt man zunächst in den ersten Höhlenraum, die Kapelle. Ursprünglich handelte es sich um einen neun Meter hohen kuppelartigen Raum mit einem Durchmesser von Norden nach Süden von 15, von Osten nach Westen von 13 Metern. Das Wasser hat dort zahlreiche Kolke und Dellen aus dem Fels herausgewaschen. An der Südwand sind einzelne grauweiße Kristalldrusen aus Kalkspat zu sehen. Am Rand der Kapelle befindet sich ein Notausstieg in einem 13 Meter hohen Bohrschacht mit 60 Zentimeter Durchmesser nach außen, über den die Höhle erstmals betreten wurde. Im Schacht befindet sich eine Eisenleiter, oben ist er mit einem Kanaldeckel verschlossen.
Von der Kapelle aus gehen in zwei Richtungen Gänge ab, nach Nordwesten ein 35 Meter langer Gang in den Schulerkluftbereich, der noch nicht zugänglich ist. Der andere Gang nach Süden dient, nachdem er vom zugeschwemmten Lehm befreit wurde, als Rückweg bei Führungen. Über den Schrägstollen, der dort einen leichten Knick macht, geht es mit einer Neigung von 34,8 Grad weiter nach unten. Nach den restlichen 55 Metern des Stollens wird die eigentliche Kristallhöhle erreicht, die durch ein Gittertor verschlossen ist. Von dort aus führt der Gang nach einigen Metern in den Dom. Dieser Raum ist 23 Meter hoch und an den Wänden mit unzähligen Kalkspatkristallen besetzt. Auf der linken Seite befindet sich der Domsee, der bei den Erschließungsarbeiten künstlich angelegt wurde. Gespeist wird der See von einer Quelle in der Nähe der Gittertür am Ende des Schrägstollens, der bei der Erschließung angeschnitten wurde. Die Quelle schüttet pro Stunde 144 Liter, die dem See über unterirdische Rohre zugeleitet werden. Die Wand hinter dem Domsee ist besonders stark mit glitzernden Kristallen besetzt. In sechs Meter Höhe befinden sich dort zwei übereinanderliegende Fenster, von denen man in einen Hohlraum, die Galerie, blicken kann, die auf dem Rückweg begangen wird.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist in Höhe der Fenster eine Bruchfuge zu sehen, die die gesamte Höhle durchzieht. Untersuchungen ergaben, dass sich dort Gesteinsschichten gegenseitig verschoben haben. In der Bruchfuge hat sich eine schwarze, erzhaltige Masse festgesetzt. In diesem Bereich haben sich auch weiße Tropfsteine in einzelne, feine Klüfte abgesetzt und diese verschlossen. Von rechts und links aufeinander zulaufende Felsen markieren das südliche Ende des Domes. Im linken Felsvorsprung endet der 45 Meter tiefe August-Göttker-Schacht II, der nach oben verrohrt und mit einem Kanaldeckel verschlossen ist. Über diesen Schacht wurde die Höhle 1974 entdeckt. Am Fuß des Schachtes erinnert die Abbildung eines Höhlenforschers, der auf einer Drahtseilleiter steht, an die Entdeckung der Höhle.
Nach dem Engpass bei den Felsvorsprüngen weitet sich die Höhle wieder. An der Decke in der Mitte des Raumes, ist in sechs Meter Höhe das 86 Millimeter starke Bohrloch, durch das die Höhle erstmals angebohrt und fotografiert wurde, zu sehen. Neben dem Bohrloch ist eine Nachbildung der Kamera an der Höhlendecke befestigt. Von dort aus wurde eine große Tropfsteingruppe an der Westwand der Höhle, hinter einer Felsnische, fotografiert. Sie besteht aus einem fast mannshohen Stalagmiten, über dem mehrere weintraubenförmige Tropfsteingebilde von vier Meter Länge herabhängen. Die Wand unterhalb der Tropfsteingruppe ist mit einer dicken Sinterschicht überzogen. Im oberen Bereich befinden sich zwei kleine Bodentropfsteine. Das die Tropfsteine bildende Sickerwasser tropft oberhalb der Tropfsteine durch ein kreisrundes Loch hinein.
Über Betonstufen geht es abwärts durch den Pudel-Bereich in den tieferen Bereich der Höhle. Dort wurde eine Plattform angelegt, die bis an die Felsen heranreicht und den Besuchern einen Rundblick in die Großräumigkeit des mittleren Höhlenteiles verschafft. An der Decke zeigen sich Dellen, die durch die auslaugende Tätigkeit des Wassers entstanden sind. Der Gang windet sich über mehrere Meter tiefer ins Höhleninnere. Die Felswände bilden elf Meter steil nach oben den Sattel. In diesem Bereich ließ eine starke Zerklüftung des Gesteins bizarre Felsgebilde entstehen. Um die unzähligen Kristalle an den Wänden nicht zu zerstören, wurde der Durchgang nicht erweitert. Der Engpass unterhalb des Felssattels kann nur hintereinander gehend passiert werden, wobei Felsspitzen das Tragen von Schutzhelmen erforderlich machen.
An dieser Stelle befand sich früher der sogenannte Pudel, ein wie ein kleiner Hund aussehender Felsblock. Dieser hatte den Weg in den südlichen Höhlenteil sehr erschwert, da man sich nur mühsam zwischen ihm und dem darüber liegenden Felssattel hindurchzwängen konnte. Nach dem Passieren des jetzigen Engpasses reicht der Blick in die bis zu 30 Meter hohe Halle des südlichen Höhlenteiles. Die besonders große Felswand auf der linken Seite ist mit Millionen von schneeweißen Perltropfsteinen übersät. Auch die rechte Felswand zeigt zahlreiche Perltropfsteine. Zwischen den Kristallwänden hindurch geht der Weg tiefer dem südlichen Ende der Höhle entgegen. In etwa 30 Meter Höhe wölbt sich die Decke über der Südhalle, der höchsten Halle aller Schauhöhlen in Deutschland. Nach niederschlagsreichen Wintern bildet sich in den Frühjahrs- und Sommermonaten der Sommersee, der im Herbst wieder langsam verschwindet.
Am Ende der Südhalle erweitert sich der schmale Gang zu einem Halbrund. Dort ist die tiefste Stelle der Kristallhöhle und aller Schauhöhlen in Deutschland erreicht. In diesem Bereich befanden sich zahlreiche Fossilien und schöne Calcitdrusen an den Felswänden und Versinterungen an der Decke. Im Deckenbereich befinden sich Calcitkristalle. An der rechten Wand sind in etwa zehn Meter Höhe schöne Kugeltropfsteine und Specksinter zu sehen. Die Höhle ist in gerader Richtung noch 8,2 Meter weit kriechend begehbar, bis der 30 Zentimeter hohe Spalt zwischen Höhlenlehm und Gesteinsdecke mit Bodentropfsteinen weiterführt. Dorthin und zur Gruft fließt das Wasser des Sommersees ab.
Neben der Südhalle auf der linken Seite befindet sich eine Nebenhalle, die Gruft, ein etwa 2,5 Meter hoher und 6 Meter langer Hohlraum, der mit vielen Kalkblöcken übersät ist. Er ist nur durch einen schmalen, niedrigen Gang kriechend erreichbar. Daneben reicht ein etwa zehn Meter hoher Kamin nach oben, der mit Geschiebelehm verfüllt ist. Darüber werden weitere verfüllte Höhlenteile vermutet. Die Gruft verengt sich nach Süden hin zu einer Spalte, die sich in einer schräg abwärts führenden Schichtfuge fortsetzt. Diese Spalte lässt sich noch 13 Meter kriechend begehen, bis infolge des angeschwemmten Höhlenlehms ein weiteres Vordringen unmöglich ist.
Tourismus
Zu erreichen ist die Kristallhöhle auf der Straße von Kubach nach Freienfels. An der Höhle befinden sich ein großer Parkplatz und das Freilicht-Steinemuseum. Im Wirtschaftsgebäude sind der Zugang zur Höhle, ein gastronomischer Betrieb, Toilettenanlagen und im Obergeschoss das Höhlenmuseum untergebracht. Die von April bis Oktober an allen Tagen stattfindenden Führungen dauern etwa 45 Minuten und benutzen gut begehbare Wege und Treppen in die einzelnen Abteilungen und 456 Stufen nach unten, wobei ein Höhenunterschied von etwa 75 Metern überwunden wird. Bei dem etwa 310 Meter langen Hinweg führen 140 Meter durch den Schrägstollen. Als Führungsweg wird bis auf einen kurzen Abschnitt die gleiche Strecke als Hin- und Rückweg benutzt. Dort wird jedes Jahr Halloween gefeiert, gelegentlich werden Konzerte gegeben. Die Temperatur in der Höhle beträgt etwa neun Grad Celsius, die relative Luftfeuchtigkeit 85 Prozent.
Die Kristallhöhle stellt für die teilweise strukturschwache Region um Weilburg eine Touristenattraktion dar. Vom Tag der Eröffnung am 13. März 1981 bis zum Oktober 1981 besuchten 73.394 Personen die Höhle. Dies war bisher die höchste Besucherzahl in einem Jahr. Nach der Eröffnung gingen die jährlichen Besucherzahlen auf 50.000 bis 60.000 zurück. Der zweitbeste Besuch mit 60.081 war im Jahre 1985. Seither ist ein stetiger leichter Besucherrückgang mit zeitweiser Erhöhung zu verzeichnen. Im Jahre 1998 fielen die Besucherzahlen mit 49.071 erstmals unter die 50.000-Grenze. 2005 wurden erstmals mit 39.129 Besuchern weniger als 40.000 gezählt. Im Jahre 2010 wurden 37.288 Personen verzeichnet, im Jahre 2011, dem bisher schlechtesten Jahr, 29.412. In den Jahren 2007 bis 2011 kamen im Jahresdurchschnitt 34.358 Besucher zur Höhle. Mit diesem Wert liegt die Schauhöhle im mittleren Bereich der Schauhöhlen in Deutschland. Von der Eröffnung der Höhle bis zum Jahresende 2011 haben insgesamt 1,5 Millionen Personen die Höhle besucht.
Siehe auch
- Liste der Schauhöhlen in Deutschland
Literatur
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. Hrsg.: Höhlenverein Kubach e. V. print GmbH – Weilburg – Waldhausen, Weilburg 2010.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. Hrsg.: Höhlenverein Kubach e. V. 4. Auflage. Immel & Schuy Druck GmbH, Leun-Biskirchen 2005.
- Karl-Heinz Schröder: Vor Millionen Jahren – Die Geschichte unserer Landschaft und die Entstehung der Kubacher Höhlen. Hrsg.: Höhlenverein Kubach e. V. 5. Auflage. Kissel Verlag, Beselich 2003.
- Thomas Reischmann, Adalbert Schraft: Hessens Unterwelt – Schauhöhlen und Besucherbergwerke in Hessen. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie. Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-89026-360-1.
- Stephan Kempe, Wilfried Rosendahl: Höhlen – Verborgene Welten. Primus Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-89678-611-1.
- Welt voller Geheimnisse – Höhlen. In: Stephan Kempe (Hrsg.): HB Bildatlas Sonderausgabe 17. HB Verlags- und Vertriebs-Gesellschaft, Hamburg 1997, ISBN 3-616-06739-1.
- Hans Binder, Anke Luz, Hans Martin Luz: Schauhöhlen in Deutschland. Aegis Verlag, Ulm 1993, ISBN 3-87005-040-3.
Weblinks
- Internetpräsenz der Kubacher Kristallhöhle
- Kristallhöhle Kubach. Funkelnde Überraschung in der Tiefe. In: Frankfurter Rundschau, 12. Oktober 2009
- Wolfgang Henss: Wo ist die Polsterhöhle? Vor 40 Jahren betrat der erste Mensch die Kristallhöhle. ( vom 2. April 2015 im Internet Archive). In: mittelhessen.de, 15. Oktober 2014
- Mona Jaeger: Hobby-Höhlenforscher. Glühend in die Grube fahren. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. März 2015
- Friedhart Knolle (1985): Die Kubacher Kristallhöhle als Lehrbuchbeispiel für die Ausbildung von Stillwasserfacetten im Karbonatkarst. – Karst und Höhle 1985:127-130, 2 Taf. [1]
Einzelnachweise
- Thomas Reischmann, Adalbert Schraft: Hessens Unterwelt – Schauhöhlen und Besucherbergwerke in Hessen. S. 103.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 5.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 6.
- Kubach, 13. Sept. In: Weilburger Tageblatt. 15. September 1906.
- Bergrat Polster: Gutachten. Weilburg 19. März 1907.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 7.
- Zeittafel der Kubacher Kristallhöhle. Archiviert vom 11. Januar 2012; abgerufen am 12. März 2017. (nicht mehr online verfügbar) am
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 3.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 4.
- Walter Gellert, Herbert Küstner: Kleine Enzyklopädie – Natur. Verlag Enzyklopädie, 1963.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 10.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 11.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 11–12.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 12.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 15.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 16.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 14.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 17.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 19.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 18.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 21.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 23.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 24.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 25.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 26.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kubacher Kristallhöhle. S. 1.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kubacher Kristallhöhle. 1981, S. 2.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 31.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 32.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 33.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 34.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 35.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 35–36.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 36.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 37.
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 39.
- Kubach-Kalk-Stollen. Archiviert vom 4. August 2007; abgerufen am 3. Mai 2025. (nicht mehr online verfügbar) am
- Karl-Heinz Schröder: Die Entdeckung der Kubacher Kristallhöhle. S. 44.
- Die neue Höhle ist eine Sensation. In: mittelhessen.de. VRM Wetzlar GmbH, ehemals im ; abgerufen am 13. November 2014. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- Mona Jaeger: Glühend in die Grube fahren. Seit mehr als 40 Jahren sucht eine Handvoll Männer eine Tropfsteinhöhle. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. März 2015, S. 9.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. S. 21–22.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. S. 22–23.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. S. 25.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. S. 25–27.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. S. 27–28.
- Karl-Heinz Schröder: Führer durch die Kristallhöhle Kubach. S. 28.
- Informationen Kristallhöhle Kubach. Archiviert vom 23. Juli 2013; abgerufen am 12. März 2017. (nicht mehr online verfügbar) am
- Höhlenverein Kubach e. V. Braunfels-Tiefenbach. 2011.
Autor: www.NiNa.Az
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Die Kubacher Kristallhohle in Kubach bei Weilburg im ostlichen Hintertaunus in Hessen ist eine Klufthohle im oberdevonischen Kalk Grosse Teile der Wande sind mit unzahligen Kalkspatkristallen und Perlsinter besetzt Der Kristallschmuck der Wande gilt in dieser Form als einzigartig in Deutschland Kubacher KristallhohleKristalle an einer Wand Kristalle an einer WandLage Taunus DeutschlandHohe 235 m u NHNGeographische Lage 50 28 5 N 8 18 9 O 50 468055555556 8 3025 235 Koordinaten 50 28 5 N 8 18 9 OKubacher Kristallhohle Hessen Entdeckung 1974Schauhohle seit 1981Beleuchtung elektrisch seit 1981 Gesamtlange 170 MeterNiveaudifferenz 75 MeterLange des Schau hohlenbereichs 310 Meter mit Eingangsstollen Mittlere jahrliche Besucherzahl 34 400 2007 2011 Besucher aktuell 29 412 2011 Besonderheiten Kristallbesetzter HohlengangWebsite www kubacherkristallhoehle deGeschichteTropfsteinhohle Im 19 Jahrhundert wurde in der Kubacher Gemarkung Richtung Freienfels Phosphorit abgebaut das in der Dungemittelindustrie und zur Metallveredlung benotigt wurde Die Bergleute aus Kubach und Umgebung gruben bis zu 70 Meter tiefe Schachte in den Kalk der die Phosphoritnester umgab und schlugen aus Ritzen und Spalten das Phosphorit heraus Im Jahre 1881 entdeckten sie eine Hohle von der berichtet wurde dass es sich um eine prachtige Tropfsteinhohle handelte Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde der Bergbau eingestellt weil es billiger war das Phosphorit aus dem Ausland einzufuhren wo es uber Tage abgebaut werden konnte Die Bergwerksgesellschaft liess die vielen Schachte die sich hauptsachlich im Wald rechts der Strasse von Kubach nach Freienfels befanden wieder zuschutten Dabei wurde auch der Schacht zur Tropfsteinhohle verfullt Am 15 September 1906 schrieb das Weilburger Tageblatt Ein ungehobener Schatz befindet sich in unserer Gemarkung Eine prachtige Tropfsteinhohle wurde vor etwa 25 Jahren bei dem damaligen Phosphoritbetriebe angeschlagen und von einigen beherzten zum Teil noch lebenden Mannern befahren Von der Haupthalle 63 m lang und 38 m breit die Hohe konnte nicht ermittelt werden zweigten weitere Gange ab die man mit Wagen befahren konnte sie wurden aber nicht weiter verfolgt Da die Gewerkschaft welche das Phosphoritgraben liess von den benutzten Ackern Pacht zahlen musste so wurde der Schacht welcher zu der Hohle gefuhrt hatte baldmoglichst wieder zugeworfen Von einem nahen unbebauten Abhange aus ware die Hohle durch einen kurzen Stollen wohl ohne grosse Kosten zu erschliessen und unserer Gegend damit ein neuer und seltener Anziehungspunkt fur Touristen und Forscher zu schaffen Wir mochten Interessenten insbesondere auch die Verkehrs und Touristenvereine unserer Gegend daran aufmerksam machen Weilburger Tageblatt 15 September 1906 In einem Gutachten des koniglichen Bergrats Polster das er im Jahre 1907 aufgrund der Angaben des Steigers Schmidt aus Kubach verfasste wird die Lange der Hohle mit 64 die Breite mit 36 5 und die Hohe mit 30 Meter angegeben Sowohl im Artikel des Weilburger Tageblatts als auch im Gutachten ist die genaue Lage der Hohle nicht erwahnt auch nicht von welchem Gesenk aus man sie erreichte Lediglich aus einer Skizze im Gutachten geht hervor dass die Hohle uber einen 22 Meter tiefen Schacht durch Lehm und Schalstein erreicht wurde Das Gutachten veranschlagte fur das Wiederzuganglichmachen der Hohle mittels Abteufens eines 40 Meter tiefen Schachtes und eines Quervortriebs Kosten in Hohe von 900 Mark Der Magistrat der Stadt Weilburg stellte auf Antrag des Kreisausschusses des Oberlahnkreises 30 Mark zur Verfugung Der Kreis hatte jedoch mehr Geld von der Stadt erwartet da sie unmittelbarer Nutzniesser der Hohle geworden ware Da keine weiteren finanziellen Mittel aufgetrieben werden konnten scheiterte das Projekt Der Vorsitzende des Frankfurter Vereins fur Hohlenkunde Karl Becker wurde auf die Tropfsteinhohle aufmerksam und verfasste zahlreiche Schreiben um Naheres uber sie in Erfahrung zu bringen Er berichtete 1925 in einem Buch und 1929 in einer Beilage des Wiesbadener Tagblatts uber die Cubacher Hohle Im Laufe der Zeit geriet die Hohle aber immer mehr in Vergessenheit vor allem wusste niemand mehr wo sie genau lag In den Jahren 1955 und 1966 gab es Bestrebungen des Oberlahnkreises und der Forschungsgruppe Karst und Hohlen in Hessen sie wiederzufinden Nachforschungen Sinterablagerungen und Perlsinter Bei Renovierungsarbeiten im Haus des Gymnasiallehrers Karl Heinz Schroder der 1967 von Freiberg nach Kubach gezogen war berichtete im Jahre 1970 der Malermeister Hermann Schmidt dass sich nicht weit entfernt zwischen Kubach und Freienfels eine grosse Tropfsteinhohle befindet Die genaue Lage sei aber nicht bekannt Der Malermeister sagte Die Hohle wurde vor langer Zeit beim Bergbau entdeckt Leider ist der Zugang verschuttet und niemand weiss mehr wo sie liegt Aber ich habe als Bub noch gesehen dass Leute aus Kubach Tropfsteine aus dieser Hohle auf dem Vertiko in ihrem Wohnzimmer liegen hatten Das Interesse der Familie Schroder wurde so stark geweckt dass sie ihr Hauptaugenmerk auf die Wiederauffindung der Hohle legte und Karl Heinz Schroder umfassende Recherchen beim Weilburger Bergamt in den Archiven des Landratsamtes in der Bibliothek des Weilburger Gymnasiums im Weilburger Amtsgericht und Katasteramt und im Wiesbadener Hauptstaatsarchiv durchfuhrte Zudem studierte er zahlreiche Bucher und kontaktierte verschiedene Personen Bei seinen Recherchen entdeckte er unter anderem den Bericht im Weilburger Tageblatt von 1906 und das Gutachten aus dem Jahre 1907 In der Kleinen Enzyklopadie Natur erschienen 1964 in der DDR fand er im Abschnitt Hohlen in Westdeutschland den Artikel Tropfsteinhohle bei Weinbach Cubach und Weilburg in den Massenkalken des Devon obwohl dort nicht einmal die allgemein bekannte Atta Hohle erwahnt wurde Aus dem Jahre 1922 fand sich in einer Darstellung der Phosphoritlagerstatten in Nassau ein Vermerk uber die Hohlen in der Kubacher Gemarkung von dem seinerzeit an der Preussischen Geologischen Landesanstalt in Berlin tatigen Geologen W Kegel Auch dort wird von der Grosse und Schonheit der Hohle berichtet aber wiederum fehlt eine konkrete Lageangabe Ein weiterer Beweis fur die Existenz der Hohle sind vier Tropfsteine die nach einem Brand Anfang der 1970er Jahre zusammen mit einem Vermerk uber die Herkunft eine Tropfsteinhohle zwischen Freienfels und Kubach in einer Kiste auf dem Dachboden des Heimat und Bergbaumuseums Weilburg gefunden wurden Bei den Tropfsteinen die jetzt dort ausgestellt sind handelt es sich um einen 40 Zentimeter langen Stalaktiten mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern einen mit Warzensinter uberzogenen Stalaktiten einen abgebrochenen Stalaktiten und einen Stalagmiten Schroder nahm Kontakt zu hessischen Hohlenforschern und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland auf Diese versuchten mit verschiedenen Verfahren die Hohle zu orten Er befragte altere Kubacher Burger vor allem Nachkommen von ehemaligen Bergleuten wobei die meisten uberrascht waren dass es dort eine Tropfsteinhohle geben sollte Schroder stiess bei seinen Recherchen auf grosses Interesse es fanden sich mehrere Personen die bei der Suche mithalfen Zusammen mit hessischen Hohlenforschern versuchten sie alte Bergwerksschachte zu lokalisieren Einen verfullten Schacht von dem sie hofften dass er nur abgedeckt war baggerte die Firma Schafer aus Rohnstadt unentgeltlich aus In funf Meter Tiefe soweit die Baggerschaufel reichte fanden sich nur Lehm und geringe Teile von Fichtengeflecht was auf eine Abdeckung hatte hindeuten konnen Die hessischen Hohlenforscher und einige Kubacher Bewohner gruben schliesslich selbst weiter und forderten uber eine Seilwinde eimerweise den Lehm nach oben Es gab jedoch unten keinen Hohlraum Sie gaben schliesslich auf und verfullten die Grube wieder In Bereichen in denen Hohlen vermutet wurden fuhrte man Untersuchungen des Untergrundes mit verschiedenen Messverfahren durch Daraus entwickelte sich eine in Deutschland einmalige Suchaktion nach einer unbekannten Hohle Der Physiker Peter Henne aus Konigswinter vom Institut fur Datenverarbeitung und Computertechnik in Birlinghoven fuhrte seismische Sondierungen mit einem von ihm entwickelten Geosonar durch bei dem Storungen in den Wellenbildern auf Hohlraume schliessen lassen Aber wegen der machtigen Lehm und Kalkuberdeckung waren seine Bemuhungen vergeblich Der Bergwerksgeologe Rudolf Borner arbeitete auf geoelektrischer Basis mit einem von ihm entwickelten Geoskopen Dieses vor allem in der Lagerstattenforschung eingesetzte Gerat tastet mit elektrischen Stromen oder Wellen den Untergrund ab Die Messergebnisse machen Aussagen uber die Leitfahigkeit des Untergrundes wobei die unterschiedlichen Widerstande auf die Art des jeweiligen Untergrundes schliessen lassen Seine Untersuchungen ergaben dass in dem gemessenen Bereich Hohlen vorhanden sein konnten Die Werte konnten aber auch von Verwerfungen bei fruheren Gebirgsauffaltungen hergeruhrt haben Walter Lauterberg der damalige Leiter des Luftbildwesens beim Hessischen Ministerium fur Wirtschaft und Technik liess stereoskopische Luftbilduntersuchungen wie sie bei der Erkundung der Mondoberflache angewandt wurden durchfuhren Da aber die zu suchende Hohle offensichtlich zu tief lag konnte man auf den Luftbildern nichts Entsprechendes erkennen Der Ingenieur Peter Lienhardt von der Prakla Seismos in Hannover setzte ohne Erfolg ein Gravimeter ein mit dem Erkenntnisse uber die Massenverteilung in der Erdkruste gewonnen werden konnen Auch Infrarotaufnahmen brachten keinen Erfolg In den spateren Jahren fanden immer wieder Untersuchungen nach verschiedenen Methoden statt aber alle konnten nur bestimmte Hinweise geben Perlsinter an der Wand Die diversen Untersuchungsmethoden ergaben verschiedene Anhaltspunkte die auf grossere Hohlraume unter der Erde hindeuteten Der einzige Weg dies nachzuprufen war an den betreffenden Stellen zu bohren Dies hatte jedoch viel Geld gekostet das nicht aufgebracht werden konnte Schuler von Karl Heinz Schroder sammelten mit Spendenlisten kleinere Geldbetrage Im Werkunterricht druckten sie mittels Linolschnitt Karten mit Hohlenmotiven die sie verkauften So kamen insgesamt 1500 Deutsche Mark zusammen Am 14 Januar 1973 grundeten 13 Gleichgesinnte die Interessengemeinschaft zur Erforschung und Erschliessung der Kubacher Tropfsteinhohlen deren Vorsitzender Karl Heinz Schroder wurde um unter anderem auch von offentlicher Seite Zuschusse zu den geplanten Suchbohrungen zu bekommen Vom Kreisausschuss erhielten sie eine Spende von 2200 von der Gemeinde Weinbach 200 Deutsche Mark Die Stadt Weilburg bewilligte trotz Anfrage keinen Zuschuss Der Verein verfugte nur uber geringe finanzielle Mittel Es gelang ihm aber vier Firmen zu finden die fast umsonst Bohrungen durchfuhrten Es waren Atlas Copco aus Essen Nassovia aus Weilburg Hermann Schafer aus Rohnstadt und der Edelstahlkonzern Bohler aus Wien und Dusseldorf Die ersten Bohrungen fuhrte die Firma Atlas Copco im Februar 1973 durch Sie blieben jedoch ohne Erfolg Entdeckung Die Bohrungen der Firma Nassovia im April 1973 waren sehr aufwandig da sie im Gegensatz zu den anderen Firmen mit Wasser und nicht mit Luft bohrte Dazu musste ein 10 000 Liter fassender Stahltank der beinahe so lang wie ein Eisenbahnwaggon war vom Firmensitz in Weilburg zur Bohrstelle transportiert und wahrend der Bohrung laufend mit Wasser gefullt werden Dies geschah mit Hilfe von Landwirten die mit ihren Traktoren das Wasser vom Kubacher Loschwasserteich zur Bohrstelle brachten Im Juli 1973 wurde endlich ein erster Erfolg erzielt Die Firma Schafer bohrte mit einem kleinen sonst im Steinbruch verwendeten Bohrgerat einen Hohlraum an der spater Kapelle genannt wurde Auf beiden Seiten der Strasse von Kubach nach Freienfels wurde diese Hohle in einer Tiefe von 13 Metern zweimal erreicht Das Bohrgestange fiel etwa vier Meter tief in den Hohlraum Durch ein Suchbohrloch mit 86 Millimeter Durchmesser fotografierte das Mitglied der Interessengemeinschaft Siegfried Grun mit einer Minoxkamera den Hohlraum Es handelte sich um eine kleinere Hohle mit Felsbrocken auf dem Boden also nicht um die gesuchte grosse Tropfsteinhohle Bohrlochkamera mit der die Hohle entdeckt wurde Im September 1973 erhielt die Interessengemeinschaft von der Firma Bohler aus Wien Zweigverein Dusseldorf fur einige Tage ein Grossbohrgerat Damit fuhrten sie mehrere Bohrungen in der naheren Umgebung des entdeckten Hohlraumes durch die jedoch ohne Erfolg blieben Etwas sudlicher rechts der Strasse nach Freienfels wurde die letzte Bohrung durchgefuhrt da die vereinbarte Bohrzeit zu Ende ging In einer Tiefe von 39 Metern stiessen sie am 25 September 1973 auf einen grossen Hohlraum der spater Kubacher Kristallhohle genannt wurde Da das Bohrgestange nach dem Durchbruch sieben Meter in die Tiefe fiel erkannte man dass die Hohle dort diese Hohe hatte Sie wurde ebenfalls durch das Bohrloch fotografiert Das Blitzlicht leuchtete lediglich drei Meter aus Es zeigten sich eine schone Tropfsteingruppe und ein breiter Gang der in die Tiefe fuhrte Am 28 November 1973 wurde die Interessengemeinschaft in den Hohlenverein Kubach e V umgewandelt dem heute uber 300 Mitglieder angehoren Karl Heinz Schroder wurde erster Vorsitzender Aufgrund der viel versprechenden Bilder war es an der Zeit zunachst zu Forschungszwecken einen Zugang zu den Hohlen herzustellen Da der Verein nur uber geringe finanzielle Mittel verfugte gestaltete sich das Vorhaben schwierig Die kleinere Hohle war von 13 Meter Gestein hauptsachlich Kalk die grossere von etwa 20 Meter Lehm und Schalstein und fast 20 Meter Kalk bedeckt Die Firma August Gottker aus Wathlingen bei Celle bohrte beinahe unentgeltlich einen Schacht mit 60 Zentimeter Durchmesser zu der hochgelegenen kleinen Hohle Der gleiche Betrieb hatte etwa zehn Jahre zuvor den Schacht zu den eingeschlossenen Bergleuten beim Grubenungluck von Lengede gebohrt Zeitungen und Rundfunk berichteten von der Suchaktion Auch im Fernsehen erschienen mehrmals Berichte da in Deutschland auf diese Weise niemals zuvor eine Hohle entdeckt und zuganglich gemacht worden war Eine Bohrung direkt neben der Strasse von Kubach nach Freienfels musste zuvor mit dem Strassenbauamt abgeklart werden das darauf bestand dass der Schacht neben der Strasse nach einem Jahr wieder aufgefullt werden musste Da er aber langer als ein Jahr benotigt wurde kam ein Grundstuckstausch mit einem Landwirt zustande Im Jahre 1974 verlor die Gemeinde Kubach ihre Selbststandigkeit und wurde Stadtteil von Weilburg Vorher am 31 Januar 1974 war Kubach als korporatives Mitglied in den Hohlenverein eingetreten und hatte dem Hohlenverein in Erbbaurecht alle fur die Hohlenforschung und erschliessung wichtigen Grundstucke uberlassen einschliesslich des Grundstuckstauschs mit dem Landwirt damit die Bohrung des August Gottker Schachtes durchgefuhrt werden konnte Spater traten auch die Stadt Weilburg die Gemeinde Weinbach und der Kreisausschuss des Oberlahnkreises dem Verein bei Am 4 Marz 1974 wurde mit der Bohrung des Schachtes begonnen und Ende Marz eine Tiefe von 13 Metern erreicht aber kein Durchbruch in den Hohlraum da dieser seitlich vom Suchbohrloch lag Mit Hilfe hessischer Hohlenforscher konnte jedoch ein Zugang vom Boden des Schachtes zur Hohle gesprengt werden Ende Marz fand die Einweihung des August Gottker Schachtes I unter Anwesenheit eines Fernsehteams von Hessen 3 und zahlreicher politische Prominenz statt Am 1 April 1974 wurde ein Fernsehteam von Hessen 3 zusammen mit den Hohlenforschern fur einen ausfuhrlichen Bericht abgeseilt Sie gelangten unter der Strasse in eine 15 Meter lange und 13 Meter breite Hohle mit einer Hohe von 10 Metern Sie wurde wegen ihrer Form Kleine Kapelle genannt Von diesem Hohlraum aus fuhrte ein Gang in Richtung Kubach der Nordgang ein anderer in Richtung Freienfels der Sudgang In dieser Richtung befand sich auch der grosse bereits fruher entdeckte Hohlraum in knapp 40 Meter Tiefe Die Vereinsmitglieder begannen den Lehm im Sudgang mit einer Seilwinde und einem grossen Forderkubel auszuraumen Gearbeitet wurde meistens am Wochenende insbesondere sonntagvormittags Aus unscheinbaren Kalksteinen kamen beim Zerschlagen schone Calcitdrusen zum Vorschein Die Entdeckungen beeindruckten Journalisten und Politiker Schroder fuhrte ofters Personen in die Kapelle Allerdings standen immer noch keine offentlichen Mittel fur die weitere Erschliessung der Hohle zur Verfugung Erst wenn Besucher den grossen Hohlraum betreten konnten sollte es Fordermittel geben Perlsinter Die Arbeiten gestalteten sich umso schwieriger je tiefer man gelangte Die Firma Schafer stiftete einen Bauwagen und die Elektrizitats Aktiengesellschaft Mitteldeutschland EAM eine Trafostation fur Licht in der Hohle und im Bauwagen Bis zum Ende des Sommers 1974 war der Gang auf einer Lange von 15 Metern freigelegt Dieser fuhrte mit einem Gefalle von 45 Prozent steil bergab und schien die grosse Hohle zu verfehlen Immer weniger Mitglieder des Hohlenvereins waren bereit die Muhe des Grabens auf sich zunehmen so dass die Arbeiten eingestellt werden mussten Margrit Schroder gelang es die Firma Gottker erneut unentgeltlich fur Bohrungen zu gewinnen Sie arbeitete einschliesslich spaterer Suchbohrungen gegen eine Spendenbescheinigung von fast 100 000 Deutsche Mark fur den Hohlenverein Am 3 September 1974 wurde mit dem Bohren des neuen Schachtes begonnen Am Bohrgerat kam es mehrmals zu Problemen und es waren mehrere Reparaturen notwendig In 28 Meter Tiefe riss schliesslich der Bohrkopf ab sodass die Bohrfirma die Aktion aufgeben wollte Dem Bohrmeister Wachner gelang es kopfuber in den Schacht abzugleiten und den Bohrkopf an einem Fanger zu befestigen so dass er nach oben gezogen werden konnte Da ein neuer Bohrkopf einige tausend Deutsche Mark kostete zogerte der Betrieb zunachst mit der Fortsetzung der Bohrung Frau Schroder konnte jedoch erneut den Firmenchef uberreden Es wurde nun ein Bohrkopf mit 50 statt 60 Zentimeter Durchmesser verwendet In 39 Meter Tiefe hatte die grosse Hohle erreicht werden sollen Es wurde tagelang weiter gebohrt aber es tat sich kein Hohlraum auf Die Vereinsmitglieder glaubten schon dass man am Hohlraum vorbeigebohrt hatte wie beim ersten Schacht Am 15 Oktober 1974 wurde schliesslich in etwa 44 Meter Tiefe die Decke des grossen Hohlraums durchbrochen Wie sich spater herausstellte verliefen Schachtbohrung wie auch Suchbohrung schrag sodass die Bohrstrecke langer geworden war Erschliessung Als Erster wurde der Bohrmeister Wachner uber eine Drahtseilleiter vom Bohrgerat durch den Schacht nach unten gelassen Nach langer Zeit kam er zuruck und rief Herrlich Ein einmaliges Erlebnis So was Schones gibt s nicht noch mal Danach stiegen das Vorstandsmitglied Ewald Cromm seine Frau und weitere Vorstandsmitglieder darunter auch Karl Heinz Schroder nach unten Sie alle waren uberwaltigt von der Schonheit der Perltropfsteine wobei die Kristalle im Schein der Taschenlampen glitzerten Schnell zeigte sich aber auch dass es sich bei der Hohle nicht um die vom Ende des 19 Jahrhunderts bekannte Tropfsteinhohle handelte Nach dieser wurde spater noch des Ofteren gesucht Der damalige Staatssekretar im hessischen Ministerium fur Wirtschaft und Technik Helmut Schnorr sagte am 18 Oktober 1974 nach einer Besichtigung der Hohle bei einem Interview des Zeitfunks Wir wissen dass wir nur sehr wenige solcher Sehenswurdigkeiten in Hessen haben um nicht zu sagen im ganzen Bundesgebiet Phantastisch Professor Rietschel vom Senckenberg Naturmuseum sagte bei einem Interview vom 6 Juli 1976 Diese Hohle ist eine Sensation nicht nur fur das Lahngebiet und das ganze rechtsrheinische Schiefergebirge Sie ist touristisch eine grosse Attraktion in der Grosse und Ausdehnung ist sie einmalig Am 4 Januar 1975 wurde in der Hessenschau berichtet Die Besonderheit der Kubacher Kristallhohle liegt in dem reichen Kristallschmuck an Decken und Wanden Die Entstehung dieses Naturphanomens das Fachleute fur einzigartig in Europa halten ist bislang noch ungeklart Zugang zum Schragschacht Da die Kristallhohle als dritte Attraktion neben dem Weilburger Schloss mit dem Heimat und Bergbaumuseum und dem Wildpark Tiergarten Weilburg gut in das Fremdenverkehrskonzept der Gegend passte wurde man sich schnell einig die Kristallhohle zu erschliessen um sie fur die Offentlichkeit als Schauhohle zuganglich zu machen Die Stadt Weilburg und der Hohlenverein Kubach unterzeichneten am 22 Juni 1975 einen Vertrag uber die Erschliessung Nutzung und Unterhaltung der Kubacher Hohle Die Stadt Weilburg war fur die notwendigen Baumassnahmen zustandig um die Bezuschussung mit offentlichen Mitteln zu ermoglichen Dem Hohlenverein oblagen der spatere Schauhohlenbetrieb und die weitere Erforschung der Kubacher Hohlen Die Erschliessungskosten wurden mit etwa zwei Millionen Deutsche Mark veranschlagt Der Hohlenverein hatte davon 20 Prozent in Form von Eigenleistungen aufzubringen Mit 60 Prozent beteiligte sich das Land Hessen der Landkreis Limburg Weilburg und die Stadt Weilburg trugen jeweils 10 Prozent Ein Hohlenausschuss sollte die Erschliessungsmassnahmen koordinieren und war fur Ausschreibungen und die Auftragsvergabe zustandig In der Anfangszeit leitete der Leiter des Weilburger Bergamts Regierungsdirektor Karl Dietrich Wolter und ab 1977 der Leiter des Stadtbauamtes Weilburg Roth den Ausschuss Im Oktober 1975 wurde mit dem Bau eines 2 50 Meter breiten und hohen Zugangsstollens zur Hohle begonnen Da dieser im Eingangsbereich eine Uberdeckung von 2 50 Meter erhalten sollte musste in dem ebenen Wiesengelande ein entsprechend breiter Zugang bis in funf Meter Tiefe schrag gebaggert werden um eine funf Meter hohe Felswand freizulegen in die der Stollen getrieben wurde Dafur konnte wieder die Firma Schafer gewonnen werden Ende Oktober 1975 wurden beheizbare Bauwagen aufgestellt damit den ganzen Winter hindurch gearbeitet werden konnte Mit dem eigentlichen Stollenbau wurde nach einer Ausschreibung die Firma Muller Gonnern beauftragt Nach Bohrungen und Sprengungen wurde das zerkleinerte Kalkgestein mit dem Bagger herausgeholt Je tiefer man kam umso schwieriger wurde die Frischluftzufuhr Man behalf sich mit einer Schlauchverbindung uber den August Gottker Schacht I Nach einer Strecke von 150 Metern einschliesslich des Gelandeeinschnitts und in knapp 53 Meter Tiefe wurde am 20 Mai 1976 das Nordwesteck der Hohle erreicht so wie es berechnet worden war Die letzte Sprengung fuhrte der damalige Burgermeister von Weilburg Bodo Abt durch Aus Sicherheitsgrunden wurde der Stollen mit Spritzbeton ausgekleidet Freilichtmuseum mit verschiedenen Felsstucken Danach suchten viele Politiker und Journalisten die Hohle auf Anschliessend wurden im oberen Teil des Stollens und im Mittelteil der Hohle Treppenstufen eingearbeitet In der Sudhalle wurde ein Gitterroststeg angebracht Die Hohle erhielt eine elektrische Beleuchtung und einen Fuhrungsweg Der Materialtransport gestaltete sich nicht einfach Kies und Sand wurden durch den Schacht geworfen den Zement musste man aber hinunterschleppen Vereinsmitglieder verlegten neben den Treppen eine Schienenanlage Von der Grube Fortuna die kurz vor der Schliessung stand erhielten sie zwei Seilwinden je eine fur den oberen und den unteren Stollenteil Danach konnte mittels Guterloren das Arbeitsmaterial nach unten transportiert und Lehm nach oben befordert werden Beim Stollenbau war kurz vor dem unteren Ende eine Quelle angeschnitten worden Das Wasser wurde durch ein Rohr umgeleitet und bildete den Domsee Dieser lauft ab einem bestimmten Wasserstand uber so dass das Wasser uber Rohre in die Sudhalle und dann in die Weil gelangt Der Domsee ist seitdem ein schoner Blickfang fur die Besucher wenn sich die Kristalle der Wand im Wasser spiegeln Der See schutzt auch die Kristalle vor dem Abbrechen durch Besucher fur die eine Plattform gegenuber der Tropfsteingruppe am Domsee angelegt wurde Im mittleren Teil der Hohle galt es einen Engpass zu uberwinden Eine Passage war dort nur auf dem Hosenboden rutschend moglich Das Technische Hilfswerk THW bohrte einen Felsen der wie ein Pudel aussah und mit schneeweissen Perltropfsteinen verziert war an Der verengende Stein wurde entfernt und etwas oberhalb wo er weniger storte wieder aufgestellt Der Engpass zwischen der Nord und Sudhalle war nun beseitigt Im Aussenbereich wurde ein Parkplatz angelegt und ein Wirtschaftsgebaude errichtet Vom Herbst 1976 bis Anfang 1981 leisteten aktive Vereinsmitglieder vor allem aus dem Vorstand insgesamt etwa 15 000 Arbeitsstunden Bei der Erschliessungsarbeit war Karl Heinz Schroder die fuhrende Kraft und taglich vor Ort Er verhandelte mit Firmen uber Spenden sprach mit Politikern und Behorden wenn der Geldzufluss stockte und fuhr zur Landesregierung nach Wiesbaden Seine Frau stand ihm mit Buroarbeiten und Telefonaten zur Seite Zum Schluss fehlten etwa 400 000 Deutsche Mark an aufzubringender Eigenleistung die mit den ersten Eintrittsgeldern gedeckt wurden Nach der Fertigstellung des Wirtschaftsgebaudes und des Parkplatzes wurde die Hohle am 1 Marz 1981 mit einer grossen Feier eingeweiht Zuvor am 31 August 1979 war sie als Einzeldenkmal unter Naturschutz gestellt worden Schauhohle Durch Beruhrung Hautfett verfarbter Stalagmit An der Einweihungsfeier nahmen der damalige Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry der Landrat der Weilburger Burgermeister Abt und viele andere Politiker und Vertreter von Behorden und Firmen teil Da im Fernsehen Rundfunk und vielen Zeitungen uber die Eroffnung der Hohle berichtet wurde gab es zu Beginn des Schauhohlenbetriebes einen grossen Besucheransturm Im ersten Jahr kamen nahezu 75 000 Besucher In den Jahren 1983 und 1984 wurde der Nordgang durch Grabungen und Sprengungen verlangert dass er bis in das nach einem Bergmann benannte Schulerhohlen Gebiet fuhrt ein Hohlenbereich der ebenfalls bei den Suchbohrungen zu Beginn der 1970er Jahre entdeckt wurde Bei den Arbeiten wurde nach und nach ein Gangsystem aus naturlichen Hohlenraumen und ehemaligen Bergwerksstollen entdeckt Dazwischen befindet sich eine im Jahre 1984 entdeckte Tropfsteingrotte Gegen Ende der 1980er Jahre wurde das Freilichtmuseum mit verschiedenen Felsstucken geordnet nach der Art ihrer Entstehung vor dem Hohleneingang angelegt Die grossten Steine sind bis zu zwolf Tonnen schwer Die Einweihung fand am 15 Juli 1988 statt In den Jahren 1989 bis 1994 wurde der Verbindungsgang zwischen der Kapelle und der Kristallhohle erweitert Hier war bereits 1974 ohne Erfolg gegraben worden Der entstandene Gang wird Kapellengang genannt und dient jetzt den Besuchern als Ruckweg Eingang zum Kubach Kalk Stollen 2025 Im Jahre 1996 wurden die Nachforschungen wieder intensiviert Man erweiterte und verlangerte den Kubach Kalk Stollen einen ehemaligen Bergwerksstollen am Rand des Hohlengebietes in Richtung Kubach Der Stollen hat eine Gesamtlange von 270 Metern wobei von 1996 bis 2004 insgesamt 180 Meter aufgewaltigt wurden Er soll einmal das Schulerhohlengebiet erreichen um auf diesem Weg neue Hohlen und Gange zu entdecken Die Endpunkte des Stollens und der Schulerhohle liegen auf demselben Niveau etwa 95 Meter auseinander Am 19 Juli 1997 wurde im ersten Stock des Wirtschaftsgebaudes das Hohlenmuseum eingeweiht Es verschafft einen Uberblick uber verschiedene Mineralien und zeigt eine Dokumentation zur Entdeckungs und Entstehungsgeschichte der Kristallhohle aber auch zum Phosphoritbergbau Am 15 August 2000 konnte der millionste Besucher in der Kristallhohle begrusst werden In den Jahren 2007 und 2009 fanden wieder Suchbohrungen nach der Tropfsteinhohle statt die jedoch wie in fruheren Jahren ohne Erfolg blieben Im November 2014 wurde ein Hohlraum angebohrt der eine Hohe von mindestens 25 bis 30 Metern aufweist Ob es sich bei der Entdeckung um die seit Jahrzehnten gesuchte Polsterhohle handelt stand zunachst nicht fest spater stellte sich heraus dass dem nicht so war BeschreibungWirtschaftsgebaude In einem insgesamt etwa 140 Meter langen Stollen geht es in sudwestlicher Richtung uber 347 Stufen abwarts zum Eingang der Hohle Nach etwa 85 Meter Wegstrecke im Stollen wird eine Plattform erreicht Von dort aus kommt man zunachst in den ersten Hohlenraum die Kapelle Ursprunglich handelte es sich um einen neun Meter hohen kuppelartigen Raum mit einem Durchmesser von Norden nach Suden von 15 von Osten nach Westen von 13 Metern Das Wasser hat dort zahlreiche Kolke und Dellen aus dem Fels herausgewaschen An der Sudwand sind einzelne grauweisse Kristalldrusen aus Kalkspat zu sehen Am Rand der Kapelle befindet sich ein Notausstieg in einem 13 Meter hohen Bohrschacht mit 60 Zentimeter Durchmesser nach aussen uber den die Hohle erstmals betreten wurde Im Schacht befindet sich eine Eisenleiter oben ist er mit einem Kanaldeckel verschlossen Von der Kapelle aus gehen in zwei Richtungen Gange ab nach Nordwesten ein 35 Meter langer Gang in den Schulerkluftbereich der noch nicht zuganglich ist Der andere Gang nach Suden dient nachdem er vom zugeschwemmten Lehm befreit wurde als Ruckweg bei Fuhrungen Uber den Schragstollen der dort einen leichten Knick macht geht es mit einer Neigung von 34 8 Grad weiter nach unten Nach den restlichen 55 Metern des Stollens wird die eigentliche Kristallhohle erreicht die durch ein Gittertor verschlossen ist Von dort aus fuhrt der Gang nach einigen Metern in den Dom Dieser Raum ist 23 Meter hoch und an den Wanden mit unzahligen Kalkspatkristallen besetzt Auf der linken Seite befindet sich der Domsee der bei den Erschliessungsarbeiten kunstlich angelegt wurde Gespeist wird der See von einer Quelle in der Nahe der Gittertur am Ende des Schragstollens der bei der Erschliessung angeschnitten wurde Die Quelle schuttet pro Stunde 144 Liter die dem See uber unterirdische Rohre zugeleitet werden Die Wand hinter dem Domsee ist besonders stark mit glitzernden Kristallen besetzt In sechs Meter Hohe befinden sich dort zwei ubereinanderliegende Fenster von denen man in einen Hohlraum die Galerie blicken kann die auf dem Ruckweg begangen wird Auf der gegenuberliegenden Seite ist in Hohe der Fenster eine Bruchfuge zu sehen die die gesamte Hohle durchzieht Untersuchungen ergaben dass sich dort Gesteinsschichten gegenseitig verschoben haben In der Bruchfuge hat sich eine schwarze erzhaltige Masse festgesetzt In diesem Bereich haben sich auch weisse Tropfsteine in einzelne feine Klufte abgesetzt und diese verschlossen Von rechts und links aufeinander zulaufende Felsen markieren das sudliche Ende des Domes Im linken Felsvorsprung endet der 45 Meter tiefe August Gottker Schacht II der nach oben verrohrt und mit einem Kanaldeckel verschlossen ist Uber diesen Schacht wurde die Hohle 1974 entdeckt Am Fuss des Schachtes erinnert die Abbildung eines Hohlenforschers der auf einer Drahtseilleiter steht an die Entdeckung der Hohle Sinterablagerungen in der Hohle Nach dem Engpass bei den Felsvorsprungen weitet sich die Hohle wieder An der Decke in der Mitte des Raumes ist in sechs Meter Hohe das 86 Millimeter starke Bohrloch durch das die Hohle erstmals angebohrt und fotografiert wurde zu sehen Neben dem Bohrloch ist eine Nachbildung der Kamera an der Hohlendecke befestigt Von dort aus wurde eine grosse Tropfsteingruppe an der Westwand der Hohle hinter einer Felsnische fotografiert Sie besteht aus einem fast mannshohen Stalagmiten uber dem mehrere weintraubenformige Tropfsteingebilde von vier Meter Lange herabhangen Die Wand unterhalb der Tropfsteingruppe ist mit einer dicken Sinterschicht uberzogen Im oberen Bereich befinden sich zwei kleine Bodentropfsteine Das die Tropfsteine bildende Sickerwasser tropft oberhalb der Tropfsteine durch ein kreisrundes Loch hinein Uber Betonstufen geht es abwarts durch den Pudel Bereich in den tieferen Bereich der Hohle Dort wurde eine Plattform angelegt die bis an die Felsen heranreicht und den Besuchern einen Rundblick in die Grossraumigkeit des mittleren Hohlenteiles verschafft An der Decke zeigen sich Dellen die durch die auslaugende Tatigkeit des Wassers entstanden sind Der Gang windet sich uber mehrere Meter tiefer ins Hohleninnere Die Felswande bilden elf Meter steil nach oben den Sattel In diesem Bereich liess eine starke Zerkluftung des Gesteins bizarre Felsgebilde entstehen Um die unzahligen Kristalle an den Wanden nicht zu zerstoren wurde der Durchgang nicht erweitert Der Engpass unterhalb des Felssattels kann nur hintereinander gehend passiert werden wobei Felsspitzen das Tragen von Schutzhelmen erforderlich machen An dieser Stelle befand sich fruher der sogenannte Pudel ein wie ein kleiner Hund aussehender Felsblock Dieser hatte den Weg in den sudlichen Hohlenteil sehr erschwert da man sich nur muhsam zwischen ihm und dem daruber liegenden Felssattel hindurchzwangen konnte Nach dem Passieren des jetzigen Engpasses reicht der Blick in die bis zu 30 Meter hohe Halle des sudlichen Hohlenteiles Die besonders grosse Felswand auf der linken Seite ist mit Millionen von schneeweissen Perltropfsteinen ubersat Auch die rechte Felswand zeigt zahlreiche Perltropfsteine Zwischen den Kristallwanden hindurch geht der Weg tiefer dem sudlichen Ende der Hohle entgegen In etwa 30 Meter Hohe wolbt sich die Decke uber der Sudhalle der hochsten Halle aller Schauhohlen in Deutschland Nach niederschlagsreichen Wintern bildet sich in den Fruhjahrs und Sommermonaten der Sommersee der im Herbst wieder langsam verschwindet Perltropfsteine Am Ende der Sudhalle erweitert sich der schmale Gang zu einem Halbrund Dort ist die tiefste Stelle der Kristallhohle und aller Schauhohlen in Deutschland erreicht In diesem Bereich befanden sich zahlreiche Fossilien und schone Calcitdrusen an den Felswanden und Versinterungen an der Decke Im Deckenbereich befinden sich Calcitkristalle An der rechten Wand sind in etwa zehn Meter Hohe schone Kugeltropfsteine und Specksinter zu sehen Die Hohle ist in gerader Richtung noch 8 2 Meter weit kriechend begehbar bis der 30 Zentimeter hohe Spalt zwischen Hohlenlehm und Gesteinsdecke mit Bodentropfsteinen weiterfuhrt Dorthin und zur Gruft fliesst das Wasser des Sommersees ab Neben der Sudhalle auf der linken Seite befindet sich eine Nebenhalle die Gruft ein etwa 2 5 Meter hoher und 6 Meter langer Hohlraum der mit vielen Kalkblocken ubersat ist Er ist nur durch einen schmalen niedrigen Gang kriechend erreichbar Daneben reicht ein etwa zehn Meter hoher Kamin nach oben der mit Geschiebelehm verfullt ist Daruber werden weitere verfullte Hohlenteile vermutet Die Gruft verengt sich nach Suden hin zu einer Spalte die sich in einer schrag abwarts fuhrenden Schichtfuge fortsetzt Diese Spalte lasst sich noch 13 Meter kriechend begehen bis infolge des angeschwemmten Hohlenlehms ein weiteres Vordringen unmoglich ist TourismusQuelle Hohlenverein Kubach e V Zu erreichen ist die Kristallhohle auf der Strasse von Kubach nach Freienfels An der Hohle befinden sich ein grosser Parkplatz und das Freilicht Steinemuseum Im Wirtschaftsgebaude sind der Zugang zur Hohle ein gastronomischer Betrieb Toilettenanlagen und im Obergeschoss das Hohlenmuseum untergebracht Die von April bis Oktober an allen Tagen stattfindenden Fuhrungen dauern etwa 45 Minuten und benutzen gut begehbare Wege und Treppen in die einzelnen Abteilungen und 456 Stufen nach unten wobei ein Hohenunterschied von etwa 75 Metern uberwunden wird Bei dem etwa 310 Meter langen Hinweg fuhren 140 Meter durch den Schragstollen Als Fuhrungsweg wird bis auf einen kurzen Abschnitt die gleiche Strecke als Hin und Ruckweg benutzt Dort wird jedes Jahr Halloween gefeiert gelegentlich werden Konzerte gegeben Die Temperatur in der Hohle betragt etwa neun Grad Celsius die relative Luftfeuchtigkeit 85 Prozent Die Kristallhohle stellt fur die teilweise strukturschwache Region um Weilburg eine Touristenattraktion dar Vom Tag der Eroffnung am 13 Marz 1981 bis zum Oktober 1981 besuchten 73 394 Personen die Hohle Dies war bisher die hochste Besucherzahl in einem Jahr Nach der Eroffnung gingen die jahrlichen Besucherzahlen auf 50 000 bis 60 000 zuruck Der zweitbeste Besuch mit 60 081 war im Jahre 1985 Seither ist ein stetiger leichter Besucherruckgang mit zeitweiser Erhohung zu verzeichnen Im Jahre 1998 fielen die Besucherzahlen mit 49 071 erstmals unter die 50 000 Grenze 2005 wurden erstmals mit 39 129 Besuchern weniger als 40 000 gezahlt Im Jahre 2010 wurden 37 288 Personen verzeichnet im Jahre 2011 dem bisher schlechtesten Jahr 29 412 In den Jahren 2007 bis 2011 kamen im Jahresdurchschnitt 34 358 Besucher zur Hohle Mit diesem Wert liegt die Schauhohle im mittleren Bereich der Schauhohlen in Deutschland Von der Eroffnung der Hohle bis zum Jahresende 2011 haben insgesamt 1 5 Millionen Personen die Hohle besucht Siehe auchListe der Schauhohlen in DeutschlandLiteraturKarl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle Hrsg Hohlenverein Kubach e V print GmbH Weilburg Waldhausen Weilburg 2010 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach Hrsg Hohlenverein Kubach e V 4 Auflage Immel amp Schuy Druck GmbH Leun Biskirchen 2005 Karl Heinz Schroder Vor Millionen Jahren Die Geschichte unserer Landschaft und die Entstehung der Kubacher Hohlen Hrsg Hohlenverein Kubach e V 5 Auflage Kissel Verlag Beselich 2003 Thomas Reischmann Adalbert Schraft Hessens Unterwelt Schauhohlen und Besucherbergwerke in Hessen Hrsg Hessisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 89026 360 1 Stephan Kempe Wilfried Rosendahl Hohlen Verborgene Welten Primus Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 89678 611 1 Welt voller Geheimnisse Hohlen In Stephan Kempe Hrsg HB Bildatlas Sonderausgabe 17 HB Verlags und Vertriebs Gesellschaft Hamburg 1997 ISBN 3 616 06739 1 Hans Binder Anke Luz Hans Martin Luz Schauhohlen in Deutschland Aegis Verlag Ulm 1993 ISBN 3 87005 040 3 WeblinksCommons Kubacher Kristallhohle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kubacher Kristallhohle Kristallhohle Kubach Funkelnde Uberraschung in der Tiefe In Frankfurter Rundschau 12 Oktober 2009 Wolfgang Henss Wo ist die Polsterhohle Vor 40 Jahren betrat der erste Mensch die Kristallhohle Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive In mittelhessen de 15 Oktober 2014 Mona Jaeger Hobby Hohlenforscher Gluhend in die Grube fahren In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Marz 2015 Friedhart Knolle 1985 Die Kubacher Kristallhohle als Lehrbuchbeispiel fur die Ausbildung von Stillwasserfacetten im Karbonatkarst Karst und Hohle 1985 127 130 2 Taf 1 EinzelnachweiseThomas Reischmann Adalbert Schraft Hessens Unterwelt Schauhohlen und Besucherbergwerke in Hessen S 103 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 5 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 6 Kubach 13 Sept In Weilburger Tageblatt 15 September 1906 Bergrat Polster Gutachten Weilburg 19 Marz 1907 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 7 Zeittafel der Kubacher Kristallhohle Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 11 Januar 2012 abgerufen am 12 Marz 2017 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 3 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 4 Walter Gellert Herbert Kustner Kleine Enzyklopadie Natur Verlag Enzyklopadie 1963 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 10 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 11 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 11 12 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 12 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 15 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 16 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 14 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 17 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 19 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 18 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 21 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 23 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 24 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 25 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 26 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kubacher Kristallhohle S 1 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kubacher Kristallhohle 1981 S 2 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 31 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 32 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 33 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 34 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 35 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 35 36 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 36 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 37 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 39 Kubach Kalk Stollen Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 4 August 2007 abgerufen am 3 Mai 2025 Karl Heinz Schroder Die Entdeckung der Kubacher Kristallhohle S 44 Die neue Hohle ist eine Sensation In mittelhessen de VRM Wetzlar GmbH ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 13 November 2014 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Mona Jaeger Gluhend in die Grube fahren Seit mehr als 40 Jahren sucht eine Handvoll Manner eine Tropfsteinhohle In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Marz 2015 S 9 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach S 21 22 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach S 22 23 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach S 25 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach S 25 27 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach S 27 28 Karl Heinz Schroder Fuhrer durch die Kristallhohle Kubach S 28 Informationen Kristallhohle Kubach Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 23 Juli 2013 abgerufen am 12 Marz 2017 Hohlenverein Kubach e V Braunfels Tiefenbach 2011 Geoinformationszentren im Geopark Westerwald Lahn Taunus Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen Grube Fortuna Keramikmuseum Westerwald Kubacher Kristallhohle Landschaftsmuseum Westerwald Schauhohle Herbstlabyrinth Museum im Grafenschloss Diez Besucherbergwerk Grube Bindweide Lahn Marmor Museum Villmar Tertiar und Industrie Erlebnispark StoffelSchauhohlen in Deutschland Aggertalhohle Altensteiner Hohle Atta Hohle Balver Hohle Barbarossahohle Karls und Barenhohle Baumannshohle Bilsteinhohle Binghohle Charlottenhohle Dechenhohle Dienstedter Karsthohle Drachenhohle Syrau Eberstadter Tropfsteinhohle Einhornhohle Harz Erdmannshohle Goetz Hohle Gussmannshohle Gutenberger Hohle Heimkehle Heinrichshohle Herbstlabyrinth Adventhohle System Hermannshohle Harz Hohler Fels Iberger Tropfsteinhohle Kalkberghohle Kittelsthaler Tropfsteinhohle Kluterthohle Kolbinger Hohle Konig Otto Tropfsteinhohle Kubacher Kristallhohle Laichinger Tiefenhohle Marienglashohle Maximiliansgrotte Nebelhohle Niedaltdorfer Tropfsteinhohle Olgahohle Osterhohle Reckenhohle Schellenberger Eishohle Schertelshohle Schillat Hohle Schulerloch Sontheimer Hohle Sophienhohle Sturmannshohle Teufelshohle bei Pottenstein Teufelshohle bei Steinau Tschamberhohle Wendelsteinhohle Wiehler Tropfsteinhohle Wimsener Hohle Siehe auch Liste der Schauhohlen in Deutschland und Marchen und Sandsteinhohle Dieser Artikel wurde am 4 Marz 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 1241120390 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 5797163211512807580006