Dieser Artikel behandelt den Garten und Landschaftsgestalter zum Vizeadmiral siehe Gustav Lüttge Vizeadmiral Gustav Max
Gustav Lüttge

Gustav Max Lüttge (* 12. Juni 1909 in Hamburg; † 23. Februar 1968 ebenda) war ein deutscher Garten- und Landschaftsgestalter.
Leben und Wirken
Die Eltern Gustav Lüttges waren der Kaufmann Adolf Lüttge (* 25. Juni 1874 in Braunschweig; † 3. Juli 1912 in Bonn) und Emma Zickwolff (* 2. Dezember 1879 in Frankfurt am Main; † 29. November 1969 in Hamburg). Neben Gustav hinterließ der früh verstorbene Vater noch einen weiteren Sohn.
Gustav Lüttge wurde in seiner Geburtsstadt groß, wo er die Gelehrtenschule des Johanneums besuchte. Bereits im Jugendalter mietete er alte Parzellen, in denen er Pflanzen studierte, und galt als musikalisch interessiert. Aufgrund der finanziell prekären Verhältnisse der Familie musste er früh arbeiten. Auf Druck seines Vormunds, des Kohlenimporteurs Max Vidal, absolvierte er von 1924 bis 1928 eine kaufmännische Ausbildung, wechselte jedoch bei Volljährigkeit zur Firma Oscar Röhe Baumschulen und Staudenkulturen, bei der er von 1929 bis 1931 eine Berufsausbildung erhielt. Anschließend lernte er bei dem angesehenen Staudenzüchter Karl Foerster in Bornim und als Volontär bei dem Garten- und Landschaftsgestalter Heinrich Wiepking-Jürgensmann in Berlin. Gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten reiste Lüttge 1932 nach England. Im Juli 1933 trat er in die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst ein und machte sich im August 1933 ohne förmlichen Berufsabschluss mit Gewerbeschein als Gartengestalter selbständig.
Am 3. Januar 1939 heiratete er in München die Krankenschwester Erika von Delius (* 18. Mai 1915 in Ried; † 8. Oktober 1997 in Marquartstein), Schwester des Gartengestalters Oliver von Delius (1909–1979) und Tochter des Schriftstellers Rudolf von Delius (1878–1946). Aus der Ehe gingen die Kinder Veronika (* 1939), Thomas (* 1941), Martin (1943–2017) und Margot (* 1950) hervor.
Ab Oktober 1941 leistete Lüttge Kriegsdienst bei der Marine in Kiel. Während dieser Zeit schrieb er Beiträge für die Zeitschrift Gartenschönheit und entwarf einige private Gartenanlagen in Norddeutschland. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er von 1946 bis 1950 im Hamburger Baukreis mit. 1957 beauftragte er seinen Freund Gustav Burmester, den er aus dem Baukreis kannte, ein Wohn- und Atelierhaus am Liethwisch in Hamburg-Lokstedt zu errichten. Dort wohnte und arbeitete er bis zu seinem Lebensende.
Der dort angelegte Hain mit teils aus eigener Züchtung angepflanzten Rhododendren ging größtenteils in den Besitz der Freien und Hansestadt über und geriet danach in Vergessenheit. Seit 2004 wird er durch den Verein „Freunde des Lüttge-Gartens in Hamburg-Lokstedt e. V.“ betreut und steht seit 2011 unter Denkmalschutz. 2020 wurde ein denkmalgerechtes Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet, das die Grundlagen für die zukünftige Entwicklung des Gartens festschreibt.
Gustav Lüttge wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg im Planquadrat AB 21 beim Stillen Weg südlich von Kapelle 7 beigesetzt. Sein Nachlass befindet sich im Hamburgischen Architekturarchiv.
Bekannte Werke
Von Lüttge gestaltete Grünflächen sind aus der Mitte des 20. Jahrhunderts bekannt. 1951 und 1956 gestaltete er zwei private Parks am Elbhang, 1953/54 die Umlagen der Siedlung Hohnerkamp in Hamburg-Bramfeld. 1954 entwarf er ein Gefallenenmahnmal in Bad Bramstedt, um 1965 ein weiteres in Barmstedt, 1957 einen Wohngarten in Lüneburg. Seine Außenanlagen für das Berliner Hansaviertel in Berlin stammen aus dem Jahr 1957, das Gelände des Schwimmbads für den Hamburger Land- und Golfclub in der Lüneburger Heide e. V., Hittfeld, datiert auf 1959. In den 1960er Jahren entwarf er typisierte Gärten für 190 zum Teil von Richard Neutra entworfene Einfamilienhäuser der Bewobau-Siedlung Quickborn. 1963 gestaltete er die Außenanlagen des Israelitischen Krankenhauses, zwei Jahre später die Gartenanlagen des Krankenhauses in Stade und von 1966 bis 1968 die Siedlung Hemmingstedter Weg. Ein letztes großes Projekt war der Kurpark in Mölln. Bei den von ihm konzipierten Anlagen verlängerte er die Linien der Gebäude durch lange Wegekanten, Sitzmauern und Pergolen im Gelände. Er schuf damit Grünflächen, die eine Einheit von „harter“ Randbebauung und „weicher“ Randbepflanzung herstellten.
Lüttge erhielt Aufträge von prominenten Familien wie Biermann-Ratjen, Blessing, Brinckmann, Bucerius, Coutinho, Kühne, Reemtsma, Eduard Rhein, Springer, Vidal, Voss und Warburg. Besondere Bekanntheit brachte ihm 1953 die Gestaltung des Alsterparks ein. Für die Anlage, die anlässlich der Internationalen Gartenbauausstellung entstand, griff er auf Ideen Alfred Lichtwarks zurück, der gegen 1910 vorgeschlagen hatte, eine großflächige grüne, wassernahe Parkanlage anzulegen, die künstlerisch gestaltet war. Bei der Eröffnung der Gartenbauausstellung standen hier 50 Skulpturen als „Plastik im Freien“. Die von Theodor Heuss eröffnete Ausstellung brachte Lüttge über Deutschland hinaus Anerkennung ein.
Literatur
- Karin von Behr: Lüttge, Gustav. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 1. Christians, Hamburg 2001, ISBN 3-7672-1364-8, S. 192–193.
- Frank Pieter Hesse: Die Konfrontation des Gegensätzlichen – Der Gartenarchitekt Gustav Lüttge. In: DGGL Hamburg/Schleswig-Holstein(Hrsg.): Jahresheft 2006 (PDF; 1,2 MB), S. 20–22.
- Frank Pieter Hesse: „Gärten sollen kein Geschwätz sein.“ Gustav Lüttge. Gartenkunst der Nachkriegsmoderne (Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs, Bd. 40), Dölling und Galitz, Hamburg 2021, ISBN 978-3-86218-132-2.
Weblinks
- Hamburgisches Architekturarchiv
- Verein der Freunde des Lüttge-Gartens
Einzelnachweise
- Deutsches Geschlechterbuch, Band 193, Starke Verlag, Limburg a. d. Lahn 1987, S. 492–494.
- Prominenten-Gräber
Personendaten | |
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NAME | Lüttge, Gustav |
ALTERNATIVNAMEN | Lüttge, Gustav Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Garten- und Landschaftsgestalter |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1909 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 23. Februar 1968 |
STERBEORT | Hamburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt den Garten und Landschaftsgestalter zum Vizeadmiral siehe Gustav Luttge Vizeadmiral Gustav Max Luttge 12 Juni 1909 in Hamburg 23 Februar 1968 ebenda war ein deutscher Garten und Landschaftsgestalter Informationstafel am Luttge GartenLeben und WirkenDie Eltern Gustav Luttges waren der Kaufmann Adolf Luttge 25 Juni 1874 in Braunschweig 3 Juli 1912 in Bonn und Emma Zickwolff 2 Dezember 1879 in Frankfurt am Main 29 November 1969 in Hamburg Neben Gustav hinterliess der fruh verstorbene Vater noch einen weiteren Sohn Gustav Luttge wurde in seiner Geburtsstadt gross wo er die Gelehrtenschule des Johanneums besuchte Bereits im Jugendalter mietete er alte Parzellen in denen er Pflanzen studierte und galt als musikalisch interessiert Aufgrund der finanziell prekaren Verhaltnisse der Familie musste er fruh arbeiten Auf Druck seines Vormunds des Kohlenimporteurs Max Vidal absolvierte er von 1924 bis 1928 eine kaufmannische Ausbildung wechselte jedoch bei Volljahrigkeit zur Firma Oscar Rohe Baumschulen und Staudenkulturen bei der er von 1929 bis 1931 eine Berufsausbildung erhielt Anschliessend lernte er bei dem angesehenen Staudenzuchter Karl Foerster in Bornim und als Volontar bei dem Garten und Landschaftsgestalter Heinrich Wiepking Jurgensmann in Berlin Gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten reiste Luttge 1932 nach England Im Juli 1933 trat er in die Deutsche Gesellschaft fur Gartenkunst ein und machte sich im August 1933 ohne formlichen Berufsabschluss mit Gewerbeschein als Gartengestalter selbstandig Grab Gustav Luttge auf dem Friedhof Ohlsdorf Am 3 Januar 1939 heiratete er in Munchen die Krankenschwester Erika von Delius 18 Mai 1915 in Ried 8 Oktober 1997 in Marquartstein Schwester des Gartengestalters Oliver von Delius 1909 1979 und Tochter des Schriftstellers Rudolf von Delius 1878 1946 Aus der Ehe gingen die Kinder Veronika 1939 Thomas 1941 Martin 1943 2017 und Margot 1950 hervor Ab Oktober 1941 leistete Luttge Kriegsdienst bei der Marine in Kiel Wahrend dieser Zeit schrieb er Beitrage fur die Zeitschrift Gartenschonheit und entwarf einige private Gartenanlagen in Norddeutschland Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er von 1946 bis 1950 im Hamburger Baukreis mit 1957 beauftragte er seinen Freund Gustav Burmester den er aus dem Baukreis kannte ein Wohn und Atelierhaus am Liethwisch in Hamburg Lokstedt zu errichten Dort wohnte und arbeitete er bis zu seinem Lebensende Der dort angelegte Hain mit teils aus eigener Zuchtung angepflanzten Rhododendren ging grosstenteils in den Besitz der Freien und Hansestadt uber und geriet danach in Vergessenheit Seit 2004 wird er durch den Verein Freunde des Luttge Gartens in Hamburg Lokstedt e V betreut und steht seit 2011 unter Denkmalschutz 2020 wurde ein denkmalgerechtes Pflege und Entwicklungskonzept erarbeitet das die Grundlagen fur die zukunftige Entwicklung des Gartens festschreibt Gustav Luttge wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg im Planquadrat AB 21 beim Stillen Weg sudlich von Kapelle 7 beigesetzt Sein Nachlass befindet sich im Hamburgischen Architekturarchiv Bekannte WerkeVon Luttge gestaltete Grunflachen sind aus der Mitte des 20 Jahrhunderts bekannt 1951 und 1956 gestaltete er zwei private Parks am Elbhang 1953 54 die Umlagen der Siedlung Hohnerkamp in Hamburg Bramfeld 1954 entwarf er ein Gefallenenmahnmal in Bad Bramstedt um 1965 ein weiteres in Barmstedt 1957 einen Wohngarten in Luneburg Seine Aussenanlagen fur das Berliner Hansaviertel in Berlin stammen aus dem Jahr 1957 das Gelande des Schwimmbads fur den Hamburger Land und Golfclub in der Luneburger Heide e V Hittfeld datiert auf 1959 In den 1960er Jahren entwarf er typisierte Garten fur 190 zum Teil von Richard Neutra entworfene Einfamilienhauser der Bewobau Siedlung Quickborn 1963 gestaltete er die Aussenanlagen des Israelitischen Krankenhauses zwei Jahre spater die Gartenanlagen des Krankenhauses in Stade und von 1966 bis 1968 die Siedlung Hemmingstedter Weg Ein letztes grosses Projekt war der Kurpark in Molln Bei den von ihm konzipierten Anlagen verlangerte er die Linien der Gebaude durch lange Wegekanten Sitzmauern und Pergolen im Gelande Er schuf damit Grunflachen die eine Einheit von harter Randbebauung und weicher Randbepflanzung herstellten Luttge erhielt Auftrage von prominenten Familien wie Biermann Ratjen Blessing Brinckmann Bucerius Coutinho Kuhne Reemtsma Eduard Rhein Springer Vidal Voss und Warburg Besondere Bekanntheit brachte ihm 1953 die Gestaltung des Alsterparks ein Fur die Anlage die anlasslich der Internationalen Gartenbauausstellung entstand griff er auf Ideen Alfred Lichtwarks zuruck der gegen 1910 vorgeschlagen hatte eine grossflachige grune wassernahe Parkanlage anzulegen die kunstlerisch gestaltet war Bei der Eroffnung der Gartenbauausstellung standen hier 50 Skulpturen als Plastik im Freien Die von Theodor Heuss eroffnete Ausstellung brachte Luttge uber Deutschland hinaus Anerkennung ein LiteraturKarin von Behr Luttge Gustav In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 1 Christians Hamburg 2001 ISBN 3 7672 1364 8 S 192 193 Frank Pieter Hesse Die Konfrontation des Gegensatzlichen Der Gartenarchitekt Gustav Luttge In DGGL Hamburg Schleswig Holstein Hrsg Jahresheft 2006 PDF 1 2 MB S 20 22 Frank Pieter Hesse Garten sollen kein Geschwatz sein Gustav Luttge Gartenkunst der Nachkriegsmoderne Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs Bd 40 Dolling und Galitz Hamburg 2021 ISBN 978 3 86218 132 2 WeblinksCommons Gustav Luttge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hamburgisches Architekturarchiv Verein der Freunde des Luttge GartensEinzelnachweiseDeutsches Geschlechterbuch Band 193 Starke Verlag Limburg a d Lahn 1987 S 492 494 Prominenten GraberNormdaten Person GND 1205199829 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 172314105 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luttge GustavALTERNATIVNAMEN Luttge Gustav MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Garten und LandschaftsgestalterGEBURTSDATUM 12 Juni 1909GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 23 Februar 1968STERBEORT Hamburg