Monika Döring 5 März 1937 2 Mai 2024 in Berlin war eine deutsche Konzertveranstalterin Mit ihrem Club Loft zählte sie in
Monika Döring

Monika Döring (* 5. März 1937; † 2. Mai 2024 in Berlin) war eine deutsche Konzertveranstalterin. Mit ihrem Club „Loft“ zählte sie in den 1980er Jahren zu den wichtigsten Veranstaltern der Avantgarde-Musikszene West-Berlins.
Werdegang
Monika Döring wuchs mit klassischer Musik auf. Ihre Großmutter hatte eine Musikalienhandlung, Vater und Schwester waren Opernsänger.
Sie interessierte sich zunächst für Free Jazz. Darüber entdeckte sie den Punk. In den 1970er Jahren gehörte sie zur West-Berliner Spontiszene. Sie war mit Johannes Eisenberg und Renée Zucker eine der Initiatorinnen des Tunix-Kongresses und organisierte Festivals im Tempodrom wie „Monster, Mythen, Mutationen“. Mit dem späteren Kabarettisten Holger Klotzbach und anderen eröffnete sie 1977 das „Schwarze Café“ in der Kantstraße nahe dem Savignyplatz, das noch heute existiert. Ab 1981 veranstaltete sie Punkkonzerte in der „Music Hall“ in der Rheinstraße. Über die Studentenbewegung lernte sie ihren späteren Ehemann Heiner kennen.
Gründung des „Loft“ und späteres Leben
Monika Döring bezog 1982 die ehemaligen Räume der „Jesus People“ unter dem „Metropol“ am Nollendorfplatz und gründete dort den 600 Personen fassenden Club und die Konzertagentur „Loft“ für Punk, Avantgarde-Musik und Alternativen Rock. Döring hielt dort über 500 Konzerte mit 800 Bands in sechs Jahren ab. Sie bot zahlreichen, bis dahin meist unbekannten Musikschaffenden eine Bühne, die später als relevant und bahnbrechend angesehen wurden. Johnny Haeusler hatte im „Loft“ mit seiner Band Plan B 1984 sein erstes Konzert. Döring habe ihn auftreten lassen, ohne die Band vorher gehört zu haben. Unter anderem organisierte sie Konzerte mit Tuxedomoon, The Birthday Party, Cabaret Voltaire, Sonic Youth, Die Ärzte, DIN A Testbild, Wire, Cocteau Twins, Diamanda Galás, Nick Cave, Stiff Little Fingers, The Bangles, Einstürzende Neubauten, Mona Mur, Björk, Notorische Reflexe, Laibach, Last Few Days, Bad Brains, Swans, Abwärts, Johnny Thunders, Die Toten Hosen, Newtrament, Public Enemy und Run-D.M.C.
1987 übergab Döring „Loft Concerts“ an ihre Assistentin Irmgard Schmitz, die Club und Agentur gemeinsam mit dem Musiker und Promoter Axel Schulz weiterführte. Döring zog nach San Francisco und kam dort mit der Goa-Trance-Szene in Berührung. Sie befreundete sich mit Goa Gil und brachte Psytrance-Partys nach Berlin. Seit 1996 verbrachte sie ihre Zeit zwischen Berlin und Goa.
Im Mai 2024 starb Döring im Alter von 87 Jahren in Berlin.
Rezeption
Sven Regener erinnerte sich in einem Interview mit dem Tagesspiegel an Monika Dörings ersten Club in Berlin: „Ansonsten hatte Monika Döring, die später das Loft am Nollendorfplatz betrieb, ihren ersten Laden in Steglitz, die Music Hall. Dort ist man hingefahren, zum Walther-Schreiber-Platz, mit der U-Bahn, da spielten dann drei Bands für fünf Mark. Das war natürlich auch bizarr.“
Der Berlin-Reiseführer des Stadtmagazins zitty von 1986 beschrieb Döring als „schillerndste Persönlichkeit in Berlins Rockmusikszene“.
Zu Dörings 80. Geburtstag widmete ihr die taz ein Porträt und nannte sie „Veranstalterlegende“. Dem Loft sei „weltweit“ der Ruf vorausgeeilt, dass Musiker dort verwöhnt werden. Eigentlich sei er „ein Salon wie im Paris des 18. Jahrhunderts“ gewesen, „wo philosophiert, gegessen (das Buffet ist von Monika) und getrunken wird – und dieser Salon setzte sich zu Hause fort in der Döring’schen Wohnung“.
Weblinks
- Porträt im Mushroom Magazine (2017)
Einzelnachweise
- Monika Dietl: Happy Birthday, Monika Döring: Die Szeneveteranin. In: taz. 4. März 2017 (taz.de [abgerufen am 29. Mai 2020]).
- Michael Sontheimer: Auf zum Strand von Tunix! Spiegel Online, 25. Januar 2008.
- Michael Sontheimer: Tempodrom in Berlin. Zirkuszelt der Träume. Spiegel Online, 20. November 2018.
- Gunda Bartels: Tipi-Chef Holger Klotzbach wird 70. „Ich war immer eine Hausfrau“. In: Der Tagesspiegel, 29. Januar 2016
- Endlich Klimaanlage und gutes Bier! Thomas Winkler in der taz, 7. November 1998
- Zitty: Berlin. Ein Reisebuch in den Alltag. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1986, ISBN 978-3-499-17576-3, S. 106
- Sven Regener: „Wer gegen Schwaben ist, ist auch nur Rassist.“, Interview von Gerrit Bartels und Ulf Lippitz. In: Der Tagesspiegel, 9. September 2013.
- Über Loft. Loft Concerts, abgerufen am 29. Mai 2020.
- Steffen Damm, Lukas Drevenstedt: Die Berliner Clubkultur von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart. In: dies.: Clubkultur. Dimensionen eines urbanen Phänomens. Campus Verlag, Frankfurt 2020, ISBN 978-3-593-51176-4, S. 45
- Johnny Haeusler: I Live by the River! – 15 Geschichten. epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-1703-4, S. 43
- Christian Schröder: Zum Tod von Monika Döring: Die Königin des Berliner Nachtlebens. In: Tagesspiegel. 3. Mai 2024, abgerufen am 3. Mai 2024.
Personendaten | |
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NAME | Döring, Monika |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Musikveranstalterin |
GEBURTSDATUM | 5. März 1937 |
STERBEDATUM | 2. Mai 2024 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Monika Doring 5 Marz 1937 2 Mai 2024 in Berlin war eine deutsche Konzertveranstalterin Mit ihrem Club Loft zahlte sie in den 1980er Jahren zu den wichtigsten Veranstaltern der Avantgarde Musikszene West Berlins WerdegangMonika Doring wuchs mit klassischer Musik auf Ihre Grossmutter hatte eine Musikalienhandlung Vater und Schwester waren Opernsanger Sie interessierte sich zunachst fur Free Jazz Daruber entdeckte sie den Punk In den 1970er Jahren gehorte sie zur West Berliner Spontiszene Sie war mit Johannes Eisenberg und Renee Zucker eine der Initiatorinnen des Tunix Kongresses und organisierte Festivals im Tempodrom wie Monster Mythen Mutationen Mit dem spateren Kabarettisten Holger Klotzbach und anderen eroffnete sie 1977 das Schwarze Cafe in der Kantstrasse nahe dem Savignyplatz das noch heute existiert Ab 1981 veranstaltete sie Punkkonzerte in der Music Hall in der Rheinstrasse Uber die Studentenbewegung lernte sie ihren spateren Ehemann Heiner kennen Grundung des Loft und spateres LebenMonika Doring bezog 1982 die ehemaligen Raume der Jesus People unter dem Metropol am Nollendorfplatz und grundete dort den 600 Personen fassenden Club und die Konzertagentur Loft fur Punk Avantgarde Musik und Alternativen Rock Doring hielt dort uber 500 Konzerte mit 800 Bands in sechs Jahren ab Sie bot zahlreichen bis dahin meist unbekannten Musikschaffenden eine Buhne die spater als relevant und bahnbrechend angesehen wurden Johnny Haeusler hatte im Loft mit seiner Band Plan B 1984 sein erstes Konzert Doring habe ihn auftreten lassen ohne die Band vorher gehort zu haben Unter anderem organisierte sie Konzerte mit Tuxedomoon The Birthday Party Cabaret Voltaire Sonic Youth Die Arzte DIN A Testbild Wire Cocteau Twins Diamanda Galas Nick Cave Stiff Little Fingers The Bangles Einsturzende Neubauten Mona Mur Bjork Notorische Reflexe Laibach Last Few Days Bad Brains Swans Abwarts Johnny Thunders Die Toten Hosen Newtrament Public Enemy und Run D M C 1987 ubergab Doring Loft Concerts an ihre Assistentin Irmgard Schmitz die Club und Agentur gemeinsam mit dem Musiker und Promoter Axel Schulz weiterfuhrte Doring zog nach San Francisco und kam dort mit der Goa Trance Szene in Beruhrung Sie befreundete sich mit Goa Gil und brachte Psytrance Partys nach Berlin Seit 1996 verbrachte sie ihre Zeit zwischen Berlin und Goa Im Mai 2024 starb Doring im Alter von 87 Jahren in Berlin RezeptionSven Regener erinnerte sich in einem Interview mit dem Tagesspiegel an Monika Dorings ersten Club in Berlin Ansonsten hatte Monika Doring die spater das Loft am Nollendorfplatz betrieb ihren ersten Laden in Steglitz die Music Hall Dort ist man hingefahren zum Walther Schreiber Platz mit der U Bahn da spielten dann drei Bands fur funf Mark Das war naturlich auch bizarr Der Berlin Reisefuhrer des Stadtmagazins zitty von 1986 beschrieb Doring als schillerndste Personlichkeit in Berlins Rockmusikszene Zu Dorings 80 Geburtstag widmete ihr die taz ein Portrat und nannte sie Veranstalterlegende Dem Loft sei weltweit der Ruf vorausgeeilt dass Musiker dort verwohnt werden Eigentlich sei er ein Salon wie im Paris des 18 Jahrhunderts gewesen wo philosophiert gegessen das Buffet ist von Monika und getrunken wird und dieser Salon setzte sich zu Hause fort in der Doring schen Wohnung WeblinksPortrat im Mushroom Magazine 2017 EinzelnachweiseMonika Dietl Happy Birthday Monika Doring Die Szeneveteranin In taz 4 Marz 2017 taz de abgerufen am 29 Mai 2020 Michael Sontheimer Auf zum Strand von Tunix Spiegel Online 25 Januar 2008 Michael Sontheimer Tempodrom in Berlin Zirkuszelt der Traume Spiegel Online 20 November 2018 Gunda Bartels Tipi Chef Holger Klotzbach wird 70 Ich war immer eine Hausfrau In Der Tagesspiegel 29 Januar 2016 Endlich Klimaanlage und gutes Bier Thomas Winkler in der taz 7 November 1998 Zitty Berlin Ein Reisebuch in den Alltag Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1986 ISBN 978 3 499 17576 3 S 106 Sven Regener Wer gegen Schwaben ist ist auch nur Rassist Interview von Gerrit Bartels und Ulf Lippitz In Der Tagesspiegel 9 September 2013 Uber Loft Loft Concerts abgerufen am 29 Mai 2020 Steffen Damm Lukas Drevenstedt Die Berliner Clubkultur von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart In dies Clubkultur Dimensionen eines urbanen Phanomens Campus Verlag Frankfurt 2020 ISBN 978 3 593 51176 4 S 45 Johnny Haeusler I Live by the River 15 Geschichten epubli Berlin 2014 ISBN 978 3 7375 1703 4 S 43 Christian Schroder Zum Tod von Monika Doring Die Konigin des Berliner Nachtlebens In Tagesspiegel 3 Mai 2024 abgerufen am 3 Mai 2024 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Mai 2024 PersonendatenNAME Doring MonikaKURZBESCHREIBUNG deutsche MusikveranstalterinGEBURTSDATUM 5 Marz 1937STERBEDATUM 2 Mai 2024STERBEORT Berlin