Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Münzstätte Hohensolms war eine Münzprägeanstalt in Hohensolms die im 17 Jahrhundert von den Grafen von Solms Hohenso

Münzstätte Hohensolms

  • Startseite
  • Münzstätte Hohensolms
Münzstätte Hohensolms
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Münzstätte Hohensolms war eine Münzprägeanstalt in Hohensolms, die im 17. Jahrhundert von den Grafen von Solms-Hohensolms betrieben wurde.

Geschichte

Am 8. Februar 1552 erhielt Graf Reinhard v. Solms-Lich für sich und seine männlichen Erben und Nachkommen vom Kaiser das Recht verliehen, Gold- und Silbermünzen nach Maßgabe der Reichsgesetze zu prägen.

Reinhard selbst machte von dem Münzregal jedoch keinen Gebrauch. Die ersten Münzen des Hauses Solms sind 1588 von seinen Söhnen geprägt worden. Ihre Münzstätte befand sich in Lich. Eine Münzstätte in Hohensolms ist dagegen erstmals zu Beginn des 17. Jahrhunderts belegt, als Graf Philipp II. v. Solms-Lich kurzfristig seinen Wohnsitz aufs Hohensolmser Schloss verlegte.

Die Lage des Ortes erwies sich jedoch als wenig geeignet für einen rentablen Betrieb der Werkstatt. Zu entfernt lagen die Städte Frankfurt, Friedberg und Hanau, wo Münzmeister und Münzprüfer lebten und wo letztlich – in Ermangelung eigener Silberbergwerke – auch der Silberankauf erfolgte. So musste das Edelmetall – teurer als sonst üblich – eingekauft, Münzmeister, Wardein und Münzgesellen höher besoldet und mit mehr Unkosten an Fuhr- und Botenlohn hin und her transportiert werden. Diese erste Phase der Münzherstellung in Hohensolms fand bereits 1613 ein Ende, als Graf Philipp wieder nach Lich übersiedelte und auch die zum Prägen benötigten Gerätschaften fortschaffen ließ.

Aus den folgenden Jahrzehnten ist zunächst nichts über eine Münzprägung in Hohensolms bekannt. Die Grafen Hermann Adolf und Philipp Reinhard I. von Solms-Hohensolms nutzten den Ort nicht als Prägestätte, sondern ließen zunächst in Nieder-Weisel und später in Butzbach prägen. Von ihren Nachfolgern Philipp Reinhard II. und Johann Heinrich Christian wiederum sind gar keine Münzen bekannt.

Umso größer war dann der Umfang der Münzprägungen unter der Regierung des Grafen Ludwig v. Solms-Hohensolms in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Von ihm kennen wir mehr Geldstücke als von irgendeinem anderen Angehörigen seines Hauses. Die Prägewerkstatt befand sich wohl in oder bei einem Teil des Schlosses, der heute noch „die Münz“ heißt.

Wann genau die Münzproduktion wieder aufgenommen wurde, erfahren wir nicht. In der einschlägigen Literatur wird stets der Zeitraum von 1675 bis 1698 angegeben. Doch schon 1671 wird im Hohensolmser Kirchenbuch Paul der Müntzer erwähnt. Bei diesem dürfte es sich um Paul Heuser gehandelt haben, der auch in den folgenden Jahren immer wieder im Kirchenbuch erscheint. Da davon auszugehen ist, dass Paul der Münzer seinen Beruf auch ausübte, ist zu vermuten, dass die Münzprägung in Hohensolms schon deutlich vor 1675 wieder eingesetzt hatte.

Im Zeitraum 1675–1677 wurde eine beträchtliche Zahl von Guldenmünzen geprägt. Zunächst gehörten die Hohensolmser Gulden noch zu den besseren und wurden vom Fränkischen Kreis, von Salzburg und Köln als vollgültiges Zahlungsmittel gegengestempelt. Zunehmend verlegte man sich jedoch auf das Geschäft der Geldverschlechterung, bei dem gutes Silbergeld eingeschmolzen und aus dem Metall neues Geld hergestellt wurde. Die Beschaffung des benötigten Silbers erfolgte zumeist durch jüdische Verleger. Das Edelmetall streckten die gräflich-hohensolmsischen Münzmeister jedoch so stark mit Kupfer, dass die neuen Münzen in Gehalt und Gewicht minderwertig waren. Anschließend wurde das schlechte Geld – um die heimische Wirtschaft nicht zu schädigen – außer Landes geschafft und dort unters Volk gebracht.

Bei der Münzstätte des Grafen Ludwig in Hohensolms handelte es sich um eine der einträglichsten Heckenmünzen im hessischen Raum. Wiederholt wurde der Graf deswegen mit Exekution belegt. Nach mehrfachen Exekutionen, bei denen auch immer wieder Beteiligte verhaftet und Gerätschaften beschlagnahmt worden waren, kam die Prägetätigkeit gegen Ende des 17. Jahrhunderts zum Erliegen. Nach einer letzten Zerstörung der Werkstatt im Sommer 1698 scheint der Betrieb nicht wieder aufgenommen worden zu sein.

Münzmeister

  • Paul Heuser (1671–1687)
  • Jost Georg Bickstein, aus Goslar (1675)
  • Peter Paul Peckstein, aus Goslar (1676)
  • Georg/Jörg Ahrens (1676–1677)
  • Johann Jeremias Freytag (1677?)
  • Wilhelm Leutner, aus Eschbach bei Usingen stammend (1691–1696)
  • Friedrich Christian Arnold (1693)
  • Paul Nikolaus Flex (1693)
  • Dietrich Zimmermann (1695)
  • Nathan Goldschmidt, aus Frankfurt (1698)
  • Moyses Zuns, Schwiegervater von Goldschmidt (1698)

Münzen

Während in der ersten Phase der Münzprägung unter dem Grafen Philipp wohl ausschließlich Kleinmünzen geprägt wurden, sind von Graf Ludwig zahlreiche Großmünzen zu 60 Kreuzern (= 1 Gulden) bekannt. Die Porträts des Grafen auf den verschiedenen Gulden waren jedoch nicht einheitlich, sondern wechselten mit den jeweiligen Münzmeistern und zeigten häufig ein unschönes Bild. Es lassen sich insgesamt zehn verschiedene Porträts unterscheiden. Mit einer einzigen Ausnahme hatten diese jedoch nichts mit dem tatsächlichen Aussehen des Grafen zu tun, sondern waren freie Erfindungen der Stempelschneider oder bloße Kopien auswärtiger Münzen. Die Typenvielfalt sollte sicher den Umlauf erleichtern, da die einfachen Leute die Herkunft der Münzen auf diese Weise schwerer erkennen konnten.

Literatur

  • Wolfgang Eichelmann: Herrschaftliche und gräfliche Münzherren in Hessen. Gedanken und Betrachtungen zum Münzwesen der Häuser Falkenstein, Solms, Hanau, Eppstein, Königstein, Erbach, Ysenburg, Nassau und Waldeck, Hamburg 2017.
  • Paul Joseph: Die Münzen und Medaillen des fürstlichen und gräflichen Hauses Solms, Frankfurt am Main 1912.
  • Konrad Schneider: Das Münzwesen in den Territorien des Westerwaldes, des Taunus und des Lahngebietes und die Münzpolitik des Oberrheinischen Reichskreises im 17. Jahrhundert, Urbar bei Koblenz 1977.
  • Timo Zimmermann: Hohensolms. Tal, Stadt, Gemeinde und Ortsteil. Hohenahr 2000.
  • Die Haussammlung der Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich, Auktionskatalog des Münzauktionshauses Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück 2012.
  • Geld-Wechsel/Wechsel-Geld. Geld in Hessen, Beiheft zur Ausstellung des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Darmstadt 2000.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 14:37

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Münzstätte Hohensolms, Was ist Münzstätte Hohensolms? Was bedeutet Münzstätte Hohensolms?

Die Munzstatte Hohensolms war eine Munzprageanstalt in Hohensolms die im 17 Jahrhundert von den Grafen von Solms Hohensolms betrieben wurde GeschichteAm 8 Februar 1552 erhielt Graf Reinhard v Solms Lich fur sich und seine mannlichen Erben und Nachkommen vom Kaiser das Recht verliehen Gold und Silbermunzen nach Massgabe der Reichsgesetze zu pragen Reinhard selbst machte von dem Munzregal jedoch keinen Gebrauch Die ersten Munzen des Hauses Solms sind 1588 von seinen Sohnen gepragt worden Ihre Munzstatte befand sich in Lich Eine Munzstatte in Hohensolms ist dagegen erstmals zu Beginn des 17 Jahrhunderts belegt als Graf Philipp II v Solms Lich kurzfristig seinen Wohnsitz aufs Hohensolmser Schloss verlegte Die Lage des Ortes erwies sich jedoch als wenig geeignet fur einen rentablen Betrieb der Werkstatt Zu entfernt lagen die Stadte Frankfurt Friedberg und Hanau wo Munzmeister und Munzprufer lebten und wo letztlich in Ermangelung eigener Silberbergwerke auch der Silberankauf erfolgte So musste das Edelmetall teurer als sonst ublich eingekauft Munzmeister Wardein und Munzgesellen hoher besoldet und mit mehr Unkosten an Fuhr und Botenlohn hin und her transportiert werden Diese erste Phase der Munzherstellung in Hohensolms fand bereits 1613 ein Ende als Graf Philipp wieder nach Lich ubersiedelte und auch die zum Pragen benotigten Geratschaften fortschaffen liess Aus den folgenden Jahrzehnten ist zunachst nichts uber eine Munzpragung in Hohensolms bekannt Die Grafen Hermann Adolf und Philipp Reinhard I von Solms Hohensolms nutzten den Ort nicht als Pragestatte sondern liessen zunachst in Nieder Weisel und spater in Butzbach pragen Von ihren Nachfolgern Philipp Reinhard II und Johann Heinrich Christian wiederum sind gar keine Munzen bekannt Umso grosser war dann der Umfang der Munzpragungen unter der Regierung des Grafen Ludwig v Solms Hohensolms in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Von ihm kennen wir mehr Geldstucke als von irgendeinem anderen Angehorigen seines Hauses Die Pragewerkstatt befand sich wohl in oder bei einem Teil des Schlosses der heute noch die Munz heisst Wann genau die Munzproduktion wieder aufgenommen wurde erfahren wir nicht In der einschlagigen Literatur wird stets der Zeitraum von 1675 bis 1698 angegeben Doch schon 1671 wird im Hohensolmser Kirchenbuch Paul der Muntzer erwahnt Bei diesem durfte es sich um Paul Heuser gehandelt haben der auch in den folgenden Jahren immer wieder im Kirchenbuch erscheint Da davon auszugehen ist dass Paul der Munzer seinen Beruf auch ausubte ist zu vermuten dass die Munzpragung in Hohensolms schon deutlich vor 1675 wieder eingesetzt hatte Im Zeitraum 1675 1677 wurde eine betrachtliche Zahl von Guldenmunzen gepragt Zunachst gehorten die Hohensolmser Gulden noch zu den besseren und wurden vom Frankischen Kreis von Salzburg und Koln als vollgultiges Zahlungsmittel gegengestempelt Zunehmend verlegte man sich jedoch auf das Geschaft der Geldverschlechterung bei dem gutes Silbergeld eingeschmolzen und aus dem Metall neues Geld hergestellt wurde Die Beschaffung des benotigten Silbers erfolgte zumeist durch judische Verleger Das Edelmetall streckten die graflich hohensolmsischen Munzmeister jedoch so stark mit Kupfer dass die neuen Munzen in Gehalt und Gewicht minderwertig waren Anschliessend wurde das schlechte Geld um die heimische Wirtschaft nicht zu schadigen ausser Landes geschafft und dort unters Volk gebracht Bei der Munzstatte des Grafen Ludwig in Hohensolms handelte es sich um eine der eintraglichsten Heckenmunzen im hessischen Raum Wiederholt wurde der Graf deswegen mit Exekution belegt Nach mehrfachen Exekutionen bei denen auch immer wieder Beteiligte verhaftet und Geratschaften beschlagnahmt worden waren kam die Pragetatigkeit gegen Ende des 17 Jahrhunderts zum Erliegen Nach einer letzten Zerstorung der Werkstatt im Sommer 1698 scheint der Betrieb nicht wieder aufgenommen worden zu sein Munzmeister Paul Heuser 1671 1687 Jost Georg Bickstein aus Goslar 1675 Peter Paul Peckstein aus Goslar 1676 Georg Jorg Ahrens 1676 1677 Johann Jeremias Freytag 1677 Wilhelm Leutner aus Eschbach bei Usingen stammend 1691 1696 Friedrich Christian Arnold 1693 Paul Nikolaus Flex 1693 Dietrich Zimmermann 1695 Nathan Goldschmidt aus Frankfurt 1698 Moyses Zuns Schwiegervater von Goldschmidt 1698 Munzen aus der Munzstatte Hohensolms mit dem Solmser Wappen Links 3 Kreuzer Munze aus dem Jahr 1612 Rechts 60 Kreuzer Grossmunze Gulden aus dem Jahr 1677 Munzmeister Georg AhrensMunzenWahrend in der ersten Phase der Munzpragung unter dem Grafen Philipp wohl ausschliesslich Kleinmunzen gepragt wurden sind von Graf Ludwig zahlreiche Grossmunzen zu 60 Kreuzern 1 Gulden bekannt Die Portrats des Grafen auf den verschiedenen Gulden waren jedoch nicht einheitlich sondern wechselten mit den jeweiligen Munzmeistern und zeigten haufig ein unschones Bild Es lassen sich insgesamt zehn verschiedene Portrats unterscheiden Mit einer einzigen Ausnahme hatten diese jedoch nichts mit dem tatsachlichen Aussehen des Grafen zu tun sondern waren freie Erfindungen der Stempelschneider oder blosse Kopien auswartiger Munzen Die Typenvielfalt sollte sicher den Umlauf erleichtern da die einfachen Leute die Herkunft der Munzen auf diese Weise schwerer erkennen konnten LiteraturWolfgang Eichelmann Herrschaftliche und grafliche Munzherren in Hessen Gedanken und Betrachtungen zum Munzwesen der Hauser Falkenstein Solms Hanau Eppstein Konigstein Erbach Ysenburg Nassau und Waldeck Hamburg 2017 Paul Joseph Die Munzen und Medaillen des furstlichen und graflichen Hauses Solms Frankfurt am Main 1912 Konrad Schneider Das Munzwesen in den Territorien des Westerwaldes des Taunus und des Lahngebietes und die Munzpolitik des Oberrheinischen Reichskreises im 17 Jahrhundert Urbar bei Koblenz 1977 Timo Zimmermann Hohensolms Tal Stadt Gemeinde und Ortsteil Hohenahr 2000 Die Haussammlung der Fursten von Solms Hohensolms Lich Auktionskatalog des Munzauktionshauses Fritz Rudolf Kunker GmbH amp Co KG Osnabruck 2012 Geld Wechsel Wechsel Geld Geld in Hessen Beiheft zur Ausstellung des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt Darmstadt 2000

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Kreis Fürstenwalde

  • Juli 19, 2025

    Kreis Grevesmühlen

  • Juli 19, 2025

    Kreis Angermünde

  • Juli 19, 2025

    Kreis Cüstrin

  • Juli 19, 2025

    Kranbau Köthen

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.