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Das Konzentrationslager Schörzingen kurz KZ Schörzingen war ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler Struthof

KZ Schörzingen

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Das Konzentrationslager Schörzingen, kurz KZ Schörzingen, war ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof (als verwaltungsmäßigem Stammlager). Es befand sich bei Schörzingen im heutigen Zollernalbkreis und bestand von Januar 1944 bis April 1945.

Geschichte

Am 30. Juli 1943 wurde die Gründung der Kohle-Öl-Union von Busse KG (KÖU) unter Beteiligung der Reichswerke Hermann Göring, Mannesmann Röhren Werke AG und der Arbeitsgemeinschaft der Kohlenstoffverbände beschlossen. Die KÖU begann in Holzheim versuchsweise und erfolglos mit der Untertageschwelung, einem Verfahren zur Destillation von Mineralöl aus Ölschiefer. Die KÖU verlagerte ihre Bemühungen deshalb nach Schörzingen, wo die Schiefervorkommen ergiebiger erschienen. Ende des Jahres 1943 beantragte die Betriebsleitung beim Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS die Bereitstellung von Häftlingen für die Untertagearbeit. Im Januar 1944 trafen erste Häftlinge aus dem KZ Natzweiler ein und errichteten ein Lager an der Straße nach Wilflingen. Der erste Versuch zur Ölgewinnung fand in Schörzingen im April 1944 erfolglos statt.

Die Versuchsanlage wurde dem im Juli 1944 beschlossenen Unternehmen Wüste angegliedert, das für die Wehrmacht am Albtrauf Treibstoff aus Ölschiefer gewinnen sollte. Im Herbst 1944 wurde das KZ deutlich erweitert, um Häftlinge unterzubringen, die im vier Kilometer entfernten Wüste Werk Nr. 10 (Zepfenhan) eingesetzt wurden. Die Zahl der Häftlinge in Schörzingen stieg dadurch bis November auf den Höchststand von 1.079 an. Mit dem Außenkommando Zepfenhan nahmen auch die Todesfälle deutlich zu. Bewacht wurden die Häftlinge von SS-Männern, Wachpersonal und Angehörigen der Organisation Todt, die für den Bau der Anlagen zuständig war.

Den beschwerlichen Weg zwischen Lager und Produktionsstätte, wo in den letzten Kriegsjahren KZ-Häftlinge beim sinnlosen Abbau von Ölschiefer geschunden und ermordet wurden, überlebten viele Häftlinge nicht. Die KZ-Häftlinge mussten, im Winter 1944/45 nur notdürftig bekleidet und lediglich mit Spaten ausgestattet, den Ölschiefer im Abbaugebiet mühevoll bergen und mit Karren in die Produktionsanlagen schaffen. Auf dem Gelände des ehemaligen Werkes in Zepfenhan befinden sich noch heute die Überreste der Produktionsanlage Wüste-10 des „Unternehmens Wüste“, die von Häftlingen selbst teils mit bloßen Händen errichtet werden mussten.

Anfang April 1945 begann die Räumung mit zwei Bahntransporten von mehreren hundert Häftlingen nach Dachau. Die restlichen „marschfähigen“ Häftlinge wurden in diversen Gruppen auf Todesmärschen ab dem 18. April in Richtung Bodensee getrieben und die Überlebenden wurden um den 22. April von französischen Truppen in der Umgebung von Ostrach befreit.

Todeszahlen des Lagers
bis August 44 Sept 44 Okt 44 Nov 44 Dez 44 Jan 45 Feb 45 März 45 Gesamt
Gestorben 2 31 121 77 82 100 100 36 549

Die toten Häftlinge wurden bis Oktober 1944 im Krematorium Schwenningen verbrannt. Später verscharrte man Leichen in der Nähe des Lagers. Nach der Befreiung ließ die französische Militärregierung die Leichen durch deutsche Kriegsgefangene aus dem Lager Mühlau und später internierte Nationalsozialisten aus dem Lager Balingen exhumieren und auf dem neu eingerichteten KZ-Friedhof Schörzingen beisetzen.

Das Lager in Schörzingen wurde nach der Befreiung als ein Lager für Displaced Persons sowie später für deutsche Vertriebene und Flüchtlinge verwendet. Die Lagerbaracken wurden teilweise verkauft. Eine diente als katholische Notkirche von Frommern. Die Versuche zur Verschwelung von Ölschiefer wurden unter französischer Leitung erfolglos fortgeführt.

Aufarbeitung

Am 2. November 1946 wurde der KZ-Friedhof Schörzingen eingeweiht und 1947 wurde dort eine offene Kapelle – auch als Ehrenhalle bezeichnet – errichtet.

Am 27. Februar 1947 wurden die Urteile im Rastatter Prozess zum KZ Schörzingen verkündet: Todesurteil für Herbert Oehler (Lagerführer), Walter Telschow (Kapo), Johann Dornauer und Oskar Winterbauer (SS Sturmmänner und Blockführer); Lebenslängliche Haft mit Zwangsarbeit für Jakob Herrmann (SS-Hauptscharführer und Chef der Wachkompanie); Zehnjährige Haft mit Zwangsarbeit für Rolf Pfefferkorn, Jakob Link und Wolfgang Danek (SS-Wachposten) sowie Josef Patollo (Leiter des Außenkommandos Zepfenhan). Ein weiterer Haupttäter, Franz Johann Hofmann, wurde wegen Verbrechen in Dachau und Auschwitz zu lebenslanger Haft verurteilt.

Zur Mahnung und zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus befindet sich in Schörzingen die Gedenkstätte Eckerwald mit Kapelle. Die Gedenkstätte beim KZ-Friedhof grenzt an das ehemalige Lagergelände an.

Weblinks

  • Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schörzingen auf Zollernalbkreis
  • Schörzingen (Stadt Schömberg, Zollernalbkreis) – KZ-Friedhof auf alemannia-judaica
  • Der KZ-Friedhof Schörzingen der Gedenkstätte Eckerwald

Literatur

  • Andreas Heusel: Geschichte. Opfern der Nationalsozialisten gedacht. Meßstetter Gymnasiasten der neunten und zehnten Klassen arbeiten Vergangenheit auf – Gedenkfeier in der Aula. In: Südkurier. 27. Februar 2009.
  • Immo Opfermann: Schörzingen. In: Der Ort des Terrors – Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 6, Hrsg.: Wolfgang Benz und Barbara Distel, Beck, 2007, ISBN 978-3-406-52966-5, S. 167–169.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Immo Opfermann: Schörzingen. S. 167.
  2. Immo Opfermann: Schörzingen. S. 168.
  3. Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schörzingen. S. 34.
  4. Opfermann nennt 22 und 350; das Totenbuch etwa 450.
  5. Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schörzingen (pdf).
  6. Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schörzingen. S. 35.
  7. Immo Opfermann: Schörzingen. S. 169.
  8. Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schörzingen. S. 35.

48.1797948.72057Koordinaten: 48° 10′ 47,3″ N, 8° 43′ 14,1″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 4545080-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 11:34

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Das Konzentrationslager Schorzingen kurz KZ Schorzingen war ein Aussenlager des Konzentrationslagers Natzweiler Struthof als verwaltungsmassigem Stammlager Es befand sich bei Schorzingen im heutigen Zollernalbkreis und bestand von Januar 1944 bis April 1945 GeschichteAm 30 Juli 1943 wurde die Grundung der Kohle Ol Union von Busse KG KOU unter Beteiligung der Reichswerke Hermann Goring Mannesmann Rohren Werke AG und der Arbeitsgemeinschaft der Kohlenstoffverbande beschlossen Die KOU begann in Holzheim versuchsweise und erfolglos mit der Untertageschwelung einem Verfahren zur Destillation von Mineralol aus Olschiefer Die KOU verlagerte ihre Bemuhungen deshalb nach Schorzingen wo die Schiefervorkommen ergiebiger erschienen Ende des Jahres 1943 beantragte die Betriebsleitung beim Wirtschafts und Verwaltungshauptamt der SS die Bereitstellung von Haftlingen fur die Untertagearbeit Im Januar 1944 trafen erste Haftlinge aus dem KZ Natzweiler ein und errichteten ein Lager an der Strasse nach Wilflingen Der erste Versuch zur Olgewinnung fand in Schorzingen im April 1944 erfolglos statt Die Versuchsanlage wurde dem im Juli 1944 beschlossenen Unternehmen Wuste angegliedert das fur die Wehrmacht am Albtrauf Treibstoff aus Olschiefer gewinnen sollte Im Herbst 1944 wurde das KZ deutlich erweitert um Haftlinge unterzubringen die im vier Kilometer entfernten Wuste Werk Nr 10 Zepfenhan eingesetzt wurden Die Zahl der Haftlinge in Schorzingen stieg dadurch bis November auf den Hochststand von 1 079 an Mit dem Aussenkommando Zepfenhan nahmen auch die Todesfalle deutlich zu Bewacht wurden die Haftlinge von SS Mannern Wachpersonal und Angehorigen der Organisation Todt die fur den Bau der Anlagen zustandig war Den beschwerlichen Weg zwischen Lager und Produktionsstatte wo in den letzten Kriegsjahren KZ Haftlinge beim sinnlosen Abbau von Olschiefer geschunden und ermordet wurden uberlebten viele Haftlinge nicht Die KZ Haftlinge mussten im Winter 1944 45 nur notdurftig bekleidet und lediglich mit Spaten ausgestattet den Olschiefer im Abbaugebiet muhevoll bergen und mit Karren in die Produktionsanlagen schaffen Auf dem Gelande des ehemaligen Werkes in Zepfenhan befinden sich noch heute die Uberreste der Produktionsanlage Wuste 10 des Unternehmens Wuste die von Haftlingen selbst teils mit blossen Handen errichtet werden mussten Anfang April 1945 begann die Raumung mit zwei Bahntransporten von mehreren hundert Haftlingen nach Dachau Die restlichen marschfahigen Haftlinge wurden in diversen Gruppen auf Todesmarschen ab dem 18 April in Richtung Bodensee getrieben und die Uberlebenden wurden um den 22 April von franzosischen Truppen in der Umgebung von Ostrach befreit Todeszahlen des Lagers bis August 44 Sept 44 Okt 44 Nov 44 Dez 44 Jan 45 Feb 45 Marz 45 GesamtGestorben 2 31 121 77 82 100 100 36 549 Die toten Haftlinge wurden bis Oktober 1944 im Krematorium Schwenningen verbrannt Spater verscharrte man Leichen in der Nahe des Lagers Nach der Befreiung liess die franzosische Militarregierung die Leichen durch deutsche Kriegsgefangene aus dem Lager Muhlau und spater internierte Nationalsozialisten aus dem Lager Balingen exhumieren und auf dem neu eingerichteten KZ Friedhof Schorzingen beisetzen Das Lager in Schorzingen wurde nach der Befreiung als ein Lager fur Displaced Persons sowie spater fur deutsche Vertriebene und Fluchtlinge verwendet Die Lagerbaracken wurden teilweise verkauft Eine diente als katholische Notkirche von Frommern Die Versuche zur Verschwelung von Olschiefer wurden unter franzosischer Leitung erfolglos fortgefuhrt AufarbeitungGedenkstatte Eckerwald 2007 Am 2 November 1946 wurde der KZ Friedhof Schorzingen eingeweiht und 1947 wurde dort eine offene Kapelle auch als Ehrenhalle bezeichnet errichtet Am 27 Februar 1947 wurden die Urteile im Rastatter Prozess zum KZ Schorzingen verkundet Todesurteil fur Herbert Oehler Lagerfuhrer Walter Telschow Kapo Johann Dornauer und Oskar Winterbauer SS Sturmmanner und Blockfuhrer Lebenslangliche Haft mit Zwangsarbeit fur Jakob Herrmann SS Hauptscharfuhrer und Chef der Wachkompanie Zehnjahrige Haft mit Zwangsarbeit fur Rolf Pfefferkorn Jakob Link und Wolfgang Danek SS Wachposten sowie Josef Patollo Leiter des Aussenkommandos Zepfenhan Ein weiterer Haupttater Franz Johann Hofmann wurde wegen Verbrechen in Dachau und Auschwitz zu lebenslanger Haft verurteilt Zur Mahnung und zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus befindet sich in Schorzingen die Gedenkstatte Eckerwald mit Kapelle Die Gedenkstatte beim KZ Friedhof grenzt an das ehemalige Lagergelande an WeblinksTotengedenkbuch des Konzentrationslagers Schorzingen auf Zollernalbkreis Schorzingen Stadt Schomberg Zollernalbkreis KZ Friedhof auf alemannia judaica Der KZ Friedhof Schorzingen der Gedenkstatte EckerwaldLiteraturAndreas Heusel Geschichte Opfern der Nationalsozialisten gedacht Messstetter Gymnasiasten der neunten und zehnten Klassen arbeiten Vergangenheit auf Gedenkfeier in der Aula In Sudkurier 27 Februar 2009 Immo Opfermann Schorzingen In Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 6 Hrsg Wolfgang Benz und Barbara Distel Beck 2007 ISBN 978 3 406 52966 5 S 167 169 Einzelnachweise und AnmerkungenImmo Opfermann Schorzingen S 167 Immo Opfermann Schorzingen S 168 Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schorzingen S 34 Opfermann nennt 22 und 350 das Totenbuch etwa 450 Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schorzingen pdf Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schorzingen S 35 Immo Opfermann Schorzingen S 169 Totengedenkbuch des Konzentrationslagers Schorzingen S 35 48 179794 8 72057 Koordinaten 48 10 47 3 N 8 43 14 1 O Normdaten Korperschaft GND 4545080 8 GND Explorer lobid OGND AKS

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