Adolf Carl Heinrich Alwin Köster 8 März 1883 in Verden an der Aller 18 Februar 1930 in Belgrad war ein deutscher Hochsch
Adolf Köster

Adolf Carl Heinrich Alwin Köster (* 8. März 1883 in Verden an der Aller; † 18. Februar 1930 in Belgrad) war ein deutscher Hochschullehrer, Journalist, Kriegsberichterstatter, Autor, Publizist, Politiker, Reichsaußenminister, Reichsinnenminister und Diplomat. Sein ältester Sohn war der Diplomat Kai Köster.
Familie
Adolf Köster war der Sohn des Zollbeamten Franz Peter Hermann Köster und Auguste Köster, geb. Ahrend. Er wuchs zunächst in Verden an der Aller auf, ab 1894 in Hamburg.
Im Jahr 1910 heiratete er die Kunstmalerin Käthe Mahr, die er 1905/06 während seiner Tätigkeit als Hauslehrer bei deren Familie in Wandsbek kennengelernt hatte. Im Jahr 1913 erwarben er und seine Ehefrau in Blankeneses Treppenviertel ein Anwesen in der „Rutsch 1“, das aus einem von zwei Fischerfamilien errichteten Wohn-, Arbeits- und Lagerhaus bestand. Es entwickelte sich später zu einem Treffpunkt von Künstlern und kunstaffinen Besuchern.
Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, eine im Kindesalter verstorbene Tochter und fünf Söhne, darunter Kai Köster (1911–1976). Seinen jüngeren Söhnen Hans Henning (* 18. März 1912 in Gauting), Jens Uwe (* 17. März 1915 in Blankenese bei Hamburg) und Peter (* 25. Oktober 1922 in Berlin) wurde ermöglicht, das von Martin Luserke geleitete, musisch, sportlich und handwerklich geprägte reformpädagogische Landerziehungsheim Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist zu besuchen. Der Letztgeborene war Jürgen Köster *20. Juli 1924.
Schule und Studium
Adolf Köster besuchte die Volksschule in Verden an der Aller, die Realschule und das Humanistische Gymnasium in Wandsbek. In Kappeln verbrachte er Ferienzeiten. Seine Reifeprüfung bestand er 1902 am Matthias-Claudius-Gymnasium in Hamburg.
Er studierte Philosophie und evangelische Theologie an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale), an der Philipps-Universität in Marburg und an der Universität Zürich.
1905 legte er das erste theologische Staatsexamen in Marburg ab. 1906 wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei.
Am 22. Juli 1907 promovierte er mit einer historischen Studie zur Ethik Blaise Pascals an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen zum Doctor philosophiae (Dr. phil.).
Im Jahr 1912 habilitierte er sich über den jungen Immanuel Kant an der Technischen Hochschule in München.
Berufliche Entwicklung
Danach lehrte er ebenda als Privatdozent während drei Semestern Philosophie und Pädagogik.
Ab 1913 war er als freier Journalist für die Schwäbische Tagwacht tätig. Im Ersten Weltkrieg wurde er für sozialdemokratische Zeitungen und das Berliner Tagblatt als Kriegsberichterstatter tätig. In der Folge war er im Großen Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers und Königs (GrHQu) des Generalstabs unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff an der Westfront stationiert.
Bis Kriegsende berichtete er in Hunderten von Artikeln nicht nur für die sozialdemokratische, sondern auch zunehmend für die bürgerliche Presse von nahezu allen Kriegsschauplätzen. Dazu kamen später Propagandavorträge im Auftrag des Kriegspresseamtes.
Nach der Novemberrevolution 1918 übernahm er eine Funktion in der Preußischen Staatskanzlei bei Curt Baake. 1919 wurde er durch den preußischen Ministerpräsidenten Philipp Scheidemann zum Referenten in der Reichskanzlei bestellt. Dort bereitete er eine Dokumentation über den Waffenstillstand vor. Anschließend wurde er zum Gesandten des Freistaates Preußen in der Freien und Hansestadt Hamburg ernannt, später zum Preußischen Staatskommissar (PrStKom) für die deutsch-dänischen Abstimmungsgebiete der Provinz Schleswig-Holstein. In dieser Funktion organisierte er die Volksabstimmung in Schleswig über Teilung oder Verbleib Schleswigs im Deutschen Reich.
Köster war vom 10. April bis 8. Juni 1920 im Alter von nur 37 Jahren Außenminister des Deutschen Reichs im Kabinett Müller I des Reichskanzlers Hermann Müller, der eine Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP führte. Während der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1933 war er der jüngste aller amtierenden Reichsaußenminister. Nach der Demission der Regierungskoalition Müller I wurde er als politischer Autor aktiv, wirkte als Novellist und Romancier.
Im März 1921 wurde er in den Reichstag gewählt und vertrat dort bis zum Mai 1924 den schleswig-holsteinischen Wahlkreis 14.
Auf Betreiben von Friedrich Ebert, für den Köster als Berater wirkte, bekleidete er vom 26. Oktober 1921 bis zum 14. November 1922 das Amt des Reichsinnenministers im Kabinett Wirth II des Reichskanzlers Joseph Wirth, einer Koalitionsregierung aus Zentrum, SPD, DDP und Bayerischer Bauernbund. In dieser Funktion erwarb er sich besondere Verdienste um die Stabilisierung der Weimarer Republik.
Dass Reichspräsident Friedrich Ebert am 11. August 1922, dem Verfassungstag der Weimarer Republik, Das Lied der Deutschen unter Hervorhebung der dritten Strophe zur Nationalhymne proklamierte, soll auf Kösters Einflussnahme zurückgehen.
Von Januar 1923 bis Januar 1928 war er als deutscher Gesandter (Botschafter) fünf Jahre in Riga (Lettland) und ab März 1928 in dieser Funktion in Belgrad (Jugoslawien) tätig. Er zählte zu den fähigsten deutschen Diplomaten und genoss ein hohes Ansehen. Vom Apostolischen Nuntius in Deutschland, Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII., ist das auf Köster bezogene Zitat überliefert: „Wenn es mehr solcher Deutscher gäbe, stünde es besser in der Welt“. Köster galt kurz vor seinem vorzeitigen und unerwarteten Tod als aussichtsreicher Kandidat für den Posten des deutschen Botschafters im Vereinigten Königreich mit Sitz in London. Nach Kösters Tod ging diese Position an Konstantin von Neurath.
Adolf Köster verstarb 46-jährig nach einer Operation am Blinddarm und einer kurze Zeit später erfolgten zweiten Operation am Bauchraum an einer Sepsis, wurde nach Deutschland überführt und auf Wunsch des Verstorbenen in Blankenese beigesetzt. Reichsminister Carl Severing, der Altonaer Oberbürgermeister Max Brauer, der Hamburgische Senatspräsident Bürgermeister Rudolf Roß und der Jugoslawische Generalkonsul in Hamburg hielten Trauerreden.
Ehrungen
Der Adolf-Köster-Damm in Hamburg-Neuallermöhe und die Kösterstraße in Lünen wurden nach Adolf Köster benannt.
Werke
- Die Ethik Pascals. Eine historische Studie. J.C.B. Mohr, Tübingen 1907.
- Die Ethik Pascals. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde dar Hohen philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Laupp, Tübingen 1908. Internet Archive
- Die zehn Schornsteine. Erzählungen. Albert Langen, München 1909.
- Spinoza, Goethe, Kant. Berlin 1910.
- Die Bange Nacht. Roman. Albert Langen, München 1913.
- Der junge Kant im Kampf um die Geschichte. Simion, Berlin 1914. Internet Archive
- Adolph Koester, Gustav Noske: Kriegsfahrten durch Belgien und Nordfrankreich 1914. Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1914.
- Der Tod in Flandern. Kriegsnovellen. Albert Langen, München 1914. (=Langens Kriegsbücher) Staatsbibliothek Berlin
- Hinter der Somme-Front. In: Bergische Arbeiterstimme, Solingen von 26. Juli 1916. Stadtarchiv Solingen Digitalisat
- Mit den Bulgaren. Kriegsberichte aus Serbien und Mazedonien. Albert Langen, München 1916. Staatsbibliothek Berlin
- Wandernde Erde. Kriegsberichte aus dem Westen. Verlag Albert Langen, München 1917. Staatsbibliothek Berlin
- Die Sturmschar Falkenhayns. Kriegsberichte aus Siebenbürgen und Rumänien. Albert Langen, München 1917.
- Brennendes Blut. Kriegsnovellen. Albert Langen, München 1916.
- Die Stille Schlacht. Kriegsberichte aus dem großen Hauptquartier. Albert Langen, München 1917. Staatsbibliothek Berlin
- Die deutsche Frühjahrsoffensive 1918. Curtius, Berlin 1918. (=Militärische Aufsätze. Band 6)
- Der Kampf um Schleswig. Verlag für Politik und Wirtschaft, Berlin 1920. Internet Archive Ausgabe 1921
- Konnten wir im Herbst 1918 weiterkämpfen? Verlag für Politik und Wissenschaft, Berlin 1921.
- Wilhelm als Diplomat. Ein außenpolitischer Rückblick. Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1921.
- Fort mit der Dolchstoßlegende! Warum wir 1918 nicht weiterkämpfen konnten. Verlag für Politik und Wissenschaft, Berlin 1922.
- Unser Recht. Verlag für Politik und Wissenschaft, Berlin 1922.
- Groß-Hamburg. Ein Kapitel deutscher Neugliederung. Walther Rothschild, Berlin-Grunewald 1922.
Literatur
- Hermann von Kuhl: Die Kriegslage im Herbst 1918. Warum konnten wir weiterkämpfen? Eine Entgegnung auf die Schrift von Adolf Köster: Konnten wir im Herbst 1918 weiterkämpfen? Dob-Verlag, Berlin 1922.
- Adolf Köster. In: Franz Osterroth: Biographisches Lexikon des Sozialismus. Band I: Verstorbene Persönlichkeiten. J.H.W. Dietz Nachf., Hannover 1960, S. 164–165.
- : Reichsminister Adolf Köster 1883–1930. Ein Leben für die Weimarer Republik. Droste, Düsseldorf 1978, ISBN 3-7700-0512-0.
- Rolf Wörsdörfer: Hermann Wendel und Adolf Köster. Zwei deutsche Sozialdemokraten in Südosteuropa 1909–1930. In: Bert Becker, Horst Lademacher (Hrsg.): Geist und Gestalt im Historischen Wandel. Facetten deutscher und europäischer Geschichte 1789–1989. Festschrift für Siegfried Bahne. Waxmann, Münster 2000, ISBN 978-3-89325-849-9, S. 231–256 Google nur teilweise lesbar.
- John Hiden: Adolf Köster und Paul Schiemann in Riga. Deutsche Ostpolitik nach dem Ersten Weltkrieg. In: Norbert Angermann et al.: Ostseeprovinzen, Baltische Staaten und das Nationale. LIT Verlag, Münster 2005, ISBN 3-8258-9086-4, S. 447–458.
- Maike Holst / Ronald Holst: „Wenn es mehr solcher Deutscher gäbe …“: Minister Adolf Köster und seine Frau Käthe, die Malerin. KJM, Hamburg 2021 (Edition Fischerhaus; 11), ISBN 978-3-96194-170-4.
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Köster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Adolf Köster in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
- Zeitungsartikel über Adolf Köster in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
- Köster, Adolf. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info
- Zum Tode Dr. Adolf Kösters – Die Trauer in Belgrad (Nachruf). In: Hamburger Echo, 19. Februar 1930
- Adolf-Köster-Damm, auf: neu-allermoehe.de
- Frau Käthe Köster-Mahr. In: Blankenese, Monatsschrift, 3. Jahrg., Nr. 10, Bürgerverein Blankenese (Hrsg.), Oktober 1950, S. 6.
- Köster, Adolph. In: Wer ist’s? – Unsere Zeitgenossen. IX. Ausgabe. Verlag Herrmann Degener, Leipzig 1928, S. 840.
- Schülerbuch der Schule am Meer, Juist, Blatt 91 (Hans Henning Köster). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37
- Schülerbuch der Schule am Meer, Juist, Blatt 92 (Jens Uwe Köster). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37
- Schülerbuch der Schule am Meer, Juist, Blatt 210 (Peter Köster). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37
- Auskunftsblatt über die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist, Schuljahr 1928/29, S. 14
- Auskunftsblatt über die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist, Schuljahr 1929/30, S. 14
- Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1, Paderborn u. a. 2000, ISBN 978-3-506-71842-6, S. 295f.
- Kurt Doß: Reichsminister Adolf Köster 1883–1930. Ein Leben für die Weimarer Republik. Droste, Düsseldorf 1978. ISBN 3-7700-0512-0, S. 17.
- Köster, Adolf. In: Bundesarchiv, auf bundesarchiv.de
- Die Ethik Pascals. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde dar Hohen philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Laupp, Tübingen 1908, OCLC 312748753.
- Adolf Köster: Der junge Kant im Kampf um die Geschichte. L. Simion Nachf., Berlin 1914, OCLC 27268547.
- Klaus von Dohnanyi: Ein deutscher Patriot – Vor 50 Jahren starb Adolf Köster. In: Sozialdemokratischer Pressedienst, 35. Jahrg., 33, 15. Februar 1980, S. 3
- Walter Mühlhausen: Friedrich Ebert in Weimar und Schwarzburg 1919 (PDF-Datei; 2,2 MB). Friedrich Ebert Stiftung (Hrsg.), Landesbüro Thüringen, S. 19, 21.
- Gesandter Dr. Köster schwer erkrankt. In: Frankfurter Zeitung, 17. Februar 1930.
- Zum Tode des Gesandten Köster. In: Frankfurter Zeitung, 19. Februar 1930.
- Bericht über die Trauerfeier, den Trauerzug und die Beisetzung Adolf Kösters. In: Sozialdemokratischer Pressedienst, 22. Februar 1930
- Zur Beisetzung des Gesandten Dr. Köster. Auf dem Friedhof in Blankenese. In: Hamburger Fremdenblatt vom 21. Februar 1930.
- Wie konnte dieser Mann Sozialdemokrat sein? (Nachruf). In: Hamburger Nachrichten, 19. Februar 1930
Personendaten | |
---|---|
NAME | Köster, Adolf |
ALTERNATIVNAMEN | Köster, Adolf Carl Heinrich Alwin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), Diplomat, Journalist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 8. März 1883 |
GEBURTSORT | Verden an der Aller |
STERBEDATUM | 18. Februar 1930 |
STERBEORT | Belgrad |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Adolf Köster, Was ist Adolf Köster? Was bedeutet Adolf Köster?
Adolf Carl Heinrich Alwin Koster 8 Marz 1883 in Verden an der Aller 18 Februar 1930 in Belgrad war ein deutscher Hochschullehrer Journalist Kriegsberichterstatter Autor Publizist Politiker Reichsaussenminister Reichsinnenminister und Diplomat Sein altester Sohn war der Diplomat Kai Koster Adolf Koster 1920er JahreFamilieAdolf Koster war der Sohn des Zollbeamten Franz Peter Hermann Koster und Auguste Koster geb Ahrend Er wuchs zunachst in Verden an der Aller auf ab 1894 in Hamburg Im Jahr 1910 heiratete er die Kunstmalerin Kathe Mahr die er 1905 06 wahrend seiner Tatigkeit als Hauslehrer bei deren Familie in Wandsbek kennengelernt hatte Im Jahr 1913 erwarben er und seine Ehefrau in Blankeneses Treppenviertel ein Anwesen in der Rutsch 1 das aus einem von zwei Fischerfamilien errichteten Wohn Arbeits und Lagerhaus bestand Es entwickelte sich spater zu einem Treffpunkt von Kunstlern und kunstaffinen Besuchern Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor eine im Kindesalter verstorbene Tochter und funf Sohne darunter Kai Koster 1911 1976 Seinen jungeren Sohnen Hans Henning 18 Marz 1912 in Gauting Jens Uwe 17 Marz 1915 in Blankenese bei Hamburg und Peter 25 Oktober 1922 in Berlin wurde ermoglicht das von Martin Luserke geleitete musisch sportlich und handwerklich gepragte reformpadagogische Landerziehungsheim Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist zu besuchen Der Letztgeborene war Jurgen Koster 20 Juli 1924 Schule und StudiumAdolf Koster besuchte die Volksschule in Verden an der Aller die Realschule und das Humanistische Gymnasium in Wandsbek In Kappeln verbrachte er Ferienzeiten Seine Reifeprufung bestand er 1902 am Matthias Claudius Gymnasium in Hamburg Er studierte Philosophie und evangelische Theologie an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg an der Martin Luther Universitat in Halle Saale an der Philipps Universitat in Marburg und an der Universitat Zurich 1905 legte er das erste theologische Staatsexamen in Marburg ab 1906 wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Am 22 Juli 1907 promovierte er mit einer historischen Studie zur Ethik Blaise Pascals an der Friedrich Alexander Universitat in Erlangen zum Doctor philosophiae Dr phil Im Jahr 1912 habilitierte er sich uber den jungen Immanuel Kant an der Technischen Hochschule in Munchen Berufliche EntwicklungDanach lehrte er ebenda als Privatdozent wahrend drei Semestern Philosophie und Padagogik Ab 1913 war er als freier Journalist fur die Schwabische Tagwacht tatig Im Ersten Weltkrieg wurde er fur sozialdemokratische Zeitungen und das Berliner Tagblatt als Kriegsberichterstatter tatig In der Folge war er im Grossen Hauptquartier Seiner Majestat des Kaisers und Konigs GrHQu des Generalstabs unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff an der Westfront stationiert Bis Kriegsende berichtete er in Hunderten von Artikeln nicht nur fur die sozialdemokratische sondern auch zunehmend fur die burgerliche Presse von nahezu allen Kriegsschauplatzen Dazu kamen spater Propagandavortrage im Auftrag des Kriegspresseamtes Adolf Koster bringt am 11 Februar 1919 vor dem Theater in Weimar Hochrufe auf Friedrich Ebert das erste demokratisch gewahlte Staatsoberhaupt Deutschlands aus Nach der Novemberrevolution 1918 ubernahm er eine Funktion in der Preussischen Staatskanzlei bei Curt Baake 1919 wurde er durch den preussischen Ministerprasidenten Philipp Scheidemann zum Referenten in der Reichskanzlei bestellt Dort bereitete er eine Dokumentation uber den Waffenstillstand vor Anschliessend wurde er zum Gesandten des Freistaates Preussen in der Freien und Hansestadt Hamburg ernannt spater zum Preussischen Staatskommissar PrStKom fur die deutsch danischen Abstimmungsgebiete der Provinz Schleswig Holstein In dieser Funktion organisierte er die Volksabstimmung in Schleswig uber Teilung oder Verbleib Schleswigs im Deutschen Reich Koster war vom 10 April bis 8 Juni 1920 im Alter von nur 37 Jahren Aussenminister des Deutschen Reichs im Kabinett Muller I des Reichskanzlers Hermann Muller der eine Koalitionsregierung aus SPD Zentrum und DDP fuhrte Wahrend der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1933 war er der jungste aller amtierenden Reichsaussenminister Nach der Demission der Regierungskoalition Muller I wurde er als politischer Autor aktiv wirkte als Novellist und Romancier Im Marz 1921 wurde er in den Reichstag gewahlt und vertrat dort bis zum Mai 1924 den schleswig holsteinischen Wahlkreis 14 Auf Betreiben von Friedrich Ebert fur den Koster als Berater wirkte bekleidete er vom 26 Oktober 1921 bis zum 14 November 1922 das Amt des Reichsinnenministers im Kabinett Wirth II des Reichskanzlers Joseph Wirth einer Koalitionsregierung aus Zentrum SPD DDP und Bayerischer Bauernbund In dieser Funktion erwarb er sich besondere Verdienste um die Stabilisierung der Weimarer Republik Dass Reichsprasident Friedrich Ebert am 11 August 1922 dem Verfassungstag der Weimarer Republik Das Lied der Deutschen unter Hervorhebung der dritten Strophe zur Nationalhymne proklamierte soll auf Kosters Einflussnahme zuruckgehen Von Januar 1923 bis Januar 1928 war er als deutscher Gesandter Botschafter funf Jahre in Riga Lettland und ab Marz 1928 in dieser Funktion in Belgrad Jugoslawien tatig Er zahlte zu den fahigsten deutschen Diplomaten und genoss ein hohes Ansehen Vom Apostolischen Nuntius in Deutschland Eugenio Pacelli dem spateren Papst Pius XII ist das auf Koster bezogene Zitat uberliefert Wenn es mehr solcher Deutscher gabe stunde es besser in der Welt Koster galt kurz vor seinem vorzeitigen und unerwarteten Tod als aussichtsreicher Kandidat fur den Posten des deutschen Botschafters im Vereinigten Konigreich mit Sitz in London Nach Kosters Tod ging diese Position an Konstantin von Neurath Adolf Koster verstarb 46 jahrig nach einer Operation am Blinddarm und einer kurze Zeit spater erfolgten zweiten Operation am Bauchraum an einer Sepsis wurde nach Deutschland uberfuhrt und auf Wunsch des Verstorbenen in Blankenese beigesetzt Reichsminister Carl Severing der Altonaer Oberburgermeister Max Brauer der Hamburgische Senatsprasident Burgermeister Rudolf Ross und der Jugoslawische Generalkonsul in Hamburg hielten Trauerreden EhrungenDer Adolf Koster Damm in Hamburg Neuallermohe und die Kosterstrasse in Lunen wurden nach Adolf Koster benannt WerkeDie Ethik Pascals Eine historische Studie J C B Mohr Tubingen 1907 Die Ethik Pascals Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde dar Hohen philosophischen Fakultat der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Laupp Tubingen 1908 Internet Archive Die zehn Schornsteine Erzahlungen Albert Langen Munchen 1909 Spinoza Goethe Kant Berlin 1910 Die Bange Nacht Roman Albert Langen Munchen 1913 Der junge Kant im Kampf um die Geschichte Simion Berlin 1914 Internet Archive Adolph Koester Gustav Noske Kriegsfahrten durch Belgien und Nordfrankreich 1914 Buchhandlung Vorwarts Berlin 1914 Der Tod in Flandern Kriegsnovellen Albert Langen Munchen 1914 Langens Kriegsbucher Staatsbibliothek Berlin Hinter der Somme Front In Bergische Arbeiterstimme Solingen von 26 Juli 1916 Stadtarchiv Solingen Digitalisat Mit den Bulgaren Kriegsberichte aus Serbien und Mazedonien Albert Langen Munchen 1916 Staatsbibliothek Berlin Wandernde Erde Kriegsberichte aus dem Westen Verlag Albert Langen Munchen 1917 Staatsbibliothek Berlin Die Sturmschar Falkenhayns Kriegsberichte aus Siebenburgen und Rumanien Albert Langen Munchen 1917 Brennendes Blut Kriegsnovellen Albert Langen Munchen 1916 Die Stille Schlacht Kriegsberichte aus dem grossen Hauptquartier Albert Langen Munchen 1917 Staatsbibliothek Berlin Die deutsche Fruhjahrsoffensive 1918 Curtius Berlin 1918 Militarische Aufsatze Band 6 Der Kampf um Schleswig Verlag fur Politik und Wirtschaft Berlin 1920 Internet Archive Ausgabe 1921 Konnten wir im Herbst 1918 weiterkampfen Verlag fur Politik und Wissenschaft Berlin 1921 Wilhelm als Diplomat Ein aussenpolitischer Ruckblick Buchhandlung Vorwarts Berlin 1921 Fort mit der Dolchstosslegende Warum wir 1918 nicht weiterkampfen konnten Verlag fur Politik und Wissenschaft Berlin 1922 Unser Recht Verlag fur Politik und Wissenschaft Berlin 1922 Gross Hamburg Ein Kapitel deutscher Neugliederung Walther Rothschild Berlin Grunewald 1922 LiteraturHermann von Kuhl Die Kriegslage im Herbst 1918 Warum konnten wir weiterkampfen Eine Entgegnung auf die Schrift von Adolf Koster Konnten wir im Herbst 1918 weiterkampfen Dob Verlag Berlin 1922 Adolf Koster In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band I Verstorbene Personlichkeiten J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 164 165 Reichsminister Adolf Koster 1883 1930 Ein Leben fur die Weimarer Republik Droste Dusseldorf 1978 ISBN 3 7700 0512 0 Rolf Worsdorfer Hermann Wendel und Adolf Koster Zwei deutsche Sozialdemokraten in Sudosteuropa 1909 1930 In Bert Becker Horst Lademacher Hrsg Geist und Gestalt im Historischen Wandel Facetten deutscher und europaischer Geschichte 1789 1989 Festschrift fur Siegfried Bahne Waxmann Munster 2000 ISBN 978 3 89325 849 9 S 231 256 Google nur teilweise lesbar John Hiden Adolf Koster und Paul Schiemann in Riga Deutsche Ostpolitik nach dem Ersten Weltkrieg In Norbert Angermann et al Ostseeprovinzen Baltische Staaten und das Nationale LIT Verlag Munster 2005 ISBN 3 8258 9086 4 S 447 458 Maike Holst Ronald Holst Wenn es mehr solcher Deutscher gabe Minister Adolf Koster und seine Frau Kathe die Malerin KJM Hamburg 2021 Edition Fischerhaus 11 ISBN 978 3 96194 170 4 WeblinksCommons Adolf Koster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adolf Koster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adolf Koster in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Zeitungsartikel uber Adolf Koster in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweiseKoster Adolf In Deutsche Nationalbibliothek auf d nb info Zum Tode Dr Adolf Kosters Die Trauer in Belgrad Nachruf In Hamburger Echo 19 Februar 1930 Adolf Koster Damm auf neu allermoehe de Frau Kathe Koster Mahr In Blankenese Monatsschrift 3 Jahrg Nr 10 Burgerverein Blankenese Hrsg Oktober 1950 S 6 Koster Adolph In Wer ist s Unsere Zeitgenossen IX Ausgabe Verlag Herrmann Degener Leipzig 1928 S 840 Schulerbuch der Schule am Meer Juist Blatt 91 Hans Henning Koster In Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Handschriftenabteilung Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Schulerbuch der Schule am Meer Juist Blatt 92 Jens Uwe Koster In Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Handschriftenabteilung Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Schulerbuch der Schule am Meer Juist Blatt 210 Peter Koster In Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Handschriftenabteilung Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Auskunftsblatt uber die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist Schuljahr 1928 29 S 14 Auskunftsblatt uber die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist Schuljahr 1929 30 S 14 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 1 Paderborn u a 2000 ISBN 978 3 506 71842 6 S 295f Kurt Doss Reichsminister Adolf Koster 1883 1930 Ein Leben fur die Weimarer Republik Droste Dusseldorf 1978 ISBN 3 7700 0512 0 S 17 Koster Adolf In Bundesarchiv auf bundesarchiv de Die Ethik Pascals Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde dar Hohen philosophischen Fakultat der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Laupp Tubingen 1908 OCLC 312748753 Adolf Koster Der junge Kant im Kampf um die Geschichte L Simion Nachf Berlin 1914 OCLC 27268547 Klaus von Dohnanyi Ein deutscher Patriot Vor 50 Jahren starb Adolf Koster In Sozialdemokratischer Pressedienst 35 Jahrg 33 15 Februar 1980 S 3 Walter Muhlhausen Friedrich Ebert in Weimar und Schwarzburg 1919 PDF Datei 2 2 MB Friedrich Ebert Stiftung Hrsg Landesburo Thuringen S 19 21 Gesandter Dr Koster schwer erkrankt In Frankfurter Zeitung 17 Februar 1930 Zum Tode des Gesandten Koster In Frankfurter Zeitung 19 Februar 1930 Bericht uber die Trauerfeier den Trauerzug und die Beisetzung Adolf Kosters In Sozialdemokratischer Pressedienst 22 Februar 1930 Zur Beisetzung des Gesandten Dr Koster Auf dem Friedhof in Blankenese In Hamburger Fremdenblatt vom 21 Februar 1930 Wie konnte dieser Mann Sozialdemokrat sein Nachruf In Hamburger Nachrichten 19 Februar 1930Reichsinnenminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Weimarer Republik Hugo Preuss Eduard David Erich Koch Weser Georg Gradnauer Adolf Koster Rudolf Oeser Wilhelm Sollmann Karl Jarres Martin Schiele Otto Gessler kommissarisch Wilhelm Kulz Walter von Keudell Carl Severing Joseph Wirth Wilhelm Groener Wilhelm Freiherr von Gayl Franz Bracht Nationalsozialismus Wilhelm Frick Heinrich Himmler Paul Giesler Wilhelm StuckartReichsaussenminister des Deutschen Reiches 1919 bis 1945 Weimarer Republik Ulrich von Brockdorff Rantzau Hermann Muller Adolf Koster Walter Simons Friedrich Rosen Joseph Wirth Walther Rathenau Frederic von Rosenberg Gustav Stresemann Julius Curtius Heinrich Bruning Konstantin Freiherr von Neurath Zeit des Nationalsozialismus Konstantin Freiherr von Neurath Joachim von Ribbentrop Arthur Seyss Inquart Johann Ludwig Graf Schwerin von KrosigkKabinett Muller I 27 Marz 1920 bis 21 Juni 1920 Hermann Muller Reichskanzler SPD Erich Koch Weser DDP Adolf Koster SPD Andreas Blunck DDP Joseph Wirth Zentrum Robert Schmidt SPD Andreas Hermes Zentrum Alexander Schlicke SPD Otto Gessler DDP Johannes Bell Zentrum Gustav Bauer SPD Johannes Giesberts Zentrum Eduard David SPD Kabinett Wirth II 26 Oktober 1921 bis 14 November 1922 Joseph Wirth Reichskanzler Zentrum Gustav Bauer SPD Walther Rathenau DDP Adolf Koster SPD Gustav Radbruch SPD Andreas Hermes Zentrum Robert Schmidt SPD Anton Fehr BBB Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Wilhelm Groener parteilos Johannes Giesberts Zentrum Normdaten Person GND 118564498 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85828497 VIAF 27863326 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koster AdolfALTERNATIVNAMEN Koster Adolf Carl Heinrich Alwin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD Diplomat Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 8 Marz 1883GEBURTSORT Verden an der AllerSTERBEDATUM 18 Februar 1930STERBEORT Belgrad