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Die Adolphs Universität Fulda auch Alma Mater Adolphiana war eine 1734 durch Fürstabt Adolph von Dalberg gegründete Univ

Universität Fulda

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Die Adolphs-Universität Fulda (auch Alma Mater Adolphiana) war eine 1734 durch Fürstabt Adolph von Dalberg gegründete Universität in Fulda. Mit dieser wurde der Sitz des Hochstifts Fulda zur Universitätsstadt. Im Zuge der Säkularisation wurde die Universität 1805 aufgelöst.

Als Nachfolgerin wurde die Theologische Fakultät Fulda weitergeführt. Mit der 1974 gegründeten Hochschule Fulda ist in Fulda heute auch eine staatliche Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) ansässig.

Geschichte

Mit der personellen und baulichen Entwicklung ging im 9. Jahrhundert der Aufstieg des Klosters Fulda zu einem kulturellen Zentrum einher, mit dem sich „keine andere Schule Germaniens“ vergleichen lässt. Unter Abt Rabanus Maurus wurde eine große Klosterbibliothek geschaffen und die Klosterschule wurde zu einer der renommiertesten im Fränkischen Reich, mit der Namen wie Otfried von Weißenburg, Walafried Strabo oder Rudolf von Fulda verbunden sind.

Während der Amtszeit Fürstabts Balthasar von Dernbachs wurde 1571/1572 in Fulda ein Jesuitengymnasium eröffnet, welches bald 400 Schüler zählte. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurden philosophische und theologische Lehrstühle errichtet. Der Bildungsbetrieb der Jesuiten wurde in Fulda durch Papst Gregor XIII. gestärkt, indem er 1584 ein Päpstliches Seminar errichten ließ. Die Stiftung sicherte einen geographisch weiten Einzugsbereich der Studenten.

Gründung der Universität

Papst Clemens XII. hatte der Fuldae Academia universalis bereits in einer päpstlichen Bulle vom 1. Juli 1732 päpstliche Privilegien zugesichert. Um die Pflege der Wissenschaften weiter zu fördern, hatte auch Kaiser Karl VI. auf Bitten von Adolph von Dalberg am 13. März 1733 die Gründung einer Universität in Fulda bestätigt und ihr kaiserliche Privilegien verliehen.

Adolph von Dalberg hatte belegen können, dass in Fulda seit der Zeit Abt Baugulfs und der Privilegierung der Klosterschule durch Kaiser Karl den Großen die Pflege der Wissenschaften betrieben worden ist. Es sollte nun eine neue Universität auf den Ruinen der alten Klosterschule von Fulda errichtet werden. Karl VI. hatte dem Abt und dessen Nachfolgern die Herrschaft über die Universität und ihre Professoren, Doktoren, Schüler sowie die Lehrinhalte zugesichert; ebenso hatte er der Universität Fulda alle jene Privilegien zukommen lassen, wie sie auch die anderen deutschen Universitäten besaßen.

Nach den Plänen des Hofarchitekten Andreas Gallasini ließ von Dalberg 1731 bis 1734 ein barockes Universitätsgebäude errichten. Am 19. September 1734 wurde die Adolphsuniversität unter persönlicher Beteiligung des Fürstabts, der gesamten Geistlichkeit und der weltlichen Behörden feierlich eröffnet. Zum Rector Magnificentissimus wurde Fürstabt Adolph von den Professoren erwählt. Prorektor wurde Propst Freiherr von Kötschan. Anlässlich der Inauguration stiftete Adolph ein Medaillon, welches in Gold-, Silber- und Bronzeabschlägen unter den Anwesenden verteilt wurde.

1734 bis 1805

In der Zeit des Siebenjährigen Krieges wurden die Universitätsgebäude nacheinander von Franzosen, Reichstruppen, Hannoveranern und Preußen besetzt und als Magazine, Pferdeställe oder Lazarette verwendet. Nach dem Hubertusburger Frieden 1763 unternahm Bischof Heinrich von Bibra die Wiederherstellung des Lehrbetriebes der Adolphiana. Allerdings verlief fortan die Entwicklung ohne den gewünschten Erfolg.

Aufhebung und Nachfolgeinstitutionen

Nach der Säkularisation wurde die Universität 1805 durch Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau aufgelöst. Zur wissenschaftlichen Ausbildung der Studenten des Fuldaer Priesterseminars wurde daraufhin die Theologische Lehranstalt des Bischöflichen Priesterseminars eingerichtet, aus der die Theologische Fakultät Fulda hervorging.

Universitätsgebäude

Das dreiflüglige barocke Universitätsgebäude wurde 1731 bis 1734 nach den Plänen des Hofarchitekten Andrea Gallasini aus Lugano errichtet.

Das 1773 errichtete hochfürstliche Gymnasium wurde als am 22. September 1804 gegründetes akademisches Lyzeum und Gymnasium in den Universitätsgebäuden weitergeführt. Ab 1835 wurde es ein humanistisches Gymnasium in kurfürstlicher Trägerschaft, ab 1866 königlich und 1918 staatlich. 1945 erhielt es den Namen staatliches Domgymnasium und heißt seit 1948 Rabanus-Maurus-Schule. 1968 zog die Schule vom Gebäude der ehemaligen Universität Fulda in der Innenstadt in einen Neubau im Schulviertel.

Die Aula der Alten Universität (Oratorium Marianum, Marienkapelle) wurde 1803 bis 1902 und nach der Zerstörung der Christuskirche durch einen Bombenangriff von 1946 bis 1949 als evangelische Kirche genutzt.

Das ehemalige Universitätsgebäude beherbergt heute die Adolf-von-Dalberg-Grundschule.

Der Universitätsplatz ist nach dem am östlichen Rand des Platzes gelegenen Gebäude benannt.

Orgel

In der Aula steht eine Orgel, die 1734 von Bartholomäus Brünner erbaut wurde. Sie wurde 1829 durch Johann Adam Oestreich erweitert und 1987 durch die Firma Orgelbau Hoffmann restauriert. Aktuell verfügt das Instrument über folgende Disposition:

I Hauptwerk C–c3
Gedackt 8′
Gambe 8′
Prinzipal 4′
Spitzflöte 4′
Quinte 3′
Oktave 2′
Mixtur III 1′
II. Werk C–c3
Quintatön 8′
Gedackt 8′
Flöte 8′
Salizional 8′
Kleingedackt 4′
Flageolet 2′
Pedal C–d1ab b repitierend
Subbaß 16′
Violon 8′
Posaune 8′
  • Koppeln: Manualkoppel, Pedalkoppel

Fakultäten

Die Adolphs-Universität Fulda war in vier Fakultäten gegliedert:

  1. Katholische Theologie
  2. Philosophie
  3. Medizin
  4. Rechtswissenschaften

Im Fach Theologie waren die Lehrstühle anfangs sowohl von Jesuiten – bis zur Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 – als auch von Gelehrten des Benediktinerordens besetzt worden.

Studenten

Während der 71 Jahre ihres Bestehens hatte die Universität etwa 4100 Studenten. Von diesen kamen 935 aus der Stadt Fulda und circa 400 aus dem Gebiet der späteren Kreise Fulda und Hünfeld. Die meisten ausländischen Studenten stammten vor allem aus Franken, Nassau und Westfalen oder aus den mainzischen Enklaven in Hessen und Thüringen. Die Durchschnittszahl der jährlichen Neueinschreibungen dürfte bei 65 und die Durchschnittshörerzahl bei 143 gelegen haben. Nach den Bekundungen von Kaiser Karl VI. sollten die Doktoren und Professoren die Studierenden gemäß der von den Äbten erlassenen Statuten vor den Kollegien der Fakultäten examinieren. Nach erfolgreicher Prüfung erhielten sie die Titel von Bakkalaureaten, Magistern, Lizentiaten oder Doktoren; als Zeichen ihrer akademischen Würde wurde ihnen ein Birett verliehen, und sie wurden in ihren Ornat eingekleidet. Die an der Universität Fulda Promovierten besaßen das Recht, überall im Reich als Professoren zu lehren und zu examinieren.

Während nach den Ausgangsstatuten Fürstabt Adolphs nicht-katholische Studenten keine Zugangsberechtigung für ein Studium an der Universität Fulda bekamen, ermöglichte eine Statutenreform im Jahre 1777 unter Fürstbischof Heinrich von Bibra auch Protestanten das Studium und den Erwerb akademischer Grade an allen Einrichtungen der Universität mit Ausnahme der Theologischen Fakultät.

Persönlichkeiten

An der Universität Fulda lehrten oder studierten unter anderem:

  • Amand von Buseck (1685–1756), Fürstabt und erster Fürstbischof von Fulda, Direktor der Universität Fulda (1736)
  • Anselm Erb (1688–1767), bis 1740 Professor für kanonisches Recht in Fulda, 53. Abt der Reichsabtei Ottobeuren
  • Ulrich Munier (1698–1759), lehrte zwischen 1738 und 1744 Dogmatik an der Universität
  • Franz Ignaz Wedekind (1710–1782), lehrte zwischen 1734 und 1742 als Professor der Pandekten an der Universität
  • Heinrich Kilber (1710–1783), lehrte 1749 Dogmatik an der Universität
  • Heinrich von Bibra (1711–1788), Fürstbischof und Abt von Fulda, Jurastudium an der Universität Fulda
  • Karl Busäus (1714–1782), Jesuit, Theologe und Hochschullehrer, Professor der Theologie
  • Isidorus Keppler (1715–1792), römisch-katholischer Theologieprofessor
  • Karl von Piesport (1716–1800), Theologe und Philosoph, Benediktiner
  • Benedict Oberhauser (1719–1786), 1760 bis 1764 Professor des Kirchenrechts, Benediktinerpater, Kirchenrechtler
  • Ludwig Beck (1728–1794), 1760 bis 1764 Professor für Theologie, 1764 bis 1773 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht, 1773 bis 1794 Abt der Abtei Münsterschwarzach
  • Nikolaus Burkhäuser (1733–1809), Jesuit und Philosoph, studierte in Fulda
  • Sturmius Bruns (1749–1779), Professor linguarum orientalium (1773) und Professor und Doktor für Theologie (1774)
  • Siegmund von Bibra (1750–1803), Theologe und Schriftsteller
  • Benedikt Balthasar Herrlein (1750–1809), katholischer Priester und Dichter
  • Johann von Reibelt (* 1752), Kanoniker
  • Franz Andreas Schramm (1752–1799), Subregens, später Dogmatiker in Heidelberg
  • Thomas Christian Tychsen (1758–1834), evangelisch-lutherischer Orientalist und Theologe
  • Friedrich Münter (1761–1830), Theologe, Philologe und Bischof
  • Ferdinand August von Spiegel (1764–1835), war von 1824 bis 1835 Erzbischof von Köln, Studium der Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaft in Fulda
  • Heinrich Komp (1765–1846), katholischer Theologe, ab 1803 letzter Rektor der Universität
  • Giovanni Antonio Marcacci (1769–1854), stammte aus Locarno (Kanton Tessin, Schweiz), studierte ab 1789 Rechtswissenschaften in Fulda, wurde schweizerischer Politiker und Diplomat
  • Anton Thomas (1778–1837), Professor und danach Bürgermeister von Fulda

Literatur

  • Leinweber, Josef: Verzeichnis der Studierenden in Fulda: von 1574 bis 1805. Festgabe der Theologischen Fakultät Fulda für Bischof Dr. Eduard Schick zu seinem 85. Geburtstag. Frankfurt am Main: Knecht, 1991. Fuldaer Studien 3.
  • Mühl, Werner August: Die Aufklaerung an der Universität Fulda mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultät 1734–1805. Fulda: Parzeller 1961 = Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und Diözese Fulda 20.
  • Polley, Rainer: Die Adolphsuniversitaet Fulda 1734–1805. Ausstellung des Hessischen Staatsarchivs Marburg, Marburg 6. September – 12. Oktober 1984, Fulda 22. Oktober – 30. November 1984. Marburg: Hess. Staatsarchiv 1984. Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 2.
  • Richter, Gregor: Studentenmatrikel der Adolphs-Universität zu Fulda (1734–1805). Veröffentlichungen des Fuldaer Geschichts-Vereins; 15. Fulda: Aktiendruckerei 1936.

Weblinks

Commons: Universität Fulda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Werner August Mühl: Die Aufklärung an der Universität Fulda mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultät (1734-1805). In: Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und der Diözese Fulda 20, Fulda 1961, S. 20.
  2. Werner Kathrein, Dieter Wagner: Erbe und Sendung, II. Das Hochstift Fulda - Vom Mittelalter zum Barock. Straßburg 1999, S. 12 f.
  3. Um dieses hat sich besonders der dritte Ordensgeneral der Jesuiten, Franz von Borgia, verdient gemacht.
  4. Werner Kathrein, Dieter Wagner: Erbe und Sendung, II. Das Hochstift Fulda – Vom Mittelalter zum Barock. Straßburg 1999, S. 30 f.
  5. Heute sind hier die Räumlichkeiten des Vonderau Museums untergebracht.
  6. C. Laverrenz: Die Medaillen und Gedächtniszeichen der deutschen Hochschulen. Ein Beitrag zur Geschichte der Universitäten Deutschlands. Teil 2, S. 125 f.
  7. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 2221 vom 19. September 1734.
  8. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 1733 März 13.
  9. Universitäten Wien, Salzburg, Ingolstadt, Freiburg im Breisgau, Dillingen an der Donau, Bamberg, Würzburg, Köln und weitere.
  10. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 2210 vom 13. März 1733.
  11. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 2221 vom 19. September 1734.
  12. Geschichte der Theologischen Fakultät Fulda. Theologische Fakultät Fulda, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 29. April 2013. 
  13. Lara Calderari: Andrea Galassini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. August 2005, abgerufen am 11. August 2010.
  14. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 2414 vom 22. Oktober 1805.
  15. Die Orgel der Aula auf der Website des Bistums Fulda
  16. Hessisches Staatsarchiv Marburg: Matrikelbuch der Universität Fulda. Titelblatt mit Bildnis des Fürstabts Adolph von Dalberg, 1734-1805 in: DigAM - digitales archiv marburg (abgerufen am 10. August 2010)
  17. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 2210 vom 13. März 1733.
  18. Werner August Mühl: Die Aufklärung an der Universität Fulda mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultät (1734-1805) in: Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und der Diözese Fulda 20. Fulda 1961, S. 53 ff.
  19. Hans Rudolf Schneider: Giovanni Antonio Marcacci (1769-1854): ein Tessiner als schweizerischer Politiker und Diplomat zwischen Ancien Régime und Regeneration. Basel, 1975, S. 28.
  20. Hans Rudolf Schneider: Giovanni Antonio Marcacci. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Januar 2010, abgerufen am 10. August 2010.

50.5516666666679.6791666666667Koordinaten: 50° 33′ 6″ N, 9° 40′ 45″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 2079416-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 147249908

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 20:44

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Die Adolphs Universitat Fulda auch Alma Mater Adolphiana war eine 1734 durch Furstabt Adolph von Dalberg gegrundete Universitat in Fulda Mit dieser wurde der Sitz des Hochstifts Fulda zur Universitatsstadt Im Zuge der Sakularisation wurde die Universitat 1805 aufgelost Alma Mater Adolphiana zu Fulda 1887Der Grunder Furstabt Adolph von Dalberg um 1730 Als Nachfolgerin wurde die Theologische Fakultat Fulda weitergefuhrt Mit der 1974 gegrundeten Hochschule Fulda ist in Fulda heute auch eine staatliche Hochschule fur angewandte Wissenschaften HAW ansassig GeschichteMit der personellen und baulichen Entwicklung ging im 9 Jahrhundert der Aufstieg des Klosters Fulda zu einem kulturellen Zentrum einher mit dem sich keine andere Schule Germaniens vergleichen lasst Unter Abt Rabanus Maurus wurde eine grosse Klosterbibliothek geschaffen und die Klosterschule wurde zu einer der renommiertesten im Frankischen Reich mit der Namen wie Otfried von Weissenburg Walafried Strabo oder Rudolf von Fulda verbunden sind Wahrend der Amtszeit Furstabts Balthasar von Dernbachs wurde 1571 1572 in Fulda ein Jesuitengymnasium eroffnet welches bald 400 Schuler zahlte Im Laufe des 17 Jahrhunderts wurden philosophische und theologische Lehrstuhle errichtet Der Bildungsbetrieb der Jesuiten wurde in Fulda durch Papst Gregor XIII gestarkt indem er 1584 ein Papstliches Seminar errichten liess Die Stiftung sicherte einen geographisch weiten Einzugsbereich der Studenten Grundung der Universitat Papst Clemens XII hatte der Fuldae Academia universalis bereits in einer papstlichen Bulle vom 1 Juli 1732 papstliche Privilegien zugesichert Um die Pflege der Wissenschaften weiter zu fordern hatte auch Kaiser Karl VI auf Bitten von Adolph von Dalberg am 13 Marz 1733 die Grundung einer Universitat in Fulda bestatigt und ihr kaiserliche Privilegien verliehen Adolph von Dalberg hatte belegen konnen dass in Fulda seit der Zeit Abt Baugulfs und der Privilegierung der Klosterschule durch Kaiser Karl den Grossen die Pflege der Wissenschaften betrieben worden ist Es sollte nun eine neue Universitat auf den Ruinen der alten Klosterschule von Fulda errichtet werden Karl VI hatte dem Abt und dessen Nachfolgern die Herrschaft uber die Universitat und ihre Professoren Doktoren Schuler sowie die Lehrinhalte zugesichert ebenso hatte er der Universitat Fulda alle jene Privilegien zukommen lassen wie sie auch die anderen deutschen Universitaten besassen Nach den Planen des Hofarchitekten Andreas Gallasini liess von Dalberg 1731 bis 1734 ein barockes Universitatsgebaude errichten Am 19 September 1734 wurde die Adolphsuniversitat unter personlicher Beteiligung des Furstabts der gesamten Geistlichkeit und der weltlichen Behorden feierlich eroffnet Zum Rector Magnificentissimus wurde Furstabt Adolph von den Professoren erwahlt Prorektor wurde Propst Freiherr von Kotschan Anlasslich der Inauguration stiftete Adolph ein Medaillon welches in Gold Silber und Bronzeabschlagen unter den Anwesenden verteilt wurde 1734 bis 1805 In der Zeit des Siebenjahrigen Krieges wurden die Universitatsgebaude nacheinander von Franzosen Reichstruppen Hannoveranern und Preussen besetzt und als Magazine Pferdestalle oder Lazarette verwendet Nach dem Hubertusburger Frieden 1763 unternahm Bischof Heinrich von Bibra die Wiederherstellung des Lehrbetriebes der Adolphiana Allerdings verlief fortan die Entwicklung ohne den gewunschten Erfolg Aufhebung und Nachfolgeinstitutionen Nach der Sakularisation wurde die Universitat 1805 durch Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien Nassau aufgelost Zur wissenschaftlichen Ausbildung der Studenten des Fuldaer Priesterseminars wurde daraufhin die Theologische Lehranstalt des Bischoflichen Priesterseminars eingerichtet aus der die Theologische Fakultat Fulda hervorging UniversitatsgebaudeAdolphs Universitat Fulda 1840Die Alte Universitat heute Das dreifluglige barocke Universitatsgebaude wurde 1731 bis 1734 nach den Planen des Hofarchitekten Andrea Gallasini aus Lugano errichtet Das 1773 errichtete hochfurstliche Gymnasium wurde als am 22 September 1804 gegrundetes akademisches Lyzeum und Gymnasium in den Universitatsgebauden weitergefuhrt Ab 1835 wurde es ein humanistisches Gymnasium in kurfurstlicher Tragerschaft ab 1866 koniglich und 1918 staatlich 1945 erhielt es den Namen staatliches Domgymnasium und heisst seit 1948 Rabanus Maurus Schule 1968 zog die Schule vom Gebaude der ehemaligen Universitat Fulda in der Innenstadt in einen Neubau im Schulviertel Die Aula der Alten Universitat Oratorium Marianum Marienkapelle wurde 1803 bis 1902 und nach der Zerstorung der Christuskirche durch einen Bombenangriff von 1946 bis 1949 als evangelische Kirche genutzt Das ehemalige Universitatsgebaude beherbergt heute die Adolf von Dalberg Grundschule Der Universitatsplatz ist nach dem am ostlichen Rand des Platzes gelegenen Gebaude benannt OrgelIn der Aula steht eine Orgel die 1734 von Bartholomaus Brunner erbaut wurde Sie wurde 1829 durch Johann Adam Oestreich erweitert und 1987 durch die Firma Orgelbau Hoffmann restauriert Aktuell verfugt das Instrument uber folgende Disposition I Hauptwerk C c3Gedackt 8 Gambe 8 Prinzipal 4 Spitzflote 4 Quinte 3 Oktave 2 Mixtur III 1 II Werk C c3Quintaton 8 Gedackt 8 Flote 8 Salizional 8 Kleingedackt 4 Flageolet 2 Pedal C d1ab b repitierendSubbass 16 Violon 8 Posaune 8 Koppeln Manualkoppel PedalkoppelFakultatenDie Adolphs Universitat Fulda war in vier Fakultaten gegliedert Katholische Theologie Philosophie Medizin Rechtswissenschaften Im Fach Theologie waren die Lehrstuhle anfangs sowohl von Jesuiten bis zur Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 als auch von Gelehrten des Benediktinerordens besetzt worden StudentenWahrend der 71 Jahre ihres Bestehens hatte die Universitat etwa 4100 Studenten Von diesen kamen 935 aus der Stadt Fulda und circa 400 aus dem Gebiet der spateren Kreise Fulda und Hunfeld Die meisten auslandischen Studenten stammten vor allem aus Franken Nassau und Westfalen oder aus den mainzischen Enklaven in Hessen und Thuringen Die Durchschnittszahl der jahrlichen Neueinschreibungen durfte bei 65 und die Durchschnittshorerzahl bei 143 gelegen haben Nach den Bekundungen von Kaiser Karl VI sollten die Doktoren und Professoren die Studierenden gemass der von den Abten erlassenen Statuten vor den Kollegien der Fakultaten examinieren Nach erfolgreicher Prufung erhielten sie die Titel von Bakkalaureaten Magistern Lizentiaten oder Doktoren als Zeichen ihrer akademischen Wurde wurde ihnen ein Birett verliehen und sie wurden in ihren Ornat eingekleidet Die an der Universitat Fulda Promovierten besassen das Recht uberall im Reich als Professoren zu lehren und zu examinieren Wahrend nach den Ausgangsstatuten Furstabt Adolphs nicht katholische Studenten keine Zugangsberechtigung fur ein Studium an der Universitat Fulda bekamen ermoglichte eine Statutenreform im Jahre 1777 unter Furstbischof Heinrich von Bibra auch Protestanten das Studium und den Erwerb akademischer Grade an allen Einrichtungen der Universitat mit Ausnahme der Theologischen Fakultat PersonlichkeitenAn der Universitat Fulda lehrten oder studierten unter anderem Amand von Buseck 1685 1756 Furstabt und erster Furstbischof von Fulda Direktor der Universitat Fulda 1736 Anselm Erb 1688 1767 bis 1740 Professor fur kanonisches Recht in Fulda 53 Abt der Reichsabtei Ottobeuren Ulrich Munier 1698 1759 lehrte zwischen 1738 und 1744 Dogmatik an der Universitat Franz Ignaz Wedekind 1710 1782 lehrte zwischen 1734 und 1742 als Professor der Pandekten an der Universitat Heinrich Kilber 1710 1783 lehrte 1749 Dogmatik an der Universitat Heinrich von Bibra 1711 1788 Furstbischof und Abt von Fulda Jurastudium an der Universitat Fulda Karl Busaus 1714 1782 Jesuit Theologe und Hochschullehrer Professor der Theologie Isidorus Keppler 1715 1792 romisch katholischer Theologieprofessor Karl von Piesport 1716 1800 Theologe und Philosoph Benediktiner Benedict Oberhauser 1719 1786 1760 bis 1764 Professor des Kirchenrechts Benediktinerpater Kirchenrechtler Ludwig Beck 1728 1794 1760 bis 1764 Professor fur Theologie 1764 bis 1773 Inhaber des Lehrstuhls fur Kirchenrecht 1773 bis 1794 Abt der Abtei Munsterschwarzach Nikolaus Burkhauser 1733 1809 Jesuit und Philosoph studierte in Fulda Sturmius Bruns 1749 1779 Professor linguarum orientalium 1773 und Professor und Doktor fur Theologie 1774 Siegmund von Bibra 1750 1803 Theologe und Schriftsteller Benedikt Balthasar Herrlein 1750 1809 katholischer Priester und Dichter Johann von Reibelt 1752 Kanoniker Franz Andreas Schramm 1752 1799 Subregens spater Dogmatiker in Heidelberg Thomas Christian Tychsen 1758 1834 evangelisch lutherischer Orientalist und Theologe Friedrich Munter 1761 1830 Theologe Philologe und Bischof Ferdinand August von Spiegel 1764 1835 war von 1824 bis 1835 Erzbischof von Koln Studium der Theologie Philosophie und Rechtswissenschaft in Fulda Heinrich Komp 1765 1846 katholischer Theologe ab 1803 letzter Rektor der Universitat Giovanni Antonio Marcacci 1769 1854 stammte aus Locarno Kanton Tessin Schweiz studierte ab 1789 Rechtswissenschaften in Fulda wurde schweizerischer Politiker und Diplomat Anton Thomas 1778 1837 Professor und danach Burgermeister von FuldaLiteraturLeinweber Josef Verzeichnis der Studierenden in Fulda von 1574 bis 1805 Festgabe der Theologischen Fakultat Fulda fur Bischof Dr Eduard Schick zu seinem 85 Geburtstag Frankfurt am Main Knecht 1991 Fuldaer Studien 3 Muhl Werner August Die Aufklaerung an der Universitat Fulda mit besonderer Berucksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultat 1734 1805 Fulda Parzeller 1961 Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und Diozese Fulda 20 Polley Rainer Die Adolphsuniversitaet Fulda 1734 1805 Ausstellung des Hessischen Staatsarchivs Marburg Marburg 6 September 12 Oktober 1984 Fulda 22 Oktober 30 November 1984 Marburg Hess Staatsarchiv 1984 Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 2 Richter Gregor Studentenmatrikel der Adolphs Universitat zu Fulda 1734 1805 Veroffentlichungen des Fuldaer Geschichts Vereins 15 Fulda Aktiendruckerei 1936 WeblinksCommons Universitat Fulda Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseWerner August Muhl Die Aufklarung an der Universitat Fulda mit besonderer Berucksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultat 1734 1805 In Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und der Diozese Fulda 20 Fulda 1961 S 20 Werner Kathrein Dieter Wagner Erbe und Sendung II Das Hochstift Fulda Vom Mittelalter zum Barock Strassburg 1999 S 12 f Um dieses hat sich besonders der dritte Ordensgeneral der Jesuiten Franz von Borgia verdient gemacht Werner Kathrein Dieter Wagner Erbe und Sendung II Das Hochstift Fulda Vom Mittelalter zum Barock Strassburg 1999 S 30 f Heute sind hier die Raumlichkeiten des Vonderau Museums untergebracht C Laverrenz Die Medaillen und Gedachtniszeichen der deutschen Hochschulen Ein Beitrag zur Geschichte der Universitaten Deutschlands Teil 2 S 125 f HStAM Best Urk 75 Nr 2221 vom 19 September 1734 HStAM Best Urk 75 Nr 1733 Marz 13 Universitaten Wien Salzburg Ingolstadt Freiburg im Breisgau Dillingen an der Donau Bamberg Wurzburg Koln und weitere HStAM Best Urk 75 Nr 2210 vom 13 Marz 1733 HStAM Best Urk 75 Nr 2221 vom 19 September 1734 Geschichte der Theologischen Fakultat Fulda Theologische Fakultat Fulda archiviert vom Original am 2 April 2015 abgerufen am 29 April 2013 Lara Calderari Andrea Galassini In Historisches Lexikon der Schweiz 22 August 2005 abgerufen am 11 August 2010 HStAM Best Urk 75 Nr 2414 vom 22 Oktober 1805 Die Orgel der Aula auf der Website des Bistums Fulda Hessisches Staatsarchiv Marburg Matrikelbuch der Universitat Fulda Titelblatt mit Bildnis des Furstabts Adolph von Dalberg 1734 1805 in DigAM digitales archiv marburg abgerufen am 10 August 2010 HStAM Best Urk 75 Nr 2210 vom 13 Marz 1733 Werner August Muhl Die Aufklarung an der Universitat Fulda mit besonderer Berucksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultat 1734 1805 in Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und der Diozese Fulda 20 Fulda 1961 S 53 ff Hans Rudolf Schneider Giovanni Antonio Marcacci 1769 1854 ein Tessiner als schweizerischer Politiker und Diplomat zwischen Ancien Regime und Regeneration Basel 1975 S 28 Hans Rudolf Schneider Giovanni Antonio Marcacci In Historisches Lexikon der Schweiz 21 Januar 2010 abgerufen am 10 August 2010 50 551666666667 9 6791666666667 Koordinaten 50 33 6 N 9 40 45 O Normdaten Korperschaft GND 2079416 2 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 147249908

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