Das Gut Sondermühlen ist eine frühere Burganlage und ein späterer Gutshof Die Anlage liegt auf dem Gebiet der Stadt Mell
Gut Sondermühlen

Das Gut Sondermühlen ist eine frühere Burganlage und ein späterer Gutshof. Die Anlage liegt auf dem Gebiet der Stadt Melle im südlichen Teil des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen unweit der Landesgrenze zu Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Sondermühlen | ||
---|---|---|
Gut Sondermühlen von Süden | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Melle | |
Entstehungszeit | Ende 15. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Neuzeitliches Rittergut | |
Ständische Stellung | Niederadel | |
Geographische Lage | 52° 10′ N, 8° 21′ O | |
|
Beschreibung
Die unregelmäßig geformte Burginsel ist von einer im Osten teichartig erweiterten Gräfte umgeben, die vom Violenbach gespeist wird. Auf der Burginsel stehen noch die Kapelle von 1587 und das Torhaus mit angrenzendem Back- und Brauhaus und Brücke von 1682. Das Herrenhaus wurde bereits in den Jahren 1841/42 abgerissen. Bis heute erhalten sind die Kapelle von 1587, der wahrscheinlich im 16. Jahrhundert erbaute Wirtschaftsflügel und das Torhaus mit Brücke von 1682. Im südöstlichen Teil des Gutes befindet sich eine Wassermühle mit Mühlenteich.
Auf einem Plan von 1841 ist im Nordosten eine umgräftete, rechteckige Garteninsel verzeichnet.
Geschichte
Zur Entstehung des Gutes Sondermühlen gibt es unterschiedliche Theorien. Nach Angaben der heutigen Privatbesitzer wurde das Gut im Jahr 1350 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Tatsächlich belegt das Lehnsregister desselben Jahres die Belehnung eines Hermann Wulf sowie eines Nikolaus von Gesmele mit jeweils einem Hof, zwei Häusern und der „Mühle in Nordenfelde“. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts werden als Lehnsherren der „Sundermühle in Nordenfelde“ Johann und Lubbert von Arnholte sowie Johann von Vincke erwähnt. Im Jahr 1479 legte ein Ritter Ebbeke von Vincke mehrere Besitzungen in der Umgebung zusammen, welche bereits seine Vorfahren besessen hatten. Dieses Jahr nennen viele Quellen als Entstehungsjahr des Gutes.
Nach dem Tod des Ritters Ebbeke folgten noch zwei Generationen der Familie Vincke. Danach war von 1558 bis 1778 die Familie von Nehem über sieben Generationen Herr auf Sondermühlen. Nach dem Tod des letzten Nehem wechselte das Gut innerhalb kurzer Zeit mehrmals den Besitzer. So wurde es im Jahre 1796 in einem Konkursverfahren an das Osnabrücker Domkapitel verkauft. Nach der Säkularisation fiel es zunächst an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Unter Napoleon wurde es wenig später aufgeteilt und an mehrere französische Offiziere vergeben. Nach dem Wiener Kongress fiel es dann an das Königreich Hannover. Der Großteil des Gutes befindet sich seitdem in Staatsbesitz.
Die Ländereien sind heute unter den einstigen Pächtern und Heuerlingen aufgeteilt. Die Wälder sind Landesbesitz und gehören zum Forstamt Palsterkamp. Das Restgut erwarb Clemens Graf von Platen Hallermund, Herr auf Schloss Königsbrück (Melle), 1972 für seine Tochter Sabine, verheiratet mit dem promovierten Volkswirt Karl-Friedrich Freiherr von Richthofen, die das damals verfallende Gut restaurierte und dort noch heute wohnt.
Der seinerzeit bekannte Dichter Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750–1819) wohnte während seiner letzten Lebensjahre auf Sondermühlen. Heute erinnert die Graf-Stolberg-Allee, die auf das Gut zuläuft, an ihn. Seine Witwe, Gräfin Sophie Charlotte Eleonore von Redern (1765–1842), gewann als ihre Gesellschafterin und als Erzieherin ihrer Töchter Maria Theresia, Amalie und Pauline die Dichterin Luise Hensel, die von 1821 bis 1823 auf Gut Sondermühlen lebte.
Entstehung des Namens
Der Name Sondermühlen leitet sich aus der Bezeichnung „Sundern“, ein im frühen Mittelalter entstandener Begriff für ein in Privatbesitz befindliches Grundstück, ab. Zu diesem Grundstück gehörte offensichtlich eine Mühle. Sondermühlen wurde nach Angaben einiger Quellen noch im 19. Jahrhundert als „Gut Sundermühlen“ bezeichnet.
Literatur
- Heinz-Jörg und Christa Niedermeier: Sujets und Souvenirs – Mehr als Landsitze … im 25-km-Umkreis der Stadt Melle. Selbstverlag der Verfasser, Melle 1999. ISBN 3-00-005370-0. S. 102f, S. 445 ff.
- Landkreis Melle (Hg.): Der Grönegau in Vergangenheit und Gegenwart – Heimatbuch des Landkreises Melle. Melle 1968, S. 304 ff.
- Friedrich Müller, Maria Heilmann: Rittersitze und Edelhöfe im Grönegau. (= Grönenberger Heimathefte, H. 11). Melle 1967, S. 14 ff.
- Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 178–181 und 479 (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
- Ludwig Bäte: Friedrich Leopold von Stolberg (Sondermühlen), Bad Rothenfelde 1919 (Osningschriften Heft 1).
Weblinks
- Stefan Eismann: Sondermühlen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Gut Sondermühlen im Denkmalatlas Niedersachsen
- Stadt Melle
- Gut Sondermühlen auf den Seiten des Heimatvereins Melle.
Einzelnachweise
- Artikel auf noz.de vom 13. März 2012 – Sondermühlen: eine sanierte Mauer rundet das Ensemble ab, NOZ vom 13. März 2012
- Homepage des Heimatverein Melle e. V.
- Winfried Freund: Müde bin ich, geh zur Ruh: Leben und Werk der Luise Hensel. Güth & Etscheidt, Rheda-Wiedenbrück 1984, ISBN 3-922828-15-9. S. 30–33.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Gut Sondermühlen, Was ist Gut Sondermühlen? Was bedeutet Gut Sondermühlen?
Das Gut Sondermuhlen ist eine fruhere Burganlage und ein spaterer Gutshof Die Anlage liegt auf dem Gebiet der Stadt Melle im sudlichen Teil des Landkreises Osnabruck in Niedersachsen unweit der Landesgrenze zu Bundesland Nordrhein Westfalen SondermuhlenGut Sondermuhlen von Suden Gut Sondermuhlen von SudenStaat DeutschlandOrt MelleEntstehungszeit Ende 15 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Neuzeitliches RittergutStandische Stellung NiederadelGeographische Lage 52 10 N 8 21 O 52 164548 8 347199 Koordinaten 52 9 52 4 N 8 20 49 9 OGut Sondermuhlen Niedersachsen Die Westseite des Gutes SondermuhlenWappen Nehem Gouache 17 Jh BeschreibungDas Torhaus mit Brucke von Gut SondermuhlenGut Sondermuhlen Wassermuhle Die unregelmassig geformte Burginsel ist von einer im Osten teichartig erweiterten Grafte umgeben die vom Violenbach gespeist wird Auf der Burginsel stehen noch die Kapelle von 1587 und das Torhaus mit angrenzendem Back und Brauhaus und Brucke von 1682 Das Herrenhaus wurde bereits in den Jahren 1841 42 abgerissen Bis heute erhalten sind die Kapelle von 1587 der wahrscheinlich im 16 Jahrhundert erbaute Wirtschaftsflugel und das Torhaus mit Brucke von 1682 Im sudostlichen Teil des Gutes befindet sich eine Wassermuhle mit Muhlenteich Auf einem Plan von 1841 ist im Nordosten eine umgraftete rechteckige Garteninsel verzeichnet GeschichteZur Entstehung des Gutes Sondermuhlen gibt es unterschiedliche Theorien Nach Angaben der heutigen Privatbesitzer wurde das Gut im Jahr 1350 zum ersten Mal urkundlich erwahnt Tatsachlich belegt das Lehnsregister desselben Jahres die Belehnung eines Hermann Wulf sowie eines Nikolaus von Gesmele mit jeweils einem Hof zwei Hausern und der Muhle in Nordenfelde Im Verlauf des 15 Jahrhunderts werden als Lehnsherren der Sundermuhle in Nordenfelde Johann und Lubbert von Arnholte sowie Johann von Vincke erwahnt Im Jahr 1479 legte ein Ritter Ebbeke von Vincke mehrere Besitzungen in der Umgebung zusammen welche bereits seine Vorfahren besessen hatten Dieses Jahr nennen viele Quellen als Entstehungsjahr des Gutes Nach dem Tod des Ritters Ebbeke folgten noch zwei Generationen der Familie Vincke Danach war von 1558 bis 1778 die Familie von Nehem uber sieben Generationen Herr auf Sondermuhlen Nach dem Tod des letzten Nehem wechselte das Gut innerhalb kurzer Zeit mehrmals den Besitzer So wurde es im Jahre 1796 in einem Konkursverfahren an das Osnabrucker Domkapitel verkauft Nach der Sakularisation fiel es zunachst an das Kurfurstentum Braunschweig Luneburg Unter Napoleon wurde es wenig spater aufgeteilt und an mehrere franzosische Offiziere vergeben Nach dem Wiener Kongress fiel es dann an das Konigreich Hannover Der Grossteil des Gutes befindet sich seitdem in Staatsbesitz Die Landereien sind heute unter den einstigen Pachtern und Heuerlingen aufgeteilt Die Walder sind Landesbesitz und gehoren zum Forstamt Palsterkamp Das Restgut erwarb Clemens Graf von Platen Hallermund Herr auf Schloss Konigsbruck Melle 1972 fur seine Tochter Sabine verheiratet mit dem promovierten Volkswirt Karl Friedrich Freiherr von Richthofen die das damals verfallende Gut restaurierte und dort noch heute wohnt Der seinerzeit bekannte Dichter Friedrich Leopold Graf zu Stolberg 1750 1819 wohnte wahrend seiner letzten Lebensjahre auf Sondermuhlen Heute erinnert die Graf Stolberg Allee die auf das Gut zulauft an ihn Seine Witwe Grafin Sophie Charlotte Eleonore von Redern 1765 1842 gewann als ihre Gesellschafterin und als Erzieherin ihrer Tochter Maria Theresia Amalie und Pauline die Dichterin Luise Hensel die von 1821 bis 1823 auf Gut Sondermuhlen lebte Entstehung des NamensDer Name Sondermuhlen leitet sich aus der Bezeichnung Sundern ein im fruhen Mittelalter entstandener Begriff fur ein in Privatbesitz befindliches Grundstuck ab Zu diesem Grundstuck gehorte offensichtlich eine Muhle Sondermuhlen wurde nach Angaben einiger Quellen noch im 19 Jahrhundert als Gut Sundermuhlen bezeichnet LiteraturHeinz Jorg und Christa Niedermeier Sujets und Souvenirs Mehr als Landsitze im 25 km Umkreis der Stadt Melle Selbstverlag der Verfasser Melle 1999 ISBN 3 00 005370 0 S 102f S 445 ff Landkreis Melle Hg Der Gronegau in Vergangenheit und Gegenwart Heimatbuch des Landkreises Melle Melle 1968 S 304 ff Friedrich Muller Maria Heilmann Rittersitze und Edelhofe im Gronegau Gronenberger Heimathefte H 11 Melle 1967 S 14 ff Rudolf vom Bruch Die Rittersitze des Furstentums Osnabruck F Schoningh Osnabruck 1930 Nachdrucke Wenner Osnabruck 1965 S 178 181 und 479 online UB Bielefeld Wenner Osnabruck 1982 Wenner Osnabruck 2004 ISBN 3 87898 384 0 Ludwig Bate Friedrich Leopold von Stolberg Sondermuhlen Bad Rothenfelde 1919 Osningschriften Heft 1 WeblinksStefan Eismann Sondermuhlen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Gut Sondermuhlen im Denkmalatlas Niedersachsen Stadt Melle Gut Sondermuhlen auf den Seiten des Heimatvereins Melle EinzelnachweiseArtikel auf noz de vom 13 Marz 2012 Sondermuhlen eine sanierte Mauer rundet das Ensemble ab NOZ vom 13 Marz 2012 Homepage des Heimatverein Melle e V Winfried Freund Mude bin ich geh zur Ruh Leben und Werk der Luise Hensel Guth amp Etscheidt Rheda Wiedenbruck 1984 ISBN 3 922828 15 9 S 30 33