Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Bürgerkrieg in Liberia dauerte 14 Jahre lang von 1989 bis 2003 Es handelte sich einerseits um ethnische Konflikte zw

Liberianischer Bürgerkrieg

  • Startseite
  • Liberianischer Bürgerkrieg
Liberianischer Bürgerkrieg
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Der Bürgerkrieg in Liberia dauerte 14 Jahre lang von 1989 bis 2003. Es handelte sich einerseits um ethnische Konflikte zwischen den Volksgruppen in Liberia, andererseits um den Kampf zwischen Kriegsherren (Warlords) um die politische Macht und um die Rohstoffe des Landes.

Hintergrund und Vorgeschichte

Während der Herrschaft des als charismatischen Führer verehrten Präsidenten William S. Tubman erlebte Liberia seit den 1950er Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung, der besonders durch ausländische Investitionen und Unternehmen bewirkt wurde. Tubman war in den letzten Jahren seiner Präsidentschaft bemüht, auch die meist unterentwickelten Gebiete des Hinterlandes zu fördern, er ließ mehrere Regierungsprojekte ausarbeiten, die jedoch wegen der hohen Staatsverschuldung nur zögerlich umgesetzt werden konnten, somit blieb die Kluft zwischen der Küstenregion und dem Hinterland weitgehend erhalten. Tubmans Nachfolger Tolbert wurde von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds unter massiven Druck gesetzt, die bereits hochverschuldete liberianische Wirtschaft zu modernisieren.

Die von Tolbert angeforderten Finanzhilfen zwangen seine Regierung, vordringlich Entwicklungshilfe- und Wirtschaftsprojekte in Angriff zu nehmen und ausländische Finanzkontrolleure in den eigenen Behörden zu dulden.

Die Reisunruhen von 1979

Eines der Landwirtschaftsprojekte sollte den zusätzlichen Anbau von Kaffee und Kakao, die im internationalen Handel weit höhere Erlöse als der traditionelle Reisanbau einbrachten, fördern. In der Folge kam es bereits nach zwei Jahren zum Zusammenbruch der Reisversorgung in Liberia, da viele Bauern auf Anraten der Regierung ihre Reisanbauflächen mit Kaffee- und Kakaosträuchern bepflanzt hatten, ohne die im Projekt eigentlich vorgesehene Urbarmachung von Brachland vorgenommen zu haben. Zeitgleich vernichteten Naturkatastrophen in der Sahelzone die Ernten vieler ost- und zentralafrikanischer Staaten, der Reispreis auf dem Weltmarkt erhöhte sich deshalb kontinuierlich und Liberia konnte die fehlenden Mengen nicht mehr am Weltmarkt beschaffen.

Die Versorgungslage wurde im Frühjahr 1979 besonders kritisch, als die Tolbert-Regierung den staatlich regulierten Handelspreis für Reis drastisch anhob, um den Reiskonsum zu deckeln. Reis gilt als das Grundnahrungsmittel der Liberianer, daher kam es ab dem 15. April zu gewaltsamen Protesten und Ausschreitungen, die besonders in der Hauptstadt Monrovia und den größeren Städten zu registrieren waren.

Machtkampf in der Tolbert-Regierung

Mit den „Reisunruhen“ war das Vertrauen in Präsident Tolbert geschwunden und selbst innerhalb seiner Regierung kam es bereits 1979 zu ersten Spannungen und Machtkämpfen, da man keinen kurzfristigen Ausweg aus der Misere finden konnte. Oppositionskräfte riefen für Anfang März 1980 zum Generalstreik auf, dies führte zur weiteren Verschärfung der Lage in der Hauptstadt Monrovia. Bei Polizeieinsätzen zur Auflösung von Protestkundgebungen wurden fast 100 Demonstranten getötet. Am 10. März 1980 wurde die schwerste Krise der Tolbert-Regierung durch die Verhaftung des Ministers George Boley manifest. In einem sofort eröffneten Standgerichtsverfahren, welches Justizminister Joseph Chesson gegen ihn eingeleitet hatte, wurde Boley des Hochverrates für schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Dieser Justizskandal veranlasste eine kleine Gruppe um den Sergeanten Samuel K. Doe, der wie Boley ein Angehöriger des Volkes der Krahn war, einen Militärputsch zu wagen, bei dem der bisherige Präsident Tolbert, ein Teil seiner Minister und Staatsbeamten getötet wurden. Der Putsch gelang, weil Tolbert nicht gewillt und in der Lage war, tiefgreifende politische und wirtschaftliche Reformen zu Gunsten der unterprivilegierten Völker Liberias umzusetzen. Mit Tolbert endete die Ära des Einparteienstaates, in dem die True Whig Party, ursprünglich die Organisation der aus den USA zurückgekehrten ehemaligen Sklaven, über die anderen Ethnien des Landes herrschte.

Liberia unter Präsident Doe

Unmittelbar nach dem Putsch Does erwarteten viele Liberianer und die afrikanischen Staaten einen militärischen Gegenschlag der USA, wie er später bei den Konflikten in Grenada oder Panama auch erfolgte, doch die US-Außenpolitik war 1980 bereits durch die unvorteilhaften Entwicklungen in Nicaragua, Honduras, El Salvador und durch die Aktivitäten Manuel Noriegas in Panama abgelenkt und setzte entsprechende Schwerpunkte in Mittelamerika. Möglicherweise wurde diese militärische Option verworfen, da Liberia wirtschaftlich und finanziell vollkommen von den USA abhängig war. Tatsächlich spitzte sich die ökonomische Lage Liberias unter Präsident Doe weiter zu. Angekündigte soziale Verbesserungen und kleine Wohltaten, die Does Herrschaft bei den Liberianern in ein besseres Licht rücken sollten, hatten nur geringen Erfolg. Als Folge der angekündigten Demokratisierung musste Doe sich auch mit der parlamentarischen Opposition auseinandersetzen.

Ein Freund und Mitorganisator von Does Militärputsch war , ein ehrgeiziger Offizier aus dem Volk der Gio. Doe beförderte ihn nach der Machtergreifung umgehend zum General und ernannte ihn zum Chef der liberianischen Armee und Verteidigungsminister. Als Quiwonkpa Jahre später Does eingeschlagenen politischen und wirtschaftlichen Kurs nicht mehr zustimmen wollte, kam es zum Bruch. Nach seiner Entlassung floh Quiwonkpa ins Exil nach Sierra Leone und bereitete von dort zwei Putschversuche vor, um seinen ehemaligen Gefährten zu stürzen. Nachdem ein erster Anschlag am 1. April 1985 durch einen gekauften Attentäter Nelson Toe (Mitglied der Präsidentengarde) kläglich gescheitert war, leitete Quiwonkpa den zweiten Überfall am 12. November 1985 persönlich, doch auch dieser Versuch wurde von der loyalen Präsidentengarde vereitelt. Der flüchtige Quiwonkpa wurde auf der Flucht gestellt, mehrfach gefoltert und am 15. November 1985 exekutiert, sein Leichnam wurde anschließend verstümmelt. Die Tat General Quiwonkpas diente Doe letztlich als Vorwand, um massiv gegen Regimegegner und Minderheiten vorgehen zu können, hiervon waren in besonderem Umfang die Gio betroffen. Dieses willkürliche und brutale Vorgehen forderte über 1000 Tote und war der Auslöser des eigentlichen Liberianischen Bürgerkrieges.

Verlauf

Erster Bürgerkrieg 1989–1996

Ab 1989 begann die von Charles Taylor – gemischter, ameriko-liberianischer und indigen liberianischer Abstammung – geführte National Patriotic Front of Liberia (NPFL) von der benachbarten Elfenbeinküste aus einen bewaffneten Aufstand gegen Samuel Doe. Dieser wurde schnell besiegt und im folgenden Jahr durch einen Verbündeten Taylors, Yormie Johnson, zu Tode gefoltert. Johnson spaltete sich später mit seinen Anhängern von Taylor ab und gründete die Independent National Patriotic Front of Liberia INPFL. Es wurde eine Übergangsregierung unter Amos Sawyer gebildet.

Daraufhin gründeten die Anhänger Does, vor allem Krahn und Mandinka, die Rebellenorganisation United Liberation Movement of Liberia for Democracy ULIMO. Die Kämpfe flammten nun mit noch größerer Grausamkeit gegen die Zivilbevölkerung wieder auf, besondere Berühmtheit erwarb sich dabei der jugendliche Warlord Joshua Milton Blahyi – berüchtigt als General Butt Naked – der mit seinen Kindersoldaten 20.000 Menschen umgebracht haben soll und bis 1996 in einer Phase der satanischen Besessenheit gelebt habe. Die Kämpfe zwischen NPLF, INPLF und ULIMO setzten sich fort. Der liberianische Bürgerkrieg war hierbei auch mit dem Bürgerkrieg im benachbarten Sierra Leone verbunden, wo Charles Taylor die RUF-Rebellen unterstützte und mit „Blutdiamanten“ gehandelt haben soll. Libyen und Burkina Faso unter Blaise Compaoré beteiligten sich durch Unterstützung der Truppen Taylors. Die UN verhängten ein Embargo über Liberia, das die Zulieferung von Kriegsmaterial unterbinden sollte, aber auch zu Lebensmittelknappheit im Land beitrug.

Truppen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS (ECOMOG) griffen auf Seiten der Übergangsregierung in den Konflikt ein, um den Frieden wiederherzustellen. Es gab mehrfach Anläufe zu Waffenstillstands- und Friedensabkommen, die aber gebrochen wurden. Auch hatten die Warlords kein sehr großes Interesse an einem baldigen Frieden, zumal sie sich inmitten der Kriegswirren an den Rohstoffen des Landes bereichern konnten.

Der erste Bürgerkrieg dauerte bis 1996 sieben Jahre an, bis in jenem Jahr in Abuja in Nigeria ein Friedensabkommen geschlossen wurde. 1997 wurden Wahlen durchgeführt, bei denen Charles Taylor mit etwa 75 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt wurde. Diese Wahlen wurden als frei und fair beurteilt, wobei viele Taylor im Glauben wählten, er würde im Falle einer Niederlage den Bürgerkrieg wieder beginnen.

Zweiter Bürgerkrieg 1999–2003

Die Gegner von Charles Taylor wollten sich mit dessen Wahlsieg und bisweilen autoritärer Regierungsausübung nicht abfinden. So bildete sich 1999 im Norden Liberias die Rebellengruppe Liberians United for Reconciliation and Democracy (LURD), die gegen die Regierung kämpfte. Diese bestand hauptsächlich aus Mandinka und Krahn und wurde von der Regierung Guineas gefördert. 2003 kam die Movement for Democracy in Liberia (MODEL) hinzu, welche von der Elfenbeinküste aus operierte und von der dortigen Regierung unterstützt wurde. Im Sommer 2003 kontrollierte die Regierung noch ein Drittel des Landes. Zugleich wurde ein internationaler Haftbefehl gegen Taylor wegen der Beteiligung an Kriegsverbrechen der RUF in Sierra Leone ausgestellt.

Auf Druck der LURD und MODEL, der US-amerikanischen Regierung und der ECOWAS willigte Taylor schließlich ein, zurückzutreten und Liberia zu verlassen. Der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo sicherte ihm hierbei ein sicheres Exil in seinem Land zu. Die Rebellen stellten den bewaffneten Kampf ein, und es wurden US-amerikanische, UN- und ECOWAS-Friedenstruppen stationiert (siehe UNMIL).

Es wurde eine Übergangsregierung unter dem vormaligen Vizepräsidenten Moses Blah eingesetzt, später wurde Gyude Bryant Übergangspräsident. In den Wahlen 2005 wurde Ellen Johnson-Sirleaf zur Präsidentin gewählt. 2006 wurde Charles Taylor an den UN-Sondergerichtshof für Sierra Leone überstellt, von dem er 2012 wegen Kriegsverbrechen zu 50 Jahren Haft verurteilt wurde.

Folgen

Zwischen 1989 und 2003 starben schätzungsweise zwischen 150.000 und 250.000 Liberianer infolge des Bürgerkrieges und die Hälfte der Bevölkerung wurde gewaltsam vertrieben. Auf allen Seiten wurden Kindersoldaten eingesetzt. Es wurde von Gräueltaten wie Kannibalismus von Seiten der Kämpfer berichtet, die auf traditionelle „Ritualmorde“ zurückgehen sollen.

Seit der Beruhigung der Lage sind die meisten Binnenvertriebenen an ihre Heimatorte zurückgekehrt; die liberianischen Flüchtlinge in den Nachbarländern haben sich teilweise dauerhaft dort niedergelassen, teilweise beginnen sie ebenfalls zurückzukehren.

Der Bürgerkrieg hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft Liberias, die bis heute anhalten. Die Arbeitslosigkeit liegt bei ca. 85 %.

Liberianer im Exil

Bereits der von Doe angeführte Putsch führte zur Flucht zahlreicher Liberianer, die sich in der Folge überwiegend in die USA in das Exil begaben. Als Sammelbecken und Interessenvertretung wurde dort die (ULAA) gegründet, deren gegenwärtiger Präsidenten Anthony Kesselly als Lobbyist für sein Heimatland tätig ist.

Kriegsverbrecher-Prozesse

Die juristische Bewältigung der zahllosen Kriegsverbrechen stellt die internationale Justiz vor zahlreiche Probleme und hat auch Konsequenzen für den weiteren Aufbau des zerstörten Landes, da die im Lande verbliebenen Konfliktparteien eine nach ihrer Meinung ungerechtfertigte Verurteilung ihrer Anführer nicht hinnehmen wollen.

Gegenwärtig werden folgende Prozesse geführt oder vorbereitet:

  • Der Prozess gegen Charles Taylor fand vor dem Special Court for Sierra Leone statt, einem eigens eingerichteten, internationalen Sonderstrafgerichtshof.
  • Charles ‘’Chukie’’ Taylor junior, Sohn des ehemaligen Präsidenten, wurde 2009 von einem regulären Bundesgericht in Miami wegen Kriegsverbrechen zu einer 97-jährigen Haftstrafe verurteilt.
  • Das Verfahren gegen den liberianischen Warlord und US-Bürger George Boley wegen Teilnahme an Kriegsverbrechen – insbesondere der Kampfeinsatz von Kindersoldaten – wurde in New York vorbereitet, später eingestellt und Boley wurde 2012 aus den USA ausgewiesen.
  • Der Internationale Gerichtshof unterstützt die Gründung eines Liberianischen Gerichtshofes zur juristischen Aufarbeitung und Bewältigung der Kriegsverbrechen.

Literatur

  • Amnesty International (Hrsg.): Liberia: Time to take human rights seriously – placing human rights on the national agenda (Document AFR: 34/05/97). 1997.  (Volltext (PDF; 58 kB) als Digitalisat)
  • Dirk van den Boom: Bürgerkrieg in Liberia: Chronologie – Protagonisten – Prognose. In: Studien zur Politikwissenschaft; Abteilung B, Forschungsberichte und Dissertationen. Band 80. Münster/Hamburg 1993, ISBN 3-89473-623-2. 
  • Denis Johnson: In der Hölle: Blicke in den Abgrund der Welt. Tropenverlag, Berlin 2006, ISBN 3-932170-90-3, S. 186. 
  • George K. Kieh Jr.: The first Liberian civil war: the crisis of underdevelopment. In: Society and politics in Africa. Band 17. Lang, New York 2008, ISBN 978-0-8204-8839-4, S. 211. 
  • Michael Jentzsch, Benjamin Kwato Zahn: Blutsbrüder. Unsere Freundschaft in Liberia. Bastei Lübbe, Köln 2009, ISBN 978-3-404-61656-5. 

Weblinks

  • LURD Bericht des „Royal Institute of International Affairs“ über die Liberians United for Reconciliation and Democracy (PDF, englisch, 100 kB)
  • Liberian Conflict. globalsecurity.org
  • Abu Sherif: Reintegration of Female War-affected and Ex-combatants in Liberia. In: Conflict Trends. 3, 2008, S. 26–33. (PDF, englisch, 335 kB)

Einzelnachweise

  1. Emil Maria Claassen, Pascal Salin: The Impact of stabilization and structural adjustment policies on the rural sector. Rom 1991, ISBN 92-5102894-X, Liberias dual agricultural economy and the urgend need for currency reform, S. 133–147.  (Volltext als Digitalisat)
  2. David Lea, Annamarie Rowe: A political chronology of Africa. Europa Publications, London 2001, ISBN 0-203-40995-7, Liberia, S. 228–234. 
  3. Ian Smillie: Blood on the Stone: Greed, Corruption and War in the Global Diamond Trade. Anthem Press, London/New York 2010, ISBN 978-1-55250-498-7, S. 81–84. 
  4. Sanford J. Ungar: Liberia: A Revolution, or Just Another Coup? In: The Atlantic Monthly. Band 247, 1981, ISSN 1072-7825, S. 23–30.  (Volltext als Digitalisat)
  5. The Liberian Crisis:1980-1996. In: The Liberian Tragediy. Archiviert vom Original am 9. August 2010; abgerufen am 2. Januar 2011. 
  6. Stephen Ellis: The Mask of Anarchy: The Destruction of Liberia and the Religious Roots of an African Civil War. C. Hurst & Co, London 2007, ISBN 978-1-85065-417-9, S. 350. 
  7. A.G.: Liberia: Ex-Rebellenführer gesteht 20.000 Morde. In: Die Presse. 21. Januar 2008. Wien.  (Volltext als Digitalisat)
  8. Übersichtskarte der UNO zum Verlauf der Kampfhandlungen (2003)
  9. Früherer Präsident Liberias: Tribunal spricht Charles Taylor schuldig. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 20. Dezember 2020]). 
  10. Liberia – CJA. The Center for Justice and Accountability, abgerufen am 9. Januar 2023 (amerikanisches Englisch). 
  11. Robert Collins Painter: Weak States and Political Constraints: Experiments with Truth in Liberia and Sierra Leone. In: Macalester College, Political Science Department (Hrsg.): Project Papers. Band 20, S. 137.  (Volltext als Digitalisat)
  12. War Crimes Controversy in Post-War Liberia, The Liberian Dialogue (Webportal), 2. Januar 2011

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 21:02

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Liberianischer Bürgerkrieg, Was ist Liberianischer Bürgerkrieg? Was bedeutet Liberianischer Bürgerkrieg?

Der Burgerkrieg in Liberia dauerte 14 Jahre lang von 1989 bis 2003 Es handelte sich einerseits um ethnische Konflikte zwischen den Volksgruppen in Liberia andererseits um den Kampf zwischen Kriegsherren Warlords um die politische Macht und um die Rohstoffe des Landes Hintergrund und VorgeschichteWahrend der Herrschaft des als charismatischen Fuhrer verehrten Prasidenten William S Tubman erlebte Liberia seit den 1950er Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung der besonders durch auslandische Investitionen und Unternehmen bewirkt wurde Tubman war in den letzten Jahren seiner Prasidentschaft bemuht auch die meist unterentwickelten Gebiete des Hinterlandes zu fordern er liess mehrere Regierungsprojekte ausarbeiten die jedoch wegen der hohen Staatsverschuldung nur zogerlich umgesetzt werden konnten somit blieb die Kluft zwischen der Kustenregion und dem Hinterland weitgehend erhalten Tubmans Nachfolger Tolbert wurde von der Weltbank und dem Internationalen Wahrungsfonds unter massiven Druck gesetzt die bereits hochverschuldete liberianische Wirtschaft zu modernisieren Die von Tolbert angeforderten Finanzhilfen zwangen seine Regierung vordringlich Entwicklungshilfe und Wirtschaftsprojekte in Angriff zu nehmen und auslandische Finanzkontrolleure in den eigenen Behorden zu dulden Die Reisunruhen von 1979 Eines der Landwirtschaftsprojekte sollte den zusatzlichen Anbau von Kaffee und Kakao die im internationalen Handel weit hohere Erlose als der traditionelle Reisanbau einbrachten fordern In der Folge kam es bereits nach zwei Jahren zum Zusammenbruch der Reisversorgung in Liberia da viele Bauern auf Anraten der Regierung ihre Reisanbauflachen mit Kaffee und Kakaostrauchern bepflanzt hatten ohne die im Projekt eigentlich vorgesehene Urbarmachung von Brachland vorgenommen zu haben Zeitgleich vernichteten Naturkatastrophen in der Sahelzone die Ernten vieler ost und zentralafrikanischer Staaten der Reispreis auf dem Weltmarkt erhohte sich deshalb kontinuierlich und Liberia konnte die fehlenden Mengen nicht mehr am Weltmarkt beschaffen Die Versorgungslage wurde im Fruhjahr 1979 besonders kritisch als die Tolbert Regierung den staatlich regulierten Handelspreis fur Reis drastisch anhob um den Reiskonsum zu deckeln Reis gilt als das Grundnahrungsmittel der Liberianer daher kam es ab dem 15 April zu gewaltsamen Protesten und Ausschreitungen die besonders in der Hauptstadt Monrovia und den grosseren Stadten zu registrieren waren Machtkampf in der Tolbert Regierung Mit den Reisunruhen war das Vertrauen in Prasident Tolbert geschwunden und selbst innerhalb seiner Regierung kam es bereits 1979 zu ersten Spannungen und Machtkampfen da man keinen kurzfristigen Ausweg aus der Misere finden konnte Oppositionskrafte riefen fur Anfang Marz 1980 zum Generalstreik auf dies fuhrte zur weiteren Verscharfung der Lage in der Hauptstadt Monrovia Bei Polizeieinsatzen zur Auflosung von Protestkundgebungen wurden fast 100 Demonstranten getotet Am 10 Marz 1980 wurde die schwerste Krise der Tolbert Regierung durch die Verhaftung des Ministers George Boley manifest In einem sofort eroffneten Standgerichtsverfahren welches Justizminister Joseph Chesson gegen ihn eingeleitet hatte wurde Boley des Hochverrates fur schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt Dieser Justizskandal veranlasste eine kleine Gruppe um den Sergeanten Samuel K Doe der wie Boley ein Angehoriger des Volkes der Krahn war einen Militarputsch zu wagen bei dem der bisherige Prasident Tolbert ein Teil seiner Minister und Staatsbeamten getotet wurden Der Putsch gelang weil Tolbert nicht gewillt und in der Lage war tiefgreifende politische und wirtschaftliche Reformen zu Gunsten der unterprivilegierten Volker Liberias umzusetzen Mit Tolbert endete die Ara des Einparteienstaates in dem die True Whig Party ursprunglich die Organisation der aus den USA zuruckgekehrten ehemaligen Sklaven uber die anderen Ethnien des Landes herrschte Liberia unter Prasident Doe Unmittelbar nach dem Putsch Does erwarteten viele Liberianer und die afrikanischen Staaten einen militarischen Gegenschlag der USA wie er spater bei den Konflikten in Grenada oder Panama auch erfolgte doch die US Aussenpolitik war 1980 bereits durch die unvorteilhaften Entwicklungen in Nicaragua Honduras El Salvador und durch die Aktivitaten Manuel Noriegas in Panama abgelenkt und setzte entsprechende Schwerpunkte in Mittelamerika Moglicherweise wurde diese militarische Option verworfen da Liberia wirtschaftlich und finanziell vollkommen von den USA abhangig war Tatsachlich spitzte sich die okonomische Lage Liberias unter Prasident Doe weiter zu Angekundigte soziale Verbesserungen und kleine Wohltaten die Does Herrschaft bei den Liberianern in ein besseres Licht rucken sollten hatten nur geringen Erfolg Als Folge der angekundigten Demokratisierung musste Doe sich auch mit der parlamentarischen Opposition auseinandersetzen Ein Freund und Mitorganisator von Does Militarputsch war ein ehrgeiziger Offizier aus dem Volk der Gio Doe beforderte ihn nach der Machtergreifung umgehend zum General und ernannte ihn zum Chef der liberianischen Armee und Verteidigungsminister Als Quiwonkpa Jahre spater Does eingeschlagenen politischen und wirtschaftlichen Kurs nicht mehr zustimmen wollte kam es zum Bruch Nach seiner Entlassung floh Quiwonkpa ins Exil nach Sierra Leone und bereitete von dort zwei Putschversuche vor um seinen ehemaligen Gefahrten zu sturzen Nachdem ein erster Anschlag am 1 April 1985 durch einen gekauften Attentater Nelson Toe Mitglied der Prasidentengarde klaglich gescheitert war leitete Quiwonkpa den zweiten Uberfall am 12 November 1985 personlich doch auch dieser Versuch wurde von der loyalen Prasidentengarde vereitelt Der fluchtige Quiwonkpa wurde auf der Flucht gestellt mehrfach gefoltert und am 15 November 1985 exekutiert sein Leichnam wurde anschliessend verstummelt Die Tat General Quiwonkpas diente Doe letztlich als Vorwand um massiv gegen Regimegegner und Minderheiten vorgehen zu konnen hiervon waren in besonderem Umfang die Gio betroffen Dieses willkurliche und brutale Vorgehen forderte uber 1000 Tote und war der Ausloser des eigentlichen Liberianischen Burgerkrieges VerlaufErster Burgerkrieg 1989 1996 Abfangjager MiG 21 der Luftstreitkrafte von Mali zur Unterstutzung der ECOMOG Streitkrafte in einem Hangar des Flughafens Bamako 1997Nigerianischer ECOMOG Soldat in Liberia 1997 Ab 1989 begann die von Charles Taylor gemischter ameriko liberianischer und indigen liberianischer Abstammung gefuhrte National Patriotic Front of Liberia NPFL von der benachbarten Elfenbeinkuste aus einen bewaffneten Aufstand gegen Samuel Doe Dieser wurde schnell besiegt und im folgenden Jahr durch einen Verbundeten Taylors Yormie Johnson zu Tode gefoltert Johnson spaltete sich spater mit seinen Anhangern von Taylor ab und grundete die Independent National Patriotic Front of Liberia INPFL Es wurde eine Ubergangsregierung unter Amos Sawyer gebildet Daraufhin grundeten die Anhanger Does vor allem Krahn und Mandinka die Rebellenorganisation United Liberation Movement of Liberia for Democracy ULIMO Die Kampfe flammten nun mit noch grosserer Grausamkeit gegen die Zivilbevolkerung wieder auf besondere Beruhmtheit erwarb sich dabei der jugendliche Warlord Joshua Milton Blahyi beruchtigt als General Butt Naked der mit seinen Kindersoldaten 20 000 Menschen umgebracht haben soll und bis 1996 in einer Phase der satanischen Besessenheit gelebt habe Die Kampfe zwischen NPLF INPLF und ULIMO setzten sich fort Der liberianische Burgerkrieg war hierbei auch mit dem Burgerkrieg im benachbarten Sierra Leone verbunden wo Charles Taylor die RUF Rebellen unterstutzte und mit Blutdiamanten gehandelt haben soll Libyen und Burkina Faso unter Blaise Compaore beteiligten sich durch Unterstutzung der Truppen Taylors Die UN verhangten ein Embargo uber Liberia das die Zulieferung von Kriegsmaterial unterbinden sollte aber auch zu Lebensmittelknappheit im Land beitrug Truppen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS ECOMOG griffen auf Seiten der Ubergangsregierung in den Konflikt ein um den Frieden wiederherzustellen Es gab mehrfach Anlaufe zu Waffenstillstands und Friedensabkommen die aber gebrochen wurden Auch hatten die Warlords kein sehr grosses Interesse an einem baldigen Frieden zumal sie sich inmitten der Kriegswirren an den Rohstoffen des Landes bereichern konnten Der erste Burgerkrieg dauerte bis 1996 sieben Jahre an bis in jenem Jahr in Abuja in Nigeria ein Friedensabkommen geschlossen wurde 1997 wurden Wahlen durchgefuhrt bei denen Charles Taylor mit etwa 75 der Stimmen zum Prasidenten gewahlt wurde Diese Wahlen wurden als frei und fair beurteilt wobei viele Taylor im Glauben wahlten er wurde im Falle einer Niederlage den Burgerkrieg wieder beginnen Zweiter Burgerkrieg 1999 2003 U S Marines sichern den Roberts International Airport 2003 Die Gegner von Charles Taylor wollten sich mit dessen Wahlsieg und bisweilen autoritarer Regierungsausubung nicht abfinden So bildete sich 1999 im Norden Liberias die Rebellengruppe Liberians United for Reconciliation and Democracy LURD die gegen die Regierung kampfte Diese bestand hauptsachlich aus Mandinka und Krahn und wurde von der Regierung Guineas gefordert 2003 kam die Movement for Democracy in Liberia MODEL hinzu welche von der Elfenbeinkuste aus operierte und von der dortigen Regierung unterstutzt wurde Im Sommer 2003 kontrollierte die Regierung noch ein Drittel des Landes Zugleich wurde ein internationaler Haftbefehl gegen Taylor wegen der Beteiligung an Kriegsverbrechen der RUF in Sierra Leone ausgestellt Auf Druck der LURD und MODEL der US amerikanischen Regierung und der ECOWAS willigte Taylor schliesslich ein zuruckzutreten und Liberia zu verlassen Der nigerianische Prasident Olusegun Obasanjo sicherte ihm hierbei ein sicheres Exil in seinem Land zu Die Rebellen stellten den bewaffneten Kampf ein und es wurden US amerikanische UN und ECOWAS Friedenstruppen stationiert siehe UNMIL Es wurde eine Ubergangsregierung unter dem vormaligen Vizeprasidenten Moses Blah eingesetzt spater wurde Gyude Bryant Ubergangsprasident In den Wahlen 2005 wurde Ellen Johnson Sirleaf zur Prasidentin gewahlt 2006 wurde Charles Taylor an den UN Sondergerichtshof fur Sierra Leone uberstellt von dem er 2012 wegen Kriegsverbrechen zu 50 Jahren Haft verurteilt wurde FolgenZwischen 1989 und 2003 starben schatzungsweise zwischen 150 000 und 250 000 Liberianer infolge des Burgerkrieges und die Halfte der Bevolkerung wurde gewaltsam vertrieben Auf allen Seiten wurden Kindersoldaten eingesetzt Es wurde von Graueltaten wie Kannibalismus von Seiten der Kampfer berichtet die auf traditionelle Ritualmorde zuruckgehen sollen Seit der Beruhigung der Lage sind die meisten Binnenvertriebenen an ihre Heimatorte zuruckgekehrt die liberianischen Fluchtlinge in den Nachbarlandern haben sich teilweise dauerhaft dort niedergelassen teilweise beginnen sie ebenfalls zuruckzukehren Der Burgerkrieg hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft Liberias die bis heute anhalten Die Arbeitslosigkeit liegt bei ca 85 Liberianer im ExilBereits der von Doe angefuhrte Putsch fuhrte zur Flucht zahlreicher Liberianer die sich in der Folge uberwiegend in die USA in das Exil begaben Als Sammelbecken und Interessenvertretung wurde dort die ULAA gegrundet deren gegenwartiger Prasidenten Anthony Kesselly als Lobbyist fur sein Heimatland tatig ist Kriegsverbrecher ProzesseDie juristische Bewaltigung der zahllosen Kriegsverbrechen stellt die internationale Justiz vor zahlreiche Probleme und hat auch Konsequenzen fur den weiteren Aufbau des zerstorten Landes da die im Lande verbliebenen Konfliktparteien eine nach ihrer Meinung ungerechtfertigte Verurteilung ihrer Anfuhrer nicht hinnehmen wollen Gegenwartig werden folgende Prozesse gefuhrt oder vorbereitet Der Prozess gegen Charles Taylor fand vor dem Special Court for Sierra Leone statt einem eigens eingerichteten internationalen Sonderstrafgerichtshof Charles Chukie Taylor junior Sohn des ehemaligen Prasidenten wurde 2009 von einem regularen Bundesgericht in Miami wegen Kriegsverbrechen zu einer 97 jahrigen Haftstrafe verurteilt Das Verfahren gegen den liberianischen Warlord und US Burger George Boley wegen Teilnahme an Kriegsverbrechen insbesondere der Kampfeinsatz von Kindersoldaten wurde in New York vorbereitet spater eingestellt und Boley wurde 2012 aus den USA ausgewiesen Der Internationale Gerichtshof unterstutzt die Grundung eines Liberianischen Gerichtshofes zur juristischen Aufarbeitung und Bewaltigung der Kriegsverbrechen LiteraturAmnesty International Hrsg Liberia Time to take human rights seriously placing human rights on the national agenda Document AFR 34 05 97 1997 Volltext PDF 58 kB als Digitalisat Dirk van den Boom Burgerkrieg in Liberia Chronologie Protagonisten Prognose In Studien zur Politikwissenschaft Abteilung B Forschungsberichte und Dissertationen Band 80 Munster Hamburg 1993 ISBN 3 89473 623 2 Denis Johnson In der Holle Blicke in den Abgrund der Welt Tropenverlag Berlin 2006 ISBN 3 932170 90 3 S 186 George K Kieh Jr The first Liberian civil war the crisis of underdevelopment In Society and politics in Africa Band 17 Lang New York 2008 ISBN 978 0 8204 8839 4 S 211 Michael Jentzsch Benjamin Kwato Zahn Blutsbruder Unsere Freundschaft in Liberia Bastei Lubbe Koln 2009 ISBN 978 3 404 61656 5 WeblinksLURD Bericht des Royal Institute of International Affairs uber die Liberians United for Reconciliation and Democracy PDF englisch 100 kB Liberian Conflict globalsecurity org Abu Sherif Reintegration of Female War affected and Ex combatants in Liberia In Conflict Trends 3 2008 S 26 33 PDF englisch 335 kB EinzelnachweiseEmil Maria Claassen Pascal Salin The Impact of stabilization and structural adjustment policies on the rural sector Rom 1991 ISBN 92 5102894 X Liberias dual agricultural economy and the urgend need for currency reform S 133 147 Volltext als Digitalisat David Lea Annamarie Rowe A political chronology of Africa Europa Publications London 2001 ISBN 0 203 40995 7 Liberia S 228 234 Ian Smillie Blood on the Stone Greed Corruption and War in the Global Diamond Trade Anthem Press London New York 2010 ISBN 978 1 55250 498 7 S 81 84 Sanford J Ungar Liberia A Revolution or Just Another Coup In The Atlantic Monthly Band 247 1981 ISSN 1072 7825 S 23 30 Volltext als Digitalisat The Liberian Crisis 1980 1996 In The Liberian Tragediy Archiviert vom Original am 9 August 2010 abgerufen am 2 Januar 2011 Stephen Ellis The Mask of Anarchy The Destruction of Liberia and the Religious Roots of an African Civil War C Hurst amp Co London 2007 ISBN 978 1 85065 417 9 S 350 A G Liberia Ex Rebellenfuhrer gesteht 20 000 Morde In Die Presse 21 Januar 2008 Wien Volltext als Digitalisat Ubersichtskarte der UNO zum Verlauf der Kampfhandlungen 2003 Fruherer Prasident Liberias Tribunal spricht Charles Taylor schuldig In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 20 Dezember 2020 Liberia CJA The Center for Justice and Accountability abgerufen am 9 Januar 2023 amerikanisches Englisch Robert Collins Painter Weak States and Political Constraints Experiments with Truth in Liberia and Sierra Leone In Macalester College Political Science Department Hrsg Project Papers Band 20 S 137 Volltext als Digitalisat War Crimes Controversy in Post War Liberia The Liberian Dialogue Webportal 2 Januar 2011

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Andy Gätjen

  • Juli 19, 2025

    André Wüstner

  • Juli 19, 2025

    Andrássy Universität

  • Juli 19, 2025

    Andreas Zöppritz

  • Juli 19, 2025

    Andreas Steinhöfel

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.