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Bernhard Bästlein 3 Dezember 1894 in Hamburg 18 September 1944 in Brandenburg Görden war ein deutscher Politiker der Kom

Bernhard Bästlein

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Bernhard Bästlein
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Bernhard Bästlein (* 3. Dezember 1894 in Hamburg; † 18. September 1944 in Brandenburg-Görden) war ein deutscher Politiker der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Mitglied des Reichstags und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Er baute in Hamburg die Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe mit auf und wurde im Zusammenhang nach Fahndungen nach Mitgliedern der „Roten Kapelle“ 1942 verhaftet. Nach einem Luftangriff gelang ihm die Flucht aus dem Berliner Strafgefängnis Plötzensee. Nach umfassender Hilfe weiterer Widerstandskämpfer konnte er aktiv an der operativen Leitung der KPD innerhalb der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation mitwirken. Durch Verrat des Gestapo-Spitzels Ernst Rambow wurde er 1944 erneut verhaftet und in der Strafanstalt Brandenburg-Görden hingerichtet.

Leben

Bästlein stammte aus einem sozialdemokratischen Elternhaus und war Feinmechaniker von Beruf. 1911 trat er der Sozialistischen Arbeiter-Jugend, 1912 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und dem Deutschen Metallarbeiter-Verband bei.

Im Ersten Weltkrieg war er von 1916 bis 1918 Soldat an der Westfront. Nach dem Krieg wurde er in einen Soldatenrat gewählt. 1918 trat er zur Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands über und kam mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. 1921 wurde er als jüngster Abgeordneter in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Im selben Jahr nahm er an den Märzkämpfen in Mitteldeutschland teil, wurde von der Polizei gesucht und floh in die Sowjetunion. Dort redigierte er eine deutschsprachige Bauernzeitung und arbeitete als Metallarbeiter. Anfang 1923 kehrte er nach Deutschland zurück und redigierte Parteizeitungen in Dortmund, Hagen, Wuppertal, Remscheid und Solingen, wo er 1929 Chefredakteur der Bergischen Arbeiterstimme war. 1929 wurde er KPD-Unterbezirksleiter in Düsseldorf, im Februar 1931 Politischer Leiter des KPD-Bezirks Mittelrhein und 1932 Mitglied des Preußischen Landtags. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nahm Bästlein am 7. Februar 1933 an der illegalen Tagung der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil und organisierte die Arbeit der KPD in Köln im Untergrund. Bei der Reichstagswahl März 1933 wurde er zum Abgeordneten gewählt, konnte jedoch sein Mandat nicht aufnehmen. Am 8. März 1933 wurden die Sitze für die KPD annulliert.

Im Mai 1933 wurde Bästlein verhaftet und wegen des Vorwurfs der Vorbereitung zum Hochverrat zu 20 Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde noch fünf Jahre lang in den Konzentrationslagern Esterwegen, Dachau und Sachsenhausen festgehalten. 1940 kam er frei und fand Arbeit als Feinmechaniker in Hamburg. Dort baute er 1941 zusammen mit Franz Jacob und Robert Abshagen die kommunistische Widerstandsorganisation Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe auf, die erst auf Werften in Hamburg agierte und später ein norddeutsches Netz mit Kontakt nach Flensburg, Kiel, Lübeck, Rostock und Bremen bildete. Diese Verbindungen wurden von einzelnen Leitern betreut, um die Gefahr der Aufdeckung der Gesamtorganisation zu verringern.

Am 15. Oktober 1942 wurde Bästlein an seiner Arbeitsstelle in den Riepe-Werken in Hamburg-Altona verhaftet. Die Verhaftung erfolgte im Zusammenhang mit der Fahndung der Sonderkommission „Rote Kapelle“ nach Erna Eifler. Als er zu fliehen versuchte, wurde er angeschossen, zunächst in die Strafanstalt Fuhlsbüttel eingeliefert und schwer gefoltert. Anfang 1943 beantragte die Geheime Staatspolizei (Gestapo) 61 Haftbefehle gegen Mitglieder der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe.

Im November 1942 begründete er gegenüber der Gestapo seinen illegalen Widerstand: In den sieben Jahren Zuchthaus- und KZ-Haft 1933 bis 1940 habe er entsetzliche Dinge erlebt; seine „Überzeugung, dass eine Gesellschaftsordnung, in der solche Dinge möglich sind wie ich sie erlebte, beseitigt werden muss“, sei dadurch grundfest geworden. Der 1939 begonnene Zweite Weltkrieg habe „alle Erinnerungen an den Krieg 1914 bis 1918 geweckt und seine Überzeugung gestärkt, dass, so lange die kapitalistische Gesellschaftsordnung besteht, es immer wieder zu solchen alle humanitären Regungen der menschlichen Gesellschaft und ungeheure materielle Güter zerstörenden Kriegen kommen wird“.

Im Sommer 1943 sollte Bästlein vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt werden. Ein Luftangriff auf das Strafgefängnis Plötzensee in Berlin ermöglichte ihm aber im Januar 1944 die Flucht. In den Wirren des Luftangriffs am 22. November gelang es Bästlein mit einem alten Hamburger Bekannten, Alfred Raddatz, gemeinsam eine Zelle zu belegen. Raddatz nannte Bästlein die Adresse seiner Gefährtin Johanna Falcke und übergab ihm als Erkennungszeichen eine Pfeife. Bei einem weiteren Luftangriff am 29./30. Januar gelang Bästlein der Ausbruch. Er erreichte Johanna Falcke, die ihm Quartier bei Willi Jungmittag besorgte. Jungmittag vermittelte Bästlein in Berlin-Zehlendorf bei Walter Glass und seinen Töchtern Vera Wulff und Lucie Nix eine weitere Unterkunft. Vera Wulff machte Bästlein mit Ernst Sieber bekannt, der ihm einen Reichsbahn-Dienstausweis auf den Namen „Ernst Wiechmann“ und eine Pistole besorgte. Durch Otto Marquardt und Walter Glaß gelang es ihm, Verbindung zur operativen Leitung der KPD um Anton Saefkow und Franz Jacob herzustellen. Diese Verbindung wurde als Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation bekannt. Gemeinsam wirkten sie an der Schaffung eines illegalen Netzes der Freien Deutschen Bewegung in Berlin-Brandenburg mit. Durch eine Denunziation des Gestapo-Spitzels Ernst Rambow wurde er am 30. Mai 1944 erneut verhaftet, am 5. September zum Tode verurteilt und am 18. September 1944 in der der Strafanstalt Brandenburg-Görden mit dem Fallbeil enthauptet. Nach der Hinrichtung wurde sein Leichnam im Krematorium Brandenburg verbrannt.

Am 8. September 1946 wurde die nach Hamburg überführte Urne Bernhard Bästleins im Ehrenhain Hamburgischer Widerstandskämpfer auf dem Friedhof Ohlsdorf bestattet, und im dortigen Ehrenfeld der Geschwister-Scholl-Stiftung befindet sich ein gemeinsamer Kissenstein für Johanna und Bernhard Bästlein im Planquadrat Bo 73, Nr. 1.

Familie

1920 heiratete Bernhard Bästlein die Hamburgerin Johanna Zenk, ihr Sohn Bernt Henry Jürgen wurde 1932 geboren.

Ehrungen

Nach Motiven aus dem Leben von Bernhard Bästlein entstand die Erzählung Bis zum letzten Atemzug des Schriftstellers E. R. Greulich.

Im Ehrenmal für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichteten antifaschistischen Widerstandskämpfer in Brandenburg an der Havel ist Bernhard Bästlein als einer von vier Hingerichteten herausragend erwähnt.

Ab 1975 wurde in Ost-Berlin das Gebiet zwischen der Herzbergstraße, der Landsberger Allee und dem Weißenseer Weg mit neuen Wohnhäusern bebaut. Die neu angelegten Straßen in dem späteren eigenständigen Ortsteil Berlin-Fennpfuhl erhielten Namen nach deutschen Widerstandskämpfern; eine Straße wurde nach Bernhard Bästlein benannt. Weiterhin gibt es in Hohen Neuendorf und Leipzig eine Bästleinstraße sowie in Magdeburg und Rostock Bernhard-Bästlein-Straßen.

Das Fla-Raketenregiment-5 der Nationalen Volksarmee trug den Ehrennamen „Bernhard Bästlein“.

Vor dem Reichstagsgebäude in Berlin erinnert seit 1992 am Denkmal zur Erinnerung an 96 von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete eine der Gedenktafeln an Bernhard Bästlein.

In seiner Geburtsstadt Hamburg wurde am Goldbekufer 19 in Hamburg-Winterhude ein Stolperstein für ihn verlegt.

Am 8. Juni 2012 wurden vor dem Hamburger Rathaus Stolpersteine für die ermordeten Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft verlegt, darunter auch ein weiterer für Bernhard Bästlein.

Siehe auch

  • Personen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation
  • Betriebszellen der Saefkow-Jacob-Gruppe
  • Gedenkorte der Mitglieder der Saefkow-Jacob-Organisation

Literatur

  • Ursel Hochmuth: Die Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe. Bericht über den antifaschistischen Widerstandskampf in Hamburg und an der Wasserkante während des 2. Weltkrieges. Karl Dietz Verlag, Ost-Berlin 1959, DNB 453875181. 
  • Hermann Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Band 1. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1969, DNB 458584363, S. 65 f. 
  • Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Karl Dietz Verlag, Ost-Berlin 1970, OCLC 251565688, S. 20 f. 
  • Luise Kraushaar: Deutsche Widerstandskämpfer 1933 bis 1945. Band 1. Karl Dietz Verlag, Ost-Berlin 1970, DNB 456423494, S. 78 ff. 
  • Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942–1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow, Jacob und Bästlein. Reihe A, Band 4. Verlag Hentrich & Hentrich, Teetz 1998, ISBN 978-3-933471-08-6, S. 112. 
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6, Bästlein, Bernhard (Abschrift bei der Bundesstiftung Aufarbeitung [abgerufen am 6. Januar 2024]). 
  • Annette Neumann, Bärbel Schindler-Saefkow: Katalog zur Ausstellung Berliner Arbeiterwiderstand 1942-1945. "Weg mit Hitler - Schluß mit dem Krieg!" - Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Berlin 2009, ISBN 978-3-00-027768-9, S. 13. 
  • Annette Neumann, Bärbel Schindler-Saefkow: Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation 1942 bis 1945. In: Der vergessene Widerstand der Arbeiter. Gewerkschafter, Kommunisten, Sozialdemokraten, Trotzkisten, Anarchisten und Zwangsarbeiter. Karl Dietz Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-320-02264-8, S. 144–158. 
  • Jörn Lindner, Frank Müller: Mitglieder der Bürgerschaft – Opfer totalitärer Verfolgung. 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Hamburg 2012, DNB 1023694999, S. 26–30. 
  • Siegfried Mielke, Stefan Heinz: Eisenbahngewerkschafter im NS-Staat. Verfolgung – Widerstand – Emigration (1933–1945) (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Band 7). Metropol Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86331-353-1, S. 302 ff., 304 f., 672 f., 733. 

Weblinks

Commons: Bernhard Bästlein – Sammlung von Bildern
  • Kurzbiografie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  • Kurzbiografie des Freundeskreises „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e. V.
  • Kathleen Marowsky: Die Bästlein-Jacobs-Abshagen Gruppe – Ein Beispiel des kommunistischen Widerstands in Hamburg im „Dritten Reich“. In: Unter-Hamburg.de
  • Biografie bei „Stolpersteine in Hamburg“
  • Nachlass Bundesarchiv NY 4089

Einzelnachweise

  1. https://www.archivesportaleurope.net/ead-display/-/ead/pl/aicode/DE-1958/type/hg/id/Best%C3%A4nde%C3%BCbersicht/unitid/NY+4089
  2. Liste der Teilnehmer auf der Website des Freundeskreises „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e. V.
  3. Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942–1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow, Jacob und Bästlein. Hentrich und Hentrich, Teetz 1998, ISBN 3-933471-08-7 (Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Reihe A, Analysen und Darstellungen, Band 4), S. 72ff.
  4. Kissenstein Johanna und Bernhard Bästlein bei genealogy.net
  5. Biografie Johanna (und Bernhard) Bästlein bei frauenbiografien, hamburg.de
  6. Bernhard-Bästlein-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  7. Stolpersteine für ermordete MdHB endgueltige Inschriften Rathaus Hamburg (PDF; 16 kB)
Normdaten (Person): GND: 121468941 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n2007087807 | VIAF: 35313001 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bästlein, Bernhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD, USPD, KPD), MdR, MdHB und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
GEBURTSDATUM 3. Dezember 1894
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 18. September 1944
STERBEORT Brandenburg an der Havel

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 21:43

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Bernhard Bastlein 3 Dezember 1894 in Hamburg 18 September 1944 in Brandenburg Gorden war ein deutscher Politiker der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Mitglied des Reichstags und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Er baute in Hamburg die Bastlein Jacob Abshagen Gruppe mit auf und wurde im Zusammenhang nach Fahndungen nach Mitgliedern der Roten Kapelle 1942 verhaftet Nach einem Luftangriff gelang ihm die Flucht aus dem Berliner Strafgefangnis Plotzensee Nach umfassender Hilfe weiterer Widerstandskampfer konnte er aktiv an der operativen Leitung der KPD innerhalb der Saefkow Jacob Bastlein Organisation mitwirken Durch Verrat des Gestapo Spitzels Ernst Rambow wurde er 1944 erneut verhaftet und in der Strafanstalt Brandenburg Gorden hingerichtet Bernhard Bastlein auf einer Briefmarke DDR 1964 LebenBastlein stammte aus einem sozialdemokratischen Elternhaus und war Feinmechaniker von Beruf 1911 trat er der Sozialistischen Arbeiter Jugend 1912 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und dem Deutschen Metallarbeiter Verband bei Im Ersten Weltkrieg war er von 1916 bis 1918 Soldat an der Westfront Nach dem Krieg wurde er in einen Soldatenrat gewahlt 1918 trat er zur Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands uber und kam mit deren linkem Flugel 1920 zur KPD 1921 wurde er als jungster Abgeordneter in die Hamburgische Burgerschaft gewahlt Im selben Jahr nahm er an den Marzkampfen in Mitteldeutschland teil wurde von der Polizei gesucht und floh in die Sowjetunion Dort redigierte er eine deutschsprachige Bauernzeitung und arbeitete als Metallarbeiter Anfang 1923 kehrte er nach Deutschland zuruck und redigierte Parteizeitungen in Dortmund Hagen Wuppertal Remscheid und Solingen wo er 1929 Chefredakteur der Bergischen Arbeiterstimme war 1929 wurde er KPD Unterbezirksleiter in Dusseldorf im Februar 1931 Politischer Leiter des KPD Bezirks Mittelrhein und 1932 Mitglied des Preussischen Landtags Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 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Gefahr der Aufdeckung der Gesamtorganisation zu verringern Ehrenhain auf dem Friedhof Ohlsdorf 2 Reihe von rechts 1 Stein Bastlein BernhardEhrenfeld hinter dem Pfeiler 1 Reihe rechts letzter Stein fur Ehepaar Bastlein Am 15 Oktober 1942 wurde Bastlein an seiner Arbeitsstelle in den Riepe Werken in Hamburg Altona verhaftet Die Verhaftung erfolgte im Zusammenhang mit der Fahndung der Sonderkommission Rote Kapelle nach Erna Eifler Als er zu fliehen versuchte wurde er angeschossen zunachst in die Strafanstalt Fuhlsbuttel eingeliefert und schwer gefoltert Anfang 1943 beantragte die Geheime Staatspolizei Gestapo 61 Haftbefehle gegen Mitglieder der Bastlein Jacob Abshagen Gruppe Im November 1942 begrundete er gegenuber der Gestapo seinen illegalen Widerstand In den sieben Jahren Zuchthaus und KZ Haft 1933 bis 1940 habe er entsetzliche Dinge erlebt seine Uberzeugung dass eine Gesellschaftsordnung in der solche Dinge moglich sind wie ich sie erlebte beseitigt werden muss sei dadurch grundfest 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OrganisationLiteraturUrsel Hochmuth Die Bastlein Jacob Abshagen Gruppe Bericht uber den antifaschistischen Widerstandskampf in Hamburg und an der Wasserkante wahrend des 2 Weltkrieges Karl Dietz Verlag Ost Berlin 1959 DNB 453875181 Hermann Weber Die Wandlung des deutschen Kommunismus Band 1 Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1969 DNB 458584363 S 65 f Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Hrsg Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Karl Dietz Verlag Ost Berlin 1970 OCLC 251565688 S 20 f Luise Kraushaar Deutsche Widerstandskampfer 1933 bis 1945 Band 1 Karl Dietz Verlag Ost Berlin 1970 DNB 456423494 S 78 ff Ursel Hochmuth Illegale KPD und Bewegung Freies Deutschland in Berlin und Brandenburg 1942 1945 Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow Jacob und Bastlein Reihe A Band 4 Verlag Hentrich amp Hentrich Teetz 1998 ISBN 978 3 933471 08 6 S 112 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Bastlein Bernhard Abschrift bei der Bundesstiftung Aufarbeitung abgerufen am 6 Januar 2024 Annette Neumann Barbel Schindler Saefkow Katalog zur Ausstellung Berliner Arbeiterwiderstand 1942 1945 Weg mit Hitler Schluss mit dem Krieg Die Saefkow Jacob Bastlein Organisation Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Berlin 2009 ISBN 978 3 00 027768 9 S 13 Annette Neumann Barbel Schindler Saefkow Die Saefkow Jacob Bastlein Organisation 1942 bis 1945 In Der vergessene Widerstand der Arbeiter Gewerkschafter Kommunisten Sozialdemokraten Trotzkisten Anarchisten und Zwangsarbeiter Karl Dietz Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 320 02264 8 S 144 158 Jorn Lindner Frank Muller Mitglieder der Burgerschaft Opfer totalitarer Verfolgung 3 uberarbeitete und erganzte Auflage Burgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Hamburg 2012 DNB 1023694999 S 26 30 Siegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Band 7 Metropol Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 302 ff 304 f 672 f 733 WeblinksCommons Bernhard Bastlein Sammlung von Bildern Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Kurzbiografie des Freundeskreises Ernst Thalmann Gedenkstatte e V Kathleen Marowsky Die Bastlein Jacobs Abshagen Gruppe Ein Beispiel des kommunistischen Widerstands in Hamburg im Dritten Reich In Unter Hamburg de Biografie bei Stolpersteine in Hamburg Nachlass Bundesarchiv NY 4089Einzelnachweisehttps www archivesportaleurope net ead display ead pl aicode DE 1958 type hg id Best C3 A4nde C3 BCbersicht unitid NY 4089 Liste der Teilnehmer auf der Website des Freundeskreises Ernst Thalmann Gedenkstatte e V Ursel Hochmuth Illegale KPD und Bewegung Freies Deutschland in Berlin und Brandenburg 1942 1945 Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow Jacob und Bastlein Hentrich und Hentrich Teetz 1998 ISBN 3 933471 08 7 Schriften der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Reihe A Analysen und Darstellungen Band 4 S 72ff Kissenstein Johanna und Bernhard Bastlein bei genealogy net Biografie Johanna und Bernhard Bastlein bei frauenbiografien hamburg de Bernhard Bastlein Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Stolpersteine fur ermordete MdHB endgueltige Inschriften Rathaus Hamburg PDF 16 kB Normdaten Person GND 121468941 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n2007087807 VIAF 35313001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bastlein BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD KPD MdR MdHB und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 3 Dezember 1894GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 18 September 1944STERBEORT Brandenburg an der Havel

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