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Ernst Dürig vollständiger Name Ernst Rudolf Hermann Dürig 4 April 1888 in Klingenberg am Main 8 Januar 1951 in Karlsruhe

Ernst Dürig

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Ernst Dürig, vollständiger Name Ernst Rudolf Hermann Dürig (* 4. April 1888 in Klingenberg am Main; † 8. Januar 1951 in Karlsruhe) war ein deutscher Jurist.

Leben

Dürig schloss seine Schullaufbahn am Gymnasium in Ansbach 1907 mit der Reifeprüfung ab. Danach studierte er Rechtswissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1908 wurde er Mitglied des Corps Moenania Würzburg und des Corps Rhenania Tübingen. Im Juli 1911 bestand er die erste juristische Staatsprüfung. Ab Oktober 1911 diente er als Einjährig-Freiwilliger. Danach folgte sein Rechtsreferendariat, das von seiner durchgehenden Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. Nach Kriegsende wurde er im Rang eines Oberleutnants aus der Armee entlassen und legte im Oktober 1919 das zweite juristische Staatsexamen ab. Dürig wurde in Würzburg mit der Dissertation Die Erpressung im April 1920 zum Dr. jur. promoviert. Im Dezember 1919 war er als Gerichtsassessor in den bayerischen Staatsdienst eingetreten. Nach kurzer Tätigkeit in der Finanzverwaltung war er ab Mitte Juni 1921 zweiter Staatsanwalt in Nürnberg. Von 1922 bis 1933 beim Bayerischen Staatsministerium der Justiz beschäftigt, war er ab Januar 1923 Amtsrichter, ab Januar 1925 erster Staatsanwalt, ab September 1929 Landesgerichtsrat und wurde schließlich Anfang Juni 1930 zum Oberregierungsrat befördert.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er Oberstaatsanwalt am Obersten Landesgericht. Ab Februar 1934 war er Amtsgerichtspräsident München I und dort ab Anfang November 1937 Landgerichtspräsident. Dürig beantragte am 24. Mai 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.153.803). Er wurde Anfang November 1939 gegen das Veto des Stellvertreters des Führers zum Oberlandesgerichtspräsident Bamberg ernannt. Hintergrund dieser Auseinandersetzung um die Stellenbesetzung war Dürigs als nicht ausreichend bewertete nationalsozialistische Gesinnung. Dürig nahm am 23. und 24. April 1941 an einer Tagung in Berlin teil, bei denen die OLG-Präsidenten über die nationalsozialistischen Krankenmorde der „Aktion T4“ informiert wurden. Er erhielt in diesem Rahmen auch Kenntnis über die „Scheinlegalisierung des Krankenmords“ durch Franz Schlegelberger. Zum 20. September 1944 wurde Dürig zum Oberlandesgericht Leitmeritz abgeordnet, wo er den Oberlandesgerichtspräsidenten Herbert David vertrat. Ende April 1945 kehrte Dürig nach einer Dienstreise nach Bamberg zurück. Dürig wurde danach noch am 5. Mai 1945 durch das Gaugericht in Reichenberg die Parteimitgliedschaft entzogen.

Nach Kriegsende wurde er im August 1945 in Bamberg von seiner Funktion als Oberlandesgerichtspräsident entbunden, festgenommen und bis Juni 1946 in Hammelburg interniert. Nach einem Spruchkammerverfahren in Bamberg wurde er Ende September 1947 als Minderbelasteter eingestuft und nach einem Berufungsverfahren in Ansbach im Februar 1948 als Entlasteter entnazifiziert. Anschließend wurde er krankheitsbedingt in den Ruhestand verabschiedet, jedoch auf Anregung von Thomas Dehler 1950 als Senatspräsident am Bundesgerichtshof reaktiviert. Dort führte er vom 31. Oktober 1950 bis zu seinem Tode den Vorsitz im IV. Zivilsenat.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8. 
  • Hans Michelberger: Berichte aus der Justiz des Dritten Reiches, Centaurus-Verlagsgesellschaft, 1989, S. 36.

Weblinks

  • Literatur von und über Ernst Dürig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Joachim Lilla: Dürig, Ernst, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: http://verwaltungshandbuch.bayerische-landesbibliothek-online.de/duerig-ernst
  • Kabinettsprotokolle online - Dürig, Ernst auf www.bundesarchiv.de/

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 141, 675; 128, 613
  2. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/7130066
  3. Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933-1940: Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner. 3. Auflage. Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-53833-0, S. 276
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 121
Präsidenten des Oberlandesgerichtes Bamberg

 (1932–1933) | Albert Heuwieser (1933–1938) | Otto Stammler (Vertretung) (1938–1939) | Ernst Dürig (1939–1944) | Lorenz Krapp (1945–1947) | Thomas Dehler (1947–1949) | Hermann Weinkauff (1949–1950) | August Schäfer (1950–1956) |  (1956–1962) |  (1963–1970) | Johann Schütz (1970–1978) | Franz Faber (1978–1984) | Anton Kreuzer (1984–1994) | Reinhard Böttcher (1994–2002) | Michael Meisenberg (2002–2009) | Peter Werndl (2009–2013) | Clemens Lückemann (2013–2020) | Lothar Schmitt (2020–2023) | Karin Angerer (seit 2023)

Normdaten (Person): GND: 125360142 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 77274773 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dürig, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Dürig, Ernst Rudolf Hermann (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist
GEBURTSDATUM 4. April 1888
GEBURTSORT Klingenberg am Main
STERBEDATUM 8. Januar 1951
STERBEORT Karlsruhe

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 17:25

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Ernst Durig vollstandiger Name Ernst Rudolf Hermann Durig 4 April 1888 in Klingenberg am Main 8 Januar 1951 in Karlsruhe war ein deutscher Jurist LebenDurig schloss seine Schullaufbahn am Gymnasium in Ansbach 1907 mit der Reifeprufung ab Danach studierte er Rechtswissenschaft an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg der Eberhard Karls Universitat Tubingen und der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1908 wurde er Mitglied des Corps Moenania Wurzburg und des Corps Rhenania Tubingen Im Juli 1911 bestand er die erste juristische Staatsprufung Ab Oktober 1911 diente er als Einjahrig Freiwilliger Danach folgte sein Rechtsreferendariat das von seiner durchgehenden Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde Nach Kriegsende wurde er im Rang eines Oberleutnants aus der Armee entlassen und legte im Oktober 1919 das zweite juristische Staatsexamen ab Durig wurde in Wurzburg mit der Dissertation Die Erpressung im April 1920 zum Dr jur promoviert Im Dezember 1919 war er als Gerichtsassessor in den bayerischen Staatsdienst eingetreten Nach kurzer Tatigkeit in der Finanzverwaltung war er ab Mitte Juni 1921 zweiter Staatsanwalt in Nurnberg Von 1922 bis 1933 beim Bayerischen Staatsministerium der Justiz beschaftigt war er ab Januar 1923 Amtsrichter ab Januar 1925 erster Staatsanwalt ab September 1929 Landesgerichtsrat und wurde schliesslich Anfang Juni 1930 zum Oberregierungsrat befordert Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er Oberstaatsanwalt am Obersten Landesgericht Ab Februar 1934 war er Amtsgerichtsprasident Munchen I und dort ab Anfang November 1937 Landgerichtsprasident Durig beantragte am 24 Mai 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 153 803 Er wurde Anfang November 1939 gegen das Veto des Stellvertreters des Fuhrers zum Oberlandesgerichtsprasident Bamberg ernannt Hintergrund dieser Auseinandersetzung um die Stellenbesetzung war Durigs als nicht ausreichend bewertete nationalsozialistische Gesinnung Durig nahm am 23 und 24 April 1941 an einer Tagung in Berlin teil bei denen die OLG Prasidenten uber die nationalsozialistischen Krankenmorde der Aktion T4 informiert wurden Er erhielt in diesem Rahmen auch Kenntnis uber die Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Franz Schlegelberger Zum 20 September 1944 wurde Durig zum Oberlandesgericht Leitmeritz abgeordnet wo er den Oberlandesgerichtsprasidenten Herbert David vertrat Ende April 1945 kehrte Durig nach einer Dienstreise nach Bamberg zuruck Durig wurde danach noch am 5 Mai 1945 durch das Gaugericht in Reichenberg die Parteimitgliedschaft entzogen Nach Kriegsende wurde er im August 1945 in Bamberg von seiner Funktion als Oberlandesgerichtsprasident entbunden festgenommen und bis Juni 1946 in Hammelburg interniert Nach einem Spruchkammerverfahren in Bamberg wurde er Ende September 1947 als Minderbelasteter eingestuft und nach einem Berufungsverfahren in Ansbach im Februar 1948 als Entlasteter entnazifiziert Anschliessend wurde er krankheitsbedingt in den Ruhestand verabschiedet jedoch auf Anregung von Thomas Dehler 1950 als Senatsprasident am Bundesgerichtshof reaktiviert Dort fuhrte er vom 31 Oktober 1950 bis zu seinem Tode den Vorsitz im IV Zivilsenat LiteraturErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Hans Michelberger Berichte aus der Justiz des Dritten Reiches Centaurus Verlagsgesellschaft 1989 S 36 WeblinksLiteratur von und uber Ernst Durig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joachim Lilla Durig Ernst in ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 URL http verwaltungshandbuch bayerische landesbibliothek online de duerig ernst Kabinettsprotokolle online Durig Ernst auf www bundesarchiv de EinzelnachweiseKosener Corpslisten 1960 141 675 128 613 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 7130066 Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 53833 0 S 276 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 121Prasidenten des Oberlandesgerichtes Bamberg 1932 1933 Albert Heuwieser 1933 1938 Otto Stammler Vertretung 1938 1939 Ernst Durig 1939 1944 Lorenz Krapp 1945 1947 Thomas Dehler 1947 1949 Hermann Weinkauff 1949 1950 August Schafer 1950 1956 1956 1962 1963 1970 Johann Schutz 1970 1978 Franz Faber 1978 1984 Anton Kreuzer 1984 1994 Reinhard Bottcher 1994 2002 Michael Meisenberg 2002 2009 Peter Werndl 2009 2013 Clemens Luckemann 2013 2020 Lothar Schmitt 2020 2023 Karin Angerer seit 2023 Normdaten Person GND 125360142 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 77274773 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Durig ErnstALTERNATIVNAMEN Durig Ernst Rudolf Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 4 April 1888GEBURTSORT Klingenberg am MainSTERBEDATUM 8 Januar 1951STERBEORT Karlsruhe

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