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Kurpfälzische Dialekte

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Kurpfälzische Dialekte
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Kurpfälzisch ist eine Untergruppe der vorderpfälzischen Dialektgruppe. Es ist der einzige rechtsrheinische pfälzische Dialekt. Lexikographisch erfasst und bearbeitet werden die kurpfälzischen Dialekte im Badischen Wörterbuch.

Kurpfälzisch

Gesprochen in

Regierungsbezirk Nordbaden, Südhessen (Landkreis Bergstraße, Odenwaldkreis)
Linguistische
Klassifikation
  • Indogermanisch
    Germanisch
    Westgermanisch
    Hochdeutsch
    Mitteldeutsch
    Westmitteldeutsch
    Rheinfränkisch
    Pfälzisch
    Vorderpfälzisch
    Kurpfälzisch

Verbreitung und Abgrenzung

Das Kurpfälzische wird in der rechtsrheinischen Kurpfalz gesprochen, der Unterschied zum linksrheinischen Vorderpfälzischen ist minimal. Eigentlich sind die Vorderpfalz und die Kurpfalz als ein Sprachraum zu sehen, umrahmt von den eher singenden Versionen in Odenwald und Pfälzerwald. Das kurpfälzische Sprachgebiet erstreckt sich im Raum um Mannheim und Heidelberg entlang des Rheins von Lampertheim im Norden bis südlich von Hockenheim und entlang des vorderen Odenwalds und Kraichgaus von Weinheim und Viernheim im Norden bis südlich von Wiesloch; im Osten reicht es in den badischen Odenwald hinein über Neckargemünd bis nach Eberbach, Mosbach und Sinsheim. Etwa 1.500.000 Personen wohnen im Gebiet des kurpfälzischen Sprachraums.

In den östlichen Teilen des badischen Odenwaldes spricht man einen südrheinfränkischen Dialekt, das so genannte Odenwäldische. Der auffälligste Unterschied zwischen dem kurpfälzischen Dialekt und dem ähnlich aufgebauten, aber trockener klingenden Dialekt des hessischen Odenwaldes (Odenwälderisch) im Norden ist das typische kurpfälzische „Singen“, das oft die Betonung am Ende eines Satzes oder gemeinhin unbetonter Satzteile ansteigen lässt.

Im Südosten grenzt das Kurpfälzische an das Ostfränkische im nördlichen Württemberg, im Süden an das Südfränkische (Nordbadische). Allerdings ist die Abgrenzung des Kurpfälzischen nach Süden und Osten nicht ganz eindeutig festgelegt. Linguistisch korrekt ist es die Speyerer oder „Appel/Apfel-Linie“, die das Mitteldeutsche vom Oberdeutschen trennt (siehe auch unten), allerdings klassifizieren die meisten Bewohner der Gebiete um Mosbach und Sinsheim, die zur historischen Kurpfalz gehörten, und auch viele Sprecher um Bruchsal ihren Dialekt selbst als Kurpfälzisch.

Aufgrund der historischen Entwicklung der Region hatte die französische Sprache einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der kurpfälzischen Dialekte („Droddwaa“ = Trottoir, „Schässlong“ = Chaiselongue, „alla“ = à la prochaine, „allé“ = Allez, „mallad“ = malade). Ebenso hinterließen das Rotwelsche und Jiddische deutliche Spuren. Auch mit den Amischen (USA), die teilweise heute noch das vom Pfälzischen abstammende Pennsilfaanisch Deitsch sprechen, ist eine Verständigung relativ einfach möglich.

Eigenheiten

Lautliche Eigenheiten

Dabei ist das Kurpfälzische von seinen Nachbardialekten stark beeinflusst und weicht so teilweise vom restlichen Pfälzisch ab; für „ich“ wird großenteils „isch“ verwendet, wie westlich des Rheins ausschließlich, aber je nach Region auch wie im Südrheinfränkischen und Schwäbischen „i“.

Der für das Westmitteldeutsche und Pfälzische so typische Erhalt des „p“ in Wörtern wie „Palz“, „Parrer“, „Appl“, „Peif“, „Pund“, „Plaum“ im Gegensatz zum hochdeutschen „pf“ infolge der Zweiten Lautverschiebung ist im Kurpfälzischen als Übergangsdialekt von Ort zu Ort verschieden: In Schwetzingen und Heidelberg heißt es „Appl“, „Plaum“ und „Pund“, in Leimen, Nußloch, Wiesloch und Hockenheim schon „Apfl“, in St. Leon-Rot, Oberhausen-Rheinhausen und Bammental auch „Pflaum“, in Dielheim, Tairnbach, Mühlhausen, Bad Schönborn und Sinsheim dann auch „Pfund“. Diese und andere kleinräumige Unterschiede sind für Fremde oft sehr verwirrend, allerdings gibt es auch hier Tendenzen zur regionalen Vereinheitlichung des gesprochenen Dialekts.

In einigen Dialekten gibt es ein langes offenes o, das hochdeutschem au bzw. ei entspricht, wenn diese beiden Diphthonge sich aus Mittelhochdeutsch ou bzw. ei entwickelt haben (Wiedergabe gelegentlich mit å, Bsp. Da Borris Begga kummt vun Låme – Der Boris Becker kommt von/aus Leimen). Auch ein nasaliertes offenes o kommt vor (Wiedergabe mit ã, Bsp. Gebb net so ã – Gib nicht so an). Wenn das lange offene o einem hochdeutsch ei und mittelhochdeutschen ei entspricht, ist es heute vielfach durch ein langes e ersetzt.

In einigen Orten gibt es traditionell das Phänomen des Lambdazismus, bei dem ein d oder t durch l ersetzt wurde. Das Phänomen ist aber heute so weit zurückgedrängt, dass es kaum noch zu hören ist, lediglich in wenigen sehr häufigen Wörtern wie olla für oder oder holla für hat er ist es noch manchmal anzutreffen, sowie in Relikt-Wörtern, wie etwa „Do bin do wella gerennt“ („Da bin ich dort dagegen gestoßen“; wörtlich: „Da bin ich da wider gerannt“), also wella für wider.

Einige Begriffe, wie z. B. Karton, Balkon, Abort, Dessert, Büro, werden auf der ersten Silbe betont.

Schon kleinräumig unterscheiden sich lautliche Eigenheiten, etwa der kurze betonte Vokal im Namen, den die Mannemer [manəmɐ] bzw. Monnemer [mɔnəmɐ] ihrer Stadt geben.

Morphologische Eigenheiten

Typische Merkmale des Kurpfälzischen, die es vom linksrheinischen Vorderpfälzisch unterscheiden, sind die Flexionsformen ihr hedd „ihr habt“ und die Mehrzahlendung der Verkleinerungsform -lin, z. B. Schäflin, Blimmlin „Schäfchen, Blümchen“ (Mehrzahl). Diese Verkleinerungsform findet sich angrenzend auch im Südfränkischen (Nordbadisch).

Verbreitung und Status des Dialekts

Kurpfälzisch in der Alltagssprache

Von der älteren Bevölkerung auf dem Land wird der angestammte Dialekt wie selbstverständlich gesprochen, Hochdeutsch wird zwar nicht als Fremdsprache empfunden, aber in der Aussprache nicht immer perfekt beherrscht und nur bei Bedarf halbwegs gesprochen. Jüngere Leute bevorzugen eine je nach Gesprächssituation mehr oder weniger abgeschwächte, vereinfachte Dialektform. In größeren Städten, allen voran Heidelberg, ist der Dialekt aufgrund der zahlreichen zugezogenen Einwohner („Neigschneide“, „Neigschneggde“ oder „Neigeplaggde“) auf dem Rückzug zugunsten eines Regiolekts oder eines dialektal gefärbten Hochdeutschs. Bei den meisten gebürtigen Kurpfälzern ist aber die Herkunft auch noch an der Klangfarbe des gesprochenen Hochdeutsch erkennbar, was auch für viele andere Regionen Deutschlands (zum Beispiel Schwaben) oder für Österreich gilt; ein prominentes Beispiel ist der aus Leimen stammende Boris Becker.

Kurpfälzisch in Kunst und Medien

Eine Förderin des Kurpfälzischen war die Mannheimerin und Heidelbergerin Elsbeth Janda, die unter anderem dem Schlabbinsche im SWR/ARD-Werbefernsehen, einer Hundedame an der Seite von Äffle und Pferdle, ihre Stimme lieh.

Überregional bekannt ist auch der Comedian Bülent Ceylan, der besonders mit der Mannheimer Ausprägung des Dialektes in seinen Programmen spielt. Ebenso bekannt und mit mehr oder weniger starkem typischem Dialekt sind der Schauspieler Uwe Ochsenknecht, die Moderatorin Christine Westermann, die Sängerin Joy Fleming, der Kabarettist Christian Habekost, der Kabarettist/Autor Arnim Töpel und der Soziologe, Autor und Kabarettist Hans-Peter Schwöbel.

Besonderheiten im Wortschatz

Typisch kurpfälzische Ausdrücke sind zum Beispiel:

  • abbà, awwà – Nein!, Ach was! (abbà leitet sich vom französischen il n'y a pas ab)
  • ääns/åhns – eins
  • Abbord, Abbee, der – Toilette
  • all – ausgegangen, aufgebraucht (De Woi isch all. – „Der Wein ist ausverkauft.“)
  • alla (eher im Norden, von „à la prochaine“, bis dann) / alle (eher im Süden, von „allez“, auf geht's), alla, alleee (à la prochaine, allez), bis dann, auf geht' s, alla hopp – Auf geht's! (Kann auch als Abschiedsgruß verwendet werden) (von französisch „à la prochaine fois“, – bis zum nächsten Mal, sowie aller – gehen), in anderer Bedeutung „eben, also“ (alla gut – „also gut“)
  • alleweil – im Moment, soeben
  • allerid – immer wieder („der kummd allerid riwwergedabbd“)
  • als (Adv.) – üblicherweise/manchmal (Isch geh' als in de Leewe. – „Ich gehe manchmal in das Lokal 'Zum Löwen'“)
  • Anner, de (de Anner – etwas abwertend für jemanden, dessen Name einem nicht einfällt, von „der andere“)
  • Atzel – Elster
  • awwl – eben, jetzt, heutzutage („alleweil“)
  • Babbe – Papa, Vater
  • Babbedeckel – Pappdeckel
  • babble, babbln – sprechen, reden
  • Babblwasser – Alkoholisches Getränk („Sprechwasser“)
  • Bagaasch, die – Verwandtschaft, abwertend für Personengruppen (aus frz. le bagage – Reisegepäck)
  • Barawer, der – Räuber
  • Bärches, der – Kartoffelbrot (jüdischer Herkunft)
  • Batschkapp, die – Baskenmütze, flache Kopfbedeckung; auch: Person, die viel redet
  • Brabbl – Matsch, Schlamm
  • Beer – Birne
  • Beiz/Baiz – schäbiges Gasthaus, Kaschemme
  • Bell – Pappel
  • Bembl – Krug, Straßenbahn (in Heidelberg)
  • Besel – Base oder alte Frau
  • Benseniggl (sehr häufig auch: Belseniggl) – Nikolaus, Weihnachtsmann („Pelznickel“)
  • Bettel, der – persönlicher Besitz/Gepäck, Kram
  • Bettschisser – Löwenzahn, wegen der abführenden Wirkung
  • Bletze, Bletzer – Schramme (aus frz. blessure – Verletzung)
  • blogge – bohnern, polieren
  • bloo – blau
  • Bloomaul, das – Bezeichnung für „echte“ Mannheimer
  • Bloomeel – blauer Fleck
  • Blunz, die – dumme Kuh, abwertend für Frau, auch für einen Homosexuellen (ursprünglich „Blutwurst“)
  • Bobbes – Popo
  • Bobbele – Baby, Kleinkind, auch: Püppchen, Puppe
  • Bobbeschees, die – Kinderwagen, Puppenwagen (von französisch la chaise – der Stuhl)
  • Bongart – Kind (abwertend!) (von „Bankert“)
  • Borschd – herangereifter junger Mann („Bursche“)
  • Borzel – kleines, süßes Kind („goldischer Borzel“)
  • Botschamba – Nachttopf (von französisch pot de chambre)
  • Bremme – Pferdebremse
  • Brenk – Badewanne
  • bressiere/bressiare – eilig sein, sich beeilen (von französisch presser)
  • broddle – stänkern, meckern
  • Brotknordze/Knärzl – Endstück des Brotes (von „knorrig“)
  • Brulle – Murmeln
  • brunze – urinieren
  • Brunztulp – Weichei, Angsthase
  • Bruusl – die Stadt Bruchsal
  • Buddiggel – Kriebelmücke
  • Bulldog – Traktor (von der Produktbezeichnung Lanz Bulldog abgeleitete Gattungsname für Traktoren)
  • bussiere – eine Liebschaft haben (von französisch pousser)
  • Buwerollser – Schwuler
  • Buwespitzle – Schupfnudeln
  • Dachhaas – Katze (von „Dachhase“)
  • dabbe – gehen
  • dappisch/dabbisch – blöd, bescheuert, dämlich
  • Dappschädel, der – nicht besonders intelligenter Mitmensch
  • dawedda – dagegen („dawider“)
  • delaida hawwe – etwas Leid sein („Heer uff, ich hebs delaida!“ – „Hör auf, ich bin es Leid!“)
  • Dilldabbe/Dilledabb – ungeschickter Mensch
  • Dinscher, der – Maler, Anstreicher (von „tünschen“)
  • dischbedeere/dischbediere – diskutieren, heftig miteinander reden
  • do – hier
  • Dohl – Gully, Kanaldeckel
  • Dollbohrer, der – ungeschickter Mensch (auch als Schimpfwort)
  • Dorschd – Durst
  • Dorschdl – jemand, der gerne und viel Alkohol trinkt (von „Durst“)
  • driggle – trocknen
  • Droddwaa – Gehweg (von französisch trottoir)
  • drowwä – oben
  • dottelisch/doddlisch – weich (von „Dotter“)
  • Dubbe – Tupfen, Punkt
  • Dullewaudel – törichte Frau (Schimpfwort)
  • Gugg, die – Tüte
  • Duwwak, der – Tabak
  • -e – oftmals für die Ortsendung „-heim“ (Dossenheim -> Dossene; Eppelheim -> Ebbele; Kirchheim -> Kärsche; Handschuhsheim -> Hendesse; Heddesheim -> Heddesse; Hockenheim -> Hoggene; Sinsheim -> Sinse/Sinsene)
  • ebband (sehr oft auch: ebba) – jemand
  • ebbes – etwas
  • Eemenze / Emeese, die (Haßloch: Imeze) – Ameisen
  • Eischhännsche, Eischhändl, das – Eichhörnchen
  • Elwedridsche – in den pfälzischen Wäldern heimisches Fabelwesen, ähnlich dem bayerischen Wolpertinger („Elwedridsche fonge“ – nichts (Rechtes) tun)
  • Erwäd, die – Arbeit (Erwerbstätigkeit)
  • Fäng – Schläge, Prügel („Willsch die Fäng? Du fängsch sie glei!“)
  • Feez – Unsinn, Streiche
  • fer ume – kostenlos, umsonst, vergebens
  • Ferz – überflüssiger Kram, Unfug („Die hawwe do nor so billische Ferz“), unsinniges Verhalten
  • Fieß – Beine („Füße“)
  • fisediere – durchsuchen (visitieren, vgl. Leibvisite)
  • Flaaschkieschlin/Flaischkiechlin – Frikadellen („Fleischküchlein“)
  • Flabbes – Schläge, Prügel („Glei gibts Flabbes!“)
  • Fladderrouse/Dindeblumme/Dinderouse/Schlabbadullä – Klatschmohn (je nach Ort verschieden)
  • Frierhinggl, das – Frau, die von Natur aus leicht friert (wie ein gerupftes ‘‘Hinkel‘‘ - Huhn)
  • fuddle – Ein Dribbling beim Fußball, auch: Fußball spielen, siehe auch: rumfuddle
  • Gedidschde-Gedadschde (zusammen ausgesprochen) aus restl. Kartoffelbrei gebratene Küchlein
  • gedriggld – getrocknet
  • Geedl/Goodl – Patentante
  • Geelerriewe, Gelwerriewe – Möhren, Karotten („Gelbe Rüben“)
  • Geeßefuß – Nageleisen
  • Geknoddel – Durcheinander, undurchsichtige Sache
  • gepalde – behalten
  • Ghannsdrauwe/Ghonnsdraawe/Khansdrauwe – Johannisbeeren („Johannistrauben“)
  • Glotzbagg/Glotzbäggele – Stiefmütterchen (Pflanze)
  • Gnaams/Immes – Tagesration Nahrung
  • Gnaaz (auch: Knatsch) – Ärger
  • gnoddere – meckern
  • Gogglrobber – Kleintierzüchter („Hahnenrupfer“)
  • Gosch, die – Mund (abwertend beim Menschen), Maul eines Tieres (Beispiel: Hald die Gosch!) franz. la bouche
  • Gräwele – Graben (zwischen zwei Matratzen im Ehebett)
  • greine, groine – weinen
  • Griffel – Finger (Pl.)
  • Griweworscht – Blutwurst
  • Grumbeer, auch: Kadoffl – Kartoffel („Grundbirne“)
  • Grune – Kronau
  • Grusslbeer – Stachelbeere
  • gruuschdle – ungeplant etwas suchen oder ausführen
  • Guudheer – Eichelhäher
  • Guudsl – Bonbon („Der kleebd õh dir wie e babbisch Guudsl!“ – „Er klebt an dir wie ein angelutschtes/r Bonbon.“)
  • Hännsching – Handschuh
  • Haffe(n) – Topf, aber auch abfällig für einen hässlichen Menschen (Hosch schun der Helga ihrn neie Kerl gsehe? Des is emol en Haffe!)
  • Hajo! – Zustimmung 'aber ja', auch der Karnevalsruf der Heidelberger Narren
  • Hallbern – Heidelbeeren
  • hammas/hemmas – wir haben es („Sind wir / bist du bald fertig?“ -> „Hammas bald?“)
  • Hannebembl/Hannebambl/Honebombl, der – läppischer (nicht ernst zu nehmender) Mensch
  • hauß(e) – draußen („Do hauße“ – „Da draußen“)
  • heewe – halten („heben“)
  • heeb disch – Aufforderung mit anzupacken, wenn etwas Schweres zusammen zu tragen ist
  • Heidernei! – Ausruf, Verwünschung
  • Her!, bzw. Hea! – als Ausruf, ähnlich dem sonst üblichen „He!“ verwendet
  • Herrgoddskäfferle/Ghannsvejjele – Marienkäfer („Johannisvöglein“)
  • Herschwertsbosse – überflüssiges, umständliches oder seltsames Getue („mach ned so Herschwertsbosse“)
  • Hewwl/Howwl – Hobel, auch: ein ungehobelter, grober Mensch
  • Hinggl – Huhn
  • hinnafodsisch – frech, falsch
  • hogge – sitzen, hinsetzen
  • Hoschbes – störrischer, unbeholfener, ungeschickter Mensch; auch ein Mensch, der unüberlegt schnell handelt
  • hubbse/hobbfe – hüpfen
  • Huddl, die – das Moped / Motorrad
  • Huschdeguudsl – Hustenbonbon, auch: „Schaumschläger“ oder „Blender“
  • Husai (alt)/Budslin/Hoggelen/Hutzel – Kiefernzapfen
  • Husmoug (alt) – Tannenzapfen
  • Hutsimbl – einfältiger Mensch
  • huddle – pfuschen, Fehler machen aufgrund von Eile
  • Itzer, der – in Schwimmbädern rund um Heidelberg und Neckargemünd Ausdruck für eine dem Bauchplatscher ähnliche Sprungtechnik, bei der die Gliedmaßen erst abgespreizt und dann im letzten Moment zur „Bombe“ zusammengezogen werden („Auf hea, mocha mol n Itzer!“)
  • iwwerzwerch – übermütig, umständlich, verdreht
  • jetzad – jetzt
  • Kanzdraube – Johannisbeeren
  • Kappes – Unsinn
  • Kärdlschorz/Kiddlscherz – Arbeitsschürze für die Hausfrau, über der Taille zugebunden (Kittelschürze)
  • Käärschl – kleines Auto (Diminutiv von „Karch“)
  • Kerrloch – Kirrlach (Stadtteil von Waghäusel)
  • Kerwe/Kääwe – Kirchweih, Kirmes
  • Kerscheblotzer/Kerschejockel – ein Kirschkuchen (Blechkuchen)
  • Keschde – Maronen, Esskastanien
  • Kittel, der – Jacke
  • Klicker, der oder die – Murmel(n) (auch: Hoden)
  • Klickerles spielen – Mit Murmeln spielen
  • Klimbakaschde – Spielautomat
  • kloor, klar – nett, angenehm (von französisch la couleur – die Farbe, En klore Kerl! – Ein guter Junge)
  • knodderä – schmollen, undeutlich meckern
  • Knoddl/Gnoddl – kleines dickliches Mädchen (ä siesi Knoddl), auch: Kot (Haseknoddl) oder: minderwertiges Gerät (Sou-en Gnoddl!)
  • Knorze/Knörzel/Knerzl – Brot (Endstück)
  • Knowlisch/Knowlloch – Knoblauch
  • kratze – stehlen
  • Krawwe/Krabbe – Krähen
  • Kribbl, der – Kind(er) (von Kleinwüchsige, Krüppel)
  • Krutze/Krotze, der – Apfelkerngehäuse, auch: Kind(er), auch: Hals („ich geh der an de Grutz!“)
  • Kussäng (Betonung auf der ersten Silbe) – Cousin, Vetter
  • laafe – gehen
  • Lagg(e)l – starker, grober, furchteinflößender oder flegelhafter, ungebildeter, unhöflicher Mensch (Schimpfwort); im Heidelberger Sprachraum auch für einen körperlich großen Menschen verwendet
  • Lallegegiller/Laddehoog – Lattenzaun
  • aus da Lameng (Betonung auf der zweiten Wortsilbe) – aus dem Handgelenk, mit links (von französisch la main – die Hand)
  • Lapp, die – Mund(-werk) „halt dei Lapp“
  • Lappeduddl/Leppeduddl, Labbeduddelheini, der – läppischer, kindischer, schlaffer Mensch
  • Lappjägl, der – läppischer Mensch
  • letz – falsch, verkehrt, wenn jemand nicht letz ist, ist er nicht verkehrt, d. h., er ist in Ordnung; auch als Ausruf Oh letz! = Oje!
  • -lin, -le – wird sehr oft für die Endung -chen benutzt (zum Beispiel: Bledslin – „Plätzchen“)
  • Loddl – Lottel („liederlicher Mensch“)
  • Lodsch – behäbige Frau
  • Lumbehaafe – abwertend für: Ludwigshafen am Rhein („Lumpenhafen“)
  • Maadlin/Meedle/Määdln/Maid usw. – Mädchen (Plural)
  • Mabbl - Matsch
  • Määrbs – Kaffeestückchen (von „mürbe“, also: Mürbeteig)
  • mallad – krank (aus französisch malade)
  • mandoniere (alt) – bewerkstelligen (aus französisch maintenir)
  • Mannem – die Stadt Mannheim, südliche Aussprache
  • Menno – kindlich-vorpubertärer Verweigerungsausruf gegen elterliche Anordnungen, die der Nachwuchs als Zumutung empfindet (von französisch: Mais non! = „Aber, nein!“)
  • Mess, die – Kirmes zum Beispiel Mannemer Mess – Mannheimer Kirmes
  • Metzlsupp, die – „Metzelsuppe“, also eine beim Schweine schlachten (metzeln – töten) sofort anfallende Wurstsuppe
  • Milichbusch, der – Löwenzahn
  • Monnem – die Stadt Mannheim, nördliche Aussprache
  • Mores, der – Angst (von lat.: mos, moris: Sitte, Moral) „Dich werd ich Mores lehren!“ – „Ich werde Dich Anstand lehren/Dir Anstand beibringen.“
  • Moschdkopp, der – Quadratschädel (großer Kopf)
  • Mugge/Migge, die – Stubenfliegen/Schnake; schlechte Laune
  • Muff – umgangssprachlich After / Poöffnung
  • Muggebadscha, auch: Miggebatscha, Miggepletsch, Miggebatsch – Fliegenklatsche
  • Neigschneide – zugezogene Einwohner („vom Schnee Hereingewehte“)
  • Noigeblaggde – zugezogene Einwohner
  • niwwa – hinüber
  • noidabbe – (in etwas) (r)eintreten
  • nuff – hinauf, herauf
  • nunna/nunnazuus – hinunter, hinab
  • noodert – nachher
  • Ögg – die OEG, Straßenbahn der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft
  • Oggseaag – Spiegelei („Ochsenauge“)
  • Ohreschlechde – Pocken
  • olwer/olwa – ungeschickt, grob, grobschlächtig, unförmig, tollpatschig, ungehobelt; außergewöhnlich groß/dick
  • olwa Schleisch / Kleetz – große Brüste
  • Olwaniggl – rabiater Mensch (von ‘‘olwa‘‘ - rabiat)
  • owwedrowe – oben (Stockwerk höher)
  • Owacht – Achtung (von „Obacht“)
  • Owe(n)d – Abend
  • Paraplie – Regenschirm (von französisch parapluie)
  • Pärsching – Pfirsich
  • Pedder(isch)/Pfedderich – Patenonkel
  • Pederle, des – Petersilie
  • peese – beeilen, rennen („Nu misse' ma awa peese!“)
  • p(f)etze – (z. B. in die Hand) kneifen
  • Plankschd – die Gemeinde Plankstadt
  • plotze, blotze – rauchen („Der plotzt ä Kipp nach der onnere!“)
  • Potschamber, der Nachttopf (von französisch pot de chambre)
  • Puhlloch – früher Auffangbecken für Jauche
  • Quadratschädel, der – Moschdkopp (großer Kopf)
  • Quedsch – Zwetschge, Pflaume
  • Quedschdekuche – Zwetschgenkuchen
  • Quedschkommod – Ziehharmonika, Akkordeon (von quetschen)
  • Quellmänner – Pellkartoffeln
  • räddse (Partizip:geräddsd) – frotzeln, aufziehen
  • Räddsales – Parteiball
  • Rätsch – Tratsche, klatschende weibliche Person (von tratschen, bayerisch ratschen)
  • rapple, rabbln – pinkeln, urinieren (lautmalerisch)
  • ratze – schlafen
  • räschlä – rechnen, rechen, oder röcheln
  • Reidschuul – Kinderkarussell auf Jahrmärkten o. ä.(„Reitschule“)
  • renne – laufen
  • Ribbsche, das – ungeräuchertes Kotelettstück des Schweins samt Knochen, entspricht dem Frankfurter Rippchen
  • „Du Rindsbeidl“ – „du Idiot“
  • Rieweniggl – grober, brutaler Mensch (von ‘‘Riewe‘‘ - Rübe)
  • riwwa – herüber
  • Roi – der Fluss Rhein
  • ronndeesig – zornig
  • rumbixe – fremdgehen (siehe Bix)
  • rumfuddle – an etwas Kompliziertem arbeiten, rumspielen, murksen; siehe auch fuddle
  • rumleiere – Zeit verschwenden
  • runnerzuus – hinab, herunter
  • Rußniggl, der – schwarzer Mensch (eigentlich Schornsteinfeger, auch Mitbürger schwarzer Hautfarbe)
  • Saichbisch – Löwenzahn („Seichbüsche“)
  • Saupeffa/Soipeffa – deftiges Gericht aus Schweinefleisch und Schweineblut
  • schasse – jagen (von französisch chasser)
  • Schdaffl (Sg.), Schdeffelin (Pl.) – (Außen-)Treppe
  • schdumbe – schubsen
  • scheel – schräg: jemanden komisch anschauen, begriffsstutzig („bischd scheel?“ – „begreifst / siehst Du das nicht?“),
  • schepp/schepps – schief
  • Schesslong – Sofa (von französisch chaise longue)
  • Schickse, die – aufgedonnerte Frau
  • schier(gar) – etwa, beinahe, fast (von „circa“)
  • Schlabb, die – unordentliche Frau
  • Schlambammbl – unzuverlässiger Mensch
  • Schlappe, der – Schuh
  • Schlappgosch – Vielredner, Dialektsprecher (von „schlapper Mund“)
  • Schlappjergl, der – schlaffer, läppischer, nicht ernst zu nehmender Mensch
  • Schlori, der – das Schlitzohr, der Herumtreiber
  • Schlumpl/Schlumbl – eher weniger hübsche Frau (von „Schlampe“?). In vielen Dörfern gibt es zur Kerwe (siehe dort) eine Kerweschlumbl als Maskottchen, die am Ende der Kerwe verbrannt wird.
  • schneegisch – wählerisch, verwöhnt
  • Schniss, Schnüss – Schnute, unfreundlicher Gesichtsausdruck
  • Schnoigiggl/Schnorrgiggl – Schnorrer
  • Schnooge – Stechmücken Culex pipiens, Bremsen
  • Schnoogeribbsche – dünner Mensch (von Schnakenrippe)
  • Schnorres – Schnurrbart, Schnauzbart
  • Schobbe – Schoppen, Viertel- oder Halbliter-Glas für ein Getränk, vorzugsweise Wein
  • Schobfe – Heuschober
  • Schritz – abfällig für unangenehme/ungepflegte Frau („die ald Schritz“)
  • Schommbess – viel Zeug, „Hea, schafft amol den Schommbess do naus“ („Räumt den Kram weg!“)
  • Schorlä – jemand, der viel Weinschorle trinkt; Alkoholiker
  • schorre/schore – umgraben von „scharen“ (die Pflugschar)
  • Schorsch – Georg
  • Schorschine – Georgia
  • Schossee, die – Landstraße (vorn betont, von französisch chaussée)
  • schwenge – trinken, saufen („Schweng da de Schorle rein.“)
  • Schwoowe – Schwaben (im Kurpfälzer Sprachraum äußerst „beliebter“ Nachbarstamm)
  • schwetze – sprechen, unterhalten
  • sedd – dort („Wenn ma frieher abfahre, simmer ehnder sedd!“)
  • sedd dånne – da drüben („De Schreiwer liggt sedd dånne uffem Schenggl“ – „Der Stift liegt da drüben auf dem Schränkchen“)
  • sell (selli, seller) – dieses/diese/dieser, jenes/jene/jener, „seller weller wu“ („der der etwas getan hat“)
  • Seellerisch (Sellerie)
  • sisch dummle – sich beeilen („tummeln“)
  • Spitzklicker, der – Pedant, durchtriebener Mensch
  • Stobberknoddl, der – der Pömpel, Abflussreiniger
  • tripliere – drängen, drängeln
  • Trottwaar, das – Bürgersteig, Gehweg (von französisch trottoir)
  • uf – auf
  • uuschierich – unpraktisch, unbeholfen
  • uze / uuze – foppen, veräppeln, hereinlegen, spotten
  • Un? („Wie gehts Ihnen/dir?“), auch: „Un, wie?“, Antwort: „Un, selwa?“ („Und, wie geht es dir/Ihnen selbst?“)
  • unnedrunne – unten (Stockwerk tiefer)
  • verdeffendiere, sich – sich verteidigen (se défendre)
  • verdorzelt – vertrocknet
  • vergroode – missraten
  • verknoddelt – verknotet
  • verschnuddle – verkleckern
  • verzähle – berichten, erzählen
  • Vetter – Alter Mann
  • Vissimadende – Dummheiten, Ungehörigkeiten („Mach ma kee Vissimadende!“, aus der Franzosenzeit der linksrheinischen Gebiete (1794–1814), als französische Offiziere junge Mädchen aufforderten: Voulez-vous visiter ma tente? – „Möchten Sie mein Zelt besuchen?“)
  • Wasserlätsch – Wasserpfütze
  • wärgle – sich oder etwas rollen, wälzen, oder auch heimwerken („werkeln“)
  • Wärgel, der – Teigroller
  • Wäsching/Wärsching – Kopf (bedeutet „Wirsing“, abwertend gebraucht: er streckt seinen Wäsching aus dem Fenster heraus)
  • Weck, das oder der – Brötchen („Sinn die Weck weg? Sinn die all all? Wer waren do do?“)
  • wedda – wider/gegen, dagegen
  • Weeschd?/Woosch? – Weißt Du?
  • Weffz(e) – Wespe
  • Welschkorn (alt) – Mais (von „welschem Korn“)
  • Wengert/Wingert – Weinberg, Weingarten („Wingert“)
  • wesche (Aussprache: kurz) – hauen, schlagen, zum Beispiel wedda di Wand wesche („gegen die Wand hauen“)
  • Wescher (Aussprache: kurz, Betonung auf 1. Silbe) – einer, der heftig zuschlagen (hiewesche) kann, besonders kräftiger Kerl, ein für seine Art besonders großes Objekt („Was'n Wescher“ – erstaunt „Was für ein großer Gegenstand“, zum Beispiel Buch, Löffel)
  • Witmann, der – Witwer
  • wit – willst,wit sel hou? – Willst du das haben?
  • Woi – Wein
  • Woiknorze
  • Worschd – Wurst
  • workse – würgen
  • Wutz – Sau
  • zakkere – pflügen
  • Zellarisch – Sellerie
  • Zengnessle – Brennnesseln
  • Zores – Ärger, Krach (aus dem Jiddischen)
  • zowwle – herumzupfen: an de Hoor zowwle (an den Haaren ziehen)
  • zwaa – zwei (eine weibliche + eine männliche Person)
  • zwee – zwei (zwei männliche Personen)
  • zwou – zwei (zwei weibliche Personen)
  • Zwiwwl, Zwiwwle – Zwiebel, Zwiebeln
  • zwiwwle – wehtun („zwiebeln“), „Des zwiwwlt“ („Das tut weh“)
  • jemand zwiwwle – jemanden schikanieren („zwiebeln“)
  • Zwoggl / Zwuggl – kleiner, oft ungelenker Mensch; Bayer („Zwocklsbrücke“ in Neustadt an der Weinstraße)
  • Zornniggl – zum Zorn neigender Mensch

Anmerkungen: Einige dieser Begriffe sind nur in einzelnen Ortschaften gebräuchlich. Viele von ihnen sind noch der älteren Generation geläufig, sonst aber im Verschwinden begriffen und werden durch dem Standarddeutschen nähere Wörter ersetzt. Weil eine Verbreitung auch in Nachbardialekten bzw. im ganzen süddeutschen Raum möglich ist, werden einige auch unter Odenwälderisch, Odenwäldisch, süd-rheinfränkische Dialektgruppe, Schwäbische Dialekte etc. aufgeführt.

Siehe auch

  • Mannheimer Dialekt
  • Pfälzische Dialekte
  • Pfälzer Mundartdichter

Literatur

  • Rudolf Post: Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau/Pfalz 1992, ISBN 3-87629-183-6.
  • Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann, fortgeführt von Julius Krämer und von Rudolf Post. 6 Bände und 1 Beiheft. Franz Steiner, Wiesbaden/Stuttgart 1965–1998, ISBN 3-515-02928-1 (woerterbuchnetz.de online).

Weblinks

  • Altriper Wörterbuch - Mer redd jo nix, mer seschd jo blous
  • Pfälzisches Wörterbuch
  • Mundart StLeon-Rot Wortsammlung des Arbeitskreises Heimatgeschichte der Gemeinde St.Leon-Rot (an der Grenze zur historischen Kurpalz)*
  • Eberbacher Wörterbuch - Schimpfwörter

Einzelnachweise

  1. Rudolf Post: Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau/Pfalz 1992, ISBN 3-87629-183-6, S. 20 f.
  2. Albert H. Keil: Französisches „Spracherbe“ in der Pfalz. Verlag PfalzMundArt, abgerufen am 6. Dezember 2016 (Erklärung unter Stichwort „Fissemad’ände“). 
  3. https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB&lemma=grundbirne#1

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 14:07

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Kurpfalzisch ist eine Untergruppe der vorderpfalzischen Dialektgruppe Es ist der einzige rechtsrheinische pfalzische Dialekt Lexikographisch erfasst und bearbeitet werden die kurpfalzischen Dialekte im Badischen Worterbuch KurpfalzischGesprochen in Regierungsbezirk Nordbaden Sudhessen Landkreis Bergstrasse Odenwaldkreis Linguistische Klassifikation Indogermanisch GermanischWestgermanischHochdeutschMitteldeutschWestmitteldeutschRheinfrankischPfalzischVorderpfalzisch dd dd dd dd dd Kurpfalzisch dd dd Verbreitung und AbgrenzungDas Kurpfalzische wird in der rechtsrheinischen Kurpfalz gesprochen der Unterschied zum linksrheinischen Vorderpfalzischen ist minimal Eigentlich sind die Vorderpfalz und die Kurpfalz als ein Sprachraum zu sehen umrahmt von den eher singenden Versionen in Odenwald und Pfalzerwald Das kurpfalzische Sprachgebiet erstreckt sich im Raum um Mannheim und Heidelberg entlang des Rheins von Lampertheim im Norden bis sudlich von Hockenheim und entlang des vorderen Odenwalds und Kraichgaus von Weinheim und Viernheim im Norden bis sudlich von Wiesloch im Osten reicht es in den badischen Odenwald hinein uber Neckargemund bis nach Eberbach Mosbach und Sinsheim Etwa 1 500 000 Personen wohnen im Gebiet des kurpfalzischen Sprachraums In den ostlichen Teilen des badischen Odenwaldes spricht man einen sudrheinfrankischen Dialekt das so genannte Odenwaldische Der auffalligste Unterschied zwischen dem kurpfalzischen Dialekt und dem ahnlich aufgebauten aber trockener klingenden Dialekt des hessischen Odenwaldes Odenwalderisch im Norden ist das typische kurpfalzische Singen das oft die Betonung am Ende eines Satzes oder gemeinhin unbetonter Satzteile ansteigen lasst Im Sudosten grenzt das Kurpfalzische an das Ostfrankische im nordlichen Wurttemberg im Suden an das Sudfrankische Nordbadische Allerdings ist die Abgrenzung des Kurpfalzischen nach Suden und Osten nicht ganz eindeutig festgelegt Linguistisch korrekt ist es die Speyerer oder Appel Apfel Linie die das Mitteldeutsche vom Oberdeutschen trennt siehe auch unten allerdings klassifizieren die meisten Bewohner der Gebiete um Mosbach und Sinsheim die zur historischen Kurpfalz gehorten und auch viele Sprecher um Bruchsal ihren Dialekt selbst als Kurpfalzisch Aufgrund der historischen Entwicklung der Region hatte die franzosische Sprache einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der kurpfalzischen Dialekte Droddwaa Trottoir Schasslong Chaiselongue alla a la prochaine alle Allez mallad malade Ebenso hinterliessen das Rotwelsche und Jiddische deutliche Spuren Auch mit den Amischen USA die teilweise heute noch das vom Pfalzischen abstammende Pennsilfaanisch Deitsch sprechen ist eine Verstandigung relativ einfach moglich EigenheitenLautliche Eigenheiten Dabei ist das Kurpfalzische von seinen Nachbardialekten stark beeinflusst und weicht so teilweise vom restlichen Pfalzisch ab fur ich wird grossenteils isch verwendet wie westlich des Rheins ausschliesslich aber je nach Region auch wie im Sudrheinfrankischen und Schwabischen i Der fur das Westmitteldeutsche und Pfalzische so typische Erhalt des p in Wortern wie Palz Parrer Appl Peif Pund Plaum im Gegensatz zum hochdeutschen pf infolge der Zweiten Lautverschiebung ist im Kurpfalzischen als Ubergangsdialekt von Ort zu Ort verschieden In Schwetzingen und Heidelberg heisst es Appl Plaum und Pund in Leimen Nussloch Wiesloch und Hockenheim schon Apfl in St Leon Rot Oberhausen Rheinhausen und Bammental auch Pflaum in Dielheim Tairnbach Muhlhausen Bad Schonborn und Sinsheim dann auch Pfund Diese und andere kleinraumige Unterschiede sind fur Fremde oft sehr verwirrend allerdings gibt es auch hier Tendenzen zur regionalen Vereinheitlichung des gesprochenen Dialekts In einigen Dialekten gibt es ein langes offenes o das hochdeutschem au bzw ei entspricht wenn diese beiden Diphthonge sich aus Mittelhochdeutsch ou bzw ei entwickelt haben Wiedergabe gelegentlich mit a Bsp Da Borris Begga kummt vun Lame Der Boris Becker kommt von aus Leimen Auch ein nasaliertes offenes o kommt vor Wiedergabe mit a Bsp Gebb net so a Gib nicht so an Wenn das lange offene o einem hochdeutsch ei und mittelhochdeutschen ei entspricht ist es heute vielfach durch ein langes e ersetzt In einigen Orten gibt es traditionell das Phanomen des Lambdazismus bei dem ein d oder t durch l ersetzt wurde Das Phanomen ist aber heute so weit zuruckgedrangt dass es kaum noch zu horen ist lediglich in wenigen sehr haufigen Wortern wie olla fur oder oder holla fur hat er ist es noch manchmal anzutreffen sowie in Relikt Wortern wie etwa Do bin do wella gerennt Da bin ich dort dagegen gestossen wortlich Da bin ich da wider gerannt also wella fur wider Einige Begriffe wie z B Karton Balkon Abort Dessert Buro werden auf der ersten Silbe betont Schon kleinraumig unterscheiden sich lautliche Eigenheiten etwa der kurze betonte Vokal im Namen den die Mannemer manemɐ bzw Monnemer mɔnemɐ ihrer Stadt geben Morphologische Eigenheiten Typische Merkmale des Kurpfalzischen die es vom linksrheinischen Vorderpfalzisch unterscheiden sind die Flexionsformen ihr hedd ihr habt und die Mehrzahlendung der Verkleinerungsform lin z B Schaflin Blimmlin Schafchen Blumchen Mehrzahl Diese Verkleinerungsform findet sich angrenzend auch im Sudfrankischen Nordbadisch Verbreitung und Status des DialektsAltkleidercontainer in Heidelberg Boxberg mit Aufschrift in kurpfalzischem Dialekt Do nei Kleda un Schu Hochdeutsch Hier hinein Kleider und Schuhe Kurpfalzisch in der Alltagssprache Von der alteren Bevolkerung auf dem Land wird der angestammte Dialekt wie selbstverstandlich gesprochen Hochdeutsch wird zwar nicht als Fremdsprache empfunden aber in der Aussprache nicht immer perfekt beherrscht und nur bei Bedarf halbwegs gesprochen Jungere Leute bevorzugen eine je nach Gesprachssituation mehr oder weniger abgeschwachte vereinfachte Dialektform In grosseren Stadten allen voran Heidelberg ist der Dialekt aufgrund der zahlreichen zugezogenen Einwohner Neigschneide Neigschneggde oder Neigeplaggde auf dem Ruckzug zugunsten eines Regiolekts oder eines dialektal gefarbten Hochdeutschs Bei den meisten geburtigen Kurpfalzern ist aber die Herkunft auch noch an der Klangfarbe des gesprochenen Hochdeutsch erkennbar was auch fur viele andere Regionen Deutschlands zum Beispiel Schwaben oder fur Osterreich gilt ein prominentes Beispiel ist der aus Leimen stammende Boris Becker Kurpfalzisch in Kunst und Medien Eine Forderin des Kurpfalzischen war die Mannheimerin und Heidelbergerin Elsbeth Janda die unter anderem dem Schlabbinsche im SWR ARD Werbefernsehen einer Hundedame an der Seite von Affle und Pferdle ihre Stimme lieh Uberregional bekannt ist auch der Comedian Bulent Ceylan der besonders mit der Mannheimer Auspragung des Dialektes in seinen Programmen spielt Ebenso bekannt und mit mehr oder weniger starkem typischem Dialekt sind der Schauspieler Uwe Ochsenknecht die Moderatorin Christine Westermann die Sangerin Joy Fleming der Kabarettist Christian Habekost der Kabarettist Autor Arnim Topel und der Soziologe Autor und Kabarettist Hans Peter Schwobel Besonderheiten im WortschatzTypisch kurpfalzische Ausdrucke sind zum Beispiel abba awwa Nein Ach was abba leitet sich vom franzosischen il n y a pas ab aans ahns eins Abbord Abbee der Toilette all ausgegangen aufgebraucht De Woi isch all Der Wein ist ausverkauft alla eher im Norden von a la prochaine bis dann alle eher im Suden von allez auf geht s alla alleee a la prochaine allez bis dann auf geht s alla hopp Auf geht s Kann auch als Abschiedsgruss verwendet werden von franzosisch a la prochaine fois bis zum nachsten Mal sowie aller gehen in anderer Bedeutung eben also alla gut also gut alleweil im Moment soeben allerid immer wieder der kummd allerid riwwergedabbd als Adv ublicherweise manchmal Isch geh als in de Leewe Ich gehe manchmal in das Lokal Zum Lowen Anner de de Anner etwas abwertend fur jemanden dessen Name einem nicht einfallt von der andere Atzel Elster awwl eben jetzt heutzutage alleweil Babbe Papa Vater Babbedeckel Pappdeckel babble babbln sprechen reden Babblwasser Alkoholisches Getrank Sprechwasser Bagaasch die Verwandtschaft abwertend fur Personengruppen aus frz le bagage Reisegepack Barawer der Rauber Barches der Kartoffelbrot judischer Herkunft Batschkapp die Baskenmutze flache Kopfbedeckung auch Person die viel redet Brabbl Matsch Schlamm Beer Birne Beiz Baiz schabiges Gasthaus Kaschemme Bell Pappel Bembl Krug Strassenbahn in Heidelberg Besel Base oder alte Frau Benseniggl sehr haufig auch Belseniggl Nikolaus Weihnachtsmann Pelznickel Bettel der personlicher Besitz Gepack Kram Bettschisser Lowenzahn wegen der abfuhrenden Wirkung Bletze Bletzer Schramme aus frz blessure Verletzung blogge bohnern polieren bloo blau Bloomaul das Bezeichnung fur echte Mannheimer Bloomeel blauer Fleck Blunz die dumme Kuh abwertend fur Frau auch fur einen Homosexuellen ursprunglich Blutwurst Bobbes Popo Bobbele Baby Kleinkind auch Puppchen Puppe Bobbeschees die Kinderwagen Puppenwagen von franzosisch la chaise der Stuhl Bongart Kind abwertend von Bankert Borschd herangereifter junger Mann Bursche Borzel kleines susses Kind goldischer Borzel Botschamba Nachttopf von franzosisch pot de chambre Bremme Pferdebremse Brenk Badewanne bressiere bressiare eilig sein sich beeilen von franzosisch presser broddle stankern meckern Brotknordze Knarzl Endstuck des Brotes von knorrig Brulle Murmeln brunze urinieren Brunztulp Weichei Angsthase Bruusl die Stadt Bruchsal Buddiggel Kriebelmucke Bulldog Traktor von der Produktbezeichnung Lanz Bulldog abgeleitete Gattungsname fur Traktoren bussiere eine Liebschaft haben von franzosisch pousser Buwerollser Schwuler Buwespitzle Schupfnudeln Dachhaas Katze von Dachhase dabbe gehen dappisch dabbisch blod bescheuert damlich Dappschadel der nicht besonders intelligenter Mitmensch dawedda dagegen dawider delaida hawwe etwas Leid sein Heer uff ich hebs delaida Hor auf ich bin es Leid Dilldabbe Dilledabb ungeschickter Mensch Dinscher der Maler Anstreicher von tunschen dischbedeere dischbediere diskutieren heftig miteinander reden do hier Dohl Gully Kanaldeckel Dollbohrer der ungeschickter Mensch auch als Schimpfwort Dorschd Durst Dorschdl jemand der gerne und viel Alkohol trinkt von Durst driggle trocknen Droddwaa Gehweg von franzosisch trottoir drowwa oben dottelisch doddlisch weich von Dotter Dubbe Tupfen Punkt Dullewaudel torichte Frau Schimpfwort Gugg die Tute Duwwak der Tabak e oftmals fur die Ortsendung heim Dossenheim gt Dossene Eppelheim gt Ebbele Kirchheim gt Karsche Handschuhsheim gt Hendesse Heddesheim gt Heddesse Hockenheim gt Hoggene Sinsheim gt Sinse Sinsene ebband sehr oft auch ebba jemand ebbes etwas Eemenze Emeese die Hassloch Imeze Ameisen Eischhannsche Eischhandl das Eichhornchen Elwedridsche in den pfalzischen Waldern heimisches Fabelwesen ahnlich dem bayerischen Wolpertinger Elwedridsche fonge nichts Rechtes tun Erwad die Arbeit Erwerbstatigkeit Fang Schlage Prugel Willsch die Fang Du fangsch sie glei Feez Unsinn Streiche fer ume kostenlos umsonst vergebens Ferz uberflussiger Kram Unfug Die hawwe do nor so billische Ferz unsinniges Verhalten Fiess Beine Fusse fisediere durchsuchen visitieren vgl Leibvisite Flaaschkieschlin Flaischkiechlin Frikadellen Fleischkuchlein Flabbes Schlage Prugel Glei gibts Flabbes Fladderrouse Dindeblumme Dinderouse Schlabbadulla Klatschmohn je nach Ort verschieden Frierhinggl das Frau die von Natur aus leicht friert wie ein gerupftes Hinkel Huhn fuddle Ein Dribbling beim Fussball auch Fussball spielen siehe auch rumfuddle Gedidschde Gedadschde zusammen ausgesprochen aus restl Kartoffelbrei gebratene Kuchlein gedriggld getrocknet Geedl Goodl Patentante Geelerriewe Gelwerriewe Mohren Karotten Gelbe Ruben Geessefuss Nageleisen Geknoddel Durcheinander undurchsichtige Sache gepalde behalten Ghannsdrauwe Ghonnsdraawe Khansdrauwe Johannisbeeren Johannistrauben Glotzbagg Glotzbaggele Stiefmutterchen Pflanze Gnaams Immes Tagesration Nahrung Gnaaz auch Knatsch Arger gnoddere meckern Gogglrobber Kleintierzuchter Hahnenrupfer Gosch die Mund abwertend beim Menschen Maul eines Tieres Beispiel Hald die Gosch franz la bouche Grawele Graben zwischen zwei Matratzen im Ehebett greine groine weinen Griffel Finger Pl Griweworscht Blutwurst Grumbeer auch Kadoffl Kartoffel Grundbirne Grune Kronau Grusslbeer Stachelbeere gruuschdle ungeplant etwas suchen oder ausfuhren Guudheer Eichelhaher Guudsl Bonbon Der kleebd oh dir wie e babbisch Guudsl Er klebt an dir wie ein angelutschtes r Bonbon Hannsching Handschuh Haffe n Topf aber auch abfallig fur einen hasslichen Menschen Hosch schun der Helga ihrn neie Kerl gsehe Des is emol en Haffe Hajo Zustimmung aber ja auch der Karnevalsruf der Heidelberger Narren Hallbern Heidelbeeren hammas hemmas wir haben es Sind wir bist du bald fertig gt Hammas bald Hannebembl Hannebambl Honebombl der lappischer nicht ernst zu nehmender Mensch hauss e draussen Do hausse Da draussen heewe halten heben heeb disch Aufforderung mit anzupacken wenn etwas Schweres zusammen zu tragen ist Heidernei Ausruf Verwunschung Her bzw Hea als Ausruf ahnlich dem sonst ublichen He verwendet Herrgoddskafferle Ghannsvejjele Marienkafer Johannisvoglein Herschwertsbosse uberflussiges umstandliches oder seltsames Getue mach ned so Herschwertsbosse Hewwl Howwl Hobel auch ein ungehobelter grober Mensch Hinggl Huhn hinnafodsisch frech falsch hogge sitzen hinsetzen Hoschbes storrischer unbeholfener ungeschickter Mensch auch ein Mensch der unuberlegt schnell handelt hubbse hobbfe hupfen Huddl die das Moped Motorrad Huschdeguudsl Hustenbonbon auch Schaumschlager oder Blender Husai alt Budslin Hoggelen Hutzel Kiefernzapfen Husmoug alt Tannenzapfen Hutsimbl einfaltiger Mensch huddle pfuschen Fehler machen aufgrund von Eile Itzer der in Schwimmbadern rund um Heidelberg und Neckargemund Ausdruck fur eine dem Bauchplatscher ahnliche Sprungtechnik bei der die Gliedmassen erst abgespreizt und dann im letzten Moment zur Bombe zusammengezogen werden Auf hea mocha mol n Itzer iwwerzwerch ubermutig umstandlich verdreht jetzad jetzt Kanzdraube Johannisbeeren Kappes Unsinn Kardlschorz Kiddlscherz Arbeitsschurze fur die Hausfrau uber der Taille zugebunden Kittelschurze Kaarschl kleines Auto Diminutiv von Karch Kerrloch Kirrlach Stadtteil von Waghausel Kerwe Kaawe Kirchweih Kirmes Kerscheblotzer Kerschejockel ein Kirschkuchen Blechkuchen Keschde Maronen Esskastanien Kittel der Jacke Klicker der oder die Murmel n auch Hoden Klickerles spielen Mit Murmeln spielen Klimbakaschde Spielautomat kloor klar nett angenehm von franzosisch la couleur die Farbe En klore Kerl Ein guter Junge knoddera schmollen undeutlich meckern Knoddl Gnoddl kleines dickliches Madchen a siesi Knoddl auch Kot Haseknoddl oder minderwertiges Gerat Sou en Gnoddl Knorze Knorzel Knerzl Brot Endstuck Knowlisch Knowlloch Knoblauch kratze stehlen Krawwe Krabbe Krahen Kribbl der Kind er von Kleinwuchsige Kruppel Krutze Krotze der Apfelkerngehause auch Kind er auch Hals ich geh der an de Grutz Kussang Betonung auf der ersten Silbe Cousin Vetter laafe gehen Lagg e l starker grober furchteinflossender oder flegelhafter ungebildeter unhoflicher Mensch Schimpfwort im Heidelberger Sprachraum auch fur einen korperlich grossen Menschen verwendet Lallegegiller Laddehoog Lattenzaun aus da Lameng Betonung auf der zweiten Wortsilbe aus dem Handgelenk mit links von franzosisch la main die Hand Lapp die Mund werk halt dei Lapp Lappeduddl Leppeduddl Labbeduddelheini der lappischer kindischer schlaffer Mensch Lappjagl der lappischer Mensch letz falsch verkehrt wenn jemand nicht letz ist ist er nicht verkehrt d h er ist in Ordnung auch als Ausruf Oh letz Oje lin le wird sehr oft fur die Endung chen benutzt zum Beispiel Bledslin Platzchen Loddl Lottel liederlicher Mensch Lodsch behabige Frau Lumbehaafe abwertend fur Ludwigshafen am Rhein Lumpenhafen Maadlin Meedle Maadln Maid usw Madchen Plural Mabbl Matsch Maarbs Kaffeestuckchen von murbe also Murbeteig mallad krank aus franzosisch malade mandoniere alt bewerkstelligen aus franzosisch maintenir Mannem die Stadt Mannheim sudliche Aussprache Menno kindlich vorpubertarer Verweigerungsausruf gegen elterliche Anordnungen die der Nachwuchs als Zumutung empfindet von franzosisch Mais non Aber nein Mess die Kirmes zum Beispiel Mannemer Mess Mannheimer Kirmes Metzlsupp die Metzelsuppe also eine beim Schweine schlachten metzeln toten sofort anfallende Wurstsuppe Milichbusch der Lowenzahn Monnem die Stadt Mannheim nordliche Aussprache Mores der Angst von lat mos moris Sitte Moral Dich werd ich Mores lehren Ich werde Dich Anstand lehren Dir Anstand beibringen Moschdkopp der Quadratschadel grosser Kopf Mugge Migge die Stubenfliegen Schnake schlechte Laune Muff umgangssprachlich After Pooffnung Muggebadscha auch Miggebatscha Miggepletsch Miggebatsch Fliegenklatsche Neigschneide zugezogene Einwohner vom Schnee Hereingewehte Noigeblaggde zugezogene Einwohner niwwa hinuber noidabbe in etwas r eintreten nuff hinauf herauf nunna nunnazuus hinunter hinab noodert nachher Ogg die OEG Strassenbahn der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft Oggseaag Spiegelei Ochsenauge Ohreschlechde Pocken olwer olwa ungeschickt grob grobschlachtig unformig tollpatschig ungehobelt aussergewohnlich gross dick olwa Schleisch Kleetz grosse Bruste Olwaniggl rabiater Mensch von olwa rabiat owwedrowe oben Stockwerk hoher Owacht Achtung von Obacht Owe n d Abend Paraplie Regenschirm von franzosisch parapluie Parsching Pfirsich Pedder isch Pfedderich Patenonkel Pederle des Petersilie peese beeilen rennen Nu misse ma awa peese p f etze z B in die Hand kneifen Plankschd die Gemeinde Plankstadt plotze blotze rauchen Der plotzt a Kipp nach der onnere Potschamber der Nachttopf von franzosisch pot de chambre Puhlloch fruher Auffangbecken fur Jauche Quadratschadel der Moschdkopp grosser Kopf Quedsch Zwetschge Pflaume Quedschdekuche Zwetschgenkuchen Quedschkommod Ziehharmonika Akkordeon von quetschen Quellmanner Pellkartoffeln raddse Partizip geraddsd frotzeln aufziehen Raddsales Parteiball Ratsch Tratsche klatschende weibliche Person von tratschen bayerisch ratschen rapple rabbln pinkeln urinieren lautmalerisch ratze schlafen raschla rechnen rechen oder rocheln Reidschuul Kinderkarussell auf Jahrmarkten o a Reitschule renne laufen Ribbsche das ungerauchertes Kotelettstuck des Schweins samt Knochen entspricht dem Frankfurter Rippchen Du Rindsbeidl du Idiot Rieweniggl grober brutaler Mensch von Riewe Rube riwwa heruber Roi der Fluss Rhein ronndeesig zornig rumbixe fremdgehen siehe Bix rumfuddle an etwas Kompliziertem arbeiten rumspielen murksen siehe auch fuddle rumleiere Zeit verschwenden runnerzuus hinab herunter Russniggl der schwarzer Mensch eigentlich Schornsteinfeger auch Mitburger schwarzer Hautfarbe Saichbisch Lowenzahn Seichbusche Saupeffa Soipeffa deftiges Gericht aus Schweinefleisch und Schweineblut schasse jagen von franzosisch chasser Schdaffl Sg Schdeffelin Pl Aussen Treppe schdumbe schubsen scheel schrag jemanden komisch anschauen begriffsstutzig bischd scheel begreifst siehst Du das nicht schepp schepps schief Schesslong Sofa von franzosisch chaise longue Schickse die aufgedonnerte Frau schier gar etwa beinahe fast von circa Schlabb die unordentliche Frau Schlambammbl unzuverlassiger Mensch Schlappe der Schuh Schlappgosch Vielredner Dialektsprecher von schlapper Mund Schlappjergl der schlaffer lappischer nicht ernst zu nehmender Mensch Schlori der das Schlitzohr der Herumtreiber Schlumpl Schlumbl eher weniger hubsche Frau von Schlampe In vielen Dorfern gibt es zur Kerwe siehe dort eine Kerweschlumbl als Maskottchen die am Ende der Kerwe verbrannt wird schneegisch wahlerisch verwohnt Schniss Schnuss Schnute unfreundlicher Gesichtsausdruck Schnoigiggl Schnorrgiggl Schnorrer Schnooge Stechmucken Culex pipiens Bremsen Schnoogeribbsche dunner Mensch von Schnakenrippe Schnorres Schnurrbart Schnauzbart Schobbe Schoppen Viertel oder Halbliter Glas fur ein Getrank vorzugsweise Wein Schobfe Heuschober Schritz abfallig fur unangenehme ungepflegte Frau die ald Schritz Schommbess viel Zeug Hea schafft amol den Schommbess do naus Raumt den Kram weg Schorla jemand der viel Weinschorle trinkt Alkoholiker schorre schore umgraben von scharen die Pflugschar Schorsch Georg Schorschine Georgia Schossee die Landstrasse vorn betont von franzosisch chaussee schwenge trinken saufen Schweng da de Schorle rein Schwoowe Schwaben im Kurpfalzer Sprachraum ausserst beliebter Nachbarstamm schwetze sprechen unterhalten sedd dort Wenn ma frieher abfahre simmer ehnder sedd sedd danne da druben De Schreiwer liggt sedd danne uffem Schenggl Der Stift liegt da druben auf dem Schrankchen sell selli seller dieses diese dieser jenes jene jener seller weller wu der der etwas getan hat Seellerisch Sellerie sisch dummle sich beeilen tummeln Spitzklicker der Pedant durchtriebener Mensch Stobberknoddl der der Pompel Abflussreiniger tripliere drangen drangeln Trottwaar das Burgersteig Gehweg von franzosisch trottoir uf auf uuschierich unpraktisch unbeholfen uze uuze foppen verappeln hereinlegen spotten Un Wie gehts Ihnen dir auch Un wie Antwort Un selwa Und wie geht es dir Ihnen selbst unnedrunne unten Stockwerk tiefer verdeffendiere sich sich verteidigen se defendre verdorzelt vertrocknet vergroode missraten verknoddelt verknotet verschnuddle verkleckern verzahle berichten erzahlen Vetter Alter Mann Vissimadende Dummheiten Ungehorigkeiten Mach ma kee Vissimadende aus der Franzosenzeit der linksrheinischen Gebiete 1794 1814 als franzosische Offiziere junge Madchen aufforderten Voulez vous visiter ma tente Mochten Sie mein Zelt besuchen Wasserlatsch Wasserpfutze wargle sich oder etwas rollen walzen oder auch heimwerken werkeln Wargel der Teigroller Wasching Warsching Kopf bedeutet Wirsing abwertend gebraucht er streckt seinen Wasching aus dem Fenster heraus Weck das oder der Brotchen Sinn die Weck weg Sinn die all all Wer waren do do wedda wider gegen dagegen Weeschd Woosch Weisst Du Weffz e Wespe Welschkorn alt Mais von welschem Korn Wengert Wingert Weinberg Weingarten Wingert wesche Aussprache kurz hauen schlagen zum Beispiel wedda di Wand wesche gegen die Wand hauen Wescher Aussprache kurz Betonung auf 1 Silbe einer der heftig zuschlagen hiewesche kann besonders kraftiger Kerl ein fur seine Art besonders grosses Objekt Was n Wescher erstaunt Was fur ein grosser Gegenstand zum Beispiel Buch Loffel Witmann der Witwer wit willst wit sel hou Willst du das haben Woi Wein Woiknorze Worschd Wurst workse wurgen Wutz Sau zakkere pflugen Zellarisch Sellerie Zengnessle Brennnesseln Zores Arger Krach aus dem Jiddischen zowwle herumzupfen an de Hoor zowwle an den Haaren ziehen zwaa zwei eine weibliche eine mannliche Person zwee zwei zwei mannliche Personen zwou zwei zwei weibliche Personen Zwiwwl Zwiwwle Zwiebel Zwiebeln zwiwwle wehtun zwiebeln Des zwiwwlt Das tut weh jemand zwiwwle jemanden schikanieren zwiebeln Zwoggl Zwuggl kleiner oft ungelenker Mensch Bayer Zwocklsbrucke in Neustadt an der Weinstrasse Zornniggl zum Zorn neigender Mensch Anmerkungen Einige dieser Begriffe sind nur in einzelnen Ortschaften gebrauchlich Viele von ihnen sind noch der alteren Generation gelaufig sonst aber im Verschwinden begriffen und werden durch dem Standarddeutschen nahere Worter ersetzt Weil eine Verbreitung auch in Nachbardialekten bzw im ganzen suddeutschen Raum moglich ist werden einige auch unter Odenwalderisch Odenwaldisch sud rheinfrankische Dialektgruppe Schwabische Dialekte etc aufgefuhrt Siehe auchMannheimer Dialekt Pfalzische Dialekte Pfalzer MundartdichterLiteraturRudolf Post Pfalzisch Einfuhrung in eine Sprachlandschaft 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Pfalzische Verlagsanstalt Landau Pfalz 1992 ISBN 3 87629 183 6 Pfalzisches Worterbuch Begrundet von Ernst Christmann fortgefuhrt von Julius Kramer und von Rudolf Post 6 Bande und 1 Beiheft Franz Steiner Wiesbaden Stuttgart 1965 1998 ISBN 3 515 02928 1 woerterbuchnetz de online WeblinksAltriper Worterbuch Mer redd jo nix mer seschd jo blous Pfalzisches Worterbuch Mundart StLeon Rot Wortsammlung des Arbeitskreises Heimatgeschichte der Gemeinde St Leon Rot an der Grenze zur historischen Kurpalz Eberbacher Worterbuch SchimpfworterEinzelnachweiseRudolf Post Pfalzisch Einfuhrung in eine Sprachlandschaft 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Pfalzische Verlagsanstalt Landau Pfalz 1992 ISBN 3 87629 183 6 S 20 f Albert H Keil Franzosisches Spracherbe in der Pfalz Verlag PfalzMundArt abgerufen am 6 Dezember 2016 Erklarung unter Stichwort Fissemad ande https woerterbuchnetz de sigle PfWB amp lemma grundbirne 1

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