Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Das Johanniterhaus Küsnacht war der Sitz einer Kommende der Johanniter in Küsnacht bei Zürich Das Hauptgebäude des ehema

Johanniterhaus Küsnacht

  • Startseite
  • Johanniterhaus Küsnacht
Johanniterhaus Küsnacht
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Das Johanniterhaus Küsnacht war der Sitz einer Kommende der Johanniter in Küsnacht bei Zürich.

Gründung

Erste Kontakte der Johanniter zu Küsnacht bestanden bereits 1276. Damals kaufte der Orden von der Frau des Zürcher Bürgermeisters Johannes Bilgeri in Küsnacht zwei Jucharten Rebland und bis 1305 hatten sie die Niedere Mühle beim Küsnachter Horn zu Lehen. 1321 besassen sie Rebland in Heslibach und Goldbach.

Das den kirchlichen Besitz regelnde Verwaltungsrecht, der Kirchensatz, lag von der ersten Hälfte des 13. bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts bei den Freiherren von Tengen aus dem Hegau, denen in Küsnacht auch Höfe und Güter gehörten. Am 6. März 1358 verkauften die Brüder Konrad III., Propst des Kollegialstiftes in Embrach, und sein Bruder Johannes von Tengen in Einverständnis mit ihren Brüdern Rudolf und Friedrich den Hof ze Küssnach, so die Kilch und der kilchensatz in gehört für 1093 Mark Silber an Graf Hugo II. von Werdenberg, den Komtur der Johanniterkommende von Wädenswil und Bubikon. Der Preis entsprach rund 357 Kilogramm Silber und wurde in drei Raten guts silbersin schaffhuser gewicht bezahlt, wofür in Schaffhausen eine Quittung ausgestellt wurde.

1373 übertrug Papst Gregor XI. in Avignon dem Orden auf dessen Bitte hin die Pfarrkirche zu Küsnacht. Die Kommende wurde damit selbständig, bisher war sie der Komturei der Wädenswiler Johanniter unterstellt. Seine Ordensmitglieder werden 1381 erstmals genannt.

Bauten

1373 liess Graf Hugo auf eigene Rechnung an die westliche Vorhalle der reformierten Kirche ein Priesterhaus mit angegliedertem Spital erstellen. Es stand mit dem Giebel zum Bach an der Stelle des heutigen Singsaaltraktes der Kantonsschule Küsnacht und war zur Aufnahme von sechs Priestern und sechs Servienten (Ordensmitgliedern nicht-adliger/ritterlicher Abstammung) bestimmt. Das Haus war Teil eines geschlossenen Kirchenbezirks mit Kirche, Vorhalle und Beinhaus. Der bisherige Bau wurde zum Ökonomiegebäude umgebaut.

1411 liess Komtur Johannes Staler das erste Haus durch ein grosses Hauptgebäude erweitern; das heutige Hauptgebäude der Kantonsschule stand parallel zum Bach. Bei den Umbauten für das Lehrerseminar von 1911 wurde im Parterre eine Steintafel entdeckt mit der Inschrift:

anno domini 1358 empta est ecclesia a fratre hugone comes de werdenberg magister alimanie ordinis sancti johannis baptiste.
anno domini 1411 constructa est hec domus cum muro completa a fratre …

Im Neubau waren neben Gemächern für Komtur, Geistliche und Angestellte auch ein Refektorium, eine Bibliothek, ein Archiv und eine Küche untergebracht. Belegt ist zudem ein Krüterkemmerli, eine kleine Apotheke. Einzelne Räume waren mit Wandmalereien geschmückt. 1930 wurde im ehemaligen Refektorium ein Wandbild freigelegt mit einer Darstellung der «Invidia», des Neids, das vermutlich Teil einer Darstellung der sieben Hauptsünden war.

Gleichzeitig mit dem Neubau wurde eine 6,3 Meter hohe Umfassungsmauer errichtet, der den bisherigen Kirchweg unterbrach. Die Küsnachter Bürger beschwerten sich beim Rat von Zürich. Der befand, die Mauer könne belassen werden, es müsse aber ein Tor hinein gebrochen werden.

Komture

Die Küsnachter Komture kamen ursprünglich aus adligen Familien. Später gehörten sie dem geistlichen Stand an und zuletzt waren es Angehörige von angesehenen Bürgerfamilien. Bei adligen Komturen mussten vier Generationen adliger Herkunft sein, Geistliche hatten nachzuweisen, dass sie ehelicher Geburt waren.

Burkhard Bilgeri

Erster Komtur der neuen Kommende wurde Burkhard Bilgeri, Mitglied einer angesehenen und reichen Zürcher Stadtfamilie. Er wirkte von 1383 bis 1392. Unter Hugo II. von Werdenberg-Sargans war er Mitglied des Wädenswiler Konvents gewesen.

Rudolf von Landenberg-Werdegg

Nach 1393 hatte Rudolf II. von Landenberg-Werdegg die Leitung über die Kommende. Er ist benannt nach der Burg Werdegg bei Hittnau. Er starb vor dem Februar 1400 und wurde in der Kirche bestattet. Die 1886 entdeckte Grabplatte kam ins Landesmuseum. Rudolf von Landenberg hinterliess beträchtliche Schulden, die der deutsche Grossprior Hesso Schlegelholz mit den Verwandten des Verstorbenen regeln musste.

Johannes Schultheiss von Gebwiler

Komtur Johannes Schultheiss stammte aus dem Elsass. 1396 schloss er mit der Stadt Zürich, die die Vogtei Küsnacht 1384 erworben hatte, ein ewiges Burgrecht ab. Der Komtur und die Brüder wurden zu Bürgern der Stadt und mussten sich verpflichten, der Stadt jederzeit zu helfen.

Johannes Staler

Nach offenbar nicht eben guten Erfahrungen mit den letzten zwei Komturen kam das Haus unter auswärtige Verwaltung, bis 1407 Komtur Johannes Staler von Waldshut die Führung übernahm. Unter ihm erlebte die Kommende Küsnacht von Blütezeit.

1411 erbaute er das grosse Hauptgebäude und 1415 liess er im Küsnachter Friedhof eine Kapelle bauen. Am 14. März 1409 erwarb Staler von Abt Heinrich Pfau von Kappel für 200 Pfund am Ufer des Zürichsees die grosse Zehntentrotte und liess sie an der Westseite mit einem Freskenband schmücken. Staler hatte die Leitung der Kommende bis 1416 inne. Er starb vor dem 28. November 1423.

Das Küsnachter Jahrzeitbuch schreibt über Staler, er habe dissem huss vil gutz getan. Erbuwen das nüw hus an dem allten und ein capell uff dem killchhoff. Ouch erkoufft die trotten by dem see um bargelt von einem apt zu Cappell.

Jakob Kiel

Der Zürcher Jakob Kiel ist als Komtur bezeugt von 1421 bis 1438, vermutlich amtete er bis 1449. 1421 bestellte er einen Priester, der in Erlenbach dreimal wöchentlich eine Messe las. 1436 lehnte es der Komtur ab, sich an den Kosten für einen Glockenstuhl an der Kirche zu beteiligen; eine Klage wurde vom Zürcher Rat abgewiesen. Trotzdem wurde 1436 ein Glockenstuhl erstellt und eine erste Glocke aufgezogen. Zum letzten Mal wird Jakob Kiel am 1. Dezember 1438 erwähnt.

Heinrich Staler

1449 wurde Heinrich Staler auf Lebenszeit zum Komtur von Küsnacht geweiht. Er erweiterte durch zahlreiche Käufe den Besitz der Kommende und liess Bauten renovieren. 1454 erwarb er Reben neben dem Küsnachter Ordenshaus; im gleichen Jahr stiftete er das Johanniterhaus in Bern. Heinrich Staler starb am 30. April 1459.

Rudolf Keller

Nachfolger von Heinrich Staler wurde 1459 der Zürcher Rudolf Keller. Er war 1430 als Johanniterbruder in Küsnacht eingetreten und auch in Wädenswil und Bubikon aktiv. Komtur Keller war bis 1471 im Amt.

Werner Marti

Werner Marti war 1457 in den Johanniterorden eingetreten und ist von 1475 bis 1496 als Komtur nachgewiesen. Unter seiner Leitung wurde der Kirche Küsnacht ein spätgotischer Polygonalchor angebaut. Er gab den Auftrag, den Chor mit Malereien zu schmücken und stiftete das eichene Chorgestühl, an dem sein Wappen angebracht ist; ein Rebenast mit einer Traube. Die Bilder wurden 1923 freigelegt. Werner Marti erwarb Wald und Reben für die Kommende und tilgte hundertjährige Schulden, die noch aus der Zeit des Komturs Rudolf von Landenberg-Werdegg stammten. Im Waldmannshandel von 1489 ernannten ihn die Zürichseebauern zu ihrem Sprecher vor dem Zürcher Rat.

Im Dezember 1496 trat Marti aus gesundheitlichen Gründen zurück, anschliessend arbeitete er noch zwei Jahre lang als Pfarrer in Seengen, wo er am 13. Mai 1498 starb.

Andres Gubelmann

Gubelmann wurde am 12. Dezember 1496 vom Grossprior Rudolf von Werdenberg zum Komtur von Küsnacht ernannt. 1498 stiftete er der Kirche in Bubikon eine Wappenscheibe aus der Werkstatt des Zürchers Lukas Zeiner. Dargestellt ist Gubelmann als kniender Priester. Gubelmann starb in seinem Amt als Komtur am 2. Februar 1519.

Konrad Schmid

Der letzte Komtur in Küsnacht war der Küsnachter Konrad Schmid. Schmid wurde 1476 oder Anfang 1477 als Kind einer Küsnachter Bauernfamilie geboren und war in jungen Jahren selbst Insasse des Küsnachter Johanniterhauses. Im Alter von knapp vierzig Jahren studierte er noch Theologie an der Universität Basel, 1515/16 legte er dort Prüfungen ab. 1520 wurde er Vorsteher der Komturei in Küsnacht. 1525 führte er in Küsnacht die Reformation durch; die Wandbilder wurden übertüncht, die liturgischen Geräte verkauft und die Messe durch das Abendmahl ersetzt. 1528 präsidierte Schmid die Glaubensdisputation in Bern; im gleichen Jahr stiftete er den heute noch erhaltenen Taufstein mit seinem Familienwappen.

Schmid fiel am 11. Oktober 1531 an der Seite seines Freundes Zwingli in der Schlacht bei Kappel; C.F. Meyers Gedicht «Der Rappe des Komturs» erinnert daran.

  • Komtur Konrad Schmid
  • Gedenktafel für den letzten Komtur Konrad Schmid
  • Wappen des Komturs Schmid am Taufstein aus dem Jahr 1528

Nach der Reformation

Nach der Reformation gingen die Güter der Johanniter-Komturei in den Besitz der Stadt Zürich über, wurden aber weitgehend für die neue Kirchgemeinde Küsnacht verwendet. Rechtlicher Nachfolger der Komturei wurde 1532 das Amt Küsnacht, an dessen Spitze der Amtmann stand. Dieser nahm in einem der alten Konventsgebäude seinen Wohnsitz, weshalb man auch heute noch vom Amtshaus neben der Kirche spricht. Bis 1792 diente das Gebäude als Sitz der Zürcher Amtmänner, bis die Ämter per Gesetz vom 29. März 1833 aufgehoben wurden.

  • Johanniterhaus und Kirche um 1650, Ansicht von Süden
  • Amtshaus 1742, Stich von David Herrliberger
  • 1778, von Norden

Lehrerseminar

Für seinen neuen Zweck als Schulhaus wurde das Gebäude 1832 stark umgebaut. 1988 wurde es restauriert und die gesamte Haustechnik erneuert. Im Haupttrakt der heutigen Kantonsschule Küsnacht liegen jetzt Unterrichtsräume für das Untergymnasium, Fachzimmer für Musik und Informatik, das Lehrerzimmer mit Lehrerarbeitsräumen und die Büros die Schulverwaltung. Im Nebenflügel sind über dem Singsaal die Räumlichkeiten für die Bereiche Chemie, Physik und Instrumentalunterricht untergebracht.

Im April 2018 wurden bei Sanierungsarbeiten unter dem Singsaal sieben Gräber aus dem 9. bis 11. Jahrhundert gefunden. Durch eine Notgrabung der Kantonsarchäologie wurde die Fundstelle dokumentiert. Die Skelette sollten in das Anthropologische Institut der Universität Zürich überführt werden.

Weblinks

  • Conrad Ferdinand Meyer: Der Rappe des Komturs (Erstdruck im Almanach Das Schweizerhaus. Ein vaterländisches Taschenbuch 1874)

Literatur

  • Peter Ziegler: 650 Jahre Johanniterkommende Küsnacht. In: Küsnachter Jahrheft. 2009, S. 26–39 (Online).
  • Rico Steinbrüchel: Im ehemaligen Johanniterkloster. In: Küsnachter Jahrheft. 2004, S. 31–36 (Online).
  • Bruno Wüst: In der Übungsschule des Seminars. In: Küsnachter Jahrheft. 2004, S. 37–39 (Online).
  • Christoph A. Schweiss: Die Johanniter-Komturei Küsnacht und ihr Komtur Konrad Schmid. In: Jahrheft der Ritterhausgesellschaft Bubikon, Jg. 60 (1996), 1997, S. 12–35
  • Christian Schmid: Das Seminar Küsnacht, seine Geschichte 1832 bis 1982. Seminar Küsnacht, 1982.
  • Alfred Egli: Komtur Konrad Schmid, ein Wegbereiter der Reformation. In: Küsnachter Jahrheft. 1981, S. 30–48 (Online).
  • Franz Schoch: Vom Johanniterhaus in Küsnacht und seinen Komturen. In: Jahrbuch vom Zürichsee. Band 7 (1944/45), S. 112–120.
  • Heinrich Flach: Der Denkstein am Gebäude des kantonalen Lehrerseminars, der ehemaligen Johanniterkomturei, in Küsnacht-Zürich. In: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde : Neue Folge = Indicateur d'antiquités suisses : Nouvelle série, Bd. 13, Heft 4, 1911, S. 242–246 (Online),
  • Küsnacht am Zürichsee. (Rheie Schweizerische Kunstführer.) Bern 1997,

Siehe auch

Portal: Malteserorden – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Malteserorden

Einzelnachweise

  1. Mittelalterliches Gräberfeld unter der Kantonsschule Küsnacht entdeckt. In: Neue Zürcher Zeitung vom 25. April 2018.

47.3169444444448.5830555555556Koordinaten: 47° 19′ 1″ N, 8° 34′ 59″ O; CH1903: 686524 / 241305

Ehemalige Johanniterkommenden im schweizerischen Raum

Basel | Biberstein | Biel | Bubikon | Contone | La Chaux | Compesières | Freiburg | Hohenrain |  | Leuggern | Küsnacht | Münchenbuchsee | Reiden | Rheinfelden | Salgesch | Thunstetten | Tobel | Wädenswil

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 18:57

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Johanniterhaus Küsnacht, Was ist Johanniterhaus Küsnacht? Was bedeutet Johanniterhaus Küsnacht?

Das Johanniterhaus Kusnacht war der Sitz einer Kommende der Johanniter in Kusnacht bei Zurich Das Hauptgebaude des ehemaligen Johanniterhauses heute Sitz der Kantonsschule KusnachtGrundungKarte der Niederlassungen des Johanniterordens in der Schweiz Erste Kontakte der Johanniter zu Kusnacht bestanden bereits 1276 Damals kaufte der Orden von der Frau des Zurcher Burgermeisters Johannes Bilgeri in Kusnacht zwei Jucharten Rebland und bis 1305 hatten sie die Niedere Muhle beim Kusnachter Horn zu Lehen 1321 besassen sie Rebland in Heslibach und Goldbach Das den kirchlichen Besitz regelnde Verwaltungsrecht der Kirchensatz lag von der ersten Halfte des 13 bis in die Mitte des 14 Jahrhunderts bei den Freiherren von Tengen aus dem Hegau denen in Kusnacht auch Hofe und Guter gehorten Am 6 Marz 1358 verkauften die Bruder Konrad III Propst des Kollegialstiftes in Embrach und sein Bruder Johannes von Tengen in Einverstandnis mit ihren Brudern Rudolf und Friedrich den Hof ze Kussnach so die Kilch und der kilchensatz in gehort fur 1093 Mark Silber an Graf Hugo II von Werdenberg den Komtur der Johanniterkommende von Wadenswil und Bubikon Der Preis entsprach rund 357 Kilogramm Silber und wurde in drei Raten guts silbersin schaffhuser gewicht bezahlt wofur in Schaffhausen eine Quittung ausgestellt wurde 1373 ubertrug Papst Gregor XI in Avignon dem Orden auf dessen Bitte hin die Pfarrkirche zu Kusnacht Die Kommende wurde damit selbstandig bisher war sie der Komturei der Wadenswiler Johanniter unterstellt Seine Ordensmitglieder werden 1381 erstmals genannt BautenFresko aus der Kantonsschule Kusnacht ZH 1 Stock Kampf der Tugenden gegen das Laster Der Neid reitet auf einem flammenspeienden Drachen auf dem Helm ein Bienenkorb im Schild eine Fledermaus im Banner eine Schlange 1373 liess Graf Hugo auf eigene Rechnung an die westliche Vorhalle der reformierten Kirche ein Priesterhaus mit angegliedertem Spital erstellen Es stand mit dem Giebel zum Bach an der Stelle des heutigen Singsaaltraktes der Kantonsschule Kusnacht und war zur Aufnahme von sechs Priestern und sechs Servienten Ordensmitgliedern nicht adliger ritterlicher Abstammung bestimmt Das Haus war Teil eines geschlossenen Kirchenbezirks mit Kirche Vorhalle und Beinhaus Der bisherige Bau wurde zum Okonomiegebaude umgebaut 1411 liess Komtur Johannes Staler das erste Haus durch ein grosses Hauptgebaude erweitern das heutige Hauptgebaude der Kantonsschule stand parallel zum Bach Bei den Umbauten fur das Lehrerseminar von 1911 wurde im Parterre eine Steintafel entdeckt mit der Inschrift anno domini 1358 empta est ecclesia a fratre hugone comes de werdenberg magister alimanie ordinis sancti johannis baptiste anno domini 1411 constructa est hec domus cum muro completa a fratre Im Neubau waren neben Gemachern fur Komtur Geistliche und Angestellte auch ein Refektorium eine Bibliothek ein Archiv und eine Kuche untergebracht Belegt ist zudem ein Kruterkemmerli eine kleine Apotheke Einzelne Raume waren mit Wandmalereien geschmuckt 1930 wurde im ehemaligen Refektorium ein Wandbild freigelegt mit einer Darstellung der Invidia des Neids das vermutlich Teil einer Darstellung der sieben Hauptsunden war Gleichzeitig mit dem Neubau wurde eine 6 3 Meter hohe Umfassungsmauer errichtet der den bisherigen Kirchweg unterbrach Die Kusnachter Burger beschwerten sich beim Rat von Zurich Der befand die Mauer konne belassen werden es musse aber ein Tor hinein gebrochen werden KomtureDie Kusnachter Komture kamen ursprunglich aus adligen Familien Spater gehorten sie dem geistlichen Stand an und zuletzt waren es Angehorige von angesehenen Burgerfamilien Bei adligen Komturen mussten vier Generationen adliger Herkunft sein Geistliche hatten nachzuweisen dass sie ehelicher Geburt waren Burkhard Bilgeri Erster Komtur der neuen Kommende wurde Burkhard Bilgeri Mitglied einer angesehenen und reichen Zurcher Stadtfamilie Er wirkte von 1383 bis 1392 Unter Hugo II von Werdenberg Sargans war er Mitglied des Wadenswiler Konvents gewesen Rudolf von Landenberg Werdegg Nach 1393 hatte Rudolf II von Landenberg Werdegg die Leitung uber die Kommende Er ist benannt nach der Burg Werdegg bei Hittnau Er starb vor dem Februar 1400 und wurde in der Kirche bestattet Die 1886 entdeckte Grabplatte kam ins Landesmuseum Rudolf von Landenberg hinterliess betrachtliche Schulden die der deutsche Grossprior Hesso Schlegelholz mit den Verwandten des Verstorbenen regeln musste Johannes Schultheiss von Gebwiler Komtur Johannes Schultheiss stammte aus dem Elsass 1396 schloss er mit der Stadt Zurich die die Vogtei Kusnacht 1384 erworben hatte ein ewiges Burgrecht ab Der Komtur und die Bruder wurden zu Burgern der Stadt und mussten sich verpflichten der Stadt jederzeit zu helfen Johannes Staler Singsaalflugel links und Hauptgebaude rechts der KSK Nach offenbar nicht eben guten Erfahrungen mit den letzten zwei Komturen kam das Haus unter auswartige Verwaltung bis 1407 Komtur Johannes Staler von Waldshut die Fuhrung ubernahm Unter ihm erlebte die Kommende Kusnacht von Blutezeit 1411 erbaute er das grosse Hauptgebaude und 1415 liess er im Kusnachter Friedhof eine Kapelle bauen Am 14 Marz 1409 erwarb Staler von Abt Heinrich Pfau von Kappel fur 200 Pfund am Ufer des Zurichsees die grosse Zehntentrotte und liess sie an der Westseite mit einem Freskenband schmucken Staler hatte die Leitung der Kommende bis 1416 inne Er starb vor dem 28 November 1423 Das Kusnachter Jahrzeitbuch schreibt uber Staler er habe dissem huss vil gutz getan Erbuwen das nuw hus an dem allten und ein capell uff dem killchhoff Ouch erkoufft die trotten by dem see um bargelt von einem apt zu Cappell Jakob Kiel Der Zurcher Jakob Kiel ist als Komtur bezeugt von 1421 bis 1438 vermutlich amtete er bis 1449 1421 bestellte er einen Priester der in Erlenbach dreimal wochentlich eine Messe las 1436 lehnte es der Komtur ab sich an den Kosten fur einen Glockenstuhl an der Kirche zu beteiligen eine Klage wurde vom Zurcher Rat abgewiesen Trotzdem wurde 1436 ein Glockenstuhl erstellt und eine erste Glocke aufgezogen Zum letzten Mal wird Jakob Kiel am 1 Dezember 1438 erwahnt Heinrich Staler 1449 wurde Heinrich Staler auf Lebenszeit zum Komtur von Kusnacht geweiht Er erweiterte durch zahlreiche Kaufe den Besitz der Kommende und liess Bauten renovieren 1454 erwarb er Reben neben dem Kusnachter Ordenshaus im gleichen Jahr stiftete er das Johanniterhaus in Bern Heinrich Staler starb am 30 April 1459 Rudolf Keller Nachfolger von Heinrich Staler wurde 1459 der Zurcher Rudolf Keller Er war 1430 als Johanniterbruder in Kusnacht eingetreten und auch in Wadenswil und Bubikon aktiv Komtur Keller war bis 1471 im Amt Werner Marti Wappen des Komturs Marti am Chorgestuhl Werner Marti war 1457 in den Johanniterorden eingetreten und ist von 1475 bis 1496 als Komtur nachgewiesen Unter seiner Leitung wurde der Kirche Kusnacht ein spatgotischer Polygonalchor angebaut Er gab den Auftrag den Chor mit Malereien zu schmucken und stiftete das eichene Chorgestuhl an dem sein Wappen angebracht ist ein Rebenast mit einer Traube Die Bilder wurden 1923 freigelegt Werner Marti erwarb Wald und Reben fur die Kommende und tilgte hundertjahrige Schulden die noch aus der Zeit des Komturs Rudolf von Landenberg Werdegg stammten Im Waldmannshandel von 1489 ernannten ihn die Zurichseebauern zu ihrem Sprecher vor dem Zurcher Rat Im Dezember 1496 trat Marti aus gesundheitlichen Grunden zuruck anschliessend arbeitete er noch zwei Jahre lang als Pfarrer in Seengen wo er am 13 Mai 1498 starb Andres Gubelmann Komtur Andreas Gubelmann auf einem Fenster aus dem Jahr 1498 in der reformierten Kirche in Bubikon Gubelmann wurde am 12 Dezember 1496 vom Grossprior Rudolf von Werdenberg zum Komtur von Kusnacht ernannt 1498 stiftete er der Kirche in Bubikon eine Wappenscheibe aus der Werkstatt des Zurchers Lukas Zeiner Dargestellt ist Gubelmann als kniender Priester Gubelmann starb in seinem Amt als Komtur am 2 Februar 1519 Konrad Schmid Der letzte Komtur in Kusnacht war der Kusnachter Konrad Schmid Schmid wurde 1476 oder Anfang 1477 als Kind einer Kusnachter Bauernfamilie geboren und war in jungen Jahren selbst Insasse des Kusnachter Johanniterhauses Im Alter von knapp vierzig Jahren studierte er noch Theologie an der Universitat Basel 1515 16 legte er dort Prufungen ab 1520 wurde er Vorsteher der Komturei in Kusnacht 1525 fuhrte er in Kusnacht die Reformation durch die Wandbilder wurden ubertuncht die liturgischen Gerate verkauft und die Messe durch das Abendmahl ersetzt 1528 prasidierte Schmid die Glaubensdisputation in Bern im gleichen Jahr stiftete er den heute noch erhaltenen Taufstein mit seinem Familienwappen Schmid fiel am 11 Oktober 1531 an der Seite seines Freundes Zwingli in der Schlacht bei Kappel C F Meyers Gedicht Der Rappe des Komturs erinnert daran Komtur Konrad Schmid Gedenktafel fur den letzten Komtur Konrad Schmid Wappen des Komturs Schmid am Taufstein aus dem Jahr 1528Nach der ReformationNach der Reformation gingen die Guter der Johanniter Komturei in den Besitz der Stadt Zurich uber wurden aber weitgehend fur die neue Kirchgemeinde Kusnacht verwendet Rechtlicher Nachfolger der Komturei wurde 1532 das Amt Kusnacht an dessen Spitze der Amtmann stand Dieser nahm in einem der alten Konventsgebaude seinen Wohnsitz weshalb man auch heute noch vom Amtshaus neben der Kirche spricht Bis 1792 diente das Gebaude als Sitz der Zurcher Amtmanner bis die Amter per Gesetz vom 29 Marz 1833 aufgehoben wurden Johanniterhaus und Kirche um 1650 Ansicht von Suden Amtshaus 1742 Stich von David Herrliberger 1778 von NordenLehrerseminarSeminar und Kirche um 1900 Fur seinen neuen Zweck als Schulhaus wurde das Gebaude 1832 stark umgebaut 1988 wurde es restauriert und die gesamte Haustechnik erneuert Im Haupttrakt der heutigen Kantonsschule Kusnacht liegen jetzt Unterrichtsraume fur das Untergymnasium Fachzimmer fur Musik und Informatik das Lehrerzimmer mit Lehrerarbeitsraumen und die Buros die Schulverwaltung Im Nebenflugel sind uber dem Singsaal die Raumlichkeiten fur die Bereiche Chemie Physik und Instrumentalunterricht untergebracht Im April 2018 wurden bei Sanierungsarbeiten unter dem Singsaal sieben Graber aus dem 9 bis 11 Jahrhundert gefunden Durch eine Notgrabung der Kantonsarchaologie wurde die Fundstelle dokumentiert Die Skelette sollten in das Anthropologische Institut der Universitat Zurich uberfuhrt werden WeblinksConrad Ferdinand Meyer Der Rappe des Komturs Erstdruck im Almanach Das Schweizerhaus Ein vaterlandisches Taschenbuch 1874 LiteraturPeter Ziegler 650 Jahre Johanniterkommende Kusnacht In Kusnachter Jahrheft 2009 S 26 39 Online Rico Steinbruchel Im ehemaligen Johanniterkloster In Kusnachter Jahrheft 2004 S 31 36 Online Bruno Wust In der Ubungsschule des Seminars In Kusnachter Jahrheft 2004 S 37 39 Online Christoph A Schweiss Die Johanniter Komturei Kusnacht und ihr Komtur Konrad Schmid In Jahrheft der Ritterhausgesellschaft Bubikon Jg 60 1996 1997 S 12 35 Christian Schmid Das Seminar Kusnacht seine Geschichte 1832 bis 1982 Seminar Kusnacht 1982 Alfred Egli Komtur Konrad Schmid ein Wegbereiter der Reformation In Kusnachter Jahrheft 1981 S 30 48 Online Franz Schoch Vom Johanniterhaus in Kusnacht und seinen Komturen In Jahrbuch vom Zurichsee Band 7 1944 45 S 112 120 Heinrich Flach Der Denkstein am Gebaude des kantonalen Lehrerseminars der ehemaligen Johanniterkomturei in Kusnacht Zurich In Anzeiger fur schweizerische Altertumskunde Neue Folge Indicateur d antiquites suisses Nouvelle serie Bd 13 Heft 4 1911 S 242 246 Online Kusnacht am Zurichsee Rheie Schweizerische Kunstfuhrer Bern 1997 Siehe auchPortal Malteserorden Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema MalteserordenEinzelnachweiseMittelalterliches Graberfeld unter der Kantonsschule Kusnacht entdeckt In Neue Zurcher Zeitung vom 25 April 2018 47 316944444444 8 5830555555556 Koordinaten 47 19 1 N 8 34 59 O CH1903 686524 241305 Ehemalige Johanniterkommenden im schweizerischen Raum Basel Biberstein Biel Bubikon Contone La Chaux Compesieres Freiburg Hohenrain Leuggern Kusnacht Munchenbuchsee Reiden Rheinfelden Salgesch Thunstetten Tobel Wadenswil

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Untere Röth

  • Juli 20, 2025

    TÜV Südwest

  • Juli 20, 2025

    Türkspor Augsburg

  • Juli 20, 2025

    Türkische Fussballnationalmannschaft

  • Juli 20, 2025

    Tunnel Grunertstraße

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.