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Stift Göttweig

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Stift Göttweig
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Göttweig ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur gleichnamigen ehemaligen Grundherrschaft siehe Göttweig (Herrschaft).

Das Stift Göttweig (früher Köttwein) ist ein Benediktinerkloster der Österreichischen Benediktinerkongregation. Es liegt in der Gemeinde Furth nahe Krems in Niederösterreich auf einem Hügel südlich der Donau am Ausläufer des Dunkelsteinerwaldes.

Stift Göttweig
Wappen des Stiftes Göttweig
Basisdaten
Staat Österreich
Kirchenprovinz Wien
Diözese Diözese St. Pölten
Kongregation Österreichische Benediktinerkongregation
Abt Patrick Maria Schöder OSB
Emeritierter Abt Columban Luser OSB
Prior P. Pirmin Mayer OSB
Subprior P. Franz Schuster OSB
Gründung 1094
Patrozinium Mariae Aufnahme in den Himmel
Inkorporierte Pfarren 28 (1. Oktober 2021)
Ordenspriester 27 (1. Oktober 2021)
Ordensbrüder 8 (1. Oktober 2021)
Regularoblaten 1 (1. Oktober 2021)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Deutsch, Latein
Abteikirche Stiftskirche Göttweig
Anschrift Stift Göttweig 1
3511 Furth bei Göttweig
Website www.stiftgoettweig.at

Im Jahr 2000 wurde es als Teil der „Kulturlandschaft Wachau mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Geschichte

Erste Besiedlung bis zur Klostergründung 1083

Der Göttweiger Berg war ab etwa 2000 v. Chr. besiedelt, was sich durch Kleinfunde im Bereich des heutigen Stiftes – von der Jungsteinzeit bis zur römischen Epoche – rekonstruieren lässt. Vom 3. bis zum 9. Jahrhundert dürfte die Siedlungskontinuität unterbrochen gewesen sein. Für das Jahr 1072 ist die Weihe einer ersten Kirche (zu Ehren der hl. Erentrudis) belegt. Die Gründungsurkunde, mit der der hl. Bischof Altmann von Passau das Chorherrenstift errichtete, ist vom 9. September 1083 datiert. In ihr wird dem Kloster eine Reihe von Pfarren übertragen, darunter Kilb, Nalb, Pfaffendorf, Mühlbach am Manhartsberg und Pyhra. Die damit verbundene Seelsorgsaufgabe blieb auch unter den Benediktinern bestehen, denen 1094 unter Bischof Ulrich I. von Passau das Stift übergeben wurde. Diese ersten Mönche kamen mit Abt Hartmann I. aus dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald. Ihre Reformimpulse wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts von Göttweig zum Stift Seitenstetten und – mit dem seligen Wirnto und dem hl. Berthold – zum Stift Garsten (1107–1783) und in der Folge zum Kloster Vornbach (vor 1108–1803) weiter getragen.

12. bis 17. Jahrhundert: Bebauung und Belagerungen

Aus der ersten Bauepoche im 12. Jahrhundert sind heute nur noch das Langhaus der Kirche, die Erentrudiskapelle und die „Burg“ erhalten. Aus der spätgotischen Bauepoche des 15. Jahrhunderts sind es der Chor der Stiftskirche samt Krypta und Sakristeien und Flügel des Kreuzganges (heute Lapidarium). Bis zur Ersten Türkenbelagerung bestand auch die Georgskirche am Göttweigberg, deren Grundmauern im Jahr 2009 gemeinsam mit einigen Traufbestattungen bei Grabungen freigelegt wurde.

Im Jahr 1401 erhielt das Kloster das Exemptionsprivileg, das nach Einsprüchen der Passauer Bischöfe 1452 und 1498 erneuert wurde. Das ausgehende 15. und beginnende 16. Jahrhundert waren von wirtschaftlichem und personellem Niedergang geprägt, verschärft durch Türkengefahr und Reformation, sodass von 1556 bis 1564 das Kloster nur mehr durch einen Administrator geleitet wurde und der 1564 gewählte – aus dem Stift Melk stammende – Abt Michael Herrlich ohne Konventualen beginnen musste. Trotz Großbrand 1580 und Pestepidemie 1596 konnte er seinem Nachfolger 1604 geordnete Verhältnisse hinterlassen. Weit über die Klostergrenzen hinaus ging die Wirkung von Abt Georg Falb (1612–1631) im Einsatz für die Gründung der Österreichischen Benediktinerkongregation und für die Gegenreformation wie auch die seines Nachfolgers Abt Gregor I. Cornerus (1631–1648) unter anderem durch die Herausgabe des ersten deutschsprachigen katholischen Gesangbuches „Groß Catholisch Gesangbuch“.

Umfassende Bautätigkeit ab dem 18. Jahrhundert

Nach dem Brand von 1718 unter Abt Gottfried Bessel (1714–1749) ging der Neubau des Stiftes nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt in den ersten Jahren zügig, dann immer schleppender voran. Nach 1750 (Errichtung der Kirchenfassade) wurde er ganz eingestellt, sodass nur etwa zwei Drittel des Bauplanes umgesetzt wurden. Bessel trat darüber hinaus als Historiker, Diplomat und Kunstmäzen sowie Rektor der Wiener Universität hervor.

Für den Materialtransport wurde ein Schrägaufzug mit Pferdebetrieb eingerichtet, über den von 1718 bis 1741 mehrere Millionen Mauer- und Dachziegel, davon allein 1720/1721 968.600 Stück, zur Baustelle des Klosters geliefert wurden. Die Trasse und einige Mauerreste sind auf dem östlichen Hang des Klosterberges bei Panholz (dort lag der Ziegeleibetrieb) erkennbar.

Die Josephinischen Reformen brachten 1783 ein Anwachsen der Seelsorgestellen von 20 auf 31, vor allem durch Teilung, mit sich. Unter den Wissenschaftern des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts sind Friedrich Blumberger (Historiker), Lambert Karner („Höhlenpfarrer“), Leopold Hacker (Entomologe), Willibald Leeb (Sagenforscher), Benedikt Kissling (Botaniker) sowie die Äbte Adalbert Dungel und Adalbert Fuchs, beide Historiker, zu nennen.

20. Jahrhundert

1939 wurde das Stift zugunsten der kreisfreien Stadt Krems enteignet und der Konvent nach kurzer Inhaftierung in Unternalb konfiniert. Das Stiftsgebäude diente nun als Umsiedlungslager, Kriegsgefangenenlager und von 1943 bis 1945 als Nationalpolitische Erziehungsanstalt. Zu Kriegsende wurde es verwüstet; nachher wurde es Kaserne der sowjetischen Besatzungstruppen.

Nach der Rückkehr des Konvents im August 1945 und dem Tod von Abt Hartmann Strohsacker (1930–1946) drohte dem Kloster die Aufhebung, weil es mangels Eintritten und nach den zahlreichen Todesfällen in und nach den Kriegsjahren als nicht mehr lebensfähig angesehen wurde. Die Hauptlast der Restitution und des Wiederaufbaus trug Abt Wilhelm Zedinek (1949–1971). Von 1973 bis 2009 wurde das Kloster von Abt Clemens Lashofer geleitet. In seine Amtszeit fielen eine sukzessive Restaurierung, die Einrichtung des Exerzitienhauses St. Altmann (1983) und (nach Schließung des Sängerknabeninstitutes) die des Jugendhauses (1999).

Missbrauchsskandal um Hans Hermann Kardinal Groër

Im Missbrauchsskandal rund um Hans Hermann Kardinal Groër ging es zunächst um den sexuellen Missbrauch an ehemaligen Schülern. Anfang 1998 tauchten weitere Vorwürfe auf. Diesmal wurden ihm homosexuelle Übergriffe auf Mönche seines Heimatklosters Göttweig vorgeworfen. Nach Bekanntwerden der neuen Vorwürfe erfolgte eine Apostolische Visitation, deren Ergebnis nie veröffentlicht wurde. Groër trat schließlich von allen kirchlichen Ämtern zurück.

Mit dem Stift Göttweig verbundene Klöster

Das in Kleinwien gegründete Benediktinerinnenkloster wurde vermutlich um 1200 auf den Stiftsberg verlegt und auf der Südwest-Kuppe eingerichtet, rund um die heutige Erentrudiskapelle. 1557 übersiedelte der bereits reduzierte Nonnenkonvent nach St. Bernhard bei Horn.

Im Jahr 1715 erhielt das Stift Göttweig die in den Türkenkriegen zerstörte Abtei Zalavár (Moosburg) in Ungarn als Filialabtei. Der Klosterneubau erfolgte in . Bis 1872 wurde das Kloster teils durch Filialäbte, teils in Personalunion durch den Göttweiger Abt geleitet.

1974 wurde im Pfarrhof von Maria Roggendorf das abhängige Haus Sankt Josef als domus formata errichtet. 1986 wurde es Superiorat, 1991 abhängiges und – nach Erweiterung des Klostergebäudes 1995 – im Jahr 2005 selbstständiges Priorat.

Beschreibung

Aufgrund seiner Lage auf einem Hügel wird das Stift Göttweig als österreichisches Montecassino bezeichnet.

Übersicht

Der größte Teil der Gebäude wurde nach dem Brand von 1718 errichtet und hat im Grundriss nach dem Vorbild des Escorial die Form eines Gitterrostes. Von den vier geplanten Ecktürmen des Idealplans wurden nur drei ausgeführt: der Sebastianiturm im Nordwesten, der Frauenturm im Nordosten und der Altmanniturm im Südosten. In der Hauptachse (Ost-West-Achse) liegen die Stiftskirche, der Kapitelsaal (heute Chorkapelle) und die Bibliothek; der westlich vorgelagerte Festsaal wurde zwar geplant, aber nicht ausgeführt. Im Osttrakt befinden sich die meisten Mönchszellen. Einen großen Teil des Nordtraktes bis hin zur Kaiserstiege nehmen das Museum im Kaisertrakt sowie das Archiv und die beiden Refektorien ein. Im Südtrakt sind die Verwaltung und das Jugendhaus untergebracht. Das Vorgebäude im Westen dient als Exerzitienhaus. Nicht auf den Plan Hildebrandts gehen die älteren Bauteile im Südwesten der Stiftsanlage zurück: die „Burg“ und die Erentrudiskapelle sowie die dahinter liegenden erst 1911 errichteten Wirtschaftsgebäude.

Stiftskirche

Die Stiftskirche ist im Langhaus in ihrem Kern romanisch (aus der Bauzeit des Klosters, ein Vorbau aus dem 11. Jahrhundert ist nachgewiesen). Die Rekonstruktion der romanischen Anlage zeigte einen Achsknick, wobei sich möglicherweise die Achse des Chores auf den Sonnenaufgang des 4. Fastensonntags 1072 orientiert (damals der 18. März), das Langhaus auf dessen vorangehenden Dienstag, den 13. März 1072. Das über der Krypta erhöht liegende frühgotische Presbyterium wurde 1401 bis 1430 errichtet. Im 17. Jahrhundert und – nach einem Plan Johann Lukas von Hildebrandts zur Umgestaltung der Fassade aus dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts – wurde die Kirche weitgehend barockisiert. Die Stuckaturen (1665 bis 1681) sind von oberitalienischen Meistern verfertigt.

Das Hochaltarbild Mariä Aufnahme in den Himmel (1694) stammt von Andreas Wolff; der Hochaltar (mit Statuen von den hll. Petrus, Paulus, Gregor, Altmann, Katharina, Barbara und der Gottesmutter Maria), der mit Kanzel und Teilen des Orgelprospekts ein Ensemble bildet, von Hermann Schmidt (1639). Das intarsierte Chorgestühl fertigte Franz Staudinger 1766 an; die beiden Kaiserstühle (heute als Ambo verwendet) dürften schon etwas früher in derselben Werkstatt entstanden sein.

In den acht Seitenkapellen des Langhauses sind u. a. zwei Altarblätter des Martin Johann Schmidt zu sehen (Altmann-Altar und Benediktus-Altar in der südlichen Kapellenreihe).

In der Sommersakristei, südlich an das Presbyterium angebaut, befinden sich der ehemalige Hochaltar der Stiftskirche und in der dortigen Schatzkammer Paramente und liturgische Geräte, darunter Besonderheiten wie eine gotische Hostientaube, ein JugendstilKelch und barocke Lederkaseln.

Der ursprüngliche Eingang in die Stiftskirche führte durch ein Südportal (mit Inschrift und Nischenmadonna aus dem Jahr 1668), das im 18. Jahrhundert vermauert und im Zuge der Errichtung des barrierefreien Zugangs 2010 wieder geöffnet wurde. Die Doppelturmfassade wurde erst in den Jahren 1750 bis 1755 errichtet; die Turmhelme kamen nicht zur Ausführung, daher blieben die provisorischen stumpfen Kirchturmzeltdächer. Auch die unteren Fenster der Türme und die Uhren des Südturms sind nur aufgemalt.

Orgel der Stiftskirche

Die Orgel wurde im Jahre 1982/1983 von der Firma Walcker-Mayer unter Verwendung wertvoller Register der vorigen Rieger-Orgel aus 1922 errichtet. Sie ist ein rein mechanisches Werk mit 45 Registern, das auf drei Manuale und Pedal verteilt sind. Das Rückpositiv ist neobarock dispositioniert, während das Schwellwerk eher romantisch ist.

Disposition der Orgel

I Rückpositiv
1. Holzgedackt 8′
2. Oktave 4′
3. Blockflöte 4′
4. Nasard 2 2⁄3′
5. Prinzipal 2′
6. Terz 1 3⁄5′
7. Sifflet 1′
8. Scharff 3fach 1′
9. Krummhorn 8′
II Hauptwerk
10. Gedeckt 16′
11. Praestant 8′
12. Rohrflöte 8′
13. Salizional 8′
14. Unda Maris 8′
15. Oktave 4′
16. Gedackt 4′
17. Gemshorn 2′
18. Spitz Quinte 2 2⁄3′
19. Kl. Zimbel 3fach  2⁄3′
20. Mixtur 6fach 1 1⁄3′
21. Trompete 8′
III Schwellwerk
22. Bordun 16′
23. M. Gedackt 8′
24. V. da Gamba 8′
25. Aeolsharfe 8′
26. Vox celestis 8′
27. Principal 4′
28. Offenflöte 4′
29. Oktave 2′
30. Quintflöte 1 1⁄3′
31. Mixtur 5fach 2′
32. Kornett 3fach 2 2⁄3′
33. Dulzian 16′
34. Trompete harmonique 8′
35. Klarinette 8′
36. Schalmei 4′
Pedal
37. Principalbass 16′
38. Subbass 16′
39. Oktavbass 8′
40. Gemshorn 8′
41. Choralbass 4′
42. Pedal-Mixtur 4fach 2 2⁄3′
43. Nachthorn 2′
44. Posaune 16′
45. Trompete 8′

Glocken

Die Stiftskirche verfügt über ein großes, 10-stimmiges Geläut.

Glocke Name Schlagton Gewicht Durchmesser Gießer Gussjahr
1 Dreifaltigkeits- oder Prälatenglocke g° 5614 kg 2095 mm Oberösterreichische Glocken- und Metallgießerei St. Florian 1960
2 Allerheiligen- oder Milleniumsglocke a° 3990 kg 1862 mm Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck) 2000
3 Frauen- oder Piorglocke c¹ 2827 kg 1618 mm Ferdinand Vötterlechner 1750
4 Apostelglocke d¹ 1450 kg 1354 mm Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck) 2002
5 Marienglocke e¹ 1055 kg 1206 mm Glockengießerei Pfundner, Wien 1954
6 Benediktglocke g¹ 732 kg 1054 mm Glockengießerei Pfundner, Wien 1954
7 Altmannglocke a¹ 413 kg 893 mm Glockengießerei Pfundner, Wien 1954
8 Severinglocke h¹ 400 kg 857 mm Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck) 2002
9 Josefglocke c² 320 kg 803 mm Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck) 2001
10 Michaelglocke d² 300 kg 747 mm Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck) 2002

Vor einigen Jahren wurde das vormals sechsstimmige Geläut, bestehend aus vier Pfundnerglocken, der Vötterlechnerglocke und der St. Florianerglocke grundlegend restauriert und erweitert. Begonnen wurde mit dem Guss der Milleniumsglocke. In den weiteren Jahren wurden die alten Armaturen der fünf kleinen Glocken durch neue im Stile des Neuen Trends ersetzt, die kleinste Pfundnerglocke umgegossen und zwei kleine Glocken zum Geläut hinzugefügt. Damit ist das Göttweiger Geläut das größte Geläut in Niederösterreich und somit eines der umfangreichsten in ganz Österreich. Umfangreich ist auch die dortige Läuteordnung, es gibt 14 Teilmotive, die je nach Rang eines Festes geläutet werden, eher untypisch für Österreich.

Krypta

In der Hauptkrypta unter dem Presbyterium der Stiftskirche befindet sich auf dem Gnadenaltar (Empirezeit 1804) die Göttweiger Pietà, eine Holzskulptur aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, 1880 überarbeitet. Die 1784 unterbrochene Wallfahrtstradition wurde 1988 wieder aufgenommen. Im südlichen Kryptenraum („Altmanni-Krypta“) steht der Altmanni-Schrein, ein 1668 angefertigter Reliquienschrein mit Silberfiligrandekor und den Reliquien des Heiligen, ein 1540 von Konrad Osterer geschaffenes Epitaph mit einer Liegefigur des hl. Altmann. Das Deckengemälde des Kremser Schmidt, die Vision Ezechiels, passt thematisch zur darunter liegenden Konventgruft von 1638. Durch den nördlichen Kryptenraum (Tauf- und Beichtkapelle) führt der Weg in den noch erhaltenen gotischen Kreuzgangflügel, der als Lapidarium eingerichtet ist, u. a. mit einem Sandsteinlöwen aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert sowie Gedenk- und Grabepitaphen. Weitere Abtsepitaphe befinden sich in der Kirchenvorhalle. 15 getriebene Kupfertafeln mit Szenen aus dem Leben des hl. Altmann schuf Ernst Grandegger 1965. In der Krypta befindet sich ein kleines Orgelpositiv von Arnulf Klebel.

Erentrudiskapelle

Die im Südwesten des Stiftshofes freistehende Kapelle geht in ihren Grundmauern wahrscheinlich auf die 1072 geweihte Erentrudiskirche zurück und stammt in der Anlage aus der Bauepoche des 12. Jahrhunderts, stellt sich aber heute gotisch dar. Sie bildete bis 1557 das Zentrum des Nonnenklosters, trug später die Bezeichnung Sebastianikapelle, wurde nach ihrer Profanierung mit Um- und Einbauten versehen, 1910/11 wieder freigestellt und überarbeitet, neu geweiht, und 2003 zuletzt renoviert.

„Burg“

Das als Burg bezeichnete Gebäude im Süden des Stiftshofes reicht in seinem Baukern in das 12. Jahrhundert zurück. Die westliche Hälfte des ursprünglich mit vier massigen Rundtürmen und mit Wassergraben umgebenen Gebäudes ist noch erhalten. Der Bau diente ursprünglich Verteidigungszwecken, später für Werkstätten und Wohnungen, dann als Klosterpforte. In den Jahren 2001/02 wurde er umfassend renoviert, beherbergt die Graphische Sammlung und wird auch vom Zentrum für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems genutzt.

Museum im Kaisertrakt

Die Kaiserstiege im Nordwesten des Stiftshofes ist das größte Barocktreppenhaus Österreichs. Sie erhebt sich über drei Geschoße und wurde 1739 von Paul Troger mit einem Deckenfresko versehen, das in seinem Zentrum Kaiser Karl VI. als Helios-Apoll mit Musengefolge zeigt. Die figurale Ausstattung mit Statuen der Jahreszeiten, Monatsvasen und Künstlerbüsten stammt von Johannes Schmidt, dem Vater des Kremser Schmidt. Die daran anschließenden Fürsten- und Kaiserzimmer – zum Großteil mit beachtenswerten Tapetenmalereien – dienen als Museumsräume, ebenso der Altmanni-Saal mit dem Deckenfresko Hochzeit zu Kana von Johann Rudolf Byß und Johann Baptist Byß.

Im Museum werden ergänzend zum Grundbestand jährlich wechselnde Sonderausstellungen – hauptsächlich mit Objekten der Göttweiger Sammlungen – gezeigt:

  • 2000: Anno Salutis 2000. Heilende Kraft des Christentums
  • 2001: Göttweig & Kremser Schmidt
  • 2002: Göttweiger Ansichten. Graphik – Gemälde – Kunsthandwerk
  • 2003: Unter der Führung des Evangeliums
  • 2005: „Unter deinem Schutz […]“ Das Marienbild in Göttweig (1. Teil)
  • 2006: „Unter deinem Schutz […]“ Das Marienbild in Göttweig (2. Teil)
  • 2007: Festliche Gaben aus Wachs
  • 2008: Heiliger Altmann – 925 Jahre Stift Göttweig
  • 2009: 120 Meisterwerke (aus der Graphische Sammlung) / Händel-Haydn-Mendelssohn (aus dem Musikarchiv)
  • 2010: 120 Meisterwerke (aus der Graphische Sammlung) / Händel-Haydn-Mendelssohn (aus dem Musikarchiv) – Fortsetzung
  • 2011: Bildschöne Wachau: Weltkulturerbe in Bildern vom Biedermeier bis zur Moderne
  • 2012: Österreichs Glorie am Trogerhimmel. Die Göttweiger Kaiserstiege
  • 2013: Österreichs Glorie am Trogerhimmel. Die Göttweiger Kaiserstiege – Fortsetzung
  • 2014: Großgrafik in Göttweig
  • 2015: „950 Jahre Bischof Altmann“ und „Ikonografische Rätsel“
  • 2016: Heiliges Jahr 2016 – Wallfahrt nach Rom
  • 2017: Maria Theresia – Zu Besuch in Stift Göttweig
  • 2018: „Stift Göttweig brennt – Schicksalsjahr 1718“ und „Luther in Göttweig – Teil II“
  • 2019: Stift Göttweig als Wehrbau – Befestigt und verteidigt im Sturm der Zeiten
  • 2020: Archäologie in Göttweig: ALTE Mauern - NEUE Erkenntnisse
  • 2021: Pater Lambert Karner – Ein Benediktiner als Höhlenforscher
  • 2022: Hinaus in die Welt! Göttweiger Mönche auf Reisen
  • 2023: Saftige Trauben – Spritziger Wein: Stift Göttweig und seine Weinwirtschaft
  • 2024: So viel Musik! Stift Göttweig als musikalisches Zentrum

Sammlungen

Die Graphische Sammlung ist mit ca. 30.000 Blättern – nach der Wiener Albertina – die zweitgrößte grafische Sammlung Österreichs. Erste Nachrichten gibt es in einem Inventar des Jahres 1612 – Abt Georg Schedler ließ einige „Täfelein aus Kuperstich“ als Wanddekoration anschaffen. Im 17. Jahrhundert wuchs die Sammlung langsam an; Abt Gottfried Bessel, der eine umfassende Grafische Sammlung anstrebte, schaffte mehr als 20.000 Blätter an; P. Vinzenz Werl (1810–1861) nahm die Neuaufstellung der Sammlung vor und verfasste 1843 den zweibändigen Katalog. Der größte Teil der Grafiken stammt aus der Barockzeit mit Werken von deutschen, niederländischen, italienischen, französischen und englischen Meistern; ihr weites thematisches Spektrum reicht von Andachts- und Heiligenbildchen, Herrscherporträts über mythologische Sujets bis zu Architektur und Ornamenten, die nach dem Brand von 1718 als Vorlage für Architektur und Ausstattung des Neubaus genutzt wurden. Die Einrichtung des Graphischen Kabinetts verfolgte vor allem pädagogisch-didaktische Zwecke: Die Grafiken sollten der Geschmacksbildung der Konventualen und als Studien- und Vorlagen für Künstler dienen. Seit 2002 wird die Sammlung durch das Department für Bildwissenschaften der Donau-Universität digital erschlossen und ist seit 2006 auch über das Internet zugänglich.

Die Bibliothek umfasst rund 140.000 Bände, davon befinden sich ca. 44.500 im barocken Bibliothekssaal, der als – vergleichsweise schlicht gestalteter – Arbeitsraum im Mittelrisalit des Osttraktes und somit in der Klausur liegt. Da er im Rahmen allgemeiner Führungen nicht zugänglich ist, werden repräsentative Werke im Museum im Kaisertrakt ausgestellt.

Dasselbe gilt für die Exponate der Kunstsammlung (in Nachfolge der barocken „Kunst- und Wunderkammer“), die Numismatische Sammlung, das Archiv und das Musikarchiv.

Aufgaben der Göttweiger Benediktiner

Der Abtei gehören 37 Mönche an – nach der Entsendung eines Gründungskonventes nach Maria Roggendorf. Hauptaufgabe ist die Pfarrseelsorge vor allem in den 28 inkorporierten Pfarren. In der Erzdiözese Wien liegen: Jetzelsdorf, Maria Roggendorf, Nappersdorf, Pfaffendorf, Ober- und Unternalb; in der Diözese St. Pölten: Brunnkirchen, Furth, Gansbach, Getzersdorf, Grünau, Haindorf, Hainfeld, Kilb, Kleinzell, Kottes, Markersdorf, Mauer, Mautern, Paudorf-Göttweig, Purk, Pyhra, Rabenstein, Rohrbach, Rossatz, St. Veit, Schwarzenbach und Unterbergern. Weitere Aufgaben liegen in der kategorialen Seelsorge im Jugendhaus und im Exerzitienhaus (beide im Stift), in Schule, Krankenhaus und Gefängnis sowie in wissenschaftlicher Tätigkeit und ordensinternen Funktionen.

Das Chorgebet ist öffentlich zugänglich (Ostern bis Allerheiligen mittags und abends in der Kirche); die Vesper wird an Sonntagen, Hochfesten und Festen lateinisch (im gregorianischen Choral) gefeiert.

Die wirtschaftliche Grundlage des Stiftes bilden der Forstbetrieb (mit Jagd und Fischereiverpachtung, der „Göttweiger Wald-Erlebniswelt“ bei den Mammutbäumen), der Weinbau (verpachtet), der Tourismus (mit Restaurant und Veranstaltungsservice im Brunnensaal und Sommerrefektorium) und in geringem Ausmaß die Landwirtschaft.

Stiftspfarrkirchen

  • 1080/1516: Pfarrkirche Kilb
  • 1110/1323/1332: Pfarrkirche Hofstetten-Grünau
  • 1112: Pfarr- und Wallfahrtskirche Mauer bei Melk
  • 1161: Pfarrkirche Hainfeld
  • 1330: Kleinzeller Pfarrkirche
  • 1386/1388: Pfarrkirche Rossatz
  • Pfarrkirche Furth bei Göttweig

Stiftsangehörige

Äbte von Stift Göttweig

Seit 8. Jänner 2025 ist Patrick Maria Schöder Abt des Stiftes.

→ Hauptartikel: Liste der Äbte des Stiftes Göttweig

Weitere bekannte Stiftsangehörige

  • Udo Fischer (* 1952), Historiker
  • Gregor Martin Lechner (* 1940, † 2017), Kunsthistoriker
  • Hans Hermann Groër (* 1919, † 2003), Wiener Erzbischof (1986–1995) und Kardinal; Gründungsmitglied des Priorates St. Josef in Maria Roggendorf

Veranstaltungen

Das Stift ist seit 1995 der Veranstaltungsort des Europa-Forums Wachau, das vom Außenministerium und der Niederösterreichische Landesregierung ausgerichtet wird.

Seit 2007 wird jährlich ein Konzert unter dem Motto Klassik unter Sternen veranstaltet. Dabei treten bekannte Künstler, wie Opernsängerin Elīna Garanča oder der Dirigent Karel Mark Chichon auf.

Literatur

  • Heinrich Siegl: Das Benediktinerstift Göttweig. Göttweig 1914.
  • Adalbert Fuchs: Das Benediktinerstift Göttweig. Seine Gründung und Rechtsverhältnisse im Mittelalter. Salzburg 1917.
  • Ludwig Koller: Abtei Göttweig, Abriß ihrer Geschichte und Kulturarbeit. Horn 1953.
  • Gregor M. Lechner: Stift Göttweig und seine Kunstschätze. St. Pölten 1977.
  • Geschichte des Stiftes Göttweig 1083–1983. Festschrift zum 900-Jahr-Jubiläum (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Band 94, H. I–II). EOS-Verlag, St. Ottilien 1983.
  • 900 Jahre Stift Göttweig 1083–1983. Ein Donaustift als Repräsentant benediktinischer Kultur, Katalog zur Jubiläumsausstellung. Eigenverlag Stift Göttweig, 1983.
  • Clemens Anton Lashofer: Professbuch des Benediktinerstiftes Göttweig (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Erg.-Bd. 26). EOS-Verlag, St. Ottilien 1983.
  • Das Benediktinerstift Göttweig in der Wachau und seine Sammlungen (Text: Gregor Martin Lechner; Fotos: Friedrich Brunner). Schnell & Steiner, München u. a. 1988, ISBN 3-7954-0677-3.
  • Gregor Martin Lechner: Göttweig. In: Ulrich Faust, Waltraud Krassnig (Hrsg.): Die Benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol (= Germania Benedictina, III/1). EOS-Verlag, St. Ottilien 2000, ISBN 3-8306-7029-X, S. 768–843.
  • Gregor M. Lechner: Das Benediktinerstift Göttweig. Schnell & Steiner, Regensburg 2008 (Schnell & Steiner Großer Kunstführer 153), ISBN 978-3-7954-2024-6.
  • 925 Jahre Stift Göttweig – Neue Forschungen zur Geschichte der Benediktinerabtei. Symposium vom 8. bis 10. August 2008. In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Band 120, 2009, ISSN 0303-4224, S. 321–541.
  • Gregor M. Lechner, Michael Grünwald: Die Graphische Sammlung Stift Göttweig. Geschichte und Meisterwerke (= Schnell & Steiner Großer Kunstführer 252). Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2343-8.
  • Peter Aichinger-Rosenberger: Ecclesia beate mariae in monte kottwich. Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Stiftskirche von Göttweig – Ergebnisse einer Bauforschung. Dissertation. Universität Wien, 2011.
  • Burgen, Stifte und Schlösser. Regionen Waldviertel, Donauraum, Südböhmen, Vysočina, Südmähren. ISBN 978-3-9502262-2-5, S. 36 ff.
  • Stift Göttweig. Gut bedacht (= Denkmalpflege in Niederösterreich. Band 59). Hrsg. Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur, St. Pölten 2018.
  • Astrid Breith (Hrsg.): Vom Schreiben und Sammeln. Einblicke in die Göttweiger Bibliotheksgeschichte. Verlag NÖ Institut für Landeskunde, St. Pölten 2021, ISBN 978-3-903127-34-0.

Weblinks

Commons: Stift Göttweig – Album mit Bildern und Audiodateien
  • Stift Göttweig
  • Stift Göttweig im Projekt Welt der Wappen: Heraldik des Stiftes Göttweig und seiner Äbte
  • Stift Göttweig in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  • Jugendhaus Stift Göttweig
  • Graphische Sammlung Stift Göttweig
  • Fond: Urkunden (1058-1899). In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research; abgerufen am 1. Januar 1900 (Stift Göttweig). 
  • @1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven) fotoreport.at, Foto-Galerie Stift Göttweig

Einzelnachweise

  1. Spuren der Georgskirche auf Göttweiger Berg auf ORF-Niederösterreich vom 8. Februar 2010, abgerufen am 8. Februar 2010.
  2. Archäologische Forschungen auf dem Göttweiger Predigtstuhl Denkmal des Monats 2/2010 des Bundesdenkmalamtes abgerufen am 11. Februar 2010
  3. Manfred Hohn: Die Baustellenbahn und der Wasserleitungsbau beim Wiederaufbau des Stiftes Göttweig. In: 5 Jahrhunderte Bahnen in Österreich. Band 1. Railway-Media-Group, Wien 2020, ISBN 978-3-902894-83-0, S. 36–41.
  4. Otto Friedrich: Missbrauchsskandal um Kardinal Groër stürzte Österreichs katholische Kirche in schwere Krise. In: Die Furche, abgerufen am 21. Juli 2021.
  5. Der Sieg der Lämmer. Artikel vom 5. März 1998 in: Die Welt.
  6. Affäre Groer vor 25 Jahren. ORF.at, abgerufen am 21. Juli 2021.
  7. Erwin Reidinger: Orientierung mittelalterlicher Kirchen. In: Amt der NÖ Landesregierung (Hrsg.): Gestalte(n). Das Magazin für Bauen, Architektur und Gestaltung. N° 139, März 2013, ZDB-ID 2708987-3, S. 47 (noe-gestalten.at [abgerufen am 26. April 2017]). 
  8. Göttweig – Benediktinerstift, Stiftskirche, Baugeschichte in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  9. Die Orgel der Stiftskirche zu Göttweig. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
  10. Jörg Wernisch: Glockenkunde von Österreich. Journal Verlag, Lienz 2006, ISBN 978-3-902128-10-2, S. 444, 446. 
  11. Barocke Pracht hoch über der Wachau. Abgerufen am 28. Juli 2023. 
  12. P. Patrick Schöder zum neuen Abt von Göttweig gewählt. In: Webseite des Stiftes Göttweig. 8. Januar 2025, abgerufen am 8. Januar 2025. 
  13. Klassik unter Sternen 2009–2011 abgerufen am 22. November 2011.
Österreichische Benediktinerkongregation

Erzabtei St. Peter | Abtei Kremsmünster | Abtei Michaelbeuern | Abtei Lambach | Abtei Admont | Abtei St. Lambrecht und Mariazell | Abtei Melk | Abtei St. Paul | Abtei Göttweig | Abtei Seitenstetten | Abtei Altenburg | Schottenabtei | Priorat Gut Aich | Priorat St. Josef (Maria Roggendorf) | Kolleg St. Benedikt (Studienhaus)

Gemeindegliederung von Furth bei Göttweig

Katastralgemeinden: Aigen | Göttweig | Oberfucha | Palt | Steinaweg

Ortschaften: Aigen | Furth bei Göttweig | Klein-Wien | Oberfucha | Palt | Steinaweg | Stift Göttweig

Marktort: Furth bei Göttweig Dörfer: Aigen | Klein-Wien | Oberfucha | Palt | Steinaweg | Sonstige Ortslagen: Stift Göttweig

Zählsprengel: Palt | Furth | Aigen | Steinaweg | Oberfucha

48.3665915.61233Koordinaten: 48° 21′ 59,7″ N, 15° 36′ 44,4″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 2103432-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n83180925 | VIAF: 245287151

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 22:12

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Gottweig ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur gleichnamigen ehemaligen Grundherrschaft siehe Gottweig Herrschaft Das Stift Gottweig fruher Kottwein ist ein Benediktinerkloster der Osterreichischen Benediktinerkongregation Es liegt in der Gemeinde Furth nahe Krems in Niederosterreich auf einem Hugel sudlich der Donau am Auslaufer des Dunkelsteinerwaldes Stift GottweigWappen des Stiftes GottweigBasisdatenStaat OsterreichKirchenprovinz WienDiozese Diozese St PoltenKongregation Osterreichische BenediktinerkongregationAbt Patrick Maria Schoder OSBEmeritierter Abt Columban Luser OSBPrior P Pirmin Mayer OSBSubprior P Franz Schuster OSBGrundung 1094Patrozinium Mariae Aufnahme in den HimmelInkorporierte Pfarren 28 1 Oktober 2021 Ordenspriester 27 1 Oktober 2021 Ordensbruder 8 1 Oktober 2021 Regularoblaten 1 1 Oktober 2021 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache Deutsch LateinAbteikirche Stiftskirche GottweigAnschrift Stift Gottweig 1 3511 Furth bei GottweigWebsite www stiftgoettweig atSudwestansicht des Stiftes Gottweig 2022 Im Jahr 2000 wurde es als Teil der Kulturlandschaft Wachau mit den Stiften Melk und Gottweig und der Altstadt von Krems in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen GeschichteStift Gottweig Projektion von Salomon Kleiner auf den nicht vollstandig umgesetzten Plan von HildebrandtErste Besiedlung bis zur Klostergrundung 1083 Der Gottweiger Berg war ab etwa 2000 v Chr besiedelt was sich durch Kleinfunde im Bereich des heutigen Stiftes von der Jungsteinzeit bis zur romischen Epoche rekonstruieren lasst Vom 3 bis zum 9 Jahrhundert durfte die Siedlungskontinuitat unterbrochen gewesen sein Fur das Jahr 1072 ist die Weihe einer ersten Kirche zu Ehren der hl Erentrudis belegt Die Grundungsurkunde mit der der hl Bischof Altmann von Passau das Chorherrenstift errichtete ist vom 9 September 1083 datiert In ihr wird dem Kloster eine Reihe von Pfarren ubertragen darunter Kilb Nalb Pfaffendorf Muhlbach am Manhartsberg und Pyhra Die damit verbundene Seelsorgsaufgabe blieb auch unter den Benediktinern bestehen denen 1094 unter Bischof Ulrich I von Passau das Stift ubergeben wurde Diese ersten Monche kamen mit Abt Hartmann I aus dem Kloster St Blasien im Schwarzwald Ihre Reformimpulse wurden zu Beginn des 12 Jahrhunderts von Gottweig zum Stift Seitenstetten und mit dem seligen Wirnto und dem hl Berthold zum Stift Garsten 1107 1783 und in der Folge zum Kloster Vornbach vor 1108 1803 weiter getragen 12 bis 17 Jahrhundert Bebauung und Belagerungen Kirche St Georg auf dem Gottweiger Predigtstuhl Aus der ersten Bauepoche im 12 Jahrhundert sind heute nur noch das Langhaus der Kirche die Erentrudiskapelle und die Burg erhalten Aus der spatgotischen Bauepoche des 15 Jahrhunderts sind es der Chor der Stiftskirche samt Krypta und Sakristeien und Flugel des Kreuzganges heute Lapidarium Bis zur Ersten Turkenbelagerung bestand auch die Georgskirche am Gottweigberg deren Grundmauern im Jahr 2009 gemeinsam mit einigen Traufbestattungen bei Grabungen freigelegt wurde Im Jahr 1401 erhielt das Kloster das Exemptionsprivileg das nach Einspruchen der Passauer Bischofe 1452 und 1498 erneuert wurde Das ausgehende 15 und beginnende 16 Jahrhundert waren von wirtschaftlichem und personellem Niedergang gepragt verscharft durch Turkengefahr und Reformation sodass von 1556 bis 1564 das Kloster nur mehr durch einen Administrator geleitet wurde und der 1564 gewahlte aus dem Stift Melk stammende Abt Michael Herrlich ohne Konventualen beginnen musste Trotz Grossbrand 1580 und Pestepidemie 1596 konnte er seinem Nachfolger 1604 geordnete Verhaltnisse hinterlassen Weit uber die Klostergrenzen hinaus ging die Wirkung von Abt Georg Falb 1612 1631 im Einsatz fur die Grundung der Osterreichischen Benediktinerkongregation und fur die Gegenreformation wie auch die seines Nachfolgers Abt Gregor I Cornerus 1631 1648 unter anderem durch die Herausgabe des ersten deutschsprachigen katholischen Gesangbuches Gross Catholisch Gesangbuch Umfassende Bautatigkeit ab dem 18 Jahrhundert Nach dem Brand von 1718 unter Abt Gottfried Bessel 1714 1749 ging der Neubau des Stiftes nach Planen von Johann Lucas von Hildebrandt in den ersten Jahren zugig dann immer schleppender voran Nach 1750 Errichtung der Kirchenfassade wurde er ganz eingestellt sodass nur etwa zwei Drittel des Bauplanes umgesetzt wurden Bessel trat daruber hinaus als Historiker Diplomat und Kunstmazen sowie Rektor der Wiener Universitat hervor Fur den Materialtransport wurde ein Schragaufzug mit Pferdebetrieb eingerichtet uber den von 1718 bis 1741 mehrere Millionen Mauer und Dachziegel davon allein 1720 1721 968 600 Stuck zur Baustelle des Klosters geliefert wurden Die Trasse und einige Mauerreste sind auf dem ostlichen Hang des Klosterberges bei Panholz dort lag der Ziegeleibetrieb erkennbar Die Josephinischen Reformen brachten 1783 ein Anwachsen der Seelsorgestellen von 20 auf 31 vor allem durch Teilung mit sich Unter den Wissenschaftern des 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts sind Friedrich Blumberger Historiker Lambert Karner Hohlenpfarrer Leopold Hacker Entomologe Willibald Leeb Sagenforscher Benedikt Kissling Botaniker sowie die Abte Adalbert Dungel und Adalbert Fuchs beide Historiker zu nennen 20 Jahrhundert Das Stift anno 1908 1939 wurde das Stift zugunsten der kreisfreien Stadt Krems enteignet und der Konvent nach kurzer Inhaftierung in Unternalb konfiniert Das Stiftsgebaude diente nun als Umsiedlungslager Kriegsgefangenenlager und von 1943 bis 1945 als Nationalpolitische Erziehungsanstalt Zu Kriegsende wurde es verwustet nachher wurde es Kaserne der sowjetischen Besatzungstruppen Nach der Ruckkehr des Konvents im August 1945 und dem Tod von Abt Hartmann Strohsacker 1930 1946 drohte dem Kloster die Aufhebung weil es mangels Eintritten und nach den zahlreichen Todesfallen in und nach den Kriegsjahren als nicht mehr lebensfahig angesehen wurde Die Hauptlast der Restitution und des Wiederaufbaus trug Abt Wilhelm Zedinek 1949 1971 Von 1973 bis 2009 wurde das Kloster von Abt Clemens Lashofer geleitet In seine Amtszeit fielen eine sukzessive Restaurierung die Einrichtung des Exerzitienhauses St Altmann 1983 und nach Schliessung des Sangerknabeninstitutes die des Jugendhauses 1999 Missbrauchsskandal um Hans Hermann Kardinal Groer Im Missbrauchsskandal rund um Hans Hermann Kardinal Groer ging es zunachst um den sexuellen Missbrauch an ehemaligen Schulern Anfang 1998 tauchten weitere Vorwurfe auf Diesmal wurden ihm homosexuelle Ubergriffe auf Monche seines Heimatklosters Gottweig vorgeworfen Nach Bekanntwerden der neuen Vorwurfe erfolgte eine Apostolische Visitation deren Ergebnis nie veroffentlicht wurde Groer trat schliesslich von allen kirchlichen Amtern zuruck Mit dem Stift Gottweig verbundene KlosterDas in Kleinwien gegrundete Benediktinerinnenkloster wurde vermutlich um 1200 auf den Stiftsberg verlegt und auf der Sudwest Kuppe eingerichtet rund um die heutige Erentrudiskapelle 1557 ubersiedelte der bereits reduzierte Nonnenkonvent nach St Bernhard bei Horn Im Jahr 1715 erhielt das Stift Gottweig die in den Turkenkriegen zerstorte Abtei Zalavar Moosburg in Ungarn als Filialabtei Der Klosterneubau erfolgte in Bis 1872 wurde das Kloster teils durch Filialabte teils in Personalunion durch den Gottweiger Abt geleitet 1974 wurde im Pfarrhof von Maria Roggendorf das abhangige Haus Sankt Josef als domus formata errichtet 1986 wurde es Superiorat 1991 abhangiges und nach Erweiterung des Klostergebaudes 1995 im Jahr 2005 selbststandiges Priorat BeschreibungOstansicht des Stiftkomplexes Aufgrund seiner Lage auf einem Hugel wird das Stift Gottweig als osterreichisches Montecassino bezeichnet Ubersicht Der grosste Teil der Gebaude wurde nach dem Brand von 1718 errichtet und hat im Grundriss nach dem Vorbild des Escorial die Form eines Gitterrostes Von den vier geplanten Eckturmen des Idealplans wurden nur drei ausgefuhrt der Sebastianiturm im Nordwesten der Frauenturm im Nordosten und der Altmanniturm im Sudosten In der Hauptachse Ost West Achse liegen die Stiftskirche der Kapitelsaal heute Chorkapelle und die Bibliothek der westlich vorgelagerte Festsaal wurde zwar geplant aber nicht ausgefuhrt Im Osttrakt befinden sich die meisten Monchszellen Einen grossen Teil des Nordtraktes bis hin zur Kaiserstiege nehmen das Museum im Kaisertrakt sowie das Archiv und die beiden Refektorien ein Im Sudtrakt sind die Verwaltung und das Jugendhaus untergebracht Das Vorgebaude im Westen dient als Exerzitienhaus Nicht auf den Plan Hildebrandts gehen die alteren Bauteile im Sudwesten der Stiftsanlage zuruck die Burg und die Erentrudiskapelle sowie die dahinter liegenden erst 1911 errichteten Wirtschaftsgebaude Stiftskirche StiftskircheInneres der Stiftskirche Die Stiftskirche ist im Langhaus in ihrem Kern romanisch aus der Bauzeit des Klosters ein Vorbau aus dem 11 Jahrhundert ist nachgewiesen Die Rekonstruktion der romanischen Anlage zeigte einen Achsknick wobei sich moglicherweise die Achse des Chores auf den Sonnenaufgang des 4 Fastensonntags 1072 orientiert damals der 18 Marz das Langhaus auf dessen vorangehenden Dienstag den 13 Marz 1072 Das uber der Krypta erhoht liegende fruhgotische Presbyterium wurde 1401 bis 1430 errichtet Im 17 Jahrhundert und nach einem Plan Johann Lukas von Hildebrandts zur Umgestaltung der Fassade aus dem ersten Drittel des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche weitgehend barockisiert Die Stuckaturen 1665 bis 1681 sind von oberitalienischen Meistern verfertigt Das Hochaltarbild Maria Aufnahme in den Himmel 1694 stammt von Andreas Wolff der Hochaltar mit Statuen von den hll Petrus Paulus Gregor Altmann Katharina Barbara und der Gottesmutter Maria der mit Kanzel und Teilen des Orgelprospekts ein Ensemble bildet von Hermann Schmidt 1639 Das intarsierte Chorgestuhl fertigte Franz Staudinger 1766 an die beiden Kaiserstuhle heute als Ambo verwendet durften schon etwas fruher in derselben Werkstatt entstanden sein In den acht Seitenkapellen des Langhauses sind u a zwei Altarblatter des Martin Johann Schmidt zu sehen Altmann Altar und Benediktus Altar in der sudlichen Kapellenreihe In der Sommersakristei sudlich an das Presbyterium angebaut befinden sich der ehemalige Hochaltar der Stiftskirche und in der dortigen Schatzkammer Paramente und liturgische Gerate darunter Besonderheiten wie eine gotische Hostientaube ein JugendstilKelch und barocke Lederkaseln Der ursprungliche Eingang in die Stiftskirche fuhrte durch ein Sudportal mit Inschrift und Nischenmadonna aus dem Jahr 1668 das im 18 Jahrhundert vermauert und im Zuge der Errichtung des barrierefreien Zugangs 2010 wieder geoffnet wurde Die Doppelturmfassade wurde erst in den Jahren 1750 bis 1755 errichtet die Turmhelme kamen nicht zur Ausfuhrung daher blieben die provisorischen stumpfen Kirchturmzeltdacher Auch die unteren Fenster der Turme und die Uhren des Sudturms sind nur aufgemalt OrgelOrgel der Stiftskirche Die Orgel wurde im Jahre 1982 1983 von der Firma Walcker Mayer unter Verwendung wertvoller Register der vorigen Rieger Orgel aus 1922 errichtet Sie ist ein rein mechanisches Werk mit 45 Registern das auf drei Manuale und Pedal verteilt sind Das Ruckpositiv ist neobarock dispositioniert wahrend das Schwellwerk eher romantisch ist Disposition der Orgel I Ruckpositiv1 Holzgedackt 8 2 Oktave 4 3 Blockflote 4 4 Nasard 2 2 3 5 Prinzipal 2 6 Terz 1 3 5 7 Sifflet 1 8 Scharff 3fach 1 9 Krummhorn 8 II Hauptwerk10 Gedeckt 16 11 Praestant 8 12 Rohrflote 8 13 Salizional 8 14 Unda Maris 8 15 Oktave 4 16 Gedackt 4 17 Gemshorn 2 18 Spitz Quinte 2 2 3 19 Kl Zimbel 3fach 2 3 20 Mixtur 6fach 1 1 3 21 Trompete 8 III Schwellwerk22 Bordun 16 23 M Gedackt 8 24 V da Gamba 8 25 Aeolsharfe 8 26 Vox celestis 8 27 Principal 4 28 Offenflote 4 29 Oktave 2 30 Quintflote 1 1 3 31 Mixtur 5fach 2 32 Kornett 3fach 2 2 3 33 Dulzian 16 34 Trompete harmonique 8 35 Klarinette 8 36 Schalmei 4 Pedal37 Principalbass 16 38 Subbass 16 39 Oktavbass 8 40 Gemshorn 8 41 Choralbass 4 42 Pedal Mixtur 4fach 2 2 3 43 Nachthorn 2 44 Posaune 16 45 Trompete 8 Glocken Die Stiftskirche verfugt uber ein grosses 10 stimmiges Gelaut Glocke Name Schlagton Gewicht Durchmesser Giesser Gussjahr1 Dreifaltigkeits oder Pralatenglocke g 5614 kg 2095 mm Oberosterreichische Glocken und Metallgiesserei St Florian 19602 Allerheiligen oder Milleniumsglocke a 3990 kg 1862 mm Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 20003 Frauen oder Piorglocke c 2827 kg 1618 mm Ferdinand Votterlechner 17504 Apostelglocke d 1450 kg 1354 mm Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 20025 Marienglocke e 1055 kg 1206 mm Glockengiesserei Pfundner Wien 19546 Benediktglocke g 732 kg 1054 mm Glockengiesserei Pfundner Wien 19547 Altmannglocke a 413 kg 893 mm Glockengiesserei Pfundner Wien 19548 Severinglocke h 400 kg 857 mm Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 20029 Josefglocke c 320 kg 803 mm Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 200110 Michaelglocke d 300 kg 747 mm Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 2002 source source Mittagsangelus der Stiftskirche Gottweig es lautet die Marienglocke Vor einigen Jahren wurde das vormals sechsstimmige Gelaut bestehend aus vier Pfundnerglocken der Votterlechnerglocke und der St Florianerglocke grundlegend restauriert und erweitert Begonnen wurde mit dem Guss der Milleniumsglocke In den weiteren Jahren wurden die alten Armaturen der funf kleinen Glocken durch neue im Stile des Neuen Trends ersetzt die kleinste Pfundnerglocke umgegossen und zwei kleine Glocken zum Gelaut hinzugefugt Damit ist das Gottweiger Gelaut das grosste Gelaut in Niederosterreich und somit eines der umfangreichsten in ganz Osterreich Umfangreich ist auch die dortige Lauteordnung es gibt 14 Teilmotive die je nach Rang eines Festes gelautet werden eher untypisch fur Osterreich Krypta Der Altmanni Schrein in der Krypta der Stiftskirche Gottweig In der Hauptkrypta unter dem Presbyterium der Stiftskirche befindet sich auf dem Gnadenaltar Empirezeit 1804 die Gottweiger Pieta eine Holzskulptur aus der Mitte des 15 Jahrhunderts 1880 uberarbeitet Die 1784 unterbrochene Wallfahrtstradition wurde 1988 wieder aufgenommen Im sudlichen Kryptenraum Altmanni Krypta steht der Altmanni Schrein ein 1668 angefertigter Reliquienschrein mit Silberfiligrandekor und den Reliquien des Heiligen ein 1540 von Konrad Osterer geschaffenes Epitaph mit einer Liegefigur des hl Altmann Das Deckengemalde des Kremser Schmidt die Vision Ezechiels passt thematisch zur darunter liegenden Konventgruft von 1638 Durch den nordlichen Kryptenraum Tauf und Beichtkapelle fuhrt der Weg in den noch erhaltenen gotischen Kreuzgangflugel der als Lapidarium eingerichtet ist u a mit einem Sandsteinlowen aus dem ausgehenden 12 Jahrhundert sowie Gedenk und Grabepitaphen Weitere Abtsepitaphe befinden sich in der Kirchenvorhalle 15 getriebene Kupfertafeln mit Szenen aus dem Leben des hl Altmann schuf Ernst Grandegger 1965 In der Krypta befindet sich ein kleines Orgelpositiv von Arnulf Klebel Erentrudiskapelle Erentrudiskapelle Die im Sudwesten des Stiftshofes freistehende Kapelle geht in ihren Grundmauern wahrscheinlich auf die 1072 geweihte Erentrudiskirche zuruck und stammt in der Anlage aus der Bauepoche des 12 Jahrhunderts stellt sich aber heute gotisch dar Sie bildete bis 1557 das Zentrum des Nonnenklosters trug spater die Bezeichnung Sebastianikapelle wurde nach ihrer Profanierung mit Um und Einbauten versehen 1910 11 wieder freigestellt und uberarbeitet neu geweiht und 2003 zuletzt renoviert Burg Das als Burg bezeichnete Gebaude im Suden des Stiftshofes reicht in seinem Baukern in das 12 Jahrhundert zuruck Die westliche Halfte des ursprunglich mit vier massigen Rundturmen und mit Wassergraben umgebenen Gebaudes ist noch erhalten Der Bau diente ursprunglich Verteidigungszwecken spater fur Werkstatten und Wohnungen dann als Klosterpforte In den Jahren 2001 02 wurde er umfassend renoviert beherbergt die Graphische Sammlung und wird auch vom Zentrum fur Bildwissenschaften der Donau Universitat Krems genutzt Museum im Kaisertrakt Kaiserstiege Apotheose Kaiser Karls VI Paul Troger 1739 Gobelinzimmer im Kaisertrakt Die Kaiserstiege im Nordwesten des Stiftshofes ist das grosste Barocktreppenhaus Osterreichs Sie erhebt sich uber drei Geschosse und wurde 1739 von Paul Troger mit einem Deckenfresko versehen das in seinem Zentrum Kaiser Karl VI als Helios Apoll mit Musengefolge zeigt Die figurale Ausstattung mit Statuen der Jahreszeiten Monatsvasen und Kunstlerbusten stammt von Johannes Schmidt dem Vater des Kremser Schmidt Die daran anschliessenden Fursten und Kaiserzimmer zum Grossteil mit beachtenswerten Tapetenmalereien dienen als Museumsraume ebenso der Altmanni Saal mit dem Deckenfresko Hochzeit zu Kana von Johann Rudolf Byss und Johann Baptist Byss Im Museum werden erganzend zum Grundbestand jahrlich wechselnde Sonderausstellungen hauptsachlich mit Objekten der Gottweiger Sammlungen gezeigt 2000 Anno Salutis 2000 Heilende Kraft des Christentums 2001 Gottweig amp Kremser Schmidt 2002 Gottweiger Ansichten Graphik Gemalde Kunsthandwerk 2003 Unter der Fuhrung des Evangeliums 2005 Unter deinem Schutz Das Marienbild in Gottweig 1 Teil 2006 Unter deinem Schutz Das Marienbild in Gottweig 2 Teil 2007 Festliche Gaben aus Wachs 2008 Heiliger Altmann 925 Jahre Stift Gottweig 2009 120 Meisterwerke aus der Graphische Sammlung Handel Haydn Mendelssohn aus dem Musikarchiv 2010 120 Meisterwerke aus der Graphische Sammlung Handel Haydn Mendelssohn aus dem Musikarchiv Fortsetzung 2011 Bildschone Wachau Weltkulturerbe in Bildern vom Biedermeier bis zur Moderne 2012 Osterreichs Glorie am Trogerhimmel Die Gottweiger Kaiserstiege 2013 Osterreichs Glorie am Trogerhimmel Die Gottweiger Kaiserstiege Fortsetzung 2014 Grossgrafik in Gottweig 2015 950 Jahre Bischof Altmann und Ikonografische Ratsel 2016 Heiliges Jahr 2016 Wallfahrt nach Rom 2017 Maria Theresia Zu Besuch in Stift Gottweig 2018 Stift Gottweig brennt Schicksalsjahr 1718 und Luther in Gottweig Teil II 2019 Stift Gottweig als Wehrbau Befestigt und verteidigt im Sturm der Zeiten 2020 Archaologie in Gottweig ALTE Mauern NEUE Erkenntnisse 2021 Pater Lambert Karner Ein Benediktiner als Hohlenforscher 2022 Hinaus in die Welt Gottweiger Monche auf Reisen 2023 Saftige Trauben Spritziger Wein Stift Gottweig und seine Weinwirtschaft 2024 So viel Musik Stift Gottweig als musikalisches ZentrumSammlungen Bibliothek in der Klausur des Stiftes Die Graphische Sammlung ist mit ca 30 000 Blattern nach der Wiener Albertina die zweitgrosste grafische Sammlung Osterreichs Erste Nachrichten gibt es in einem Inventar des Jahres 1612 Abt Georg Schedler liess einige Tafelein aus Kuperstich als Wanddekoration anschaffen Im 17 Jahrhundert wuchs die Sammlung langsam an Abt Gottfried Bessel der eine umfassende Grafische Sammlung anstrebte schaffte mehr als 20 000 Blatter an P Vinzenz Werl 1810 1861 nahm die Neuaufstellung der Sammlung vor und verfasste 1843 den zweibandigen Katalog Der grosste Teil der Grafiken stammt aus der Barockzeit mit Werken von deutschen niederlandischen italienischen franzosischen und englischen Meistern ihr weites thematisches Spektrum reicht von Andachts und Heiligenbildchen Herrscherportrats uber mythologische Sujets bis zu Architektur und Ornamenten die nach dem Brand von 1718 als Vorlage fur Architektur und Ausstattung des Neubaus genutzt wurden Die Einrichtung des Graphischen Kabinetts verfolgte vor allem padagogisch didaktische Zwecke Die Grafiken sollten der Geschmacksbildung der Konventualen und als Studien und Vorlagen fur Kunstler dienen Seit 2002 wird die Sammlung durch das Department fur Bildwissenschaften der Donau Universitat digital erschlossen und ist seit 2006 auch uber das Internet zuganglich Die Bibliothek umfasst rund 140 000 Bande davon befinden sich ca 44 500 im barocken Bibliothekssaal der als vergleichsweise schlicht gestalteter Arbeitsraum im Mittelrisalit des Osttraktes und somit in der Klausur liegt Da er im Rahmen allgemeiner Fuhrungen nicht zuganglich ist werden reprasentative Werke im Museum im Kaisertrakt ausgestellt Dasselbe gilt fur die Exponate der Kunstsammlung in Nachfolge der barocken Kunst und Wunderkammer die Numismatische Sammlung das Archiv und das Musikarchiv Stiftsmodell aufgestellt 2021 Aufgaben der Gottweiger BenediktinerDer Abtei gehoren 37 Monche an nach der Entsendung eines Grundungskonventes nach Maria Roggendorf Hauptaufgabe ist die Pfarrseelsorge vor allem in den 28 inkorporierten Pfarren In der Erzdiozese Wien liegen Jetzelsdorf Maria Roggendorf Nappersdorf Pfaffendorf Ober und Unternalb in der Diozese St Polten Brunnkirchen Furth Gansbach Getzersdorf Grunau Haindorf Hainfeld Kilb Kleinzell Kottes Markersdorf Mauer Mautern Paudorf Gottweig Purk Pyhra Rabenstein Rohrbach Rossatz St Veit Schwarzenbach und Unterbergern Weitere Aufgaben liegen in der kategorialen Seelsorge im Jugendhaus und im Exerzitienhaus beide im Stift in Schule Krankenhaus und Gefangnis sowie in wissenschaftlicher Tatigkeit und ordensinternen Funktionen Das Chorgebet ist offentlich zuganglich Ostern bis Allerheiligen mittags und abends in der Kirche die Vesper wird an Sonntagen Hochfesten und Festen lateinisch im gregorianischen Choral gefeiert Die wirtschaftliche Grundlage des Stiftes bilden der Forstbetrieb mit Jagd und Fischereiverpachtung der Gottweiger Wald Erlebniswelt bei den Mammutbaumen der Weinbau verpachtet der Tourismus mit Restaurant und Veranstaltungsservice im Brunnensaal und Sommerrefektorium und in geringem Ausmass die Landwirtschaft Stiftspfarrkirchen1080 1516 Pfarrkirche Kilb 1110 1323 1332 Pfarrkirche Hofstetten Grunau 1112 Pfarr und Wallfahrtskirche Mauer bei Melk 1161 Pfarrkirche Hainfeld 1330 Kleinzeller Pfarrkirche 1386 1388 Pfarrkirche Rossatz Pfarrkirche Furth bei GottweigStiftsangehorigeAbte von Stift Gottweig Epitaphplatte des Abtes Georg Schedler Seit 8 Janner 2025 ist Patrick Maria Schoder Abt des Stiftes Hauptartikel Liste der Abte des Stiftes Gottweig Weitere bekannte Stiftsangehorige Udo Fischer 1952 Historiker Gregor Martin Lechner 1940 2017 Kunsthistoriker Hans Hermann Groer 1919 2003 Wiener Erzbischof 1986 1995 und Kardinal Grundungsmitglied des Priorates St Josef in Maria RoggendorfVeranstaltungenDas Stift ist seit 1995 der Veranstaltungsort des Europa Forums Wachau das vom Aussenministerium und der Niederosterreichische Landesregierung ausgerichtet wird Seit 2007 wird jahrlich ein Konzert unter dem Motto Klassik unter Sternen veranstaltet Dabei treten bekannte Kunstler wie Opernsangerin Elina Garanca oder der Dirigent Karel Mark Chichon auf LiteraturHeinrich Siegl Das Benediktinerstift Gottweig Gottweig 1914 Adalbert Fuchs Das Benediktinerstift Gottweig Seine Grundung und Rechtsverhaltnisse im Mittelalter Salzburg 1917 Ludwig Koller Abtei Gottweig Abriss ihrer Geschichte und Kulturarbeit Horn 1953 Gregor M Lechner Stift Gottweig und seine Kunstschatze St Polten 1977 Geschichte des Stiftes Gottweig 1083 1983 Festschrift zum 900 Jahr Jubilaum Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige Band 94 H I II EOS Verlag St Ottilien 1983 900 Jahre Stift Gottweig 1083 1983 Ein Donaustift als Reprasentant benediktinischer Kultur Katalog zur Jubilaumsausstellung Eigenverlag Stift Gottweig 1983 Clemens Anton Lashofer Professbuch des Benediktinerstiftes Gottweig Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige Erg Bd 26 EOS Verlag St Ottilien 1983 Das Benediktinerstift Gottweig in der Wachau und seine Sammlungen Text Gregor Martin Lechner Fotos Friedrich Brunner Schnell amp Steiner Munchen u a 1988 ISBN 3 7954 0677 3 Gregor Martin Lechner Gottweig In Ulrich Faust Waltraud Krassnig Hrsg Die Benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Osterreich und Sudtirol Germania Benedictina III 1 EOS Verlag St Ottilien 2000 ISBN 3 8306 7029 X S 768 843 Gregor M Lechner Das Benediktinerstift Gottweig Schnell amp Steiner Regensburg 2008 Schnell amp Steiner Grosser Kunstfuhrer 153 ISBN 978 3 7954 2024 6 925 Jahre Stift Gottweig Neue Forschungen zur Geschichte der Benediktinerabtei Symposium vom 8 bis 10 August 2008 In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Band 120 2009 ISSN 0303 4224 S 321 541 Gregor M Lechner Michael Grunwald Die Graphische Sammlung Stift Gottweig Geschichte und Meisterwerke Schnell amp Steiner Grosser Kunstfuhrer 252 Schnell amp Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2343 8 Peter Aichinger Rosenberger Ecclesia beate mariae in monte kottwich Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Stiftskirche von Gottweig Ergebnisse einer Bauforschung Dissertation Universitat Wien 2011 Burgen Stifte und Schlosser Regionen Waldviertel Donauraum Sudbohmen Vysocina Sudmahren ISBN 978 3 9502262 2 5 S 36 ff Stift Gottweig Gut bedacht Denkmalpflege in Niederosterreich Band 59 Hrsg Amt der NO Landesregierung Abteilung Kunst und Kultur St Polten 2018 Astrid Breith Hrsg Vom Schreiben und Sammeln Einblicke in die Gottweiger Bibliotheksgeschichte Verlag NO Institut fur Landeskunde St Polten 2021 ISBN 978 3 903127 34 0 WeblinksCommons Stift Gottweig Album mit Bildern und Audiodateien Stift Gottweig Stift Gottweig im Projekt Welt der Wappen Heraldik des Stiftes Gottweig und seiner Abte Stift Gottweig in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Jugendhaus Stift Gottweig Graphische Sammlung Stift Gottweig Fond Urkunden 1058 1899 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Stift Gottweig 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2024 Suche in Webarchiven fotoreport at Foto Galerie Stift GottweigEinzelnachweiseSpuren der Georgskirche auf Gottweiger Berg auf ORF Niederosterreich vom 8 Februar 2010 abgerufen am 8 Februar 2010 Archaologische Forschungen auf dem Gottweiger Predigtstuhl Denkmal des Monats 2 2010 des Bundesdenkmalamtes abgerufen am 11 Februar 2010 Manfred Hohn Die Baustellenbahn und der Wasserleitungsbau beim Wiederaufbau des Stiftes Gottweig In 5 Jahrhunderte Bahnen in Osterreich Band 1 Railway Media Group Wien 2020 ISBN 978 3 902894 83 0 S 36 41 Otto Friedrich Missbrauchsskandal um Kardinal Groer sturzte Osterreichs katholische Kirche in schwere Krise In Die Furche abgerufen am 21 Juli 2021 Der Sieg der Lammer Artikel vom 5 Marz 1998 in Die Welt Affare Groer vor 25 Jahren ORF at abgerufen am 21 Juli 2021 Erwin Reidinger Orientierung mittelalterlicher Kirchen In Amt der NO Landesregierung Hrsg Gestalte n Das Magazin fur Bauen Architektur und Gestaltung N 139 Marz 2013 ZDB ID 2708987 3 S 47 noe gestalten at abgerufen am 26 April 2017 Gottweig Benediktinerstift Stiftskirche Baugeschichte in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Die Orgel der Stiftskirche zu Gottweig Abgerufen am 31 Dezember 2020 Jorg Wernisch Glockenkunde von Osterreich Journal Verlag Lienz 2006 ISBN 978 3 902128 10 2 S 444 446 Barocke Pracht hoch uber der Wachau Abgerufen am 28 Juli 2023 P Patrick Schoder zum neuen Abt von Gottweig gewahlt In Webseite des Stiftes Gottweig 8 Januar 2025 abgerufen am 8 Januar 2025 Klassik unter Sternen 2009 2011 abgerufen am 22 November 2011 Osterreichische Benediktinerkongregation Erzabtei St Peter Abtei Kremsmunster Abtei Michaelbeuern Abtei Lambach Abtei Admont Abtei St Lambrecht und Mariazell Abtei Melk Abtei St Paul Abtei Gottweig Abtei Seitenstetten Abtei Altenburg Schottenabtei Priorat Gut Aich Priorat St Josef Maria Roggendorf Kolleg St Benedikt Studienhaus Gemeindegliederung von Furth bei Gottweig Katastralgemeinden Aigen Gottweig Oberfucha Palt Steinaweg Ortschaften Aigen Furth bei Gottweig Klein Wien Oberfucha Palt Steinaweg Stift Gottweig Marktort Furth bei Gottweig Dorfer Aigen Klein Wien Oberfucha Palt Steinaweg Sonstige Ortslagen Stift Gottweig Zahlsprengel Palt Furth Aigen Steinaweg Oberfucha 48 36659 15 61233 Koordinaten 48 21 59 7 N 15 36 44 4 O Normdaten Korperschaft GND 2103432 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n83180925 VIAF 245287151

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