Das Marinestützpunktkommando Kiel ist eine Dienststelle der Deutschen Marine in Kiel Marinestützpunktkommando Kiel MStpK
Marinestützpunktkommando Kiel

Das Marinestützpunktkommando Kiel ist eine Dienststelle der Deutschen Marine in Kiel.
Marinestützpunktkommando Kiel | |
---|---|
Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. Oktober 2001 bis Gegenwart |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Deutsche Marine |
Stärke | 144 Soldaten 103 zivile Beschäftigte |
Unterstellung | Einsatzflottille 1 |
Standort | Marinestützpunkt Kiel |
Führung | |
Kommandeur | Fregattenkapitän Lars Petersen |
Aufgaben
Aufgabe des Kommandos ist die Versorgung der zum Marinestützpunkt Kiel gehörenden Kommandos und Einrichtungen der Marine und aller den Stützpunkt anlaufenden schwimmenden Einheiten. Hinzu kommt die Führung weiterer unterstellter Dienststellen und die fachliche Leitung der Kraftfahrbereitschaften in den Stützpunkten des Ostseebereichs. In der Aufbauphase war das Stützpunktkommando außerdem verantwortlich für den Aufbau des Stützpunkts Kiel und später des Stützpunkts Olpenitz, die militärische Sicherung des Küstenvorfelds und die Übernahme und Betreuung der ehemaligen Seegrenzschutzanlagen in Neustadt in Holstein. Der Stützpunkt hat an Bedeutung und Leben erheblich verloren, weil die Zerstörerflottille aufgelöst ist und die Schnellboote nach Warnemünde verlegt wurden. Nur zwei Minensuchgeschwader sind noch in Kiel.
Geschichte
Die erste Seestreitkraft der deutschen Marinegeschichte, die Kiel als Stützpunkt nutzte, war die Schleswig-Holsteinische Marine. Ihr diente Kiel von 1848 bis 1852 als wichtigste Basis mit allen für den Betrieb der Marine erforderlichen Einrichtungen.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg kam Kiel 1864 zwar unter österreichische Verwaltung, jedoch konnte die preußische Marine hier bereits 1865 einen Kriegshafen errichten. Sie begann, ihren Hauptstützpunkt von Danzig zu verlegen, weil sich Kiel wegen des geplanten Nord-Ostsee-Kanals in einer strategisch besseren Position befand. Seine Rolle als wichtigster deutscher Stützpunkt in der Ostsee wuchs nach der Gründung der Marine des Norddeutschen Bundes 1867 und deren Überführung in die Kaiserliche Marine 1871. Mit dem Reichskriegshafengesetz wurde die seit 1871 bestehende Stellung Kiels als Reichskriegshafen 1883 bestätigt.
Nach dem Ersten Weltkrieg begrenzten die Regelungen des Versailler Vertrages zwar den Umfang der nunmehr als Reichsmarine bezeichneten deutschen Seestreitkräfte, aber Kiel behielt seine Rolle als wichtigster Stützpunkt in der Ostsee. Mit dem Aufbau der Kriegsmarine ab 1935 wuchs die Bedeutung des Marinehafens, wodurch er im Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen Ziel der Luftangriffe auf Kiel wurde.
In der Nachkriegszeit wurde der Hafen von der Royal Navy und (bis 1947) vom deutschen Minenräumdienst genutzt. 1951 stationierte der neu aufgestellte Seegrenzschutz einen Teil seiner Einheiten im Stützpunkt Kiel-Wik und übergab die Einrichtung 1956 an die Bundesmarine. Bei der Auflösung des Seegrenzschutzes am 1. Juli 1956 wurde ein Teil der übergebenen Schiffe und Boote dem Marinestützpunktkommando direkt unterstellt. Auch der spätere Kommandeur des Marinestützpunktkommandos, Fregattenkapitän (ab 1959 Kapitän zur See) Klaus Scholtz, kam vom Seegrenzschutz.
Das erste Marinestützpunktkommando Kiel wurde am 2. Mai 1956 aufgestellt und unterstand dem Marineabschnittskommando Ostsee. Am 30. September 1994 wurde das Kommando aufgelöst und am 1. Oktober 2001 neu aufgestellt. Seit 2001 unterstand es dem Marinestützpunktkommando Wilhelmshaven. Seit dem 29. Juni 2006 sind die Marinestützpunktkommandos an der Ostsee der Einsatzflottille 1 unterstellt.
Kommandeure (Auswahl)
Name | von | bis | Bemerkung |
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Korvettenkapitän Johannes Woidneck | Mai 1956 | Juni 1956 | |
Fregattenkapitän Klaus Scholtz | Juli 1956 | Dez. 1957 | |
Kapitän zur See Kurt Thoma | Dez. 1957 | Apr. 1958 | |
Kapitän zur See Klaus Scholtz | Apr. 1958 | Okt. 1959 | |
Kapitän zur See Werner Wierig | Nov. 1959 | Mai 1962 | |
Kapitän zur See Hermann Lüdke | Mai 1962 | Aug. 1963 | |
Fregattenkapitän Ernst Lorenz | Aug. 1963 | Jan. 1964 | mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt |
Kapitän zur See Gerd Schreiber | Jan. 1964 | März 1964 | |
Fregattenkapitän Otto Schuhart | Apr. 1964 | März 1965 | |
Fregattenkapitän Ernst Bauer | Apr. 1965 | Okt. 1967 | |
Kapitän zur See Dietrich Hoffmann | Okt. 1967 | Sep. 1970 | |
Kapitän zur See Burkhard Hackländer | Okt. 1970 | März 1973 | |
Kapitän zur See Dirk Stricker | Apr. 1973 | Sep. 1977 | |
Kapitän zur See Kurt Siewert | Okt. 1977 | 1980 | |
Kapitän zur See Egon Kruse | 1981 | 1982 | |
Kapitän zur See Louis-Ferdinand von Blanc | 1983 | 1985 | |
Kapitän zur See Hans-Dietrich Meiburg | 1986 | 1991 | |
Kapitän zur See Uwe Büttner | 1992 | 1994 | |
… | |||
Fregattenkapitän Kurt Kühl | Juli 2005 | ? | |
Fregattenkapitän Michael Eichhorn | ? | 21. Sep. 2016 | |
Fregattenkapitän Alexander Koch | 21. Sep. 2016 | 24. Sep. 2019 | |
Fregattenkapitän Lars Petersen | 24. Sep. 2019 | 26. Sep. 2022 | |
Fregattenkapitän Jan Dobberstein | 26. Sep. 2022 |
Organisation
Dem Marinestützpunktkommando unterstehen oder unterstanden zeitweise der Stützpunkt Kiel, verschiedene Dienststellen und Einheiten im Bereich des Stützpunkts und Außenstellen. Kommandeur des Marinestützpunktkommandos war bis 1994 regelmäßig ein Kapitän zur See. Seit 2001 ist es ein Fregattenkapitän.
Stützpunkt Kiel
Der Stützpunkt Kiel untersteht dem Marinestützpunktkommando und wird vom Hafenkapitän geleitet. Von 1994 bis 2001 unterstand der Stützpunkt dem Marineabschnittskommando Nord. Er liegt im Stadtteil Kiel-Wik und besteht aus Hafenanlagen und Landeinrichtungen. Der Hafen wird von der Scheer-Mole im Norden und der Tirpitz-Mole im Süden begrenzt. „Tirpitzhafen“ ist eine gebräuchliche Bezeichnung für den gesamten Marinestützpunkt.
Hilfsschiffe
Der Stützpunkt verfügte stets über eine Anzahl von Hilfs- und Hafenfahrzeugen. Dazu gehören Schlepper, kleine Tanker und weitere Ver- und Entsorgungsfahrzeuge.
Marinesanitätsstaffel Kiel
Die Marinesanitätsstaffel Kiel wurde 1966 aufgestellt und unterstand bis dem Marinestützpunktkommando Kiel. Anschließend wurde sie dem Admiralarzt der Marine im Marineamt unterstellt und 1998 unter Umwandlung in ein Marinestandortsanitätszentrum dem Marinesanitätsabschnitt Ost zugeteilt. Seit 2001 gehört das Sanitätszentrum im Marinestützpunkt Kiel zum Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr.
Außenstellen
Dem Marinestützpunktkommando Kiel waren zeitweise mehrere Außenstellen unterstellt, die zum 1. Juli 1985 in Marinestützpunkte umbenannt wurden:
- Eckernförde (1957–1994, 2001–2003)
- Neustadt in Holstein (1957–1994)
- Hamburg (1958–1962)
- Großenbrode (1963–1967)
Schwimmende Verbände
Mit Übernahme des Seegrenzschutzes wurden dessen Fahrzeuge im Wesentlichen drei Geschwadern zugeteilt, die dem Marinestützpunktkommando Kiel unterstanden. Sie hatten vor allem Ausbildungs- und Sicherungsaufgaben. Seit 1964 unterstehen dem Stützpunkt keine schwimmenden Verbände mehr.
Schulgeschwader Ostsee
Das Schulgeschwader Ostsee ging am 1. Juli 1956 aus der 3. Wachbootflottille des Seegrenzschutzes hervor. Es übernahm dessen sechs große Wachboote, die nunmehr als Schulboot bezeichnet wurden, und die Begleitschiffe des Seegrenzschutzes Eider und Trave. Das Geschwader bestand bis zum 30. September 1958.
1. Hafenschutzgeschwader
Das 1. Hafenschutzgeschwader ging am 1. Juli 1956 aus der 1. und der 4. Wachbootflottille des Seegrenzschutzes hervor. Es war in Neustadt in Holstein beheimatet und bestand aus zehn Wachbooten des Typs Kriegsfischkutter. Bereits kurz nach der Aufstellung wurde das Geschwader in 1. Küstenwachgeschwader umbenannt. Im Januar 1962 übernahm das Geschwader die Boote des 3. Küstenwachgeschwaders, nachdem die eigenen Boote außer Dienst gestellt oder anderen Verwendungen zugeführt worden waren. Die übernommenen Boote wurden im zweiten Halbjahr 1963 außer Dienst gestellt und teilweise dem neu aufgebauten Bundesgrenzschutz (See) übergeben. Das Geschwader wurde anschließend aufgelöst.
3. Hafenschutzgeschwader
Das 3. Hafenschutzgeschwader wurde am 15. November 1956 in Neustadt in Holstein aufgestellt. Seine Hauptaufgabe war die Sicherung des Schießplatzes Todendorf. Es verfügte über zehn Patrouillenbooten des Typs Weser River Patrol. Vier von ihnen hatten zuvor die Patrouillenbootflottille des Seegrenzschutzes gebildet. Sechs weitere, weitgehend baugleiche Boote kamen von der amerikanischen Labor Service Unit (B). Bereits kurz nach der Aufstellung wurde das Geschwader in 3. Küstenwachgeschwader umbenannt. 1958 erhielt das Geschwader die als Prototypen für eine geplante Bootsklasse Küstenwachboot 55 gebauten Boote Niobe und Hansa.
Nach Abgabe seiner Patrouillenboote an das 1. Küstenwachgeschwader im Januar 1962 verlegte der Geschwaderstab mit Niobe, Hansa und dem weiteren Neubau Ariadne (Klasse 362, später als Binnenminensuchboot Klasse 393 klassifiziert) nach Cuxhaven, wo es als 2. Küstenwachgeschwader dem dortigen Marinestützpunktkommando unterstellt wurde. Nach einem weiteren Unterstellungswechsel unter das Kommando der Minenstreitkräfte 1964 wurde es 1966 in 10. Minensuchgeschwader umbenannt und 1968 aufgelöst.
Beheimatete Verbände und Schiffe
Im Stützpunkt Kiel waren im Laufe der Jahre eine Anzahl von Marineverbänden mit ihren Stäben, Schiffen und Booten beheimatet. Mit Ausnahme des Schulgeschwaders Ostsee und einiger Einzelfahrzeuge waren sie nicht dem Marinestützpunktkommando unterstellt.
Zerstörer
- Zerstörerflottille (1966–1982)
- 1. Zerstörergeschwader (1958–2003)
- 3. Zerstörergeschwader (1968–1981)
Amphibische Kräfte
- 1. Landungsgeschwader (Liegeplatz Kiel-Stickenhörn) → Landungsbootgruppe Kiel (1977–1993), unterstellt der Amphibischen Gruppe
Minenstreitkräfte
- 3. Minensuchgeschwader (1958–1992) (2005–heute)
- 5. Minensuchgeschwader (2006–2016)
Schnellboote
- 1. Schnellbootgeschwader (1956–1967)
- 7. Schnellbootgeschwader (1961–1994)
Schulverbände und -schiffe
- Schulgeschwader (Bundesmarine) (1960–1963)
- Schulgeschwader Ostsee (1956–1958)
- Segelschulschiff Gorch Fock (1958 bis heute)
- Schulschiff Deutschland (1963–1990)
- Segelschulboot Nordwind (1969–1972)
U-Boote
- Ubootflottille (1960–1963, 1975–1998)
- 1. Ubootgeschwader (1961–2006)
Versorgungseinheiten und Hilfsschiffe
- 1. Versorgungsgeschwader (1967–1997) mit unterstellten Einheiten in allen Ostseestützpunkten
- Betriebsstofftransporter Spessart
- Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main (bis 2013)
Weblinks
- Bundesarchiv-Militärarchiv
Einzelnachweise
- Presse- und Informationszentrum Marine: Kommandowechsel im Marinestützpunkt Kiel. www.marine.de, 28. März 2013, abgerufen am 21. April 2014.
- Marinestützpunkt Kiel bekommt einen neuen Kommandeur, Artikel auf Archivierte Kopie ( des vom 24. Juni 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 25. September 2019
- Gerd Stolz. Die Schleswig-Holsteinische Marine 1848–1852. Heide in Holstein 1978. ISBN 3-8042-0188-1
- Offizielle Seite der Stadt Kiel
- Guntram Schulze-Wegener: Deutschland zur See. Illustrierte Marinegeschichte von den Anfängen bis heute. 2., vollst. überarb. und erw. Aufl. Hamburg 2007.
- Entwicklung des Hafens bis 1955
- Übersicht über die deutschen Minenräumverbände 1945–47 im Bestand der Württembergischen Landesbibliothek
- Fritz Poske. Der Seegrenzschutz 1951–1956. Erinnerung – Bericht – Dokumentation. Koblenz/Bonn 1982. ISBN 3-7637-5410-5
- Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand BM 30
- Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand BM 4
- Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand BM 21
- Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand BM 28
- Siegfried Breyer, Gerhard Koop; Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956–1976; München 1978; ISBN 3-7637-5155-6
Anmerkungen
- Vom 1. Januar 1967 bis zum 31. März 1974 unterstand es der Marinedivision Ostsee.
- In einigen Quellen auch nur als Hafenschutzgeschwader ohne Nummer bezeichnet
- Details zu den genannten Verbänden s. Liste der Verbände und Dienststellen der Deutschen Marine
- Zeitraum der Stationierung im Stützpunkt Kiel
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Marinestutzpunktkommando Kiel ist eine Dienststelle der Deutschen Marine in Kiel Marinestutzpunktkommando Kiel MStpKdo Kiel VerbandsabzeichenAktiv 1 Oktober 2001 bis GegenwartStaat Deutschland DeutschlandStreitkrafte BundeswehrTeilstreitkraft Deutsche MarineStarke 144 Soldaten 103 zivile BeschaftigteUnterstellung Einsatzflottille 1Standort Marinestutzpunkt KielFuhrungKommandeur Fregattenkapitan Lars PetersenAufgabenDer Marinestutzpunkt Kiel aus der Luft Aufgabe des Kommandos ist die Versorgung der zum Marinestutzpunkt Kiel gehorenden Kommandos und Einrichtungen der Marine und aller den Stutzpunkt anlaufenden schwimmenden Einheiten Hinzu kommt die Fuhrung weiterer unterstellter Dienststellen und die fachliche Leitung der Kraftfahrbereitschaften in den Stutzpunkten des Ostseebereichs In der Aufbauphase war das Stutzpunktkommando ausserdem verantwortlich fur den Aufbau des Stutzpunkts Kiel und spater des Stutzpunkts Olpenitz die militarische Sicherung des Kustenvorfelds und die Ubernahme und Betreuung der ehemaligen Seegrenzschutzanlagen in Neustadt in Holstein Der Stutzpunkt hat an Bedeutung und Leben erheblich verloren weil die Zerstorerflottille aufgelost ist und die Schnellboote nach Warnemunde verlegt wurden Nur zwei Minensuchgeschwader sind noch in Kiel Siehe auch Einsatzflottille 1GeschichteKriegshafen Kiel um 1905 Die erste Seestreitkraft der deutschen Marinegeschichte die Kiel als Stutzpunkt nutzte war die Schleswig Holsteinische Marine Ihr diente Kiel von 1848 bis 1852 als wichtigste Basis mit allen fur den Betrieb der Marine erforderlichen Einrichtungen Nach dem Deutsch Danischen Krieg kam Kiel 1864 zwar unter osterreichische Verwaltung jedoch konnte die preussische Marine hier bereits 1865 einen Kriegshafen errichten Sie begann ihren Hauptstutzpunkt von Danzig zu verlegen weil sich Kiel wegen des geplanten Nord Ostsee Kanals in einer strategisch besseren Position befand Seine Rolle als wichtigster deutscher Stutzpunkt in der Ostsee wuchs nach der Grundung der Marine des Norddeutschen Bundes 1867 und deren Uberfuhrung in die Kaiserliche Marine 1871 Mit dem Reichskriegshafengesetz wurde die seit 1871 bestehende Stellung Kiels als Reichskriegshafen 1883 bestatigt Nach dem Ersten Weltkrieg begrenzten die Regelungen des Versailler Vertrages zwar den Umfang der nunmehr als Reichsmarine bezeichneten deutschen Seestreitkrafte aber Kiel behielt seine Rolle als wichtigster Stutzpunkt in der Ostsee Mit dem Aufbau der Kriegsmarine ab 1935 wuchs die Bedeutung des Marinehafens wodurch er im Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen Ziel der Luftangriffe auf Kiel wurde In der Nachkriegszeit wurde der Hafen von der Royal Navy und bis 1947 vom deutschen Minenraumdienst genutzt 1951 stationierte der neu aufgestellte Seegrenzschutz einen Teil seiner Einheiten im Stutzpunkt Kiel Wik und ubergab die Einrichtung 1956 an die Bundesmarine Bei der Auflosung des Seegrenzschutzes am 1 Juli 1956 wurde ein Teil der ubergebenen Schiffe und Boote dem Marinestutzpunktkommando direkt unterstellt Auch der spatere Kommandeur des Marinestutzpunktkommandos Fregattenkapitan ab 1959 Kapitan zur See Klaus Scholtz kam vom Seegrenzschutz Das erste Marinestutzpunktkommando Kiel wurde am 2 Mai 1956 aufgestellt und unterstand dem Marineabschnittskommando Ostsee Am 30 September 1994 wurde das Kommando aufgelost und am 1 Oktober 2001 neu aufgestellt Seit 2001 unterstand es dem Marinestutzpunktkommando Wilhelmshaven Seit dem 29 Juni 2006 sind die Marinestutzpunktkommandos an der Ostsee der Einsatzflottille 1 unterstellt Kommandeure Auswahl Name von bis BemerkungKorvettenkapitan Johannes Woidneck Mai 1956 Juni 1956Fregattenkapitan Klaus Scholtz Juli 1956 Dez 1957Kapitan zur See Kurt Thoma Dez 1957 Apr 1958Kapitan zur See Klaus Scholtz Apr 1958 Okt 1959Kapitan zur See Werner Wierig Nov 1959 Mai 1962Kapitan zur See Hermann Ludke Mai 1962 Aug 1963Fregattenkapitan Ernst Lorenz Aug 1963 Jan 1964 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragtKapitan zur See Gerd Schreiber Jan 1964 Marz 1964Fregattenkapitan Otto Schuhart Apr 1964 Marz 1965Fregattenkapitan Ernst Bauer Apr 1965 Okt 1967Kapitan zur See Dietrich Hoffmann Okt 1967 Sep 1970Kapitan zur See Burkhard Hacklander Okt 1970 Marz 1973Kapitan zur See Dirk Stricker Apr 1973 Sep 1977Kapitan zur See Kurt Siewert Okt 1977 1980Kapitan zur See Egon Kruse 1981 1982Kapitan zur See Louis Ferdinand von Blanc 1983 1985Kapitan zur See Hans Dietrich Meiburg 1986 1991Kapitan zur See Uwe Buttner 1992 1994 Fregattenkapitan Kurt Kuhl Juli 2005 Fregattenkapitan Michael Eichhorn 21 Sep 2016Fregattenkapitan Alexander Koch 21 Sep 2016 24 Sep 2019Fregattenkapitan Lars Petersen 24 Sep 2019 26 Sep 2022Fregattenkapitan Jan Dobberstein 26 Sep 2022OrganisationStabsgebaude der Einsatzflottille 1 und des Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters Dem Marinestutzpunktkommando unterstehen oder unterstanden zeitweise der Stutzpunkt Kiel verschiedene Dienststellen und Einheiten im Bereich des Stutzpunkts und Aussenstellen Kommandeur des Marinestutzpunktkommandos war bis 1994 regelmassig ein Kapitan zur See Seit 2001 ist es ein Fregattenkapitan Stutzpunkt Kiel Hauptartikel Marinestutzpunkt Kiel Der Stutzpunkt Kiel untersteht dem Marinestutzpunktkommando und wird vom Hafenkapitan geleitet Von 1994 bis 2001 unterstand der Stutzpunkt dem Marineabschnittskommando Nord Er liegt im Stadtteil Kiel Wik und besteht aus Hafenanlagen und Landeinrichtungen Der Hafen wird von der Scheer Mole im Norden und der Tirpitz Mole im Suden begrenzt Tirpitzhafen ist eine gebrauchliche Bezeichnung fur den gesamten Marinestutzpunkt Hilfsschiffe Eisbrecher EisvogelOlauffangschiff Bottsand im Stutzpunkt Kiel Der Stutzpunkt verfugte stets uber eine Anzahl von Hilfs und Hafenfahrzeugen Dazu gehoren Schlepper kleine Tanker und weitere Ver und Entsorgungsfahrzeuge Marinesanitatsstaffel Kiel Die Marinesanitatsstaffel Kiel wurde 1966 aufgestellt und unterstand bis dem Marinestutzpunktkommando Kiel Anschliessend wurde sie dem Admiralarzt der Marine im Marineamt unterstellt und 1998 unter Umwandlung in ein Marinestandortsanitatszentrum dem Marinesanitatsabschnitt Ost zugeteilt Seit 2001 gehort das Sanitatszentrum im Marinestutzpunkt Kiel zum Zentralen Sanitatsdienst der Bundeswehr Aussenstellen Dem Marinestutzpunktkommando Kiel waren zeitweise mehrere Aussenstellen unterstellt die zum 1 Juli 1985 in Marinestutzpunkte umbenannt wurden Eckernforde 1957 1994 2001 2003 Neustadt in Holstein 1957 1994 Hamburg 1958 1962 Grossenbrode 1963 1967 Schwimmende Verbande Mit Ubernahme des Seegrenzschutzes wurden dessen Fahrzeuge im Wesentlichen drei Geschwadern zugeteilt die dem Marinestutzpunktkommando Kiel unterstanden Sie hatten vor allem Ausbildungs und Sicherungsaufgaben Seit 1964 unterstehen dem Stutzpunkt keine schwimmenden Verbande mehr Schulgeschwader Ostsee Hauptartikel Schulgeschwader Ostsee Das Schulgeschwader Ostsee ging am 1 Juli 1956 aus der 3 Wachbootflottille des Seegrenzschutzes hervor Es ubernahm dessen sechs grosse Wachboote die nunmehr als Schulboot bezeichnet wurden und die Begleitschiffe des Seegrenzschutzes Eider und Trave Das Geschwader bestand bis zum 30 September 1958 1 Hafenschutzgeschwader Das 1 Hafenschutzgeschwader ging am 1 Juli 1956 aus der 1 und der 4 Wachbootflottille des Seegrenzschutzes hervor Es war in Neustadt in Holstein beheimatet und bestand aus zehn Wachbooten des Typs Kriegsfischkutter Bereits kurz nach der Aufstellung wurde das Geschwader in 1 Kustenwachgeschwader umbenannt Im Januar 1962 ubernahm das Geschwader die Boote des 3 Kustenwachgeschwaders nachdem die eigenen Boote ausser Dienst gestellt oder anderen Verwendungen zugefuhrt worden waren Die ubernommenen Boote wurden im zweiten Halbjahr 1963 ausser Dienst gestellt und teilweise dem neu aufgebauten Bundesgrenzschutz See ubergeben Das Geschwader wurde anschliessend aufgelost 3 Hafenschutzgeschwader Das 3 Hafenschutzgeschwader wurde am 15 November 1956 in Neustadt in Holstein aufgestellt Seine Hauptaufgabe war die Sicherung des Schiessplatzes Todendorf Es verfugte uber zehn Patrouillenbooten des Typs Weser River Patrol Vier von ihnen hatten zuvor die Patrouillenbootflottille des Seegrenzschutzes gebildet Sechs weitere weitgehend baugleiche Boote kamen von der amerikanischen Labor Service Unit B Bereits kurz nach der Aufstellung wurde das Geschwader in 3 Kustenwachgeschwader umbenannt 1958 erhielt das Geschwader die als Prototypen fur eine geplante Bootsklasse Kustenwachboot 55 gebauten Boote Niobe und Hansa Nach Abgabe seiner Patrouillenboote an das 1 Kustenwachgeschwader im Januar 1962 verlegte der Geschwaderstab mit Niobe Hansa und dem weiteren Neubau Ariadne Klasse 362 spater als Binnenminensuchboot Klasse 393 klassifiziert nach Cuxhaven wo es als 2 Kustenwachgeschwader dem dortigen Marinestutzpunktkommando unterstellt wurde Nach einem weiteren Unterstellungswechsel unter das Kommando der Minenstreitkrafte 1964 wurde es 1966 in 10 Minensuchgeschwader umbenannt und 1968 aufgelost Beheimatete Verbande und SchiffeIm O Heim konnen Bootsoffiziere nachtigen Im Stutzpunkt Kiel waren im Laufe der Jahre eine Anzahl von Marineverbanden mit ihren Staben Schiffen und Booten beheimatet Mit Ausnahme des Schulgeschwaders Ostsee und einiger Einzelfahrzeuge waren sie nicht dem Marinestutzpunktkommando unterstellt Zerstorer Zerstorerflottille 1966 1982 1 Zerstorergeschwader 1958 2003 3 Zerstorergeschwader 1968 1981 Amphibische Krafte 1 Landungsgeschwader Liegeplatz Kiel Stickenhorn Landungsbootgruppe Kiel 1977 1993 unterstellt der Amphibischen GruppeMinenstreitkrafte 3 Minensuchgeschwader 1958 1992 2005 heute 5 Minensuchgeschwader 2006 2016 Siehe auch Flottille der Minenstreitkrafte Schnellboote 1 Schnellbootgeschwader 1956 1967 7 Schnellbootgeschwader 1961 1994 Siehe auch Schnellbootflottille Schulverbande und schiffe Schulgeschwader Bundesmarine 1960 1963 Schulgeschwader Ostsee 1956 1958 Segelschulschiff Gorch Fock 1958 bis heute Schulschiff Deutschland 1963 1990 Segelschulboot Nordwind 1969 1972 U Boote Ubootflottille 1960 1963 1975 1998 1 Ubootgeschwader 1961 2006 Versorgungseinheiten und Hilfsschiffe Olschute1 Versorgungsgeschwader 1967 1997 mit unterstellten Einheiten in allen Ostseestutzpunkten Betriebsstofftransporter Spessart Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main bis 2013 WeblinksCommons Marinestutzpunktkommando Kiel Sammlung von Bildern Bundesarchiv MilitararchivEinzelnachweisePresse und Informationszentrum Marine Kommandowechsel im Marinestutzpunkt Kiel www marine de 28 Marz 2013 abgerufen am 21 April 2014 Marinestutzpunkt Kiel bekommt einen neuen Kommandeur Artikel auf Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 Juni 2019 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 vom 25 September 2019 Gerd Stolz Die Schleswig Holsteinische Marine 1848 1852 Heide in Holstein 1978 ISBN 3 8042 0188 1 Offizielle Seite der Stadt Kiel Guntram Schulze Wegener Deutschland zur See Illustrierte Marinegeschichte von den Anfangen bis heute 2 vollst uberarb und erw Aufl Hamburg 2007 Entwicklung des Hafens bis 1955 Ubersicht uber die deutschen Minenraumverbande 1945 47 im Bestand der Wurttembergischen Landesbibliothek Fritz Poske Der Seegrenzschutz 1951 1956 Erinnerung Bericht Dokumentation Koblenz Bonn 1982 ISBN 3 7637 5410 5 Bundesarchiv Militararchiv Bestand BM 30 Bundesarchiv Militararchiv Bestand BM 4 Bundesarchiv Militararchiv Bestand BM 21 Bundesarchiv Militararchiv Bestand BM 28 Siegfried Breyer Gerhard Koop Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956 1976 Munchen 1978 ISBN 3 7637 5155 6AnmerkungenVom 1 Januar 1967 bis zum 31 Marz 1974 unterstand es der Marinedivision Ostsee In einigen Quellen auch nur als Hafenschutzgeschwader ohne Nummer bezeichnet Details zu den genannten Verbanden s Liste der Verbande und Dienststellen der Deutschen Marine Zeitraum der Stationierung im Stutzpunkt KielNormdaten Korperschaft GND 6120093 1 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 144978163