Die Moabiter Brücke ist eine Steinbrücke über die Spree im Berliner Bezirk Mitte die die Ortsteile Hansaviertel und Moab
Moabiter Brücke

Die Moabiter Brücke ist eine Steinbrücke über die Spree im Berliner Bezirk Mitte, die die Ortsteile Hansaviertel und Moabit miteinander verbindet. Die Brücke bildet den Übergang zwischen Bartningallee und Kirchstraße und befindet sich 200 Meter flussabwärts des Gerickestegs. Aufgrund der bis zum Zweiten Weltkrieg und seit 1981 wieder vorhandenen Bärenskulpturen ist sie auch unter dem Namen Bärenbrücke bekannt.
Moabiter Brücke | ||
---|---|---|
Moabiter Brücke von oben | ||
Nutzung | Straßenverkehr, Fußgänger | |
Überführt | Kirchstraße | |
Querung von | Spree, Helgoländer Ufer, Holsteiner Ufer | |
Ort | Berlin-Moabit, Berlin-Tiergarten | |
Konstruktion | dreibogige Steinbrücke | |
Gesamtlänge | 70,0 m | |
Breite | 19,8 m, davon 11,0 m Fahrbahn | |
Längste Stützweite | 17,88 m | |
Konstruktionshöhe | 1,16 m | |
Lichte Höhe | 4,39 m | |
Baubeginn | 1893 | |
Eröffnung | 1894 | |
Planer | Ingenieur: Karl Bernhard, Architekt: Otto Stahn | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 31′ 18″ N, 13° 20′ 54″ O | |
|
Geschichte
An gleicher Stelle bestand seit 1822 eine Holzbrücke, die der Hofzahnarzt Pierre Baillif als „Privatbrücke“ erbauen ließ. Das Geld stammte angeblich von Aktien einer von ihm eigens gegründeten Brückenbau-Aktiengesellschaft. Die Überführung wurde nach Errichtung der St. Johanniskirche 1840 mit einem Klappendurchlass versehen und später von der Stadt Berlin übernommen. Die Brücke war rund 70 Meter lang und 7,5 Meter breit. Die 3,80 Meter breite Fahrbahn wurde von 14 Stützjochen getragen. Nach Anhebung des Überbaus und Anbringung von Rampen für die Zufahrtsstraßen um 1868 konnte der Klappendurchlass beseitigt werden. Gleichzeitig wurde die Fahrbahn auf 5,30 Meter verbreitert und Widerlager am Ufer errichtet. Bis etwa 1870 war die Moabiter Brücke die einzige feste Verbindung zwischen dem Stadtzentrum Berlins und der Gemeinde Moabit.
Mit fortschreitendem Bevölkerungswachstum war die Holzbrücke den Belastungen nicht mehr gewachsen. Von 1893 bis 1894 entwarfen der Ingenieur Karl Bernhard und der Architekt Otto Stahn einen steinernen Neubau, der sich streng an das Vorbild der Lutherbrücke hielt – lediglich die Brückenbreite war mit elf Metern Fahrbahn und vier Metern Gehweg etwas geringer. Pfeiler, Stirnflächen und Brüstung wurden mit dunkelgrauer rheinischer Basaltlava aus Steinbrüchen von Niedermendig bei Mayen verkleidet.
Anschließend ließ der Magistrat vier Bronzebären der Künstler Karl Begas, Johannes Boese, Johannes Götz und aufstellen. Diese wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen (siehe auch hier). Erst 1981 ersetzte eine 233.000 Mark teure gusseiserne Bärengruppe von Günter Anlauf den damaligen Verlust.
Während der Schlacht um Berlin kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das südliche Gewölbe gesprengt und dadurch bis auf einen kleinen Teil des Gehwegs vollständig zerstört. Eine 1946 über dem zerstörten Teil errichtete Notbrücke ermöglichte die Verlegung einer Trümmerbahnstrecke zum Abtransport des Bauschutts, der durch zahlreiche alliierte Luftangriffe und die Schlacht um Berlin entstanden war. Die Reparatur des Gewölbes mit Ziegelsteinen in den Jahren 1948 bis 1950 sowie stetige Restaurierungen konnten das historische Aussehen der Moabiter Brücke – bis auf die Bärennachgüsse – von 1894 wiederherstellen bzw. erhalten.
Im Januar 2009 fuhr ein Eisbrecher mit Maschinenschaden gegen einen Pfeiler der Moabiter Brücke. Dabei wurde das Steuerhaus abgerissen; Menschen kamen nicht zu Schaden. An der Brücke konnten Spezialisten keine Beschädigungen feststellen.
Benachbartes
Im 19. Jahrhundert gab es an der Moabiter Brücke den Schiffbauer Jahnke, der Ausflugs-Gondeln herstellte. Diese flachen Fahrzeuge boten 20–30 Personen Platz, waren mit einem Holzverdeck versehen und brachten Ausflügler über verschiedene Abschnitte der Spree. Berichtet und mehrfach kolportiert wird dieser Ausflugsverkehr unter dem Namen „Moabiter Gondelfahrt“, die ab 1897 eingestellt wurde.
Wenige Schritte von der Moabiter Brücke entfernt befinden sich das Verwaltungsgericht Berlin, der „Spreebogen“ (ehemaliger Sitz des Bundesinnenministeriums) und der S-Bahnhof Bellevue.
Auf dem Gelände der späteren Kirchstraße (Hausnummer 6) befand sich die frühere Preußische Seehandlungs-Sozietät, die August Borsig später in eine Eisengießerei und Maschinenbauanstalt verwandelte. Borsig ließ auch direkt an der Brücke einen Park anlegen.
- Einer der vier neu aufgestellten Bären von Günter Anlauf
- Querschnitte
- Längsschnitt
- Ansicht der Brücke von der Nordseite aus, 1899
Literatur
- Karl Bernhard: Der Neubau der Moabiter Brücke in Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 2, 1896, S. 13–15 (zlb.de). (Fortsetzung). In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 3, 1896, S. 23–25 (zlb.de).
- Felix Hasselberg: Die Entstehung der Moabiter Brücke. In: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Berlins. Nr. 1, 1941, S. 38–39 (zlb.de).
- G. Sommer: Steinbrücken in Deutschland. Verlag Bau und Technik, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7640-0240-9.
- Eckhard Thiemann, Dieter Deszyk, Horstpeter Metzing: Berlin und seine Brücken. Jaron Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-89773-073-1, S. 120.
- Jürgen Tomisch: Denkmale in Berlin. Bezirk Mitte. Ortsteile Moabit, Hansaviertel und Tiergarten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-035-6, S. 201.
Weblinks
- Eintrag zu Moabiter Brücke (Obj.-Dok.-Nr. 09050376) in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Moabiter Brücke. In: Structurae
- Die Brücken von Moabit auf „moabit online“
- alte Ansichtskarte mit Moabiter Brücke und „Criminal-Gericht“. heimatsammlung.de
Einzelnachweise
- Aufgrund Kabinettsorder v. 4. März 1822, GStA I. HA Rep. 93B Nr. 2847 fol. 36.
- J. G. Helling: Geschichtlich-statistisch-topographisches Taschenbuch von Berlin, Berlin 1830, S. 3.
- „Seehund“ rettet „Seeotter“. In: Berliner Zeitung, 12. Januar 2009
- Arne Hengsbach: Moabiter Gondelfahrt. Verein für die Geschichte Berlins. In: Mitteilungen, 1/1987; abgerufen am 19. April 2013
- Diether Ontrup: Vergangen und Vergessen? Borsig in Moabit – Industrie und Gartenkultur. Verein für die Geschichte Berlins. In: Mitteilungen, 4/2002; abgerufen am 19. April 2013
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Moabiter Brücke, Was ist Moabiter Brücke? Was bedeutet Moabiter Brücke?
Die Moabiter Brucke ist eine Steinbrucke uber die Spree im Berliner Bezirk Mitte die die Ortsteile Hansaviertel und Moabit miteinander verbindet Die Brucke bildet den Ubergang zwischen Bartningallee und Kirchstrasse und befindet sich 200 Meter flussabwarts des Gerickestegs Aufgrund der bis zum Zweiten Weltkrieg und seit 1981 wieder vorhandenen Barenskulpturen ist sie auch unter dem Namen Barenbrucke bekannt Moabiter BruckeMoabiter BruckeMoabiter Brucke von obenNutzung Strassenverkehr FussgangerUberfuhrt KirchstrasseQuerung von Spree Helgolander Ufer Holsteiner UferOrt Berlin Moabit Berlin TiergartenKonstruktion dreibogige SteinbruckeGesamtlange 70 0 mBreite 19 8 m davon 11 0 m FahrbahnLangste Stutzweite 17 88 mKonstruktionshohe 1 16 mLichte Hohe 4 39 mBaubeginn 1893Eroffnung 1894Planer Ingenieur Karl Bernhard Architekt Otto StahnLageKoordinaten 52 31 18 N 13 20 54 O 52 521638888889 13 348305555556 Koordinaten 52 31 18 N 13 20 54 OMoabiter Brucke Berlin GeschichteAn gleicher Stelle bestand seit 1822 eine Holzbrucke die der Hofzahnarzt Pierre Baillif als Privatbrucke erbauen liess Das Geld stammte angeblich von Aktien einer von ihm eigens gegrundeten Bruckenbau Aktiengesellschaft Die Uberfuhrung wurde nach Errichtung der St Johanniskirche 1840 mit einem Klappendurchlass versehen und spater von der Stadt Berlin ubernommen Die Brucke war rund 70 Meter lang und 7 5 Meter breit Die 3 80 Meter breite Fahrbahn wurde von 14 Stutzjochen getragen Nach Anhebung des Uberbaus und Anbringung von Rampen fur die Zufahrtsstrassen um 1868 konnte der Klappendurchlass beseitigt werden Gleichzeitig wurde die Fahrbahn auf 5 30 Meter verbreitert und Widerlager am Ufer errichtet Bis etwa 1870 war die Moabiter Brucke die einzige feste Verbindung zwischen dem Stadtzentrum Berlins und der Gemeinde Moabit Mit fortschreitendem Bevolkerungswachstum war die Holzbrucke den Belastungen nicht mehr gewachsen Von 1893 bis 1894 entwarfen der Ingenieur Karl Bernhard und der Architekt Otto Stahn einen steinernen Neubau der sich streng an das Vorbild der Lutherbrucke hielt lediglich die Bruckenbreite war mit elf Metern Fahrbahn und vier Metern Gehweg etwas geringer Pfeiler Stirnflachen und Brustung wurden mit dunkelgrauer rheinischer Basaltlava aus Steinbruchen von Niedermendig bei Mayen verkleidet Anschliessend liess der Magistrat vier Bronzebaren der Kunstler Karl Begas Johannes Boese Johannes Gotz und aufstellen Diese wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen siehe auch hier Erst 1981 ersetzte eine 233 000 Mark teure gusseiserne Barengruppe von Gunter Anlauf den damaligen Verlust Wahrend der Schlacht um Berlin kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das sudliche Gewolbe gesprengt und dadurch bis auf einen kleinen Teil des Gehwegs vollstandig zerstort Eine 1946 uber dem zerstorten Teil errichtete Notbrucke ermoglichte die Verlegung einer Trummerbahnstrecke zum Abtransport des Bauschutts der durch zahlreiche alliierte Luftangriffe und die Schlacht um Berlin entstanden war Die Reparatur des Gewolbes mit Ziegelsteinen in den Jahren 1948 bis 1950 sowie stetige Restaurierungen konnten das historische Aussehen der Moabiter Brucke bis auf die Barennachgusse von 1894 wiederherstellen bzw erhalten Im Januar 2009 fuhr ein Eisbrecher mit Maschinenschaden gegen einen Pfeiler der Moabiter Brucke Dabei wurde das Steuerhaus abgerissen Menschen kamen nicht zu Schaden An der Brucke konnten Spezialisten keine Beschadigungen feststellen BenachbartesIm 19 Jahrhundert gab es an der Moabiter Brucke den Schiffbauer Jahnke der Ausflugs Gondeln herstellte Diese flachen Fahrzeuge boten 20 30 Personen Platz waren mit einem Holzverdeck versehen und brachten Ausflugler uber verschiedene Abschnitte der Spree Berichtet und mehrfach kolportiert wird dieser Ausflugsverkehr unter dem Namen Moabiter Gondelfahrt die ab 1897 eingestellt wurde Wenige Schritte von der Moabiter Brucke entfernt befinden sich das Verwaltungsgericht Berlin der Spreebogen ehemaliger Sitz des Bundesinnenministeriums und der S Bahnhof Bellevue Auf dem Gelande der spateren Kirchstrasse Hausnummer 6 befand sich die fruhere Preussische Seehandlungs Sozietat die August Borsig spater in eine Eisengiesserei und Maschinenbauanstalt verwandelte Borsig liess auch direkt an der Brucke einen Park anlegen Einer der vier neu aufgestellten Baren von Gunter Anlauf Querschnitte Langsschnitt Ansicht der Brucke von der Nordseite aus 1899LiteraturKarl Bernhard Der Neubau der Moabiter Brucke in Berlin In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 2 1896 S 13 15 zlb de Fortsetzung In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 3 1896 S 23 25 zlb de Felix Hasselberg Die Entstehung der Moabiter Brucke In Zeitschrift des Vereins fur die Geschichte Berlins Nr 1 1941 S 38 39 zlb de G Sommer Steinbrucken in Deutschland Verlag Bau und Technik Dusseldorf 1988 ISBN 3 7640 0240 9 Eckhard Thiemann Dieter Deszyk Horstpeter Metzing Berlin und seine Brucken Jaron Verlag Berlin 2003 ISBN 3 89773 073 1 S 120 Jurgen Tomisch Denkmale in Berlin Bezirk Mitte Ortsteile Moabit Hansaviertel und Tiergarten Michael Imhof Verlag Petersberg 2005 ISBN 3 86568 035 6 S 201 WeblinksCommons Moabiter Brucke Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Moabiter Brucke Obj Dok Nr 09050376 in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen Moabiter Brucke In Structurae Die Brucken von Moabit auf moabit online alte Ansichtskarte mit Moabiter Brucke und Criminal Gericht heimatsammlung deEinzelnachweiseAufgrund Kabinettsorder v 4 Marz 1822 GStA I HA Rep 93B Nr 2847 fol 36 J G Helling Geschichtlich statistisch topographisches Taschenbuch von Berlin Berlin 1830 S 3 Seehund rettet Seeotter In Berliner Zeitung 12 Januar 2009 Arne Hengsbach Moabiter Gondelfahrt Verein fur die Geschichte Berlins In Mitteilungen 1 1987 abgerufen am 19 April 2013 Diether Ontrup Vergangen und Vergessen Borsig in Moabit Industrie und Gartenkultur Verein fur die Geschichte Berlins In Mitteilungen 4 2002 abgerufen am 19 April 2013Berliner Spreebrucken stromabwarts die kursiv geschriebenen Namen sind Brucken die nicht mehr existieren Triglawbrucke Salvador Allende Brucke Katzengrabensteg Dammbrucke Wilhelm Spindler Brucke Kaisersteg Treskowbrucke Stubenrauchbrucke Minna Todenhagen Brucke Abteibrucke Parkwegbrucke Elsenbrucke Oberbaumbrucke Brommybrucke Schillingbrucke Michaelbrucke Jannowitzbrucke Waisenbrucke Muhlendammbrucke Rathausbrucke Liebknechtbrucke Friedrichsbrucke Inselbrucke Rossstrassenbrucke Grunstrassenbrucke Gertraudenbrucke Jungfernbrucke Schleusenbrucke Schlossbrucke Mitte Eiserne Brucke Monbijoubrucke Ebertsbrucke Weidendammer Brucke Schlutersteg Marschallbrucke Marie Elisabeth Luders Steg Kronprinzenbrucke Hugo Preuss Brucke Alsenbrucke Gustav Heinemann Brucke Moltkebrucke Kanzleramtssteg Lutherbrucke Gerickesteg Moabiter Brucke Lessingbrucke Borsigsteg Hansabrucke Wullenwebersteg Gotzkowskybrucke Rontgenbrucke Siemenssteg Caprivibrucke Schlossbrucke Charlottenburg Eisenbahnbrucke am Bahnhof Jungfernheide Rudolf Wissell Brucke Nonnendammbrucke Rohrdammbrucke