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Jürgen Brodwolf 14 März 1932 in Dübendorf ist ein Schweizer Bildhauer und Objektkünstler wohnhaft in Kandern WerdegangJü

Jürgen Brodwolf

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Jürgen Brodwolf (* 14. März 1932 in Dübendorf) ist ein Schweizer Bildhauer und Objektkünstler, wohnhaft in Kandern.

Werdegang

Jürgen Brodwolf bildete sich 1948 an der Kunstgewerbeschule in Bern zum Zeichnerlithographen aus. Nach Abschluss seines Studiums 1953 hielt er sich in Paris auf und übte sich autodidaktisch in der Malerei. 1955 erhielt er ein Eidgenössisches Kunststipendium für Malerei, ließ sich 1957 in Vogelbach im Südschwarzwald – wo er bis 1995 wohnte und arbeitete – nieder und betätigte sich als Fresko-Restaurator und Glasmaler. Ein Stipendium an der Akademie der Künste in Berlin erhielt er im Jahre 1968. Im Jahre 1976 erhielt er eine Professur für darstellendes Zeichnen an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim. Es folgte ab Sommersemester 1982 eine Professur für Bildhauerei (Nachfolge Rudolf Hoflehner) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, die er bis 1994 innehatte. Seit 1980 hält sich der Künstler wiederholt in Vezia im Tessin auf, das noch bis heute zu seinem Zweitwohnsitz zählt. Bekannte Schüler sind Camill Leberer und Karin Sander. Seit 1995 wohnt er in Kandern im ehemaligen Städtischen Krankenhaus, das zu seiner Kunst-, Arbeits- und Lebensstätte wurde.

Werk

Brodwolf wuchs ohne Geschwister in einer unberührten Naturlandschaft auf, und verschiedene Naturgegenstände wie Zweige, Moos, Schwemmholz regten die reiche kindliche Phantasie früh zu figürlichem und szenischem Gestalten an. Der Bezug zu archaischen Kindheitseindrücken und archetypischen Idolen setzt sich bis in seine reifen Werke fort. 1959 entdeckt Jürgen Brodwolf die Tubenfigur, die von nun an zu seinem „Monogramm“ wird und für die er bis heute bekannt ist. Die Tubenfiguren, die durch den Anblick einer ausgedrückten und eigentümlich verformten, figürlich anmutenden Farbtube im Malatelier ausgelöst wurden, sind bis heute noch Teil seiner Kunstwerke. Das Fundstück kann als Weiterentwicklung des Ready-mades angesehen werden. Die Verwendung der Tubenfigur hat er im Laufe der Jahre stets weiter entwickelt. So entstanden 1965 die ersten Figurenkästen, das sind kastenartige Werke, die verschiedene Tubenfiguren beinhalten. Figuren im grösseren Format schafft der Künstler ab dem Jahr 1972, indem er die Figuren aus Blei formt und somit nicht mehr an die vorgegebene Tubengrösse gebunden ist. Zudem entstehen die ersten elektromechanische Figurentheater. Er erweitert zunehmen sein Repertoire an Figuren, sodass in den darauffolgenden Jahren Leinwand-, Papp- und Pappmachéfiguren entstehen. 1993 entdeckt Brodwolf die Papierfigur, die er zumeist in denselben Dimensionen der Tubenfigur bis heute noch verwendet. 1999 schafft er die erste Pigmentfigur und 2002 widmet er sich dem Material Bronze mit den ersten Bronzefiguren. Brodwolf verwendet über die Tube hinaus, zahlreiche andere Gebrauchsgegenstände, wie etwa Pinsel, Stoffe, Ofenkacheln usw., die er in seinen Werken ein- und verarbeitet. Somit verlieren diese Gegenstände an ihrer Bedeutung und Funktion und werden zu Teilen seiner Kunstwerke. Während all seiner künstlerischen Entwicklung fliessen deutlich die Kenntnisse, die er während seiner Tätigkeit als Restaurator erworben hat, über Einsatz, Gebrauch und Eigenschaften verschiedener Substanzen, in seine Werke mit ein und erzeugen das enorm breite Variations-Spektrum seines Œuvres.

Ursprung der Tubenfigur

Jürgen Brodwolf Fantasie wurde bereits in seiner Kindheit angeregt. Seine frühe Kindheit verbrachte er ohne Geschwister und Spielgefährten in einer noch sehr unberührten Landschaft, mit Busch- und Baumwäldern, Weideflächen, Mooren und Weihern und machte diese Umgebung zu seinem persönlichen Spielplatz. Der Künstler selbst beschreibt die enorme Fähigkeit aus der Kindheit, in formtypische Steine, Hölzer, Zweige usw. Menschen- und Tierwesen hinein zu projizieren oder herauszulesen: „Da verwandelt sich eine Hand voll Schwemmhölzer am Fluss, gebrochene Baumzweige, vermoderte Holzstücke im Wald zu Vater, Mutter, Prinz, König, Hexe, Teufel, Zwerg.“ So schuf sich der Künstler als Kind seine eigenen Spielkameraden in den fantasievollen Gestalten, entnommen aus seiner unmittelbaren Umgebung. Später formte der junge Jürgen Brodwolf Figuren aus Stanniolpapier und spielte mit diesen, insbesondere während der Wintermonate, vor Pappschachtelbühnen und selbst gebastelten Kulissen. Dies bildet den Ursprung seiner späteren Tubenfiguren. Zwischen den letzten Stainiolfiguren und den ersten Tubenfiguren liegen etwa 20 Jahre. Die Kindertage mit seinen erschaffenen Figuren im Wald blieben dem Künstler stets in Erinnerung, die insbesondere zum Vorschein kam, als er eine ausgedrückte Farbtube auf dem Metalltisch neben seiner Staffelei liegen sah und in deren zufällig, unabsichtlichen Verformung er sofort figurative Züge erkannte, die dem Ur- oder Vorbild seiner inneren Figur entsprachen. So knüpfte der Künstler im Alter von fast 30 Jahren an die Figurenrelikte seiner Kindheit an und fand somit zu seiner individuellen und eigenen Sprache in der Kunst. Doch die Tubenfigur soll nicht nur als sein „Markenzeichen“ gesehen werden, sondern vielmehr als archetypische, idolhafte Figur mit dem Phänomen der ständigen Wandlungsfähigkeit, die der Künstler nun seit fast 60 Jahren in seiner Kunst ver- und bearbeitet und somit immer wieder zu neuen Figurentypen gelangt.

Preise und Ehrungen

  • 1970: Förderpreis der Reinhold-Schneider-Stiftung Freiburg
  • 1975: Kunstpreis der Böttcherstraße Bremen
  • 1981: Hans-Thoma-Preis
  • 1986: Kunstpreis der Stadt Darmstadt
  • 1989: Kunstpreis der Stadt Stuttgart
  • 1995: Kunstpreis der Künstler, Düsseldorf
  • 2011: Erich-Heckel-Preis des Freundeskreises des Künstlerbundes Baden-Württemberg e. V.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1974: Kunstverein in Hamburg (Spurensicherung)
  • 1977: documenta 6, Kassel
  • 1982: Biennale von Venedig, Venedig
  • 1984: Kunstverein Ingolstadt, Ingolstadt
  • 1984: Plastik der 60er und 70er Jahre im Südwesten, Galerie der Stadt Esslingen am Neckar, Villa Merkel
  • 1990: Martin-Gropius-Bau, Berlin
  • 1991: Museum für Zeitgenössische Kunst, Oslo
  • 1992: Mathildenhöhe Darmstadt
  • 1993: Gerhard-Marcks-Haus, Bremen
  • 1995: Gaswerkhallen, Amsterdam
  • 1999: Jürgen Brodwolf, Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim
  • 1998: First Int. Ink Painting Biennal of Shenzhen, China
  • 2002: Kunsthalle Villa Kobe, Halle (Saale)
  • 2003: 6. Esposizione Int. di Sculture e Installazione, Venedig-Lido
  • 2005: Inwendig voller Figur, Stiftung Museum Schloss Moyland
  • 2005: Stuttgarter Begegnungen: die Schenkung Wolfgang Kermer, Städtische Galerie Neunkirchen
  • 2009: Jürgen Brodwolf. Galerie Voegtle, Karlsruhe
  • 2012: Jürgen Brodwolf. Retrospektive zum 80. Geburtstag, Museum Villa Haiss, Zell am Harmersbach
  • 2013: Spurenbücher, Galerie Fluchtstab, Staufen im Breisgau
  • 2014: Der Figurist – Frühe und aktuelle Arbeiten, Galerie Boisserée, Köln
  • 2015: Neue Arbeiten, Galerie Pro Arte, Freiburg im Breisgau
  • 2016: Thema Figur, Markgräfler Museum Müllheim im Blankenhorn-Palais, Müllheim
  • 2017: Jürgen Brodwolf, Galerie Schoots + Van Duyse, Antwerpen
  • 2018: Einblicke – Ausblicke, Museum für aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle, Durbach
  • 2019: Jürgen Brodwolf – Entschleunigung, Galerie Henze & Ketterer & Triebold, Riehen/Basel

Stiftung

Am 29. August 2005 wurde die Jürgen-Brodwolf-Stiftung gegründet. Sie hat ihren Sitz im Atelierhaus des Künstlers, einem Gebäude aus dem 16. Jh. (Verweserei des einstigen Eisenwerkes) und ehemaligem Kranken- und Altenheim der Stadt Kandern. Die Räumlichkeiten beinhalten neben einer Sammlung von Arbeiten befreundeter Künstler auch einen Teil des Lebenswerkes von Brodwolf und sollen später in ein Museum umgewandelt werden.

Publikationen

  • mit Peter Härtling: Zwanzig Transparentblätter / Fünfzehn Gedichte. Radius-Verlag, Stuttgart 1989
  • mit Robert Creeley: Ränder. Offsetlithografien und Gedichte. Verlag Thomas Reche, Neumarkt 2004.

Literatur

  • Jürgen Brodwolf: Retrospektive zum 80. Geburtstag: Vom Material zur Metapher. Ausst.-Kat. Galerie Schlichtenmaier, Schloss Dätzingen, Grafenau 2012 (mit einem Text von Corinna Steimel).
  • Galerie St. Gertrude [Hg.]: Jürgen Brodwolf, Visionen der Erinnerung. Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 3. April bis zum 15. Mai in der Galerie St. Gertrude, Hamburg. Mit einem Vorwort von Thomas Gädeke und Texten zu verschiedenen Werkgruppen von Anne Simone Krüger. Hamburg 2016, ISBN 3-93585517-6.
  • Belinda Grace Gardner: „Das letzte Bildnis der Meret Oppenheim“ – zum 75. Geburtstag von Jürgen Brodwolf. Katalogtext zur Ausstellung in der Galerie Levy, Hamburg 2007
  • Wolfgang Kermer [Hg.]: Klasse Brodwolf: XIII [dreizehn] Studenten der Bildhauerklasse Professor Jürgen Brodwolf, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Mit Textbeiträgen von Wolfgang Kermer und Bernd Rau. Dr. Cantzsche Druckerei, Stuttgart 1983 (erste Ausstellung der Stuttgarter Brodwolf-Klasse mit den 13 Beteiligten: Wolfgang Billeb, Peter Schmid, Matthias Kohlmann, Raphael Haber, Camill Leberer, Thomas Lepp, Ebba Binstadt, Oliver Heicke, Gerhard Weber, Jörg Siegele, Manuela Heinz, Wolfgang Otto-Merk, Franz Brunner)
  • Peter Martens (Hrsg.): Markgräflerland Künstlerland – la région des artistes: entre Fribourg et Bâle. Schliengen 2005.
  • Manfred Osten: Im Kerngehäuse Gedichte. Wortwandlungen von Jürgen Brodwolf. Verlag St. Gertrude, Hamburg 2008, ISBN 3-935855-12-5.
  • Theo Rommerskirchen: Jürgen Brodwolf. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005, ISBN 3-926943-85-8.
  • Wieland Schmied: GegenwartEwigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit. Martin-Gropius-Bau, Berlin 7. April bis 24. Juni 1990. Edition Cantz, Stuttgart 1990, ISBN 3-89322-179-4.
  • Harald Siebenmorgen: Rede zur Ausstellungseröffnung 2009 in der Galerie Voegtle, Karlsruhe. In: Der Figurist. Reden und Texte aus fünf Jahrzehnten zum Werk von Jürgen Brodwolf. Hrsg. Wolfgang Erk. Stuttgart 2013, S. 282–289.
  • Karlheinz Beyerle: Der bildende Künstler Jürgen Brodwolf. In: Gabriele Babeck-Reinsch (Redaktion), Gemeinde Malsburg-Marzell (Hrsg.): Malsburg-Marzell : eine Spurensuche im Südschwarzwald, Malsburg-Marzell, 1995, S. 118–123

Weblinks

Commons: Jürgen Brodwolf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Jürgen Brodwolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Homepage von Jürgen Brodwolf
  • Achim Riether: Brodwolf, Jürgen. In: Sikart
  • Galerie St. Gertrude: Jürgen Brodwolf

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart: Edition Cantz, 1988 (= Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Stuttgart: Edition Cantz, 1988), o. P. [16]
  2. Haus Hauptstraße 89, das auch als Verweserei (ehemaliges Verwaltungsgebäude der Kanderner Eisenwerke) bekannt ist.
  3. Galerie Henze & Ketterer., Galerie der Stadt Stuttgart.: Jürgen Brodwolf : Werke einer Sammlung 1962-1982 : ein weiteres Beispiel privaten Sammelns als Quelle und Anregung für neue Sammlungen. Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach, Switz. 1992, ISBN 3-906128-03-2. 
  4. Galerie Henze & Ketterer., Galerie der Stadt Stuttgart.: Jürgen Brodwolf : Werke einer Sammlung 1962-1982 : ein weiteres Beispiel privaten Sammelns als Quelle und Anregung für neue Sammlungen. Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach, Switz. 1992, ISBN 3-906128-03-2. 
  5. Jürgen Brodwolf. Abgerufen am 23. Oktober 2019. 
  6. Jürgen Brodwolf. Abgerufen am 23. Oktober 2019. 
  7. Stuttgarter Begegnungen: die Schenkung Wolfgang Kermer. Städtische Galerie Neunkirchen, 18. Mai bis 24. Juni 2005. Hrsg.: Neunkircher Kulturgesellschaft, Nicole Nix-Hauck. Katalog: Wolfgang Kermer, o. P. [8]
Normdaten (Person): GND: 118515659 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n85152380 | VIAF: 13098466 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Brodwolf, Jürgen
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Bildhauer
GEBURTSDATUM 14. März 1932
GEBURTSORT Dübendorf

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:56

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Jurgen Brodwolf 14 Marz 1932 in Dubendorf ist ein Schweizer Bildhauer und Objektkunstler wohnhaft in Kandern WerdegangJurgen Brodwolf bildete sich 1948 an der Kunstgewerbeschule in Bern zum Zeichnerlithographen aus Nach Abschluss seines Studiums 1953 hielt er sich in Paris auf und ubte sich autodidaktisch in der Malerei 1955 erhielt er ein Eidgenossisches Kunststipendium fur Malerei liess sich 1957 in Vogelbach im Sudschwarzwald wo er bis 1995 wohnte und arbeitete nieder und betatigte sich als Fresko Restaurator und Glasmaler Ein Stipendium an der Akademie der Kunste in Berlin erhielt er im Jahre 1968 Im Jahre 1976 erhielt er eine Professur fur darstellendes Zeichnen an der Fachhochschule fur Gestaltung Pforzheim Es folgte ab Sommersemester 1982 eine Professur fur Bildhauerei Nachfolge Rudolf Hoflehner an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart die er bis 1994 innehatte Seit 1980 halt sich der Kunstler wiederholt in Vezia im Tessin auf das noch bis heute zu seinem Zweitwohnsitz zahlt Bekannte Schuler sind Camill Leberer und Karin Sander Seit 1995 wohnt er in Kandern im ehemaligen Stadtischen Krankenhaus das zu seiner Kunst Arbeits und Lebensstatte wurde WerkBrodwolf wuchs ohne Geschwister in einer unberuhrten Naturlandschaft auf und verschiedene Naturgegenstande wie Zweige Moos Schwemmholz regten die reiche kindliche Phantasie fruh zu figurlichem und szenischem Gestalten an Der Bezug zu archaischen Kindheitseindrucken und archetypischen Idolen setzt sich bis in seine reifen Werke fort 1959 entdeckt Jurgen Brodwolf die Tubenfigur die von nun an zu seinem Monogramm wird und fur die er bis heute bekannt ist Die Tubenfiguren die durch den Anblick einer ausgedruckten und eigentumlich verformten figurlich anmutenden Farbtube im Malatelier ausgelost wurden sind bis heute noch Teil seiner Kunstwerke Das Fundstuck kann als Weiterentwicklung des Ready mades angesehen werden Die Verwendung der Tubenfigur hat er im Laufe der Jahre stets weiter entwickelt So entstanden 1965 die ersten Figurenkasten das sind kastenartige Werke die verschiedene Tubenfiguren beinhalten Figuren im grosseren Format schafft der Kunstler ab dem Jahr 1972 indem er die Figuren aus Blei formt und somit nicht mehr an die vorgegebene Tubengrosse gebunden ist Zudem entstehen die ersten elektromechanische Figurentheater Er erweitert zunehmen sein Repertoire an Figuren sodass in den darauffolgenden Jahren Leinwand Papp und Pappmachefiguren entstehen 1993 entdeckt Brodwolf die Papierfigur die er zumeist in denselben Dimensionen der Tubenfigur bis heute noch verwendet 1999 schafft er die erste Pigmentfigur und 2002 widmet er sich dem Material Bronze mit den ersten Bronzefiguren Brodwolf verwendet uber die Tube hinaus zahlreiche andere Gebrauchsgegenstande wie etwa Pinsel Stoffe Ofenkacheln usw die er in seinen Werken ein und verarbeitet Somit verlieren diese Gegenstande an ihrer Bedeutung und Funktion und werden zu Teilen seiner Kunstwerke Wahrend all seiner kunstlerischen Entwicklung fliessen deutlich die Kenntnisse die er wahrend seiner Tatigkeit als Restaurator erworben hat uber Einsatz Gebrauch und Eigenschaften verschiedener Substanzen in seine Werke mit ein und erzeugen das enorm breite Variations Spektrum seines Œuvres Ursprung der TubenfigurJurgen Brodwolf Fantasie wurde bereits in seiner Kindheit angeregt Seine fruhe Kindheit verbrachte er ohne Geschwister und Spielgefahrten in einer noch sehr unberuhrten Landschaft mit Busch und Baumwaldern Weideflachen Mooren und Weihern und machte diese Umgebung zu seinem personlichen Spielplatz Der Kunstler selbst beschreibt die enorme Fahigkeit aus der Kindheit in formtypische Steine Holzer Zweige usw Menschen und Tierwesen hinein zu projizieren oder herauszulesen Da verwandelt sich eine Hand voll Schwemmholzer am Fluss gebrochene Baumzweige vermoderte Holzstucke im Wald zu Vater Mutter Prinz Konig Hexe Teufel Zwerg So schuf sich der Kunstler als Kind seine eigenen Spielkameraden in den fantasievollen Gestalten entnommen aus seiner unmittelbaren Umgebung Spater formte der junge Jurgen Brodwolf Figuren aus Stanniolpapier und spielte mit diesen insbesondere wahrend der Wintermonate vor Pappschachtelbuhnen und selbst gebastelten Kulissen Dies bildet den Ursprung seiner spateren Tubenfiguren Zwischen den letzten Stainiolfiguren und den ersten Tubenfiguren liegen etwa 20 Jahre Die Kindertage mit seinen erschaffenen Figuren im Wald blieben dem Kunstler stets in Erinnerung die insbesondere zum Vorschein kam als er eine ausgedruckte Farbtube auf dem Metalltisch neben seiner Staffelei liegen sah und in deren zufallig unabsichtlichen Verformung er sofort figurative Zuge erkannte die dem Ur oder Vorbild seiner inneren Figur entsprachen So knupfte der Kunstler im Alter von fast 30 Jahren an die Figurenrelikte seiner Kindheit an und fand somit zu seiner individuellen und eigenen Sprache in der Kunst Doch die Tubenfigur soll nicht nur als sein Markenzeichen gesehen werden sondern vielmehr als archetypische idolhafte Figur mit dem Phanomen der standigen Wandlungsfahigkeit die der Kunstler nun seit fast 60 Jahren in seiner Kunst ver und bearbeitet und somit immer wieder zu neuen Figurentypen gelangt Preise und Ehrungen1970 Forderpreis der Reinhold Schneider Stiftung Freiburg 1975 Kunstpreis der Bottcherstrasse Bremen 1981 Hans Thoma Preis 1986 Kunstpreis der Stadt Darmstadt 1989 Kunstpreis der Stadt Stuttgart 1995 Kunstpreis der Kunstler Dusseldorf 2011 Erich Heckel Preis des Freundeskreises des Kunstlerbundes Baden Wurttemberg e V Ausstellungen Auswahl 1974 Kunstverein in Hamburg Spurensicherung 1977 documenta 6 Kassel 1982 Biennale von Venedig Venedig 1984 Kunstverein Ingolstadt Ingolstadt 1984 Plastik der 60er und 70er Jahre im Sudwesten Galerie der Stadt Esslingen am Neckar Villa Merkel 1990 Martin Gropius Bau Berlin 1991 Museum fur Zeitgenossische Kunst Oslo 1992 Mathildenhohe Darmstadt 1993 Gerhard Marcks Haus Bremen 1995 Gaswerkhallen Amsterdam 1999 Jurgen Brodwolf 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Jurgen Brodwolf Stiftung gegrundet Sie hat ihren Sitz im Atelierhaus des Kunstlers einem Gebaude aus dem 16 Jh Verweserei des einstigen Eisenwerkes und ehemaligem Kranken und Altenheim der Stadt Kandern Die Raumlichkeiten beinhalten neben einer Sammlung von Arbeiten befreundeter Kunstler auch einen Teil des Lebenswerkes von Brodwolf und sollen spater in ein Museum umgewandelt werden Publikationenmit Peter Hartling Zwanzig Transparentblatter Funfzehn Gedichte Radius Verlag Stuttgart 1989 mit Robert Creeley Rander Offsetlithografien und Gedichte Verlag Thomas Reche Neumarkt 2004 LiteraturJurgen Brodwolf Retrospektive zum 80 Geburtstag Vom Material zur Metapher Ausst Kat Galerie Schlichtenmaier Schloss Datzingen Grafenau 2012 mit einem Text von Corinna Steimel Galerie St Gertrude Hg Jurgen Brodwolf Visionen der Erinnerung Katalog anlasslich der gleichnamigen Ausstellung vom 3 April bis zum 15 Mai in der Galerie St Gertrude Hamburg Mit einem Vorwort von Thomas Gadeke und Texten zu 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Rommerskirchen Jurgen Brodwolf In viva signatur si Remagen Rolandseck 2005 ISBN 3 926943 85 8 Wieland Schmied GegenwartEwigkeit Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit Martin Gropius Bau Berlin 7 April bis 24 Juni 1990 Edition Cantz Stuttgart 1990 ISBN 3 89322 179 4 Harald Siebenmorgen Rede zur Ausstellungseroffnung 2009 in der Galerie Voegtle Karlsruhe In Der Figurist Reden und Texte aus funf Jahrzehnten zum Werk von Jurgen Brodwolf Hrsg Wolfgang Erk Stuttgart 2013 S 282 289 Karlheinz Beyerle Der bildende Kunstler Jurgen Brodwolf In Gabriele Babeck Reinsch Redaktion Gemeinde Malsburg Marzell Hrsg Malsburg Marzell eine Spurensuche im Sudschwarzwald Malsburg Marzell 1995 S 118 123WeblinksCommons Jurgen Brodwolf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jurgen Brodwolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage von Jurgen Brodwolf Achim Riether Brodwolf Jurgen In Sikart Galerie St Gertrude Jurgen BrodwolfEinzelnachweiseWolfgang Kermer Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart Stuttgart Edition Cantz 1988 Verbesserter Sonderdruck aus Die Staatliche Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart eine Selbstdarstellung Stuttgart Edition Cantz 1988 o P 16 Haus Hauptstrasse 89 das auch als Verweserei ehemaliges Verwaltungsgebaude der Kanderner Eisenwerke bekannt ist Galerie Henze amp Ketterer Galerie der Stadt Stuttgart Jurgen Brodwolf Werke einer Sammlung 1962 1982 ein weiteres Beispiel privaten Sammelns als Quelle und Anregung fur neue Sammlungen Galerie Henze amp Ketterer Wichtrach Switz 1992 ISBN 3 906128 03 2 Galerie Henze amp Ketterer Galerie der Stadt Stuttgart Jurgen Brodwolf Werke einer Sammlung 1962 1982 ein weiteres Beispiel privaten Sammelns als Quelle und Anregung fur neue Sammlungen Galerie Henze amp Ketterer Wichtrach Switz 1992 ISBN 3 906128 03 2 Jurgen Brodwolf Abgerufen am 23 Oktober 2019 Jurgen Brodwolf Abgerufen am 23 Oktober 2019 Stuttgarter Begegnungen die Schenkung Wolfgang Kermer Stadtische Galerie Neunkirchen 18 Mai bis 24 Juni 2005 Hrsg Neunkircher Kulturgesellschaft Nicole Nix Hauck Katalog Wolfgang Kermer o P 8 Normdaten Person GND 118515659 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85152380 VIAF 13098466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brodwolf JurgenKURZBESCHREIBUNG Schweizer BildhauerGEBURTSDATUM 14 Marz 1932GEBURTSORT Dubendorf

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