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Die italienische Münzgeschichte wird von den ersten prämonetären Geldformen der frühen Antike bis zum überwiegend bargel

Italienische Münzgeschichte

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Die italienische Münzgeschichte wird von den ersten prämonetären Geldformen der frühen Antike bis zum überwiegend bargeldlosen Zahlungsverkehr von heute eingerahmt. Seit der Zeit der Römischen Republik bis in das 19. Jahrhundert hinein ist die Münzgeschichte der Kern der italienischen Geldgeschichte.

Die antiken Wurzeln des italienischen Münzsystems

Siehe auch Römische Münzgeschichte

Bereits vor dem Gebrauch der ersten Münzen durch Griechen in Süditalien waren ungestaltete Bronzestücke (Aes rude), zum Teil mit nur wenigen Gramm Gewicht, als prämonetäre Zahlungsmittel im Gebrauch.

Sie wurden auch in Mittelitalien noch genutzt als in sich in den von den Griechen seit der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. gegründeten Städten in Magna Graecia längst schon ein auf geprägten Silbermünzen basierendes Geldsystem durchgesetzt hatte. Zumindest in der Zeit um 280 bis 242 v. Chr. wurden Bronzebarren auch in rechteckige Form gegossen und bildhaft gestaltet (Aes signatum). Bei Bedarf wurden diese Bronzebarren für kleinere Zahlungen auch gestückelt. Um sich diese mühevolle Zerstückelung zu ersparen, wurden ebenfalls ab etwa 280 v. Chr. Bronzebarren in münzähnliche in Formen gegossen und unterlagen einem nach Gewicht geordneten Nominalsystem (Aes grave). In den griechischen Kolonien Süditaliens entwickelte sich eine eigenständige Münzkunst, die auf Sizilien die höchste Blüte erlangte. Wahrscheinlich in Akragas wurde das erste Bronzekleingeld in Form kleiner konischer Kegel hergestellt, um die kleinsten Silbermünzen zu ersetzen. Wenig später wurde dieses Bronzekleingeld auch in typischer Münzform ausgeprägt. Durch den Handel der mittelitalienischen Städte mit den griechischen Städten Unteritaliens wurde die Übernahme des im Wesentlichen griechischen Münzsystems gefördert. Die ersten für, aber nicht unbedingt in, Rom geprägten römischen Silbermünzen nach griechischem Vorbild werden vermutlich auf den Außenhandel mit den griechischen Städten Unteritaliens beschränkt gewesen sein. Da diese Münzen im Gewicht und Silbergehalt den griechischen Didrachmen entsprachen, werden diese römischen Münzen entsprechend benannt. Die ersten Silbermünzen, die auch in Rom hergestellt wurden, stammen aus der Zeit um 270 v. Chr. und entsprachen noch dem Vorbild der griechischen Didrachmen. Daneben wurden aber weiter Gussmünzen aus Bronze produziert. Seit 211 v. Chr. galt ein neues Geldsystem: Nun wurden hauptsächlich Denare als Silbermünzen hergestellt, die aber ebenfalls in etwa einem griechischen Vorbild entsprachen, nämlich der Drachme. Trotz aller Verfallserscheinungen hielt sich der Denare bis in spätrömische Zeit und wurde ein Fundament für den mittelalterlichen Pfennig. Eine weitere Silbermünze war der etwas leichtere Victoriatus, der wahrscheinlich dem Handelsverkehr diente. Nur ausnahmsweise wurden auch Goldmünzen im Wert von 60, 40 oder 20 Assen geprägt. Erst seit Augustus wurde eine Goldmünze regulärer Bestandteil des Münzsystems. In ihm galt der goldene Aureus 25 Denare, der Denar vier Sesterze aus Messing, der Sesterz teilte sich in zwei Dupondien, der Dupondius in zwei Asse, das As in zwei Semissis, der Semis in zwei Quadrans. Dieses System hielt sich, trotz abnehmenden Feingold- bzw. Feinsilbergehalts und dem Wegfall der kleineren Nominale bis in die spätrömische Zeit. Im weiteren Verlauf der römischen Geschichte und der räumlichen Ausdehnung der römischen Herrschaft umfasst die römische Währungsgeschichte mehr als die Münzgeschichte Italiens. Die römische Eroberung Galliens und Spaniens beendete die keltische Münzprägung und ersetzte sie durch das römische Münzsystem. In den besetzten Gebieten Griechenlands wurde vielen Städten, vor allem in Kleinasien, allerdings noch lange Zeit die Möglichkeit eingeräumt für den lokalen Gebrauch Bronzekleingeld zu prägen. Es ist umstritten, ob diese Prägungen in einer engen Verbindung zu den reichsrömischen Münzen stehen und das Assarion der kleinasiatischen Städte dem reichsrömischen As entsprach. Sicher war jedenfalls die Währung der römischen Provinz Ägyptens eine Binnenwährung (Alexandrinische Münzen), die nur in Ägypten umlief und ohne Einfluss auf die Münzverhältnisse Roms blieben. Erst mit der Münzreform Diokletians wurden die Provinzialprägungen abgeschafft und das Münzsystem für das gesamte römische Herrschaftsgebiet vereinheitlicht.

Das Frühmittelalter (von ca. 500 bis 1050 n. Chr.)

Die frühmittelalterlichen Münzverhältnisse Italiens sind eine stark reduzierte und modifizierte Fortsetzung des spätantiken Münzsystems. Vor allem die Ostgoten setzen spätrömische Münztraditionen noch einige Zeit fort. In ihrer Hauptstadt Ravenna ahmten sie vor allem byzantinische Münzen nach. Die kleinen Silbermünzen mit dem Monogramm ihres Königs Theoderichs wurden dagegen eher selten hergestellt. Die Westgoten prägten Tremisses sogar mit den Namen ihrer Könige. In Norditalien prägten die Langobarden seit 7. Jahrhundert Solidi von geringem Gewicht, aber nun mit den Frontalbüsten ihrer Herzöge. Die Vandalen münzten ebenfalls Goldmünzen nach römischem Vorbild, allerdings hauptsächlich Tremisses (Drittelsolidi), aus. Nur die Silber- und Bronzemünzen wurden mit stark stilisierten eigenen Porträts und Namen der eigenen Herrscher ausgeprägt. Vor Beginn des 10. Jahrhunderts wurden Goldmünzen in Europa nur in Frankreich und Italien produziert, weil anders als im Byzantinischen Reich ein erheblicher Goldmangel in Westeuropa bestand. Auch wegen dieser geringeren Goldressourcen wurde, anders als im Ostreich, wo der Solidus, bereits von Konstantin I. als Ersatz für den Aureus eingeführt, mit unverändertem Gewicht und Goldgehalt und in großen Mengen weiter geprägt wurde, im Westen schließlich der Drittelsolidus, der Tremissis, die wichtigste Münze. Eine Ausnahme war Marseille, die für den Osthandel mit dem lombardischen Herzogtum Benevent, das wiederum enge Handelsbeziehungen zu Byzanz unterhielt, weiter Solidi in Gebrauch hatte.

Der Denier

Im 8. Jahrhundert ermöglichten kleine Silbermünzen auch der bäuerlichen Bevölkerung, wenn auch im kleinen Umfang, zu sparen und am Handel besser teilnehmen zu können. Zudem wurden Verpflichtungen aus den Feudalverhältnissen wohl nicht nur in Naturalien, sondern teilweise auch in bar abgewickelt. Das belegt ein Beispiel aus dem Jahr 768 aus Lucca. Die wichtigste Münze dafür war neben dem Solidus bzw. dem Triens, seinem Drittelstück, für größere Summen, der Denier, der sich aus dem Denar entwickelt hatte und sich für kleinere Summen eignete. Die Päpste prägten erstmals unter Hadrian I. (772–795) in Rom eigene Münzen. Zuvor waren dort noch byzantinische Münzen für das Exarchat von Ravenna hergestellt worden.

Der karolingische Denar

Siehe auch: Karolingisches Münzsystem

Mit der Münzreform Karls des Großen wurden die Denare innerhalb des Frankenreichs standardisiert. Die Einführung des karolingischen Denars kennzeichnet schon die Münzverhältnisse des Hochmittelalters. Zunächst wurde der karolingische Denar zwar nur für das Frankenreich hergestellt, bald hatte er aber auch Auswirkungen auf Oberitalien. Die zuvor langobardischen Gebiete waren im Jahr 774 in das Reich der Karolinger eingegliedert worden, was mit der Übernahme von dessen Münzsystem einherging. Die Zugehörigkeit der Lombardei zum Frankenreich dauerte bis in das 12. Jahrhundert an. Die Gestaltung der karolingischen Denare unter Ludwig dem Frommen, bei denen der Name der Münzstätte die ganze Fläche einer Münzseite einnahm, wurde deshalb auch von norditalienischen Münzstätten übernommen. So prägten zunächst alle norditalienischen Städte Denare des gleichen Typs, was heute die Zuordnung nach einzelnen Städten erschwert. Oberitalien folgte auf Grund der karolingischen Vereinheitlichung bis in das 12. Jahrhundert im Wesentlichen den deutschen Münzverhältnissen. Durch die Krise im 10. Jahrhundert begann aber auch in Norditalien immer stärker wieder eine Differenzierung der Prägungen und beendete schließlich den Umlauf des karolingischen Denars. Die kaiserlichen Denare aus Verona kursierten auch im Augsburger und Regensburger Währungsraum, weil sie kleiner waren als die dortigen Denare und so als Kleingeld dienen konnten. Auf den päpstlichen Münzen wurde seit der Kaiserkrönung Karls sowohl die Namen des Kaisers als auch des Papstes genannt.

Das Hochmittelalter (von ca. 1050 bis 1250 n. Chr.)

Oberitalien

Nachdem die norditalienischen Städte Mailand, Verona, Lucca und Pavia und einige Bischöfe Silbermünzen im karolingischen Denarsystem unter kaiserlicher Oberhoheit geprägt hatten, drifteten die Währungsverhältnisse nun immer stärker auseinander.

Im Laufe der Regionalisierung des Währungssystems kam es zu einer starken Zunahme der Ausmünzung und der Zahl der Prägestätten. Während es zu Beginn des 12. Jahrhunderts in den norditalienischen Städten nur acht Münzstätten gab, verdreifachte sich ihre Zahl bis zum Ende des Jahrhunderts. Zu den alten Münzstätten von Mailand, Pavia und Verona traten zwischen 1138 und 1200 neue Münzstätten hinzu: Genua, Asti, Piacenza, Cremona, Ancona, Brescia, Bologna, Ferrara und Mantua. Die steigende Geldmenge in Europa wurde durch eine Reihe neuer oder leistungsfähiger gewordenen Silberminen ermöglicht, zu denen auch die italienischen in Montieri bei Siena, in Volterra und Iglesias auf Sardinien gehörten. Zudem wurde auch Silber importiert, zum Beispiel aus Frankreich.

Bologna prägte auf Grund eines 1191 von Kaiser Heinrich VI. verliehenen Münzregals. Zunächst wurde ein Denar, der Bolognino piccolo geprägt. Er trug den Namen des Kaisers ENRICVS mit den Buchstaben IPRT (für Imperator) mittig kreuzförmig um das Zentrum platziert auf der einen und dem lateinische Namen der Stadt BONONIA, wobei der letzte Buchstabe A groß in die Mitte gesetzt wurde, auf der anderen Seite. Die Münze bestand aus etwa 0,5 g Bronze und 0,15 g Silber. Zwölf Stück hatten den Wert von einem Soldo. Ab 1236 wurde ergänzend der Bolognino grosso im gleichen Stil geprägt, der dem Wert von einem Soldo oder zwölf Bolognini piccoli entsprach. Der Bolognino grosso verdrängte die bisher einzigen Münzen in der Romagna aus Ravenna und Rimini und wurde häufig von anderen Städten nachgeahmt, unter anderem in Rom, Ancona und Ferrara. Die Nominalbezeichnung Bolognino hielt sich bis in das 17. Jahrhundert für verschiedene Münzen, die aber deutlich geringwertiger waren. Die italienische Redewendung: „Non valere un bolognino“ („Nicht einen Bolognino wert“) entwickelte sich aus diesem erheblichen Wertverlust und steht für „Das ist nichts wert“.

  • Denar aus Lucca, 1039–1125 n. Chr.
  • Billondenar der Anconer Republik, um 1150, Avers
  • Revers des Anconer Billondenars, Biaggi 33

Verona, Genua und Mailand

Die Veroner Denare fanden als Veroneses in Venedig und der Adria Gebrauch (Veroneser Währungsraum), bis sie vom starken Aufschwung der venezianischen Münzen verdrängt wurden.

Genua besaß das Münzrecht seit dem 1139. Die Genueser Denare sind durch ein stilisiertes Stadttor leicht erkennbar. Durch unterschiedlich schnelle Abwertung dieses ursprünglich einheitlichen Denars verstärkten sich die Unterschiede zwischen den Denaren der Städte. Da die Veroner Denare, deren Feingehalt sich immer mehr vermindert hatte, nur noch Kleingeldfunktion besaßen, waren sie für den Fernhandel und die Bezahlung größerer Beträge unpraktisch geworden. Gleichzeitig stieg der Bedarf an werthaltigeren Münzen für die Zahlung größerer Geldbeträge. Einen ersten Versuch zu Wiederherstellung eines stabilen Münzsystems erfolgte durch Friedrich Barbarossas Übereinkunft mit den lombardischen Städten. Die Mailänder Münzstätte wurde geschlossen und zwischen 1155 und 1161 in der Reichsmünzstätte von Noceto ein Denar im doppelten Wert („denari imperiali“) geprägt, die von der 1175 wieder eröffneten Mailänder Münzstätte ähnlich weitergeprägt wurden. Auch andere lombardische Münzstätten, wie Pavia, prägten den Imperiale. Die Aufwertung des Imperiale allein genügte den Bedürfnissen des Zahlungsverkehrs aber auf Dauer nicht mehr.

Venedig

Erst nach Überwindung des Silbermangels konnte Venedig dann ein werthaltigeres Münzsystem schaffen, das auf die Veroner Denare nicht mehr angewiesen war. 1194 oder 1202 wurde die erste mittelgroße Silbermünze Venedigs, der Grosso, oder auch oder „ducati argenti“ geprägt. Der Matapan war die erste größere Münze, die einen vielfachen Wert des karolingischen Denars hatte und die erste große Silbermünzen des Mittelalters in Italien wurde. Erst diese venezianische Münzreform schuf ein länger erfolgreiches Münzsystem. Mit ihm gelang es Venedig erfolgreich ein von kaiserlichen Einflüssen unabhängiges Münzsystem zu etablieren. Ergänzt wurde der Grosso durch seinen halben Wert, den Soldo. Dieses Vorbild einer großen Silbermünze wurde in Tirol unter dem Namen Kreuzer übernommen und setzte sich schließlich im süddeutschen Raum durch. Die Maßstäbe hatten sich aber bereits so weit voneinander entfernt, dass der nordeuropäische Groschen nicht mehr dem Kreuzer entsprach. Als Kleingeld diente der denaro picciolo, kurz , ein Denar mit nur geringen Silbergehalt, der zu einem weitverbreiteten Kleingeld vieler italienischer Städte und Staaten und unter dem Dogen Sebastiano Ziani (1172–78) schüsselförmig geprägt wurde.

Toskana

Um das Jahr 1135 gab es in der ganzen Toskana nur eine Münzstätte, nämlich die in Lucca. Wegen seines Erfolges wurde der Matapan, der venezianische Grosso, schnell von anderen norditalienischen Städten (Genua, Bologna, Verona) nachgeahmt, während die toskanischen Städte zunächst versuchten, den Denar wieder aufzuwerten. Um 1220 folgte auch Pisa der Prägung eines Grosso. Auch Florenz führte schließlich eine Groschenmünze ein. Florenz nannte seinen halben Grosso aber nicht Soldo, sondern Fiorino, ein Name, der wie der Stadtname von der Lilie (fiore) abgeleitet war. und auch für die Goldmünze Verwendung fand, weshalb ab 1252 zwischen dem „fiorino d‘ oro“ und dem „fiorino d’argento“ unterschieden werden muss.

Die Münzen der Päpste

Die Päpste haben ihr ebenfalls im späten Hochmittelalter entstandenes zweistufiges Silbermünzensystem, dem kleineren „denarii papali“ und dem größeren „grossi papali“ im 15. Jh. durch zwei neue Goldmünzen ergänzt: Mit dem „ducato papale“ mit Bild des stehenden Petrus und dem „fiorino di camera“ der Petrus in einem Boot abbildet.

Süditalien

Vor der normannischen Eroberung in Sizilien, Apulien und Kalabrien galt ein sarazenisches beeinflusstes Münzwesen mit Gold-, Silber- und Bronzemünzen. Nach der Eroberung durch die Normannen im späten 11. Jahrhundert wurden diese Münzen nach arabischem Vorbild und auch mit arabischer Schrift Tari (Münze), den nach byzantinischem Vorbild, der seinerseits auf den spätrömischen Follis zurückgeht, und griechischer Schrift als Bronzekleingeld bis in das 13. Jahrhundert weitergeprägt. Große Silbermünzen, die ebenfalls sehr byzantinischen Vorbildern folgten, wurden Dukaten genannt, weil sie erstmalig im Herzogtum (ducato) Apulien geprägt wurden. Ab dem 12. Jahrhundert wurden dann Denare nach europäischem Vorbild geprägt. Der erste Versuch eine Goldmünze zu etablieren, erfolgte durch Friedrich II., der in Brindisi und Messina den Augustalis prägen ließ und sich in der Gestaltung an antiken Vorbildern orientierte. Da außer Karl von Anjou niemand dem Vorbild folgte, ist der Augustalis kein Ursprung der Goldmünzen des neuzeitlichen Europas.

  • Bronzedenar Wilhelms des Guten (1166–89)
  • Rückseite Bronzedenar Wilhelms des Guten mit arabischer Schrift
  • Trifollaro aus Sizilien im 12. Jahrhundert, Löwe
  • Trifollaro aus Sizilien im 12. Jahrhundert, Palme

Das Spätmittelalter

Norditalien war neben Flandern und dem Hanseraum eine der wirtschaftlich besonders erfolgreichen Regionen zu der Zeit in Europa. Dies zog einen erheblichen Bedarf an steigender Geldmenge mit einem nach Nominalen differenzierten Münzsystem nach sich. Ein weiter steigendes Handelsvolumen erforderte schließlich Münzen, die im Wert noch über dem Grosso lagen. Die Goldmünzen der norditalienischen Städte wurden deshalb gut vom Handel aufgenommen und setzen sich schnell im Fernhandel durch. Allerdings folgte aus der erfolgreichen Einführung der Goldmünzen das typische Problem des Bimetallismus, dass sich kein festes Wertverhältnis von Gold zu Silber etablieren konnte. Dafür waren die zur Verfügung stehenden Mengen an Gold und Silber zu schwankend. Die erste Goldmünze mit nachhaltiger Wirkung prägte ab 1252 Genua, den Genovino. Gleichzeitig führte Florenz eine Goldmünze ein, die Floren, nach der Lilie (lateinisch flos) genannt wurde. Beide Goldmünzen entsprachen zunächst einem Wert von 240 Pfennigen. Hinzu kam im Jahr 1284 die venezianische Variante des Dukaten, die Zecchine (benannt nach zeccha, dem italienischen Begriff für ein Münzgebäude). Neben den Dukaten dominierten die seit 1250 aufkommenden Groschen nun den Geldumlauf statt der früheren Pfennige. Für den Fernhandel gewannen mit stetig zunehmend vor allem der florentinische Floren und die venezianische Zecchine zunehmend an Bedeutung. Am Ende des 15. Jh. wurden sie international bedeutsam, so dass sie unter dem Begriff Dukat internationaler Standard wurden. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts blieben Florene und Dukaten die wichtigsten Handelsmünzen Europas.

Norditalien

Der Erfolg des neuen venezianischen Grosso animierte die Tiroler Grafen ähnlich wertige Groschen bzw. Zwanziger zu prägen. Durch den Silberreichtum Tirols konnten sich die Tiroler Münzen in großen Gebieten Norditaliens durchsetzen, während die Münzprägungen in Verona und Trient wegen Silbermangels zeitweilig eingestellt werden mussten und sich später in ihrer Gestaltung an die Tiroler Prägungen anlehnten.

Venedig

Wegen Silbermangels musste die Ausprägung des venezianischen Groschens, des Matapan (mit dem Stadtheiligen Markus, der dem Dogen, dem DUX, Fahne und Amt verleiht), gelegentlich unterbrochen werden. Das hob die Bedeutung der Goldmünzen. Infolge der Kriege im 15. Jahrhundert wurde der Matapan oder Grosso mehrfach abgewertet. Er blieb dennoch neben dem englischen Sterling und dem französischen Denar (denier tournois) die wichtigste Handelsmünze mit dem Orient. Eigene venezianische Kleinmünzen folgten erst ab 1332 als der Soldino (mit einem Silbergehalt von ca. 60 %) geprägt wurde. Er galt 12 Denare der im Wert stark abgesunkenen Münzen dies ehemals so erfolgreichen Nominals. Ab 1328/29 wurden die Soldini, kleine Silbermünze im Wert von 1/12 Denari geprägt. Der ab dem Jahr 1413 hergestellte Dukat galt 124 Soldini.

Eine weitere Kleinmünze war der ab 1423 in Venedig geprägte , der sich aus dem Denaro piccolo entwickelt hatte. 20 Bagattini galten einen Aquilino (Adlergroschen), von denen sechs einem Grosso entsprachen.

In der Stadtrepublik Venedig war die Abbildung aktueller Ereignisse auf Münzen nicht gern gesehen. Zu groß war die Gefahr, dass sich ein den republikanischen Prinzipien widersprechender Personenkult hätte etablieren können. Der erste Versuch des Dogen im Jahr 1472 eine größere Silbermünze, die Lira, mit ca. 6,5 g und seinem Porträt einzuführen, schlug deshalb fehl. Es handelte sich um die erste Münze, die Lira genannt wurde. Als Rechnungsmünze wurde die Lira, der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort Libra für Pfund ab, erstmals im Jahr 953 erwähnt. Erstmals geprägt wurde diese Münze aber 1472 von den Venezianern mit der genauen Bezeichnung Lira Tron, nach dem Namen des damaligen Dogen Niccolò Tron (1471–1474). Während die Vorderseite das Porträt des Dogen zeigt, ist auf der Rückseite das venezianische Wappentier, der Markuslöwe, abgebildet. Wegen des Misstrauens der republikanischen Bevölkerung wird auf späteren Prägungen der Lire der Doge nur noch kniend vor dem heiligen Markus gezeigt.

Mailand

Während der venezianische Versuch, eine größere Silbermünze mit dem Porträt des Dogen einzuführen, wegen der republikanischen Traditionen der Stadt scheiterte, war die Situation in den Fürstentümern eine andere. Dort gab es keine republikanisch gesinnten Kräfte, die sich getraut hätten, Porträts auf den Münzen dieser Fürstentümer zu verhindern. Die Condottieri herrschten mit nahezu absoluter Macht über ihre Fürstentümer. So entstand der Testone, zum Beispiel der Sforza in Mailand, als Symbol ihrer Herrschaftsgewalt. Galeazzo Maria Sforza ließ eine Lira zu 240 denari imperiali mit 9,8 g prägen, die wegen des Porträts auf der Rückseite bald „testone“ (= Kopf) genannt wurden. Am Ende des Mittelalters setzte sich diese neue große Silbermünze in vielen Staaten, nicht nur in italienischen, durch und wurden im deutschsprachigen Raum als Dicken bezeichnet. Bis das Fürstentum Mailand im Jahr 1499 zunächst an Frankreich und an Habsburg fiel, war die Stadt Mailand nach Venedig die zweitreichste Stadt: Der Pegione, mit dem Heiligen Ambrosius löste dort den Grosso ab.

Andere Städte und Staaten in Norditalien

Genua unterstrich seine zunehmende Bedeutung im internationalen Handel und prägte ab 1252, somit gleichzeitig mit Florenz, nun eine eigene Goldmünze den Genovino. Verona prägte den Mediatino im Wert von 2 Denaren mit weniger als 20 % Silbergehalt (1345 bis 1375), der 1374 vom Quattrino im Wert zu 4 Denaren abgelöst wurde. Zudem wurde der Soldo geprägt, der 12 Denare galt und so in etwa dem venezianischen Soldino vergleichbar war. Bologna, Mantua und Herzogtum Ferrara Este folgten bald dem Mailänder Vorbild und prägten ebenfalls Testone, während Venedig, Florenz und Genua weiter auf diesen Münztyp mit Porträt verzichteten, um keine Impulse zu setzen, die eine Alleinherrschaft begünstigen könnten.

Mittelitalien

Florenz

Im 14. Jahrhundert erfolgte ein starker Zustrom von Gold aus Afrika, dem Orient und Ungarn vor allem nach Venedig, aber auch nach Florenz. Der Dukat wurde nun auch die bevorzugte Rechnungsmünze. Der Floren galt 1252 gleich 20 Soldi. Der Wert des Floren stieg in den ersten 100 Jahren dann auf 29 Soldi. Die Soldini prägte Florenz nach venezianischem Vorbild. Um 1340 soll das Prägevolumen von Florenz ein jährliches Volumen von 350.000 bis 400.000 Floren gehabt haben. Obwohl die Medici lange Zeit die dominierende Familie der Stadt waren, verzichteten sie auf die Prägung des Testone, wohl auch um ihren innerstädtischen Gegnern keinen Argumentationsstoff zu liefern. Wie auch andere Städte, führte Florenz eine neue Kleinmünze ein: den schwach silberhaltigen Quattrino seit 1332 (somit im gleichen Jahr als in Venedig der Soldino eingeführt wurde). Der Quattrino galt vier Denare und wurde gegen Ende des Jahrhunderts die am häufigsten geprägte Münze der Stadt. Seine Kaufkraft entsprach in etwa dem Preis für einen Laib Brot.

Kirchenstaat

Die Päpste, erstmal im Amt, mussten auf republikanische oder gar demokratische Befindlichkeiten keine Rücksicht nehmen. Sie prägten den Giulio eine mittelgroße Silbermünze in der Größe eines großen Groschens, die erstmals von Papst Julius II. geprägt und deshalb nach ihm benannt wurde. Der Begriff ging später auf gleichartige Prägungen späterer Päpste über. Anders als der Testone zeigte der Giulio nicht das Porträt des Papstes, sondern sein Familienwappen auf dem Avers. Zehn Giulii galten zunächst einen Dukaten, ein Giulio wurde in zehn Baiocchi unterteilt, der Baiocco wurde in sechs Quattrini unterteilt.

Fermo

Während der Regierungszeit von Francesco I. Sforza (1431–1446) wurde in Fermo ein damals noch guthaltiger Bolognino geprägt.

Süditalien

Neapel setzte seit 1302/04 auf den Gigliato, der nach dem Lilienkreuz als seinem zentralen Bildmotiv benannt war und wegen seiner breiten Akzeptanz häufig nachgeahmt wurde (von Südfrankreich über Rhodos bis Kleinasien). Im Königreich Neapel wurde der Gigliato auch Carlino genannt, weil er von Karl II. eingeführt wurde. Als Kleinmünze aus Kupfer wurde der Cavallo geprägt. Sizilien teilte ab dem Jahr 1466 die goldene Reali in je 20 Carlini (auch Saluto genannt), die aus gutem Silber hergestellt waren und in je 3 Piccolini unterteilt waren und wegen ihres geringen Silbergehalts schnell schwarz erschienen.

Die Frühe Neuzeit

Das numismatische Ende des Mittelalters kennzeichnet die Einführung einer weiteren neuen und noch sehr viel größeren Silbermünze als den Groschen, der Taler. Dabei handelt es sich um die Übernahme einer böhmischen Erfindung. In Italien wurde in der frühen Neuzeit keine münzgeschichtlichen Innovationen mehr angestoßen. Als erste prägten im Jahr 1551 die Franzosen in dem von ihnen besetzten Mailand die erste große Talermünze auf italienischen Boden ein, der Ducatone oder Scudo d’argento genannt wurde. Als Scudo, Ducatone (Venedig), Piastra (Florenz) oder Tallero (Livorno) wurde der Taler nun auch in anderen Regionen Italiens geprägt, wobei sich die Stückelungen unterschieden. Unterhalb des Talers wurde meist in Soldo, im Kirchenstaat in Giulio und Baiocco und in Neapel und Sizilien in den Grano unterteilt. Bei den noch geringer wertigen Kleinmünzen herrschte eine noch größere Vielfalt. Als Goldmünze setzte sich die Doppia durch, die grob der spanischen Dublone und dem französischen Louisdor entsprach, während in Venedig der Dukaten, wenn auch mit abnehmender Bedeutung bis in das Jahr 1797 weiter geprägt wurde. Im Großherzogtum Toskana hat Cosimo I. de’ Medici als Erster eine Silberscheidemünze mit dem Namen Crazia prägen lassen. Es wird vermutet, dass sich der Name von dem nicht nur im süddeutschen Sprachraum umlaufenden Kreuzer ableitet, auch weil er in etwa dem gleichen Wert entsprach. 8 Crazie galten einen Paolo (der dem Guilio entsprach), 24 Crazie entsprachen einem Testone und 84 Crazie einem Scudo. Im Kirchenstaat ließen die Päpste weiter eigenes Geld prägen, auch um die staatliche Unabhängigkeit ihres Territoriums zu unterstreichen. Als Talermünze lief schon seit Mitte des 16. Jahrhunderts der Scudo romano um, der noch 250 Jahre weiter geprägt wurde. Die Vorderseiten zeigten meistens das Porträt des Papstes, die Rückseiten dienten ebenfalls der Propaganda päpstlicher Politik. Als kleinere Nominale wurden Testone, Giuli und Baiocchi geprägt. Nominalwerte unterhalb von 4 Pfennigen waren geringhaltige Silbermünzen, die schnell anliefen und deshalb „schwarzes Geld“ genannt wurden. Diese Billonmünzen liefen nicht nur in Italien, sondern auch in Frankreich und anderen Regionen als Kleingeld um. Der Luigino, der in Oberitalien umlief, folgte dem französischen Vorbild des 5-Soustücks. Zudem wurden immer mehr Kupfermünzen als Kleingeld geprägt.

Das 18. Jahrhundert

Norditalien

Zu den unter dem Einfluss der spanischen Habsburger stehenden Gebiete in Norditalien gehörte die Herrschaft über das Herzogtum Mailand, in dem als große Silbermünze der Filippo, benannt nach seinem Herrscher Philipp V. von Spanien geprägt wurde. Unterhalb des Filippo, der auch unter Philipps Nachfolger Karl III. von Spanien seinen Namen behielt, wurden seine Halb-, Viertel- und Achtelstücke geprägt. Als Kleinmünze aus Kupfer lief der Quattrino um. Auch nach dem Frieden von Utrecht im Jahr 1713, mit dem das Herzogtum Mailand im Folgejahr an die österreichische Linie der Habsburger wechselte, änderte an diesem System nicht viel. Es trat allerdings die Prägung von 5, 10 und 20 Soldimünzen hinzu. In der ebenfalls österreichischen Provinz Venetien wurden immer noch Dukaten geprägt. Als Silbermünzen waren die Lira, auch als Doppel- und Halbstück noch in Gebrauch, während keine Kleinmünzen mehr hergestellt wurden. An kleineren Münzständen prägten noch Belgioioso, Massa-Carrara, Piacenza, San Giorgio, Orciano, Porcia, Trient und Ventimiglia. Hierbei handelte es sich aber meistens um reine Repräsentativgepräge ohne Umlaufbedeutung.

Mittelitalien

Auch das Großherzogtum Toskana stand unter Habsburger Einfluss und galt als ein moderner Musterstaat in Europa. Neben Goldgulden und Dukaten wurden in Silber der Taler und seine Teilstücke, als mittlere Nominale der Paolo, auch als Halbstück oder mit doppelten und fünffachen Wert geprägt. 10 Paoli galten einen Taler. Als Kleinmünzen dienten silberne Quattrini und kupferne Soldi. Im Kirchenstaat gab es kaum Veränderungen am Münzsystem. Allerdings wuchs, wie fast überall in Europa, die Bedeutung von kupfernen Kleinmünzen.

Süditalien

Während Sizilien, trotz seiner zeitweiligen Zugehörigkeit zur spanischen Krone (bis 1713, dann savoyisch) sein traditionelles Münzsystem beibehielt, war Sardinien als Nebenland von Aragon (bis 1713, dann österreichisch, ab 1720 savoyisch) stark vom spanischen Münzwesen beeinflusst. In Sardinien liefen hauptsächlich 1-Real und 2½-Realesmünzen aus Silber um. Zwischen 1711 und 1717 wurden weiter 2½-Realesmünzen geprägt, die wenigen Kupfermünzen im Wert von 1 Cagliarese (= ½ Soldo) und 3 Cagliarese (= 1½ Soldi), die nur 1712 und das 3 Cagliaresestück auch noch 1713 geprägt wurden, hatten keine oder kaum Umlaufbedeutung. Nach 1720 wurde für Sardinien keine eigenen Münzen mehr geprägt. In Neapel und Sizilien blieb das zentrale Münznominal der Grano (plural Grana). Neapel teilte den Taler oder das 120 Granistück in entsprechend viele 10 Granistücke aus Silber, die auch Carlino genannt wurden. Auf einen Taler kamen so 12 Carlini. Als Kupferkleinmünze wurde der Tornese geprägt. Anders als Neapel prägte Sizilien auch den Dukaten, sogar im doppelten und vierfachen Wert. Die mittleren Silbermünzen waren der Tari, als Kupferkleingeld liefen der Grano und Münzen im Wert von 3 Cavalli um.

Republikanische Ausgaben 1796–1805

Die französische Besetzung in Norditalien (1797 bis 1814) beendete einen Großteil der bisherigen regionalen Münztraditionen. Während die kurzlebige Volksregierung von Bologna (1796–97) das traditionelle Münzsystem mit dem 10-Paolistück als Silbergroßmünze, dem Carlino Bolognese als Billonmünze und dem Mezzo Quattrino als Kupferkleinmünze weiterprägte, verzichtete sie noch auf einen konsequenten Übergang zur dezimalen Teilung nach dem Vorbild der Französischen Republik. Die danach folgende Cisalpinische Republik (1797 bis 1802) verzichtete mit Ausnahme von zwei Repräsentativprägungen auf die Herstellung von Münzen. Das Münzsystem der Ligurischen Republik (1798 bis 1805) gründete auf der Lira und ihren Vielfachen im Wert von 2, 4 und 8 Lire in Silber und 12, 24, 48 und 96 Lire in Gold. Unterhalb der Lira wurden nur 10-Soldimünzen in Billon und 3-Denarimünzen in Kupfer geprägt. Die nur im Jahr 1799 existierende Neapolitanische Republik rechnete zwar schon den Ducato in 100 Grana, prägte aber nur kleinere Münzen im Duodezimalsystem aus, nämlich 12- und 6-Carlini in Silber und 6- und 4-Tornesimünzen in Kupfer. Daran änderte sich nach der Wiederherstellung des Königreichs Neapel im selben Jahr erstmal wenig. Allerdings wurden nun auch die größeren Silbermünzen wieder duodezimal geteilt und statt der 100-Granamünzen nun wieder 60- und 120 Granamünzen ausgeprägt. Dabei blieb es auch nach der Vereinigung von Neapel und Sizilien (Königreich beider Sizilien) im Jahr 1816. Die wenigen Münzen der Piemontesischen Republik (1798 bis 1799) wurden kaum ausgeprägt und noch duodezimal gerechnet. Etwas mehr prägte die Römische Republik (1798 bis 1799) und rechnete auch schon dezimal mit 100 Biaocchi, die einem Scudo entsprachen. Ausgeprägt wurden aber nur wenige Scudo ohne Jahreszahl und recht viele 1-, 2- und 5 Baiocchimünzen aus Kupfer. Viele weitere kleine Städte prägten ebenfalls Baiocchimünzen im Wert von meist ½-, 1 und 2 Baiocchi, so Ancona, Ascoli Piceno, Civita Vecchia, Fermo, Foligno, Gubbio, Macerata, Pergola, Perugia und Spoleto.

Das 19. Jahrhundert

Auch die italienischen Münzen wurden im 19. Jahrhundert in ihrem Gewicht und ihren Abmessungen durch die industrielle Fertigung immer stärker standardisiert. Die Gestaltung entsprach den europäischen Gepflogenheiten dieser Zeit: Die Wertseite zeigte die Nominalangabe (Wertzahl und Nominalnamen) in der Mitte innerhalb eines Laubkranzes. Die Porträtseiten der größeren Nominale der Fürstentümer zeigten den Herrscher im Seitenprofil mit Namen und Titel in der Umschrift. Die barocke Überladenheit hatte auch für italienische Münzen ein Ende gefunden und ließ freie Flächen im Münzfeld, womit die gestalteten Flächen deutlicher wahrgenommen wurden. Diese Entwicklungen haben sich nördlich und südlich der Alpen nicht wesentlich voneinander unterschieden. Die dezimale Teilung der Hauptmünzen hatte sich vor allem im wirtschaftlich starken Norditalien bereits in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts mit der Eingliederung in die Französische Republik bzw. in das französische Kaiserreich und der damit verbundenen Einführung des Französischen Münzsystems großem Umfang durchgesetzt (Piemont, Ligurien, Kirchenstaat).

Unter starkem Einfluss Frankreichs standen das sogenannte Königreich Italien, in dem Napoleon selbst als „Imperatore e Re“ herrschte, das Königreich beider Sizilien unter Joachim Murat, der mit Caroline Bonaparte, einer Schwester Napoleons, als Mitregentin verheiratet war. Mit der kurzfristigen Eingliederung des Piemont im Jahr 1802 nach Frankreich galt dort das französische Münzsystem.

Im Königreich Etrurien (1801 bis 1807) wurde als Goldmünze der Ruspone, als Großsilber der Francescone, in den Nominalen darunter Liremünzen und als Kupferkleinmünzen Soldi und Quattrini geprägt. Konsequent dezimal unterteilt und zugleich nachhaltig war erst das Münzsystems des Königreich Italiens (1805 bis 1814), das in Norditalien die Emilia, die Lombardei und Venetien umfasste und in dem Napoleon selbst regierte. Geprägt wurde im Wesentlichen im französischen Münzsystem, aber mit italienischen Nominalbezeichnungen, nämlich goldene 20- und 40-Liremünzen, Silbermünzen im Wert von 1 Lira und 2 und 5 Lire und darunter der Centesimo und das 3-Centisimistück in Kupfer. Die 10-Centisimimünze war aus Billon. Eine Besonderheit blieb die Prägung von 1 Soldomünzen aus Kupfer und 5, 10 und 15 Soldimünzen aus Billon. Im Königreich beider Sizilien wurde ab dem Jahr 1811 das Dezimalsystem in der Münzprägung eingeführt und 1 Lira in 100 Centesimi unterteilt.

Restauration

Während der Restauration kehrten die italienischen Staaten nur teilweise zu den traditionellen Teilungen zurück. Das Königreich Sardinien, zu dem auch die wirtschaftlich starke Lombardei und Piemont gehörten, teilte ab 1816 die Sardische Lira in 20 Soldi oder 100 Centesimi. Ab dem Jahr 1825 wurde auch im Großherzogtum Toskana der Fiorino in 100 Quatrini unterteilt, auch wenn daneben 10 Paoli nicht streng dezimal 4 Fiorini galten. In dem von Napoleons ehemaliger Frau Marie-Louise von Habsburg-Lothringen beherrschten Herzogtum Parma, Piacenza und Guastalla (1814–1839) galt die Lira ebenfalls 20 Soldi oder 100 Centesimi.

Die Lombardei und Venetien wurden durch den Wiener Kongress an den Kaiser von Österreich, Franz. I., abgetreten. Von 1814 bis 1856 war der Scudo deshalb dem Konventionstaler gleichgestellt. Der Scudo wurde in 6 Lire unterteilt. Die Lira galt 20 Soldi, aber auch 20 Kreuzer, womit eine Kompatibilität mit dem Münzsystem Österreichs gewährleistet war. Zudem galt die Lira auch 100 Centisimi. Ab 1857 wurde das System vereinfacht und 1 Fiorino wurde nun in 100 Kreuzer oder 100 Soldi unterteilt. In den Jahren 1848 und 1849 kam es zu einigen Ausgaben der Revolutionsregierungen. Die provisorische Regierung der Lombardei ließ silberne 5-Lire- und goldene 20- und 40 Liremünzen prägen, die allerdings kaum im Umlauf gewesen sein dürften. Dagegen prägte die provisorische Regierung von Venedig auch Kupferkleinmünzen mit 1-, 3- und 5 Centesimiwerten, sowie 15-Centesimi in Billon mit der propagandistischen Umschrift GOVERNO PROVVISORIO DI VENEZIA.

  • 5 Soldimünze von 1815 für Parma mit Porträt Marie Louises
  • Wertseite der 5 Soldimünze von 1815
  • 20 Lire des Königreich Sardinien von 1836
  • 20 Lire des Königreich Sardinien von 1836
  • 15 Centisimimünze von 1848, Marcuslöwe
  • 15 Centisimimünze von 1848, Wertseite
  • 10 Quattrini der Toskana von 1853, Revers
  • 10 Quattrini, Avers

Die Einigung Italiens

Im Jahr 1859 laufen auf in den italienischen Staaten insgesamt etwa 90 verschiedene Münzsorten um. Ein Münzwirrwarr, das erst mit der Einigung Italiens behoben wird. Die Schaffung einer einheitlichen Währung bekommt deshalb oberste Priorität. Statt ein völlig neues Währungssystem zu schaffen, wird beabsichtigt, auf dem Münzsystem von Sardinien-Piemont aufzubauen. Eine Lira wird in 100 Centesimi unterteilt. Die provisorische Regierung der Toskana hat nach dem Verzicht des Großherzogs der Toskana, Leopold II. von Habsburg, die dezimale Teilung beibehalten und mit möglicherweise demonstrativer Absicht im Jahr 1859 einen Fiorino-Quattrini Cento, also einen Fiorino zu 100 Centesimi, als einzige Münze ausgeprägt. Für die zwischen 1859 und 1861 geprägten Münzen der Toskana wurde diese Teilung übernommen und die Nominale auch in einem Spektrum von 1 Centesimo und 2 und 5 Centesimi in Kupfer, über 50 Centesimi und 1, 2 und 5 Lira in Silber bis zu den 10 und 20 Liramünzen in Gold auch ausgeprägt.

Die ab 1861 für das Königreich Italien geprägten Münzen schlossen an diesem entwickelten Münzsystem nahtlos an. Die Italienische Lira wird in 100 Centesimi unterteilt. Als zusätzliche ausgeprägte Nominale traten das 20 Centesimistück und die 50 und 100 Liramünzen hinzu.

So gab es in Italien bei der Konstituierung des Königreichs 1861, anders als in den deutschen Staaten, hierfür eine ununterbrochene und jahrzehntelange Tradition für die dezimale Teilung, die den Großteil der italienischen Staaten umfasste. Auch das feste Verhältnis der Nominalgruppen in einem entwickelten Münzsystem auf Basis der Goldwährung mit Silber- und Kupferscheidemünzen war auf französischen Traditionen gewachsen, ohne dass es eines oder mehrerer Münzverträge zwischen den italienischen Staaten bedurft hätte. Italien war durch den französischen Einfluss so früher zu einem System gelangt, das eine weitere Harmonisierung mit anderen Staaten vereinfachte. Diese Ausgangslage hat nicht nur die Vereinheitlichung des italienischen Münzsystems erleichtert, sondern auch eine Grundlage für die Lateinische Münzunion geschaffen.

Der junge Staat Italien legte großen Wert auf eine saubere Münzprägung, so dass nicht nur die Silber- und Goldmünzen, sondern auch die Kupferkleinmünzen sorgfältig ausgeprägt wurden. Der Feingehalt der Lira wurde 1863 leicht verringert, damit eine Lira mit nun 5 Gramm exakt gleich viel wiegt wie der französische Franc. Auch die Goldmünzen zu 10 und 20 Lire entsprachen nun den goldenen 10- und 20-Franc-Stücken. So konnten die Prägungen von Frankreich, Belgien und der Schweiz nun auch in Italien als gesetzliche Zahlungsmittel gelten.

Kirchenstaat

Im Jahre 1835 hatte sich der Kirchenstaat dem französischen Währungssystem angenähert. Papst Gregor XVI. (1831–1846) erließ ein Münzgesetz, mit dem ein Scudo 5,38 Lire französischen Fußes gleichgestellt und in 100 Bajocci zu je 5 Quattrini unterteilt wurde. Im Jahr 1866 übernimmt dann der Kirchenstaat dann auch die italienische Lira das Dezimalsystem. Eine Lira nach französischem Fuß gilt nun 20 Soldi oder 100 Centisimi.

Lateinische Münzunion

Im Dezember 1865 wird die Lateinische Münzunion, zunächst bestehend aus den Vertragsstaaten Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz, gegründet. Sie vereinbart feste Feingewichte für ihre Gold- und Silbermünzen und die ihre gegenseitige Anerkennung. Bereits 1866 gerät die Lateinische Münzunion in ihre erste Krise, als Italien wegen seines kostspieligen Kriegs mit Österreich einen Zwangskurs für sein Papiergeld einführen muss. Das italienische Silbergeld und sogar die kleinen Kupfermünzen fließen in die anderen Staaten der Lateinischen Münzunion ab. Die Schweiz zieht schließlich die italienischen Silbermünzen ein und verkauft sie 1893 nach Italien zurück. Nachdem der Versuch Italiens zu einer normalen Metallwährung zurückzukehren scheitert, werden die Münzen eingeschmolzen und neu ausgeprägt. Die Papiergeldwirtschaft Italiens dauert bis in den Ersten Weltkrieg an. Zudem wurde ab 1894 das 20 Centesimistück nicht mehr in Silber, sondern in einer Kupfer-Nickel-Legierung geprägt.

20. Jahrhundert

Die italienischen Münzverhältnisse zum Ende des 19. Jahrhunderts setzen sich zum Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend fort. Der 1 Centesimo und die 2-, 5- und 10 Centesimi werden in Kupferbronze, 20-Centesimi in Nickel geprägt. In Silber werden 1-, 2- und 5-Lire hergestellt. Goldmünzen gibt es im Wert von 10-, 20-, 50- und 100 Lire. Die Materialknappheit, die durch den Ersten Weltkriegs verursacht wurde und bis in die Nachkriegszeit wirkte, veranlassten auch Italien, das 1914 gegen seine Bündnisverpflichtungen zunächst neutral geblieben und dann im Jahr 1915 auf Seiten Entente in den Krieg eingetreten war, nach Ersatzmetallen für die traditionellen Münzmetalle zu suchen. Ab 1919 wurden das 50 Centesimistück und ab 1922 auch die 1 Lira und die 2 Liremünzen in Nickel geprägt, während 5-, 10- und 20 Liremünzen zwar weiter in Silber geprägt wurden, aber kaum in den Umlauf gelangten. Im Zweiten Weltkrieg stellte Italien seine Münzprägung bereits 1939 um. Die Kriegsausgaben wurden aus den folgenden Metallen geprägt: Die 5- und 10 Centesimi in einer Aluminium-Bronzelegierung, die Werte 20 und 50 Centesimi und 1 Lira und 2 Lire in Stahl.

Im Jahr 1946 wurde die Republik ausgerufen. Auch die Nachkriegsausgaben kehrten nicht zu den traditionellen Münzmetallen Kupfer bzw. Bronze für die kleineren Münzen zurück. Münzen mit Werten unterhalb von 1 Lira wurden gar nicht mehr ausgeprägt. Die Münzen im Wert von 1 Lira bis 10 Lire wurden aus Aluminium hergestellt, 20 Lire in einer Aluminium-Bronzelegierung, 50- und 100 Liremünzen in Stahl und nur noch 500-Liremünzen bestanden aus Silber. Zur italienischen Münzgeschichte des 20. Jahrhunderts gehört auch die Prägung des Tallero für Eritrea im Wert von 5 Lire. Für Somaliland wird eine italienische Rupie mit einem Wert von 8 italienischen Lire in Umlauf gesetzt. 1925 wird dann die italienische Lira zur offiziellen Währung der Kolonie wird. Ende des 20. Jahrhunderts gehört Italien dann zu den ersten Ländern, die den Euro einführen, der im Jahr 2002 auch als Münzgeld die Lira ersetzt.

Siehe auch

  • Società Numismatica Italiana
  • Liste der historischen Staaten in Italien

Literatur

  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 1: Das Risorgimento“, auf: www.muenzenwoche.de vom 8. Juli 2021
  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 2: Die Einigung Italiens“, auf: www.muenzenwoche.de vom 15. Juli 2021
  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 3: Der Kampf um Rom“, auf: www.muenzenwoche.de vom 29. Juli 2021
  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 4: Italien als kolonialer Newcomer“, auf: www.muenzenwoche.de vom 26. August 2021
  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 5: Süditalien und die Mafia“, auf: www.muenzenwoche.de vom 25. November 2021
  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 6: Die Erfindung des Faschismus“, auf: www.muenzenwoche.de vom 2. Dezember 2021
  • Aila de la Rive, „Von der Lira zum Euro. Italiens Geschichte in Münzen – Teil 7: Kirche und Faschismus“, auf: www.muenzenwoche.de vom 16. Dezember 2021
  • Fabio Gigante: Monete italiane dal 700 all avvento dell euro, Katalog italienischer Münzen, verschiedene Auflagen
  • Florian Haymann, Antike Münzen sammeln, Regenstauf 2016
  • Hermann Junghans, Entwicklungen und Konvergenzen in der Münzprägung der deutschen Staaten von 1806 bis 1873 unter besonderer Berücksichtigung der Kleinmünzen (Diss.), S. 419 bis 421, Stuttgart 2017
  • Bernd Kluge, Münzen – Eine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart, München 2016
  • Jacques Le Goff, Geld im Mittelalter, deutsche Ausgabe, Stuttgart 2011
  • John Porteus, Münzen – Geschichte und Bedeutung in Wirtschaft, Politik und Kultur, Frankfurt a. M., 1969
  • Helmut Rizolli, Mittelalterliches Geld- und Bankwesen zwischen Alpen und Adria, Bozen 2021
  • Gerhard Schön, Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert, div. Auflagen, Augsburg, Regenstauf
  • Günter Schön/Jean-Francois Cartier, Weltmünzkatalog 19. Jahrhundert, verschiedene Auflagen, Abschnitt: Italien
  • Fred Werner, „Fratelli d’Italia, l‘Italia s’e desta… - Italienisches Revolutionsgeld zwischen 1796 und 1860“ in: Numismatisches Nachrichtenblatt 9/21, Seite 359–362

Einzelnachweise

  1. Haymann, S. 72
  2. Haymann, S. 73
  3. Haymann, S. 32
  4. Haymann, S. 44
  5. Haymann, S. 73
  6. Haymann, S. 76f
  7. Haymann, S. 90
  8. Kluge, S. 35
  9. Goff, S. 20
  10. Goff, S. 20
  11. Clain-Stefanelli/Schön, S. 67
  12. Goff, S. 26
  13. Porteus, S. 40
  14. Porteus S. 53
  15. Kluge S. 41
  16. Kluge, S. 35
  17. Kluge S. 41
  18. Porteus, S. 57
  19. Rizolli S. 138
  20. Kluge S. 41
  21. Goff, S. 70f
  22. Porteus S. 83, Goff, S. 71
  23. Goff, S. 62, 64
  24. N. Bauer: Wörterbuch der Münzkunde. Hrsg.: Friedrich von Schrötter et al. Walter de Gruyter, Berlin 1970, ISBN 978-3-11-001227-9, S. 81 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  25. Giuseppe Castellani: Bolognino. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1930. Abgerufen am 1. September 2017. (italienisch).
  26. bolognino: significato e definizione - Dizionari - La Repubblica. In: repubblica.it. La Repubblica, 2011, abgerufen am 1. September 2017 (italienisch). 
  27. Rizolli S. 138f
  28. Rizolli S. 138f
  29. Rizolli S. 138f
  30. Goff S. 76; Clain-Stefanelli S. 73
  31. Porteus S. 84
  32. Kluge S. 44
  33. Porteus S. 83
  34. Goff, S. 72
  35. Porteus S. 86
  36. Goff, S. 71
  37. Porteus S. 84
  38. Clain-Stefanelli, S. 73
  39. Porteus S. 65; Clain-Stefanelli, S. 73
  40. Porteus, S. 65
  41. Kluge, S. 41
  42. Goff S. 77uf
  43. Goff S. 33, 35
  44. Porteus S. 84f
  45. Porteus S. 85
  46. Kluge, S, 47
  47. Goff S. 196, 200
  48. Porteus S. 86
  49. Rizolli S. 139
  50. Rizolli S. 141
  51. Goff S. 199
  52. Goff, S. 66
  53. Rizolli S. 140
  54. Goff, S. 201
  55. Porteus S. 142f
  56. Aila de la Rive, muenzenwoche.de vom 15. Juli 2021
  57. Porteus S. 143
  58. Kluge S. 51f
  59. Goff, S. 199
  60. Goff, S. 78
  61. Porteus S. 145
  62. Goff S. 145
  63. Goff, S. 147
  64. Porteus S. 86
  65. Goff S. 199
  66. Goff, S. 145
  67. Goff, S. 78
  68. Kluge S. 44
  69. Kluge S. 35
  70. Kluge, S. 69
  71. Kluge, S. 69f
  72. Aila de la Rive, muenzenwoche.de vom 29. Juli 2021
  73. Kluge S. 46
  74. Schön, Kapitel Mailand
  75. Schön, Kapitel Venetien
  76. Schön, Kapitel Toskana
  77. Gerhard Schön, Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert, Kapitel Sardinien und Sizilien
  78. Schön, Kapitel Neapel, Sizilien
  79. Kluge, S. 70
  80. Schön, Kapitel Neapolitanische Republik, Königreich Neapel und Königreich Neapel und Sizilien
  81. Schön/Cartier, Kapitel Italien, Örtliche Ausgaben
  82. Junghans, S. 420f
  83. Schön, Kapitel Lombardei-Venetien
  84. Aila de la Rive, in: muenzenwoche.de vom 15. Juli 2021
  85. Junghans, S. 421
  86. Aila de la Rive, in: muenzenwoche.de vom 15. Juli 2021
  87. Aila de la Rive, in: muenzenwoche.de, 29. Juli 2021
  88. Aila de la Rive, in: muenzenwoche.de vom 29. Juli 2021
  89. Clain-Stefanelli, S. 235 bis 238
  90. Aila de la Rive, in: muenzenwoche.de, 26. August 2021

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 18:52

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Die italienische Munzgeschichte wird von den ersten pramonetaren Geldformen der fruhen Antike bis zum uberwiegend bargeldlosen Zahlungsverkehr von heute eingerahmt Seit der Zeit der Romischen Republik bis in das 19 Jahrhundert hinein ist die Munzgeschichte der Kern der italienischen Geldgeschichte Die antiken Wurzeln des italienischen MunzsystemsSiehe auch Romische Munzgeschichte Bereits vor dem Gebrauch der ersten Munzen durch Griechen in Suditalien waren ungestaltete Bronzestucke Aes rude zum Teil mit nur wenigen Gramm Gewicht als pramonetare Zahlungsmittel im Gebrauch Drei Aes rude Stucke zwischen 6 und 10 Gramm 8 bis 3 Jahrhundert v Chr Bronzegussmunzen Aes Grave der Romischen Republik 3 Jahrhundert v Chr Sie wurden auch in Mittelitalien noch genutzt als in sich in den von den Griechen seit der Mitte des 8 Jahrhunderts v Chr gegrundeten Stadten in Magna Graecia langst schon ein auf gepragten Silbermunzen basierendes Geldsystem durchgesetzt hatte Zumindest in der Zeit um 280 bis 242 v Chr wurden Bronzebarren auch in rechteckige Form gegossen und bildhaft gestaltet Aes signatum Bei Bedarf wurden diese Bronzebarren fur kleinere Zahlungen auch gestuckelt Um sich diese muhevolle Zerstuckelung zu ersparen wurden ebenfalls ab etwa 280 v Chr Bronzebarren in munzahnliche in Formen gegossen und unterlagen einem nach Gewicht geordneten Nominalsystem Aes grave In den griechischen Kolonien Suditaliens entwickelte sich eine eigenstandige Munzkunst die auf Sizilien die hochste Blute erlangte Wahrscheinlich in Akragas wurde das erste Bronzekleingeld in Form kleiner konischer Kegel hergestellt um die kleinsten Silbermunzen zu ersetzen Wenig spater wurde dieses Bronzekleingeld auch in typischer Munzform ausgepragt Durch den Handel der mittelitalienischen Stadte mit den griechischen Stadten Unteritaliens wurde die Ubernahme des im Wesentlichen griechischen Munzsystems gefordert Die ersten fur aber nicht unbedingt in Rom gepragten romischen Silbermunzen nach griechischem Vorbild werden vermutlich auf den Aussenhandel mit den griechischen Stadten Unteritaliens beschrankt gewesen sein Da diese Munzen im Gewicht und Silbergehalt den griechischen Didrachmen entsprachen werden diese romischen Munzen entsprechend benannt Die ersten Silbermunzen die auch in Rom hergestellt wurden stammen aus der Zeit um 270 v Chr und entsprachen noch dem Vorbild der griechischen Didrachmen Daneben wurden aber weiter Gussmunzen aus Bronze produziert Seit 211 v Chr galt ein neues Geldsystem Nun wurden hauptsachlich Denare als Silbermunzen hergestellt die aber ebenfalls in etwa einem griechischen Vorbild entsprachen namlich der Drachme Trotz aller Verfallserscheinungen hielt sich der Denare bis in spatromische Zeit und wurde ein Fundament fur den mittelalterlichen Pfennig Eine weitere Silbermunze war der etwas leichtere Victoriatus der wahrscheinlich dem Handelsverkehr diente Nur ausnahmsweise wurden auch Goldmunzen im Wert von 60 40 oder 20 Assen gepragt Erst seit Augustus wurde eine Goldmunze regularer Bestandteil des Munzsystems In ihm galt der goldene Aureus 25 Denare der Denar vier Sesterze aus Messing der Sesterz teilte sich in zwei Dupondien der Dupondius in zwei Asse das As in zwei Semissis der Semis in zwei Quadrans Dieses System hielt sich trotz abnehmenden Feingold bzw Feinsilbergehalts und dem Wegfall der kleineren Nominale bis in die spatromische Zeit Im weiteren Verlauf der romischen Geschichte und der raumlichen Ausdehnung der romischen Herrschaft umfasst die romische Wahrungsgeschichte mehr als die Munzgeschichte Italiens Die romische Eroberung Galliens und Spaniens beendete die keltische Munzpragung und ersetzte sie durch das romische Munzsystem In den besetzten Gebieten Griechenlands wurde vielen Stadten vor allem in Kleinasien allerdings noch lange Zeit die Moglichkeit eingeraumt fur den lokalen Gebrauch Bronzekleingeld zu pragen Es ist umstritten ob diese Pragungen in einer engen Verbindung zu den reichsromischen Munzen stehen und das Assarion der kleinasiatischen Stadte dem reichsromischen As entsprach Sicher war jedenfalls die Wahrung der romischen Provinz Agyptens eine Binnenwahrung Alexandrinische Munzen die nur in Agypten umlief und ohne Einfluss auf die Munzverhaltnisse Roms blieben Erst mit der Munzreform Diokletians wurden die Provinzialpragungen abgeschafft und das Munzsystem fur das gesamte romische Herrschaftsgebiet vereinheitlicht Das Fruhmittelalter von ca 500 bis 1050 n Chr Cunincpert war der erste Langobardenkonig dessen Abbild auf Munzen gepragt wurde In Pavia gepragter Tremissis DN CVNI INCPE RX Dominus Noster Cunincpert Rex Unser Herr Cunincpert der Konig SCS MI HAHIL Sankt Michael Die fruhmittelalterlichen Munzverhaltnisse Italiens sind eine stark reduzierte und modifizierte Fortsetzung des spatantiken Munzsystems Vor allem die Ostgoten setzen spatromische Munztraditionen noch einige Zeit fort In ihrer Hauptstadt Ravenna ahmten sie vor allem byzantinische Munzen nach Die kleinen Silbermunzen mit dem Monogramm ihres Konigs Theoderichs wurden dagegen eher selten hergestellt Die Westgoten pragten Tremisses sogar mit den Namen ihrer Konige In Norditalien pragten die Langobarden seit 7 Jahrhundert Solidi von geringem Gewicht aber nun mit den Frontalbusten ihrer Herzoge Die Vandalen munzten ebenfalls Goldmunzen nach romischem Vorbild allerdings hauptsachlich Tremisses Drittelsolidi aus Nur die Silber und Bronzemunzen wurden mit stark stilisierten eigenen Portrats und Namen der eigenen Herrscher ausgepragt Vor Beginn des 10 Jahrhunderts wurden Goldmunzen in Europa nur in Frankreich und Italien produziert weil anders als im Byzantinischen Reich ein erheblicher Goldmangel in Westeuropa bestand Auch wegen dieser geringeren Goldressourcen wurde anders als im Ostreich wo der Solidus bereits von Konstantin I als Ersatz fur den Aureus eingefuhrt mit unverandertem Gewicht und Goldgehalt und in grossen Mengen weiter gepragt wurde im Westen schliesslich der Drittelsolidus der Tremissis die wichtigste Munze Eine Ausnahme war Marseille die fur den Osthandel mit dem lombardischen Herzogtum Benevent das wiederum enge Handelsbeziehungen zu Byzanz unterhielt weiter Solidi in Gebrauch hatte Der Denier Im 8 Jahrhundert ermoglichten kleine Silbermunzen auch der bauerlichen Bevolkerung wenn auch im kleinen Umfang zu sparen und am Handel besser teilnehmen zu konnen Zudem wurden Verpflichtungen aus den Feudalverhaltnissen wohl nicht nur in Naturalien sondern teilweise auch in bar abgewickelt Das belegt ein Beispiel aus dem Jahr 768 aus Lucca Die wichtigste Munze dafur war neben dem Solidus bzw dem Triens seinem Drittelstuck fur grossere Summen der Denier der sich aus dem Denar entwickelt hatte und sich fur kleinere Summen eignete Die Papste pragten erstmals unter Hadrian I 772 795 in Rom eigene Munzen Zuvor waren dort noch byzantinische Munzen fur das Exarchat von Ravenna hergestellt worden Der karolingische Denar Siehe auch Karolingisches Munzsystem Denier in der Munze von Pavia von Kaiser Ludwig der Fromme gepragt Mit der Munzreform Karls des Grossen wurden die Denare innerhalb des Frankenreichs standardisiert Die Einfuhrung des karolingischen Denars kennzeichnet schon die Munzverhaltnisse des Hochmittelalters Zunachst wurde der karolingische Denar zwar nur fur das Frankenreich hergestellt bald hatte er aber auch Auswirkungen auf Oberitalien Die zuvor langobardischen Gebiete waren im Jahr 774 in das Reich der Karolinger eingegliedert worden was mit der Ubernahme von dessen Munzsystem einherging Die Zugehorigkeit der Lombardei zum Frankenreich dauerte bis in das 12 Jahrhundert an Die Gestaltung der karolingischen Denare unter Ludwig dem Frommen bei denen der Name der Munzstatte die ganze Flache einer Munzseite einnahm wurde deshalb auch von norditalienischen Munzstatten ubernommen So pragten zunachst alle norditalienischen Stadte Denare des gleichen Typs was heute die Zuordnung nach einzelnen Stadten erschwert Oberitalien folgte auf Grund der karolingischen Vereinheitlichung bis in das 12 Jahrhundert im Wesentlichen den deutschen Munzverhaltnissen Durch die Krise im 10 Jahrhundert begann aber auch in Norditalien immer starker wieder eine Differenzierung der Pragungen und beendete schliesslich den Umlauf des karolingischen Denars Die kaiserlichen Denare aus Verona kursierten auch im Augsburger und Regensburger Wahrungsraum weil sie kleiner waren als die dortigen Denare und so als Kleingeld dienen konnten Auf den papstlichen Munzen wurde seit der Kaiserkronung Karls sowohl die Namen des Kaisers als auch des Papstes genannt Italien um das Jahr 1000Das Hochmittelalter von ca 1050 bis 1250 n Chr Oberitalien Nachdem die norditalienischen Stadte Mailand Verona Lucca und Pavia und einige Bischofe Silbermunzen im karolingischen Denarsystem unter kaiserlicher Oberhoheit gepragt hatten drifteten die Wahrungsverhaltnisse nun immer starker auseinander Im Laufe der Regionalisierung des Wahrungssystems kam es zu einer starken Zunahme der Ausmunzung und der Zahl der Pragestatten Wahrend es zu Beginn des 12 Jahrhunderts in den norditalienischen Stadten nur acht Munzstatten gab verdreifachte sich ihre Zahl bis zum Ende des Jahrhunderts Zu den alten Munzstatten von Mailand Pavia und Verona traten zwischen 1138 und 1200 neue Munzstatten hinzu Genua Asti Piacenza Cremona Ancona Brescia Bologna Ferrara und Mantua Die steigende Geldmenge in Europa wurde durch eine Reihe neuer oder leistungsfahiger gewordenen Silberminen ermoglicht zu denen auch die italienischen in Montieri bei Siena in Volterra und Iglesias auf Sardinien gehorten Zudem wurde auch Silber importiert zum Beispiel aus Frankreich Bologna pragte auf Grund eines 1191 von Kaiser Heinrich VI verliehenen Munzregals Zunachst wurde ein Denar der Bolognino piccolo gepragt Er trug den Namen des Kaisers ENRICVS mit den Buchstaben IPRT fur Imperator mittig kreuzformig um das Zentrum platziert auf der einen und dem lateinische Namen der Stadt BONONIA wobei der letzte Buchstabe A gross in die Mitte gesetzt wurde auf der anderen Seite Die Munze bestand aus etwa 0 5 g Bronze und 0 15 g Silber Zwolf Stuck hatten den Wert von einem Soldo Ab 1236 wurde erganzend der Bolognino grosso im gleichen Stil gepragt der dem Wert von einem Soldo oder zwolf Bolognini piccoli entsprach Der Bolognino grosso verdrangte die bisher einzigen Munzen in der Romagna aus Ravenna und Rimini und wurde haufig von anderen Stadten nachgeahmt unter anderem in Rom Ancona und Ferrara Die Nominalbezeichnung Bolognino hielt sich bis in das 17 Jahrhundert fur verschiedene Munzen die aber deutlich geringwertiger waren Die italienische Redewendung Non valere un bolognino Nicht einen Bolognino wert entwickelte sich aus diesem erheblichen Wertverlust und steht fur Das ist nichts wert Denar aus Lucca 1039 1125 n Chr Billondenar der Anconer Republik um 1150 Avers Revers des Anconer Billondenars Biaggi 33Verona Genua und Mailand Die Veroner Denare fanden als Veroneses in Venedig und der Adria Gebrauch Veroneser Wahrungsraum bis sie vom starken Aufschwung der venezianischen Munzen verdrangt wurden Genueser Grosso minore mit stilisierten Stadttor um 1180 n Chr Ruckseite des Genueser Grosso minore mit Kreuz Genua besass das Munzrecht seit dem 1139 Die Genueser Denare sind durch ein stilisiertes Stadttor leicht erkennbar Durch unterschiedlich schnelle Abwertung dieses ursprunglich einheitlichen Denars verstarkten sich die Unterschiede zwischen den Denaren der Stadte Da die Veroner Denare deren Feingehalt sich immer mehr vermindert hatte nur noch Kleingeldfunktion besassen waren sie fur den Fernhandel und die Bezahlung grosserer Betrage unpraktisch geworden Gleichzeitig stieg der Bedarf an werthaltigeren Munzen fur die Zahlung grosserer Geldbetrage Einen ersten Versuch zu Wiederherstellung eines stabilen Munzsystems erfolgte durch Friedrich Barbarossas Ubereinkunft mit den lombardischen Stadten Die Mailander Munzstatte wurde geschlossen und zwischen 1155 und 1161 in der Reichsmunzstatte von Noceto ein Denar im doppelten Wert denari imperiali gepragt die von der 1175 wieder eroffneten Mailander Munzstatte ahnlich weitergepragt wurden Auch andere lombardische Munzstatten wie Pavia pragten den Imperiale Die Aufwertung des Imperiale allein genugte den Bedurfnissen des Zahlungsverkehrs aber auf Dauer nicht mehr Venedig Erst nach Uberwindung des Silbermangels konnte Venedig dann ein werthaltigeres Munzsystem schaffen das auf die Veroner Denare nicht mehr angewiesen war 1194 oder 1202 wurde die erste mittelgrosse Silbermunze Venedigs der Grosso oder auch oder ducati argenti gepragt Der Matapan war die erste grossere Munze die einen vielfachen Wert des karolingischen Denars hatte und die erste grosse Silbermunzen des Mittelalters in Italien wurde Erst diese venezianische Munzreform schuf ein langer erfolgreiches Munzsystem Mit ihm gelang es Venedig erfolgreich ein von kaiserlichen Einflussen unabhangiges Munzsystem zu etablieren Erganzt wurde der Grosso durch seinen halben Wert den Soldo Dieses Vorbild einer grossen Silbermunze wurde in Tirol unter dem Namen Kreuzer ubernommen und setzte sich schliesslich im suddeutschen Raum durch Die Massstabe hatten sich aber bereits so weit voneinander entfernt dass der nordeuropaische Groschen nicht mehr dem Kreuzer entsprach Als Kleingeld diente der denaro picciolo kurz ein Denar mit nur geringen Silbergehalt der zu einem weitverbreiteten Kleingeld vieler italienischer Stadte und Staaten und unter dem Dogen Sebastiano Ziani 1172 78 schusselformig gepragt wurde Toskana Um das Jahr 1135 gab es in der ganzen Toskana nur eine Munzstatte namlich die in Lucca Wegen seines Erfolges wurde der Matapan der venezianische Grosso schnell von anderen norditalienischen Stadten Genua Bologna Verona nachgeahmt wahrend die toskanischen Stadte zunachst versuchten den Denar wieder aufzuwerten Um 1220 folgte auch Pisa der Pragung eines Grosso Auch Florenz fuhrte schliesslich eine Groschenmunze ein Florenz nannte seinen halben Grosso aber nicht Soldo sondern Fiorino ein Name der wie der Stadtname von der Lilie fiore abgeleitet war und auch fur die Goldmunze Verwendung fand weshalb ab 1252 zwischen dem fiorino d oro und dem fiorino d argento unterschieden werden muss Die Munzen der Papste Die Papste haben ihr ebenfalls im spaten Hochmittelalter entstandenes zweistufiges Silbermunzensystem dem kleineren denarii papali und dem grosseren grossi papali im 15 Jh durch zwei neue Goldmunzen erganzt Mit dem ducato papale mit Bild des stehenden Petrus und dem fiorino di camera der Petrus in einem Boot abbildet Suditalien Vor der normannischen Eroberung in Sizilien Apulien und Kalabrien galt ein sarazenisches beeinflusstes Munzwesen mit Gold Silber und Bronzemunzen Nach der Eroberung durch die Normannen im spaten 11 Jahrhundert wurden diese Munzen nach arabischem Vorbild und auch mit arabischer Schrift Tari Munze den nach byzantinischem Vorbild der seinerseits auf den spatromischen Follis zuruckgeht und griechischer Schrift als Bronzekleingeld bis in das 13 Jahrhundert weitergepragt Grosse Silbermunzen die ebenfalls sehr byzantinischen Vorbildern folgten wurden Dukaten genannt weil sie erstmalig im Herzogtum ducato Apulien gepragt wurden Ab dem 12 Jahrhundert wurden dann Denare nach europaischem Vorbild gepragt Der erste Versuch eine Goldmunze zu etablieren erfolgte durch Friedrich II der in Brindisi und Messina den Augustalis pragen liess und sich in der Gestaltung an antiken Vorbildern orientierte Da ausser Karl von Anjou niemand dem Vorbild folgte ist der Augustalis kein Ursprung der Goldmunzen des neuzeitlichen Europas Bronzedenar Wilhelms des Guten 1166 89 Ruckseite Bronzedenar Wilhelms des Guten mit arabischer Schrift Trifollaro aus Sizilien im 12 Jahrhundert Lowe Trifollaro aus Sizilien im 12 Jahrhundert PalmeDas SpatmittelalterNorditalien war neben Flandern und dem Hanseraum eine der wirtschaftlich besonders erfolgreichen Regionen zu der Zeit in Europa Dies zog einen erheblichen Bedarf an steigender Geldmenge mit einem nach Nominalen differenzierten Munzsystem nach sich Ein weiter steigendes Handelsvolumen erforderte schliesslich Munzen die im Wert noch uber dem Grosso lagen Die Goldmunzen der norditalienischen Stadte wurden deshalb gut vom Handel aufgenommen und setzen sich schnell im Fernhandel durch Allerdings folgte aus der erfolgreichen Einfuhrung der Goldmunzen das typische Problem des Bimetallismus dass sich kein festes Wertverhaltnis von Gold zu Silber etablieren konnte Dafur waren die zur Verfugung stehenden Mengen an Gold und Silber zu schwankend Die erste Goldmunze mit nachhaltiger Wirkung pragte ab 1252 Genua den Genovino Gleichzeitig fuhrte Florenz eine Goldmunze ein die Floren nach der Lilie lateinisch flos genannt wurde Beide Goldmunzen entsprachen zunachst einem Wert von 240 Pfennigen Hinzu kam im Jahr 1284 die venezianische Variante des Dukaten die Zecchine benannt nach zeccha dem italienischen Begriff fur ein Munzgebaude Neben den Dukaten dominierten die seit 1250 aufkommenden Groschen nun den Geldumlauf statt der fruheren Pfennige Fur den Fernhandel gewannen mit stetig zunehmend vor allem der florentinische Floren und die venezianische Zecchine zunehmend an Bedeutung Am Ende des 15 Jh wurden sie international bedeutsam so dass sie unter dem Begriff Dukat internationaler Standard wurden Bis zum Ende des 15 Jahrhunderts blieben Florene und Dukaten die wichtigsten Handelsmunzen Europas Norditalien Der Erfolg des neuen venezianischen Grosso animierte die Tiroler Grafen ahnlich wertige Groschen bzw Zwanziger zu pragen Durch den Silberreichtum Tirols konnten sich die Tiroler Munzen in grossen Gebieten Norditaliens durchsetzen wahrend die Munzpragungen in Verona und Trient wegen Silbermangels zeitweilig eingestellt werden mussten und sich spater in ihrer Gestaltung an die Tiroler Pragungen anlehnten Venedig Wegen Silbermangels musste die Auspragung des venezianischen Groschens des Matapan mit dem Stadtheiligen Markus der dem Dogen dem DUX Fahne und Amt verleiht gelegentlich unterbrochen werden Das hob die Bedeutung der Goldmunzen Infolge der Kriege im 15 Jahrhundert wurde der Matapan oder Grosso mehrfach abgewertet Er blieb dennoch neben dem englischen Sterling und dem franzosischen Denar denier tournois die wichtigste Handelsmunze mit dem Orient Eigene venezianische Kleinmunzen folgten erst ab 1332 als der Soldino mit einem Silbergehalt von ca 60 gepragt wurde Er galt 12 Denare der im Wert stark abgesunkenen Munzen dies ehemals so erfolgreichen Nominals Ab 1328 29 wurden die Soldini kleine Silbermunze im Wert von 1 12 Denari gepragt Der ab dem Jahr 1413 hergestellte Dukat galt 124 Soldini Venezianische Munzen des 15 Jahrhunderts Zecchine Grosso und Soldino Eine weitere Kleinmunze war der ab 1423 in Venedig gepragte der sich aus dem Denaro piccolo entwickelt hatte 20 Bagattini galten einen Aquilino Adlergroschen von denen sechs einem Grosso entsprachen In der Stadtrepublik Venedig war die Abbildung aktueller Ereignisse auf Munzen nicht gern gesehen Zu gross war die Gefahr dass sich ein den republikanischen Prinzipien widersprechender Personenkult hatte etablieren konnen Der erste Versuch des Dogen im Jahr 1472 eine grossere Silbermunze die Lira mit ca 6 5 g und seinem Portrat einzufuhren schlug deshalb fehl Es handelte sich um die erste Munze die Lira genannt wurde Als Rechnungsmunze wurde die Lira der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort Libra fur Pfund ab erstmals im Jahr 953 erwahnt Erstmals gepragt wurde diese Munze aber 1472 von den Venezianern mit der genauen Bezeichnung Lira Tron nach dem Namen des damaligen Dogen Niccolo Tron 1471 1474 Wahrend die Vorderseite das Portrat des Dogen zeigt ist auf der Ruckseite das venezianische Wappentier der Markuslowe abgebildet Wegen des Misstrauens der republikanischen Bevolkerung wird auf spateren Pragungen der Lire der Doge nur noch kniend vor dem heiligen Markus gezeigt Mailand Testone des Galeazzo Maria Sforza Wahrend der venezianische Versuch eine grossere Silbermunze mit dem Portrat des Dogen einzufuhren wegen der republikanischen Traditionen der Stadt scheiterte war die Situation in den Furstentumern eine andere Dort gab es keine republikanisch gesinnten Krafte die sich getraut hatten Portrats auf den Munzen dieser Furstentumer zu verhindern Die Condottieri herrschten mit nahezu absoluter Macht uber ihre Furstentumer So entstand der Testone zum Beispiel der Sforza in Mailand als Symbol ihrer Herrschaftsgewalt Galeazzo Maria Sforza liess eine Lira zu 240 denari imperiali mit 9 8 g pragen die wegen des Portrats auf der Ruckseite bald testone Kopf genannt wurden Am Ende des Mittelalters setzte sich diese neue grosse Silbermunze in vielen Staaten nicht nur in italienischen durch und wurden im deutschsprachigen Raum als Dicken bezeichnet Bis das Furstentum Mailand im Jahr 1499 zunachst an Frankreich und an Habsburg fiel war die Stadt Mailand nach Venedig die zweitreichste Stadt Der Pegione mit dem Heiligen Ambrosius loste dort den Grosso ab Andere Stadte und Staaten in Norditalien Genua unterstrich seine zunehmende Bedeutung im internationalen Handel und pragte ab 1252 somit gleichzeitig mit Florenz nun eine eigene Goldmunze den Genovino Verona pragte den Mediatino im Wert von 2 Denaren mit weniger als 20 Silbergehalt 1345 bis 1375 der 1374 vom Quattrino im Wert zu 4 Denaren abgelost wurde Zudem wurde der Soldo gepragt der 12 Denare galt und so in etwa dem venezianischen Soldino vergleichbar war Bologna Mantua und Herzogtum Ferrara Este folgten bald dem Mailander Vorbild und pragten ebenfalls Testone wahrend Venedig Florenz und Genua weiter auf diesen Munztyp mit Portrat verzichteten um keine Impulse zu setzen die eine Alleinherrschaft begunstigen konnten Mittelitalien Florenz Im 14 Jahrhundert erfolgte ein starker Zustrom von Gold aus Afrika dem Orient und Ungarn vor allem nach Venedig aber auch nach Florenz Der Dukat wurde nun auch die bevorzugte Rechnungsmunze Der Floren galt 1252 gleich 20 Soldi Der Wert des Floren stieg in den ersten 100 Jahren dann auf 29 Soldi Die Soldini pragte Florenz nach venezianischem Vorbild Um 1340 soll das Pragevolumen von Florenz ein jahrliches Volumen von 350 000 bis 400 000 Floren gehabt haben Obwohl die Medici lange Zeit die dominierende Familie der Stadt waren verzichteten sie auf die Pragung des Testone wohl auch um ihren innerstadtischen Gegnern keinen Argumentationsstoff zu liefern Wie auch andere Stadte fuhrte Florenz eine neue Kleinmunze ein den schwach silberhaltigen Quattrino seit 1332 somit im gleichen Jahr als in Venedig der Soldino eingefuhrt wurde Der Quattrino galt vier Denare und wurde gegen Ende des Jahrhunderts die am haufigsten gepragte Munze der Stadt Seine Kaufkraft entsprach in etwa dem Preis fur einen Laib Brot Kirchenstaat Giulio von Papst Julius II 1503 1513 aus der Munzstatte Rom Variante mit Rosette statt Dreizack zwischen den Heiligen Silber Durchmesser 27 mm 3 76 g Die Papste erstmal im Amt mussten auf republikanische oder gar demokratische Befindlichkeiten keine Rucksicht nehmen Sie pragten den Giulio eine mittelgrosse Silbermunze in der Grosse eines grossen Groschens die erstmals von Papst Julius II gepragt und deshalb nach ihm benannt wurde Der Begriff ging spater auf gleichartige Pragungen spaterer Papste uber Anders als der Testone zeigte der Giulio nicht das Portrat des Papstes sondern sein Familienwappen auf dem Avers Zehn Giulii galten zunachst einen Dukaten ein Giulio wurde in zehn Baiocchi unterteilt der Baiocco wurde in sechs Quattrini unterteilt Fermo Bolognino aus Fermo z Zt Francesco Sforza 1434 46 Revers des Bolognino aus Fermo Wahrend der Regierungszeit von Francesco I Sforza 1431 1446 wurde in Fermo ein damals noch guthaltiger Bolognino gepragt Suditalien Denar fur Neapel mit Portrat Karls von AnjouRuckseite des Denar von Karls von Anjou Neapel setzte seit 1302 04 auf den Gigliato der nach dem Lilienkreuz als seinem zentralen Bildmotiv benannt war und wegen seiner breiten Akzeptanz haufig nachgeahmt wurde von Sudfrankreich uber Rhodos bis Kleinasien Im Konigreich Neapel wurde der Gigliato auch Carlino genannt weil er von Karl II eingefuhrt wurde Als Kleinmunze aus Kupfer wurde der Cavallo gepragt Sizilien teilte ab dem Jahr 1466 die goldene Reali in je 20 Carlini auch Saluto genannt die aus gutem Silber hergestellt waren und in je 3 Piccolini unterteilt waren und wegen ihres geringen Silbergehalts schnell schwarz erschienen Italien um 1494Die Fruhe NeuzeitDas numismatische Ende des Mittelalters kennzeichnet die Einfuhrung einer weiteren neuen und noch sehr viel grosseren Silbermunze als den Groschen der Taler Dabei handelt es sich um die Ubernahme einer bohmischen Erfindung In Italien wurde in der fruhen Neuzeit keine munzgeschichtlichen Innovationen mehr angestossen Als erste pragten im Jahr 1551 die Franzosen in dem von ihnen besetzten Mailand die erste grosse Talermunze auf italienischen Boden ein der Ducatone oder Scudo d argento genannt wurde Als Scudo Ducatone Venedig Piastra Florenz oder Tallero Livorno wurde der Taler nun auch in anderen Regionen Italiens gepragt wobei sich die Stuckelungen unterschieden Unterhalb des Talers wurde meist in Soldo im Kirchenstaat in Giulio und Baiocco und in Neapel und Sizilien in den Grano unterteilt Bei den noch geringer wertigen Kleinmunzen herrschte eine noch grossere Vielfalt Als Goldmunze setzte sich die Doppia durch die grob der spanischen Dublone und dem franzosischen Louisdor entsprach wahrend in Venedig der Dukaten wenn auch mit abnehmender Bedeutung bis in das Jahr 1797 weiter gepragt wurde Im Grossherzogtum Toskana hat Cosimo I de Medici als Erster eine Silberscheidemunze mit dem Namen Crazia pragen lassen Es wird vermutet dass sich der Name von dem nicht nur im suddeutschen Sprachraum umlaufenden Kreuzer ableitet auch weil er in etwa dem gleichen Wert entsprach 8 Crazie galten einen Paolo der dem Guilio entsprach 24 Crazie entsprachen einem Testone und 84 Crazie einem Scudo Im Kirchenstaat liessen die Papste weiter eigenes Geld pragen auch um die staatliche Unabhangigkeit ihres Territoriums zu unterstreichen Als Talermunze lief schon seit Mitte des 16 Jahrhunderts der Scudo romano um der noch 250 Jahre weiter gepragt wurde Die Vorderseiten zeigten meistens das Portrat des Papstes die Ruckseiten dienten ebenfalls der Propaganda papstlicher Politik Als kleinere Nominale wurden Testone Giuli und Baiocchi gepragt Nominalwerte unterhalb von 4 Pfennigen waren geringhaltige Silbermunzen die schnell anliefen und deshalb schwarzes Geld genannt wurden Diese Billonmunzen liefen nicht nur in Italien sondern auch in Frankreich und anderen Regionen als Kleingeld um Der Luigino der in Oberitalien umlief folgte dem franzosischen Vorbild des 5 Soustucks Zudem wurden immer mehr Kupfermunzen als Kleingeld gepragt Kupfermunze aus Bologna Jahr 1619 Avers mit LowenKupfermunze aus Bologna Jahr 1619 Avers mit LowenDas 18 JahrhundertNorditalien Zu den unter dem Einfluss der spanischen Habsburger stehenden Gebiete in Norditalien gehorte die Herrschaft uber das Herzogtum Mailand in dem als grosse Silbermunze der Filippo benannt nach seinem Herrscher Philipp V von Spanien gepragt wurde Unterhalb des Filippo der auch unter Philipps Nachfolger Karl III von Spanien seinen Namen behielt wurden seine Halb Viertel und Achtelstucke gepragt Als Kleinmunze aus Kupfer lief der Quattrino um Auch nach dem Frieden von Utrecht im Jahr 1713 mit dem das Herzogtum Mailand im Folgejahr an die osterreichische Linie der Habsburger wechselte anderte an diesem System nicht viel Es trat allerdings die Pragung von 5 10 und 20 Soldimunzen hinzu In der ebenfalls osterreichischen Provinz Venetien wurden immer noch Dukaten gepragt Als Silbermunzen waren die Lira auch als Doppel und Halbstuck noch in Gebrauch wahrend keine Kleinmunzen mehr hergestellt wurden An kleineren Munzstanden pragten noch Belgioioso Massa Carrara Piacenza San Giorgio Orciano Porcia Trient und Ventimiglia Hierbei handelte es sich aber meistens um reine Reprasentativgeprage ohne Umlaufbedeutung Mittelitalien Auch das Grossherzogtum Toskana stand unter Habsburger Einfluss und galt als ein moderner Musterstaat in Europa Neben Goldgulden und Dukaten wurden in Silber der Taler und seine Teilstucke als mittlere Nominale der Paolo auch als Halbstuck oder mit doppelten und funffachen Wert gepragt 10 Paoli galten einen Taler Als Kleinmunzen dienten silberne Quattrini und kupferne Soldi Im Kirchenstaat gab es kaum Veranderungen am Munzsystem Allerdings wuchs wie fast uberall in Europa die Bedeutung von kupfernen Kleinmunzen 120 Grana von 1798120 Grana von 1798Silbertari aus Neapel 1694Silbertari Neapel von 1694Suditalien Wahrend Sizilien trotz seiner zeitweiligen Zugehorigkeit zur spanischen Krone bis 1713 dann savoyisch sein traditionelles Munzsystem beibehielt war Sardinien als Nebenland von Aragon bis 1713 dann osterreichisch ab 1720 savoyisch stark vom spanischen Munzwesen beeinflusst In Sardinien liefen hauptsachlich 1 Real und 2 Realesmunzen aus Silber um Zwischen 1711 und 1717 wurden weiter 2 Realesmunzen gepragt die wenigen Kupfermunzen im Wert von 1 Cagliarese Soldo und 3 Cagliarese 1 Soldi die nur 1712 und das 3 Cagliaresestuck auch noch 1713 gepragt wurden hatten keine oder kaum Umlaufbedeutung Nach 1720 wurde fur Sardinien keine eigenen Munzen mehr gepragt In Neapel und Sizilien blieb das zentrale Munznominal der Grano plural Grana Neapel teilte den Taler oder das 120 Granistuck in entsprechend viele 10 Granistucke aus Silber die auch Carlino genannt wurden Auf einen Taler kamen so 12 Carlini Als Kupferkleinmunze wurde der Tornese gepragt Anders als Neapel pragte Sizilien auch den Dukaten sogar im doppelten und vierfachen Wert Die mittleren Silbermunzen waren der Tari als Kupferkleingeld liefen der Grano und Munzen im Wert von 3 Cavalli um Republikanische Ausgaben 1796 1805 Nord und Mittelitalien im Jahr 1803 Die franzosische Besetzung in Norditalien 1797 bis 1814 beendete einen Grossteil der bisherigen regionalen Munztraditionen Wahrend die kurzlebige Volksregierung von Bologna 1796 97 das traditionelle Munzsystem mit dem 10 Paolistuck als Silbergrossmunze dem Carlino Bolognese als Billonmunze und dem Mezzo Quattrino als Kupferkleinmunze weiterpragte verzichtete sie noch auf einen konsequenten Ubergang zur dezimalen Teilung nach dem Vorbild der Franzosischen Republik Die danach folgende Cisalpinische Republik 1797 bis 1802 verzichtete mit Ausnahme von zwei Reprasentativpragungen auf die Herstellung von Munzen Das Munzsystem der Ligurischen Republik 1798 bis 1805 grundete auf der Lira und ihren Vielfachen im Wert von 2 4 und 8 Lire in Silber und 12 24 48 und 96 Lire in Gold Unterhalb der Lira wurden nur 10 Soldimunzen in Billon und 3 Denarimunzen in Kupfer gepragt Die nur im Jahr 1799 existierende Neapolitanische Republik rechnete zwar schon den Ducato in 100 Grana pragte aber nur kleinere Munzen im Duodezimalsystem aus namlich 12 und 6 Carlini in Silber und 6 und 4 Tornesimunzen in Kupfer Daran anderte sich nach der Wiederherstellung des Konigreichs Neapel im selben Jahr erstmal wenig Allerdings wurden nun auch die grosseren Silbermunzen wieder duodezimal geteilt und statt der 100 Granamunzen nun wieder 60 und 120 Granamunzen ausgepragt Dabei blieb es auch nach der Vereinigung von Neapel und Sizilien Konigreich beider Sizilien im Jahr 1816 Die wenigen Munzen der Piemontesischen Republik 1798 bis 1799 wurden kaum ausgepragt und noch duodezimal gerechnet Etwas mehr pragte die Romische Republik 1798 bis 1799 und rechnete auch schon dezimal mit 100 Biaocchi die einem Scudo entsprachen Ausgepragt wurden aber nur wenige Scudo ohne Jahreszahl und recht viele 1 2 und 5 Baiocchimunzen aus Kupfer Viele weitere kleine Stadte pragten ebenfalls Baiocchimunzen im Wert von meist 1 und 2 Baiocchi so Ancona Ascoli Piceno Civita Vecchia Fermo Foligno Gubbio Macerata Pergola Perugia und Spoleto Das 19 JahrhundertAuch die italienischen Munzen wurden im 19 Jahrhundert in ihrem Gewicht und ihren Abmessungen durch die industrielle Fertigung immer starker standardisiert Die Gestaltung entsprach den europaischen Gepflogenheiten dieser Zeit Die Wertseite zeigte die Nominalangabe Wertzahl und Nominalnamen in der Mitte innerhalb eines Laubkranzes Die Portratseiten der grosseren Nominale der Furstentumer zeigten den Herrscher im Seitenprofil mit Namen und Titel in der Umschrift Die barocke Uberladenheit hatte auch fur italienische Munzen ein Ende gefunden und liess freie Flachen im Munzfeld womit die gestalteten Flachen deutlicher wahrgenommen wurden Diese Entwicklungen haben sich nordlich und sudlich der Alpen nicht wesentlich voneinander unterschieden Die dezimale Teilung der Hauptmunzen hatte sich vor allem im wirtschaftlich starken Norditalien bereits in den ersten Jahren des 19 Jahrhunderts mit der Eingliederung in die Franzosische Republik bzw in das franzosische Kaiserreich und der damit verbundenen Einfuhrung des Franzosischen Munzsystems grossem Umfang durchgesetzt Piemont Ligurien Kirchenstaat Unter starkem Einfluss Frankreichs standen das sogenannte Konigreich Italien in dem Napoleon selbst als Imperatore e Re herrschte das Konigreich beider Sizilien unter Joachim Murat der mit Caroline Bonaparte einer Schwester Napoleons als Mitregentin verheiratet war Mit der kurzfristigen Eingliederung des Piemont im Jahr 1802 nach Frankreich galt dort das franzosische Munzsystem Im Konigreich Etrurien 1801 bis 1807 wurde als Goldmunze der Ruspone als Grosssilber der Francescone in den Nominalen darunter Liremunzen und als Kupferkleinmunzen Soldi und Quattrini gepragt Konsequent dezimal unterteilt und zugleich nachhaltig war erst das Munzsystems des Konigreich Italiens 1805 bis 1814 das in Norditalien die Emilia die Lombardei und Venetien umfasste und in dem Napoleon selbst regierte Gepragt wurde im Wesentlichen im franzosischen Munzsystem aber mit italienischen Nominalbezeichnungen namlich goldene 20 und 40 Liremunzen Silbermunzen im Wert von 1 Lira und 2 und 5 Lire und darunter der Centesimo und das 3 Centisimistuck in Kupfer Die 10 Centisimimunze war aus Billon Eine Besonderheit blieb die Pragung von 1 Soldomunzen aus Kupfer und 5 10 und 15 Soldimunzen aus Billon Im Konigreich beider Sizilien wurde ab dem Jahr 1811 das Dezimalsystem in der Munzpragung eingefuhrt und 1 Lira in 100 Centesimi unterteilt Restauration Wahrend der Restauration kehrten die italienischen Staaten nur teilweise zu den traditionellen Teilungen zuruck Das Konigreich Sardinien zu dem auch die wirtschaftlich starke Lombardei und Piemont gehorten teilte ab 1816 die Sardische Lira in 20 Soldi oder 100 Centesimi Ab dem Jahr 1825 wurde auch im Grossherzogtum Toskana der Fiorino in 100 Quatrini unterteilt auch wenn daneben 10 Paoli nicht streng dezimal 4 Fiorini galten In dem von Napoleons ehemaliger Frau Marie Louise von Habsburg Lothringen beherrschten Herzogtum Parma Piacenza und Guastalla 1814 1839 galt die Lira ebenfalls 20 Soldi oder 100 Centesimi Die Lombardei und Venetien wurden durch den Wiener Kongress an den Kaiser von Osterreich Franz I abgetreten Von 1814 bis 1856 war der Scudo deshalb dem Konventionstaler gleichgestellt Der Scudo wurde in 6 Lire unterteilt Die Lira galt 20 Soldi aber auch 20 Kreuzer womit eine Kompatibilitat mit dem Munzsystem Osterreichs gewahrleistet war Zudem galt die Lira auch 100 Centisimi Ab 1857 wurde das System vereinfacht und 1 Fiorino wurde nun in 100 Kreuzer oder 100 Soldi unterteilt In den Jahren 1848 und 1849 kam es zu einigen Ausgaben der Revolutionsregierungen Die provisorische Regierung der Lombardei liess silberne 5 Lire und goldene 20 und 40 Liremunzen pragen die allerdings kaum im Umlauf gewesen sein durften Dagegen pragte die provisorische Regierung von Venedig auch Kupferkleinmunzen mit 1 3 und 5 Centesimiwerten sowie 15 Centesimi in Billon mit der propagandistischen Umschrift GOVERNO PROVVISORIO DI VENEZIA 5 Soldimunze von 1815 fur Parma mit Portrat Marie Louises Wertseite der 5 Soldimunze von 1815 20 Lire des Konigreich Sardinien von 1836 20 Lire des Konigreich Sardinien von 1836 15 Centisimimunze von 1848 Marcuslowe 15 Centisimimunze von 1848 Wertseite 10 Quattrini der Toskana von 1853 Revers 10 Quattrini AversDie Einigung Italiens Im Jahr 1859 laufen auf in den italienischen Staaten insgesamt etwa 90 verschiedene Munzsorten um Ein Munzwirrwarr das erst mit der Einigung Italiens behoben wird Die Schaffung einer einheitlichen Wahrung bekommt deshalb oberste Prioritat Statt ein vollig neues Wahrungssystem zu schaffen wird beabsichtigt auf dem Munzsystem von Sardinien Piemont aufzubauen Eine Lira wird in 100 Centesimi unterteilt Die provisorische Regierung der Toskana hat nach dem Verzicht des Grossherzogs der Toskana Leopold II von Habsburg die dezimale Teilung beibehalten und mit moglicherweise demonstrativer Absicht im Jahr 1859 einen Fiorino Quattrini Cento also einen Fiorino zu 100 Centesimi als einzige Munze ausgepragt Fur die zwischen 1859 und 1861 gepragten Munzen der Toskana wurde diese Teilung ubernommen und die Nominale auch in einem Spektrum von 1 Centesimo und 2 und 5 Centesimi in Kupfer uber 50 Centesimi und 1 2 und 5 Lira in Silber bis zu den 10 und 20 Liramunzen in Gold auch ausgepragt Die ab 1861 fur das Konigreich Italien gepragten Munzen schlossen an diesem entwickelten Munzsystem nahtlos an Die Italienische Lira wird in 100 Centesimi unterteilt Als zusatzliche ausgepragte Nominale traten das 20 Centesimistuck und die 50 und 100 Liramunzen hinzu Italienische Munzen ab 1861 z Zt Victor Emanuel II 2 20 50 Centesimi 1 und 20 Lira So gab es in Italien bei der Konstituierung des Konigreichs 1861 anders als in den deutschen Staaten hierfur eine ununterbrochene und jahrzehntelange Tradition fur die dezimale Teilung die den Grossteil der italienischen Staaten umfasste Auch das feste Verhaltnis der Nominalgruppen in einem entwickelten Munzsystem auf Basis der Goldwahrung mit Silber und Kupferscheidemunzen war auf franzosischen Traditionen gewachsen ohne dass es eines oder mehrerer Munzvertrage zwischen den italienischen Staaten bedurft hatte Italien war durch den franzosischen Einfluss so fruher zu einem System gelangt das eine weitere Harmonisierung mit anderen Staaten vereinfachte Diese Ausgangslage hat nicht nur die Vereinheitlichung des italienischen Munzsystems erleichtert sondern auch eine Grundlage fur die Lateinische Munzunion geschaffen Der junge Staat Italien legte grossen Wert auf eine saubere Munzpragung so dass nicht nur die Silber und Goldmunzen sondern auch die Kupferkleinmunzen sorgfaltig ausgepragt wurden Der Feingehalt der Lira wurde 1863 leicht verringert damit eine Lira mit nun 5 Gramm exakt gleich viel wiegt wie der franzosische Franc Auch die Goldmunzen zu 10 und 20 Lire entsprachen nun den goldenen 10 und 20 Franc Stucken So konnten die Pragungen von Frankreich Belgien und der Schweiz nun auch in Italien als gesetzliche Zahlungsmittel gelten Viktor Emanuel II auf 5 Lire Munze Jahr 1875Kirchenstaat Im Jahre 1835 hatte sich der Kirchenstaat dem franzosischen Wahrungssystem angenahert Papst Gregor XVI 1831 1846 erliess ein Munzgesetz mit dem ein Scudo 5 38 Lire franzosischen Fusses gleichgestellt und in 100 Bajocci zu je 5 Quattrini unterteilt wurde Im Jahr 1866 ubernimmt dann der Kirchenstaat dann auch die italienische Lira das Dezimalsystem Eine Lira nach franzosischem Fuss gilt nun 20 Soldi oder 100 Centisimi Lateinische Munzunion Im Dezember 1865 wird die Lateinische Munzunion zunachst bestehend aus den Vertragsstaaten Frankreich Belgien Italien und der Schweiz gegrundet Sie vereinbart feste Feingewichte fur ihre Gold und Silbermunzen und die ihre gegenseitige Anerkennung Bereits 1866 gerat die Lateinische Munzunion in ihre erste Krise als Italien wegen seines kostspieligen Kriegs mit Osterreich einen Zwangskurs fur sein Papiergeld einfuhren muss Das italienische Silbergeld und sogar die kleinen Kupfermunzen fliessen in die anderen Staaten der Lateinischen Munzunion ab Die Schweiz zieht schliesslich die italienischen Silbermunzen ein und verkauft sie 1893 nach Italien zuruck Nachdem der Versuch Italiens zu einer normalen Metallwahrung zuruckzukehren scheitert werden die Munzen eingeschmolzen und neu ausgepragt Die Papiergeldwirtschaft Italiens dauert bis in den Ersten Weltkrieg an Zudem wurde ab 1894 das 20 Centesimistuck nicht mehr in Silber sondern in einer Kupfer Nickel Legierung gepragt 20 JahrhundertDie italienischen Munzverhaltnisse zum Ende des 19 Jahrhunderts setzen sich zum Beginn des 20 Jahrhunderts weitgehend fort Der 1 Centesimo und die 2 5 und 10 Centesimi werden in Kupferbronze 20 Centesimi in Nickel gepragt In Silber werden 1 2 und 5 Lire hergestellt Goldmunzen gibt es im Wert von 10 20 50 und 100 Lire Die Materialknappheit die durch den Ersten Weltkriegs verursacht wurde und bis in die Nachkriegszeit wirkte veranlassten auch Italien das 1914 gegen seine Bundnisverpflichtungen zunachst neutral geblieben und dann im Jahr 1915 auf Seiten Entente in den Krieg eingetreten war nach Ersatzmetallen fur die traditionellen Munzmetalle zu suchen Ab 1919 wurden das 50 Centesimistuck und ab 1922 auch die 1 Lira und die 2 Liremunzen in Nickel gepragt wahrend 5 10 und 20 Liremunzen zwar weiter in Silber gepragt wurden aber kaum in den Umlauf gelangten Im Zweiten Weltkrieg stellte Italien seine Munzpragung bereits 1939 um Die Kriegsausgaben wurden aus den folgenden Metallen gepragt Die 5 und 10 Centesimi in einer Aluminium Bronzelegierung die Werte 20 und 50 Centesimi und 1 Lira und 2 Lire in Stahl Im Jahr 1946 wurde die Republik ausgerufen Auch die Nachkriegsausgaben kehrten nicht zu den traditionellen Munzmetallen Kupfer bzw Bronze fur die kleineren Munzen zuruck Munzen mit Werten unterhalb von 1 Lira wurden gar nicht mehr ausgepragt Die Munzen im Wert von 1 Lira bis 10 Lire wurden aus Aluminium hergestellt 20 Lire in einer Aluminium Bronzelegierung 50 und 100 Liremunzen in Stahl und nur noch 500 Liremunzen bestanden aus Silber Zur italienischen Munzgeschichte des 20 Jahrhunderts gehort auch die Pragung des Tallero fur Eritrea im Wert von 5 Lire Fur Somaliland wird eine italienische Rupie mit einem Wert von 8 italienischen Lire in Umlauf gesetzt 1925 wird dann die italienische Lira zur offiziellen Wahrung der Kolonie wird Ende des 20 Jahrhunderts gehort Italien dann zu den ersten Landern die den Euro einfuhren der im Jahr 2002 auch als Munzgeld die Lira ersetzt Siehe auchSocieta Numismatica Italiana Liste der historischen Staaten in ItalienLiteraturAila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 1 Das Risorgimento auf www muenzenwoche de vom 8 Juli 2021 Aila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 2 Die Einigung Italiens auf www muenzenwoche de vom 15 Juli 2021 Aila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 3 Der Kampf um Rom auf www muenzenwoche de vom 29 Juli 2021 Aila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 4 Italien als kolonialer Newcomer auf www muenzenwoche de vom 26 August 2021 Aila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 5 Suditalien und die Mafia auf www muenzenwoche de vom 25 November 2021 Aila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 6 Die Erfindung des Faschismus auf www muenzenwoche de vom 2 Dezember 2021 Aila de la Rive Von der Lira zum Euro Italiens Geschichte in Munzen Teil 7 Kirche und Faschismus auf www muenzenwoche de vom 16 Dezember 2021 Fabio Gigante Monete italiane dal 700 all avvento dell euro Katalog italienischer Munzen verschiedene Auflagen Florian Haymann Antike Munzen sammeln Regenstauf 2016 Hermann Junghans Entwicklungen und Konvergenzen in der Munzpragung der deutschen Staaten von 1806 bis 1873 unter besonderer Berucksichtigung der Kleinmunzen Diss S 419 bis 421 Stuttgart 2017 Bernd Kluge Munzen Eine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart Munchen 2016 Jacques Le Goff Geld im Mittelalter deutsche Ausgabe Stuttgart 2011 John Porteus Munzen Geschichte und Bedeutung in Wirtschaft Politik und Kultur Frankfurt a M 1969 Helmut Rizolli Mittelalterliches Geld und Bankwesen zwischen Alpen und Adria Bozen 2021 Gerhard Schon Deutscher Munzkatalog 18 Jahrhundert div Auflagen Augsburg Regenstauf Gunter Schon Jean Francois Cartier Weltmunzkatalog 19 Jahrhundert verschiedene Auflagen Abschnitt Italien Fred Werner Fratelli d Italia l Italia s e desta Italienisches Revolutionsgeld zwischen 1796 und 1860 in Numismatisches Nachrichtenblatt 9 21 Seite 359 362EinzelnachweiseHaymann S 72 Haymann S 73 Haymann S 32 Haymann S 44 Haymann S 73 Haymann S 76f Haymann S 90 Kluge S 35 Goff S 20 Goff S 20 Clain Stefanelli Schon S 67 Goff S 26 Porteus S 40 Porteus S 53 Kluge S 41 Kluge S 35 Kluge S 41 Porteus S 57 Rizolli S 138 Kluge S 41 Goff S 70f Porteus S 83 Goff S 71 Goff S 62 64 N Bauer Worterbuch der Munzkunde Hrsg Friedrich von Schrotter et al Walter de Gruyter Berlin 1970 ISBN 978 3 11 001227 9 S 81 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Giuseppe Castellani Bolognino In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1930 Abgerufen am 1 September 2017 italienisch bolognino significato e definizione Dizionari La Repubblica In repubblica it La Repubblica 2011 abgerufen am 1 September 2017 italienisch Rizolli S 138f Rizolli S 138f Rizolli S 138f Goff S 76 Clain Stefanelli S 73 Porteus S 84 Kluge S 44 Porteus S 83 Goff S 72 Porteus S 86 Goff S 71 Porteus S 84 Clain Stefanelli S 73 Porteus S 65 Clain Stefanelli S 73 Porteus S 65 Kluge S 41 Goff S 77uf Goff S 33 35 Porteus S 84f Porteus S 85 Kluge S 47 Goff S 196 200 Porteus S 86 Rizolli S 139 Rizolli S 141 Goff S 199 Goff S 66 Rizolli S 140 Goff S 201 Porteus S 142f Aila de la Rive muenzenwoche de vom 15 Juli 2021 Porteus S 143 Kluge S 51f Goff S 199 Goff S 78 Porteus S 145 Goff S 145 Goff S 147 Porteus S 86 Goff S 199 Goff S 145 Goff S 78 Kluge S 44 Kluge S 35 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