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Jörg Christian Fauser 16 Juli 1944 in Bad Schwalbach Taunus 17 Juli 1987 in München war ein deutscher Schriftsteller und

Jörg Fauser

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Jörg Fauser
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Jörg Christian Fauser (* 16. Juli 1944 in Bad Schwalbach, Taunus; † 17. Juli 1987 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.

Leben

Seine Eltern waren der Künstler Arthur Fauser und die Schauspielerin Maria Razum. Noch in seiner Schulzeit veröffentlichte Fauser zwischen 1959 und 1960 erste journalistische Beiträge in der Frankfurter Neuen Presse. 1963 begann seine Mitarbeit als Rezensent für die Frankfurter Hefte. Am 23. Juni 1964 wurde er als Kriegsdienstverweigerer anerkannt.

Nach dem Abitur am Lessing-Gymnasium in Frankfurt am Main 1965 begann Fauser an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ein Studium der Fächer Ethnologie und Anglistik. Das Studium brach er 1966 ab.

Während des Ersatzdienstes im Bethanien-Krankenhaus Heidelberg wurde Fauser abhängig von Heroin. Er unterbrach den Ersatzdienst und hielt sich Anfang 1967 sechs Wochen lang in Istanbul auf. Im Herbst 1967 setzte er sich vom Ersatzdienst ins Istanbuler Drogenviertel Tophane ab. Im Herbst 1968 kehrte Fauser nach Frankfurt zurück und ging dann nach West-Berlin.

Um 1971 hatte er Kontakt zur Hausbesetzerszene im Frankfurter Westend, u. a. zur Gruppe von Joschka Fischer. Zur 68er-Bewegung, deren Akteure meist aus Fausers Generation stammten, hielt er eine kritische Distanz, was sich auch in seinen Werken zeigt.

In Frankfurt schaffte er 1971/72 den Entzug vom Heroin.

Von 1968 bis 1974 lebte Fauser abwechselnd in West-Berlin, Frankfurt und Göttingen; schließlich zog er dauerhaft nach München. Fauser arbeitete für verschiedene literarische Publikationen, unter anderem bei den Alternativzeitschriften Gasolin 23, Ufo und Ulcus Molle Info. Über seine Reisen, die ihn u. a. 1975 nach Marokko und 1976 in die USA führten, berichtete er in Reportagen für die Basler Nationalzeitung. In den 1970er Jahren veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und begann die Zusammenarbeit als Texter mit dem Rockmusiker Achim Reichel. Großen Erfolg hatten Fauser und Reichel mit der Single Der Spieler aus dem Konzeptalbum Blues in Blond, durch die ein Fauser-Text in die ZDF-Hitparade gelangte.

In den 1980er Jahren zog Fauser erneut nach West-Berlin, verfasste drei erfolgreiche Romane und war als Journalist für das Berliner Stadtmagazin tip und die Zeitschriften Lui sowie TransAtlantik tätig. Am 9. Juli 1985 heirateten er und Gabriele Oßwald. Das Ehepaar zog nach München.

Tod

Fauser starb am 17. Juli 1987, als er gegen 4:10 Uhr auf der A 94 zwischen den Münchner Stadtteilen Zamdorf und Riem in Fahrtrichtung Anschlussstelle Feldkirchen als Fußgänger von einem Lkw erfasst wurde. Er hatte zuvor die Feier zu seinem 43. Geburtstag verlassen und offenbar stark alkoholisiert versucht, die Fahrbahn zu überqueren. Weitere Umstände blieben ungeklärt. Anlässlich seiner Rede zum Ingeborg-Bachmann-Preis am 3. Juli 2013 äußerte Michael Köhlmeier die Vermutung, Fausers Tod sei kein Unfall gewesen, sondern habe mit dessen Recherchen über Verbindungen zwischen dem Drogenmilieu und der deutschen Politik zu tun gehabt.

Position und Rezeption

Fauser war in seinen frühen Jahren ein Underground-Autor, der stark von der amerikanischen Beat-Literatur beeinflusst war und in seinen Texten eigene Drogenerfahrungen verarbeitete. Unter dem Einfluss der amerikanischen Hard-boiled-Autoren Dashiell Hammett und Raymond Chandler wandelten sich in den 1980er Jahren zwar seine Sujets, die in der zeitgenössischen Literaturkritik oft vorgenommene Etikettierung Fausers als Autor von Kriminalromanen aus der bundesrepublikanischen Wirklichkeit wird seinem literarischen Gewicht jedoch keineswegs gerecht.

Exemplarisch für das Fauser von der etablierten Literaturkritik oft entgegengebrachte Unverständnis war die vernichtende Beurteilung durch Marcel Reich-Ranicki beim Lesewettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis von 1984. Michael Köhlmeier griff in seiner Rede zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2013 die damaligen Juroren, namentlich Reich-Ranicki, Walter Jens, Gertrud Fussenegger und Peter Härtling scharf an. Ihre Kritik habe nicht Fausers Werk, sondern seiner Person gegolten. Fauser sei damals der deutschen Literaturkritik in ihrer „hinterhältigsten und erbärmlichsten Gestalt“ begegnet: Fauser sei, egal was er geschrieben habe, stets verrissen worden und daher tief verletzt gewesen.

Heute gilt Fauser im Kreis der Underground-Literatur als der große Wegbereiter des Genres in Deutschland.Benjamin von Stuckrad-Barre, der als Oberstufenschüler alle Bücher von Fauser las, hat seinen Büchern Soloalbum, Panikherz und Remix 3 jeweils ein Zitat von Fauser vorangestellt.

Auszeichnungen

  • 1988: Friedrich-Glauser-Preis anlässlich der Criminale (postum).

Veröffentlichungen

Einzelausgaben

  • 1971: Aqualunge. Ein Report. Udo Breger, Göttingen
  • 1972: Tophane. Maro, Gersthofen
    • Neuauflage 2011: Tophane. Illustriert von Robert Schalinski. Moloko print, Schönebeck
  • 1973: Die Harry Gelb Story. Maro, Gersthofen
  • 1977: Open end. Fünf Gedichte. King Kong Press, München
  • 1978: Marlon Brando. Der versilberte Rebell. Monika Nüchtern, München
    • Neuauflage 2020: Marlon Brando. Der versilberte Rebell. Eine Biographie. Mit einem Nachwort von Franz Dobler und einem Text von Brigitte Kronauer. Diogenes, Zürich
  • 1978: Der Strand der Städte. Eduard Jakobsohn, Berlin
  • 1979: Alles wird gut. Rogner & Bernhard, München
  • 1979: Requiem für einen Goldfisch. Nachtmaschine, Basel
  • 1979: Trotzki, Goethe und das Glück. Rogner & Bernhard, München
  • 1981: Der Schneemann. Rogner & Bernhard, München
  • 1982: Mann und Maus. Rogner & Bernhard, München
  • 1984: Blues für Blondinen. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin/Wien
  • 1984: Rohstoff. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin/Wien
  • 1985: Das Schlangenmaul. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin/Wien
    • Neuauflage 2019 mit einem Nachwort von Friedrich Ani. Diogenes, Zürich
  • 1987: Kant. Heyne, München
  • 1992: Blues in Blond. Songs und Balladen. Gemeinsam mit Achim Reichel und Elfi Küster. Luchterhand Literaturverlag, Hamburg
  • 1993: Ich habe eine Mordswut. Briefe an die Eltern 1957–1987. Paria, Frankfurt am Main
  • 2003: Lese-Stoff. Von Joseph Roth bis Eric Ambler. Neue Kritik, Frankfurt am Main
  • 2020: Alles muss ganz anders werden. Erzählungen 1975 – 79. Diogenes, Zürich

Werkausgabe 1990–1994

Jörg-Fauser-Edition in acht Bänden, einem Beiheft und Ergänzungsband bei Rogner & Bernhard, Hamburg:

  • 1990: Band 1. Romane I
  • 1990: Band 2. Romane II
  • 1990: Band 3. Erzählungen I
  • 1990: Band 4. Erzählungen II
  • 1990: Band 5. Gedichte
  • 1990: Band 6. Essays, Reportagen, Kolumnen I
  • 1990: Band 7. Essays, Reportagen, Kolumnen II
  • 1990: Band 8. Marlon-Brando-Biographie
  • 1990: Beiheft. Informationen und Bilder
  • 1994: Ergänzungsband. Das leise lächelnde Nein und andere Texte

Werkausgabe 2004–2009

Neue Edition der Werke Jörg Fausers beim Alexander Verlag Berlin, herausgegeben von Alexander Wewerka:

  • 2004: Band I. Marlon-Brando. Der versilberte Rebell. Biographischer Essay. Nachwort von Michael Althen und Gespräch mit Verlegerin Monika Nüchtern
  • 2004: Band II. Rohstoff. Roman. Nachwort von Benjamin von Stuckrad-Barre und Gespräch mit Lektorin Hanna Siehr
  • 2004: Band III. Der Schneemann. Roman. Nachwort von Feridun Zaimoglu und Gespräch mit Verleger Thomas Landshoff
  • 2005: Band IV. Trotzki, Goethe und das Glück. Gesammelte Gedichte und Songtexte. Nachwort von Franz Dobler und Gesprächen mit den Musikern Achim Reichel und Veronika Fischer
  • 2005: Band V. Alles wird gut. Gesammelte Erzählungen 1. Vorwort von Helmut Krausser und Nachwort von Jürgen Ploog
  • 2006: Band VI. Mann und Maus. Gesammelte Erzählungen 2. Anstelle eines Nachworts: Der Tequila kommt heute gut. Eine Zechtour mit Jörg Fauser von Martin Compart
  • 2006: Band VII. Das Schlangenmaul. Roman. Nachwort von Martin Compart
  • 2009: Band VIII. Der Strand der Städte. Gesammelte journalistische Arbeiten 1959–1987. Essays, Reportagen, Kolumnen. Vorwort von Matthias Penzel
  • 2007: Band IX. Die Tournee. Romanfragment

Werkausgabe 2019–2022

Edition der Werke Jörg Fausers in Einzelausgaben ohne Bandnumerierung beim Diogenes Verlag Zürich, herausgegeben von Matthias Penzel:

  • 2019: Ich habe große Städte gesehen. Die Gedichte.
  • 2019: Caliban Berlin. Kolumnen 1980–84.
  • 2019: Rohstoff. Roman
  • 2019: Rohstoff Elements.
  • 2019: Das Schlangenmaul. Roman.
  • 2020: Der Schneemann. Roman
  • 2020: Der Klub, in dem wir alle spielen. Über den Zustand der Literatur.
  • 2020: Marlon Brando, der versilberte Rebell. Eine Biographie.
  • 2020: Alles muss ganz anders werden. Erzählungen 1975–79.
  • 2021: Das Weiße im Auge. Erzählungen 1980–87.
  • 2021: Kant. Erzählung.
  • 2021: Carl Weissner. Eine Freundschaft in Briefen 1971–87.
  • 2022: Man hängt halt so an dem, was man hat. Briefe an die Eltern.
  • 2022: Die Tournee. Roman aus dem Nachlass.

Briefe

  • Man hängt halt so an dem, was man hat: Briefe an die Eltern: mit Faksimiles von Briefen und Postkarten, zusammengestellt, herausgegeben und mit einem Vorwort von Peter Graf sowie einem Nachwort von Ronja von Rönne, Zürich: Diogenes, 2023, ISBN 978-3-257-07163-4

Übersetzungen

  • John Howlett: James Dean. Monika Nüchtern, München 1977
  • The Rolling Stones. Songbook. 155 Songs [1963–1977] mit Noten. Deutsch von Teja Schwaner, Jörg Fauser und Carl Weissner. Mit 75 Alternativübersetzungen von Helmut Salzinger. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977
  • Joan Baez: Tagesanbruch. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1978
  • James Taylor: Songbook. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1978

Filmografie

  • 1976: . Regie: Hans-Christof Stenzel, Drehbuch: Jörg Fauser (mit Y Sa Lo)
  • 1984: Der Schneemann. Regie: Peter F. Bringmann (mit Marius Müller-Westernhagen und Polly Eltes)
  • 1998: Das Frankfurter Kreuz. Regie: Romuald Karmakar (mit Michael Degen und Manfred Zapatka)
  • 2006: Rohstoff – Der Schriftsteller Jörg Fauser. Dokumentarfilm. Regie: Christoph Rüter

Hörspiele

  • 1974: Café Nirvana. Regie: Hein Bruehl, WDR
  • 1974: Die von der Reservebank oder Wenn wir drankommen, ist das Spiel hoffentlich verloren (zusammen mit Broder Boyksen), Regie: Carl Weissner, SR
  • 1977: Der Tod der Nilpferde. Regie: Peter Michel Ladiges, SR
  • 1978: Für eine Mark und acht. Regie: Hermann Treusch, HR
  • 1979: Romanze. Regie: Werner Klippert, SR
  • 2010: Der Schneemann. Regie: Leonhard Koppelmann, SWR

Diskografie

  • 1980: Ungeschminkt. LP von Achim Reichel, drei Texte von Fauser
  • 1981: Blues in Blond. LP von Achim Reichel, alle Texte von Fauser
  • 1983: Nachtexpress. LP von Achim Reichel, sechs Texte von Fauser
  • 1984: Sehnsucht nach Wärme. LP von Veronika Fischer, ein Text von Fauser
  • 1987: Eine Ewigkeit unterwegs. LP von Achim Reichel, sieben Texte von Fauser
  • 1987: Spiegelbilder. LP von Veronika Fischer, ein Text von Fauser
  • 1989: Veronika Fischer. LP von Veronika Fischer, drei Texte von Fauser
  • 1997: Fauser O-Ton. Doppel-CD mit vornehmlich von Fauser gelesenen Texten, Hrsg.: Christian Lyra
  • 2004: Rohstoff. 2-CD-Audiobook, gelesen von Benjamin von Stuckrad-Barre
  • 2005: Cut City Blues. Franz Dobler liest Gedichte von Fauser
  • 2005: Fausertracks. Mash-up mit Fausers Stimme zu Musik von lebenDigital
  • 2007: Der Schneemann. 6-CD-Audiobook, gelesen von Heikko Deutschmann

Literatur

  • Matthias Penzel, Ambros Waibel: Rebell im Cola-Hinterland. Biografie. Berlin 2004, ISBN 3-89320-076-2.
    • erweiterte Neuauflage: Jörg Fauser. Rebell im Cola-Hinterland. Die Biografie, Diogenes, Zürich 2024, ISBN 978-3-257-07292-1.
  • : Bornheim Blues. Jörg Fauser – Ein Essay. Meine 2024, ISBN 978-3-910335-09-7.
  • Kai U. Jürgens: Schöne Künste, schöner Schein. Das Motiv der Fälschung in Jörg Fausers »Kant« (1987). In: Nikolas Buck (Hrsg.): Der deutschsprachige Thriller. Entwicklung und Ausformungen eines populären Genres. Verlag J.B. Metzler, Berlin 2024, ISBN 978-3-662-68550-1, S. 117–132.
  • Jörg Fauser – Die Tournee. In: Die Zeit, Nr. 30/2007 („Die Wahrheit liegt auf der Straße“).

Quellen

  • Michael Meller: Biografie Jörg Fauser. joerg-fauser.de (archivierte Version).
  • Michael Meller: Bibliografie Jörg Fauser. joerg-fauser.de (archivierte Version).

Weblinks

Commons: Jörg Fauser – Sammlung von Bildern
Wikiquote: Jörg Fauser – Zitate
  • Literatur von und über Jörg Fauser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von und über Jörg Fauser in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Jörg Fauser bei IMDb
  • Website Jörg Fauser.
  • Matthias Penzel: „Es ist wie im Rausch …“ J.F. – sein Leben und Werk, Tod und Nachwirken. (PDF; 228 kB) 2005.
  • Peter Apfl: Die Legende vom Heiligen Jörg. (Memento vom 23. Juli 2012 im Internet Archive)
  • Tiemo Rink: Fausers Nächte. Der Tagesspiegel.
  • Maciej Jedrzejewski: Ein Gespräch über Jörg Fauser mit Ambros Waibel am 29. Dezember 2009; abgerufen am 25. September 2016.
  • Kommentierte Linksammlung. (Memento vom 11. Oktober 2013 im Internet Archive) Universitätsbibliothek der FU Berlin (Ulrich Goerdten).
  • Klagenfurter Rede Michael Köhlmeiers. (PDF) bachmannpreis.orf.at; Jörg Fauser gewidmet.
  • Fauser, Jörg. Hessische Biografie. (Stand: 27. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  • Fauser, Jörg im Frankfurter Personenlexikon
  • Matthias Penzel: Fauser, Jörg Christian. In: NDB-online, 1. Oktober 2022.
  • Jörg Fauser im Autor-Skooter im Gespräch mit Hellmuth Karasek (1984); youtube.com

Einzelnachweise

  1. Johannes Ullmaier: Von ACID nach ADLON. Eine Reise durch die deutschsprachige Popliteratur. Ventil-Verlag, Mainz 2001, S. 77–78.
  2. Matthias Penzel & Ambros Waibel, Rebell im Cola-Hinterland, Edition Tiamat, Berlin 2004, S. 72.
  3. archiv.bachmannpreis.orf.at (PDF)
  4. Panikherz. Köln 2016. S. 94.
Normdaten (Person): GND: 119101211 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n83199588 | VIAF: 118553053 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Fauser, Jörg
ALTERNATIVNAMEN Fauser, Jörg Christian (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Journalist
GEBURTSDATUM 16. Juli 1944
GEBURTSORT Bad Schwalbach, Taunus
STERBEDATUM 17. Juli 1987
STERBEORT München

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 17:27

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Jorg Christian Fauser 16 Juli 1944 in Bad Schwalbach Taunus 17 Juli 1987 in Munchen war ein deutscher Schriftsteller und Journalist Jorg Fauser 1986 in Dubrovnik LebenSeine Eltern waren der Kunstler Arthur Fauser und die Schauspielerin Maria Razum Noch in seiner Schulzeit veroffentlichte Fauser zwischen 1959 und 1960 erste journalistische Beitrage in der Frankfurter Neuen Presse 1963 begann seine Mitarbeit als Rezensent fur die Frankfurter Hefte Am 23 Juni 1964 wurde er als Kriegsdienstverweigerer anerkannt Nach dem Abitur am Lessing Gymnasium in Frankfurt am Main 1965 begann Fauser an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main ein Studium der Facher Ethnologie und Anglistik Das Studium brach er 1966 ab Wahrend des Ersatzdienstes im Bethanien Krankenhaus Heidelberg wurde Fauser abhangig von Heroin Er unterbrach den Ersatzdienst und hielt sich Anfang 1967 sechs Wochen lang in Istanbul auf Im Herbst 1967 setzte er sich vom Ersatzdienst ins Istanbuler Drogenviertel Tophane ab Im Herbst 1968 kehrte Fauser nach Frankfurt zuruck und ging dann nach West Berlin Um 1971 hatte er Kontakt zur Hausbesetzerszene im Frankfurter Westend u a zur Gruppe von Joschka Fischer Zur 68er Bewegung deren Akteure meist aus Fausers Generation stammten hielt er eine kritische Distanz was sich auch in seinen Werken zeigt In Frankfurt schaffte er 1971 72 den Entzug vom Heroin Von 1968 bis 1974 lebte Fauser abwechselnd in West Berlin Frankfurt und Gottingen schliesslich zog er dauerhaft nach Munchen Fauser arbeitete fur verschiedene literarische Publikationen unter anderem bei den Alternativzeitschriften Gasolin 23 Ufo und Ulcus Molle Info Uber seine Reisen die ihn u a 1975 nach Marokko und 1976 in die USA fuhrten berichtete er in Reportagen fur die Basler Nationalzeitung In den 1970er Jahren veroffentlichte er mehrere Gedichtbande und begann die Zusammenarbeit als Texter mit dem Rockmusiker Achim Reichel Grossen Erfolg hatten Fauser und Reichel mit der Single Der Spieler aus dem Konzeptalbum Blues in Blond durch die ein Fauser Text in die ZDF Hitparade gelangte In den 1980er Jahren zog Fauser erneut nach West Berlin verfasste drei erfolgreiche Romane und war als Journalist fur das Berliner Stadtmagazin tip und die Zeitschriften Lui sowie TransAtlantik tatig Am 9 Juli 1985 heirateten er und Gabriele Osswald Das Ehepaar zog nach Munchen TodGrab von Jorg Fauser auf dem Ostfriedhof in Munchen Fauser starb am 17 Juli 1987 als er gegen 4 10 Uhr auf der A 94 zwischen den Munchner Stadtteilen Zamdorf und Riem in Fahrtrichtung Anschlussstelle Feldkirchen als Fussganger von einem Lkw erfasst wurde Er hatte zuvor die Feier zu seinem 43 Geburtstag verlassen und offenbar stark alkoholisiert versucht die Fahrbahn zu uberqueren Weitere Umstande blieben ungeklart Anlasslich seiner Rede zum Ingeborg Bachmann Preis am 3 Juli 2013 ausserte Michael Kohlmeier die Vermutung Fausers Tod sei kein Unfall gewesen sondern habe mit dessen Recherchen uber Verbindungen zwischen dem Drogenmilieu und der deutschen Politik zu tun gehabt Position und RezeptionFauser war in seinen fruhen Jahren ein Underground Autor der stark von der amerikanischen Beat Literatur beeinflusst war und in seinen Texten eigene Drogenerfahrungen verarbeitete Unter dem Einfluss der amerikanischen Hard boiled Autoren Dashiell Hammett und Raymond Chandler wandelten sich in den 1980er Jahren zwar seine Sujets die in der zeitgenossischen Literaturkritik oft vorgenommene Etikettierung Fausers als Autor von Kriminalromanen aus der bundesrepublikanischen Wirklichkeit wird seinem literarischen Gewicht jedoch keineswegs gerecht Exemplarisch fur das Fauser von der etablierten Literaturkritik oft entgegengebrachte Unverstandnis war die vernichtende Beurteilung durch Marcel Reich Ranicki beim Lesewettbewerb um den Ingeborg Bachmann Preis von 1984 Michael Kohlmeier griff in seiner Rede zum Ingeborg Bachmann Preis 2013 die damaligen Juroren namentlich Reich Ranicki Walter Jens Gertrud Fussenegger und Peter Hartling scharf an Ihre Kritik habe nicht Fausers Werk sondern seiner Person gegolten Fauser sei damals der deutschen Literaturkritik in ihrer hinterhaltigsten und erbarmlichsten Gestalt begegnet Fauser sei egal was er geschrieben habe stets verrissen worden und daher tief verletzt gewesen Heute gilt Fauser im Kreis der Underground Literatur als der grosse Wegbereiter des Genres in Deutschland Benjamin von Stuckrad Barre der als Oberstufenschuler alle Bucher von Fauser las hat seinen Buchern Soloalbum Panikherz und Remix 3 jeweils ein Zitat von Fauser vorangestellt Auszeichnungen1988 Friedrich Glauser Preis anlasslich der Criminale postum VeroffentlichungenEinzelausgaben 1971 Aqualunge Ein Report Udo Breger Gottingen 1972 Tophane Maro Gersthofen Neuauflage 2011 Tophane Illustriert von Robert Schalinski Moloko print Schonebeck 1973 Die Harry Gelb Story Maro Gersthofen 1977 Open end Funf Gedichte King Kong Press Munchen 1978 Marlon Brando Der versilberte Rebell Monika Nuchtern Munchen Neuauflage 2020 Marlon Brando Der versilberte Rebell Eine Biographie Mit einem Nachwort von Franz Dobler und einem Text von Brigitte Kronauer Diogenes Zurich 1978 Der Strand der Stadte Eduard Jakobsohn Berlin 1979 Alles wird gut Rogner amp Bernhard Munchen 1979 Requiem fur einen Goldfisch Nachtmaschine Basel 1979 Trotzki Goethe und das Gluck Rogner amp Bernhard Munchen 1981 Der Schneemann Rogner amp Bernhard Munchen 1982 Mann und Maus Rogner amp Bernhard Munchen 1984 Blues fur Blondinen Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien 1984 Rohstoff Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien 1985 Das Schlangenmaul Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien Neuauflage 2019 mit einem Nachwort von Friedrich Ani Diogenes Zurich 1987 Kant Heyne Munchen 1992 Blues in Blond Songs und Balladen Gemeinsam mit Achim Reichel und Elfi Kuster Luchterhand Literaturverlag Hamburg 1993 Ich habe eine Mordswut Briefe an die Eltern 1957 1987 Paria Frankfurt am Main 2003 Lese Stoff Von Joseph Roth bis Eric Ambler Neue Kritik Frankfurt am Main 2020 Alles muss ganz anders werden Erzahlungen 1975 79 Diogenes ZurichWerkausgabe 1990 1994 Jorg Fauser Edition in acht Banden einem Beiheft und Erganzungsband bei Rogner amp Bernhard Hamburg 1990 Band 1 Romane I 1990 Band 2 Romane II 1990 Band 3 Erzahlungen I 1990 Band 4 Erzahlungen II 1990 Band 5 Gedichte 1990 Band 6 Essays Reportagen Kolumnen I 1990 Band 7 Essays Reportagen Kolumnen II 1990 Band 8 Marlon Brando Biographie 1990 Beiheft Informationen und Bilder 1994 Erganzungsband Das leise lachelnde Nein und andere TexteWerkausgabe 2004 2009 Neue Edition der Werke Jorg Fausers beim Alexander Verlag Berlin herausgegeben von Alexander Wewerka 2004 Band I Marlon Brando Der versilberte Rebell Biographischer Essay Nachwort von Michael Althen und Gesprach mit Verlegerin Monika Nuchtern 2004 Band II Rohstoff Roman Nachwort von Benjamin von Stuckrad Barre und Gesprach mit Lektorin Hanna Siehr 2004 Band III Der Schneemann Roman Nachwort von Feridun Zaimoglu und Gesprach mit Verleger Thomas Landshoff 2005 Band IV Trotzki Goethe und das Gluck Gesammelte Gedichte und Songtexte Nachwort von Franz Dobler und Gesprachen mit den Musikern Achim Reichel und Veronika Fischer 2005 Band V Alles wird gut Gesammelte Erzahlungen 1 Vorwort von Helmut Krausser und Nachwort von Jurgen Ploog 2006 Band VI Mann und Maus Gesammelte Erzahlungen 2 Anstelle eines Nachworts Der Tequila kommt heute gut Eine Zechtour mit Jorg Fauser von Martin Compart 2006 Band VII Das Schlangenmaul Roman Nachwort von Martin Compart 2009 Band VIII Der Strand der Stadte Gesammelte journalistische Arbeiten 1959 1987 Essays Reportagen Kolumnen Vorwort von Matthias Penzel 2007 Band IX Die Tournee RomanfragmentWerkausgabe 2019 2022 Edition der Werke Jorg Fausers in Einzelausgaben ohne Bandnumerierung beim Diogenes Verlag Zurich herausgegeben von Matthias Penzel 2019 Ich habe grosse Stadte gesehen Die Gedichte 2019 Caliban Berlin Kolumnen 1980 84 2019 Rohstoff Roman 2019 Rohstoff Elements 2019 Das Schlangenmaul Roman 2020 Der Schneemann Roman 2020 Der Klub in dem wir alle spielen Uber den Zustand der Literatur 2020 Marlon Brando der versilberte Rebell Eine Biographie 2020 Alles muss ganz anders werden Erzahlungen 1975 79 2021 Das Weisse im Auge Erzahlungen 1980 87 2021 Kant Erzahlung 2021 Carl Weissner Eine Freundschaft in Briefen 1971 87 2022 Man hangt halt so an dem was man hat Briefe an die Eltern 2022 Die Tournee Roman aus dem Nachlass Briefe Man hangt halt so an dem was man hat Briefe an die Eltern mit Faksimiles von Briefen und Postkarten zusammengestellt herausgegeben und mit einem Vorwort von Peter Graf sowie einem Nachwort von Ronja von Ronne Zurich Diogenes 2023 ISBN 978 3 257 07163 4UbersetzungenJohn Howlett James Dean Monika Nuchtern Munchen 1977 The Rolling Stones Songbook 155 Songs 1963 1977 mit Noten Deutsch von Teja Schwaner Jorg Fauser und Carl Weissner Mit 75 Alternativubersetzungen von Helmut Salzinger Zweitausendeins Frankfurt am Main 1977 Joan Baez Tagesanbruch Zweitausendeins Frankfurt am Main 1978 James Taylor Songbook Zweitausendeins Frankfurt am Main 1978Filmografie1976 Regie Hans Christof Stenzel Drehbuch Jorg Fauser mit Y Sa Lo 1984 Der Schneemann Regie Peter F Bringmann mit Marius Muller Westernhagen und Polly Eltes 1998 Das Frankfurter Kreuz Regie Romuald Karmakar mit Michael Degen und Manfred Zapatka 2006 Rohstoff Der Schriftsteller Jorg Fauser Dokumentarfilm Regie Christoph RuterHorspiele1974 Cafe Nirvana Regie Hein Bruehl WDR 1974 Die von der Reservebank oder Wenn wir drankommen ist das Spiel hoffentlich verloren zusammen mit Broder Boyksen Regie Carl Weissner SR 1977 Der Tod der Nilpferde Regie Peter Michel Ladiges SR 1978 Fur eine Mark und acht Regie Hermann Treusch HR 1979 Romanze Regie Werner Klippert SR 2010 Der Schneemann Regie Leonhard Koppelmann SWRDiskografie1980 Ungeschminkt LP von Achim Reichel drei Texte von Fauser 1981 Blues in Blond LP von Achim Reichel alle Texte von Fauser 1983 Nachtexpress LP von Achim Reichel sechs Texte von Fauser 1984 Sehnsucht nach Warme LP von Veronika Fischer ein Text von Fauser 1987 Eine Ewigkeit unterwegs LP von Achim Reichel sieben Texte von Fauser 1987 Spiegelbilder LP von Veronika Fischer ein Text von Fauser 1989 Veronika Fischer LP von Veronika Fischer drei Texte von Fauser 1997 Fauser O Ton Doppel CD mit vornehmlich von Fauser gelesenen Texten Hrsg Christian Lyra 2004 Rohstoff 2 CD Audiobook gelesen von Benjamin von Stuckrad Barre 2005 Cut City Blues Franz Dobler liest Gedichte von Fauser 2005 Fausertracks Mash up mit Fausers Stimme zu Musik von lebenDigital 2007 Der Schneemann 6 CD Audiobook gelesen von Heikko DeutschmannLiteraturMatthias Penzel Ambros Waibel Rebell im Cola Hinterland Biografie Berlin 2004 ISBN 3 89320 076 2 erweiterte Neuauflage Jorg Fauser Rebell im Cola Hinterland Die Biografie Diogenes Zurich 2024 ISBN 978 3 257 07292 1 Bornheim Blues Jorg Fauser Ein Essay Meine 2024 ISBN 978 3 910335 09 7 Kai U Jurgens Schone Kunste schoner Schein Das Motiv der Falschung in Jorg Fausers Kant 1987 In Nikolas Buck Hrsg Der deutschsprachige Thriller Entwicklung und Ausformungen eines popularen Genres Verlag J B Metzler Berlin 2024 ISBN 978 3 662 68550 1 S 117 132 Jorg Fauser Die Tournee In Die Zeit Nr 30 2007 Die Wahrheit liegt auf der Strasse QuellenMichael Meller Biografie Jorg Fauser joerg fauser de archivierte Version Michael Meller Bibliografie Jorg Fauser joerg fauser de archivierte Version WeblinksCommons Jorg Fauser Sammlung von Bildern Wikiquote Jorg Fauser Zitate Literatur von und uber Jorg Fauser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Jorg Fauser in der Deutschen Digitalen Bibliothek Jorg Fauser bei IMDb Website Jorg Fauser Matthias Penzel Es ist wie im Rausch J F sein Leben und Werk Tod und Nachwirken PDF 228 kB 2005 Peter Apfl Die Legende vom Heiligen Jorg Memento vom 23 Juli 2012 im Internet Archive Tiemo Rink Fausers Nachte Der Tagesspiegel Maciej Jedrzejewski Ein Gesprach uber Jorg Fauser mit Ambros Waibel am 29 Dezember 2009 abgerufen am 25 September 2016 Kommentierte Linksammlung Memento vom 11 Oktober 2013 im Internet Archive Universitatsbibliothek der FU Berlin Ulrich Goerdten Klagenfurter Rede Michael Kohlmeiers PDF bachmannpreis orf at Jorg Fauser gewidmet Fauser Jorg Hessische Biografie Stand 27 November 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Fauser Jorg im Frankfurter Personenlexikon Matthias Penzel Fauser Jorg Christian In NDB online 1 Oktober 2022 Jorg Fauser im Autor Skooter im Gesprach mit Hellmuth Karasek 1984 youtube comEinzelnachweiseJohannes Ullmaier Von ACID nach ADLON Eine Reise durch die deutschsprachige Popliteratur Ventil Verlag Mainz 2001 S 77 78 Matthias Penzel amp Ambros Waibel Rebell im Cola Hinterland Edition Tiamat Berlin 2004 S 72 archiv bachmannpreis orf at PDF Panikherz Koln 2016 S 94 Normdaten Person GND 119101211 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n83199588 VIAF 118553053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fauser JorgALTERNATIVNAMEN Fauser Jorg Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 16 Juli 1944GEBURTSORT Bad Schwalbach TaunusSTERBEDATUM 17 Juli 1987STERBEORT Munchen

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