Der Kalksteinbruch Rüdersdorf ist ein Großsteinbruch bzw Tagebau in der Gemeinde Rüdersdorf östlich von Berlin Er ist de
Kalksteinbruch Rüdersdorf

Der Kalksteinbruch Rüdersdorf ist ein Großsteinbruch bzw. Tagebau in der Gemeinde Rüdersdorf östlich von Berlin. Er ist der größte geologische Aufschluss in Norddeutschland für das Erdmittelalter (Mesozoikum). Der Abbau von Kalkstein erfolgt dort seit ca. 800 Jahren.
Geologie
Der Kalkstein gehört zur Germanischen Trias und ist in der mittleren Triaszeit vor ca. 240 Millionen Jahren entstanden. Die entsprechende Gesteinsserie wird als Muschelkalk bezeichnet. Die Schichtenfolge im Steinbruch reicht vom „Wellenkalk“ (Unterer Muschelkalk) bis zum „Hauptmuschelkalk“ (Oberer Muschelkalk).
Die Oberflächengeologie des Landes Brandenburg ist überwiegend von quartärzeitlichen Sedimenten, insbesondere den Ablagerungen der letzten und vorletzten Eiszeit (Weichsel- bzw. Saale-Kaltzeit), geprägt. Gesteine des Erdmittelalters liegen üblicherweise einige hundert bis über 1500 Meter unter der Oberfläche. Im Untergrund von Rüdersdorf befindet sich jedoch ein Salzkissen, die sogenannte Struktur Rüdersdorf. Diese Struktur entstand durch die Halokinese der Salzgesteine der Zechsteinserie (Oberperm) und hat die jüngeren, darüberliegenden (hangenden) Schichten aufgewölbt. Infolge der langsamen, aber stetigen Aufwölbung wurden diese jüngeren Gesteine bis hinunter zu den Schichten der mittleren Trias abgetragen. Der Steinbruch Rüdersdorf ist der einzige Muschelkalk-Ausbiss in Deutschland östlich der Elbe.
Neben seiner Bedeutung als Muschelkalk-Aufschluss ist der Steinbruch für die Glaziologie von Wert. Im Jahre 1875 entdeckte Otto Torell Kritzspuren auf oberflächennah anstehendem Kalkstein, die er aus seiner Heimat Schweden kannte und die als Gletscherschrammen gedeutet wurden. Damit fand hier der erstmalige Nachweis einer Inlandvereisung südlich der Ostsee statt.
Der Muschelkalk in Rüdersdorf ist, wie für die meisten Schichtglieder des Muschelkalks allgemein üblich, relativ fossilreich. Besonders häufig sind Fossilien wirbelloser Meerestiere, insbesondere Muscheln und Armfüßer, seltener Kopffüßer (Nautiliden und Ammoniten). Am seltensten sind Wirbeltiere. Die häufigsten Reptilienfunde (in der Regel einzelne Zähne oder Knochen) stammen von der Gattung Nothosaurus.
Die meisten Kalksteine, so auch die in Rüdersdorf, bestehen überwiegend aus sehr feinkristallinem Calciumcarbonat, aber in den Rissen, Spalten und anderen Hohlräumen im Gestein haben sich im Lauf der Zeit größere Calcitkristalle gebildet. Seltener sind Kristalle anderer Karbonatminerale oder sulfidischer Minerale wie Pyrit.
Museum
Unmittelbar neben dem Steinbruch befindet sich ein Freilichtmuseum. Es dokumentiert einerseits die geologische Geschichte der Region und andererseits die Geschichte des Abbaus und der Verarbeitung des Rüdersdorfer Kalksteins, unter anderem mit technischen Denkmälern wie einem Rumfordofen und einer Schachtofenbatterie aus dem 19. Jahrhundert.
Literatur
Aktuell
- Peter Bachstein, Peter Homann: Kalksteintagebau Rüdersdorf. Sutton, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-530-2 (= Zeitsprünge).
- Karl-Bernhard Jubitz, Dieter Göllnitz: Geotopschutz im Tagebau Rüdersdorf bei Berlin. In: Brandenburgische Geowissenschaftliche Beiträge, Band 3, Nr. 1, 1996, S. 97–110; geobasis-bb.de (PDF; 6,5 MB).
Historisch
- Thomas Philipp von der Hagen: Beschreibung der Kalkbrüche bey Rüdersdorf, der Stadt Neustadt-Eberswalde, und des Finow-Kanals, wie auch der dasigen Stahl- und Eisen-Fabrik, des Meßingwerkes und Kupferhammers. Ein Beytrag zur Märkischen Geschichte aus Urkunden und sichern Nachträgen zusammengetragen. In der Paulischen Buchhandlung, Berlin 1785; slub-dresden.de
Einzelnachweise
- V. Manhenke, W. Stackebrandt: Karte der Mächtigkeit känozoischer Schichten 1:1 000 000. Atlas zur Geologie von Brandenburg. Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR), Cottbus 2010; geobasis-bb.de (PDF; 1,4 MB).
Koordinaten: 52° 28′ 52,1″ N, 13° 48′ 1,4″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Kalksteinbruch Rüdersdorf, Was ist Kalksteinbruch Rüdersdorf? Was bedeutet Kalksteinbruch Rüdersdorf?
Der Kalksteinbruch Rudersdorf ist ein Grosssteinbruch bzw Tagebau in der Gemeinde Rudersdorf ostlich von Berlin Er ist der grosste geologische Aufschluss in Norddeutschland fur das Erdmittelalter Mesozoikum Der Abbau von Kalkstein erfolgt dort seit ca 800 Jahren Luftbild vom SudwestenGeologieGeologische Karte von Berlin und Umgebung mit inselartigem Rudersdorfer Muschelkalkvorkommen am Sudrand des Barnims Der Kalkstein gehort zur Germanischen Trias und ist in der mittleren Triaszeit vor ca 240 Millionen Jahren entstanden Die entsprechende Gesteinsserie wird als Muschelkalk bezeichnet Die Schichtenfolge im Steinbruch reicht vom Wellenkalk Unterer Muschelkalk bis zum Hauptmuschelkalk Oberer Muschelkalk Die Oberflachengeologie des Landes Brandenburg ist uberwiegend von quartarzeitlichen Sedimenten insbesondere den Ablagerungen der letzten und vorletzten Eiszeit Weichsel bzw Saale Kaltzeit gepragt Gesteine des Erdmittelalters liegen ublicherweise einige hundert bis uber 1500 Meter unter der Oberflache Im Untergrund von Rudersdorf befindet sich jedoch ein Salzkissen die sogenannte Struktur Rudersdorf Diese Struktur entstand durch die Halokinese der Salzgesteine der Zechsteinserie Oberperm und hat die jungeren daruberliegenden hangenden Schichten aufgewolbt Infolge der langsamen aber stetigen Aufwolbung wurden diese jungeren Gesteine bis hinunter zu den Schichten der mittleren Trias abgetragen Der Steinbruch Rudersdorf ist der einzige Muschelkalk Ausbiss in Deutschland ostlich der Elbe Neben seiner Bedeutung als Muschelkalk Aufschluss ist der Steinbruch fur die Glaziologie von Wert Im Jahre 1875 entdeckte Otto Torell Kritzspuren auf oberflachennah anstehendem Kalkstein die er aus seiner Heimat Schweden kannte und die als Gletscherschrammen gedeutet wurden Damit fand hier der erstmalige Nachweis einer Inlandvereisung sudlich der Ostsee statt Der Muschelkalk in Rudersdorf ist wie fur die meisten Schichtglieder des Muschelkalks allgemein ublich relativ fossil reich Besonders haufig sind Fossilien wirbelloser Meerestiere insbesondere Muscheln und Armfusser seltener Kopffusser Nautiliden und Ammoniten Am seltensten sind Wirbeltiere Die haufigsten Reptilien funde in der Regel einzelne Zahne oder Knochen stammen von der Gattung Nothosaurus Die meisten Kalksteine so auch die in Rudersdorf bestehen uberwiegend aus sehr feinkristallinem Calciumcarbonat aber in den Rissen Spalten und anderen Hohlraumen im Gestein haben sich im Lauf der Zeit grossere Calcit kristalle gebildet Seltener sind Kristalle anderer Karbonatminerale oder sulfidischer Minerale wie Pyrit MuseumLuftbild des Museumsparks und des Tagebaus Hauptartikel Museumspark Rudersdorf Unmittelbar neben dem Steinbruch befindet sich ein Freilichtmuseum Es dokumentiert einerseits die geologische Geschichte der Region und andererseits die Geschichte des Abbaus und der Verarbeitung des Rudersdorfer Kalksteins unter anderem mit technischen Denkmalern wie einem Rumfordofen und einer Schachtofenbatterie aus dem 19 Jahrhundert LiteraturAktuell Peter Bachstein Peter Homann Kalksteintagebau Rudersdorf Sutton Erfurt 2003 ISBN 3 89702 530 2 Zeitsprunge Karl Bernhard Jubitz Dieter Gollnitz Geotopschutz im Tagebau Rudersdorf bei Berlin In Brandenburgische Geowissenschaftliche Beitrage Band 3 Nr 1 1996 S 97 110 geobasis bb de PDF 6 5 MB Historisch Thomas Philipp von der Hagen Beschreibung der Kalkbruche bey Rudersdorf der Stadt Neustadt Eberswalde und des Finow Kanals wie auch der dasigen Stahl und Eisen Fabrik des Messingwerkes und Kupferhammers Ein Beytrag zur Markischen Geschichte aus Urkunden und sichern Nachtragen zusammengetragen In der Paulischen Buchhandlung Berlin 1785 slub dresden deEinzelnachweiseV Manhenke W Stackebrandt Karte der Machtigkeit kanozoischer Schichten 1 1 000 000 Atlas zur Geologie von Brandenburg Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe Brandenburg LBGR Cottbus 2010 geobasis bb de PDF 1 4 MB 52 481147 13 80039 Koordinaten 52 28 52 1 N 13 48 1 4 O