Günther Fleckenstein 13 Januar 1924 in Mainz 17 Januar 2020 in Hamburg war ein deutscher Theaterregisseur Dramaturg und
Günther Fleckenstein

Günther Fleckenstein (* 13. Januar 1924 in Mainz; † 17. Januar 2020 in Hamburg) war ein deutscher Theaterregisseur, Dramaturg und Theaterintendant.
Leben und Wirken
Fleckenstein legte 1941 sein Abitur am Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss ab. Er entzog sich der Hitlerjugend, sah sich daher im Mai 1942 gezwungen, sich kriegsfreiwillig zu melden, und wurde als Funker in Nordnorwegen eingesetzt. 1945 kam er als Kriegsgefangener in verschiedene Lager in der Französischen Besatzungszone, wobei er im Dépôt secondaire 231/B in Singen/Hohentwiel unter dem Kommandanten de Ligny zum "Chef de groupe" eines Variété-Ensembles wurde und auch den Bau der Theresienkapelle miterlebte. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft studierte er Philosophie und Theaterwissenschaft unter anderem an der Universität Mainz. 1948 bis 1949 war er Regieassistent und stellvertretender Dramaturg an den Kammerspielen Mainz. 1949 führte er dort bei Draußen vor der Tür erstmals selbst Regie. Von 1951 bis 1954 war er Spielleiter am Mainzer Schauspiel sowie Hilfsspielleiter der Oper und Operette am Großen Haus. Weitere Stationen als Regisseur waren Ulm (1954), Gelsenkirchen (1955) und Essen (1956). Anschließend arbeitete er als Oberspielleiter in Münster, bevor er 1959 als Regisseur an das Landestheater Hannover wechselte, wo er 1962 zum Oberspielleiter aufstieg. Bekannt machten ihn dort unter anderem seine Interpretationen von Die letzten Tage der Menschheit und Mutter Courage.
1966/67 übernahm er als Nachfolger von Heinz Hilpert die Leitung des Deutschen Theaters Göttingen. Dort inszenierte er unter anderem einen umfangreichen Antiken-Zyklus mit sieben Komödien von Aristophanes, ferner viele Stücke von Carl Zuckmayer und neuen Autoren. Er übernahm Uraufführungen mehrerer Stücke von Peter Hacks (u. a. Amphitryon, 1969) sowie Die Überlebenden von Renke Korn (1967), Agent Etzel von Wolfgang Deichsel (1968), Juristen von Rolf Hochhuth (1980) und Laokoon von Stefan Schütz (1983).
Nachdrücklich setzte er sich für polnische Autoren ein. Von 1976 bis 1981 war er außerdem Intendant der Bad Hersfelder Festspiele und gab an verschiedenen Bühnen Gastinszenierungen. 1986 verabschiedete Fleckenstein sich in Göttingen mit Paul Claudels Der seidene Schuh.
Fleckenstein ließ sich in Germering nieder und inszenierte gelegentlich für Tourneetheater und Festspiele, so 1995 Zuckmayers Der Rattenfänger in Bad Hersfeld und 1997 Anouilhs Becket oder die Ehre Gottes bei den Luisenburg-Festspielen.
Fleckenstein adaptierte mehrere Werke für die Bühne, darunter Das Spiel ist aus von Jean-Paul Sartre (Uraufführung 1958) und Der Großtyrann und das Gericht von Werner Bergengruen (Uraufführung 1962, danach 1966 auch als Film.)
Noch 2010 inszenierte der 86-jährige Fleckenstein im Göttinger Kulturhaus Apex. Er starb im Januar 2020 im Alter von 96 Jahren in Hamburg.
Auszeichnungen
- 1979: Carl-Zuckmayer-Medaille
- 1984: Ehrenmedaille der Stadt Göttingen
- 1986: Mérite pour Faveur de la Culture Polonaise (polnischer Kulturpreis)
- 1986: Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens
- 1994: Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz
- 1996: Walter-Kolbenhoff-Preis
Literatur
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2. Auflage 1999, ISBN 3-423-03322-3.
- Catharina und Franziska Fleckenstein, "Unser Vater", in Mensch sein – Die unsichtbaren Wunden/Nachwirkungen von Krieg und Kriegsgefangenschaft, herausgegeben von Carmen Scheide, ISBN 978-3-00-080054-2, Hegau-Bibliothek Band 200, 2024, S. 29–79.
Weblinks
- Günther Fleckenstein bei IMDb
Einzelnachweise
- Süddeutsche Zeitung vom 22. Januar 2020: Nachruf: Trauer um Theatermacher Günther Fleckenstein, abgerufen am 23. Januar 2020
- Der Großtyrann und das Gericht als Film
- Fleckenstein inszeniert Glenn Walbaums Kaestner-Programm ( des vom 15. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- https://www.germering.de/germering/site.nsf/id/li_kolbenhoffpreis.html
Personendaten | |
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NAME | Fleckenstein, Günther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theaterregisseur und Theaterintendant |
GEBURTSDATUM | 13. Januar 1924 |
GEBURTSORT | Mainz |
STERBEDATUM | 17. Januar 2020 |
STERBEORT | Hamburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gunther Fleckenstein 13 Januar 1924 in Mainz 17 Januar 2020 in Hamburg war ein deutscher Theaterregisseur Dramaturg und Theaterintendant Leben und WirkenGunther Fleckenstein im Jahre 2017 Fleckenstein legte 1941 sein Abitur am Gymnasium am Kurfurstlichen Schloss ab Er entzog sich der Hitlerjugend sah sich daher im Mai 1942 gezwungen sich kriegsfreiwillig zu melden und wurde als Funker in Nordnorwegen eingesetzt 1945 kam er als Kriegsgefangener in verschiedene Lager in der Franzosischen Besatzungszone wobei er im Depot secondaire 231 B in Singen Hohentwiel unter dem Kommandanten de Ligny zum Chef de groupe eines Variete Ensembles wurde und auch den Bau der Theresienkapelle miterlebte Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft studierte er Philosophie und Theaterwissenschaft unter anderem an der Universitat Mainz 1948 bis 1949 war er Regieassistent und stellvertretender Dramaturg an den Kammerspielen Mainz 1949 fuhrte er dort bei Draussen vor der Tur erstmals selbst Regie Von 1951 bis 1954 war er Spielleiter am Mainzer Schauspiel sowie Hilfsspielleiter der Oper und Operette am Grossen Haus Weitere Stationen als Regisseur waren Ulm 1954 Gelsenkirchen 1955 und Essen 1956 Anschliessend arbeitete er als Oberspielleiter in Munster bevor er 1959 als Regisseur an das Landestheater Hannover wechselte wo er 1962 zum Oberspielleiter aufstieg Bekannt machten ihn dort unter anderem seine Interpretationen von Die letzten Tage der Menschheit und Mutter Courage 1966 67 ubernahm er als Nachfolger von Heinz Hilpert die Leitung des Deutschen Theaters Gottingen Dort inszenierte er unter anderem einen umfangreichen Antiken Zyklus mit sieben Komodien von Aristophanes ferner viele Stucke von Carl Zuckmayer und neuen Autoren Er ubernahm Urauffuhrungen mehrerer Stucke von Peter Hacks u a Amphitryon 1969 sowie Die Uberlebenden von Renke Korn 1967 Agent Etzel von Wolfgang Deichsel 1968 Juristen von Rolf Hochhuth 1980 und Laokoon von Stefan Schutz 1983 Nachdrucklich setzte er sich fur polnische Autoren ein Von 1976 bis 1981 war er ausserdem Intendant der Bad Hersfelder Festspiele und gab an verschiedenen Buhnen Gastinszenierungen 1986 verabschiedete Fleckenstein sich in Gottingen mit Paul Claudels Der seidene Schuh Fleckenstein liess sich in Germering nieder und inszenierte gelegentlich fur Tourneetheater und Festspiele so 1995 Zuckmayers Der Rattenfanger in Bad Hersfeld und 1997 Anouilhs Becket oder die Ehre Gottes bei den Luisenburg Festspielen Fleckenstein adaptierte mehrere Werke fur die Buhne darunter Das Spiel ist aus von Jean Paul Sartre Urauffuhrung 1958 und Der Grosstyrann und das Gericht von Werner Bergengruen Urauffuhrung 1962 danach 1966 auch als Film Noch 2010 inszenierte der 86 jahrige Fleckenstein im Gottinger Kulturhaus Apex Er starb im Januar 2020 im Alter von 96 Jahren in Hamburg Auszeichnungen1979 Carl Zuckmayer Medaille 1984 Ehrenmedaille der Stadt Gottingen 1986 Merite pour Faveur de la Culture Polonaise polnischer Kulturpreis 1986 Verdienstkreuz am Bande des Niedersachsischen Verdienstordens 1994 Verdienstorden des Landes Rheinland Pfalz 1996 Walter Kolbenhoff PreisLiteraturC Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2 Auflage 1999 ISBN 3 423 03322 3 Catharina und Franziska Fleckenstein Unser Vater in Mensch sein Die unsichtbaren Wunden Nachwirkungen von Krieg und Kriegsgefangenschaft herausgegeben von Carmen Scheide ISBN 978 3 00 080054 2 Hegau Bibliothek Band 200 2024 S 29 79 WeblinksGunther Fleckenstein bei IMDbEinzelnachweiseSuddeutsche Zeitung vom 22 Januar 2020 Nachruf Trauer um Theatermacher Gunther Fleckenstein abgerufen am 23 Januar 2020 Der Grosstyrann und das Gericht als Film Fleckenstein inszeniert Glenn Walbaums Kaestner Programm Memento des Originals vom 15 Januar 2021 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 https www germering de germering site nsf id li kolbenhoffpreis htmlNormdaten Person GND 116598727 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 3226498 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fleckenstein GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterregisseur und TheaterintendantGEBURTSDATUM 13 Januar 1924GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 17 Januar 2020STERBEORT Hamburg