Ödön Lechner 27 August 1845 in Buda Kaisertum Österreich 10 Juni 1914 in Budapest Österreich Ungarn war ein ungarischer
Ödön Lechner

Ödön Lechner (* 27. August 1845 in Buda, Kaisertum Österreich; † 10. Juni 1914 in Budapest, Österreich-Ungarn) war ein ungarischer Architekt, der aufgrund seiner vom Jugendstil beeinflussten Bauten eine große Bekanntheit erlangte.
Leben
Aus den Kirchenbüchern von Budapest und Leopoldschlag (Oberösterreich) ergibt sich folgendes Bild: Die Familie Lechner (ursprünglich Lehner) lässt sich von Budapest nach Leopoldschlag bis ins ausgehende 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Mathias Lehner (1597–1682) war Richter in Leopoldschlag. Sein Urenkel, Simon Lehner (geb. 1698), zog von Leopoldschlag nach Pest. Sein Sohn, Johannes Lechner (geb. 1732 in Pest), war Maurer und heiratete 1772 Juliane, eine Tochter des Maurers Anton Zitterbarth. Ein Enkel des Maurers Johannes Lechner, Joannes Nepomuk Ludovicus Lechner (1812–1884), war Rechtsanwalt und besaß eine Ziegelei. Er ist der Vater von Ödön Lechner.
Ödön Lechner studierte in Berlin Architektur. 1875 bis 1878 lernte er in Paris die Formensprachen des Art Nouveau kennen. Zusammen mit seinem Freund Vilmos Zsolnay, dessen Familie eine Manufaktur für Baukeramik betrieb, war er der Erfinder des „Pyrogranit“ genannten Materials, einem grüngrauen granitartigen Kunststein, den Lechner bei seinen Bauten gern verwendete. An seinen Bauten fanden zahlreiche Elemente aus dieser Manufaktur Verwendung. An den Entwürfen zu seinen Bauten war häufig Gyula Pártos beteiligt.
Mehrere Großbauten entstanden im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, als Ungarn sich auf sein Nationalgefühl besann und viele Bauten in Budapest entstanden. Bereits mit dem Bau des Rathauses in Szeged fand er große Anerkennung und setzte in Budapest Maßstäbe mit dem Bau des Kunstgewerbemuseums, das von floralen Elementen dominiert wird. Die Inneneinrichtung wurde 1920 weiß übertüncht, um nicht von den Exponaten abzulenken. Ein weiterer großer Bau entstand mit dem Gebäude für das geologische Institut der Universität, heute Geologisches Museum. Mit der Postsparkasse, die heute Teil des Gebäudes der Nationalbank ist, entstand ein weiteres Prunkstück des Jugendstils in Budapest. Hier setzte er die Idee eines eigenen ungarischen Nationalstils um. Er stand damit im Gegensatz zu Otto Wagner, der in Wien ebenfalls ein Gebäude für die Postsparkasse errichtete, jedoch die Auffassung vertrat, dass moderne Bauten in Großstädten unabhängig von nationalen Überlegungen auszugestalten seien.
In seinen Bauten verwendete Lechner, der auch Mitbegründer des Ungarischen Werkbundes war, Schmuckelemente aus der ungarischen Volkskunst, deren Quellen in der Zeit des ungarischen Nationalismus in Persien oder Indien vermutet wurden.
In der Rezeption seiner Werke wird er als früher Vertreter der Secession in Ungarn gesehen, einige vergleichen sein Werk mit dem von Antoni Gaudí. Die seit etwa 1975 hervorgetretene ungarische organische Architektur mit ihren Hauptvertretern Imre Makovecz und György Csete kann in ihrer Betonung des volkskünstlerischen und nationalen Elements als partielle Fortsetzung gewisser von Lechner geprägter Traditionen gesehen werden.
Ödön Lechner wurde auf dem Kerepesi Friedhof in Budapest bestattet (Feld 28).
Bauten
- (1882)
- Rathaus (Kecskemét) (1892–1894)
- Kunstgewerbemuseum, Budapest (1893–1896) gemeinsam mit Gyula Pártos
- Ladislauskirche, Budapest (1894–1896)
- Geologisches Museum, Budapest (1896–1899)
- Postsparkasse in Budapest (1899–1902), heute Teil der Nationalbank und nicht zu besichtigen.
- „Blaue“ Elisabethkirche Pressburg (1907–13)
- Sankt-Ladislaus-Gymnasium zu Kőbánya (1914–15)
Galerie
- Rathaus, Szeged (1882–83)
- Rathaus, Zrenjanin, heutige Serbien (1885–86)
- Sankt-Ladislaus-Kirche in Kőbánya (1891–96)
- Rathaus (Kecskemét) (1892–94)
- Ungarisches Museum für Kunstgewerbe, Budapest (1893–96)
- Eingang des Kunstgewerbemuseums
- Halle des Kunstgewerbemuseums
- Halle des Kunstgewerbemuseums
- Geologisches Museum, Budapest (1896–99)
- Postsparkasse (Budapest) (1899–1902)
- Villa, Budapest XIV. Herminastraße 47. (1905)
- Elisabethkirche, Pressburg (1907–13)
- Sankt-Ladislaus-Gymnasium zu Kőbánya (1914–15)
Literatur
- Benda: Lechner Ödön. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 78.
- Géza Entz: Ödön Lechner. 1845–1914. Ungarisches Landesdenkmalamt, Budapest 1999, ISBN 963-7143-81-5 (ungarisch/deutsch).
Weblinks
- Ödön Lechner. In: archINFORM.
Einzelnachweise
- Nur einmal gab es Ärger. In: Berliner Zeitung, 27. April 1996; über die ungarische Vereinigung in Berlin
- www.zsolnay.hu ( vom 26. Oktober 2005 im Internet Archive)
- Universität Graz: Die „unscharfen Ränder“ Zentraleuropas - Bericht über den 4. Workshop des SFB Moderne in Budapest (Oktober 1998)
Personendaten | |
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NAME | Lechner, Ödön |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 27. August 1845 |
GEBURTSORT | Buda |
STERBEDATUM | 10. Juni 1914 |
STERBEORT | Budapest |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Odon Lechner 27 August 1845 in Buda Kaisertum Osterreich 10 Juni 1914 in Budapest Osterreich Ungarn war ein ungarischer Architekt der aufgrund seiner vom Jugendstil beeinflussten Bauten eine grosse Bekanntheit erlangte Odon LechnerDenkmal fur Odon Lechner BudapestDecke im Eingangsbereich des Budapester KunstgewerbemuseumsDetails an der PostsparkasseLebenAus den Kirchenbuchern von Budapest und Leopoldschlag Oberosterreich ergibt sich folgendes Bild Die Familie Lechner ursprunglich Lehner lasst sich von Budapest nach Leopoldschlag bis ins ausgehende 16 Jahrhundert zuruckverfolgen Mathias Lehner 1597 1682 war Richter in Leopoldschlag Sein Urenkel Simon Lehner geb 1698 zog von Leopoldschlag nach Pest Sein Sohn Johannes Lechner geb 1732 in Pest war Maurer und heiratete 1772 Juliane eine Tochter des Maurers Anton Zitterbarth Ein Enkel des Maurers Johannes Lechner Joannes Nepomuk Ludovicus Lechner 1812 1884 war Rechtsanwalt und besass eine Ziegelei Er ist der Vater von Odon Lechner Odon Lechner studierte in Berlin Architektur 1875 bis 1878 lernte er in Paris die Formensprachen des Art Nouveau kennen Zusammen mit seinem Freund Vilmos Zsolnay dessen Familie eine Manufaktur fur Baukeramik betrieb war er der Erfinder des Pyrogranit genannten Materials einem grungrauen granitartigen Kunststein den Lechner bei seinen Bauten gern verwendete An seinen Bauten fanden zahlreiche Elemente aus dieser Manufaktur Verwendung An den Entwurfen zu seinen Bauten war haufig Gyula Partos beteiligt Mehrere Grossbauten entstanden im letzten Jahrzehnt des 19 Jahrhunderts als Ungarn sich auf sein Nationalgefuhl besann und viele Bauten in Budapest entstanden Bereits mit dem Bau des Rathauses in Szeged fand er grosse Anerkennung und setzte in Budapest Massstabe mit dem Bau des Kunstgewerbemuseums das von floralen Elementen dominiert wird Die Inneneinrichtung wurde 1920 weiss ubertuncht um nicht von den Exponaten abzulenken Ein weiterer grosser Bau entstand mit dem Gebaude fur das geologische Institut der Universitat heute Geologisches Museum Mit der Postsparkasse die heute Teil des Gebaudes der Nationalbank ist entstand ein weiteres Prunkstuck des Jugendstils in Budapest Hier setzte er die Idee eines eigenen ungarischen Nationalstils um Er stand damit im Gegensatz zu Otto Wagner der in Wien ebenfalls ein Gebaude fur die Postsparkasse errichtete jedoch die Auffassung vertrat dass moderne Bauten in Grossstadten unabhangig von nationalen Uberlegungen auszugestalten seien In seinen Bauten verwendete Lechner der auch Mitbegrunder des Ungarischen Werkbundes war Schmuckelemente aus der ungarischen Volkskunst deren Quellen in der Zeit des ungarischen Nationalismus in Persien oder Indien vermutet wurden In der Rezeption seiner Werke wird er als fruher Vertreter der Secession in Ungarn gesehen einige vergleichen sein Werk mit dem von Antoni Gaudi Die seit etwa 1975 hervorgetretene ungarische organische Architektur mit ihren Hauptvertretern Imre Makovecz und Gyorgy Csete kann in ihrer Betonung des volkskunstlerischen und nationalen Elements als partielle Fortsetzung gewisser von Lechner gepragter Traditionen gesehen werden Odon Lechner wurde auf dem Kerepesi Friedhof in Budapest bestattet Feld 28 Bauten 1882 Rathaus Kecskemet 1892 1894 Kunstgewerbemuseum Budapest 1893 1896 gemeinsam mit Gyula Partos Ladislauskirche Budapest 1894 1896 Geologisches Museum Budapest 1896 1899 Postsparkasse in Budapest 1899 1902 heute Teil der Nationalbank und nicht zu besichtigen Blaue Elisabethkirche Pressburg 1907 13 Sankt Ladislaus Gymnasium zu Kobanya 1914 15 GalerieRathaus Szeged 1882 83 Rathaus Zrenjanin heutige Serbien 1885 86 Sankt Ladislaus Kirche in Kobanya 1891 96 Rathaus Kecskemet 1892 94 Ungarisches Museum fur Kunstgewerbe Budapest 1893 96 Eingang des Kunstgewerbemuseums Halle des Kunstgewerbemuseums Halle des Kunstgewerbemuseums Geologisches Museum Budapest 1896 99 Postsparkasse Budapest 1899 1902 Villa Budapest XIV Herminastrasse 47 1905 Elisabethkirche Pressburg 1907 13 Sankt Ladislaus Gymnasium zu Kobanya 1914 15 LiteraturBenda Lechner Odon In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 78 Geza Entz Odon Lechner 1845 1914 Ungarisches Landesdenkmalamt Budapest 1999 ISBN 963 7143 81 5 ungarisch deutsch WeblinksCommons Odon Lechner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Odon Lechner In archINFORM EinzelnachweiseNur einmal gab es Arger In Berliner Zeitung 27 April 1996 uber die ungarische Vereinigung in Berlin www zsolnay hu Memento vom 26 Oktober 2005 im Internet Archive Universitat Graz Die unscharfen Rander Zentraleuropas Bericht uber den 4 Workshop des SFB Moderne in Budapest Oktober 1998 Normdaten Person GND 119299801 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n83025442 VIAF 35263153 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lechner OdonKURZBESCHREIBUNG ungarischer ArchitektGEBURTSDATUM 27 August 1845GEBURTSORT BudaSTERBEDATUM 10 Juni 1914STERBEORT Budapest