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Verein Südmark

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Der Verein Südmark ist ein seit 1889 in Graz bestehender Verein. Er wurde als sogenannter Schutzverein der Deutschen in den Kronländern der Österreich-Ungarischen Monarchie gegründet und engagierte sich dort für deutschnationale Bestrebungen.

Ziele

Der Verein unterstützte aktiv die Stärkung des Grenz- und Auslandsdeutschtums durch finanzielle Zuschüsse an Gemeinden mit einer deutschen Minderheitenbevölkerung, in denen keine deutschen Schulen auf öffentliche Kosten errichtet werden konnten. Südmark bezuschusste die Lehrerbesoldung und die Lehrmittelkosten für deutsche Schulen. Der Verein finanzierte sich durch Mitgliedsbeiträge, Zuwendungen von Gemeinden in den bedrohten Gebieten sowie durch Beiträge der Landtage der Steiermark, Kärntens und Niederösterreichs, weiter durch Spenden, Vermächtnisse, Festerträgnisse, Wohltätigkeitslotterien (erstmals 1908) und Verkaufsgegenstände: Abzeichen, Postkarten, Zündhölzer, Briefpapier. Der Ausbreitung der Schutzvereins-Idee dienten eigens angestellte Wanderlehrer.

Geschichte

Gründung

Vorbild für die Gründung war der in der Folge der österreichisch-ungarischen Sprachverordnungen 1880 gegründete Deutsche Schulverein. Der Deutsche Schulverein (DSchV) war Vorbild für zahlreiche Schutzbünde, die sich ebenfalls dem bedrohten Grenz- und Auslandsdeutschtum widmeten, darunter die Südmark, die 1889 in Graz gegründet wurde. Diese Schutzbünde galten offiziell als Schwesterverbände des DSchV und wurden aktiv von diesem unterstützt, jedoch bestanden ideologische Unterschiede. Der Deutsche Schulverein galt als weitgehend bürgerlich-liberal, während der Verein Südmark eindeutig völkisch, nationalistisch und antisemitisch ausgerichtet war. Auf der Rückseite des Südmark-Spendenscheins Nr. 3 zu 2 Kronen, der auf der Bildseite einen Drachentöter zeigt, heißt es zu den Vereinszielen unter Punkt 6: „Erneuerung unseres durch tiefen sittlichen Verfall bedrohten Volkstums durch Erziehungs- und Bildungsarbeit auf arischer Grundlage.“

Der Verein Südmark wurde am 24. November 1889 im Gemeinderatssitzungssaal des Grazer Rathauses gegründet. Initiator war der aus Oberösterreich stammende Grazer Privatschulbesitzer Josef Feichtinger (1849–1911), der bereits im Deutschen Schulverein tätig gewesen war und dort besonders die Gründung von Frauengruppen angeregt hatte. Obmann des Vereins Südmark wurde der Reichstagsabgeordnete Julius Derschatta von Standhalt, der spätere Reichstagsabgeordnete Paul Hofmann von Wellenhof erster und Josef Feichtinger zweiter Obmannstellvertreter. Schriftführer wurde der Schriftsteller Aurelius Polzer, der dem Verein auch seinen Wahlspruch gab: „Den Brüdern im bedrohten Land warmfühlend Herz, hilfreiche Hand!“

Tätigkeit in der späten Monarchie

Mit seinem Namen wies er auf das für die geplante Tätigkeit vorgesehene Gebiet hin, nämlich die „gemischtsprachigen Bezirke Steiermarks, Kärntens, der Krain und des Küstenlandes“. Später fielen auch Tirol, Nieder- und Oberösterreich in den Wirkungskreis des Vereines. Bis 1914 stieg die Zahl auf 90.000 Mitglieder in 948 Ortsgruppen an; davon waren 50 Frauen- und Mädchenortsgruppen. Dazu kamen noch 20 Südmarkvereine im Deutschen Reich.

Der Verein unterstützte u. a. die Bauern von St. Egydi nach einem Hagelschaden; die Deutschen der Stadt Laibach (Ljubljana) nach einem Erdbeben im Jahr 1895; die Errichtung von Studentenheimen für Mittelschüler in Gottschee (heutiges Kočevje), für deutsche Mittelschüler in Cilli (heutiges Celje) und Pettau (heutiges Ptuj), die Einrichtung einer Studentenküche für Mittelschüler in Marburg (heutiges Maribor) sowie der Errichtung einer Dienstbotenherberge in Marburg; der Verein deutscher Hochschüler in Laibach (heutiges Ljubljana) erhielt für seine Gründung einen namhaften Betrag. Die Errichtung der „Südmärkischen Volksbank“ (1899/1900) gab dem Verein einen starken Rückhalt bei seinen Förderungsmaßnahmen.

Der Verein veranstaltete Sonnwendfeiern (zumeist gemeinsam mit den örtlichen Turnvereinen), gab ein Südmark-Liederbuch (wiederholte Auflagen) heraus. In Görz (heutiges Gorizia) bestand ein Südmärkischer Sängerbund und 1902 wurde in Graz innerhalb der Südmark ein Volksgesangsverein gegründet. In der „Südmarkbüchereien“ waren bis zum Ersten Weltkrieg 326 Volksbüchereien mit zusammen 21.000 Bänden zusammengeschlossen. Als Vereinslokal hatte Südmark zunächst ein Zimmer in der Frauengasse 4 in Graz. Später waren die Vereinsräume im „Gemalten Haus“ (Herrengasse 3) untergebracht, dann im „Wilden Mann“ (Jakominigasse 3). 1910 konnte der Verein das Haus am Joanneumring 11 – das Südmarkhaus – erwerben, wo in zwei Stockwerken die Arbeitsräume eingerichtet wurden, während das Erdgeschoß der Verkaufs- und Versandabteilung Platz bot.

Neben der pragmatischen Arbeit trat der Verein Südmark im Gegensatz zum Deutschen Schulverein seit 1908 auch für eine offensive deutsche Siedlungspolitik in gemischtsprachigen Gebieten der Steiermark, Kärntens, der Krain, Tirols und Istriens ein. Ein Hauptziel des Vereines war, das Gebiet zwischen der deutschsprachigen Mittelsteiermark und der großen Marburger Sprachinsel mit Deutschen zu besiedeln und dadurch eine Sprachbrücke zu schaffen. Später wurde auch eine „Re-Germanisierung“ bis zur Adria gefordert. Bis 1914 hatten sich als Ergebnis dieser Bestrebungen 63 deutsche Familien, zumeist aus der Region Heilbronn, in den Windischen Büheln angesiedelt.

Nach dem 1. Weltkrieg

Nach dem Ersten Weltkrieg 1921 schlossen sich der „Bund der Deutschen Niederösterreichs“ (gegr. 1903) und „Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn“ (gegr. 1907) der Südmark an. Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich erfolgte, rief die Südmark zur „Heinzenspende“ auf: Deutsche Bücher sollten die muttersprachlichen Kenntnisse der Westungarn-Deutschen („Heanzen“) festigen oder wiedererwecken. Spiel- und Tanzgruppen wurden ins Burgenland entsandt, Weihnachtsbescherungen und Patenschaftsverhältnisse sollten die Einbindung der Bevölkerung in den neuen Staat Österreich fördern.

1922 wurde im Erdgeschoß des Südmarkhauses die Alpenland-Buchhandlung Südmark eingerichtet, die auch als Verleger aufschien und sich insbesondere durch eine umfangreiche Lehrmittel-Abteilung auszeichnete. 300 Südmark-Volksbüchereien konnten ihre Bildungsaufgabe in der Nachkriegszeit erfüllen. 1924 wurde eine eigene „Südmark-Jugendbewegung“ ins Leben gerufen.

1925 – 1938 – 1945

Am 29. März 1925 fusionierte Südmark mit dem Deutschen Schulverein zum Deutschen Schulverein Südmark. Der nunmehrige Kreis Steiermark des Deutschen Schulvereines Südmark hatte seinen Sitz im Südmarkhaus in Graz. Im steirischen Grenzland konnten fünf „Südmark-Schulen“ errichtet werden; vier Grenzland-Volksschulen wurden mit Mitteln des Vereines erweitert bzw. Einrichtungen für den Betrieb bereitgestellt.

1930 konnte das Haus des Haushaltungsschulvereines in der Grazer Goethestraße übernommen werden und als Mädchenheim („Südmark-Lehrerinnenheim“) fortgeführt werden. An fast allen Mittelschulen bestanden Schulvereins-Schulgruppen in den Mittelschulen. Der Jugendaustausch Ostseestrand–Alpenland brachte alljährlich norddeutsche Jugend in die Alpen und steirische Buben und Mädchen ans Meer.

Im „Ständestaat“ (ab 1933) wurden einzelne Ortsgruppen, 1935 alle Jugendgruppen aufgelöst. Der Deutsche Schulverein Südmark als Dachorganisation konnte sich aus Parteipolitik heraushalten und blieb daher weitgehend unangetastet, obwohl die Behörden seiner gesamtdeutschen Orientierung mit Misstrauen begegneten. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde im Zuge der Gleichschaltung der Verein dem VDA (mittlerweile „Volksbund für das Deutschtum im Ausland“) eingegliedert.

Durch einen Bombentreffer am 18. Februar 1945 wurde das Südmarkhaus schwer beschädigt, das gesamte Archiv der alten Südmark ging zugrunde.

Seit dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Südmark 1952 in Graz wiederbegründet. Das Südmarkhaus gelangte am 24. Juli 1958 erneut in das Eigentum des Vereines, die Räume waren allerdings mittlerweile dem bundesstaatlichen Volksbildungsreferenten zur Verfügung gestellt worden, sodass sich der Verein zunächst mit einem einzigen Zimmer begnügen musste. Erst ab 1962 stand ihm wieder nahezu der gesamte erste Stock des Hauses zur Verfügung. Ab 1969/70 erhielt der Verein auch wieder seine Schulen zurück.

In der Nachkriegszeit galt die Arbeit des Vereines Südmark vornehmlich der wirtschaftlichen und kulturellen Förderung des südsteirischen Grenzlandes in Zusammenarbeit mit Stellen der Landesregierung, der Grenzbezirksverwaltungen und der Grenzgemeinden der Steiermark (Förderungsprojekte). Im Erdgeschoß des Südmarkhauses war dem Verein ab 1922 eine 1921 gegründete Buch-, Verlags- und Lehrmittelhandlung zur Verfügung gestanden, die 1945 in öffentliche Verwaltung kam und 1952 vom Alpenländischen Kulturverband gekauft wurde. Mit 1. November 1957 wurde die Buchhandlung an das Alpenlandkaufhaus Kastner & Öhler verkauft, die den Betrieb als Mieter des Vereines Südmark weiterführte. Im Verlag der Buchhandlung, der weiterhin insbesondere um die Herausgabe von Jugendliteratur und Lehrbehelfen bemüht war, erschienen 1967 anlässlich des 100. Geburtstages des weststeirischen Dichters Hans Kloepfer dessen gesammelte Werke in drei Bänden sowie die Werkauswahl „Joahrlauf“. Mit 1. Jänner 2005 wurde die Buchhandlung aufgegeben.

Publikationen

Ein wichtiges Propaganda- und Finanzierungsmittel der Südmark war wie bei anderen Schutzvereinen – neben den Verschlussmarken für Briefe – die Herausgabe von Bildpostkarten mit „vaterländischen“ Motiven. Sie sind heute ein beliebtes Objekt in Sammlerkreisen. Der Verein Südmark hat im Laufe der Jahre an die 600 solcher Karten herausgebracht. Auch die anderen Schutzvereine wie z. B. der Deutsche Schulverein oder der Bund der Deutschen in Böhmen haben ähnliche Bildpostkarten herausgebracht. Insgesamt sind heute über 6.000 solcher Karten bekannt.

Literatur

  • Peter Haslinger (Hrsg.): Schutzvereine in Ostmitteleuropa: Vereinswesen, Sprachenkonflikte und Dynamiken nationaler Mobilisierung 1860–1939. Verlag Herder-Institut, Marburg 2009, ISBN 978-3-87969-345-0.

Weblinks

  • Offizielle Website. Archiviert vom Original am 17. Januar 2016; abgerufen am 2. November 2012. 
  • Verein Südmark. Abgerufen am 13. Januar 2019 (u. a. Verzeichnis der Reklamemarken). 

Quelle

  • Deutschradikales Jahrbuch mit Zeitweiser für 1912. Dort steht auf Seite 399 folgender Text: Verein Südmark. gegr. 1890, Geltungsgebiet Ober- und Niederösterreich, die Alpenländer, die Küstenlande; … Obmann Abg. Heinrich Wastian, Kanzlei Wien 9, Dreihackengasse 4, 800 Ortsgruppen mit an 100.000 Mitgliedern. Jahreseinnahmen (1909) 550.000 Kronen, Vermögen 85.501,61 Kronen … größter und bedeutendster wirtschaftlicher Schutzverein der Alpenländer.

Einzelnachweise

  1. Österreichische Landsmannschaft: Deutscher Schulverein; abgerufen am 2. November 2012.
  2. : Die "Blauen" der Zwischenkriegszeit: die Großdeutsche Volkspartei in Vorarlberg. Hrsg.: Alois Niederstätter und . Band 4. Roderer Verlag, Regensburg 2004, ISBN 3-89783-440-5. 
  3. Thomas Hüttner: 140 Jahre Deutscher Schulverein, 95 Jahre Deutscher Schulverein Südmark Teil 4 – Der Schutzverein Südmark 1889-1925, In: Junges Leben – Mitteilungen des Österreichischen Pennälerringes. 2021/1, S. 9–10
  4. Alexander Graf: "Volkstumskampf" – die Rolle der Akademiker in den nationalen Schutzvereinen Österreich–Ungarns ca. 1880–1914. In: Harald Lönnecker, Klaus Gerstein, Peter Krause (Hrsg.): GDS–Archiv für Hochschul– und Studentengeschichte. Band 11. Akadpress, Essen 2021, ISBN 978-3-939413-67-7, S. 71. 
  5. Peter Krause: Beiträge zur österreichischen Studentengeschichte. Band 27: BILDPOSTKARTEN-KATALOG Schutzvereine und verwandte Organisationen bis 1938. OCLC 255588404.
Normdaten (Körperschaft): GND: 63802-X (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 17:11

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Der Verein Sudmark ist ein seit 1889 in Graz bestehender Verein Er wurde als sogenannter Schutzverein der Deutschen in den Kronlandern der Osterreich Ungarischen Monarchie gegrundet und engagierte sich dort fur deutschnationale Bestrebungen ZieleDer Verein unterstutzte aktiv die Starkung des Grenz und Auslandsdeutschtums durch finanzielle Zuschusse an Gemeinden mit einer deutschen Minderheitenbevolkerung in denen keine deutschen Schulen auf offentliche Kosten errichtet werden konnten Sudmark bezuschusste die Lehrerbesoldung und die Lehrmittelkosten fur deutsche Schulen Der Verein finanzierte sich durch Mitgliedsbeitrage Zuwendungen von Gemeinden in den bedrohten Gebieten sowie durch Beitrage der Landtage der Steiermark Karntens und Niederosterreichs weiter durch Spenden Vermachtnisse Festertragnisse Wohltatigkeitslotterien erstmals 1908 und Verkaufsgegenstande Abzeichen Postkarten Zundholzer Briefpapier Der Ausbreitung der Schutzvereins Idee dienten eigens angestellte Wanderlehrer GeschichteGrundung Plakat des Vereins Sudmark fur die Sonnwendfeier in Bozen am 22 Juni 1916 Vorbild fur die Grundung war der in der Folge der osterreichisch ungarischen Sprachverordnungen 1880 gegrundete Deutsche Schulverein Der Deutsche Schulverein DSchV war Vorbild fur zahlreiche Schutzbunde die sich ebenfalls dem bedrohten Grenz und Auslandsdeutschtum widmeten darunter die Sudmark die 1889 in Graz gegrundet wurde Diese Schutzbunde galten offiziell als Schwesterverbande des DSchV und wurden aktiv von diesem unterstutzt jedoch bestanden ideologische Unterschiede Der Deutsche Schulverein galt als weitgehend burgerlich liberal wahrend der Verein Sudmark eindeutig volkisch nationalistisch und antisemitisch ausgerichtet war Auf der Ruckseite des Sudmark Spendenscheins Nr 3 zu 2 Kronen der auf der Bildseite einen Drachentoter zeigt heisst es zu den Vereinszielen unter Punkt 6 Erneuerung unseres durch tiefen sittlichen Verfall bedrohten Volkstums durch Erziehungs und Bildungsarbeit auf arischer Grundlage Der Verein Sudmark wurde am 24 November 1889 im Gemeinderatssitzungssaal des Grazer Rathauses gegrundet Initiator war der aus Oberosterreich stammende Grazer Privatschulbesitzer Josef Feichtinger 1849 1911 der bereits im Deutschen Schulverein tatig gewesen war und dort besonders die Grundung von Frauengruppen angeregt hatte Obmann des Vereins Sudmark wurde der Reichstagsabgeordnete Julius Derschatta von Standhalt der spatere Reichstagsabgeordnete Paul Hofmann von Wellenhof erster und Josef Feichtinger zweiter Obmannstellvertreter Schriftfuhrer wurde der Schriftsteller Aurelius Polzer der dem Verein auch seinen Wahlspruch gab Den Brudern im bedrohten Land warmfuhlend Herz hilfreiche Hand Tatigkeit in der spaten Monarchie Mit seinem Namen wies er auf das fur die geplante Tatigkeit vorgesehene Gebiet hin namlich die gemischtsprachigen Bezirke Steiermarks Karntens der Krain und des Kustenlandes Spater fielen auch Tirol Nieder und Oberosterreich in den Wirkungskreis des Vereines Bis 1914 stieg die Zahl auf 90 000 Mitglieder in 948 Ortsgruppen an davon waren 50 Frauen und Madchenortsgruppen Dazu kamen noch 20 Sudmarkvereine im Deutschen Reich Der Verein unterstutzte u a die Bauern von St Egydi nach einem Hagelschaden die Deutschen der Stadt Laibach Ljubljana nach einem Erdbeben im Jahr 1895 die Errichtung von Studentenheimen fur Mittelschuler in Gottschee heutiges Kocevje fur deutsche Mittelschuler in Cilli heutiges Celje und Pettau heutiges Ptuj die Einrichtung einer Studentenkuche fur Mittelschuler in Marburg heutiges Maribor sowie der Errichtung einer Dienstbotenherberge in Marburg der Verein deutscher Hochschuler in Laibach heutiges Ljubljana erhielt fur seine Grundung einen namhaften Betrag Die Errichtung der Sudmarkischen Volksbank 1899 1900 gab dem Verein einen starken Ruckhalt bei seinen Forderungsmassnahmen Der Verein veranstaltete Sonnwendfeiern zumeist gemeinsam mit den ortlichen Turnvereinen gab ein Sudmark Liederbuch wiederholte Auflagen heraus In Gorz heutiges Gorizia bestand ein Sudmarkischer Sangerbund und 1902 wurde in Graz innerhalb der Sudmark ein Volksgesangsverein gegrundet In der Sudmarkbuchereien waren bis zum Ersten Weltkrieg 326 Volksbuchereien mit zusammen 21 000 Banden zusammengeschlossen Als Vereinslokal hatte Sudmark zunachst ein Zimmer in der Frauengasse 4 in Graz Spater waren die Vereinsraume im Gemalten Haus Herrengasse 3 untergebracht dann im Wilden Mann Jakominigasse 3 1910 konnte der Verein das Haus am Joanneumring 11 das Sudmarkhaus erwerben wo in zwei Stockwerken die Arbeitsraume eingerichtet wurden wahrend das Erdgeschoss der Verkaufs und Versandabteilung Platz bot Neben der pragmatischen Arbeit trat der Verein Sudmark im Gegensatz zum Deutschen Schulverein seit 1908 auch fur eine offensive deutsche Siedlungspolitik in gemischtsprachigen Gebieten der Steiermark Karntens der Krain Tirols und Istriens ein Ein Hauptziel des Vereines war das Gebiet zwischen der deutschsprachigen Mittelsteiermark und der grossen Marburger Sprachinsel mit Deutschen zu besiedeln und dadurch eine Sprachbrucke zu schaffen Spater wurde auch eine Re Germanisierung bis zur Adria gefordert Bis 1914 hatten sich als Ergebnis dieser Bestrebungen 63 deutsche Familien zumeist aus der Region Heilbronn in den Windischen Buheln angesiedelt Nach dem 1 Weltkrieg Nach dem Ersten Weltkrieg 1921 schlossen sich der Bund der Deutschen Niederosterreichs gegr 1903 und Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn gegr 1907 der Sudmark an Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Osterreich erfolgte rief die Sudmark zur Heinzenspende auf Deutsche Bucher sollten die muttersprachlichen Kenntnisse der Westungarn Deutschen Heanzen festigen oder wiedererwecken Spiel und Tanzgruppen wurden ins Burgenland entsandt Weihnachtsbescherungen und Patenschaftsverhaltnisse sollten die Einbindung der Bevolkerung in den neuen Staat Osterreich fordern Gedenktafel in Gmunden fur die Hauptversammlung des Vereins fur das Deutschtum im Ausland und des Vereins Sudmark 1928 1922 wurde im Erdgeschoss des Sudmarkhauses die Alpenland Buchhandlung Sudmark eingerichtet die auch als Verleger aufschien und sich insbesondere durch eine umfangreiche Lehrmittel Abteilung auszeichnete 300 Sudmark Volksbuchereien konnten ihre Bildungsaufgabe in der Nachkriegszeit erfullen 1924 wurde eine eigene Sudmark Jugendbewegung ins Leben gerufen 1925 1938 1945 Am 29 Marz 1925 fusionierte Sudmark mit dem Deutschen Schulverein zum Deutschen Schulverein Sudmark Der nunmehrige Kreis Steiermark des Deutschen Schulvereines Sudmark hatte seinen Sitz im Sudmarkhaus in Graz Im steirischen Grenzland konnten funf Sudmark Schulen errichtet werden vier Grenzland Volksschulen wurden mit Mitteln des Vereines erweitert bzw Einrichtungen fur den Betrieb bereitgestellt 1930 konnte das Haus des Haushaltungsschulvereines in der Grazer Goethestrasse ubernommen werden und als Madchenheim Sudmark Lehrerinnenheim fortgefuhrt werden An fast allen Mittelschulen bestanden Schulvereins Schulgruppen in den Mittelschulen Der Jugendaustausch Ostseestrand Alpenland brachte alljahrlich norddeutsche Jugend in die Alpen und steirische Buben und Madchen ans Meer Im Standestaat ab 1933 wurden einzelne Ortsgruppen 1935 alle Jugendgruppen aufgelost Der Deutsche Schulverein Sudmark als Dachorganisation konnte sich aus Parteipolitik heraushalten und blieb daher weitgehend unangetastet obwohl die Behorden seiner gesamtdeutschen Orientierung mit Misstrauen begegneten Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurde im Zuge der Gleichschaltung der Verein dem VDA mittlerweile Volksbund fur das Deutschtum im Ausland eingegliedert Durch einen Bombentreffer am 18 Februar 1945 wurde das Sudmarkhaus schwer beschadigt das gesamte Archiv der alten Sudmark ging zugrunde Seit dem Zweiten Weltkrieg Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Sudmark 1952 in Graz wiederbegrundet Das Sudmarkhaus gelangte am 24 Juli 1958 erneut in das Eigentum des Vereines die Raume waren allerdings mittlerweile dem bundesstaatlichen Volksbildungsreferenten zur Verfugung gestellt worden sodass sich der Verein zunachst mit einem einzigen Zimmer begnugen musste Erst ab 1962 stand ihm wieder nahezu der gesamte erste Stock des Hauses zur Verfugung Ab 1969 70 erhielt der Verein auch wieder seine Schulen zuruck In der Nachkriegszeit galt die Arbeit des Vereines Sudmark vornehmlich der wirtschaftlichen und kulturellen Forderung des sudsteirischen Grenzlandes in Zusammenarbeit mit Stellen der Landesregierung der Grenzbezirksverwaltungen und der Grenzgemeinden der Steiermark Forderungsprojekte Im Erdgeschoss des Sudmarkhauses war dem Verein ab 1922 eine 1921 gegrundete Buch Verlags und Lehrmittelhandlung zur Verfugung gestanden die 1945 in offentliche Verwaltung kam und 1952 vom Alpenlandischen Kulturverband gekauft wurde Mit 1 November 1957 wurde die Buchhandlung an das Alpenlandkaufhaus Kastner amp Ohler verkauft die den Betrieb als Mieter des Vereines Sudmark weiterfuhrte Im Verlag der Buchhandlung der weiterhin insbesondere um die Herausgabe von Jugendliteratur und Lehrbehelfen bemuht war erschienen 1967 anlasslich des 100 Geburtstages des weststeirischen Dichters Hans Kloepfer dessen gesammelte Werke in drei Banden sowie die Werkauswahl Joahrlauf Mit 1 Janner 2005 wurde die Buchhandlung aufgegeben PublikationenEin wichtiges Propaganda und Finanzierungsmittel der Sudmark war wie bei anderen Schutzvereinen neben den Verschlussmarken fur Briefe die Herausgabe von Bildpostkarten mit vaterlandischen Motiven Sie sind heute ein beliebtes Objekt in Sammlerkreisen Der Verein Sudmark hat im Laufe der Jahre an die 600 solcher Karten herausgebracht Auch die anderen Schutzvereine wie z B der Deutsche Schulverein oder der Bund der Deutschen in Bohmen haben ahnliche Bildpostkarten herausgebracht Insgesamt sind heute uber 6 000 solcher Karten bekannt LiteraturPeter Haslinger Hrsg Schutzvereine in Ostmitteleuropa Vereinswesen Sprachenkonflikte und Dynamiken nationaler Mobilisierung 1860 1939 Verlag Herder Institut Marburg 2009 ISBN 978 3 87969 345 0 WeblinksOffizielle Website Archiviert vom Original am 17 Januar 2016 abgerufen am 2 November 2012 Verein Sudmark Abgerufen am 13 Januar 2019 u a Verzeichnis der Reklamemarken QuelleDeutschradikales Jahrbuch mit Zeitweiser fur 1912 Dort steht auf Seite 399 folgender Text Verein Sudmark gegr 1890 Geltungsgebiet Ober und Niederosterreich die Alpenlander die Kustenlande Obmann Abg Heinrich Wastian Kanzlei Wien 9 Dreihackengasse 4 800 Ortsgruppen mit an 100 000 Mitgliedern Jahreseinnahmen 1909 550 000 Kronen Vermogen 85 501 61 Kronen grosster und bedeutendster wirtschaftlicher Schutzverein der Alpenlander Einzelnachweise Osterreichische Landsmannschaft Deutscher Schulverein abgerufen am 2 November 2012 Die Blauen der Zwischenkriegszeit die Grossdeutsche Volkspartei in Vorarlberg Hrsg Alois Niederstatter und Band 4 Roderer Verlag Regensburg 2004 ISBN 3 89783 440 5 Thomas Huttner 140 Jahre Deutscher Schulverein 95 Jahre Deutscher Schulverein Sudmark Teil 4 Der Schutzverein Sudmark 1889 1925 In Junges Leben Mitteilungen des Osterreichischen Pennalerringes 2021 1 S 9 10 Alexander Graf Volkstumskampf die Rolle der Akademiker in den nationalen Schutzvereinen Osterreich Ungarns ca 1880 1914 In Harald Lonnecker Klaus Gerstein Peter Krause Hrsg GDS Archiv fur Hochschul und Studentengeschichte Band 11 Akadpress Essen 2021 ISBN 978 3 939413 67 7 S 71 Peter Krause Beitrage zur osterreichischen Studentengeschichte Band 27 BILDPOSTKARTEN KATALOG Schutzvereine und verwandte Organisationen bis 1938 OCLC 255588404 Normdaten Korperschaft GND 63802 X GND Explorer lobid OGND AKS

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